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> Entziehung der FE - aktives THC nach 2 Wochen???
RAPeter
Beitrag 03.02.2012, 11:39
Beitrag #1


Neuling


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Hallo liebe Forum-Gemeinde,

ich habe hier in der Vergangenheit schon häufiger mitgelesen und möchte vorab ein großes Lob an alle Mitwirkenden aussprechen.

Ich selbst bin Fachanwalt für Verkehrsrecht und für Strafrecht und durfte hier für meine Praxis schon diverse hilfreiche Tipps finden!

Nun habe ich mich selbst registriert da ich hoffe, in einem etwas ungewöhnlichen Fall hier vielleicht einen Experten für Pharmakologie/Toxikologie zu finden.

Ich darf kurz den Fall schildern und hoffe, dass dies im richtigen Forum geschieht:

A wird von der Polizei angehalten, er unterzieht sich einem Drogenvortest, der positiv auf THC reagiert und gibt freiwillig Blut ab.

Das Ergebnis ist folgendes:

THC 1,6 ng/ml
hydroxy THC positiv (unterhalb Bestimmungsgrenze)
THC-carbonsäure 10 ng/ml

Ihm wird daraufhin die Fahrerlaubnis vorläufig entzogen, was eigentlich schon ungewöhnlich ist, da die Tat ja idR nur als Owi verfolgt wird, aber gut - das ist dann eher eine Rechtsfrage...

Mir geht es um folgendes: Der A schwört "Stein und Bein" (auch unter 4 Augen seinem Anwalt gegenüber), dass der letzte Konsum eines Joints mindestens 2, wenn nicht 3 Wochen vor der Blutentnahme stattgefunden hat. Ich glaube ihm das, denn er hat keinen Grund mir etwas falsches zu sagen und außerdem sagt mir bei ihm auch "mein Bauch", dass es stimmt, was er sagt.

Jedenfalls bin ich jetz auf der Suche, nach einer denkbaren wissenschftlichen Erklärung.

Mir ist hier das Verhältnis von akt. THC und hydroxy THC aufgefallen. Ist es nicht ungewöhnlich, dass aktives THC nachgewiesen wird, aber kein hydroxy-thc?

Eine weitere Besonderheit, evtl. Erklärungsansatz ist die Tatsache, dass der A in den 3 Wochen vor der Blutentnahme eine strenge Diät gehalten und rund 8 Kilo abgenommen hat. Nun lagert sich ja THC bevorzugt im Fettgewebe ein. Ist es denkbar, dass durch den rapiden Fettabbau aktives THC ins Blut gelangt und könnte das eine Erklärung dafür sein, dass kein hydroxy THC nachgewiesen wurde?

Ich habe schon in etlichen Verfahren wegen Drogenfahrten verteidigt aber mir war bislang kein einziger Fall bekannt, in dem zwar aktives aber kein hydroxy THC nachgewiesen wurde. Ich meine, da stimmt irgendwas nicht und ich würde mich darüber gerne mit einem Experten unterhalten, der ggf. auch (sehr kurzfristig) als Gutachter fungieren könnte.

Habt Ihr eine Empfehlung für mich oder könnt aus eigener Erfahrung zu meiner Erhellung beitragen?

Vielen Dank und herzliche Grüße
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Etchells
Beitrag 03.02.2012, 11:58
Beitrag #2


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Hallo,

ich würde hier empfehlen, sich direkt an ein akkreditiertes Labor für Fahreignungsdiagnostik zu wenden, ich denke da gibt es die umfangreichsten Informationen.

Etwa das Toxilab in Ludwigsburg, Ansprechpartner sollten Dr Schulze oder Dr. Raude sein, die sind meiner Erfahrung nach sehr umgänglich, was Informationen angeht:

http://www.laborarztpraxis-ludwigsburg.de/...tpage/Itemid,1/
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Kai R.
Beitrag 03.02.2012, 12:02
Beitrag #3


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Hallo und willkommen im VP,

Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 11:39) *
Ihm wird daraufhin die Fahrerlaubnis vorläufig entzogen, was eigentlich schon ungewöhnlich ist, da die Tat ja idR nur als Owi verfolgt wird, aber gut - das ist dann eher eine Rechtsfrage...

wer hat denn den Entzug ausgesprochen - vermutlich die Führerscheinstelle? Hat A Konsumangaben gemacht? Und in welchem Bundesland spielt sich das ab?

Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 11:39) *
Mir ist hier das Verhältnis von akt. THC und hydroxy THC aufgefallen. Ist es nicht ungewöhnlich, dass aktives THC nachgewiesen wird, aber kein hydroxy-thc?

wenn der Konsum bereits eine Weile zurückliegt kann das durchaus so passieren

Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 11:39) *
Eine weitere Besonderheit, evtl. Erklärungsansatz ist die Tatsache, dass der A in den 3 Wochen vor der Blutentnahme eine strenge Diät gehalten und rund 8 Kilo abgenommen hat. Nun lagert sich ja THC bevorzugt im Fettgewebe ein. Ist es denkbar, dass durch den rapiden Fettabbau aktives THC ins Blut gelangt und könnte das eine Erklärung dafür sein, dass kein hydroxy THC nachgewiesen wurde?

wir hatten hier schon Fälle mit sehr langer Zeit, 2-3 Wochen erscheint in der Tat ungewöhnlich. Ich könnte mir noch vorstellen, dass Abbaustoffe im Blut gefunden werden, aber aktives THC beim Abnehmen?

In jedem Fall nützt das alles dem A wenig, er hat konsumiert und der Wert war im Owi-Bereich, das sind die Fakten auf die es rechtlich ankommt. Ich bezweifle, ob Unwissen hier schützen kann, selbst wenn es nicht als Schutzbehauptung gewertet würde. Die FSSt kann ja immer sagen, das genau aus dem Grund weil man eben nicht weiß ob es Spätfolgen in Form aktiver Beeinflussung gibt, der FS wegen Ungeeignetheit zu entziehen ist.

Grüße

Kai


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Hornblower
Beitrag 03.02.2012, 12:25
Beitrag #4


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Hallo RAPeter,

und herzlich willkommen im Verkehrsportal! wavey.gif

Leider hat sich in unserer Community noch kein Member als Rechtsmediziner oder Toxikologe geoutet.

Daß nach 2 Wochen der THC-Wert noch über 1 ng liegt, ist zumindest ungewöhnlich. Wir haben hier im Board den Stammuser @auchdabei, der nach 104 Stunden noch über 1 ng lag. Ferner hatten wir in letzter Zeit 2-3 User, die behaupteten, nach sehr langer Zeit noch über 1 ng gelegen zu haben.

Charakteristisch bei @auchdabei ist, daß es sich um einen regelmäßigen Konsumenten handelte. Der THC-COOH-Wert bei diesem User deutete auf gelegentlichen Konsum hin, im relativ niedrigen Bereich.

Wir haben hier im Board ein paar Mal die Beobachtung gemacht, daß bei machen regelmäßigen Konsumenten der THC-COOH-Wert erstaunlich gering ist, der THC-Wert aber dann erstaunlich persistent. Ich könnte mir vorstellen, daß dies mit dem Fettstoffwechsel bei diesen Menschen zusammenhängt, wodurch einerseits das THC schnell und nachhaltig "tief" in die Fettpolster eingelagert wird (und dann über einen eher längeren Zeitraum daraus wieder freigesetzt wird), andererseits durch die Umbildungen auch das THC-COOH zügig aus dem Blut eliminiert wird. (Sofern es hier wirklich quasi 2 Arten des Metabolismus gibt, wäre es mal interessant die Konzentrations/Zeit-Verläufe auch von THC-COOH gegenüberzustellen).

Wie realistisch mein "Modell" ist, kann ich aber nicht sagen.

Deine Erklärungen sind nach unserem Erfahrungsbereich grundsätzlich plausibel - oder anders gesagt: Wenn ich denn dem Betroffenen Glauben schenke und andere Kontaminationsquellen ausgeschlossen werden können (Kekse, Passiv-Konsum), dann wären Deine Erklärungen auch die einzigen, die mir einfallen würden. Ungewöhnlich wäre der Fall dennoch allemal.

Daß kein THC-OH nachgewiesen wird, ist für mich allerdings ein Hinweis darauf, daß wir Kekse ausschließen können. Der THC-OH-Wert ist ohnehin der kleinste Wert, und er wird wohl auch am ehesten unter die Nachweisgrenze rutschen.

