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> Wiedererteilung der Fahrerlaubnis, Wiederererteilung Fahrerlaubnis Alkohol am Steuer MPU Frist
corneliusrufus
Beitrag 25.11.2024, 16:46
Beitrag #51


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Wenn es bei der Einstufung A3 in der Begutachtung bliebe, dann taugt der Plan. Sprich auch du müsstest dich in A3 einordnen, darfst jedoch im Rahmen deiner Verhaltensänderung und deren Nachweises die höheren Anforderungen aus A2 zusätzlich erfüllen.

Schlecht wäre eine Einordnung in A2 zur MPU, dann der Verkehrspsychologe am Ende unmittelbar vor der MPU und für danach keine angemessenen AN mehr.

Ich denke, du solltest dem Verkehrspsychologen mit seiner Einschätzung vertrauen.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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user2407
Beitrag 25.11.2024, 19:59
Beitrag #52


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Danke corneliusrufus!

Wenn es nach mir ginge unterschreibe ich das sofort. Ich würde mich auf jeden Fall selbst auch in A3 einordnen. Ich mache mich ja nicht „schlimmer“, als ich war. Allerdings sind meine Bedenken, dass mich der Gutachter in der MPU in A2 einordnet. Es gibt ja auch strengere oder generell welche, die das anders sehen. Mein Verkehrspsychologe meinte auch, dass die BAKs an sich zwar objektiv sind, jeder Gutachter die aber subjektiv auslegen könnte, da ein großer Handlungsspielraum besteht. A1 ist ausgeschlossen, daher bleiben ja nur noch A2 oder A3. Ich will halt am Ende keine böse Überraschung erleben und mit allem von vorne beginnen. Hätte nicht gedacht, dass ich in so eine verzwickte Situation komme…
Aber naja, jetzt gilt es dies zu akzeptieren und versuchen zu vertrauen.

Oder nochmal ganz banal und simple ausgedrückt. Falls MPU und der Gutachter sagt A2. Könnte ich ihm auch den Caritas Kurs als Maßnahme verkaufen? Und die anschließenden Termine beim Verkehrspsychologen dienen zur Vertiefung? Also das im Kurs angewendete Wissen auf meinen Fall zu transferieren und die MPU zu simulieren? Das ist jetzt vielleicht meine Idealvorstellung, aber wäre krass, wenn dieser Plan aufgehen würde.

Liebe Grüße, user2407
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corneliusrufus
Beitrag 26.11.2024, 15:09
Beitrag #53


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In den Beurteilungskriterien stehen die Kriterien für eine A2-Einstufung klipp und klar; ebenso für A3. Daran gibt es nichts zu deuteln, denn sonst würde das Gutachten inhaltlich falsch werden. Bis dahin musst du keine Bedenken haben.

Nun müssen die Kriterien mit Leben erfüllt werden. Also aus deinen Aussagen aus Verhaltensmerkmalen der Vergangenheit kann und wird abgeklopft, ob das Kriterium zutraf. Genau darin liegt ein gewisser Spielraum. Beispiel: Der Klient hat auf negative Rückmeldungen hinreichend hinsichtlich seines Alkoholkonsums reagiert.

Wenn berichtet wird, der/die Betroffene wäre einmal verkatert zur Arbeit erschienen, sonst nie, wird kaum(st) ein Gutachter dieses Kriterium daraus als erfüllt ansehen. Wenn hingegen berichtet wird, mein/e Partner/in stand schon immer hinter der Tür mit dem Nudelholz in der Hand und man hatte am nächsten Tag auch ohne Nudelholz schon ständig Kopfschmerzen, dann ist das Kriterium erfüllt.


Meine Erfahrung ist: Wenn ich jemandem helfe, in sich zuschauen und sein verhalten zu betrachten, dann kommt mit der Zeit eine Erkenntnistiefe, die durchaus den Ersteindruck bzw. die Ersteinschätzung revidiert. Und zwar zu schlimmer. Wenn das ein gewisses Maß überschreitet, dann achte ich darauf, dass mein Klient eine angemessene Hilfe erhält. Denn eine zukünftige FE sollte besichert werden und nicht mit dem alten verhalten belastet werden. Und, nicht zuletzt, habe auch eine Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit und mir. Das ist die eine Seite. Die andere ist, ich erlange über die Dauer, zunehmende Offenheit und gezielte Nachfragen ein Insiderwissen, welches ein Gutachter in der knappen Begutachtungszeit so nicht erlangt. Ist die erste Seite gelöst, so finde ich es auch nicht verwerflich, wenn Betroffene ein gezeichnetes Bild gemäß Aktenlage und Kriterienzuordnung abgeben. Übersetzt dem Gutachter etwas verschweigen.

@user2407, schaue wo du tatsächlich stehst. Das sollte Thema beim Verkehrspsychologen sein. Und dann am Ende sollte der Blick Richtung MPU schielen. Auf eine geschlossene widerspruchsfreie Darstellung die soviel Ehrlichkeit und Wahrheit enthält, dass du authentisch bist.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 06.12.2024, 12:03
Beitrag #54


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Hallo liebe Community,

kennt sich zufällig jemand hier aus, wie man mit der Haaranalyse einen lückenlosen Abstinenznachweis abgibt? Ich war einmal am 20. Juni bei der Haaranalyse, das zweite mal am 20. September, sprich normalerweise 6 Monate Abstinenz nachgewiesen. Bei genauerem Hinsehen ist mir jedoch aufgefallen, dass Analysebeginn und -ende bei der ersten Haarprobe viel früher war als bei der zweiten (vom 24.06-28.06. und 02.10-09.10.) Ist das trotzdem so stimmig bzw. lückenlos? Wann die Analysen beginnen und enden, darauf habe ich ja leider keinen Einfluss.

Jetzt zum zweiten Punkt. Habe heute bei meinem akkreditierten Labor angerufen, für einen Termin am 20. Dezember. Leider keine Termine mehr frei. Der nächste freie wäre erst am 27. Dezember. Ich habe was gehört von 2 Wochen Puffer nach vorne und nach hinten... Würde das auch gehen, selbst wenn dann Analysebeginn und -ende noch später wären? Ansonsten müsste ich mir wohl ein anderes Labor suchen, das kurzfristig noch Termine hat.

Liebe Grüße user2407
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corneliusrufus
Beitrag 06.12.2024, 16:52
Beitrag #55


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Wenn die Haare im Labor richtig gelagert werden, spielt das Analysedatum in dem von dir genannten Zeitraum keine Rolle. Für einen Nachweis der Abstinenz (bzw. geringen) Konsum ist das Entnahmedatum der Haare entscheidend. Folglich funktioniert dein Plan.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 08.12.2024, 22:33
Beitrag #56


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Dankeschön corneliusrufus! Habe jetzt zum Glück einen Termin an einem anderen Standort am 20. Dezember bekommen. Das beruhigt mich echt. Auch die Dame am Telefon meinte, dass sich lückenlose Abstinenznachweise besser lesen lassen.
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user2407
Beitrag 20.12.2024, 14:39
Beitrag #57


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Hallo liebe Community,

heute gab es leider den nächsten Rückschlag. Und ich merke langsam wirklich, dass die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis nicht nur ein Anstoß ist, sein Verhalten grundlegend zu ändern, sondern auch ein Test für die Psyche und Nerven ist.

Jedenfalls dachte ich mir absolut nichts Böses und bin heute zur 3. Haaranalyse gegangen.Wie im letzten Beitrag erwähnt zu einem anderen Standort (gleiches Labor „Staber“),weil das in meiner Heimatstadt am 20.12. keinen Termin mehr hatte und ich einen lückenlosen Abstinenznachweis erbringen möchte. Jedenfalls sagte mir die Dame dort, dass ich angeblich einen Vertrag mit ihnen hätte machen müssen, getreu dem Motto, was mir diese Haaranalyse jetzt bringt. Ich bräuchte angeblich einen Vertrag und einen ärztlichen Abschlussbericht für einem bestimmten Zeitraum ( 6M, 12M, oder 15M), der die Abstinenz bestätigt und nochmal 80€ gekostet hätte. Angeblich würden MPI das nur so handhaben und als Abstinenznachweise akzeptieren. Aus Kulanz würden sie heute aber trotzdem eine Haarprobe machen.

Meine Frage lautet nun: „Stimmt das, was die Dame sagt, oder hab ich mich da einfach von ihr verunsichern lassen?“ Im Labor meiner Heimatstadt hat mir niemand was davon gesagt und bereits vor der nächsten Haaranalyse war von einem Vertrag nie die Rede. Beim Urin ja, bei Haarproben nein. Auch sonst habe ich das lediglich bei Synlab gehört, wobei die ohne Vertrag auch gar keine Haare abnehmen meines Wissens.

Zum zweiten. Soll ich einfach abwarten, auf den nächsten negativen Befund. Oder nochmal einen Termin in meiner Heimatstadt machen, auch wenn ich sicherlich in diesem Jahr keinen Termin mehr kriege und eine Lücke entsteht Und das Geld heute in Sand gesetzt hätte. Bitte sagt mir, dass das Sammeln der Haarproben nicht umsonst war und ich wieder von vorne beginnen muss 😕

Liebe Grüße user2407
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Fietser
Beitrag 20.12.2024, 15:37
Beitrag #58


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Hallo User 2407,

Kurzum: dass man für Haaranalysen einen Vertrag über mehrere Analysen mit Abschlussbericht abschließen muss, ist Unfug... Ich habe letztes Jahr zwar nicht alle möglichen am Markt befindlichen Anbieter (Synlab war nicht dabei...) kontaktiert, aber auf die Idee ist da niemand gekommen, weder TÜV, Dekra, noch ein freies Labor..... vielleicht möchte das Labor auf diese Weise eine "Kundenbindung" garantieren..? Oder die Dame, die dich dort informiert hat, hatte bedenklich wenig Ahnung, und hat Haar- und Urinanalysen durcheinander geworfen....
Aber wie dem auch sei... in Bezug auf die MPU macht das jedenfalls keinen Sinn, mach dir da bitte keinen Kopf, oder lass dich verunsichern...

Jede einzelne Haaranalyse, die gemäß der <hier> verlinkten Kriterien genommen und analysiert werden, weisen in Bezug auf Alkohol, eine Abstinenz für einen Zeitraum von 3 Monaten (+ ggf. wenige Tage Karenz infolge Terminfindung) nach.
Diese Analysen organisierst du alleinverantwortlich, und achtest darauf, dass hierbei keine Lücke entsteht.
Ich hab bisher nur bei ein, zwei Anbieter gesehen, dass dort angeboten wurde, die entsprechende Terminplanung zu übernehmen, dass du nichts vergessen kannst, dennoch musste auch dort jede einzelne Analyse einzeln beauftragt und bezahlt werden.

Kurzum... drauf achten, dass das Labor entsprechend zertifiziert ist, das keine Lücke entsteht, naheliegender Weise keinen Alkohol trinken, und dann sollte das mit den Abstinenznachweisen schon passen...

Der Beitrag wurde von ulm bearbeitet: 20.12.2024, 19:10
Bearbeitungsgrund: Doppelposting gelöscht
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MsTaxi
Beitrag 20.12.2024, 17:26
Beitrag #59


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Ich kann das, was @Fietser schreibt, nur unterstützen.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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user2407
Beitrag 20.12.2024, 18:19
Beitrag #60


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Okay danke euch beiden. Ich habe der Dame auch gesagt, dass ich jetzt nicht in einer Position bin, in der ich weitere solche Verunsicherungen gebrauchen kann. Das war ihr leider ziemlich egal und sie beharrte auf ihrer Meinung.

