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> MPU Verkehrsrecht, Führerscheinentzug nach 8 Punkten im FAER
yadi126
Beitrag 28.07.2023, 18:22
Beitrag #1


Neuling
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Hallo Zusammen,

nach langem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen, mich nun auch endlich anzumelden.
Ich lese mich seit einigen Wochen durch die hilfsbereiten Beiträge und konnte nicht ansatzweise einen Fall wie meinen finden.
Man sagt nicht umsonst zu der MPU Punkte die Königsdisziplin rolleyes.gif
Ich hoffe, dass mir hier etwas geholfen werden kann, da ich am 01.08.2023 meine MPU absolvieren muss.

Ich habe am 10.09.2022 den gelben Brief aus meinem Briefkasten geholt und war danach erstmal am Boden zerstört.
Meine Freundinnen hatten mich 5 Minuten vorher abgeholt um mir mit einem JGA eine Überraschung zu machen.
Ja, die Überraschung war dann schnell hinüber crybaby.gif .

Das Landratsamt informierte mich, dass meine Fahrerlaubnis entzogen wird, nachdem ich 8 Punkte in Flensburg gesammelt hatte.
Entweder ich geben freiwillig ab oder ich lasse es mir entziehen (mit Bußgeld selbstverständlich).
Auf Anraten meiner Anwältin habe ich nicht freiwillig abgegeben, weil ich in dem Moment auf meine FE angewiesen war und der Entzug sich noch um 3-4 Wochen ziehen würde.

Gesagt, getan - am 10.10.2022 hatte ich dann den Brief wegen des Entzugs im Briefkasten, dass ich umgehend meine FE abzugeben habe.
Dies habe ich dann am 24.10.2022 getan.

Ich weiß nicht was ich hier alles aufschreiben soll aber ich halte es für sinnvoll, zumindest die Punkteaufteilung mitzuteilen:

29.05.2019; 1 Punkt: Mobiltelefon benutzt
15.07.2019; 1 Punkt: Mobiltelefon benutzt
28.07.2019; 1 Punkt: Geschwindigkeitsüberschreitung von 33 km/h bei 80 km/h
19.11.2020; 1 Punkt: Mobiltelefon benutzt
13.05.2021; 1 Punkt: Geschwindigkeitsüberschreitung von 34 km/h bei 80 km/h
19.10.2021; 1 Punkt: Mobiltelefon benutzt
05.11.2021; 1 Punkt: Mein Reifen ist auf der Autobahn geplatzt wegen geringer Profiltiefe
29.01.20232022; 1 Punkt: Mobiltelefon benutzt

Ja, hört sich wirklich sehr dumm an.

Zu meiner Person: Ich bin 31 Jahre alt und im Vertriebsinnendienst in einer Leasinggesellschaft angestellt.

Leider sieht es finanziell gerade nicht so rosig aus und deshalb werde ich in die MPU ohne psychologische Hilfe oder Kursteilnahme gehen.
Kann ich sonst noch Fragen beantworten oder möchtet ihr mich vorerst mit Fragen bombardieren laugh2.gif

Viele Grüße und Danke im Voraus

Der Beitrag wurde von Jens bearbeitet: 28.07.2023, 20:31
Bearbeitungsgrund: Jahreszahl korrigiert
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Herbie56
Beitrag 28.07.2023, 18:37
Beitrag #2


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Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

ein hilfreicher Mod wird deinen Beitrag in das passende Thema verschieben.
Was ich nicht verstehe, wenn du hier seit Wochen mitliest, hast du doch im Thema „MPU“ gelesen, oder ? think.gif

Du willst jetzt in einigen Tagen in die MPU ?
Und nach dem FE-Entzug hast du noch 1 Punkt bekommen ?


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yadi126
Beitrag 28.07.2023, 18:43
Beitrag #3


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Hallo Herbie56,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Ja genau ich habe in Google immer "MPU Erfahrungen" eingegeben und bin meistens bei Beiträgen auf dieser Seite gelandet.

Entschuldigung, wenn ich das Thema im falschem Forum aufgemacht habe.

Kann ich meinen Beitrag bearbeiten? Mein letzten Punkt habe ich natürlich am 29.01.2022 bekommen rolleyes.gif

Ich fahre seit dem 23.10.2022 kein Auto mehr...

VG
yadi126
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Herbie56
Beitrag 28.07.2023, 18:46
Beitrag #4


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Willst du denn in einigen Tagen zur MPU ?

Was hast du an Aufarbeitung bisher gemacht ?
Motive, Vermeidungsstrategien etc. ?


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yadi126
Beitrag 28.07.2023, 19:07
Beitrag #5


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Ja, ich fühle mich mental dazu bereit. Ich habe mir im Vorfeld natürlich einige Gedanken gemacht.
Mich mit meinem Umfeld ausgetauscht und endlich mein Problem verinnerlicht.

Vorher habe ich das Problem verstanden (ganz so schwierig ist das nicht biggrin.gif), aber man muss sein Problem wirklich verinnerlichen um es zu erkennen und was dagegen zu tun.
Ich ziehe aus dieser Erfahrung nur positive Erkenntnisse, was mir ungemein geholfen hat, diese schwierige Zeit zu überstehen.

Vermeidungsstrategien zu meinen Punkten falle mir ehrlich gesagt auf Anhieb nicht viele ein.
Was dazu gehört, ich habe mir (seitdem ich auf ÖPNV angewiesen bin) angewöhnt, nicht durchgehend am Handy zu hängen, sobald ich eine freie Minute habe.
Das war vorher sehr extrem bei mir. Ich habe mir angewöhnt Podcasts zu hören und diese einfach laufen zu lassen. Da muss man sich meistens auf das Erzählte konzentrieren und so geht man nicht mehr bei jeder freien Minute ans Handy.
Außerdem stelle ich meine eigenen Bedürfnisse vor die Bedürfnisse aller anderen.
Damit hatte ich eine ganze Zeit lang schwer zu kämpfen, da ich mich immer für jeden in meinem Umfeld verantwortlich gefühlt habe.
Ich MUSSTE immer erreichbar sein, ich bin immer im Kreis gesprungen für Familie und Freunde um ein bisschen Anerkennung zu bekommen.

Wie oben schon beschrieben, hat mir diese Erfahrung zu vielen positiven Veränderungen verholfen, sonst hätte ich mich wohl niemals mit mir und meinem Problem auseinander gesetzt.
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randy1
Beitrag 28.07.2023, 19:16
Beitrag #6


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Punkte wegen Benutzung eines Mobiltelefonjes müssten doch nach 2,5 Jahren verjähren. Ein Fahrverbot wurde vermutlich nicht ausgesprochen?? think.gif think.gif

Liege ich damit total falsch???

Anfang 2023 gab es nochmals einen Punkt, obwohl die Fahrerlaubnis bereits 2022 entzogen wurde.
Da ist vermutlich ein Schreibfehler in dem Datum. think.gif think.gif

Entscheident bei den Punkten ist die Rechtskraft des Bußgeldbescheides und nicht der Tattag.
Die Verjährung ist 2,5 Jahre ab Rechtskraft. Bitte die Angaben konkretisieren.
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yadi126
Beitrag 28.07.2023, 19:30
Beitrag #7


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Hallo randy1,

ja, da liegst du total richtig. Der Punkt am 29.05.2019 wurde erst am 17.08.2019 rechtskräftig.
Der letzte Punkt ist am 29.01.2022 passiert, also nicht ganz 2,5 Jahre später.

Ein Fahrverbot wurde ausgesprochen im Jahr 2022 für einen Monat.

VG
yadi126

Zitat (randy1 @ 28.07.2023, 20:16) *
Anfang 2023 gab es nochmals einen Punkt, obwohl die Fahrerlaubnis bereits 2022 entzogen wurde.
Da ist vermutlich ein Schreibfehler in dem Datum. think.gif think.gif


Ja genau, wie oben geschrieben handelt es sich um einen Schreibfehler. Der letzte Punkt war am 29.01.2022.
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Herbie56
Beitrag 28.07.2023, 19:49
Beitrag #8


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Zitat (yadi126 @ 28.07.2023, 20:07) *
Außerdem stelle ich meine eigenen Bedürfnisse vor die Bedürfnisse aller anderen.


Mit diesem Satz bist du bei einer verkehrsrechtlichen MPU sofort durchgefallen.

Was sind deine inneren Motive ?
Darauf aufbauenden Vermeidungsstrategien ?

So Leid es mir tut, den Termin nächste Woche kannst du nur absagen und dann mit der psychologischen Aufarbeitung beginnen.
Das ist das Entscheidende und bei dir nicht zu erkennen.


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yadi126
Beitrag 28.07.2023, 20:55
Beitrag #9


Neuling
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Danke für die Aufklärung.

Das hört sich echt demotivierend an, dennoch danke für das Feedback.
Mir fallen einfach nicht so viele Vermeidungsstrategien ein, dass man das Handy nicht mehr in die Hand nimmt.
Außer es halt einfach nicht mehr zu machen, was ich auch definitiv nicht mehr mache, aber das kann natürlich jeder sagen : D.
Mir kommt es nicht richtig vor, wenn ich sage, dass ich mein Handy bspw. ins Kofferraum lege um ja nicht mehr hinzugehen.

Könnt ihr mich zu einigen Ideen oder Denkanstößen inspirieren?
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Buchholzer
Beitrag 28.07.2023, 21:08
Beitrag #10


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Wenns finanziell nicht so rosig aussieht, würde ich mal drüber nachdenken die sache mit der MPU zu lassen, wenn du die antritt musst du bezahlen....aber das einzige was ich momentan sehe ist eine sehr sehr hohe durchfallwarscheinlichkeit....du bist weit weg vom verstehen um was es geht, du bist nicht bereit.
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Herbie56
Beitrag 28.07.2023, 21:09
Beitrag #11


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Sehr gerne und großes Kompliment, dass du diese Prognose so gut aufnimmst !

Also, das Problem ist weniger das Handy, sondern deine beachtliche Missachtung von Regeln und Vorschriften, die im StV für alle gelten.
Erschwerend kommt hinzu, dass dich auch Strafen ( Bußgelder, FV ) in keinster Weise abhalten konnten. dagegen stoisch konsequent zu verstoßen.
Auch die „gelbe Karte“ der FEB hat daran nichts ändern können.

