... Forum Straßenverkehr - der Verkehrstalk im Web


Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

 
Reply to this topicStart new topic
> Wie ist geregelt wielange eine Bahnschranke geschlossen ist
vektor
Beitrag 13.02.2007, 17:28
Beitrag #1


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1064
Beigetreten: 09.08.2006
Wohnort: Bodensee
Mitglieds-Nr.: 21978



    
 
Hallo zusammen

Nachdem ich gestern Abend mal wieder stinksauer geworden bin als ich 8 Minuten (habs extra gestoppt) lang an einer geschlossenen Bahnschranke stand würde mich doch mal interessieren wo und wie das ganze eigentlich geregelt ist?
Es gibt Bahnübergänge in Ortschaften da hört man schon fast den Zug wenn die Schranke sich senkt, und dann eben das andere Extrem, solche wie oben geschildert. Beides kann ja wohl nicht sein, wie ist die rechtliche Grundlage?

Grüsse

vektor
Go to the top of the page
 
+Quote Post
ts1
Beitrag 13.02.2007, 17:41
Beitrag #2


Mitglied
********

Gruppe: Banned
Beiträge: 10790
Beigetreten: 21.12.2004
Mitglieds-Nr.: 7367



Imho bestimmt die Bahn selber darüber.
Und wenn der Zug ausgerechnet beim losfahren vom Bahnhof (unmittelbar vor dem Bahnübergang) einen Defekt hat, bleibt die Schranke eben zu, bis der Zug repariert ist (in meinem alten Ort 2 Stunden lang zur schönsten Berufsverkehr-Zeit, der Rück-Stau ging bis in den Nachbarort).


--------------------
MfG Thomas
Go to the top of the page
 
+Quote Post
lawie
Beitrag 13.02.2007, 17:43
Beitrag #3


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 334
Beigetreten: 24.10.2006
Wohnort: Hannover
Mitglieds-Nr.: 24454



also mindestens bis der zug durch ist rofl1.gif

aber mal im ernst: hab keine ahnung, werd mal nachher nen kumpel von der bahn fragen.


--------------------
Ich übernehme mal eine Weisheit: Mehr Mut zum Blut!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
schilderwald
Beitrag 13.02.2007, 17:51
Beitrag #4


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3867
Beigetreten: 27.01.2006
Wohnort: Mal hier, mal da
Mitglieds-Nr.: 16344



Zitat (lawie @ 13.02.2007, 17:43) *
aber mal im ernst: hab keine ahnung, werd mal nachher nen kumpel von der bahn fragen.

Brauchst du nicht, MickyMaus schreibt schon. whistling.gif

Wetten, da erscheint der Begriff "BÜSTRA" und eventl. RIL 815 whistling.gif


--------------------
Stau ist nur hinten am Ende blöd, vorne geht es.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
KJK
Beitrag 13.02.2007, 17:57
Beitrag #5


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3145
Beigetreten: 25.01.2005
Wohnort: Niederrhein
Mitglieds-Nr.: 8011



Wie lange ein BÜ vor Durchfahrt des Zuges geschlossen wird, hängt (unter anderem) von der Sicherungstechnik ab. Zuerst einmal muss (auf irgendeine Art) festgestellt werden, dass sich ein Zug dem BÜ nähert. Je weiter diese Stelle vom eigentlichen BÜ entfernt ist, desto länger wird auch die Schranke geschlossen sein.

Im allgemeinen sorgen vollautomatische Sicherungssysteme für kürzere Schließungszeiten. Auf jeden Fall muss der BÜ geschlossen sein, wenn der Zug freie Einfahrt in den entsprechenden Streckenblock signalisiert bekommt.


--------------------
Bis zum 24.02.2022 dachte ich, Trump sei der größte lebende Idiot. Dann hat Putin (wo ist der Kotz-Smiley, wenn man ihn braucht?) ihn schlagartig von diesem Platz verdrängt.

Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
MickyMaus
Beitrag 13.02.2007, 18:06
Beitrag #6


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 11599
Beigetreten: 02.08.2005
Wohnort: Region Braunschweig
Mitglieds-Nr.: 11795



Da gibt es keine rechtliche Antwort, sondern allenfalls eine technische.

Die Schranke bleibt so lange unten, bis der Zug "durch" ist. Die Frage ist, wann die Schranke runtergeht. Die ist nicht einfach zu beantworten, ohne den Bahnübergang zu kennen.

Es gibt die Möglichkeit, dass sich die Schranke auf Knopfdruck senkt, also wenn es ein Fahrdienstleiter will. Das ist meist so, wenn ein Bahnhof in der Nähe ist, der über einen Fahrdienstleiter verfügt.

Die Alternative ist ein Schaltkontakt, den die Bahn selbst auslöst. Hier ist der Ablauf der folgende: Zug fährt über diesen Kontakt (a), die Schranken schließen sich, die komplette BÜ-Sicherung (Rotlicht etc.) wird eingeschaltet. Wenn der BÜ komplett gesichert ist, schaltet das BÜ-Signal (b) auf "BÜ gesichert", das ist die Info für den Zugführer, dass er zum Bahnübergang © durchfahren kann. Nun zu den Abständen zueinander:
===d=======ccc==================b===========a===
Der Abstand zwischen b und c ist ein Blockabstand, das heißt, dass ein Zug, der bei b noch mit vollem Tempo unterwegs ist, bis c zum Stillstand heruntergebremst haben können muss. Das maximale Tempo, das an Bahnübergängen gefahren werden darf, beträgt 160km/h. Bei diesen 160km/h beträgt der Blockabstand 1km.
Der Abstand zwischen a und b ist abhängig von der Dauer, die ein BÜ braucht, um zu schließen. Wenn die Schranken 15 Sekunden brauchen, um sich zu senken und zu verriegeln, dann beträgt der Wegabstand zwischen a und b demnach nochmal rund 660 Meter.
Bleibt noch die Frage, wann der Zug "durch" ist. Hierfür gibt es auch wieder zwei Möglichkeiten:
1) Man geht von 400m Maximalzuglänge aus und plaziert den Sensor d nach 400 Metern hinter dem BÜ und öffnet dann den BÜ wieder
2) Man zählt vor dem BÜ die Achsen, die durch den BÜ fahren und zählt sie nach dem BÜ auch wieder. Erst wenn genausoviele Achsen hinter dem BÜ wieder ausfahren, wird der BÜ wieder geöffnet.
Wenn wir über den Daumen von 2km Strecke ausgehen, die von Anfangs- bis Endesensor abläuft, dann können wir anhand der gefahrenen Geschwindigkeit die Schließdauer der Schranke ermitteln:
Bei gefahrenem Tempo 30 (außerorts an BÜ üblich) sind wir bei 4 Minuten, innerorts ist die Hälfte üblich.