Ich denke mir folgendes. Wenn die Labore von vornherein einen Vertrag mit dem Kunden eingehen. Also man zahlt weitere 80€ für den Vertrag, eine zusätzliche Aufklärung, plus Abschlussbericht. Neben den Kosten pro Haaranalyse. Dann macht das Labor einen zusätzlichen Gewinn. Der Köder ist hierbei wieder das Spiel mit der Angst. Mach den Vertrag oder die MPI akzeptieren die AN nicht. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich so ist. Aber das wäre zumindest ein Erklärungsversuch.

Bin jedenfalls jetzt froh für meinen Teil, dass die Haaranalyse heute gemacht wurde und ich lege den Befund dann einfach zu meinen weiteren zusammen. Bestätigt auch noch mal meine Ansicht, wie wichtig der Austausch hier mit euch der Community ist und wie schnell einem von maximaler Verunsicherung die Angst wieder genommen werden kann. Danke dafür nochmals.
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Andi18
Beitrag 23.12.2024, 05:04
Beitrag #61


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Ich kann mich da nur anschließen. Für Haaranalysen gibts keinen Vertrag.
Im Zuge meiner Recherchen hatte nur Synlab auf einen Vertrag mit Abschlussbericht beharrt. Der Telefonist hatte genauso auf eine Meinung beharrt und die diffusesten Ängste gestreut mit angeblicher Willkür diverser MPIs.

Die Telefonistin vom TÜV war im übrigen die Schlimmste. Diese meinte man müsse zur 1. HA einen Puffer von 9 Monaten einplanen, darauf achten, daß die Zahnärzte keine Desinfektion benutzen, Shampoo etc. .. Dort kamen die ganzen Ängste hoch, was auf niveaulosesten Wissensstand zurückzuführen ist. Das dann von unterprivilegierten Sachbearbeitern, welche glaube in einer überlegenen Position sich Dir gegenüber zu befinden.
Ich hatte damals sogar in meinem unabhängigen Labor nachgefragt, die hatten sich schief gelacht. Erzählten mir sogar, daß TÜV bei Ihnen die Proben hinschicke und untersuchen lässt.

Ich hatte mal gehört, daß in der neuesten 4. BuK man wert darauf lege, daß es unabhängige Beratungsstellen gäbe, welche also nur Infos und Kontakte vermitteln. Genau sowas gehört ausgemerzt.
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John Dalton
Beitrag 23.12.2024, 10:44
Beitrag #62


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Zitat (Andi18 @ 23.12.2024, 05:04) *
Die Telefonistin vom TÜV war im übrigen die Schlimmste. Diese meinte man müsse zur 1. HA einen Puffer von 9 Monaten einplanen, darauf achten, daß die Zahnärzte keine Desinfektion benutzen, Shampoo etc. ..


Das kann ich toppen. O-Ton Vorgespräch Drogenabstinenznachweise damals bei der PIMA:

Essen Sie gerne Döner?

Ja, warum?

Das ist jetzt vorbei!

Warum?

Da weiß man ja nie, was die in dieses Brot mischen. Mohn und so.


Ich hab mir und ihm die Diskussion erspart und weiter meinen Döner genossen.
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user2407
Beitrag 23.12.2024, 16:06
Beitrag #63


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Unglaublich, mir fehlen langsam wirklich die Worte, was ich hier noch so lesen muss. Normalerweise kenne ich das eher von den dubiosen "MPU-Beratern", welche die MPU als etwas ganz schreckliches darstellen und offensiv Werbung betreiben, sie hätten die Geheimformel xy und nur damit könne man sie bestehen. Da war mein Verkehrspsychologe ein echter Glücksfang dagegen. Dass jetzt aber auch noch Laborarbeiter solche Ängste schüren, deren Aufgabe es ja primär ist, die jeweilige Dienstleistung auszuführen, erschließt sich mir nur schwer. Synlab bietet Haaranalysen nur mit Vertrag an. Okay, muss man akzeptieren und kann man sich von vornherein dafür oder dagegen entscheiden. Alles weitere drumherum geht für mich zu weit.

Um auf die Beispiele mal einzugehen. Es wird nach dem letzten Konsum von Alkohol eine Haaranalyse nach 180 Tagen empfohlen, so dass es einen Sicherheitsabstand von 90 Tagen gibt. Ich zu meinem Teil habe aber nach einem Monat Sicherheitsabstand meine erste Haaranalyse gemacht, also nach 4 Monaten, und die war auch negativ. 9 Monate nach dem letzten Konsum ist einfach nur Quatsch. Und das mit dem Döner wird ja immer besser. Nach der Logik dürfte man ja auswärts überhaupt nichts mehr essen, weil man ja nie 100% weiß, was die Köche in ihre Zutaten tun. Das wäre ja fast schon ein wenig paranoid.

Ich finde all die Personengruppen, die weit weg von dem MPU-Geschehen sind, sollten sich besser raushalten anstatt solche Ängste und Verunsicherungen zu schüren. In Situationen, die für alle Betroffene alles andere als leicht sind, braucht es sowas zusätzliches einfach nicht. Alles weitere sollte vielleicht wirklich "da rein und da rausgehen" und die unwichtigen von relevanten Informationen rausgefiltert werden.

In dem Sinne, lassen wir uns insbesondere jetzt vor den schönen Feiertagen nicht weiter verrückt machen. Wünsche allen schon mal ein frohes Fest!
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Hornblower
Beitrag 23.12.2024, 18:12
Beitrag #64


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Zitat (John Dalton @ 23.12.2024, 10:44) *
Essen Sie gerne Döner?


Neee - oder? blink.gif wallbash.gif




Zitat (Andi18 @ 23.12.2024, 05:04) *
Die Telefonistin vom TÜV war im übrigen die Schlimmste. Diese meinte man müsse zur 1. HA einen Puffer von 9 Monaten einplanen, darauf achten, daß die Zahnärzte keine Desinfektion benutzen, Shampoo etc.


Einerseits sehe ich hier Anzeichen von Dunning-Kruger; andererseits verstehe ich möglicherweise den Hintergrund (was nicht heißt, dass ich Verständnis für den Bullshit habe): Häufig haben solche "Regeln "Ursachen". Hier möglicherweise haben schon Probanden versucht, mit derart lahmen Ausreden positive Resultate schönzureden. Und um dem von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird schlichtweg vor Allem und Jedem gewarnt.

Dass das völlig Kontraproduktiv für den Gesamtprozess ist und keinesfalls mehr qualitativ hochwertige Beratung, steht auf einem anderen Blatt.



Zitat
Ich finde all die Personengruppen, die weit weg von dem MPU-Geschehen sind, sollten sich besser raushalten anstatt solche Ängste und Verunsicherungen zu schüren.


Tja. think.gif Die Rezeptionistin wird sich vermutlich eben nicht für "weit weg von dem MPU-Geschehen" halten. Dunning-Kruger eben.


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Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
-----------
"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
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corneliusrufus
Beitrag 23.12.2024, 21:26
Beitrag #65


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Kann man machen, vor allem zu warnen. Um dann hinterher sagen zu können, ich hatte Sie gewarnt.

Mag sein, dass es einen vernünftigen Hintergrund gibt, warum Warnungen ausgesprochen werden. Doch dann sollte der auch anklingen, nicht wahr?

Es mag jedoch auch sein, den eigenen Organisationsablauf zu erleichtern; und schön, wenn diese Ordnung dann auch noch der Kunden bezahlt. Win-win. Nur eben auf einer Seite doppelt. Nornmalerweise wäre meine Erwartung, dass es für einen äh Laufzeitvertrag eine Ermäßigung gegenüber der äh "monatlichen Kündigung" gibt.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 23.12.2024, 22:05
Beitrag #66


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Um diese beiden Perspektiven mal auf einen Nenner zu bringen und dieses Thema vielleicht versöhnlich abzurunden. Im Kern macht es Sinn Warnungen auszusprechen. 9 Monate nach dem letzten Konsum abzuwarten und die erste Haaranalyse durchführen zu lassen kann man machen, wenn man absolut sicher gehen möchte, keine Abbauprodukte mehr zu finden. Einen Monat Puffer hingegen zu lassen wie bei mir ist mit einem höheren Risiko verbunden, und hätte man etwas gefunden, hätte ich mich nicht beschweren dürfen. Je länger man nach dem letzten Konsum also wartet, umso mehr tendiert die Chance gegen 0, etwas zu finden.

Auch wenn ich die Sache mit dem Döner für totalen Unfug halte, könnte man auch das Risiko näher an die 0 bringen, keine Abbauprodukte zu finden. Wenn man auf Lebensmittel verzichtet, wo man nicht genau weiß je nach Hersteller, was drin ist. Von daher eine Warnung mit Absicherung der jeweiligen Abnehmer, es davor gesagt zu haben.

Einzig die Sache mit dem Vertrag ist schwer zu vereinbaren. Wenn es Labore wie Synlab gibt, die von vornherein nur einen Vertrag anbieten und ansonsten gar keine Analysen durchführen. Entweder ich entscheide mich für Synlab oder suche mir ein anderes Labor. Oder ich mache Urinkontrollen und bin egal wo vertraglich gebunden. Zu behaupten, dass die MPI aber generell nur Abstinenznachweise mit Vertrag und Abschlussbericht akzeptieren (weiß ich jetzt auch dank euch), ist einfach nur eine Unwahrheit. Denn dann müsste ja jeder, der mit AB und Haaranalysen zur MPU gegangen ist, bei Synlab gewesen sein oder die MPI hätten sie gar nicht akzeptiert. Von daher ist es wie Hornblower gesagt hat, der Dunning Kruger Effekt der Dame gewesen. Oder sie wusste es einfach wirklich nicht besser.
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John Dalton
Beitrag 24.12.2024, 00:21
Beitrag #67


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Zitat (user2407 @ 23.12.2024, 16:06) *
Und das mit dem Döner wird ja immer besser. Nach der Logik dürfte man ja auswärts überhaupt nichts mehr essen, weil man ja nie 100% weiß, was die Köche in ihre Zutaten tun. Das wäre ja fast schon ein wenig paranoid.

Mir wurde zusätzlich nahegelegt, NIRGENDWO bereits geöffnete Getränke oder überhaupt offene Getränke (also aus Gläsern) zu konsumieren, wenn man nicht selbst die volle Kontrolle darüber hatte, was zuvor damit passiert ist. Genauso wie sich zum Beispiel aus offen herumstehenden Snack-Nuss-Schälchen zu bedienen.

Gut, das kann man beides mit viel gutem Willen noch als gut gemeinten Rat verstehen. Wenn man mal so an die k.o. Tropfen Stories aus Clubs denkt. Dennoch - so ausgedrückt - maßlos übertrieben.

Zitat (Hornblower @ 23.12.2024, 18:12) *
Zitat (John Dalton @ 23.12.2024, 10:44) *
Essen Sie gerne Döner?


Neee - oder? blink.gif wallbash.gif


Mein voller Ernst. Wort für Wort. Wenn man da sitzt und (noch) keine Ahnung vom Gesamtgeschehen hat, kann einen sowas echt fertig machen. Als wenn man in der Situation nicht eh schon genug Sorgen hätte.
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user2407
Beitrag 07.01.2025, 20:34
Beitrag #68


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Hallo zusammen,

neues Jahr neues Glück wie es so schön heißt, so habe ich mir vielleicht auch erhofft, dass jetzt endlich ein wenig Bewegung in die Sache kommt, was das Schreiben der Führerscheinstelle betrifft. Insbesondere auch, weil meine Sperrfrist am 29. Dezember abgelaufen ist. Aber im Ernst, meint ihr es macht Sinn, die Führerscheinstelle mal zu kontaktieren und freundlich nachzufragen, wie weit sie mit dem Bearbeitungsstand sind? Habe bisher in den über 4 Monaten nur einmal Kontakt mit ihnen gehabt und zwei Dokumente "freiwillig" nachgereicht, die theoretisch zum Antrag aber auch hätten gar nicht abgegeben werden müssen.