Das bedeutet für den GA, dass bei dir ein tiefergehendes emotionales Problem vorhanden ist, weil kein „normal tickender“ Mensch aus rational nachvollziehbaren Gründen so handelt.

Das musst du finden ( inneres Motiv ).
Dann kannst du auch erarbeiten, wie du es vermeidest, wieder gegen Regeln zu verstoßen ( Vermeidungsstrategien ).

Das wird dich Zeit und emotionale Energie kosten.
Gerne stehen wir dir dabei zur Seite -kompetent und kostenlos.
Einen Kurs für viel Geld brauchst du nicht.

Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen verständlich erklären, sonst gerne immer fragen wavey.gif




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yadi126
Beitrag 28.07.2023, 21:16
Beitrag #12


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Ich weiß nicht ob es durch das Schreiben kommt, aber ich habe mir wirklich sehr viele Gedanken gemacht.
Einige schwierige Phasen, die von Selbstmitleid (warum gerade ich, wie kann man so Pech haben etc.) bis hin zum Einsehen, dass man einfach ein Problem hat.
Und das nicht erst seit gestern.

Ich bin immer davon ausgegangen, ein guter Autofahrer zu sein, habe das auch immer gerne von mir behauptet.
Jedoch ist mir klar geworden, dass ich absolut weit weg davon bin ein guter Autofahrer zu sein, da ein guter Autofahrer ein sicherer Fahrer ist und alle Verkehrsregeln beachtet.

Dies habe ich eine ganze Zeit lang nicht gemacht und habe (egal wie hoch ein Bußgeld war) nie über die Konsequenzen nachgedacht. Geschweige denn darüber, was im schlimmsten Fall passieren hätte können.
Ich war durch mein rücksichtsloses Verhalten nicht eine Sekunde in der Lage auf äußere Umstände im Verkehr zu reagieren.

Ich weiß, dass der Gutachter innere und äußere Einflüsse hören möchte, Vermeidungsstrategien hören möchte.
Was ich sagen kann: Ich lasse social media und mein Handy kein großen Platz mehr in meinem Leben, einfach weil ich auch nicht mehr um jeden Preis Anerkennung brauche.
Ich habe angefangen Podcasts zu hören und muss gestehen, dass ich es liebe und schon gar keine Musik mehr hören möchte biggrin.gif.
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MsTaxi
Beitrag 28.07.2023, 21:42
Beitrag #13


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Ähm...

Und was ist mit den beiden drastischen Geschwindigkeitsüberschreitungen? Wie kamen die deiner Meinung nach zustande?

Sorry, eine Strategie könnte ja schon sein, das Handy im Kofferraum zu lassen, sie zeugt halt nicht davon, dass du kapiert hast, wozu Regeln gut sind im Straßenverkehr und auch sonst. Sie liefert auch keine befriedigende Antwort in Bezug auf den Grund der Telefonate. Denn dass das alles Hilferufe waren, denen du nachgekommen bist, damit dein soziales Umfeld dich gern hat, kauft dir kein GA ab.

Sag die MPU besser ab und komm hier mit uns ins Arbeiten.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Kai R.
Beitrag 29.07.2023, 07:42
Beitrag #14


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Zitat
Ich MUSSTE immer erreichbar sein, ich bin immer im Kreis gesprungen für Familie und Freunde um ein bisschen Anerkennung zu bekommen.

Das ist das Einzige, was Du bisher als inneres Motiv angedeutet hast. Kannst Du das noch ausführen?

Zitat
Wie oben schon beschrieben, hat mir diese Erfahrung zu vielen positiven Veränderungen verholfen, sonst hätte ich mich wohl niemals mit mir und meinem Problem auseinander gesetzt.

Welche waren das? Was hast Du verändert?

Ich würde die MPU noch nicht absagen. Das bekommen wir noch hin bis nächste Woche


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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yadi126
Beitrag 29.07.2023, 08:56
Beitrag #15


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Jetzt wird es hier etwas persönlicher, aber das ist okay, ist ja alles anonym.

Ich hole jetzt mal ganz weit aus und beginne in meiner Kindheit.
Leider hatte ich nie eine schöne Kindheit, meine Mutter wurde mit 17 Jahren mit ihrem Cousin (mein Vater) verheiratet.
Sie kam dann mit 18 Jahren nach Deutschland, ohne Familie, ohne ein Wort Deutsch und ohne Ausbildung.
Mein Vater war bereits seit seinem 6. Lebensjahr in Deutschland.
Beide wollten diese Ehe nicht, aber man hat das durchgezogen weil die „Großen“ das so wollten.
Ergo - Ehe ohne Liebe = unglückliche Ehe.

Das hat dazu geführt, dass mein Papa nie für uns da war und sein Geld auch immer für Zockerei, Alkohol und Frauen ausgab.
Es gab in meiner Kindheit nicht ein Moment, an dem es nur um mich ging. Keine Geschenke, keine Liebe, keine Aufmerksamkeit und vor allem keine Geborgenheit.

Natürlich war das Leben von mir, meiner Mutter und meinen zwei Schwestern geprägt von Armut, Angst vor Papa und Prügel.
Das waren auch immer die Moment, an denen ich dachte, wenn ich groß bin, will ich mein Leben in den Griff bekommen.
Ehrlich gesagt habe ich meinen Papa trotzdem immer als meinen Helden gesehen, es klingt sehr komisch aber es gibt ja auch ein Stockholm Syndrom. Macht für normale Menschen nicht viel Sinn.

Als Kind saß ich des Öfteren mit meinem Papa im Auto, wenn wir beispielsweise zur Schule gefahren wurden.
Ich kann mich noch sehr gut an einen bestimmten Moment erinnern:
Mein Papa hatte ein relativ neues Auto und wir sind auf einer Bundesstraße gefahren, vor uns hat einer im Auto geraucht und seinen Stummel aus dem Fenster gespickt.
Dieser Stummel hat das Auto von meinem Papa nicht einmal berührt, trotzdem ist er bei der nächsten roten Ampel ausgestiegen und hat den Fahrer vor uns verprügelt, was ihm den einfällt sowas zu tun.
Also ihr sehr ich hatte hinsichtlich des Autofahrens kein gutes Vorbild.
Es ist auch schlimm genug, dass ich eingestehen muss, es von ihm zu haben.

Naja, der Fahrer ist dann auf einem Auge blind geworden und mein Papa musste ins Gefängnis.
Das war eine sehr schwierige Zeit für uns, meine Mama musste nach drei Kindern schauen und irgendwie Vollzeit arbeiten gehen. Wir waren oft uns selbst überlassen.
Meine große Schwester ist ab dem Zeitpunkt vom rechten Weg abgekommen und ist heute immer noch in ihrem Kreislauf gefangen.
In dieser Zeit hat meine Mama uns oft gesagt, dass sie uns und dann sich selber umbringen will.
Sie konnte uns nie ein schönes Leben ermöglichen, aber wie denn auch?

Ich mache mal ein Sprung ins Jahr 2005:
Es war der Geburtstag von meiner Mama (als mein Papa aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging alles weiter wie vorher), es gab am Abend vorher Streit. Meine Mama musste immer um 4 Uhr morgens aufstehen und 5km zur Ihrer Arbeit laufen, da mein Papa sie nie gefahren hat und sie selbst nie einen Führerschein gemacht hat.
Ich habe nur gehört wie sie aus dem Haus ist und kurze Zeit später mein Papa hinterher.
Ich hatte so Angst um sie, ich kann das gar nicht beschreiben.
Wir, meine Schwestern und ich, sind dann irgendwann aufgestanden und sind zur Schule.
Dort angekommen kamen direkt in der 2. Stunde zwei Polizeibeamte um mich zu holen, das war mir so unangenehm.
Aber ich wusste es muss was schlimmes passiert sein.
Im Revier war dann aber zum Glück schon meine Mama, das hat mich ungemein beruhigt. Dort hat sie dann erzählt was passiert ist:
Sie ist wie immer zur Arbeit gelaufen und hat irgendwann gemerkt, dass ein Auto mit voller Geschwindigkeit auf sie zufährt, ohne zu Bremsen. Sie konnte sich im letzten Moment noch über die Leitplanke retten. Ist dann eine Böschung herunter gefallen und ist danach komplett verdreckt und mit einigen Wunden trotzdem noch zur Arbeit gelaufen.
Dort hat ihr dann eine Kollegin geraten sofort zur Polizei zu gehen.
Ich weiß nichtmal ob meine Mutter eine Sekunde gezögert hat, aber das war der Moment, an dem sie beschlossen hat endlich für sich selbst einzustehen.
Sie kann dann mit der Kollegin zur Polizei und erstatte Anzeige. Mein Papa wurde daraufhin sofort festgenommen.
Da von ihm und seiner Familie eine Bedrohung für uns ausging, wurden wir in ein Frauenhaus gebracht.
Das war die schwierigste Zeit in meinem Leben. Ihr müsste euch mal vorstellen in einem Moment sitzt ihr noch in der Schule und im nächsten Moment mit so vielen fremden Frauen und Kindern im Frauenhaus.
Dort warten wir dann 4 Monate und meine Mutter wurde von Anfang an bedroht sie soll ihre Anzeige sofort zurückziehen (meistens von der Brüdern von meinem Papa, also meinen Onkels).
Sie fühlte sich so unter Druck gesetzt, sogar ihre eigenen Eltern haben sie dazu gedrängt die Anzeige zurück zu ziehen, wegen des schlechten Rufes, den sie ja jetzt haben. Unglaublich ja!

Meine Mama ist dann irgendwann eingeknickt und hat sie Anzeige zurück genommen.
Aber sich trotzdem scheiden lassen von meinem Papa, das hat sie zum Glück durchgezogen.