Ob 8 Minuten nun "lang" oder "normal" sind, hängt immens von den Randbedingungen ab, die vor Ort herrschen.

Zitat (schilderwald @ 13.02.2007, 17:51) *
Brauchst du nicht, MickyMaus schreibt schon. whistling.gif

Wetten, da erscheint der Begriff "BÜSTRA" und eventl. RIL 815 whistling.gif

Mensch bin ich langsam laugh2.gif Und nein, so genau kenn ich mich bei der Bahn nicht aus, aber danke für die flowers.gif


--------------------
Viele Grüße,
MM
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Doc aus Bückeburg
Beitrag 13.02.2007, 19:15
Beitrag #7


Mitglied
********

Gruppe: Foren-Insider
Beiträge: 21792
Beigetreten: 07.01.2004
Wohnort: ...ein kleines Dorf bei Bückeburg
Mitglieds-Nr.: 1228



Zitat (MickyMaus @ 13.02.2007, 18:06) *
... Ob 8 Minuten nun "lang" oder "normal" sind, hängt immens von den Randbedingungen ab, die vor Ort herrschen.

Eine ungefähre Zeitabschätzung hatte ich hier schon mal geliefert.

Es können sich natürlich noch wesentlich längere Schließzeiten ergeben, wenn wir es mit einer zweigleisigen Strecke zu tun haben und nach Durchfahrt des einen Zuges schon der Gegenzug im Anrollen ist.

Die Haupt-Rollbahn Paris - Moskau (= Ruhrgebiet - Hannoveer - Berlin) führt bei und durchs Dorf und über einen beschrankten Bahnübergang. Mein Rekord waren mal 5 Züge in rund 20 Minuten, ohne dass die Schranka auch nur ein einziges Mal zwischendurch aufging crybaby.gif

Seitdem meide ich diesen Bahnübergang...

Doc


--------------------
Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
detroit
Beitrag 14.02.2007, 00:25
Beitrag #8


Mitglied
******

Gruppe: Members
Beiträge: 624
Beigetreten: 17.08.2004
Wohnort: Südwesten
Mitglieds-Nr.: 5027



Zitat
Mein Rekord waren mal 5 Züge in rund 20 Minuten, ohne dass die Schranka auch nur ein einziges Mal zwischendurch aufging


Bei uns im Kaff haben wir auch so eine Schranke ... meine persönliche Bestzeit war 26 Minuten bei vier Zügen.

Übrigens nicht im Osten, sondern südlich Karlsruhe.


--------------------

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rob
Beitrag 14.02.2007, 00:40
Beitrag #9


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1904
Beigetreten: 10.01.2006
Wohnort: United States
Mitglieds-Nr.: 15857



20 Min??? Das is' NIX! gap.gif
Zu meine Jugendzeit war ein Schranke, die war nahezu immer zu! Wer rüber wollte, von Schlepper absteigen, an Schranke schütteln, durch die Drahtseile (elektrik war zu damalige Zeitpunkt bei Bahn nur der Fernsprecher!) ging das Schütteln in die Bahnwärterhäuschen (ca. 1 Km weg) er sah mich und die Schranke ging auf! Und so wie ich durch war, gleich wieder zu!!!
Irgendwann kam ein Sprechanlage ran, als die Bahnhäuschen weg kam. Wer rüber wollte, mußte wie an Haustür klingeln...
Müsste heute noch da sein...


--------------------
Ein Rob,der sich wundert, daß sein Antrag auf Poweruser aufgrund "Überwiegend sinnlose Beiträge" immer noch abgelehnt wird! Tsss... *kopfschüttel*
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andreas
Beitrag 14.02.2007, 07:11
Beitrag #10


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 26749
Beigetreten: 13.09.2003
Wohnort: Franken
Mitglieds-Nr.: 12



Das sind dann aber sog. Anrufschranken, die sind grundsätzlich immer geschlossen und werden nur auf Aufforderung kurz geöffnet. Diese Schranken findet man an sehr wenig befahrenen Bahnübergängen (meist Feldwege).


--------------------
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft (Emil Zatopek)
Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon (Emil Zatopek)
>>UNICEF - Running for Children<<
Go to the top of the page
 
+Quote Post
vektor
Beitrag 14.02.2007, 12:41
Beitrag #11


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1064
Beigetreten: 09.08.2006
Wohnort: Bodensee
Mitglieds-Nr.: 21978



Zitat (MickyMaus @ 13.02.2007, 18:06) *
Da gibt es keine rechtliche Antwort, sondern allenfalls eine technische.


Ernsthaft? Das heisst dann also, dass hier reine Willkür der Bahn Verantwortlichen herrscht? Damit meine ich, dass die sich ihre Schrankenzeiten selbst aussuchen dürfen, basierend auf selbstauferlegten technischen Regelungen. Wow, Arnachie in einer interessanten Form ..... blink.gif


Zitat
Ob 8 Minuten nun "lang" oder "normal" sind, hängt immens von den Randbedingungen ab, die vor Ort herrschen.


Der Übergang von dem ich anfangs geschrieben habe ist am Westbahnhof in Überlingen am Bodensee. Er kommt ca. 300 - 400 Meter vom eigentlichen Bahnhof entfernt, was ja auch bedeutet, dass die Züge sehr langsam an dieser Stelle sind. Noch ein Grund mehr warum diese ellenlangen Schrankenzeiten dämlich sind.