Bin mittlerweile wirklich an einem Punkt, an dem ich mir denke, haut im schlimmsten Fall die MPU-Anordnung einfach raus, weil mit dieser Ungewissheit die ganze Zeit zu leben ist so unfassbar schwer. Habe in knapp 2 Monaten meinen erneuten Versuch zum Staatsexamen, aber diese Ungewissheit bezüglich dem MPU-Thema ist leider so präsent und blockiert leider auch die Lernkapazitäten.

Hoffe ihr habt Verständnis dafür, dass ich das jetzt hier mal anonymisiert im Forum rauslasse. Bin in der Hinsicht echt froh, dass ich mittlerweile seit knapp einem Jahr nach der TF zu meinen Gefühlen stehe und ehrlich damit umgehe, statt jetzt irgendwas in mich hineinzufressen.

Liebe Grüße, user2407
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corneliusrufus
Beitrag 08.01.2025, 00:07
Beitrag #69


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Das klingt doch nach (d)einem Plan. Rufe die FEB an und frage höflich nach.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 16.01.2025, 13:15
Beitrag #70


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Hallo liebes Forum,

ich komme direkt auf den Punkt, heute ist würde ich sagen einer der Top 10 Tage meines bisherigen Lebens. Ich habe einen Brief von der Führerscheinstelle erhalten, in welchem tatsächlich drin steht, dass meine Neuerteilung der Fahrerlaubnis abschließend bearbeitet wurde und ich die Möglichkeit habe, einen vorläufigen Führerschein abzuholen und danach sofort ein Fahrzeug führen zu dürfen. Mit anderen Worten, keine MPU.

Normalerweise hätte ich in Jubelsprüngen ausbrechen müssen, aber im Moment überwiegt einfach die Erleichterung. Es fühlt sich einfach surreal an und kann es gerade immer noch nicht realisieren. Deshalb geht jetzt einfach ein riesengroßer Dank raus an jeden einzelnen User hier, der mir nicht nur unter meinen Beiträgen wertvolle Tipps gegeben hat, sondern auch unter anderen, in welchen ich mitgelesen habe und einiges dazugelernt habe. Auch wenn die MPU-Anordnung jetzt Gott sei dank vom Tisch ist, so bereue ich keinen einzelnen Schritt seit meinem Verlust der Fahrerlaubnis, den ich gegangen bin, um diese wieder zurückzuerlangen. Meine Abstinenznachweise, den Kurs bei der Caritas, die beiden Verkehrspsychologen sowie die Interaktionen mit euch haben dazu geführt, meinen problematischen Alkoholkonsum nachhaltig zu ändern.

Beispielsweise gab es einige Leute aus meinem Umfeld, die gesagt haben: "Ach komm, wenn du deinen Führerschein wieder hast, wirst du bzw. kannst du ja wieder trinken." Heute ist der Tag gekommen, aber dies kann ich definitiv verneinen. Ich bin durch diese harte Zeit gegangen, um dazuzulernen und kann definitiv sagen, dass ich alles dafür tun werde, um nicht mehr in diese alten Muster zurückzukehren. Deswegen bin ich überzeugt, dass alles im Leben einen Sinn hat und diese Auffälligkeit vermutlich kommen musste, um etwas an meinem Alkoholkonsum zu ändern.

Durch die neue Fahrerlaubnis hebe ich nicht ab und bleibe demütig. Da ich jetzt selbst durch diese harte Zeit gegangen bin, kann ich jedem empfehlen, der vor allem mit unter 1,6 Promille auffällt, rechtzeitige Vorkehrungen zu treffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Einreichen der Abstinenznachweise und die Teilnahmebestätigung am Kurs dazu beigetragen haben, dass die FEB evtl. von einer MPU-Anordnung abgesehen hat. Vor allem ist Bayern ja ein strengeres Bundesland wie man so hört und ich habe tatsächlich auch unter 1,6 Promille von mehr MPU-Anordnungen gehört als von keinen. Deshalb kann ich das jedem, der in einer ähnlichen Situation steckt nur eine solche Vorgehensweise empfehlen und die Hoffnung nie aufgeben, dass eine MPU nicht doch noch wegfällt. Mein Fehler war es auch ganz klar, ich habe mich eher von den negativen Meinungen runterziehen lassen, statt die positiven anzunehmen. Ich habe eher auf die Menschen gehört, die gesagt haben eine MPU kommt auf jeden Fall, statt auf die, die es für unwahrscheinlich hielten. Deshalb auch hier nochmal, unter 1,6 Promille und Ersttäter gibt es in beide Richtungen keine Sicherheit und man sollte die Hoffnung nie aufgeben.

Ich kann mich nur nochmal wiederholen, und mich bei jedem einzelnen bedanken. Ich werde dem Forum auf jeden Fall erhalten bleiben, das ist das mindeste was ich zurückgeben möchte. Nachdem die Sache mit der Fahrerlaubnis jetzt geklärt ist, will ich mich zunächst voll und ganz auf den zweiten Versuch für mein Staatsexamen konzentrieren und habe dafür jetzt erstmal einen klareren und kühleren Kopf. Danach (spätestens im März) möchte ich auch hier meine Erfahrungen und Tipps weitergeben, wobei ich hoffe, dass es so wenig wie mögliche weitere Auffälligkeiten gibt. Deswegen macht weiter so corneliusrufus, Mrs. Taxi, abstinent, Fietser, Kai R., gruenerTeich, Energieberater, Crayden, 2024, John Dalton usw. (einfach alle die hier täglich aktiv sind). Ihr leistet hervorragend Arbeit und nochmal alles in einem Wort: Dankeschön!

Liebe Grüße, user2024
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Jens
Beitrag 16.01.2025, 13:49
Beitrag #71


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auchdasnoch
Beitrag 16.01.2025, 14:28
Beitrag #72


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Auch von mir herzlichen Glückwunsch und allzeit gute und nüchterne Fahrt.
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corneliusrufus
Beitrag 16.01.2025, 14:31
Beitrag #73


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Herzlichen Glückwunsch! Und alles genau richtig, um die FE nun behalten zu dürfen. Danke für das Lob ans Forum.

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John Dalton
Beitrag 16.01.2025, 18:11
Beitrag #74


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Herzlichen Glückwunsch! Das ist doch mal ein angenehmes Ende einer Geschichte! Zumal du ja auch noch ohne jetzt abschließende MPU alle richtigen und wichtigen Maßnahmen ergriffen hast und deinen sauberen Weg gehst.
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user2407
Beitrag 17.01.2025, 17:16
Beitrag #75


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Vielen Dank für die Glückwünsche an @Jens, @auchdasnoch, @corneliusrufus und @John Dalton!
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user2407
Beitrag 03.03.2025, 19:10
Beitrag #76


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Guten Abend liebes Forum,

mein Fall an sich ist ja bereits abgeschlossen, ich befinde mich wieder im Besitz der Fahrerlaubnis, möchte die aber langfristig gesehen auch behalten. Jetzt kommen wir aber zu dem großen Aber. Je mehr Zeit nun vergangen ist und was in letzter Zeit passiert ist, zeigt, dass ich mit einer besseren Weitsicht auf das ganze Thema zwar meine inneren Motive für die Trunkenheitsfahrt erkannt habe, jedoch ist die Ursache noch nicht gelöst ist. Ich weiß, hier geht es um die MPU und die Wiederherstellung der Fahrerlaubnis, da die inneren Motive aber grundlegend für solche Auffälligkeiten sind und ich wie gesagt meine Fahrerlaubnis behalten möchte und sich sowas nicht wiederholen sollte, bitte ich euch um Hilfe, sei es durch kleine Impulse oder meinetwegen nur ein Verweis an wen ich mich da wenden kann (vielleicht nochmal die Caritas?)

Und zwar geht mein Problem seit knapp eineinhalb Jahren. Ich habe vor eineinhalb Jahren viel gesoffen und extreme Minderwertigkeitskomplexe gehabt, weil ich beim weiblichen Geschlecht überhaupt nicht gut ankam und häufig Körbe kassierte. Ich habe das bezüglich meiner Konsummuster nie erwähnt, aber ich wurde durch Alkohol extrem aggressiv und habe teilweise sogar rumgepöbelt, passiert ist Gott sei Dank nie etwas. Bis ich meine Ex-Freundin kennengelernt habe, dann war das Problem von dem ein auf den andern Tag gelöst. Im Oktober 2023 marschierte ich ins Prüfungsamt, gab meine Bachelorarbeit ab und meldete mich voller Euphorie zum Staatsexamen an. Allein da sagte die Dame schon vom Prüfungsamt zu mir, ob ich mir das mit meinem Hauptfach Mathe gut überlegt hätte, in Mathe würden ja angeblich so viele durchfallen. Mit einem relativ hohen Selbstkonzept ließ ich mich davon nicht beeindrucken. Bis ich mich in die Vorbereitung begab und das Schwierigkeitsniveau dieser Aufgaben erkannte. Tief im Inneren wusste ich, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Ich bin knallhart durch das Examen gefallen mit zwei 5en und einer 6, obwohl ich mich darauf vorbereitet habe. Jetzt habe ich ein ganzes Jahr lang nur Mathe gelernt. Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nichts gemacht habe. Sei es auch nur für eine Stunde gewesen. Jetzt habe ich das Examen nochmal geschrieben, und ja was soll ich sagen. Es ist wieder extrem beschissen gelaufen...

Um auf den Punkt zu kommen. Seit knapp 1 einhalb Jahren hadere ich mit diesem Problem, dass Staatsexamen endlich zu bestehen, um als Lehrer arbeiten zu können. Damit ich endlich mein eigenes Geld verdiene, was ich jetzt zwar auch schon tue als mobile Reserve, allerdings reicht das nie und nimmer, um über die Runden zu kommen, wenn du mit knapp 1200€ pro Monat abgespeist wird. Es macht mich wahnsinnig, mit knapp 26 Jahren noch zu Hause zu wohnen, nichts erreicht zu haben, und es ist kein Ende in Sicht. Ich fühle mich wirklich machtlos, die Jahren gehen ins Land und es fühlt sich an, als ob mir ein Riegel durch dieses Examen geschoben wird, nicht alleine auf den Beinen zu stehen und ein eigenständiges Leben führen zu können. Dies geht sogar soweit, dass ich solch eine unterdrückte Wut und Hass in mir habe und mir mein Leben aktuell keinen Spaß bereitet. Ich kann mich nicht mehr mit Menschen normal unterhalten, die Frage: "Was machst du aktuell?" triggert mich extrem, geschweige denn mich auf Dates mit Frauen einlassen. Mit meiner Ex-Freundin habe ich auch Schluss gemacht, das hatte mehrere Gründe, aber ein wichtiger im Nachhinein war auch, dass sie ständig davon gesprochen hat "Bald sind wir ja mit unserem Studium fertig und dann können wir uns endlich unsre Träume erfüllen, bla bla bla."