Naja, kommen wir zu meinem eigentlichen Problem:
Dass ich immer erreichbar sein MUSSTE. Vielleicht versteht es der eine oder andere, wenn man nämlivh in normalen Verhältnissen aufgewachsen ist, hat man meist kein Verständnis für sowas.
Ich habe mich immer verantwortlich gefühlt für meine Mama.
Sie hatte hier keine Familie, sie war immer alleine, alle Freunde und Bekannte haben sich zurück gezogen, da man sich mit einer geschiedenen Frau nicht abgibt (so dumm). Sie konnte ja noch nichtmal richtig die Sprache sprechen.
Ich wollte ihr - soweit es geht - ein sorgenfreies Leben ermöglichen, ich habe sie überall hingefahren, ging für sie einkaufen und erledigte sonst auch alle wichtigen Dinge:
Alle Steuererklärungen, alle Verträge, sogar neue Wohnungssuche, als ihr Vermieter sie rausschmiss, da sie die Miete nicht mehr zahlen konnte.
Meine Schwestern haben mich hier nicht unterstützt, das soll auch kein Vorwurf sein.
Denn in welcher Welt ist denn schon ein Kind plötzlich die Mutter und die Mutter das Kind?
Ja in meiner Welt.
Ich konnte Mama nicht alleine lassen ich habe ihre Bedürfnisse immer vor meine gestellt. Ich bin wirklich im Dreieck gesprungen um ihr irgendetwas zu ermöglichen. Aber nebenher war ich selbst auch berufstätig und musste das auch unter einen Hut bringen.
Klar ist es einfach zu sagen, ich habe deshalb immer mein Handy parat gehabt, aber es war leider so.

Ich habe auch nie ein Vorbild in meiner Kindheit gehabt, dass man sich an Regeln halten muss, so wie jeder andere auch.
Für viele mag das wie eine faule Ausrede klingen, man selbst ist ja schon erwachsen und eigentlich in der Lage es zu verstehen.
Klar bin ich voll bei euch, aber wie in anderen Beiträgen schon erwähnt, ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ICH ein Problem habe, weil ich immer mit Problemen anderer beschäftigt war.

Wie ich meine Denkweise und Lebensführung ändern konnte?
Durch meinen Ehemann, er ist das Beste was mir passieren konnte. Wir haben im Oktober 2022 geheiratet und ich bin weggezogen aus meiner gewohnten Gegend.
Am Anfang Gewissensbisse gehabt, da ich das Gefühl hatte ich lasse meine Mama alleine, da meine große Schwester sich eh nie gekümmert hat und meine kleine Schwester in die Schweiz gezogen ist.
Im Oktober 2022 habe ich dann auch mein Führerschein abgegeben und ich musste (auch meine Mama) lernen, dass ich nicht für meine Mama verantwortlich bin. Mein Mann hat mir auch gezeigt, je länger du für deine Mama alles machst, desto weniger wird sie lernen etwas selber zu machen.
Da ich ja immer an Ort und Stelle war, sobald sie was gebraucht hat.

Ich muss auch dazu sagen, am Anfang war es wirklich sehr schwierig für mich, da meine Mama mich jeden Tag angerufen hat mit ihren Problemen und ich habe mich dann schlecht gefühlt, dass ich nicht mehr dort bin (wohne mit dem Auto 2 Stunden weiter weg) und ihr helfen konnte.

Aber ich habe immer mehr und mehr begriffen, dass ich jetzt mein eigenes Leben führe.
Ich bin momentan unterwegs mit ÖPNV, es ist nicht so schlimm, in diesen Momenten habe ivh mir eine Strategie entwickelt:
Sobald ich im Bus sitze nehme ich mein Handy nicht mehr in die Hand und möchte einfach den Verkehr beobachten und verinnerlichen. Das ziehe ich bis heute noch so durch.
Aber in dieser Zeit habe ich auch gemerkt, wie sehr ich wieder eine FE benötige um meine „Freiheit“ wieder zu erlangen.
Ja Autofahren bedeutet für mich auch frei sein.
Ich wollte niemals abhängig von einem Mann sein, war es in manchen Momenten aber wohl oder übel.
Mein Mann muss mich ständig überall hin begleiten, mich zum Großeinkauf fahren. Wenn ich meine Mama besuchen will, ja auch dahin musste er mich fahren und immer dabei sitzen, während wir Frauengespräche führen biggrin.gif.

Ich möchte in meiner MPU einfach alle Zweifel an meiner Fahreignung ausräumen.
Ich möchte mich selbst auch nicht enttäuschen, alleine deshalb werde ich meine guten Vorsätze strikt durchziehen.

Wow, was für ein Sprung in der Zeit, danke an diejenigen, die sich mein Gesabbel durchlesen.
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MsTaxi
Beitrag 29.07.2023, 09:12
Beitrag #16


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Das ist eine bedrückende Erzählung, aber der Gutachter wird dich fragen, warum du keine Freisprechanlage benutzt hast.

Das sind ja Gründe, die für wichtig gewesen sein mögen, aber warum hast du das Ganze so eskalieren lassen?


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yadi126
Beitrag 29.07.2023, 09:16
Beitrag #17


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Ich hatte eine Freisprechanlage, solange es bei Telefonaten geblieben ist, war alles okay biggrin.gif
Aber es gab ja auch immer wieder Nachrichten, Sprachnachrichten. Ich konnte einfach nicht eingestehen, dass das was ich mache gerade falsch ist, da ich in dem Moment auch nicht darüber nachgedacht habe.
Ich habe nie über mein eigenes Problem nachgedacht, da es mir meine Gedanken gar nicht ermöglicht haben.
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Herbie56
Beitrag 29.07.2023, 11:43
Beitrag #18


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Erst einmal danke, dass du dich so geöffnet hast !
Daraus lässt sich ganz sicher, deine konstruktive Mitarbeit vorausgesetzt, aufbauen.

Aber nicht bis Mittwoch.
Du wirst wohl in V3 eingeordnet werden, sofern bei dir keine anderen Auffälligkeiten vorliegen ?

Das bedeutet, dass du fehlerhafte Bewertungsdispositionen gegenüber Regelbeachtung entwickelt hast.
Heißt kurz und knackig ausgedrückt:
Regeln und Vorschriften im StV gehen dir am gluteus maximus vorbei.
Gefährdung von Leib und Leben oder Sachen von bedeutendem Wert sind dir egal oder blendest du aus o.Ä.
Das ist Fakt, und da gibt es nichts zu diskutieren ( V3 ist übrigens die „gnädigste“ der V-Hypothesen ).

Das Handy an sich spielt mehr oder minder keine Rolle.
Oder die Geschwindigkeitsübertretungen.
Oder Reifenplatzer wg. geringer Profiltiefe.
Der GA betrachtet das Gesamtbild und wird durch die BUK dazu „gezwungen“ zu o.g. Schluss zu kommen.

Um eine positive Prognose zu bekommen, wird von dir erwartet werden, dass du weitreichende (!) Einstellungs- und Verhaltensänderungen vorgenommen und über einen Zeitraum von ca. 1 Jahr gelebt hast.
Dazu gehört, dass du erst einmal erkennst, warum dir Regeln und die Gefährdung anderer VT „wurscht“ sind.
Dies soll idR mit qualifizierter verkehrspsychologischer Unterstützung passieren.

Das heißt, es gibt, neben der nicht gemachten psychologischen Aufarbeitung, noch 2 Faktoren, die eine positive Prognose in ein paar Tagen faktisch ausschließen:
-fehlende psychologische Unterstützung
-Zeitraum zw. FE-Entzug und MPU



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yadi126
Beitrag 29.07.2023, 12:37
Beitrag #19


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Ich denke es setzte voraus sich so sehr zu öffnen um irgendwie Hilfe zu bekommen.

Danke für deine ausführliche Rückmeldung.
Jetzt stehe ich tatsächlich im Zwiespalt und weiß nicht was ich tun soll…
Eigentlich fühle ich mich bereit, aber nach eurem professionellen Rat denke ich: Das schaffe ich niemals biggrin.gif

Andere Auffälligkeiten liegen bei mir nicht vor, es geht um die 8 Punkte im FAER.

Noch eine andere Frage: Was ist denn überhaupt eine V-Hypothese und was genau die V3?

Entschuldige, wenn ich so blöd frage: Gehört zu einer psychologischen Aufarbeitung nicht die persönliche Aufarbeitung?
Ist das nicht das Aspekt der Verarbeitung?

Wenn man es streng sieht, hat meine Aufarbeitung bereits im Februar 2022 begonnen, nachdem ich zunächst ein Fahrverbot auferlegt bekommen hab. Aber ja, die psychologische Hilfe hat natürlivh gefehlt.
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Herbie56
Beitrag 29.07.2023, 19:34
Beitrag #20


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Gut, dass bei dir nichts anderes vorliegt.

Das heißt, in der MPU-Anordung sind auch nur diese Delikte aufgeführt ?
Hast du schon Akteneinsicht genommen ?

Und es ist prima, dass du fragst wavey.gif

Zu den V-Hypothesen:
Du hast eine verkehrsrechtliche Fragestellung, daher das V.
Die „Bibel“ der Gutachter sind die Beurteilungskriterien.
In diesen ist sehr dezidiert und sehr ausführlich hergeleitet und aufgeführt, wer mit welchen Delikten wie und warum in welche Hypothese einzuordnen ist und welche Voraussetzungen im Vorfeld vom MPU-Kandidaten erfüllt sein müssen, um eine positive Prognose zu bekommen, wer also ( wieder ) fahren darf.
Diese gliedern sich -vereinfacht ausgedrückt- in 3 Hypothesen auf.
V1 - V3

Du wirst aufgrund deiner „Nur-Punkte-MPU“ wohl in V3 landen.
Die Anforderungen hier für eine positive MPU sind wie oben ausgeführt.

Du brauchst nicht zwingend professionelle psychologische/ therapeutische Hilfe, sondern du „darfst“ deine psychologische Aufarbeitung auch ohne leisten.
Was bedeutet das jetzt ?
Es ist schon deine persönliche Aufarbeitung -Verarbeitung eher nicht- unter psychologischen Gesichtspunkten.

Da diese aber für einen Laien schwierig zu verstehen sind, ist es ganz alleine schwierig.
Aber, wie oben schon gesagt, diese Aufarbeitung kannst du hier mit uns machen.
Wichtig ist, was dabei herauskommt ( innere Motive / Vermeidungsstrategien etc. )

Ich hoffe, ich konnte Licht in‘s Dunkle bringen


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Kai R.
Beitrag 29.07.2023, 20:12
Beitrag #21


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Im Kern der Aufarbeitung steht das innere Motiv. Das hast Du für Dich erkannt, prima. Es dürfte sich ziemlich verfestigt haben. Umso besser müssen Deine Vermeidungsstrategien sein. Die Sache mit dem Handy im Bus ist schon nicht schlecht, dass die Mutter auch mal warten muss auch. Aber das reicht noch nicht. Wie hast Du gelernt, dass Du künftig nicht mehr gefallen willst und wie lebst Du das im Alltag. Wie willst Du künftig gleiche Situationen vermeiden?