Aber vielleicht liegt es ja daran, dass man von aussen sieht, dass im Wärterhaus ein Mann allen ernstes mit einem riesigen Rad die Schranke von Hand betätigt!!!!!

Aber wie auch immer, es kann doch nicht sein, dass täglich Unmengen von Menschen von der Bahn genötigt werden unnötige Wartezeiten an Bahnübergängen mit den daraus zusätzlich entstehenden Staus auf sich zu nehmen. Zur Nötigung gehört Vorsatz und der ist hier doch durchaus zu entdecken.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hornblower
Beitrag 14.02.2007, 13:11
Beitrag #12


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 13617
Beigetreten: 23.12.2004
Wohnort: HMS Lydia, Süd-Pazifik
Mitglieds-Nr.: 7401



Vektor,

Deine Pauschalisierung ist völlig unangebracht. Im Allgemeinen arbeitet die Bahn in diesem Bereich mit Intelligenz und über inzwischen mehr als hundertjährige Erfahrung. Gerade deshalb hat sie Prozesse entwickelt, die ein höchstmaß an Sicherheit gewährleisten.

Die Beherrschung eines Zuges ist aufgrund seiner Masse doch ein wenig kniffliger, als die eines Autos.

Es mag in Einzelfällen möglich sein, einen Bahnschrankenprozess zu optimieren. Gehe aber mal in erster Näherung davon aus, daß selbst in Deinem Fall eine Menge Know-How und Überlegung in die Konzeptionierung der Bahnübergangs-Sicherung geflossen ist.

Die Bahn hat deshalb sehr ausgefeilte Sicherheits-Konzepte, weil schon oft genug schwere Unfälle eingetreten sind. Was würdest Du schimpfen, wenn durch einen unglücklichen Zufall Deine Frau oder Dein Kind unter eine Lok gerät, weil der Sicherheitspuffer an einem Bahnübergang nicht groß genug war für eine katastrophale Kette eigentlich unwahrscheinlicher Ereignisse?

Zwar gibt sich die Bahn eigene Regeln; von Willkür kann man aber mitnichten reden.

Grüße,

H.H.


--------------------
Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
-----------
"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
AMenge
Beitrag 14.02.2007, 13:15
Beitrag #13


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 9287
Beigetreten: 06.07.2006
Mitglieds-Nr.: 20947



Zitat (vektor @ 14.02.2007, 12:41) *
Ernsthaft? Das heisst dann also, dass hier reine Willkür der Bahn Verantwortlichen herrscht? Damit meine ich, dass die sich ihre Schrankenzeiten selbst aussuchen dürfen, basierend auf selbstauferlegten technischen Regelungen. Wow, Arnachie in einer interessanten Form ..... blink.gif

Wo genau liegt dabei dein Problem? Wer ausser der Bahn könnte deiner Meinung nach besser beurteilen, wie lange eine Schranke geschlossen sein sollte? Irgendwie erschliesst sich mir auch nicht so ganz, was das mit Anarchie zu tun hat.

Zitat
Der Übergang von dem ich anfangs geschrieben habe ist am Westbahnhof in Überlingen am Bodensee. Er kommt ca. 300 - 400 Meter vom eigentlichen Bahnhof entfernt, was ja auch bedeutet, dass die Züge sehr langsam an dieser Stelle sind. Noch ein Grund mehr warum diese ellenlangen Schrankenzeiten dämlich sind.

Auch ein langsamer Zug braucht verdammt lang, um zum Stillstand zu kommen.

Zitat
Aber wie auch immer, es kann doch nicht sein, dass täglich Unmengen von Menschen von der Bahn genötigt werden unnötige Wartezeiten an Bahnübergängen mit den daraus zusätzlich entstehenden Staus auf sich zu nehmen. Zur Nötigung gehört Vorsatz und der ist hier doch durchaus zu entdecken.

Als jetzt wird es ja ganz abstrus. Wie du hier eine Nötigung reinkonstruiert, ist mir absolut schleierhaft. Wäre es dir lieber, die Bahn würde die Schranken nur ganz winzig kurz schliessen, mit dem Resultat, dass täglich Menschen auf Bahnübergängen sterben?
Möglicherweise haben die Menschen, die die aktuellen Regelungen ersonnen haben, sich dabei ja tatsächlich etwas gedacht. Hast du diese Theorie schon in Betracht gezogen? Anders gefragt: Woher nimmst du die Weisheit, dass die Schranken in Deutschland alle viel zu lange geschlossen sind?

Edit: Hornblower war mal wieder schneller. Und er formuliert das irgendwie auch eleganter... whistling.gif
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Acki
Beitrag 14.02.2007, 14:04
Beitrag #14


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 2650
Beigetreten: 29.06.2005
Mitglieds-Nr.: 10819



In der Nähe des Wohnorts meiner Eltern gibt es einen Bahnübergang bei dem z.T. die Schranken zu gehen, ewig zu bleiben um dann - ohne das ein Zug durchgefahren wäre - irgendwann wieder aufgehen.

Mir wurde das so erklärt:
In der Nähe des Bahnübergangs ist eine Rangierstelle. Zum Bahnübergang hin ist es etwas abschüssig.
Aus Sicherheitsgründen (falls mal einer ausbüxt) ist die Schranke am Bahnübergang immer geschlossen wenn rangiert werden muß.


Es gibt aber zum Glück einen Alternativ-Bahnübergang. Man muß nur ein Stück parallel zur Bahnstrecke weiterfahren (an der Rangierstelle vorbei). Der nächste Bahnübergang schließt wirklich nur wenn ein Zug kommt.

gruß Acki
Go to the top of the page
 
+Quote Post
AMenge
Beitrag 14.02.2007, 14:07
Beitrag #15


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 9287
Beigetreten: 06.07.2006
Mitglieds-Nr.: 20947



Zitat (Acki @ 14.02.2007, 14:04) *
In der Nähe des Bahnübergangs ist eine Rangierstelle. Zum Bahnübergang hin ist es etwas abschüssig.
Aus Sicherheitsgründen (falls mal einer ausbüxt) ist die Schranke am Bahnübergang immer geschlossen wenn rangiert werden muß.