Ich weiß nicht mehr weiter ehrlich. Selbst wenn der Bruchteil einer Chance besteht und alle Götter da draußen auf meiner Seite sind, das Examen irgendwie zu bestehen. Ich habe schon oft über professionelle Hilfe nachgedacht. Nur wenn das dann in den Akten auftaucht, dann wars das mit der Verbeamtung endgültig, im schlimmsten Fall bekommt auch die Fahrerlaubnisbehörde davon mit, ich weiß es nicht. Bin da extrem vorsichtig. Darum nochmal an die Caritas wenden, wobei es da ja eher um Süchte geht? Ich bin zumindest froh, dass ich trotz dem Ausbleiben der MPU weiterhin abstinent geblieben bin. Denn wenn ich jetzt nochmal konsumieren würde, dann kann ich wirklich für nichts garantieren. Also tue ich mir und dem Wohle der Allgemeinheit in der Hinsicht lieber einen Gefallen. Ich bedanke mich schonmal für ein paar Anregungen in der Hoffnung, die mein inneres Motiv irgendwie lösen. Kann nur sagen, dass es aktuell wirklich eine Qual ist alles.

Liebe Grüße user2407
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corneliusrufus
Beitrag 03.03.2025, 19:54
Beitrag #77


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Es gibt wohl mehrere Ansätze, dein Problem anzugehen. Einmal das Ziel und dessen Wahl können hinterfragt werden, dann der Weg dorthin und die Begleitung. Ich fange mit letzterer an, da diese als Wegweisung auch für die anderen Punkte dienen kann. So sollte es an Hochschulstandorten vom Studentenwerk von diesem einen sozialpsychologischen Dienst geben. Auch andere Studenten haben Schwierigkeiten. Oftmals gibt es auch christliche studentische Gruppen, wo Seelsorge bekannt ist und gepflegt wird. Gleichfalls könnte ein Psychologe eine Hilfe sein. Solange du Selbstzahler bist, jemand anderes das Honorar überweist, gibt es da zumindest keine Spuren. Und, dir stehen bis zu 5 probatorische Sitzungen zu. In denen soll geschaut werden, ob es ein zu behandelndes Problem gibt. Aus der Ausnutzung dieser Möglichkeit kann folglich nicht geschlossen werden, du habest ein nennenswertes, das heißt zu behandelndes psychologisches Problem. Auch wissen Psychologen oft weiter Rat, haben weitere Wege und Adressen.

Es mag dir noch nicht in den Sinn gekommen sein, vielleicht ist die Wahl des Hauptfaches falsch. Lehrer werden kannst du auch mit einem anderen Fach. Und das Universitätsniveau benötigst du später für einen Mathematikunterricht nicht. Auch könnte der Wechsel des Bundeslandes helfen, das Staatsexamen zu bestehen.

Auch ließe sich dein Ziel insgesamt hinterfragen. Es gibt auch andere mathematische Berufe; einige sogar ohne Studium. Auch ein Umsatteln auf Informatik könnte dir gefallen, wer weiß? Umsatteln auf Bachelor und gegebenenfalls Master in Mathematik.

Schlussendlich ist auch zu fragen, ob der dir selbst gemachte Druck dich nicht an der Entfaltung deines Leistungspotentials hindert. Ob spezifische Ängste nun entstanden sind.

Gleichwie, du benötigst Fachleute, um das herauszufinden. Vielleicht hilft da auch eine Studienpause. Die negiert ja nichts, lässt alles offen.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 03.03.2025, 20:40
Beitrag #78


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Lieber corneliusrufus,

vielen Dank für deine schnelle und sehr präzise Antwort. Ich muss mal schauen, ob es solch eine psychologische Beratungsstelle auch von meinem Studentenwerk her gibt. Vielleicht sind das die nächsten Ansprechpartner. Ich bin zwar Kassenpatient, aber du meinst wohl, dass man einen Psychologen ggf. auch selbst bezahlen kann? Und das mit den 5 Vorstunden nenne ichs mal wusste ich davor auch noch nicht, danke dafür!

Ich glaube ich habe eindeutig das falsche Hauptfach gewählt das ist richtig. Allerdings hat sich bei mir folgendes Muster im Examen herausgestellt, und das hat sich seit Jahren nicht geändert, wird mir aber gerade zum Verhängnis. Jedes Examen besteht aus 3 umfangreichen Teilaufgaben, die man innerhalb von 3-4 Stunden bearbeiten muss. Ich hatte schon immer ein extremes Problem mit dem Zeitmanagement, ich hab das nie in der vorgegeben Zeit geschafft. Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Ich habe in den pädagogischen Examen immer zwei Teilaufgaben beantwortet, die dritte fast nie geschafft... Aber es hat immer zum Bestehen für eine 4,0 gereicht. Ich habe das Gefühl in Mathe, aber auch in anderen Hauptfächern, wo ich zwei Teilaufgaben ähnlich gut gelöst habe, bewerten die einfach strenger. Ich habe in dem einen Teil letztes Jahr eine 5 bekommen, was ich auch nach der Einsicht nicht verstehen kann. In den andern beide Mathe Prüfungen bin ich selbst schuld.

Aber ja du hast recht. Es war das falsche Hauptfach. Irgendwas jetzt noch mit Mathe studieren, käme für mich absolut nicht in Frage. Ich kotze inzwischen, wenn ich eine Wurzel sehe. Meine Traumvorstellung, wenn das überhaupt geht, sofort weg aus Bayern in ein anderes Bundesland, wie beispielsweise NRW, dort meinen Master in einem andern Fach als Mathe machen und dann trotzdem irgendwie Lehrer werden. Zack wäre dieses Riesen Problem gelöst. Ich stelle mir das sehr einfach vor, keine Ahnung, ob das so leicht geht. Diese Antwort konnte mir meine Studienberaterin leider auch nicht beantworten, da sie so einen Fall noch nie gehabt hat. Naja.

Soviel zu mir nochmal zu dem Thema und bedanke mich nochmal sehr!
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corneliusrufus
Beitrag 05.03.2025, 00:20
Beitrag #79


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Mit dem Bezahlen kläre das beim Psychologen. Hingehen würde ich an deiner Stelle immer. Und außerdem, vielleicht stellt der ja nur ein Lernproblem fest. Kein Problem einer gestörten Persönlichkeit. Oder nur Ängste, die gut behandelbar sind. Unter Umständen sind solche (dann behobenen) Ursachen ja nicht für eine Einstellung in den Staatsdienst relevant.

Prüfe erstmal, ob Mathematik nicht das falsche Fach ist bzw. wo dort die genaue Ursache liegt. Dem oder der lässt sich ja abhelfen. Dann, ich meine, in Bayern müssen angehende Lehrer drei Fächer präsentieren. In anderen Bundesländern nur zwei. Also Informationsbeschaffung ist jetzt gefordert. Auch könnte überlegt werden, den Lehrerberuf in einem anderen EU-Land anzutreten. Dort gibt es andere Einstellungsvoraussetzungen. Mag ja sein, dass die Tätigkeit im EU-Ausland dann hier als gleichwertig anerkannt werden muss. Ich sage mal so, in Norditalien wird auch ein passables deutsch gesprochen.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Schwarzermax
Beitrag 05.03.2025, 20:22
Beitrag #80


Neuling
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Womöglich werden bald die Seminarräume der Beratungsstellen für die Vorbereitung auf eine MPU etwas voller. Bayern will die gesetzliche Regelung zur Anordnung einer MPU verschärfen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof will in Zukunft jeden, der seinen Führerschein wegen Alkohol am Steuer abgeben musste, zur MPU schicken.

Dabei kommt es auch nicht auf den gemessen Blutalkoholwert an. Jeder Autofahrer, der mit einem Alkoholpegel über 0,3 Promille erwischt wird, muss in Zukunft mit der Anordnung einer MPU rechnen. Und das in einem Bundesland in dem Bier noch immer ein Grundnahrungsmittel ist. Vor kurzem hatte der Freistaat Bayern die Promillegrenze schon von 1,6 auf 1,1 Promille gesenkt.

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MsTaxi
Beitrag 05.03.2025, 20:29
Beitrag #81


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Wo haste das Gerücht denn her?

Edit: das war vulgo für "Quelle bitte"


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Q-Treiberin
Beitrag 05.03.2025, 20:38
Beitrag #82


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Zitat (Schwarzermax @ 05.03.2025, 20:22) *
Jeder Autofahrer, der mit einem Alkoholpegel über 0,3 Promille erwischt wird, muss in Zukunft mit der Anordnung einer MPU rechnen.
Wat für ein Dünnsinn!
Zwischen 0,3 und 0,49 Promille handelt es sich (von Ausfallerscheinungen mal abgesehen) noch nicht einmal um eine Owi….

Ich schließe mich @MsTaxi an und bitte um eine seriöse/belastbare (!) Quelle!


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Oiltron
Beitrag 05.03.2025, 21:38
Beitrag #83


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Zitat (Schwarzermax @ 05.03.2025, 20:22) *
Jeder Autofahrer, der mit einem Alkoholpegel über 0,3 Promille erwischt wird, muss in Zukunft mit der Anordnung einer MPU rechnen.


Du meintest sicher ab 0,8 Promille.
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Q-Treiberin
Beitrag 05.03.2025, 21:47
Beitrag #84


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Zitat (Oiltron)
ab 0,8 Promille
Wie kommst Du auf die „magische“ Zahl 0,8 Promille?
Die ist mir weder im Owi- noch im Strafrecht bekannt…. book.gif


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user2407
Beitrag 06.03.2025, 17:49
Beitrag #85


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@corneliusrufus vielen Dank nochmal, das Stichwort "Informationsbeschaffung" trifft es am besten, dass nach dem Examen nötig wird. Bin übrigens gestern aus dem zweiten Examen in Mathe rausgegangen, hatte ein verdammt gutes Gefühl, dass es bis zur 4 gereicht hat. Und zack, mit meinen Kommilitonen unterhalten und wir sind alle auf die Aufgabe reingefallen, die genau um 180 Grad hätte anders gelöst werden musste. Wegen einem Stolperstein. Das bestätigt mich halt immer mehr und mehr in meiner Denke, dass da eine gewisse Systematik dahinter steckt. Es hilft nichts die Schuld bei andern zu suchen, aber da fragt man sich glatt, ob der skizzierte Lehrermangels seitens der Politik und der Medien wirklich so akut ist, wenn die uns das Leben so schwer machen... Naja. Das gilt es vermutlich auch mit einem Psychologen, einer Beratung oder wem auch immer zu besprechen.

Und @Schwarzermax, ich versuche jetzt deinen Post sachlich zu bewerten, verstehe aber ehrlich gesagt nicht, was deine Mission ist? Kann aber natürlich auch daran liegen, dass du meinen vorherigen Posts nicht gelesen hast. Ich habe bereits meine Fahrerlaubnis wieder, sogar den Kartenführerschein im Geldbeutel. Mein Fall mit den 1,58 Promille ist bereits vollständig geprüft und abgeschlossen. Ohne MPU. Dass die Grenze in Bayern von 1,6 auf 1,1 Promille runtergesetzt worden ist, ist, es tut mir leid, einfach nur eine Unwahrheit.
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Q-Treiberin
Beitrag 06.03.2025, 18:04
Beitrag #86


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Zitat (user2407 @ 06.03.2025, 17:49) *
Dass die Grenze in Bayern von 1,6 auf 1,1 Promille runtergesetzt worden ist, ist, es tut mir leid, einfach nur eine Unwahrheit.
Nicht ganz…

Nach einem höchstrichterlichen Urteil kann mittlerweile ab 1,1 Promille in ganz Deutschland eine MPU angeordnet werden wenn aktenkundig festgestellt wurde dass keine Ausfallerscheinungen vorlagen.