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Kai

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yadi126
Beitrag 30.07.2023, 12:04
Beitrag #22


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Genau, in meiner MPU sind nur diese Delikte aufgeführt.
Akteneinsicht habe ich leider nicht bekommen, da meine Akte direkt an die MPU Stelle weitergeleitet wurde.
Ich habe ein Schreiben von der Führerscheinstelle bekommen, dass ich mich innerhalb von zwei Wochen melden soll, bei welcher Stelle ich meine MPU machen möchte. Dies habe ich so gemacht und direkt von der MPU Stelle ein Schreiben bekommen, dass ich mich wegen einem Termin melden soll.
Dies habe ich zunächst stehen gelassen, da ich mich noch nicht bereit gefühlt habe.
Vor ca. zwei Wochen habe ich dann bei der Führerscheinstelle angerufen wegen der Akteneinsicht. Die haben mir mitgeteilt, dass sobald ich mich für eine MPu Stelle entscheide, die Akte sofort dorthin geschickt wird.
Ich bin davon ausgegangen, dass ich erst einen Termin benötige und die Akte dann angefordert wird.
Meinen Termin habe ich dann am 01.08.23 bekommen und bin wie gesagt immer noch im Zwiespalt was ich nun machen soll.
Ich denke mir einerseits, eventuell brauche ich diese Erfahrung wie das alles wirklich abläuft um beim zweiten Mal (hoffen wir nicht) es besser zu wissen. Ich weiß nicht was ich tun soll, hingehen und riskieren dass ich es nicht schaffe oder absagen, mir das Geld sparen und in einigen Wochen erfolgreich absolvieren.

@Herbie56: Du konntest definitiv Licht ins Dunkle bringen, ich weiß mehr als vorher. Was du auch sagst im Endeffekt ist es egal um was es konkret geht, ich missachte Regeln und Regeln sind mir „wurscht“.

Besser gesagt, es war so.

Ich habe verinnerlicht, dass Regeln zu einem friedlichen Leben miteinander eine Basis darstellt. Diese zu missachten ist nicht nur egoistisch, sondern auch ungerecht.
Ungerecht, den Menschen gegenüber, die sich an die Regeln im StV halten und trotzdem durch so ein Verhalten wie meinem, bspw. in ein Unfall mitreingezogen werden, und dies womöglich mit ihrem Leben bezahlen.
Es ist einfach egoistisch, dass ich nichtmal darüber nachgedacht hab wofür Regeln da sind, wieso habe ich mich nicht an diese gehalten. Für mich gilt ja keine Sonderregelung, weil ich ein sonderliches Leben geführt habe.
Es gilt für jeden (!) gleichermaßen.
Ich kenne die Regeln, ich verstehe die Regeln aber das wirklich entscheidende habe ich nicht getan: Die Regeln einhalten.

Wie ich bereits erwähnt habe, ich bin glücklich darüber, dass eingegriffen wurde in mein egoistisches Verhalten. Ich hätte mich wohl sonst nie damit auseinander gesetzt, meine Probleme nicht verinnerlicht und schlussendlich etwas zu ändern.
Ich musste mir vor Augen führen, was ich alles mit meinem Verhalten anstelle hätte können.
Ich hätte zu jeder Zeit, bei einem Verstoß, im schlimmsten Fall mein Leben oder das Leben eines anderes Menschen beenden können.
Dies so einzusehen ist auch erstmal harter Tobak. Man muss sich solche Situationen vor Augen führen um ein Bewusstsein dafür zu empfinden, was man bisher falsch gemacht hat.
Das Leben ist so lebenswert, ich habe viele schlechte Zeiten durchgemacht und bin heute umso glücklicher. Ich möchte mein Leben und das Anderer nicht mehr gefährden. Klar, das wollte ich niemals zu keinen Zeitpunkt. Es war mir aber nicht bewusst, dass ich es die ganze Zeit getan habe.

Ich habe nicht mehr das Bedürfnis jedem zu gefallen, ich wurde leider ohne Liebe und Geborgenheit erzogen, dadurch konnte ich mich gar nicht zu einer starken Frau entwickeln, der es egal war ob man sie mag oder nicht. Ich habe mich auf Biegen und Brechen jedem anpassen wollen und habe nie eine eigene Meinung gehabt. Das habe ich geändert, ich bin eine selbstbewusste junge Frau, ich weiß genau was ich will und was ich nicht will. Dadurch habe ich gelernt auch NEIN zu sagen.
Insgesamt führe ich dadurch ein ruhigeres Leben, ich fahre nicht mehr Hin und Her und versuche nicht immer erreichbar zu sein. Nachts stelle ich ein „nicht stören“ Modus ein. Das wäre vor einem Jahr noch unmöglich gewesen.
Ich habe meine social media Accounts gelöscht, um weniger am Handy zu hängen. Ich musste mir eingestehen, dass ich fast schon handysüchtig war. In jeder freien Minute, war das Ding in meiner Hand.
Ich musste erkennen, dass das echte Leben so viel schöner ist.

Klar gibt es immer noch Situationen, in der meine Mama noch viel Hilfe braucht. Sie wollte dass ich ihre Steuerklärung mache vor einigen Tagen. Früher wäre ich in den nächsten Zug gesprungen oder hätte meinen Mann gebeten, mich zu ihr zu fahren. Sodass ich dann sofort ihre Steuererklärung machen kann.
Ich habe anders gehandelt: Ich habe gesagt, wenn du etwas von mir möchtest, dann kommst du zu mir, dann nimmst DU alles Sachen mit die DU benötigst und ich mache deine Steuererklärung, sobald ich Zeit habe.
Das hätte ich früher niemals zugelassen, dass meine Mama 3,5 Stunden mit dem herfährt und 3,5 Std. zurück fährt. Lieber hätte ich das auf Biegen und Brechen gemacht um etwas Anerkennung zu bekommen, für ein bisschen Lob.
Aber das brauche ich nicht mehr.
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Jens
Beitrag 30.07.2023, 12:39
Beitrag #23


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Zitat (yadi126 @ 30.07.2023, 13:04) *
Akteneinsicht habe ich leider nicht bekommen, da meine Akte direkt an die MPU Stelle weitergeleitet wurde.
Ich habe ein Schreiben von der Führerscheinstelle bekommen, dass ich mich innerhalb von zwei Wochen melden soll, bei welcher Stelle ich meine MPU machen möchte. Dies habe ich so gemacht und direkt von der MPU Stelle ein Schreiben bekommen, dass ich mich wegen einem Termin melden soll.
[…]
Vor ca. zwei Wochen habe ich dann bei der Führerscheinstelle angerufen wegen der Akteneinsicht. Die haben mir mitgeteilt, dass sobald ich mich für eine MPu Stelle entscheide, die Akte sofort dorthin geschickt wird.

Lies dir bitte die MPU-Auforderung der Führerscheinstelle noch mal ganz genau durch. Darin muss dir mitgeteilt werden, dass du die (an das MPI) zu übersendenden Unterlagen einsehen kannst. Wenn die Behörde dies nicht mitgeteilt hat, ist die MPU-Anordnung fehlerhaft.


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Kai R.
Beitrag 30.07.2023, 14:55
Beitrag #24


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Ich finde Deinen inneren Erkenntnisstand durchaus MPU-tauglich. Wenn Du wissen willst, was auf Dich zukommt, fülle doch mal unseren FAQ: MPU-Fragebogen (verkehrsrechtlich) aus. Du wirst Feedback erhalten.


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Kai

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yadi126
Beitrag 30.07.2023, 17:01
Beitrag #25


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Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Ich habe wirklich erkannt, dass die MPU mein kleinstes Problem ist.
Mein Problem besteht darin, dass ich bei jedem Verkehrsverstoß mein und auch anderes Leib und Leben in Gefahr gebracht habe.

Nun komme ich zum Fragebogen: (Danke übrigens fürs Bereitstellen!)

1. Warum sind Sie heute hier?
Ich möchte gerne deutlich mache, dass ich an mir gearbeitet habe um sämtliche Zweifel an meiner Fahreignung aus dem Weg räumen.

2. Beschreiben Sie Ihre Auffälligkeiten aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeit. Wie ist es jeweils dazu gekommen?
Punkteaufstellung wie oben beschrieben.

Zu der Frage wie es dazu gekommen ist, stellt sich bei mir eine Frage auf: Muss ich zu jedem Punkt eine Geschichte erfinden?
Ich weiß bei bestem Willen nicht mehr, warum ich genau zu dem Zeitpunkt mein Handy in der Hand hielt.
Ist dies wichtig jeden einzelnen Punkt mit einer Geschichte/Vorkommnis zu verbinden?

Oder reicht es wenn ich wie oben beschreibe, dass ich einfach egoistisch etc. war und nie über meine Verstöße nachgedacht hab, geschweige denn diese als Verstoß gesehen habe.

3. Wie haben Sie die Auffälligkeiten vermeiden wollen?
In den Momenten gar nicht, da ich mir absolut nicht im Klaren darüber war, welche Gefahren mein Verhalten mit sich bringt, wenn man schon nur eine Sekunde abgelenkt ist.
Ich habe in diesen Momenten auch nicht an die Konsequenzen gedacht.

4. Wie oft haben Sie verkehrswidrig gehandelt ohne aufzufallen und was lernen Sie daraus?
Ich habe mich leider sehr oft verkehrswidrig gehandelt ohne darüber jemals nachgedacht zu haben, was dies für mich und für andere Verkehrsteilnehmer für Auswirkungen haben kann.
Die Punkte im FAER sind nicht meine einzigen Verstöße, ich bin immer wieder zu schnell gefahren und hatte immer wieder das Handy in der Hand.

5. Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- Bußgelder reagiert?
Im ersten Moment hat es mich aufgeregt, aber nicht einmal weil ich ein Fehler gemacht hab, sondern dass man mich erwischt hat.
In solchen Momenten dachte ich immer, es gibt doch viel schlimmere Sachen, wieso "pisst" man mir so ans Bein wegen "einem Punkt".
Es ging immer nur um Andere, es waren immer die anderen der Fehler, ich habe nie eine Sekunde darüber nachgedacht wie es dazu gekommen ist und dass ich diesen Fehler begangen habe.
Die Bußgelder wurden dann immer bezahlt und die Sache hatte sich für mich mit der Bezahlung erledigt.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Im aller schlimmsten Fall hätte ich mein Leben oder das eines anderen Menschen beenden können.
Es hätte soweit gehen können, dass durch meine Unachtsamkeit Menschen/andere Verkehrsteilnehmer verletzt werden könnten.
Ich war nicht ansatzweise in der Lage auf irgendwelche Umstände in meiner Umgebung zu reagieren.