Für fachkundigen Rat kann ich da wirklich nur rechtsmedizinische Institute empfehlen. Vielleicht kannst Du ja fundierte Infos bei den Instituten der deutschen Kapazitäten auf diesem Gebiet bekommen?

Mal ganz fix ein paar Links, die ich mit den Begriffen "Rechtsmedizin", "alderjan", "Daldrup", "Freiburg" gefunden habe:

Heidelberg

Düsseldorf

Freiburg


Wenn Du neue Erkenntnisse gewinnst, sind wir hier für Infos übrigens immer dankbar! wink.gif

Viele Grüße,

H.H.


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Tanna
Beitrag 03.02.2012, 12:43
Beitrag #5


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Hallo RAPeter,

nur ein paar Gedanken:

Wer 8 kg abnimmt, hat nicht zwingend 8 Kilo Fett abgebaut. Gerade bei den Blitzdiäten ist es meist mehr Wasser als Fett.

Dein Klient weiß nicht mehr genau, wann er das letzte Mal konsumiert hat.
Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 11:39) *
Der A schwört "Stein und Bein" (auch unter 4 Augen seinem Anwalt gegenüber), dass der letzte Konsum eines Joints mindestens 2, wenn nicht 3 Wochen vor der Blutentnahme stattgefunden hat. Ich glaube ihm das, denn er hat keinen Grund mir etwas falsches zu sagen und außerdem sagt mir bei ihm auch "mein Bauch", dass es stimmt, was er sagt.
Ob ihn seine Erinnerung vielleicht auch täuscht? Dann sagt er dir das, woran er selbst glaubt und was sich für dich wie die Wahrheit anfühlt - was aber nicht stimmen muss.

Welche Konsumform hatte er denn vorher?

Ist er schon einmal mit THC im Strassenverkehr aufgefallen?

Sei herzlich gegrüßt,
Tanna


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RAPeter
Beitrag 03.02.2012, 12:53
Beitrag #6


Neuling


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Hallo Kay,

danke für die Hinweise!

Der Fall spielt in NRW. Die FSST ist damit noch nicht befasst, weil die Tat derzeit als Straftat verfolgt wird. Die FE wurde vorl. gemäß § 111a StPO entzogen.

Klar sprechen die Werte zunächst dafür, dass der Konsum länger zurückliegt. Aber ist nicht die Halbwertszeit von Hydroxy THC länger als bei aktivem THC? Müsste also nicht im Normalfall bei Nachweis von aktivem THC zugleich auch der Nachweis von hydroxy-THC zu erwarten sein?

Übrigens hilft "Unwissenheit" durchaus auch im Owi-Bereich. Die obergerichtliche Rechtsprechung verlangt auch bei Verurteilung zu einer fahrlässigen Owi nach § 24a StVG, dass dem Betroffenen die anhaltende Wirkung zumindest hätte bekannt sein müssen. Die fahrlässige Unkenntnis kann daher entfallen, wenn zwischen letztem Konsum und der Fahrt eine längere Zeit liegt, sprich wenn der Betroffene nicht mehr damit zu rechnen brauchte, dass noch THC im Blut war...

Beste Grüße

Oh, da waren ja weitere Antworten in der Zwischenzeit...

Vielen Dank auch Euch!

An Daldrup hab ich auch schon gedacht. Ich wage allerdings die Vermutung, dass er äußert, dass könne nicht sein...

Ich werde mal schauen, ob ich einen "innovativen" Toxikologen finde, der die These bestätigt, dass beim Fettabbau aktives THC ins Blut freigesetzt wird...
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vi-tal
Beitrag 03.02.2012, 13:18
Beitrag #7


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Hallo RAPeter!

Auch von mir ein herzliches willkommen hier im Portal!

Ich bin in dem Fall kein Fachmann, aber ein betroffener. In meinem Fall handelt es sich um eine ähnliche Situation. Ich wurde 10 Tage nach letztem Konsum erwischt und positiv getestet. War eigentlich bisher der Meinung das andere Leute hier im Forum mir glauben, ist aber anscheinend nicht ganz so. Das sei mal an der Stelle zweitrangig.