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user2407
Beitrag 06.03.2025, 18:57
Beitrag #87


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Ja das weiß ich, deswegen habe ich mir ja auch monatelang einen Kopf gemacht, es gab so viele unterschiedliche Meinungen dazu. Aber letztendlich habe ich Ausfallerscheinungen gehabt, es kam keine MPU. Soll jetzt nicht egoistisch klingen, aber ich bin einfach nur froh, dass dieses MPU-Kapitel zu ist. Wie ich beschrieben habe, geht es jetzt eher um die vollständige Lösung der inneren Motive, damit so etwas nicht nochmal passiert. Dazu hat corneliusrufus schon sehr wertvolles gesagt, nach dem Examen werde ich mich umgehend darum kümmern.
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CLSgirl
Beitrag 16.03.2025, 18:29
Beitrag #88


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Dass eine Psychotherapie in der Vergangenheit zwingend dazu führt, dass man nicht verbeamtet wird, soll nicht mehr so sein - zumindest nicht so pauschal. Das hat mir auch eine Ärztin erzählt, die als Gutachterin arbeitet.
Uns wurde das damals auch erzählt (mag damals auch noch gestimmt haben) und ich habe deshalb zu lange gewartet. Und am Ende bin ich noch nicht mal ins Referendariat gegangen...
Will heißen: Wenn du denkst, dass diese Art der Unterstützung dir gut tut, lass dich nicht unbedingt davon abhalten. Zumal es bei dir nach etwas klingt, das sich relativ "abschließend" bearbeiten lässt und wo weniger als z. B. bei einer Depression die Gefahr besteht, dass es wiederkehrt.

Euer Staatsexamen klingt heftig, wobei ich nicht sicher bin, ob das baden-württembergische System (anno dazumal, ist inzwischen anders) besser war - meine gesamte Mathenote bestand aus einer einzigen mündlichen Prüfung von 60 Minuten Dauer. Die Leistungen aus dem Studium zählten nichts.
Der Master (nicht Lehramt), den ich noch draufgesetzt habe und wo am Ende nur die Masterarbeit verteidigt werden musste, war diesbezüglich entspannter, selbst wenn jede Note zählte. Wenn du überlegst, einen Master zu machen, wäre es eine Überlegung wert, einen Master ohne große Prüfung am Ende zu wählen. Das ist eigentlich auch der Standardfall, nur bei Lehramt ist es teils anders organisiert, weil einige Bundesländer gleichzeitig ein System mit BA/MA und Staatsexamen wollen. Allerdings: Ein Lehramtsmaster für ein Fach, in dem du keinen Bachelor hast, dürfte schwierig oder wahrscheinlich eher unmöglich werden. Ganz eventuell vielleicht mit verwandten Fächern und Auflagen, was nachzuholen, aber ich weiß nicht, ob es ausreichende Überschneidungen gibt - ganz ganz vielleicht mit Informatik?
Falls du nicht Gymnasiallehramt studierst und in Erwägung ziehst, der Mathematik nochmal eine Chance zu geben, wäre vielleicht eine Anfrage in Baden-Württemberg eine Idee. Außer Gymnasiallehramt ist alles an den pädagogischen Hochschulen - mit viel mehr Schwerpunkt auf Lehramt. (Eine Freundin von mir hat nach drei Semestern Mathe/Chemie von der Uni an die PH gewechselt und zumindest in Mathe wurde wegen mangelnder Übereinstimmung der Inhalte praktisch nichts anerkannt. Sie ist dort gut zurechtgekommen, obwohl sie an der Uni aufhören musste, weil sie endgültig nicht bestanden hatte.)


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Viele Grüße vom
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user2407
Beitrag 17.03.2025, 22:05
Beitrag #89


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Liebe CLSgirl,

vielen Dank für deine nachträgliche Rückmeldung. Habe ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, dass sich hier in meinem Thread noch groß was "bewegt". Ist auch nochmal schön, dass aus einer ähnlichen Perspektive zu hören. Habe ich das richtig verstanden, du hast in BW Lehramt studiert, bist dann aber nicht ins Ref, sondern hast deinen Master woanders gemacht...
Darf ich fragen, in welcher Richtung? Der Witz bei mir ist ja, dass ich den Bachelor of Education mit Hauptfach Mathe bereits habe. Das Zeugnis wurde mir letztes Jahr ausgestellt. Nur ohne das Staatsexamen bringt dir der nichts, zumindest hier in Bayern. Daher war es meine Überzeugung, mit diesem Bachelor auch in NRW den Master dran hängen zu können. Habe z.B. letztes Jahr bereits eine sehr unverbindliche Rücksprache mit der Uni in Bielefeld gehabt und die meinten, es könne sein, dass man für den Bachelor dort noch was "nachstudierten" müsste, weil die Fächerverbindungen dort anders verteilt sind. Und erst danach den Master machen. Danach war ich natürlich baff.

Ich habe mir geschworen, mich nach meinem Staatsexamen um alles zu kümmern, also alle Alternativen abzuklopfen. Irgendwie lässt mich aber das Gefühl nicht los, dass mich irgendwas wieder daran hindert. Meine Familie, mein Umfeld, alle sagen mir, diesmal habe ich es geschafft und sie haben ein besseres Gefühl im Vergleich zum letzten Jahr. Ich hoffe so sehr, dass sie recht haben, aber ich möchte nicht so naiv und dann am Ende mit nichts dazustehen. Auch ist mir folgendes aufgefallen. Es ist meine "Schuld" gewesen, die Arbeit als Vertretungslehrkraft parallel zum Staatsexamen anzunehmen, weil ich besser verdienen wollte. Aber auch statt jetzt nach dem Staatsexamen erstmal ein wenig zur Ruhe zu kommen, heißt natürlich die Stunden nachzuholen als Vertretungslehrkraft und jetzt wollen sie sogar mit den Stunden hochgehen. Wo ich prinzipiell auch nichts dagegen hätte, jetzt habe ich ja Zeit. Allerdings habe ich auch Angst, dass mir die Zeit dadurch davonläuft, mich um meine andere Baustellen zu kümmern. Sprich Referendariadtsanmeldung, andere Unis/Bundesländer mit Bachelor/Master System zu kontaktieren, Studienberatung oder einen komplett neuen Lebensweg einzuschlagen. Und dann vermutlich auch noch psychologische Sitzungen. Ich weiß jedenfalls wirklich aktuell nicht mehr wo mir dir Kopf steht und ob das alles richtig ist, was ich mache. Oft lässt mich das Gefühl nicht los, ich gehe viel zu planlos durchs Leben und habe einfach "keinen Plan". Naja.

PS: Danke für die Alternative mit den Hochschulen in BW. Ich studiere ja auf Grundschule. Wenn das klappen würde, dass ich beispielsweise an einer Hochschule in BW angenommen werden würde, und man macht dort auch Master, wenn ich das richtig verstanden habe? Das wäre auch sehr bequem in dem Sinne, dass es nicht weit von Bayern wäre. Mein größter Wunsch ist nach wie vor, dass es irgendwie mit viel Glück und der Kraft von oben geklappt hat und ich mir jetzt umsonst so einen Stress mache. Soweit ist denke ich alles gesagt.
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CLSgirl
Beitrag 18.03.2025, 00:24
Beitrag #90


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Ich weiß nicht konkret, wie es mit der Anerkennung eines Bachelors aus anderen Bundesländern an den baden-württembergischen PHs aussieht, da die Inhalte ja möglicherweise recht anders sind (darum schrieb ich im letzten Post etwas unverbindlich, dass eine Anfrage einen Versuch wert sein könnte) - auch wenn theoretisch das System ja so gedacht ist, dass man nach dem BA die Hochschule wechseln kann. Ich würde einfach mal eine der PHs anschreiben und fragen, wie das in dem Fall aussähe. Hier z. B. die Seite der PH Weingarten.
Das mit den unterschiedlichen Fächern und Fächerkombinationen ist auch immer so eine problematische Sache, ja.

Ich habe in BaWü Mathematik und Biologie auf Gymnasiallehramt studiert und auch mit dem 1. Staatsexamen abgeschlossen (das waren 10 Semester Regelstudienzeit, also schon Master-äquivalent), der Master war dann in Biomathematik (ohne Lehramtsbezug) in Schleswig-Holstein.

Ich versuche gerade, das bayerische System zu verstehen. D. h. man macht einen BA und dann das Stex und damit kann man dann (ohne weiteren Master?) ins Ref?

Wenn du gerne als Lehrer arbeiten möchtest - und danach klingt es bei dir - würde ich wirklich überlegen, sämtliche Bundesländer abzuklappern, ob du irgendwo die Möglichkeit zum Master bekommst. Und notfalls ggf. was nachstudieren, wenn es irgendwie finanzierbar ist. Was wäre so schlimm daran, wenn du das erst in ein oder zwei Jahren machst und bis dahin weiter als Vertretungslehrkraft arbeitest und mit psychologischer Begleitung noch ein paar Baustellen aufarbeitest (was denke ich sinnvoll sein könnte nach dem, was du schreibst)? Man kann sich auch später noch umorientieren. Ich bin schlussendlich wieder in der Lehre gelandet, allerdings an einer Fachhochschule. Wir haben hier so einige Studis, die im ersten Semester nicht mehr 20 sind.


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user2407
Beitrag 18.03.2025, 00:54
Beitrag #91


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Da hast du vollkommen recht, ein Versuch ist es zumindest wert. Das bayerisches System ist kurzum so aufgebaut. Du studierst ganz normal, machst deine ganzen Modulprüfungen bis zum 1. Staatsexamen. Bevor du das 1. Staatsexamen überhaupt schreiben darfst, benötigst du eine Zulassungsarbeit. Und diese Zulassungsarbeit kannst du dir nach Antrag als Bachelorarbeit anerkennen lassen und damit insgesamt den Bachelor of Education. Wenn du das 1. Staatsexamen bestanden hast darfst du direkt ins Ref.

Danke für deine Erklärung. Alle Achtung, zumal vor allem Mathe auf Gymnasiallehramt nochmal schwieriger ist. Interessant auch, dass es dich dann unabhängig davon in ein anderes Bundesland verschlagen hat und der Master dann zwar in ähnlichen Fachgebieten aber auch lehramtsunabhängig war.

Was dagegen spricht, noch ein paar Jahre länger zu studieren. Nun ich versuche mich kurz zu fassen aber erstmal danke für die kritische Nachfrage. Das könnte wirklich mit einem Psychologen aufgearbeitet werden. Ich fühle mich aktuell nämlich am Tiefpunkt. Alles was ich anfasse, wird zu Sch***, so fühlt es sich an. Vor rund 2 Jahren war mein größtes Problem, keine Freundin zu haben. Alle meine Freunde hatten eine Partnerin, während ich immer leer ausging. Dagegen lief die Uni wie am Schnürchen, ich konnte machen was ich wollte. Bis ich vor 1 1/2 Jahren meine Ex Freundin kennenlernte, änderte sich alles schlagartig. Mit ihr lief es gut, aber die Uni inklusive Stex Vorbereitung miserabel. Dann folgte die Trunkenheitsfahrt. Das war wie ein Warnschuss und mir wurde klar, wie schnell es gehen kann, fast alles an die Wand zu fahren. Nun ich bin froh, dass dieses Kapitel zu ist und ich meine Fahrerlaubnis wieder habe. Aber es stört mich extrem, dass aktuell nichts läuft, weder das Studium noch das andere, wobei aktuell keine Freundin zu haben das geringste Problem für mich ist. Aber auf lange Sicht gedacht frage ich mich schon, wer möchte mich schon, wenn ich nichts zu bieten habe. Und natürlich könnte ich noch länger studieren und hätte die finanzielle Unterstützung von meinen Eltern. Aber es belastet mich so sehr, dass ich 26 werde und noch nichts erreicht habe, zumindest nicht so, dass ich davon finanziell alleine leben könnte.