7. Welche Einstellung haben Sie früher zur Teilnahme am Verkehr gehabt?
Ich habe mich immer für eine gute Autofahrerin gehalten.
Dabei geht es im Verkehr nicht nur um das Führen einer Kraftfahrzeuges, das man unter Kontrolle haben muss.
Es geht um die Regeln und Verordnungen an die sich jeder Verkehrsteilnehmer halten muss um jegliche Gefahr/Unachtsamkeit zu minimieren.
Aber ich habe die Teilnahme am Verkehr nur mit dem Führen eines KFZ verbunden und Verkehrsregeln leider missachtet.

8. Was ist Ihrer Meinung nach im Verkehr besonders wichtig?
Sich dessen bewusst sein, welche Verantwortung man für sich und andere Menschen trägt, wenn man ein Fahrzeug führt.
Die Regeln an der Teilnahme des Verkehrs zu verinnerlichen. Ausgeruht und aufmerksam zu sein.

9. Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden (innere und äußere Motive)?
Dies werde ich nicht nochmal ausführen, ich habe oben bereits ausführlich erklärt wieso.
Dies werde ich so beim GA zu Wort bringen.

10. Gab es Strafauffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs?
Nein.

11. Erkennen Sie Zusammenhänge zwischen den Auffälligkeiten und Ihrer sonstigen Lebensführung?
Hier würde ich den Punkt aufführen, dass ich immer für jeden bereit sein wollte und alles für jeden getan habe, um zu gefallen und gemocht zu werden, um gelobt zu werden, um Anerkennung zu bekommen.
Ich selbst habe mich nie als egoistischen Menschen beschrieben, aber im Straßenverkehr war ich es, ohne es zu wissen.

12. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihr Fahrverhalten und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, wenn ich Beifahrer hatte und kurz das Mobiltelefon in der Hand hielt, kamen sofort Hinweise und Bitten das zu unterlassen.
Nach kurzer Genervtheit habe ich mich dann an die Verkehrsregeln gehalten aber sobald ich alleine war, sind wieder Verstöße passiert.

13. Wie haben Sie Ihr Fahrverhalten früher gesehen und wie schätzen Sie Ihr Verkehrsverhalten heute rückblickend ein?
Siehe Punkt 7 (fast selbe Frage?)

14. Wie stehen Sie heute zu Verkehrsregeln?
Dass Verkehrsregeln ihren Sinn und Zweck haben, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer an diese Regeln zu halten hat.
Diese Verkehrsregeln zu missachten ist nicht nur egoistisch, sondern auch ungerecht.
Ich als Verkehrsteilnehmer muss mich an die Ordnung und an das System halten so wie jeder andere auch.
Gute, dass es Verkehrsregeln gibt, sonst gäbe es im Verkehr ein großes Durcheinander.

15. Wie wollen Sie sich zukünftig im Verkehr verhalten?
Ich werde verantwortungsbewusster und reifer am Straßenverkehr teilnehmen.
Ich werde alle Verkehrsregeln verstehen, verinnerlichen und beachten.
Ich werde mein egoistisches Verhalten ändern und mein und das Leben anderer nicht mehr gefährden.

16. Warum haben Sie ihr Verhalten geändert und warum nicht schon eher?
Weil ich nie verinnerlicht habe, dass ich ein Problem habe.
Ich bin froh darüber, dass ich zur MPU muss. Sonst hätte ich wohl nie über mein Problem nachgedacht.
Ich möchte ein KFZ führen und mich dabei sicher fühlen. Kein Mensch steigt in sein Auto und möchte durch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Das möchte ich genauso nicht, dafür muss ich aber auch alle Regeln beachten.

17. Wie haben Sie die Änderung Ihres Fahrverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Da ich nachdem ich meine FE abgegeben habe auf ÖPNV angewiesen bin, habe ich mir angewöhnt, dass sobald ich im Bus sitze, mein Handy nicht mehr in die Hand zu nehmen.
Ich habe mich reingesetzt und aufmerksam das Verkehrsgeschehen beobachtet und verinnerlicht. So habe ich mehr Gefühl für den fließenden Verkehr entwickelt.
Ich habe gesehen, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten und dadurch ein fließender Verkehr ermöglicht wurde.
Ich musste mir auch eingestehen, dass ich fast schon süchtig nach meinem Mobiltelefon war. Ich habe es in jeder freien Minute in der Hand gehabt.
Dieses Problem zu erkennen hat mir etwas Überwindung gekostet, denn kein Mensch gibt seine Fehler gerne zu.
Vorerst habe ich meine social media Accounts gelöscht um weniger Zeit am Handy zu verbringen. Das hat mir enorm geholfen um wieder am "echten" Leben teilzunehmen.
Ich habe nicht mehr das Bedürfnis immer anerkannt und von jedem gemocht zu werden.
Ich habe gelernt in bestimmten Situationen Nein zu sagen. (Situationen wie mit meiner Mutter etc. führe ich dann dem GA wie oben beschrieben auf).

Ich erlebe die Umstellungsphase als das Beste, was mir je passieren konnte.
Ich führe insgesamt ein ruhigeres und zufriedenes Leben.
Ich kann nun meine Probleme/Fehler einsehen, da ich nicht ums Biegen und Brechen perfekt sein muss und schon gar nicht von jedem gemocht werden muss.

18. Was wollen Sie konkret tun, damit Sie Ihre guten Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde alle Dinge die ich geändert habe, immer durchziehen.
Das mache ich nun schon seit 10 Monaten und fühle mich wie ein besserer/erwachter Mensch.
Ich werde mir diese Erfahrung vor Augen führen und mich selbst nicht enttäuschen.
Ich werde alle Regeln verinnerlichen und auch verinnerlichen was passieren kann, wenn ich mich nicht daran halte.
Ich will kein egoistischer Verkehrsteilnehmer mehr sein.

19. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich befreit von Angst und dem krampfhaften Verhalten, anderen Leuten auf meine Kosten alles Recht zu machen.
Durch die Folgen meiner Taten bin ich aus meinem verantwortungslosem Verhalten erwacht und konnte mich selbst dadurch besser kennen lernen.
Mein Geist ist wach und ich kenne meine Ziele.
Mein Umfeld musst sich gezwungenermaßen an die Neue ****** gewöhnen, es fiel vor allem meiner Mutter anfangs sehr schwierig.
Aber wie mein Mann mir immer gesagt hat: Je mehr du ihr hilfst, desto weniger wird sie selber etwas für sich tun.
Meine Mutter hat sich und ihr Leben dadurch auch ändern können, sie hat neue Freundschaften geknüpft und ist dadurch auch selbstständiger geworden, da ich nicht immer an Ort und Stelle sein werde.

20. Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Ich möchte ein gesundes, soziales Leben führen und mich fern von Regelverstößen/Gesetzesverstößen halten um mir und meinem Mann (evtl. bald Kindern) ein harmonisches Leben bereiten zu können.

21. Wie stellen Sie sicher, dass ich Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Antwort von Frage Nummer 18, ist das nicht ausreichend?

22. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Nein, da der Weg den ich beschritten habe eine Erfahrung mit sich gebracht hat die mich gelehrt hat, meine Psyche und Gesundheit immer zu ehren und zu achten.
Ein weiterer Unterschied zu früher ist, dass ich viele tolle Menschen um mich habe, die ich unter keinen Umständen enttäuschen möchte. Und vorrangig möchte ich mich selbst selbstverständlich auch nicht enttäuschen, da ich gewissermaßen stolz über meine Entwicklung bin.

23. Was könnte Ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Ich kann mir keinen plausiblen Umstand vorstellen, der das könnte.

24. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Das mache ich dann spontan, je nachdem wie das Gespräch mit dem GA war.

Danke fürs Lesen biggrin.gif








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MsTaxi
Beitrag 30.07.2023, 17:39
Beitrag #26


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Ich finde im Gegensatz zu @Kai deine Darstellungen ausgesprochen problematisch. Du musst, auch und gerade wenn du keine psychologische Unterstützung in Anspruch genommen hast, für jedes deiner bekannt gewordenen Delikte die genaueren Umstände, wie es passiert ist benennen können. Dies vor allem, um aufzeigen zu können, wie du heute anders handeln würdest als damals. Unter diesem Aspekt fasst du dich hier zu kurz.

Zitat
Oder reicht es wenn ich wie oben beschreibe, dass ich einfach egoistisch etc. war und nie über meine Verstöße nachgedacht hab, geschweige denn diese als Verstoß gesehen habe.
Genauso gut könntest du schreiben: "Eigentlich habe ich keine Lust, darüber genauer nachzudenken, geschweige denn, es aufzuschreiben." Unter 5.,7. und 8. gibst du Antworten, die zweifelsohne ehrlich sind, aber dich die FE kosten werden. Das hier
Zitat
9. Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden (innere und äußere Motive)?
Dies werde ich nicht nochmal ausführen, ich habe oben bereits ausführlich erklärt wieso.
Dies werde ich so beim GA zu Wort bringen.

grenzt für meinen Geschmack dann fast schon an Unverschämtheit, sorry.


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Q-Treiberin
Beitrag 30.07.2023, 17:44
Beitrag #27


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Sorry, der FB ist nix! Zu kurz und zu inhaltslos.

Der GA hat dieses Forum nicht vor sich offen um Deine Verfehlungen nachzulesen, die musst Du ihm schon selber erzählen. Und ein Verweis auf andere Antworten geht auch gar nicht, denn gerade mit „ähnlichen“ Fragen will der GA auch prüfen ob irgendwo Widersprüche in Deinen Aussagen zu finden sind.

Nimm Dir ein paar Stunden Zeit und beantworte die Fragen mal in Ruhe!


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Kai R.
Beitrag 30.07.2023, 17:46
Beitrag #28


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Dein Fragebogen ist leider sehr oberflächlich geworden, weil Du alles relevante , was Du ja teilweise schon geschrieben hast, weggelassen hast. Was solken wir mit einem solchen Schnellschuß anfangen? Hättest Dir besser mehr Zeit genommen. So kann man Dir eigentlich nur viel Glück wünschen, vielleicht reicht es ja für ein positives Gutachten.