Das ist mir lieber als von einem herrenlosen Güterwaggon bei offener Schranke mitgenommen zu werden.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
vektor
Beitrag 14.02.2007, 14:32
Beitrag #16


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1064
Beigetreten: 09.08.2006
Wohnort: Bodensee
Mitglieds-Nr.: 21978



Zitat (AMenge @ 14.02.2007, 13:15) *
Wo genau liegt dabei dein Problem? Wer ausser der Bahn könnte deiner Meinung nach besser beurteilen, wie lange eine Schranke geschlossen sein sollte? Irgendwie erschliesst sich mir auch nicht so ganz, was das mit Anarchie zu tun hat.


Ich glaube jetzt verwechselst du aber eine Kleinigkeit. Es geht nicht darum, wer etwas am besten beurteilen kann sondern wer die Regeln macht. Und normalerweise kommen die im Verkehr vom Gesetzgeber, nur anscheinend hier nicht, da es von der STVO oder was weiss ich von einem anderen Gesetzbuch her keine Regelung gibt. Da macht sich die Bahn halt selbst welche.

Und zum Thema Anarchie :
Der Begriff Anarchie bedeutet übersetzt ohne Herrschaft bzw. ohne Führung, also exakt passend für das hier!

Zitat
Auch ein langsamer Zug braucht verdammt lang, um zum Stillstand zu kommen.


Unbestritten, nur dann erklär mir mal warum es Übergänge gibt wo ein Zug mit ordentlich Speed daherkommt, die Schranke aber keine 30 Sekunden vor dem Zug runtergeht und an dem von mir geschilderten Fall genau das Gegenteil der Fall ist. Und das sind keine Einzelfälle!
Mir erschliesst sich einfach nicht die Logik dahinter! Währen es pauschal IMMER z.B. 3 Minuten, ok, das wäre stimmig. Aber so, nene, .......


Zitat
Als jetzt wird es ja ganz abstrus. Wie du hier eine Nötigung reinkonstruiert, ist mir absolut schleierhaft. Wäre es dir lieber, die Bahn würde die Schranken nur ganz winzig kurz schliessen, mit dem Resultat, dass täglich Menschen auf Bahnübergängen sterben?
Möglicherweise haben die Menschen, die die aktuellen Regelungen ersonnen haben, sich dabei ja tatsächlich etwas gedacht. Hast du diese Theorie schon in Betracht gezogen? Anders gefragt: Woher nimmst du die Weisheit, dass die Schranken in Deutschland alle viel zu lange geschlossen sind?


Mir ist schon klar dass hier mit Nötigung zu kommen provokant ist, deshalb lasse ich das jetzt mal.

Nochmal, ich habe nicht gesagt dass die Schranken nur ganz kurz schliessen sollen, sondern

- dass es nicht sein kann dass die Bahn hier macht was sie will, ohne dass es hier eine gesetzliche Regelung gibt.
- dass das aktuell zu beobachtende Schrankenverhalten mehr als abstrus ist (schnelle Züge -kurze Vorlaufzeit, langsame Züge - extrem lange Zeiten)

Und zu deiner Frage woher ich die Weisheit nehme: Ich habe nie behauptet, dass die Schranken alle viel zu lange geschlossen hätten. Du hast mich vor kurzem mal drauf hingewiesen, ich solle deine Beiträge aufmerksamer lesen, den Ball spiele ich dir nun gerne zurück. Ich zitier mich mal selber:
"Es gibt Bahnübergänge in Ortschaften da hört man schon fast den Zug wenn die Schranke sich senkt, und dann eben das andere Extrem, solche wie oben geschildert. Beides kann ja wohl nicht sein,....."

Gruss
Go to the top of the page
 
+Quote Post
AMenge
Beitrag 14.02.2007, 14:43
Beitrag #17


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 9287
Beigetreten: 06.07.2006
Mitglieds-Nr.: 20947



Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
Mir erschliesst sich einfach nicht die Logik dahinter! Währen es pauschal IMMER z.B. 3 Minuten, ok, das wäre stimmig. Aber so, nene, .......

Mir erschliesst sich die Logik dahinter auch nicht. Das heisst aber nicht, dass es keine Logik dahinter gibt. Ich weiss nicht, welche Rahmenbedingungen da mit reinspielen. Aber deswegen werfe ich der Bahn nicht gleich Willkür vor.

Zitat
Mir ist schon klar dass hier mit Nötigung zu kommen provokant ist, deshalb lasse ich das jetzt mal.

Das ist schön! wink.gif

Zitat
- dass es nicht sein kann dass die Bahn hier macht was sie will, ohne dass es hier eine gesetzliche Regelung gibt.
- dass das aktuell zu beobachtende Schrankenverhalten mehr als abstrus ist (schnelle Züge -kurze Vorlaufzeit, langsame Züge - extrem lange Zeiten)

Über ersteres kann man sicher diskutieren. Aber ich vermute mal, dass der Gesetzgeber diese Thematik nicht leichtfertig aus der Hand gegeben hat. Vielleicht gibt es einen Kundigen hier, der uns da weiterhelfen kann.
Zum zweiten Punkt habe ich oben schon etwas angesprochen. Ich persönlich mase mir nicht an, die Notwendigkeit bestimmter Schrankenzeiten besser beurteilen zu können als die Bahn. Was natürlich nicht heisst, dass alle Zeiten perfekt sind. Sogar bei der Bahn sollen Menschen arbeiten, die ab zu mal nen Fehler machen. wink.gif

Zitat
Und zu deiner Frage woher ich die Weisheit nehme: Ich habe nie behauptet, dass die Schranken alle viel zu lange geschlossen hätten. Du hast mich vor kurzem mal drauf hingewiesen, ich solle deine Beiträge aufmerksamer lesen, den Ball spiele ich dir nun gerne zurück. Ich zitier mich mal selber:
"Es gibt Bahnübergänge in Ortschaften da hört man schon fast den Zug wenn die Schranke sich senkt, und dann eben das andere Extrem, solche wie oben geschildert. Beides kann ja wohl nicht sein,....."