Fakt ist dass ich dass ich nach 10 Tagen mit 3,9 THC im Straßenverkehr aufgefallen bin. Muss aber an der Stelle gestehen, dass ich seit mehrerern Jahren immer wieder gekifft habe, es war nicht täglich aber wenn ich konsumiert habe war es recht viel, es gab Wochenenden an denen ich so 5-6 Gramm geraucht hab.

Mein RA hat mir damals auch geglaubt, konnte allerdings nichts machen oder machen wollen. Deswegen finde ich es recht gut dass Du Dich für deinen Mandant so ins Zeug legst. Ich habe im Net auch ein Paar andere Fälle gefunden die eine ähnlich Situation beschreiben. Es ist für einen aussenstehenden schlecht nachvollziebar aber für einen betroffenen wie ich recht glaubhaft.
Bei mir hat sich mein Gewicht weder erhöht noch habe ich abgenommen, wiege um 80 Kg und bin recht sportlich.

Wenn Du weitere Erkenntnisse über diesen Fall hast würde es mich recht freuen zu erfahren wie so etwas zustande kommen kann.



Gruß vi-tal
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nachteule
Beitrag 03.02.2012, 13:53
Beitrag #8


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Hallo, RAPeter,

herzlich willkommen im Verkehrsportal.

Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 12:53) *
Die fahrlässige Unkenntnis kann daher entfallen, wenn zwischen letztem Konsum und der Fahrt eine längere Zeit liegt, sprich wenn der Betroffene nicht mehr damit zu rechnen brauchte, dass noch THC im Blut war...

Das ist zwar eine andere Baustelle, als die, nach der Du gefragt hast, aber da es sich doch um eine sehr gefährliche Baustelle für einen Mandanten handeln kann, möchte ich doch ein paar Worte dazu sagen:

Du hast mit der Fahrlässigkeit vollkommen recht und das Urteil, auf das Du anspielst, ist bekannt.

Der Anwalt, der dieses Urteil zu verantworten hat, hat es zwar geschafft, dass sein Mandant um das Bußgeld und die Punkte herum gekommen ist, aber für die Führerscheinstelle ist die vorgebrachte Begründung optimal, denn sie kann damit sofort die Fahrerlaubnis entziehen, da Probier - aber auch gelegentlicher Konsum nicht mehr zu begründen sind.

Was hat der Mandant damit gewonnen?

Was hat der Mandant damit verloren? think.gif

Viele Grüße,

Nachteule


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Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

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Kai R.
Beitrag 03.02.2012, 14:05
Beitrag #9


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Hallo,

ich stoße in das gleiche Horn: für Deinen Mandanten sind die Folgen der Owi (kaum vorstellbar, dass es eine Straftat nach §316 wird) möglicherweise nicht das gravierendste Problem. Bei dem Wert muss er nämlich in NRW damit rechnen, dass sein FS sowieso von der FSSt entzogen wird. Und dagegen schützt dann auch keine Unwissenheit, da die FSSt seine Nicht-Eignung allein deswegen annehmen kann, weil ihm ein solches Mißgeschick passiert ist, einfach aus dem Grund, dass die Folgen offensichtlich unkontrollierbar sind.

Alle Einlassungen, die im Straf- oder Owiverfahren gemacht werden, werden dann Gegenstand der FS-Akte und müssen für eine kommende MPU vor Wiedererteilung bedacht werden.

Das Einzige, das Deinen Kandidaten davor schützt ist, wenn bis zur Klärung der Strafsache viel Zeit vergeht, die FSSt erst spät tätig wird, dadurch der FS nicht mehr direkt entzogen werden kann (die Eignung könnte wiederhergestellt sein), er in der Zeit Abstinenznachweise sammelt und dann die MPU besteht ohne dass zwischenzeitlich entzogen worden wäre. Wenn Du dann noch die Straftat wegverhandelst hast Du das optimale für Deinen Mandanten herausgeholt.

Grüße

Kai


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RAPeter
Beitrag 03.02.2012, 14:48
Beitrag #10


Neuling


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Hallo Kai und Nachteule,

im Prinzip habt Ihr ja Recht und ich weiß, dass ein "Sieg" im Owi-Verfahren zumeist ein Phyrrus-Sieg ist.