Aber vielleicht nimmst Du Dir den Bogen noch einmal in Ruhe vor, sozusagen als Generalprobe für Mittwoch.


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Kai

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Herbie56
Beitrag 30.07.2023, 17:54
Beitrag #29


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Eine persönliche Bemerkung vorab:
Ich empfinde diesen „hingerotzen“ FB als Unverschämtheit.
Weißt du eigentlich, wieviel Zeit es kostet, sich mit deinem Fall zu beschäftigen ?

Wir stellen hier unsere Zeit und unsere Fachkompetenz kostenlos zur Verfügung.
Da können wir doch zumindest einen zu-Ende-gedachten FB erwarten.

Mir fehlt jegliche Lust, dieses Machwerk en detail zu kommentieren.

Daher nur aus den BUK ( S. 193 ):
Notwendig ( für die positive Prognose ) ist also ein individuelles Erklärungsmodell, über das der Untersuchte verfügt und indem er seine Handlungen mit einer Ursachenattribution auf innere Bedingungen verknüpfen kann.

Daher MPU absagen, Geld sparen

Und jetzt bin ich hier raus !


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yadi126
Beitrag 30.07.2023, 18:33
Beitrag #30


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Wow, that escalated quickly..

Ich schreibe sehr gerne nochmal genauer auf und beantworte alle Fragen, diese Zeit nehme ich mir gerne.
Ich weiß wie zeitaufwändig das hier für euch ist, jeden einzelnen Fall genau zu betrachten und wie zeitintensiv eure Arbeit hier ist.
Aber genau deswegen habe ich mir gedacht, die werden wohl nicht wieder mein Gesabbel von oben hören wollen, da ich euch schon mit sehr langen Texten gefordert hab.

Ich habe mich hier angemeldet um Hilfe zu bekommen, aber nicht um mir anzuhören, dass das was ich mache unverschämt ist oder geschweige denn meine Erzählungen und Entwicklungen als Rotz zu bezeichnen.

Ich werde überlegen was ich mache und werde bei Neuigkeiten gerne berichten.

Trotzdem vielen lieben Dank für eure Zeit und eure Beiträge und vor allem für die Hilfe.
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Kai R.
Beitrag 30.07.2023, 18:54
Beitrag #31


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Es geht darum, dass Du in Deinem Fragebogen und in der MPU ein schlüssiges Gesamtbild aufzeigen kannst. Du musst die Brücke von den Taten (jede einzige) zum Motiv schlagen können und begründen, welche Veränderungen Du seitdem umgesetzt hast und welche Vermeidungsstrategien Du, auf die Motive bezogen, heute anwenden kannst. Die meisten Leute arbeiten wochenlang an ihrem Fragebogen.

Du hast wenig Zeit, aber das heißt, dass Du nicht weniger, sondern intensiver arbeiten musst.

Tu Dir und uns einen Gefallen, machs noch einmal. So komplett wie möglich.


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Grüße

Kai

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MsTaxi
Beitrag 30.07.2023, 19:12
Beitrag #32


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Ich habe - wie jeder andere hier - nichts gegen lange Antworten, so sie denn inhaltliche Substanz haben. Bei dir kommt es mir so vor, als wäre dir die Arbeit zu lästig. Also nochmal: deine Erklärungen bisher sind in Bezug auf die drastischen Geschwindigkeitsüberschreitungen untauglich, da nicht vorhanden. Dein größtes Problem ist nicht die Gefahr, in die du dich und andere gebracht hast, sondern warum dich deine Bußgelder etc. nicht gejuckt haben, warum dir der technische Zustand z.B. so offensichtlich egal war und dass du das nicht erklären kannst oder willst, warum das so war.

Ich kann @Kais Post nur unterstützen. Du musst aufgrund der Kürze der Zeit härter und intensiver arbeiten als andere. Falls du dazu keine Zeit und/oder keine Lust hast, lassen wir es besser. Das frustriert dann alle Beteiligten weniger.


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Kai R.
Beitrag 31.07.2023, 08:13
Beitrag #33


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Ein bisschen ärgerlich. Das ist jetzt schon die zweite Kandidatin in kürzerer Zeit, die wir hier mit überzogenen Ansprüchen und hartem Angang in die Flucht schlagen. Bei allem Blick für die Defizite in der Aufarbeitung, sollten wir den Respekt Und die Neugier vor den Kandidaten, die sich hier öffnen, nicht verlieren. Die BUK sind nicht alles, die Menschen hinter den Tastaturen sind das, was zählt. Unterstützung und Entwicklung bei der Aufarbeitung sollte unser Anspruch sein.


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Grüße

Kai

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MsTaxi
Beitrag 31.07.2023, 08:29
Beitrag #34


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Bei den überzogenen Ansprüchen würde ich dir vielleicht recht geben, wenn wir noch zwei Wochen Zeit hätten, nicht nur - wie anfangs - zwei Tage. Wenn @yadi126 hier länger mitgelesen hatte, wie sie sagte, hätten ihr die Lücken in ihrer Darstellung auffallen sollen. Zaubern können wir alle nicht.


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Kai R.
Beitrag 31.07.2023, 13:42
Beitrag #35


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Wir haben hier in der Vergangenheit schon andere Kandidaten in drei Tagen MPU fit bekommen und bei ihr waren ja schom gute Einsichten vorhanden. Aber das meine ich: ohne eine Frage zu stellen wurde reflexartig geraten, die MPU zu verschieben. Ein Zitat aus den BUK dazu und schon hat man doch ein gutes Gefühl, oder? So einfach sollten wir uns das nicht machen.


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Kai

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Beitrag 31.07.2023, 19:39
Beitrag #36


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Der "Fehler" (wenn man es so nennen möchte) ist hier
Zitat (Kai R. @ 30.07.2023, 15:55) *
fülle doch mal unseren FAQ: MPU-Fragebogen (verkehrsrechtlich) aus. Du wirst Feedback erhalten.

passiert. Das ist ein klassischer Fall von Missverständnis, den ich in dieser Form häufiger hier erlebe: Der TE schildert den Vorfall und dieses und jenes Fragment seiner Aufarbeitung, erzählt, was wie wo passiert ist. Dann kommt die Bitte nach dem Fragebogen, und so mancher TE - dem durchaus bewusst ist, welchen Aufwand die (IMHO bewunderungswürdigen) Experten hier treiben - fasst sich an Stellen, die schon im Verlauf des Threads beschrieben sind, kurz. Weil es ja schon beschrieben ist und die Wiederholung Zeit erfordert, für's Schreiben und für's Lesen.

Zielführender wäre es wahrscheinlich, wenn in dem Zitat von Kai da oben auch noch stehen würde "fülle den Fragebogen aus und stell Dir vor, den liest jemand, der den Fall noch gar nicht kennt". Alternativ wäre das (oder etwas ähnliches) im Einleitungstext des FB gut aufgehoben.

Ich kann hier beide Seiten verstehen. Es ist ein profanes Missverständnis. Da es nicht das erste Mal ist, ruft es nach Reparatur.


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"There's no such thing as a winnable war.
It's a lie we don't believe anymore!"

aus "Russians" - Sting 1986
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yadi126
Beitrag 31.07.2023, 20:51
Beitrag #37


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Hallo Zusammen,

ich habe eure Beiträge verinnerlicht und es tut mir Leid, dass das so falsch bei euch angekommen ist.
Ich wollte euch nur nicht zu sehr auf die Nerven gehen mit allzu langen Texten.
Aber ihr habt Recht umso ausführlicher, desto besser. Ich sitze seit Sonntag Abend an dem Fragebogen ich habe leider wirklich nicht so viel Zeit, aber ich denke ich bin gut voran gekommen.
Hier nun meine überarbeiteten Antworten auf den Fragebogen:

1. Warum sind Sie heute hier?
Ich möchte gerne deutlich machen, dass ich an mir gearbeitet habe um sämtliche Zweifel an meiner Fahreignung aus dem Weg räumen. Ich habe eingesehen, dass ich ein schwerwiegendes Problem damit hatte, Regeln einzuhalten. Dies habe ich geändert und möchte gerne meine Erfahrungen und meine Entwicklungen mit Ihnen teilen.

2. Beschreiben Sie Ihre Auffälligkeiten aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeit.
Ich möchte gerne meine Auffälligkeiten in die drei gegebenen Verstöße aufteilen.
Das heißt natürlich nicht, dass das meine einzigen Auffälligkeiten waren, aber ich möchte mich gerne auf die 8 Punkte im FAER beziehen.

Ich habe 5 mal jeweils einen Punkt bekommen für das Benutzen eines Mobiltelefons während des Führens eines KFZ. Die Punkte passierten an folgenden Daten: 29.05.2019, 15.07.2019, 19.11.2020, 19.10.2021 und 29.01.2022. Leider konnte ich mit meinem früheren Denken nicht abschätzen, was alles passieren hätte können. Ich war immer überzeugt eine gute Autofahrerin zu sein und alles im Griff zu haben. Dieses Denken ist so dermaßen dumm gewesen, dass ich mich wirklich schäme das auszusprechen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass selbst wenn ich ein Handy in der Hand habe während dem Fahren, dass mir das nichts tun kann. Ich habe immer nur an mich selbst gedacht, nie habe ich mir vorgestellt, was mein Verhalten für andere Verkehrsteilnehmer bedeuten kann. Des Weiteren hatte ich früher eine Lebensführung, die für mich vorausgesetzt hat, immer erreichbar zu sein, ich konnte niemals zu jemandem Nein sagen oder sagen, ich habe gerade keine Zeit. Sobald ich eine Nachricht auf meinem Telefon hatte, habe ich diese beantwortet auch während dem Autofahren, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.