Den Ball nehme ich gerne auf, denn ich habe in diesem Fall bewusst so pauschal formuliert. Du siehst, wie unschön es ist, wenn die eigenen Aussagen (scheinbar) nicht gründlich gelesen werden.

Ich denke, was die Schrankenzeiten angeht, da sind wir uns darin einig, dass extrem unterschiedliche Verfahrensweisen zumindest Erklärungsbedarf nach sich ziehen. cheers.gif
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hornblower
Beitrag 14.02.2007, 14:48
Beitrag #18


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 13617
Beigetreten: 23.12.2004
Wohnort: HMS Lydia, Süd-Pazifik
Mitglieds-Nr.: 7401



Zitat
Vielleicht gibt es einen Kundigen hier, der uns da weiterhelfen kann.



Dooooooooc!!!!!!


Im Übrigen wird hier auch viel mit dem Design der Blockstellen zusammenhängen - und da ist möglicherweise die Wartezeit von Autofahrern der am wenigsten wichtige Faktor.

Grüße,

H.H.


--------------------
Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
-----------
"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
vektor
Beitrag 14.02.2007, 15:05
Beitrag #19


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1064
Beigetreten: 09.08.2006
Wohnort: Bodensee
Mitglieds-Nr.: 21978



Zitat (Hornblower @ 14.02.2007, 13:11) *
Deine Pauschalisierung ist völlig unangebracht. Im Allgemeinen arbeitet die Bahn in diesem Bereich mit Intelligenz und über inzwischen mehr als hundertjährige Erfahrung. Gerade deshalb hat sie Prozesse entwickelt, die ein höchstmaß an Sicherheit gewährleisten.


Das mit der Intelligenz ist so eine Sache und liegt oft im Auge des Betrachters.

Und warum der Bahn, schliesslich "nur" ein Konzern wie viele andere auch, zugestanden wird sich ihre eigenen Regeln aufgrund von 100 jähriger Erfahrung zu machen erschliesst sich mir nicht so richtig. Dann könnte auch z.B. BASF daherkommen und dem Staat das Recht absprechen über Chemie mitreden zu wollen. Man hat ja schliesslich schon sooo lange Erfahrung damit....

Zitat
Zwar gibt sich die Bahn eigene Regeln; von Willkür kann man aber mitnichten reden.


Ist doch eigentlich ein Widerspruch in sich, eigene Regeln sind immer Willkür!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
vektor
Beitrag 14.02.2007, 15:25
Beitrag #20


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1064
Beigetreten: 09.08.2006
Wohnort: Bodensee
Mitglieds-Nr.: 21978



Zitat (AMenge @ 14.02.2007, 14:43) *
Ich denke, was die Schrankenzeiten angeht, da sind wir uns darin einig, dass extrem unterschiedliche Verfahrensweisen zumindest Erklärungsbedarf nach sich ziehen. cheers.gif


Genau, auf mehr will ich doch eigentlich gar nicht raus.
Puh, wenigstens einer versteht mich laugh2.gif
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andreas
Beitrag 14.02.2007, 15:28
Beitrag #21


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 26749
Beigetreten: 13.09.2003
Wohnort: Franken
Mitglieds-Nr.: 12



Es gibt das Eisenbahn-Bundesamt als Aufsichtbehörde über die Eisenbahnen, diese Behörde vollzieht dann u. a. auch die Eisenbahnbau- und Betriebsordnung, das Eisenbahnkreuzungsgesetz etc. etc. Es ist also nicht so, dass die DB machen kann was sie will.


--------------------
Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft (Emil Zatopek)
Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon (Emil Zatopek)
>>UNICEF - Running for Children<<
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Doc aus Bückeburg
Beitrag 14.02.2007, 15:39
Beitrag #22


Mitglied
********

Gruppe: Foren-Insider
Beiträge: 21792
Beigetreten: 07.01.2004
Wohnort: ...ein kleines Dorf bei Bückeburg
Mitglieds-Nr.: 1228



Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
... Unbestritten, nur dann erklär mir mal warum es Übergänge gibt wo ein Zug mit ordentlich Speed daherkommt, die Schranke aber keine 30 Sekunden vor dem Zug runtergeht und an dem von mir geschilderten Fall genau das Gegenteil der Fall ist. Und das sind keine Einzelfälle!

Ich hatte bereits einen Link zu einem älteren Beitrag von mir gesetzt, in dem ich erläutere, wieso es von der Schließung des Schranke bis zum Eintreffen des Zuges mal knapp eine Minute, mal gut 8 Minuten dauert.
Brauchst Du's noch ausführlicher?

Wenn sich Zeit von der Schließung der Schranke bis zur Durchfahrt des Zuges "keine 30 Sekunden" sind, ist die Schranke zwar durch den Zug betätigt, aber ganz bestimmt NICHT signalabhängig. Das bedeutet: wenn die Schranke aufgrund einer Störung mal oben bleibt, wird der Zug nicht angehalten.

Wenn wir mal ganz antike Bahnübergänge betrachten, die noch teilweise vorhanden sind: Da gibt es keine Auslösung durch den Zug und auch keine Signalabhängigkeit. Da kurbelt der Schrankenwärter noch persönlich. Er bekommt eine Zugmeldung, bevor der der Zug am vorausgegangenen Bahnhof abfährt, und es ist SEINE Aufgabe, die Schranken rechtzeitig zuzuhaben. Wenn er das nicht schafft, kommt er gegebenenfalls in den Knast ("Zug rammt Schulbus, 40 Tote, Schrankenwärter hatte Zug vergessen..."). Meinst Du, der geht freiwillig IRGENDEIN Risiko ein???