ABER:

Der Tatrichter im Owi-Verfahren muss Feststellungen dazu treffen, wie lang der letzte Konsum vor der Fahrt zurücklag um auch den subjektiven Tatbestand zu begründen. Fehlen derartige Feststellungen (was häufig ist) kann das Urteil keinen Bestand haben. Es wird aufgehoben und neu verhandelt. Lassen sich überhaupt keine Feststellungen dazu treffen (zB weil der Betroffene schweigt und die objektiven Werte keinen sicheren Rückschluss auf eine merkbare psychoaktive Wirkung zulassen), dann ist der Betroffene freizusprechen. Urteile dazu kann ich bei Bedarf raussuchen.

Im Verwaltungsverfahren sieht es in der Tat etwas anders aus. Doch auch hier ist man nicht hilflos. Fehlendes Trennungsvermögen lässt sich nicht in jedem Fall allein aus den Befunden nachweisen.

Beste Grüße
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Hornblower
Beitrag 03.02.2012, 14:52
Beitrag #11


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Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 12:53) *
Klar sprechen die Werte zunächst dafür, dass der Konsum länger zurückliegt. Aber ist nicht die Halbwertszeit von Hydroxy THC länger als bei aktivem THC? Müsste also nicht im Normalfall bei Nachweis von aktivem THC zugleich auch der Nachweis von hydroxy-THC zu erwarten sein?

Ich nehme an, im ersten Satz fehlt ein "nicht"?
Dass das THC-OH nicht nachweisbar ist, ist für mich ein Hinweis auf längere Zeit zurückliegenden Konsum, ja. Mit den Halbwertszeiten kannst Du hierbei aber schlecht argumentieren. Der THC-Wert verhält sich ja abnorm.



Zitat
An Daldrup hab ich auch schon gedacht. Ich wage allerdings die Vermutung, dass er äußert, dass könne nicht sein...

Jo, das mag wohl sein. think.gif



Zitat (vi-tal @ 03.02.2012, 13:18) *
War eigentlich bisher der Meinung das andere Leute hier im Forum mir glauben, ist aber anscheinend nicht ganz so. Das sei mal an der Stelle zweitrangig.

Hallo vi-tal,

nimm mir meine Skepsis bitte nicht übel. @auchdabei habe ich anfangs auch nicht geglaubt, und Dein Fall ist noch außergewöhnlicher.

Der einzige Indikator für Glaubhaftigkeit hier im Board ist einfach Deine Hartnäckigkeit, bei einer konsistenten Story zu bleiben. wink.gif

Zitat
Fakt ist dass ich dass ich nach 10 Tagen mit 3,9 THC im Straßenverkehr aufgefallen bin.

Und bei meinem Wissensstand muß ich in diesem Fall vermuten, daß irgendwas Sache ist, was wir noch nicht sehen: Sei es ein Analysenfehler, sei es eine Dir nicht bewußte Kontamination.

Oder es ist eine Kuriosität. Auch das kann vorkommen.

Diese persistenten THC-Werte sind eine ganz spannende Geschichte. Ich habe aber noch keine Fachaufsätze darüber gelesen. Deshalb: Wenn es hierzu Quellen gibt - immer her damit! wink.gif

Viele Grüße,

H.H.


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Kai R.
Beitrag 03.02.2012, 15:06
Beitrag #12


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Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 14:48) *
Fehlendes Trennungsvermögen lässt sich nicht in jedem Fall allein aus den Befunden nachweisen.

es gibt aber Urteile, die sogar für eine Fahrt mit einem Wert unterhalb von 1,0 nG eine Überprüfung des Trennvermögens durch eine MPU für rechtmässig erklärt haben. Begründung: THC im Körper sei so erratisch, dass ein Proband ja gar nicht sicher wissen kann, wirklich unter 1,0 nG zu sein.

In dieser Logik führt jede Argumentation in Richtung von "ich wusste ja gar nicht, dass ich noch aktive Werte haben kann" sofort zu dem Einwand "eben!". Und damit steht die Ungeeignetheit fest, da der einzig sichere Weg für diesen Kandidaten, keine Grenzwerte zu überschreiten, offensichtlich die Abstinenz ist. Was dann in einer MPU zu beweisen wäre.