Das soll jetzt auch echt nicht abgehoben klingen, aber ich war zu Realschulzeiten Klassenbester. Und die meisten Mitschüler, die damals viel schlechtere Noten hatten, haben genau das erreicht mittlerweile, wovon ich aktuell nur träumen kann, wenn ich nicht gerade im Lotto gewinne. Mit beiden Beinen im Leben zu stehen. Ich gebe zu, den Druck mache ich mir selber. Klar gefällt mir der Lehrberuf. Aber zu welchem Preis ist die Frage im wahrsten Sinne des Wortes. Es tut mir leid, es ist wieder ein bisschen länger geworden. Das ist alles, was mir auf der Seele brennt und zu der Frage, was dagegen spricht
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CLSgirl
Beitrag 18.03.2025, 22:49
Beitrag #92


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Da haben wir definitiv einige Parallelen - bei mir ging es von sehr gutem Abi zu "sehr lange für den Master gebraucht" (teils wegen Nebenjob als Lehrbeauftragte, teils aus gesundheitlichen Gründen; auch mit Unterstützung meiner Eltern, weil man von 400€ netto selbst mit günstiger Wohnung nicht leben kann). Nicht alles ist gekommen, wie mal erhofft oder erwartet, aber ich bin (meistens...) jetzt soweit, das zu akzeptieren.

Ginge es, erst mal so viele Stunden als Vertretungslehrer zu arbeiten, dass du finanziell unabhängig bist? Sodass du zumindest etwas Zeit für die Entscheidung, wie es weitergeht, gewinnen könntest?

Danke für die Erklärung zum bayerischen System.

Dass ich in ein anderes Bundesland gegangen bin, lag bei mir nur daran, dass der Studiengang dort am interessantesten klang. So oft gibt es den nicht. Bei meinen Fächern bin ich bewusst geblieben. Es war aber im Hinblick auf die Jobaussichten klar, dass der Schwerpunkt auf Mathematik liegen wird - auch wenn mich ein Master in Biologie wahrscheinlich sogar etwas mehr interessiert hätte. (Aber vermutlich wäre ich da gar nicht reingekommen.)

Hast du denn Ideen, was außer Lehramt dich konkret interessieren könnte und wo du idealerweise nicht von Null beginnen musst?

Und ich denke wirklich, ein paar Stunden mit einem Psychologen wären sinnvoll (wobei das nicht unbedingt was ist, wo du morgen einen Termin bekommst). Wenn du wirklich ganz große Bedenken wegen einer möglichen Verbeamtung hast, vielleicht auch ein Coach, aber da muss man dann schon sehr, sehr genau hinschauen, was die Person an Kompetenzen mitbringt und ich weiß leider auch nicht, wie man da konkret die Spreu vom Weizen trennt.


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corneliusrufus
Beitrag 19.03.2025, 02:30
Beitrag #93


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Vielleicht möchtest du auch zu viel auf einmal. Forderst dich zu viel, zu sehr. Und du bräuchtest kleinere, portionierbare Erfolgserlebnisse.

Ich habe mal in einem Mathematikbuch gelesen. Von einem Mathematiker geschrieben, dem es half, die Grundlagen der Mathematik, Zählen und Logik, zu verknüpfen und sich zu erklären. Hat mir viel Freude bereitet, mir eine neue Welt als Sichtweise zugänglich gemacht. Dann gibt es auf Youtube diverse mathematische Erklärungen. Ich will sagen, es gibt Ideen. Denen nachzugehen, kann durchaus Erfolge schaffen. Auch könnten mal ein paar Wochen raus aus der ständigen Tretmühle helfen, den Kopf frei zu bekommen. Es gibt doch den akademischen Austauschdienst oder ähnlich. Wie ist denn dein Englisch? Sich woanders behaupten schafft auch Erfolge. Und lassen die Welt ruhiger betrachten. Mit 26 kannst du dir das auch leisten, einmal eine erklärbare, sinnvolle Anderszeit statt einer Auszeit zu nehmen.

Auch das Modell Vertretung, etwas verdienen plus Psychologe zur Selbstunterstützung können richtig sein. Du arbeitest erst einmal ein Jahr lang Defizite in dir auf. Begleitet. Entdeckst als Vertretung, wieviel Freunde dir Unterricht der Kleinen bereitet. Und schaust dann erneut, warum es zuvor nicht geklappt hat. Wäre doch schade, wenn den kleinen ein engagierter Lehrer entgeht.

Auch die bayrische Methode der Prüfung lässt sich knacken. Klar, es ist deren Stil, dass die Aufgaben die schwersten sind, weil sie die besten sind und diese haben wollen. Ist beim Abitur dort genauso. Doch weil selbst das Schwere nach Schema F ist, nämlich eine "Gemeinheit" in der Aufgabe steckt, lohnt es sich, diese erkennen zu lernen. Genau das kann trainiert werden. Training der Fähigkeiten, wie an eine Aufgabe herangegangen wird. Wie sie zerlegt wird, die Zerlegung geprüft wird. Der Rest ist Handwerk. Das kannst du. Jetzt lernst du das Darüberstehen und -gucken.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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CLSgirl
Beitrag 19.03.2025, 21:34
Beitrag #94


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Leicht OT: Ich hab mir jetzt mal die bayerischen Staatsexamensaufgaben angesehen (für Neugierige: klick) und finde ziemlich gut, dass die auch konkret einen Bezug zum Lehramt haben und nicht wie bei mir damals rein fachwissenschaftlich sind.


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CLSgirl
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corneliusrufus
Beitrag 20.03.2025, 02:38
Beitrag #95


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Ich finde deinen Beitrag eher hilfreich, @CLSgirl. Nein, gezielt hilfreich! ich habe mir den Linkinhalt angesehen, besonders die Grafik der Aufgabenbereiche. In gewissem Umfang lässt sich damit möglicherweise ein zukünftiges Staatsexamen eingrenzen. Nicht dass das andere nicht angesehen wird. Aber wo ich beim Vorbereiten den Schwerpunkt setzen will. Ich habe zwar nicht Lehramt studiert, sondern zwei Ingenieurstitel erworben. Doch ich habe mich immer gefragt, welche Fachuntergebiete kamen schon länger nicht mehr vor, stehen also wieder "demnächst" zu erwarten. Mit ganz guter Trefferquote. Ich habe mir Musterlösungen besorgt. Da durch wird ein Eindruck vermittelt, was erwartet wird, was kommen muss an eigenem Inhalt. Alles im Grunde das Lernen zu lernen.

Ich denke, jetzt hast du einiges an Informationen und Möglichkeiten erhalten, was du mit Helfern an Universität und in Universitätseinrichtungen besprechen kannst. Möglicherweise lohnt es sich ebenfalls, einmal einen Fachprofessor aufzusuchen. Dem wird dein Thema nicht fremd sein. Der hat schon viele Studenten erlebt. Vielleicht hat auch dieser den einen oder anderen Tipp. Es gehört natürlich Mut dazu. Die wissen, zu einem Examen und der späteren Berufsausübung gehört eine gewisse Selbstorganisation. Stressresilienz. Überblick. Zuverlässige Reaktion und Entscheidung in kurzer Zeit. Doch sie wissen ebenfalls, was so ein Studium kostet. Wie viel Geld verschwendet wird, wenn Befähigte kurz vor Schluss aussteigen. Da verliert auch der Staat.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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user2407
Beitrag 20.03.2025, 18:29
Beitrag #96


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Liebe CLSgirl und lieber corneliusrufus,

vielen Dank dass ihr euch die Zeit genommen habt und mir nicht nur wertvolle Beiträge geliefert habt, sondern euch wirklich mit der Thematik "Bayerisches Staatsexamen in der Mathematik" auch auseinandergesetzt habt. Zunächst gehe ich auf die Frage von CLSgirl ein. Erstmal fühle ich mich gerade ein wenig schlecht, weil wenn ich meinen aktuellen Dienst mit deinen 400€ netto von damals vergleiche, dürfte ich mich in keiner Weise beschweren. Normalerweise redet man über Gehalt nicht so offen, da wir aber hier anonym sind und ich ebenso nach einsehbaren Gehältern des öffentliches Dienstes bezahlt werde. Ich verdiene aktuell tatsächlich 1.200€ netto. Aber ohne die Unterstützung von meinen Eltern und würde ich nicht mehr daheim wohnen, könnte ich auch schwer davon leben. Dass ich diese Tätitgkeit nicht auf Dauer ausüben kann, da gibst du mir hoffentlich auch recht. Klar könnte ich es noch eine Weile so weitermachen wie bisher, doch eines meiner größten Wünsche ist es nun mal unabhängig von meinen Eltern zu sein und mit beiden Beinen im Leben zu stehen. Andererseits ist das Leben schlichtweg kein Wunschkonzert, so kann man auch gegenargumentieren. Gleichzeitig nehme ich nun Bezug auf deinen Kommentar corneliusrufus, jetzt kann es sein, dass beide Kommentare ein wenig vermischt werden. Aber von der Thematik passt das hier einfach zu gut. Meine Englisch Kenntnisse sind solide. Es ist sicherlich ein gut gemeinter Rat, etwas Abstand von dem ganzen Geschehen zu nehmen, vielleicht etwas anderes zu sehen, ein Auslandssemester, reisen. Aber das ist für mich keine Alternative und würde die Symptomatik nur noch mehr rauszögern. Mein Ziel ist es ja endlich fertig zu werden. Wenn ich es mal geschafft habe, kann ich mir ja immer noch eines Tages ein Sabbatjahr oder ähnliches nehmen. Vielleicht ist das ein wenig eine Charaktersache, aber ich war und bin nie Freund davon, wenn manche Studenten lieber reisen und hier ein Auslandssemester, da ein Auslandssemester, anstatt sich erstmal auf ihre berufliche Zukunft zu fokussieren. In dieser Hinsicht bin ich wohl noch mehr alte Schule, was ich auch von meinen Eltern so vorgelebt bekomme. Zu der Frage noch, ob ich vielleicht zu viel auf einmal möchte. Ich glaube wirklich nicht. In diesem Sommer werden es 7 Jahre, wo ich angefangen habe, Grundschullehramt zu studieren. Da finde ich schon, dass ich selbst den Anspruch an mich haben muss, endlich fertig zu werden. Zumal ich die Regelstudienzeit längst überschritten habe.

Jetzt zu dem Thema Erfolgserlebnisse. Die habe ich aktuell tatsächlich. In letzter Zeit gab es immer mehr Zufälle, die mir zeigen, dass der Lehrberuf doch der richtige ist. Sei es eine Lehrkraft, die mich erkannt hat, weil sie zufälligerweise aus dem gleichen Dorf kommt wie ich. Oder die Tochter von meinem ehemaligen Sportlehrer, für dich ich gestern der zuständige Lehrer für ihre Schuleignung war. Jetzt kommt das kleine aber, falls ich das schon erwähnt habe. Ich bin gewillt, diesen Beruf auch in Zukunft ausüben zu wollen, aber nicht zu jedem preis. Daher schaue ich jetzt bereits nach Alternativen. Klar wäre der Weg, weiterhin als mobile Reserve zu arbeiten und anderweitig das Studium zu beenden der bequemste, aber gleichzeitig auch ein zeitintensiver. Andererseits habe ich mir folgende Überlegungen noch getroffen. Mit dem Bachelor könnte man vielleicht noch eine Erzieherausbildung verkürzen, aber ob das viel kürzer dauert, wage ich zu bezweifeln. Selbst wenn ich jetzt komplett was anderes machen würde (mich hat früher Rechnungswesen sehr interessiert), eine Ausbildung zum Industrie- oder Bankkaufmann würde auch nochmal mindestens 3 Jahre dauern. Was ich damit sagen will. Wenn es mir nur um den Aspekt "Zeit" geht, würden alle Alternativen zum Lehrberuf aufs gleiche drauf hinauslaufen, für den Fall der Fälle, dass ich das Examen dieses Jahr wieder nicht schaffen sollte.