Zum Thema "Zuständigkeit"
Die Straßen gehören "dem Staat" (Bund, Länder, Kommunen), die Bahn gehört ebenfalls "dem Staat" (oder wer hält Deiner Meinung nach derzeit die Aktien der DB AG?). Wo ist das Problem??

Und außerdem igesetzlich geregelt, dass in erster Linie die betreibende BAHN für die Sicherheit an Bahnübergängen verantwortlich ist. Wer denn auch sonst???

Doc


--------------------
Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hornblower
Beitrag 14.02.2007, 16:38
Beitrag #23


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 13617
Beigetreten: 23.12.2004
Wohnort: HMS Lydia, Süd-Pazifik
Mitglieds-Nr.: 7401



Zitat
Dann könnte auch z.B. BASF daherkommen und dem Staat das Recht absprechen über Chemie mitreden zu wollen.


DIE Idee hat in der Tat sehr viel für sich. DAS sollte man wirklich mal anregen... whistling.gif


--------------------
Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
-----------
"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
cheffe
Beitrag 14.02.2007, 17:29
Beitrag #24


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5139
Beigetreten: 15.09.2003
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 45



Was ich zu diesem Thema mal in den Raum stellen möchte, ist eine Geschichte, die ich von einem Bekannten gehört habe, dieser wiederum von dem Stiefbruder der Tante seines Schwagers..... (Ihr wißt schon was ich meine rolleyes.gif ):

In einem Vorort von München gibt es einen Bahnübergang, an dessen sich zu querende Schienen gleich der S-Bahnhof der Gemeinde anschließt. Hält die S-Bahn nun nach Passieren des Übergangs am Bahnhof an, gehen die Schranken nicht etwa wieder hoch, sondern erst ca. 2 Minuten später, nachdem die S-Bahn den Bahnhof (wohlgemerkt in der dem Übergang abgewandter Richtung) wieder verlassen hat. think.gif

Ein Mitarbeiter der Gemeinde hat (angeblich) dieses seltsame Verhalten folgendermaßen begründet:

"Es soll verhindert werden, daß eine Gefahr entsteht, wenn die S-Bahn beim Abfahren vom Bahnhof aus Versehen rückwärts(!!) fährt." huh.gif

Ist so eine Aussage ernst zu nehmen oder sollte sie unter der Rubrik "urban legend" verbucht werden? unsure.gif


--------------------
Leben und leben lassen....

Ich weiß, daß ich nichts weiß. (Sokrates)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Doc aus Bückeburg
Beitrag 14.02.2007, 17:48
Beitrag #25


Mitglied
********

Gruppe: Foren-Insider
Beiträge: 21792
Beigetreten: 07.01.2004
Wohnort: ...ein kleines Dorf bei Bückeburg
Mitglieds-Nr.: 1228



Zitat (cheffe @ 14.02.2007, 17:29) *
...Ist so eine Aussage ernst zu nehmen...
no.gif
Zitat
... oder sollte sie unter der Rubrik "urban legend" verbucht werden? ...
yes.gif

Ich VERMUTE vielmehr, dass der Kontakt, der die Schranke letztlich wieder zum Öffnen veranlasst (Achszähler oder was-auch-immer), einige Meter vom Bahnübergang entfernt liegt, damit er nicht durch Straßenfahrzeuge, die den Bahnübergang queren, beeinflusst wird. Die S-Bahn hält dann leider so dicht am Bahnübergang, dass die letzte Achse beim Halt den Kontakt noch nicht überfahren hat. Also bleiben die Schranken zu...

Doc


--------------------
Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rob
Beitrag 14.02.2007, 18:20
Beitrag #26


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1904
Beigetreten: 10.01.2006
Wohnort: United States
Mitglieds-Nr.: 15857



Zitat (Doc aus Bückeburg @ 14.02.2007, 15:39) *
Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
... Unbestritten, nur dann erklär mir mal warum es Übergänge gibt wo ein Zug mit ordentlich Speed daherkommt, die Schranke aber keine 30 Sekunden vor dem Zug runtergeht und an dem von mir geschilderten Fall genau das Gegenteil der Fall ist. Und das sind keine Einzelfälle!

Ich hatte bereits einen Link zu einem älteren Beitrag von mir gesetzt, in dem ich erläutere, wieso es von der Schließung des Schranke bis zum Eintreffen des Zuges mal knapp eine Minute, mal gut 8 Minuten dauert.
Brauchst Du's noch ausführlicher?

Hinzu noch die Überlegung, wie schnell alle Züge an diese Bahnübergang idR. fahren, eine einfache Beispiel: In mein alte Heimat ist zw. 2 Bahnübergänge (1 Km Abstand) der Bahnhof. Kommt ein Eilzug, (hielt dort nicht): Schranke zu, Zug mit 120 durch, Schranke auf-FERTIG! Kommt ein Bummelzug, geht die Schranke zu, irgendwann kommt der Zug mit etwa 20 Km/h und hält in der Bahnhof! Erst dann geht die Schranke auf! Ind wenn es nicht gerade Rush-hour ist und kein Gegenzug kommt, ist die andere Schranke schon zu, bevor der Lok wieder anfährt! Diese stehen durchaus auch mal länger! Aber aufregen? Lieber warten und den Zug VOR SICH genießen cool.gif und nicht den Lok VON VORN anschaun... blink.gif


--------------------
Ein Rob,der sich wundert, daß sein Antrag auf Poweruser aufgrund "Überwiegend sinnlose Beiträge" immer noch abgelehnt wird! Tsss... *kopfschüttel*
Go to the top of the page
 
+Quote Post
MickyMaus
Beitrag 14.02.2007, 22:22
Beitrag #27


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 11599
Beigetreten: 02.08.2005
Wohnort: Region Braunschweig
Mitglieds-Nr.: 11795



Zitat (vektor @ 14.02.2007, 12:41) *
Ernsthaft? Das heisst dann also, dass hier reine Willkür der Bahn Verantwortlichen herrscht? Damit meine ich, dass die sich ihre Schrankenzeiten selbst aussuchen dürfen, basierend auf selbstauferlegten technischen Regelungen. Wow, Arnachie in einer interessanten Form ..... blink.gif