Ich habe 2 mal jeweils einen Punkt bekommen für das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit. Einen Punkt habe ich am 28.07.2019 bekommen, da ich die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h um 33 km/h überschritten habe. Den zweiten Punkt habe ich am 13.05.2021 bekommen, da ich die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/ um 34 km/h überschritten habe. Beide Auffälligkeiten sind auf der Autobahn geschehen. Es waren Abschnitte, bedingt durch eine Baustelle, wo man langsamer fahren musste. Auch diese Regel habe ich leider missachtet. Früher habe ich immer gedacht 10-20 km/h kann man immer schneller fahren, da passiert ja nichts. Dieses rücksichtlose Verhalten und diese verantwortungslose Denkweise regt mich heute umso mehr auf. Ich kann diese Denkweise nicht mehr mit meinen Werten und Vorstellungen vertreten. Ich habe hierzu Dokumentationen angeschaut, in der solche Unfallsituationen mit Dummys nachgestellt werden. Ich war so erschrocken, was schon bei 10 km/h alles passieren kann, was für Kräfte da aufeinander prallen. Ganz zu schweigen vom Bremsweg, der sich enorm verlängert durch diese Geschwindigkeitsüberschreitungen. Man ist , vor allem auf der Autobahn, kaum in der Lage zu handeln, wenn eine Gefahrensituation entsteht. Ich könnte mir heute in den Hintern beißen, dafür wie selbstverständlich es für mich war, immer wieder zu schnell zu fahren. Ich zeuge zutiefst Reue.

Ich habe noch einen Punkt am 05.11.2021 bekommen, weil ich mit dem Auto von meinem damaligen Chef unterwegs war. Dieses Auto hatte zu wenig Profiltiefe. Ich habe mich an dem Tag so über die Polizeibeamten aufgeregt, die mir dafür einen Punkt gegeben haben, da ich mich gar nicht in der Verantwortung sah, den Zustand des Fahrzeugs zu kontrollieren. Das war so dumm von mir. Wenn ich über diese Auffälligkeit nachdenke, muss ich mir eingestehen, dass ich die Schuld bei den Polizeibeamten gesucht habe, weil ich es unfair fand, dafür einen Punkt zu bekommen. Aber jetzt denke ich mir, wieso sollen zwei Polizeibeamte, die nur ihrer Arbeit nachgehen, Schuld an meiner Misere sein? Bin ich in das Fahrzeug gestiegen ohne es vorher zu kontrollieren oder haben die Polizeibeamten zu mir gesagt, steig da jetzt ein. Es war immer so einfach die Schuld von sich wegzuschieben, das ist immer der leichteste Weg. Ich fühle mich aber nun reif und war bereit für meine Entwicklung zum Guten. Zu einer sicheren Verkehrsteilnehmer, die in Zukunft alle Regeln verinnerlicht, versteht und vor allem einhält.

3. Wie haben Sie die Auffälligkeiten vermeiden wollen?
In den Momenten gar nicht, da ich mir absolut nicht im Klaren darüber war, welche Gefahren mein Verhalten mit sich bringt, wenn man schon nur eine Sekunde abgelenkt ist. Ich habe in diesen Momenten auch nicht an die Konsequenzen gedacht. Dafür zeige ich zutiefst Reue und werde in Zukunft als sicherer Verkehrsteilnehmer allen Regeln und Verordnungen einhalten.

4. Wie oft haben Sie verkehrswidrig gehandelt ohne aufzufallen und was lernen Sie daraus?
Ich habe mich leider sehr oft verkehrswidrig gehandelt ohne darüber jemals nachgedacht zu haben, was dies für mich und für andere Verkehrsteilnehmer für Auswirkungen haben kann.
Die Punkte im FAER sind nicht meine einzigen Verstöße, ich bin immer wieder zu schnell gefahren und hatte immer wieder das Handy in der Hand. Und ich kann nur wiederholt sagen, wie sehr ich mich für diese Aussagen schäme. Ich möchte es nun besser machen und ich bin überzeugt davon, dass mir das gelingen wird.

5. Wie haben Sie auf die ersten Verwarn- Bußgelder reagiert?
Im ersten Moment hat es mich aufgeregt, aber nicht einmal weil ich einen Fehler gemacht habe, sondern dass man mich erwischt hat.
In solchen Momenten dachte ich immer, es gibt doch viel schlimmere Sachen, wieso "pisst" man mir so ans Bein wegen "einem Punkt".
Es ging immer nur um Andere, es waren immer die anderen der Fehler, ich habe nie eine Sekunde darüber nachgedacht wie es dazu gekommen ist und dass ich diesen Fehler begangen habe. Die Bußgelder wurden dann immer bezahlt und die Sache hatte sich für mich mit der Bezahlung erledigt. Ich bin davon ausgegangen, das der Staat sowieso nur Geld machen will. Wenn ich das ausspreche komme ich mir wirklich dumm dabei vor und ich bin froh, dass ich aus diesem Teufelskreis ausgebrochen bin.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Im aller schlimmsten Fall hätte ich mein Leben oder das eines anderen Menschen beenden können.
Es hätte soweit gehen können, dass durch meine Unachtsamkeit Menschen/andere Verkehrsteilnehmer verletzt werden könnten.
Ich war nicht ansatzweise in der Lage auf irgendwelche Umstände in meiner Umgebung zu reagieren.
Durch einen Verkehrsunfall, den meine Delikten auslösen hätten können, könnte ich Leben zerstören, ganze Familien zerstören durch Entreißen eines geliebten Familienmitglieds.
Ich denke, wenn es zu einem Unfall gekommen wäre, würde mich das psychisch so sehr belasten, dass ich mir danach kein normales friedliches Leben vorstellen könnte.

7. Welche Einstellung haben Sie früher zur Teilnahme am Verkehr gehabt?
Ich habe mich immer für eine gute Autofahrerin gehalten. Dabei geht es im Verkehr nicht nur um das Führen einer Kraftfahrzeuges, das man unter Kontrolle haben muss.
Es geht um die Regeln und Verordnungen an die sich jeder Verkehrsteilnehmer halten muss um jegliche Gefahr/Unachtsamkeit zu minimieren.
Aber ich habe die Teilnahme am Verkehr nur mit dem Führen eines KFZ verbunden und Verkehrsregeln leider missachtet.
Ich dachte, wenn ich Verkehrsregeln nicht beachtet habe, mir kann eh niemand was. Ich bin die geborene Autofahrerin, was soll schon passieren. Es war für mich selbstverständlich 10-15 km/h schneller zu fahren und habe mich fast schon aufgeregt, wenn jemand nach gegebener Geschwindigkeit gefahren ist. Ich fühle mich miserabel das auszusprechen aber es hat zu meiner Entwicklung dazu gehört, dies einzusehen.

8. Was ist Ihrer Meinung nach im Verkehr besonders wichtig?
Sich dessen bewusst sein, welche Verantwortung man für sich und andere Menschen trägt, wenn man ein Fahrzeug führt.
Die Regeln für die Teilnahme am Verkehr zu verinnerlichen. Ausgeruht und aufmerksam zu sein. Man muss Leib und Leben ehren und schätzen und sich bewusst sein, dass man zu jeder Zeit Leib und Leben gefährden kann, wenn man eine Regel nicht beachtet. Der Verkehr ist ein miteinander, sobald sich jeder gleichermaßen an die Regeln hält, werden Unfälle/Vorkommnisse minimiert. Jeder Verkehrsteilnehmer hat auch das Leben des anderen Verkehrsteilnehmer in der Hand und man muss sich bewusst sein, dass man sich den Regeln unterordnen MUSS um kein Leben zu gefährden. Hier gibt es für mich kein Diskussionsraum mehr, es MUSS sich jeder gleichermaßen an die Regeln halten.
Ich finde es auch wichtig, dass man nicht nur Autofahrer als Teilnehmer sieht. Es sind genauso Fußgänger und Fahrradfahrer Teil des Verkehrs und diese darf man nicht außen vor lassen.