Grüße

Kai


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Uwe W
Beitrag 03.02.2012, 17:06
Beitrag #13


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Zitat (RAPeter @ 03.02.2012, 12:39) *
Ist es denkbar, dass durch den rapiden Fettabbau aktives THC ins Blut gelangt und könnte das eine Erklärung dafür sein, dass kein hydroxy THC nachgewiesen wurde?
Das halte ich für eine plausible Erklärung für den THC und den THC-OH Wert. Wer 8 kg in 3 Wochen abnimmt, wird zwar einen Teil der Gewichtsreduktion auf die Leerung des Verdauungstrakts und auf Wasserverlust zurückführen (also Effekte, die in einer Freßphase sehr schnell wieder rückgängig gemacht werden können), aber die dauerhafte Gewichtsabnahme (schätzungsweise 5 kg) ist mit einem Verlust an Fettgewebe verbunden, der schon sehr hoch liegt. Dabei wird nach meinem naiven laienhaften Verständnis Fett aus den Fettpolstern über die Blutbahn dorthin transportiert, wo es zur Energiegewinnung benötigt wird, insbesondere wenn die Gewichtsabnahme mit körperlichen Aktivitäten verbunden ist. Dabei gelangen dann verstärkt Substanzen in die Blutbahn, die im Fett gespeichert waren.

Das THC-OH hat eine wesentlich kürzere Halbwertszeit als das aktive THC, so dass die OH-Konzentration nur einen geringen Bruchteil der THC-Konzentration ausmacht. Allerdings ist das THC-OH dem aktiven THC zeitlich nachgelagert, so dass beim Abklingen einer aktiven Rauschphase die THC-OH Konzentration dann von der zeitlich zurückliegenden Konzentration an aktivem THC abhängt, die ja meist wesentlich höher war.

Wenn dagegen das aktive THC nach und nach aus dem Körperfett freigesetzt wird, wird dessen Konzentration zeitlich weitgehend konstant sein, so dass das Hydroxy-THC dann keine Chancen mehr hat, eine zeitlich zurückliegende höhere Konzentration des aktiven Stoffes anzuzeigen.
Dass die Konzentration dann im Bereich unter 0,1 liegt (oder was bedeutet unter der Bestimmungsgrenze?), wundert mich also in diesem Stand meiner Überlegungen noch nicht: ein Wert von z.B. 0,08 beim THC-OH würde ja 5 % des gemessenen Wertes an aktivem THC ausmachen.

Was mich aber wundert, ist die doch sehr niedrige Konzentration an THC-COOH: wenn 2 bis 3 Wochen nach dem letzten Konsum noch aktives THC aus dem Fettgewebe freigesetzt wird, deutet das darauf hin, dass vor dem Konsumende intensiv konsumiert wurde: regelmäßig im Sinne der FeV oder zumindest "regelmäßig" im normalen Sprachgebrauch. Dann müsste sich aber doch auch eine größere Menge an THC-COOH im Fettgewebe eingelagert haben, von der jetzt bei der Gewichtsabnahme auch einiges freigesetzt wird.
Insofern finde ich den Fall ungewöhnlich.

Könnte es sein, dass eine Stoffwechselstörung vorliegt, die dazu führt, dass das aktive THC wesentlich schlechter als bei anderen Menschen zu THC-OH metabolisiert wird? Das würde dann dazu führen, dass das aktive THC stärker als bei anderen Menschen im Fettgewebe eingelagert wird und dass an Abbauprodukten dann weniger gefunden wird. Das könnte dann auch den Umstand, dass der OH-Wert unter der Bestimmungsgrenze liegt, noch mal erhärten.

Was das fehlende Trennvermögen angeht: Auch wenn der Vorschlag nicht praktikabel sein mag: wenn der Mandant vor Einschaltung der Führerscheinstelle (die darf ja erst tätig werden, wenn der § 316 StGB als Tatvorwurf wegfällt) seinen Wohnsitz nach Bayern verlegt, dann droht ihm bei Werten unter 2,0 kein Sofortentzug, er kann vielmehr sein Trennvermögen direkt in einer MPU beweisen.