Und jetzt zu dem letzten Aspekt. Dieses Examen, was ihr verlinkt habt, ist ein Paradebeispiel (nur meine bescheidene subjektive Meinung), für dieses tückische und trügerische bayerische Examen. Ich weiß nämlich nicht, ob ihr euch die Fachwissenschaft angeschaut habt. Im Vergleich zur Fachwissenschaft, sieht das sehr harmlos aus. Und jetzt würde ich dieses System nochmal kurz verständlich erläutern. Im Mathe Examen gibt es je zwei Prüfungen in der Fachwissenschaft, nämlich in Analysis und Algebra. Und als drittes das Fachdidaktik Examen, welches ihr verlinkt habt. Ich bestehe nur dann, wenn alle Noten nicht schlechter als die Zahl 13 sind. Ich kann also zwei 4er und eine 5 haben, aber auch zwei 5er und eine 3 zum Beispiel. Letztes Jahr habe ich mich täuschen lassen und alles auf Didaktik gesetzt, weil ich dachte, dass wäre das einfachste von allen. Am Ende haben die mich in diesem Examen so auseinandergenommen, haben mir jedes Wort bewertet, obwohl ich schon viel wusste. Durch einen dummen Zufall habe ich auch erfahren 2 Monate vor der Prüfungsbekanntgabe, dass dieses Examen die Note 5 war. Weil ich präventiv einen Examenskurs besucht habe und es dort als Negativbeispiel aufgeführt wurde. Ich habe mich selten in meinem Leben so gedemütigt gefühlt. Die Dozentin hat noch versucht die Bewertungen zu rechtfertigen, aber wir haben uns beide im Kreis gedreht. Ich will gar nicht von Intrigen dergleichen sprechen, die Examen sind anonym, aber zumindest von einer knallharten unberechenbaren Bewertung. Und alleine wenn man sich die 3 Aufgabe bei jedem der Examen ansieht, wo man eine Unterrichtsskizze entwerfen muss. Man muss diese 3 Aufgaben in 3 Stunden bearbeiten. Und eine ganze Unterrichtsskizze ist so schnell nun mal nicht gemacht. 3 Stunden finde ich viel zu wenig Zeit dafür. Letzter Punkt zu diesem Thema. In dem Didaktik Examen habe ich die Aufgabe 1 diesmal richtig ausführlich behandelt, Aufgabe 2 nur noch halbherzig und Aufgabe 3 habe ich gar nicht mehr geschafft aufgrund von Zeitgründen und meines schlechten Zeitmanagements. Ich muss diesmal also Glück haben, dass die Aufgabe 1 so gut bewertet wird und die Aufgabe 2 noch knapp eine 4 ist, so dass die sichere 6 bei Teilaufgabe 3 nichts ausmacht und es insgesamt noch eine 4 wird. Ihr müsst verstehen, dass jede Teilaufgabe isoliert eine Teilnote ist, die dann zu einer Gesamtnote berechnet wird. Wenn ich aber tief in mich gehe, habe ich sogar in Analysis, die normalerweise schwierigste Mathe Prüfung von allen, ein besseres Gefühl, und hoffe dort auf Messerschneide eine 4 erreicht zu haben. Wenn ich diesmal in der zweiten Fachwissenschaft in Algebra nicht eine 4 bekomme, fresse ich wirklich einen Besen. So viel dazu.

PS: Danke nochmal für den Hinweis mit dem Psychologen. Abgesehen von der Verbeamtung, auch wenn das nicht zwangsläufig so sein muss, schrecken mich die langen Wartezeiten ab. Daher folgender Plan. Ich habe nächsten Montag nochmal einen Einzeltermin mit meiner Sozialpädagogin, die mit mir den MPU-Vorbereitungskurs gemacht hat. Ich hoffe, dass sie erstmal die richtige Anlaufstelle ist und wir zu weiteren Ergebnissen kommen. Zudem habe ich mir überlegt, einen Psychologen vielleicht selbst zu zahlen. Da wird es mit Sicherheit ja Angebote geben, wie es bei den Verkehrspsychologen bisher auch der Fall war.
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corneliusrufus
Beitrag 20.03.2025, 22:02
Beitrag #97


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Etwas jetzt ("um jeden Preis sofort") haben zu wollen, schaffen zu wollen, das Wollen mit Müssen gleichsetzend, schafft einen ungeheuren Druck. Deshalb der Gedanke mit dem Auslandssemester. mit der zunehmenden Praxis werden dir auch die Skizzen einer Unterrichtseinheit mit der Zeit schneller äh zufallen. Das wäre der Gewinn. Zudem könnte diese Erfahrung auch mal für eine Bewerbung den Ausschlag geben. Was noch im Leben kommt ist nämlich unbekannt.

Nein, ich habe mir die Fachdidaktik nicht angesehen. Weil ich meine, ich habe da weder Erfahrung noch Ausbildung. Schuster bleibe bei deinem Leisten, sagte ich mir. Aber aus deiner Antwort mit den Erklärungen zur Bewertung der Aufgabengroßteile (zweimal Mathe, einmal Fachdidaktik) mit in der Summe benötigten 13 Punkten, kam mir durch die Addition nicht nur das arithmetische Mittel sondern das geometrische in den Sinn. Jeden Summenpunkt eines Aufgabenteils kann ich auch als Logarithmus zu einer beliebigen Basis auffassen. Logarithmenaddition entspricht einer Multiplikation. Wie mathematisch zeigbar ist, ist es dann eine sehr blöde Idee, nicht gleichmäßig zu lernen. Sprich Einzelteilleistungen reißen es gerade nicht heraus! In dieser Sicht wäre eine gleichmäßige Leistung deutlich besser.

Ich weiß nicht, wie gleichmäßig die einzelnen Aufgaben der Prüfungsteile untereinander gewichtet sind. Falls sie in etwa gleichmäßig gewichtet sind, siehe oben. Dann ist es eine sehr schlechte Strategie, aus Zeitmangel auf eine Teilaufgabe nicht einzugehen. Ein Kardinalfehler ist bereits entlarvt: Dein Zeitmanagement. Das ist lern- wie trainierbar.

Der Mut zur Lücke ist dann eher in der Prüfung statt zuvor. Wenn die Zeit zum Aufgabenteil abgelaufen ist, wird die nächste Aufgabe begonnen. Statt sich festzubeißen.

Du hast rechtlich drei Stunden für die Prüfung zur Lösung Verfügung. Jedoch nicht praktisch. Denn zuerst solltest du dir einen Eindruck vor einem Lösungsversuch bilden, wie die voraussichtliche Gewichtung der Aufgaben ist. Dann benötigst du eine Zeit für eine Selbstkorrektur. Beider Zeitbedarf ist von den drei Stunden abzuziehen. Danach wird die Restzeit entsprechend dem mutmaßlichem Aufgabengewicht auf die Teilaufgaben verteilt. Das lässt sich weiter verfeinern. Beispielsweise mit einer Zeitreserve, die am Ende eingesetzt werden kann dort, wo du meinst, hier lohnt es sich am meisten.

So solltest du auch frühere Klausuren zur Übung vor dem Staatsexamen angehen. Einige sind zum bloßen Üben ohne Zeit. Exaktheit ist hier die Aufgabe. Zeit messen. Mit der Lösung vergleichen. Das ergibt Hinweise auf Schwächen. Die nächsten Aufgaben werden auf Zeit wie im Staatsexamen angegangen. Danach löst du sie erneut. Mit Zeit, nun ohne Zeitdruck. Dann mit dem Musterlösung beide Eigenlösungen vergleichen. Das ergibt weitere Hinweise zu Schwächen. Je nach Schwächeursache wird dann dieser zweite Schritt modifiziert. Je nachdem, ob du eher Zeit- oder eher Lösungskompetenzprobleme hast. Zwei bis drei Klausuren werden weggelegt. Sie werden als Hottraining exakt unter Prüfungsbedingungen am Ende der Lernphase gelöst.

Wie lernst du? Allein, in Gruppen? Meist ist eine Mischung günstig.

Es soll ja vorkommen, lach, dass einige durch das Staatsexamen kommen. Das sind doch nicht alles Überflieger. Du kennst doch deine Kommilitonen. Sprich mit denen, die schwächer sind, jedoch bestanden haben. Wie haben die die Prüfung geschafft? Was haben die gegebenenfalls anders gemacht als du?

Hast du das alles schon ausgeschöpft? Wenn nein, das meine ich mit Abstand. Mit Abstand gewinnen.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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CLSgirl
Beitrag 20.03.2025, 22:24
Beitrag #98


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Ich hatte die Examina auch gar nicht vergleichen wollen, wobei ich nicht realisiert hatte, dass das verlinkte nur der Fachdidaktikteil ist. Den Rest habe ich inzwischen auch gefunden. Verglichen mit meinem Studium hätte ich die meisten Fragen aus Analysis/Algebra nach den ersten 2-3 Semestern beantworten können (heute würde ich nur noch einen kleinen Teil davon hinkriegen laugh2.gif ), aber von der Fachdidaktik hätte ich auch nach 10 Semestern noch keine Ahnung gehabt. Für die Arbeit an einer Schule bereitet dein Studium dich definitiv besser vor als das, was ich hatte.
Aus reiner Neugierde: Ist was an Hilfsmitteln zugelassen?

Ich war ein Semester als Deutschassistentin mit dem PAD in Frankreich und für eine Selbstfindungsphase hätte das (für mich) nicht gepasst.

Ansonsten meinte ich auch nicht, dass du auf immer und ewig als Vertretungslehrer arbeiten sollst, aber dass es vielleicht doch noch einmal etwas für eine gewisse Zeit eine Option sein könnte, bis du dir klar darüber bist, wie es weitergeht. Ich hoffe, dass die Sozialpädagogin ein paar gute Anlaufstellen für die verschiedenen Bereich, wo du Unterstützung gebrauchen könntest, kennt. Über die Versorgung mit Psychotherapeuten, die privat gezahlt werden, habe ich unterschiedliche Dinge gehört; an manchen Orten gibt es wohl auch dabei ziemliche Wartezeiten.

Sind die 1200€ netto für Vollzeit oder könntest du (übergangsweise) durch Stundenerhöhung mehr verdienen?

Bei mir waren es damals 9 SWS Lehraufträge - für die Größenordnung: bei Lehrstellen an Fachhochschulen im Angestelltenverhältnis sind bei uns 20-24 SWS Vollzeit -, die 700€ brutto brachten, von denen 400€ übrig blieben, weil ich mich komplett selbst kranken- und rentenversichern musste (für Steuern hab ich zu wenig verdient).

Cornelius hat definitiv einen Punkt, dass Zeitmanagement und Üben (um routinierter und damit schneller) zu werden, ein guter Ansatz sein könnten. Fachdidaktik kann ich nicht beurteilen, aber die Aufgaben in Analysis und Algebra sind soweit ich das überblicke weitgehend Rechnungen und das kann man trainieren. Sehe ich regelmäßig bei meinen Studierenden, dass das wirklich was bringt.