Die Bahn hat ihre eigene "Bahn-StVO", die EBO (Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung), weiter gibt es genügend andere technische und rechtliche Vorschriften. So wie Doc und ich es beschrieben haben, ist der technische Ablauf. Der rechtliche Aspekt dazu lautet sinngemäß "wie technisch notwendig".
Da diese Vorschriften für alle BÜ gleich sind, kann man mitnichten von Willkür reden.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 12:41) *
Der Übergang von dem ich anfangs geschrieben habe ist am Westbahnhof in Überlingen am Bodensee. Er kommt ca. 300 - 400 Meter vom eigentlichen Bahnhof entfernt, was ja auch bedeutet, dass die Züge sehr langsam an dieser Stelle sind. Noch ein Grund mehr warum diese ellenlangen Schrankenzeiten dämlich sind.

Hilft mir nix, wo die Stelle ist, da ich sie nicht kenne wink.gif Ärgerlich sind lange Schrankenschließzeiten sicherlich, aber allesamt technisch zu begründen.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 12:41) *
Aber vielleicht liegt es ja daran, dass man von aussen sieht, dass im Wärterhaus ein Mann allen ernstes mit einem riesigen Rad die Schranke von Hand betätigt!!!!!

Was liegt daran? Dass du glaubst, dass es besser geht? Vielleicht schenkst du der DB Regio dort mal das Geld für einen kompletten BÜ mit entsprechender Zugsteuerung? Dann wird es sicherlich auch besser.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 12:41) *
Aber wie auch immer, es kann doch nicht sein, dass täglich Unmengen von Menschen von der Bahn genötigt werden unnötige Wartezeiten an Bahnübergängen mit den daraus zusätzlich entstehenden Staus auf sich zu nehmen. Zur Nötigung gehört Vorsatz und der ist hier doch durchaus zu entdecken.

Abgesehen von der Nötigung ist es so, dass der Gleiskörper Privatgelände der Bahn ist. Wenn VT diese queren, müssen sie halt auf den Willen des Eigentümers achten. Ich darf das Grundstück meines Nachbarn auch nicht so einfach überqueren, das geht nur, wenn er es erlaubt (im übertragenen Sinne "die Schranke hochmacht").

Zitat (Acki @ 14.02.2007, 14:04) *
In der Nähe des Bahnübergangs ist eine Rangierstelle. Zum Bahnübergang hin ist es etwas abschüssig.
Aus Sicherheitsgründen (falls mal einer ausbüxt) ist die Schranke am Bahnübergang immer geschlossen wenn rangiert werden muß.

Oftmals finden sich im Bereich eines Bahnhofs Schilder mit der Aufschrift "Stop für Rangierfahrten", um genau dieses Problem zu vermeiden. Alternativ können Gleise bei solchen Anweisungen auch mit Gleissperren belegt werden, damit dies auch technisch gesichert ist.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
Ich glaube jetzt verwechselst du aber eine Kleinigkeit. Es geht nicht darum, wer etwas am besten beurteilen kann sondern wer die Regeln macht. Und normalerweise kommen die im Verkehr vom Gesetzgeber, nur anscheinend hier nicht, da es von der STVO oder was weiss ich von einem anderen Gesetzbuch her keine Regelung gibt. Da macht sich die Bahn halt selbst welche.

Die DB war ehemals eine Bundesbehörde und wird auch heute noch vom Eisenbahn-Bundesamt überwacht.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
Mir erschliesst sich einfach nicht die Logik dahinter! Währen es pauschal IMMER z.B. 3 Minuten, ok, das wäre stimmig. Aber so, nene, .......

Die Logik dahinter ist in der Tat nicht einfach. Es ist so, dass die Bahn üblicherweise im Blockabstand fährt. Das bedeutet, dass ein Block gleichzeitig nur einen Zug beinhaltet. Es muss auch immer ein Block Abstand gehalten werden, das ist Voraussetzung für die Sicherheit der Bahn. Nun ist es so, dass ein Zug, wie bereits angesprochen aus voller Fahrt (160km/h) zum Stillstand kommen muss, innerhalb eines Blocks. Dieser Block mit voller Geschwindigkeit ist 1000m lang. Wenn nun kürzere Blöcke umgesetzt werden, muss das Tempo dort und davor/dahinter begrenzt werden. Das macht Züge langsamer und für die Kunden unattraktiver, deshalb werden die Blöcke möglichst lang gehalten.
Nun stellen wir uns eine Bahnverbindung von A nach C vor, an deren Verlauf Örtchen B liegt. Nun sind die Blockabstände für die Strecke und das schnelle Vorankommen der Züge optimiert. In der Mitte liegt der Bahnhof von B. Um die Schrankenschließzeiten kurz zu halten, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) man baut den Bahnhof so, dass der BÜ-Einschaltkontakt direkt an einem Blockübergang liegt. Das ist unrealistisch, weil der Standort des Bahnhofs selten frei wählbar ist.
b) man passt die Blocklängen an die örtlichen Begebenheiten an. Das geht zu Lasten der Zuggeschwindigkeit.
Um beidem aus dem Weg zu gehen, wird der bestehende Blockabstand einfach so beibehalten, der BÜ-Einschaltkontakt wird an die Blockübergänge angepasst. Das ist die einfachste und effektivste Kompromisslösung.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 15:05) *
Das mit der Intelligenz ist so eine Sache und liegt oft im Auge des Betrachters.

Nicht wirklich. Nur weil du keine Intelligenz erkennst, heißt das nicht, dass keine vorhanden sein muss.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 15:05) *
Und warum der Bahn, schliesslich "nur" ein Konzern wie viele andere auch, zugestanden wird sich ihre eigenen Regeln aufgrund von 100 jähriger Erfahrung zu machen erschliesst sich mir nicht so richtig.

Die "eigenen Regeln" sind aus der Zeit, als die DB noch Bundesbahn war und damit dem Staat gehört. Und dort im Einvernehmen mit entsprechenden staatlichen Stellen die Regeln festgelegt hat.