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"Alle Mitgliedstaaten hätten Grund sich zu beklagen. Skouris betont, dass gerade dies beweise, dass der EuGH seine Arbeit gut mache."
(Interview mit Vassilios Skouris am 20.04.06 im ORF)
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Kai R.
Beitrag 03.02.2012, 17:27
Beitrag #14


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Zitat (Uwe W @ 03.02.2012, 17:06) *
wenn der Mandant vor Einschaltung der Führerscheinstelle (die darf ja erst tätig werden, wenn der § 316 StGB als Tatvorwurf wegfällt) seinen Wohnsitz nach Bayern verlegt, dann droht ihm bei Werten unter 2,0 kein Sofortentzug, er kann vielmehr sein Trennvermögen direkt in einer MPU beweisen.

alternativ verzögert man das Strafverfahren so lange, dass ca. ein Jahr vergangen ist. Dann darf die FSSt nicht mehr entziehen, die Eignung könnte ja wiederhergestellt sein. Und bis dahin hat man genügend Abstinenznachweise gesammelt um die fällige MPU zu bestehen.

Grüße

Kai


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Hornblower
Beitrag 03.02.2012, 17:34
Beitrag #15


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Zitat (Uwe W @ 03.02.2012, 17:06) *
Was mich aber wundert, ist die doch sehr niedrige Konzentration an THC-COOH: wenn 2 bis 3 Wochen nach dem letzten Konsum noch aktives THC aus dem Fettgewebe freigesetzt wird, deutet das darauf hin, dass vor dem Konsumende intensiv konsumiert wurde: regelmäßig im Sinne der FeV oder zumindest "regelmäßig" im normalen Sprachgebrauch. Dann müsste sich aber doch auch eine größere Menge an THC-COOH im Fettgewebe eingelagert haben, von der jetzt bei der Gewichtsabnahme auch einiges freigesetzt wird.
Insofern finde ich den Fall ungewöhnlich.


Hi Uwe,

wie schon oben beschrieben: Persistente THC-Werte bei regelmäßigen Konsumenten mit niedrigem THC-COOH-Wert hatten wir schon mehrfach. Ich verfolge das Phänomen inzwischen eher mit Interesse als mit Überraschung.

Zitat
Könnte es sein, dass eine Stoffwechselstörung vorliegt, die dazu führt, dass das aktive THC wesentlich schlechter als bei anderen Menschen zu THC-OH metabolisiert wird? Das würde dann dazu führen, dass das aktive THC stärker als bei anderen Menschen im Fettgewebe eingelagert wird und dass an Abbauprodukten dann weniger gefunden wird. Das könnte dann auch den Umstand, dass der OH-Wert unter der Bestimmungsgrenze liegt, noch mal erhärten.


DAS allerdings könnte in der Tat des Rätsels Lösung sein! lightbulb.gif

Das würde die Effekte wirklich erklären: "Stau" beim ersten Metabolisierungs-Schritt!

Viele Grüße,

H.H.


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Uwe W
Beitrag 03.02.2012, 18:45
Beitrag #16


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Zitat (Kai R. @ 03.02.2012, 18:27) *
alternativ verzögert man das Strafverfahren so lange, dass ca. ein Jahr vergangen ist. Dann darf die FSSt nicht mehr entziehen, die Eignung könnte ja wiederhergestellt sein. Und bis dahin hat man genügend Abstinenznachweise gesammelt um die fällige MPU zu bestehen.

Bei den geposteten Blutwerten könnte übrigens bereits ein halbes Jahr Abstinenz ausreichen, wenn man einen zeitnahen Konsum zugibt, der dann aber eher selten stattfindet.

Ob sich die Verzögerung des Strafverfahrens lohnt, ist natürlich eine individuelle Frage: den 111a-Beschluss wegzubekommen, das Strafverfahren aber weiter laufen zu lassen, dürfte schwierig sein. Insofern würde das wohl bedeuten, dass der Mandant etliche Monate nicht fahren darf.
Wenn es allerdings weder zu einem strafgerichtlichen noch zu einem verwaltungsrechtlichen Entzug kommt, hat der Mandant den Vorteil, dass er nur mit einer OWi in Flensburg vorbelastet ist und seinen alten Führerschein wiederbekommt.