Hättest du überhaupt noch einen weiteren Versuch fürs Staatsexamen, wenn du jetzt nicht bestehst?


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Viele Grüße vom
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user2407
Beitrag 20.03.2025, 23:22
Beitrag #99


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Vielen Dank zunächst für eure schnellen Antworten. Ich verstehe vollkommen diese Strategie, die du mir genannt hast corneliusrufus. Also dass eine gleichmäßige Verteilung vor allem aus geometrischer Sicht an sich sinnvoller ist. Dazu kann ich nur sagen, dass ich diese Strategie letztes Jahr versucht habe und damit knallhart auf die Mütze gefallen bin. Mut zur Lücke habe ich mir gedacht und wenigstens von allem ein bisschen was. Ja ich habe auch eine Lerngruppe gehabt. Ich kenne auch viele, die durchgefallen sind. Und jetzt nochmal auch kein so gutes Gefühl haben. Das tut mir auf der einen Seite leid und zeigt, ich bin nicht alleine, auf der anderen Seite schaue ich, ohne egoistisch sein zu wollen, nur auf mich. Denn es geht um meine Zukunft und ich muss mir die Brötchen einfach verdienen, um in dieser Welt zurecht zu kommen. Und nochmal eine kurze Erklärung. In der Fachwissenschaft gibt es je immer 5 Aufgaben. Von denen muss man je 2 komplett richtig haben, um die Note 4 zu erhalten. Da ist sowohl mir und meiner Gruppe ein Muster aufgefallen. Wurde sogar von der Dozentin bestätigt. Es gibt 2-3 lösbare Aufgaben, während 1-2 schwieriger lösbar sind. Zudem ist die Unbekannte X, du weißt nicht, wie die Prüfer bewerten. Es gibt vielleicht intern einheitliche Bewertungskriterien. Die sind aber nicht zugänglich. Ganz im Vergleich zur MPU beispielsweise, wo sich die Gutachter ja nach den BUK richten, die ja öffentlich zugänglich sind.

Ich meine auch, ich habe alle Mittel schon ausgeschöpft. Ich habe Nachhilfestunde genommen, ich habe alle Examenskurs über zwei Semester besucht, insgesamt ein Jahr gelernt, an dem kein Tag ohne Lernen vergangen ist. Habe eine Lerngruppe gehabt. Im Didaktikkurs habe ich sogar zweimal Probeexamen abgegeben. Bereits in der Vorbereitung ist mir aufgefallen, dass ich massive Zeitprobleme habe. Und jetzt kommt´s auch als kleiner Vergleich. Ich habe bereits in Grundschulpädagogik und im erziehungswissenschaftlichen Examen beides bestanden. Gleiches Muster. Auch in beiden gab es je 3 Aufgaben. Und ich habe nur jeweils 2 geschafft, die dritte nur noch kurz angeschnitten und etwas Alibi mäßig. Aus Zeitgründen. Da frage ich mich, wieso es in beiden jeweils für eine 4 gereicht hat? Entweder hatte ich Glück oder mein Verdacht, dass im Hauptfach Mathe oder generell im Staatsexamen fürs Haupt- bzw. Unterrichtsfach strenger bewertet wird. Mit anderen Worten. Ich wusste schon ganz lange, dass ich ein sehr schlechtes Zeitmanagement habe. Das war schon immer ein Problem. Aber ich stelle mir immer wieder die Frage, wieso dieses Zeitmanagement ausgerechnet mir in Mathe das Genick bricht, es in anderen Examen aber offenbar nichts ausmacht. Das ist wirklich vielleicht ein Fall für den Psychologen und ein sehr gewagte Aussage. Aber ich frage mich wirklich manchmal, ob aktuell irgendeine Macht verhindern möchte, dass ich mein Examen bestehe oder noch weitergedacht Lehrer werde. Ähnliches habe ich vor ein paar Jahren auch mal gedacht, als ich ständig nur Abfuhren von Frauen bekam. Wo selbst mein Umfeld sagte, dass darf doch nicht wahr sein, das sah so gut aus zwischen euch beiden und dann gibt sie dir auf die letzten Meter eine Abfuhr. So ähnlich kommt es mir gerade auch vor.

Und CLSgirl. Verstehe ich das richtig, dass du die Aufgaben mal kurz überflogen hast und mit deinem damaligen Wissen aus dem 2-3 Semester die meisten Aufgaben hättest beantworten können? Wenn das so ist, dann habe ich meinen höchsten Respekt vor dir. Ich kann es selbst nach dem 10 + Semester noch nicht. Kommt natürlich ganz auf den Aufgabentyp drauf an. Die Schema F Aufgaben in der Regel schon, alles was mit Beweisen und Zeigen zutun hat, bin ich meist raus. Das zeigt mir persönlich auch, dass ich die Mathematik trotz Studiums wahrscheinlich nie verstanden habe. Und so ehrlich und selbst reflektiert wie ich bin, habe ich mich zumindest durchs Mathe Studium gemogelt. Denn die Klausuren hatten immer die gleichen Schema F Aufgabentypen, nur mit anderen Zahlen. Also alles angewendete Schemata. Ich habe bereits nach dem 4. Semester gewusst, aus Gesprächen mit Kommilitonen, dass man im Examen jeweils 2 von 5 Aufgaben richtig haben muss, um zu bestehen. Auch damals dachte ich mir bereits, das ist ja voll machbar und hat mich motiviert weiter zu machen. Bis ich leider erst vor eineinhalb Jahren in der harten Realität angekommen bin. Mein Fehler war vermutlich auch, dass ich mich im Vorfeld zu wenig mit dem Staatsexamen beschäftigt habe. Ich hatte keine Weitsicht. Mein Ziel war es stets, alle Modulprüfungen zu schaffen und alles andere kommt danach. Anstatt mir das mal anzuschauen und die Frage zu stellen: "Traue ich mir das überhaupt zu?" Der Witz war auch, in den jeweiligen Modulprüfungen durfte man alle Unterlagen aus dem jeweiligen Semester als Hilfsmittel mit rein nehmen. Im Examen waren nur Taschenrechner und eine äußerst kompakte Formelsammlung zugelassen.


...


So nun bin ich denke ich auf alle Fragen von euch beiden noch eingegangen. Ich erkenne anhand euren Aussagen, dass ihr es wirklich gut mit mir meint. Daher hoffe ich, dass ihr mich an der ein oder anderen Stellen auch nicht falsch versteht oder ich euch contra in Bezug auf eure Anmerkungen geben möchte. Ich suche Antworten und Erklärungen auf meine aktuelle Situation, wieso gewisse Dinge passieren wie sie passieren und warum ich mir so schwer tue. Und das obwohl ihr auch schon teilweise erkannt habt, wo der Schuh drückt und mir auch schon ein paar Ursachen bekannt sind, Stichwort "Zeitmanagement", "Schemata-Lernen", "Vertrautheit mit Examensaufgaben" etc. Nur wie ich diese beheben könnte, weiß ich leider nicht und stoße rational gesehen an meine Grenzen. Ach ja, und im Schreibfluss ist mir noch was eingefallen. Würde ich es nochmal nicht schaffen, hätte ich theoretisch noch eine letzte Chance, dass Examen in Mathe nochmal zu schreiben. Sollte ich es diesmal nochmal nicht geschafft haben, habe ich mir jedoch geschworen, es in Mathe nicht nochmal zu versuchen, komme was wolle. Denn das wäre (mit hoher Wahrscheinlichkeit) nochmal ein Jahr pure Verschwendung.
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corneliusrufus
Beitrag 20.03.2025, 23:54
Beitrag #100


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Du weißt doch alles. Wenn du mit 2 gelösten Aufgaben bestehst, weil Note 4, dann hast du doch eine Strategiewegweisung. In Bayern, so habe ich es in meiner dortigen Schulzeit erlebt, geht es um sofort wissen, anwenden und abspulen. Also Muster und Schemaerkennung. Bisweilen um die "kleine" Gemeinheit, bis das grundlegende Muster anwendbar wird. Das ist lernbar. Möglicherweise nur nicht in Examensvorbereitungskursen, wen die dort die Lösungen zeigen und besprechen statt der Muster- und Schemaerkennung. Das Handwerkszeug musst du kennen.

Ich bin überwiegend in S-H zur Schule gegangen. Deutlich andere Anforderungen. Und studiert habe ich in Nds. Eines war jedoch beiden ebenfalls wie in Bayern gemeinsam. Das Handwerkszeug musst du können. Ohne das, wird die Zeit knapp.

Ich habe vor einiger Zeit mal das Mathematikabi in Bayern zum Spaß "nachgeholt". Jep, ich kann die Aufgaben meist lösen, nur nicht mehr in der Zeit. Ist auch mit Aufgaben aus meinem Studium., ich muss teils schon länger nachlesen. Also Handwerk musst du bimmsen. Falls du das nach einem Jahr lernen nicht kannst, dann hast du entweder einen großen Fehler im Üben, in den Aufgaben oder riesige Verständnislücken, so dass du die Techniken schlicht nicht findest, um sie anzuwenden. Oder zu ungeübt bist, diese in kurzer Zeit "auf Knopfdruck" zu präsentieren.

Das andere ist der Zeitdruck und dein innerer Umgang damit. ich merke hier, du hast ein Ziel und willst es auf genau deinem Weg unbedingt "erzwingen". Und hast schon Misserfolg begleitend im Kopf. Ehrlich, wie soll da etwas erfolgreich werden?

Wenn du einen Alternativplan im Kopf hast, bist du freier. Du könntest gelassener sein. Dann bist du verbissen. Gut, Hartnäckigkeit gehört zum Studium und Studienerfolg? Doch Verbissenheit? Du willst unbedingt in Bayern bleiben. Warum? Weil du dich sonst echt b e w e g e n musst? H e r a u s ? Wozu tust du dir das an? Wem willst du etwas beweisen? Dir? Oder wem meinst du etwas beweisen zu müssen? Wozu?

Deine Antwort war bisher zum Examen, Mut zur Lücke und ich setze auf Glück. Kann gutgehen. Muss nicht. Bisher ist es jedenfalls nicht aufgegangen.

Es gibt ein Sprichwort: Viele Wege führen nach Rom. Warum soll es unbedingt die Via Appia sein?

Wenn du das Staatsexamen woanders erfolgreich bestanden hast, kannst du ja nach wie vor als Lehrer in Bayern arbeiten. Von dem "Prädikat in Bayern das Staatsexamen bestanden" hast du außer für dein Ego später nichts.

Mittlerweile ist der Lehrerbedarf teils so hoch, dass Seiteneinsteiger eingestellt werden. Nicht als Beamter, dann eben als Angestellter. Master in Mathematik wäre ein Weg. Wurde dir auch schon genannt.

Wenn du alle Aufgaben in der Fachdidaktik der letzten 20 Jahre gelöst hast, dann musst du doch einen riesigen Vorrat an Unterrichtsskizzen haben. Du hast Übung im Erstellen. Und Zeitgewinn, weil du Ähnlichkeiten hast, vielleicht Teile aus deinem Kopf dann gleich per "copy-und-paste" aus deinem Kopf zu Papier bringen kannst.

Ich hege den Verdacht, dass du dich selbst zu sehr einengst, bis ein weniger für dich geeigneter Weg übrig bleibt, von dem du meinst, genau den gehen zu müssen.


So, jetzt bin ich der advocatus diabolus, verzeihe. Wir sind zwei Jahre weiter, du hast endgültig nicht bestanden. Was machst du nun?























Warum das nicht früher?

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 30.04.2025 - 08:36