Zitat (vektor @ 14.02.2007, 15:05) *
Dann könnte auch z.B. BASF daherkommen und dem Staat das Recht absprechen über Chemie mitreden zu wollen. Man hat ja schliesslich schon sooo lange Erfahrung damit....

War die BASF schon mal staatlich? Nein? Dann merkst du vielleicht, dass der Vergleich ordentlich hinkt.


--------------------
Viele Grüße,
MM
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hornblower
Beitrag 15.02.2007, 08:40
Beitrag #28


Mitglied
********

Gruppe: Globaler Moderator
Beiträge: 13617
Beigetreten: 23.12.2004
Wohnort: HMS Lydia, Süd-Pazifik
Mitglieds-Nr.: 7401



Zitat
War die BASF schon mal staatlich?


IG Farben? think.gif whistling.gif

H.H.


--------------------
Interessante Links: Alkohol-Abstinenznachweise Cut-Offs Haar-Analyse Cannabis VP-Abbau-Statistik Maastricht-Diagramme Amphetamine Kokain MPU-Beratung
-----------
"Gendern" - dat is, wenn dem Sachsen sein Boot umkippt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Doc aus Bückeburg
Beitrag 15.02.2007, 10:33
Beitrag #29


Mitglied
********

Gruppe: Foren-Insider
Beiträge: 21792
Beigetreten: 07.01.2004
Wohnort: ...ein kleines Dorf bei Bückeburg
Mitglieds-Nr.: 1228



Zitat (MickyMaus @ 14.02.2007, 22:22) *
... Abgesehen von der Nötigung ist es so, dass der Gleiskörper Privatgelände der Bahn ist. Wenn VT diese queren, müssen sie halt auf den Willen des Eigentümers achten. Ich darf das Grundstück meines Nachbarn auch nicht so einfach überqueren, das geht nur, wenn er es erlaubt (im übertragenen Sinne "die Schranke hochmacht")...

Dazu kommt noch, dass die Bahn in fast allen Fällen "zuerst da war".

Die überwiegende Zahl unserer Bahnstrecken wurde nämlich zwischen 1850 und 1880 gebaut; bis 1910 kamen dann noch einige Nebenstrecken dazu - und das wars dann auch schon. Die neueren Schnellfahrstrecken haben keine Bahnübergänge.

Die Straßen dagegen wurden meist viel später gebaut.
Wen der Bauträger der Straße es nicht für nötig hielt, eine - eigentlich erforderliche - Brücke zu bauen und sich aus "Geiz" mit einem Bahnübergang zufriedengab: Was kann die Bahn dafür?

Zitat (MickyMaus @ 14.02.2007, 22:22) *
...Die "eigenen Regeln" sind aus der Zeit, als die DB noch Bundesbahn war und damit dem Staat gehört. Und dort im Einvernehmen mit entsprechenden staatlichen Stellen die Regeln festgelegt hat...,

Wie ich schon erwähnte, gehört die DB AG auch jetzt noch DEM BUND. Oder hat sonst noch wer Aktien von dem Laden? ICH jedenfalls nicht wink.gif

Doc



P.S. @ mickey.gif:
Du verwechselst da eine Kleinigkeit:
Ein "Block" ist der Streckenabschnitt, in dam sich maximal EIN Zug aufhalten kann.
Ein Block ist MINDESTENS so lang wie der Vorsignalabstand aufder Strecke (je nach zulässiger Geschwindigkeit 700 oder 1000 m), dann hängen das Hauptsignal und das Vorsignal für's nächste Hauptsignal am selben Mast. Meistens ist ein Block aber wesentlich länger. Auf Hauptstrecken sind 3 - 5 km die Regel, auf untergeordneten Strecken reicht ein Block häufig von Bahnhof zu Bahnhof (ohne "Blocksignale" dazwischen).


--------------------
Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
MickyMaus
Beitrag 15.02.2007, 10:56
Beitrag #30


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 11599
Beigetreten: 02.08.2005
Wohnort: Region Braunschweig
Mitglieds-Nr.: 11795



Ok, dann verwechsele ich in der Tat etwas... Hm, muss mal Unterlagen rauskramen think.gif


--------------------
Viele Grüße,
MM
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Arthur Dent
Beitrag 15.02.2007, 16:13
Beitrag #31


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4689
Beigetreten: 20.04.2004
Mitglieds-Nr.: 2885



Zitat (vektor @ 14.02.2007, 14:32) *
Währen es pauschal IMMER z.B. 3 Minuten, ok, das wäre stimmig. Aber so, nene, .......
Micky Maus hat ja schon einiges zur Sicherung von BÜ geschrieben. Mit ein Grund für unterschiedlich lange Schließzeiten der BÜ sind aber auch die jeweilige Signalisierung der Strecke und auch die Aart der Sicherung der BÜ. Du schriebst ja, der BÜ sei handgesichert (Wärterbedient). Ich vermute mal, daß irgendein Signal in Schlüsselabhägnigkeit zu dem (handbedienten) BÜ steht.
Schlüßelabhängig heißt für den Fall: Erst BÜ sichern, dann kann man Signal xy stellen.
Zudem ist die Schlißezeit auch durch die jeweils zulässigen Steckenhöchstgeschwindigkeiten und Zuggewichte sehr unterschiedlich. (Ein Reisezug bestehend aus einem kurzen Triebwagen braucht auch bei Steckengeschwindigkeit 100km/h weniger Bremsweg als etwa ein 2.000t Güterzug mit 60 km/h)


--------------------
10 Gebote des sicheren Radfahrens

"Die oft flächendeckende Überziehung von ganzen Stadtvierteln mit markierten [Rad-] Wegen erscheint unter stadtgestalterischen Aspekten als bedenklich" - Bundesanstalt für den Straßenverkehr in "Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen"; ISBN 3-89429-384-5
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Reply to this topicStart new topic
1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:

 



RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 25.04.2024 - 00:38