Zitat
"Stau" beim ersten Metabolisierungs-Schritt!
Welches Enzym ist denn für die erste Metabolisierung verantwortlich?


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"Alle Mitgliedstaaten hätten Grund sich zu beklagen. Skouris betont, dass gerade dies beweise, dass der EuGH seine Arbeit gut mache."
(Interview mit Vassilios Skouris am 20.04.06 im ORF)
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Beitrag 03.02.2012, 19:25
Beitrag #17


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Zitat (Uwe W @ 03.02.2012, 18:45) *
Welches Enzym ist denn für die erste Metabolisierung verantwortlich?


Öh... blink.gif

Cannabinoidmethylhydroxylase? think.gif

No idea. unsure.gif


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Hornblower
Beitrag 06.02.2012, 10:20
Beitrag #18


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Wikipedia sagt hierzu:

Zitat
Die Metabolisierung findet im Wesentlichen in der Leber und durch die Cytochrom P450 Enzyme 2C9, 2C19 und 3A4 statt.


Grüße,

H.H.


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"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
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RAPeter
Beitrag 27.02.2012, 16:59
Beitrag #19


Neuling


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Hallo zusammen und an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die vielen Kommentare.

Ich möchte über den neuesten Verlauf informieren, der mich ehrlich gesagt überrascht hat:

Mein Mdt hat auf mein anraten eine Haaranalyse machen lassen und zwar in einem akkreditierten Institut unter forensischen Bedingungen. Die Analyse kommt bezogen auf die letzten drei Monate vor der Probenentnahme zu dem Ergebnis, dass THC nicht nachweisbar ist!!! Dieser nachweisbare Zeitraum umfasst auch den angeblichen Tatzeitpunkt und sogar noch rund einen Monat mehr in die Vergangenheit.

Ich bin nun gespannt, wie die Justiz damit umgeht aber auch, was die Toxikologen für eine Erklärung für diesen "Widerspruch" haben.

Herzliche Grüße
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Thomaygo
Beitrag 27.02.2012, 20:07
Beitrag #20


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Zitat (RAPeter @ 27.02.2012, 16:59) *
Ich möchte über den neuesten Verlauf informieren, der mich ehrlich gesagt überrascht hat:

Vielen Dank wavey.gif

Zitat (RAPeter @ 27.02.2012, 16:59) *
Ich bin nun gespannt, wie die Justiz damit umgeht aber auch, was die Toxikologen für eine Erklärung für diesen "Widerspruch" haben.

Wir auch!!!


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Zitat (Netiquette)
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Uwe W
Beitrag 28.02.2012, 18:43
Beitrag #21


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Zitat (RAPeter @ 27.02.2012, 17:59) *
Die Analyse kommt bezogen auf die letzten drei Monate vor der Probenentnahme zu dem Ergebnis, dass THC nicht nachweisbar ist!!!

Bezieht sich die Analyse eigentlich auf aktives THC oder auf THC-COOH?

Grundsätzlich sollten die im Haar gefundenen Substanzmengen die durchschnittliche Konzentration im Blut für diejenige Zeit widerspiegeln, in denen das abgeschnittene Haarbüschel an der Haarwurzel gewachsen ist (es ist also ein Dreimonatsdurchschnitt).

Wenn nur kurzzeitig (wenige Stunden) eine geringe Menge im Blut war, dann wäre es also nicht verwunderlich, wenn das Messergebnis unter der Grenze liegt.

Bei einer mehrtägigen/mehrwöchentlichen Abspeckkur würde ich aber davon ausgehen, dass sich die relativ niedrigen gemessenen Werte über einen längeren Zeitraum erstrecken müssten und deshalb auch in der Haaranalyse nachweisbar sein müssten.

Insofern nährt das Ergebnis der Haaranalyse die Zweifel am Ergebnis der Blutprobe.


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"Alle Mitgliedstaaten hätten Grund sich zu beklagen. Skouris betont, dass gerade dies beweise, dass der EuGH seine Arbeit gut mache."
(Interview mit Vassilios Skouris am 20.04.06 im ORF)
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Hornblower
Beitrag 11.04.2012, 10:04
Beitrag #22


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Der Beitrag von Miachel1982 findet sich nun in seinem eigenen Thread.


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