9. Warum sind Sie verkehrsauffällig geworden? (innere und äußere Motive)
Ich möchte gerne etwas weiter ausholen und etwas aus meiner Kindheit erzählen: Als ich mit meinem Papa im Auto saß, weil er mich und meine Schwestern zur Schule gefahren hat, kam es sehr oft zu Auffälligkeiten bei ihm. Er war immer sehr aggressiv beim Fahren und hat sich IMMER über andere Verkehrsteilnehmer aufgeregt, die ihm bspw. zu langsam gefahren sind. Es kam in einer Situation zu einer kompletten Eskalation: Mein Papa hatte ein neues Auto und vor ihm hat ein Autofahrer seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster gespickt. Ich muss dazu sagen, dass dieser Stummel, das Auto meines Vaters nicht berührt hat. Es hat ihn trotzdem nicht daran gehindert, an der nächsten roten Ampel auszusteigen und dem Autofahrer vor uns zu verprügeln. Der Autofahrer ist auf einem Auge blind geworden und meine Papa kam deshalb ins Gefängnis.
Ich habe früher immer gesagt, wenn ich mal groß bin, mache ich alles anders als mein Papa. Es ist die Ironie des Schicksals, dass ich nun selber Probleme im Straßenverkehr verursache.
Dies zähle ich definitiv zu den äußeren Motive, da ich leider kein gutes Vorbild hatte. Es hat mir nie jemand erklärt, was Regeln sind und das Regeln für ALLE gelten. Natürlich bin ich heute alt genug und müsste dies selber wissen, aber ich wusste nicht einmal, dass ich ein Problem habe, da ich dies nie als solches empfunden habe.
Zu den äußeren Umständen zähle ich noch die schwierige Situation mit meiner Mama: Meine Mama wurde mit 17 Jahren mit ihrem Cousin (mein Papa) verheiratet. Sie kam dann nach Deutschland ohne die Sprache zu sprechen. Sie hat ihr auch keine Familie gehabt, außer meinen Papa, seine Brüder und die Eltern von meinem Papa. Beide wollten die Ehe nicht und dies hat zu einer unglücklichen Ehe geführt, da sich meine Eltern niemals geliebt haben. Mein Papa hat seine Frust schon früh in Alkohol, Zockerei und Frauen ausgelassen. Ich habe keine behütete Kindheit gehabt, ich habe oft meinen Vater betrunken nach Hause kommen sehen, er hat manchmal sogar fremde Frauen mit nach Hause genommen. Meine Mama konnte natürlich nichts sagen. Trotzdem hat sie sehr oft Prügel kassiert und wir sind davon auch nicht verschont geblieben. Meine Mama war immer sehr stark für uns und ich habe mir damals geschworen, meine Mama niemals alleine zu lassen und immer alles für sie zu tun. Weil sie das für uns durchsteht. am 03.10.2005 kam es wie so oft zum Streit zwischen meinen Eltern, meine Mama ist damals zur Arbeit gelaufen (sie hat nie einen Führerschein gemacht). Mein Papa ist kurze Zeit hinterher, ich hatte ein sehr ungutes Gefühl. Wir sind trotzdem zur Schule gegangen mit meinen Geschwistern. In der zweiten Stunde wurde ich von Polizeibeamten geholt, ich hatte sehr Angst um eine Mama in dem Moment. In der Polizeiwache angekommen, habe ich dann schon meine Mama gesehen und war zunächst erleichtert. Dort hat sie mir dann erzählt, dass mein Papa versucht hat sie umzufahren. Sie konnte sich im letzten Moment über eine Leitplane retten. Bei der Arbeit angekommen, hat dann die Kollegin meiner Mama sie überredet zur Polizei zu gehen. Das war das erste Mal, dass meine Mama für sich einstand. Mein Papa kam dann ins Gefängnis und wir in ein Frauenhaus. Meine Mama wurde immer wieder von meinem Onkels bedroht, sie soll ihre Anzeige zurückziehen, bevor Schlimmeres passiert. Meine Mama ist dann eingeknickt und hat die Anzeige zurück gezogen. Mein Papa kam dann frei, aber die Scheidung wurde trotzdem durchgezogen. Durch diese Erlebnisse wollte ich meine Mama einfach niemals stehen lassen, ich wollte ihr jegliche Sorgen nehmen. Sobald meine Mama mich gebraucht hat (das war wirklich sehr oft) ich war immer erreichbar. Ich konnte sie nicht warten lassen, ich war geprägt durch Erlebnisse und wollte ihr ein schöneres Leben ermöglichen, obwohl das eigentlich zu keinem Zeitpunkt in meiner Hand lag. Dadurch kam es natürlich auch dazu, dass ich während dem Autofahren oft mein Handy in der Hand hatte um irgendwas für Mama zu bestellen, um irgendwo für meine Mama anzurufen oder ihr irgendwas mitzuteilen, weil sie mich um irgendwelche Informationen bat. Ich habe mich oft gefühlt, als wäre ich für meine Mama verantwortlich. Ich MUSS auf sie aufpassen, weil sie viel durchgemacht hat. Manchmal habe ich gedacht, dass ich die Mama bin und meine Mama mein Kind. Ich hatte seitens meiner Eltern leider kein gutes Vorbild, man hat mir nict beigebracht warum Regeln so wichtig sind. Mein Papa hatte kein Interesse und meine Mama hatte gar keine Zeit und gar kein Kopf sich irgendwie um eine halbwegs normale Erziehung zu kümmern. Ich war so beschäftigt mit Mamas "Problemen", dass ich nie sehen konnte, was ich mir selbst für Probleme mache. Ich habe nie eingesehen, dass ich ein Problem habe.
Zu den inneren Motiven kann ich meine Selbstzweifel ausführen. Ich habe mich nie gut genug gefühlt, da ich ohne Liebe und Geborgenheit aufgewachsen bin. Ich konnte mich nicht zu einer starken Heranwachsenden entwickeln, da sich sowieso niemand um mich gekümmert hat. Dadurch haben sich starke Selbstzweifel entwickelt. Ich wollte mich am Besten an jeden eizelnen Menschen anpassen, ich hatte keine eigene Meinung. Ich war immer auf der Jagd nach Anerkennung und nach Lob. Ich dachte je mehr ich für die Leute um mich herum mache, desto mehr mögen sie mich. Ich war sehr aktiv auf social media um mich dort zu präsentieren. Dadurch habe ich natürlich auch viel Zeit am Handy verbracht, leider auch beim Autofahren. Wenn ich einen Beifahrer hatte, bin ich aus Coolness schneller gefahren, weil ich dachte dadurch mag man mich, dadurch wird man mich cool finden. Heute weiß ich, wie dumm das war und ich bin froh dass ich aus diesem Zustand erwacht bin.

10. Gab es Strafauffälligkeiten außerhalb des Straßenverkehrs?
Nein.

11. Erkennen Sie Zusammenhänge zwischen den Auffälligkeiten und Ihrer sonstigen Lebensführung?
Ich hätte mich selbst niemals als egoistischen Menschen beschrieben, das passt einfach nicht zu mir. Weil ich eben für jeden, alles gemacht habe, zu jedem Zeitpunkt.
Aber ironischerweise bin ich doch sehr egoistisch gewesen im Straßenverkehr. Da habe ich nicht an andere gedacht, obwohl das stets meine Lebensweise war.
Ich erkenne, dass meine Auffälligkeiten durch die eben aufgeführten äußeren Motive, meine sonstige Lebensführung genauso geprägt haben. Nicht nur mein Verhalten im Straßenverkehr. Ich hatte nie ein ruhiges friedliches Leben, da ich immer auf der Suche nach Anerkennung und Lob war. Das einzusehen hat wirklich sehr weh getan, aber Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung und ich bin froh, dass ich nun ein anderes Leben führe, weit weg von Regelverstößen und Unzufriedenheit, weil mich bspw. jemand nicht mag.

12. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihr Fahrverhalten und wie haben Sie darauf reagiert?
Komischerweise gab es immer Bitten und Hinweise von Beifahrern, sobald ich das Handy in der Hand hielt. Das hat den meisten immer sauer aufgestoßen. Aber bei Geschwindigkeitsüberschreitungen haben sich meine Beifahrer nie beschwert. Ich finde es schade, dass zwischen Regeln manche als wichtiger und manche als eher unwichtig gesehen werden. Schnell fahren gilt bei vielen Leuten als "cool".
Wenn sich ein Beifahrer beschwert hat, habe ich dann mein Handy weggelegt, aber wenn ich dann wieder alleine im Auto saß, war das Handy wieder schnell in der Hand.
Meine Reaktion zu kritischen Hinweisen war immer gleich: Ich habe mich immer sofort angepasst, wie sonst auch immer. Das war bei den Hinweisen, wenigstens etwas positives biggrin.gif

13. Wie haben Sie Ihr Fahrverhalten früher gesehen und wie schätzen Sie Ihr Verkehrsverhalten heute rückblickend ein?
Ich hielt mich immer für einen guten Autofahrer, aber ich habe nun endlich einsehen können, dass das niemals der Fall war. Man beherrscht ein KFZ ja, aber man ist dadurch trotzdem kein gter Autofahrer. Ein guter Autofahrer macht die sichere Fahrweise aus, diese sichere Fahrweise setzt das Einhalten der Verkehrsregeln voraus. Also war ich immer weit von einem guten Autofahrer entfernt. Ich habe die Regeln des Verkehrs missachtet und war selbst immer in Gefahr und habe andere Verkehrsteilnehmer auch zu jeder Zeit in Gefahr versetzt.
Heute sehe ich ein, dass es nicht "cool" ist schnell zu fahren. Ich war einfach dumm, dass ich mich so verhalten habe und bereue es zutiefst und möchte alles nun besser machen.

14. Wie stehen Sie heute zu Verkehrsregeln?
Dass Verkehrsregeln ihren Sinn und Zweck haben, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer an diese Regeln zu halten hat. Diese Verkehrsregeln zu missachten ist nicht nur egoistisch, sondern auch ungerecht. Ich als Verkehrsteilnehmer muss mich an die Ordnung und an das System halten so wie jeder andere auch. Ohne Verkehrsregeln, wäre der Straßenverkehr ein einziges Durcheinander. Man ist ohne Verkehrsregeln immer einer Gefahr ausgesetzt. Ich denke es reicht nicht, wenn man Verkehrsregeln versteht. Man muss Verkehrsregeln verstehen und einhalten. Das Verstehen setzte das Einhalten nicht voraus.

15. Wie wollen Sie sich zukünftig im Verkehr verhalten?
Ich werde verantwortungsbewusster und reifer am Straßenverkehr teilnehmen. Ich werde alle Verkehrsregeln verstehen, verinnerlichen und beachten. Ich werde mein egoistisches Verhalten ändern und mein und das Leben anderer nicht mehr gefährden. Ich bin stolz, wenn ich wieder am Verkehr teilnehmen kann und so beweisen kann, dass ich an mir gearbeitet habe und alles besser machen werde. Ich werde Leib und Leben ehren. Ich werde aber auch andere Verkehrsteilnehmer auf Verstöße hinweisen, wenn mir dies auffallen sollte.

16. Warum haben Sie ihr Verhalten geändert und warum nicht schon eher?
Weil ich nie verinnerlicht und eingesehen habe, dass ich ein Problem habe. Ich bin froh darüber, dass ich zur MPU muss. Sonst hätte ich wohl nie über mein Problem nachgedacht.
Ich möchte ein KFZ führen und mich dabei sicher fühlen. Kein Mensch steigt in sein Auto und möchte durch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Das möchte ich genauso nicht, dafür muss ich aber auch alle Regeln beachten.
Ich habe eingesehen, dass ich nicht für jeden immer da sein kann. Ich habe mein eigenes Leben zu führen und bin froh, dass ich meine Lebensweise geändert habe, da ich nun ein ruhigeres Leben führe. Dieser Schrei nach Aufmerksamkeit und Anerkennung ist verstummt.

17. Wie haben Sie die Änderung Ihres Fahrverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Da ich nachdem ich meine FE abgegeben habe auf ÖPNV angewiesen bin, habe ich mir angewöhnt, dass sobald ich im Bus sitze, mein Handy nicht mehr in die Hand zu nehmen.
Ich habe mich reingesetzt und aufmerksam das Verkehrsgeschehen beobachtet und verinnerlicht. So habe ich mehr Gefühl für den fließenden Verkehr entwickelt. Ich habe gesehen, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten und dadurch ein fließender Verkehr ermöglicht wurde.
Ich musste mir auch eingestehen, dass ich fast schon süchtig nach meinem Mobiltelefon war. Ich habe es in jeder freien Minute in der Hand gehabt. Dieses Problem zu erkennen hat mir etwas Überwindung gekostet, denn kein Mensch gibt seine Fehler gerne zu. Zunächst habe ich meine social media Accounts gelöscht um weniger Zeit am Handy zu verbringen. Das hat mir enorm geholfen um wieder am "echten" Leben teilzunehmen.
Ich habe nicht mehr das Bedürfnis immer anerkannt und von jedem gemocht zu werden. Ich bin eine starke junge Frau, die nicht von jedem akzeptiert werden muss.
Ich habe gelernt in bestimmten Situationen Nein zu sagen, bspw. hat meine Mutter mich vor einigen Tagen gebeten, ihre Steuererklärung zu machen. Früher wäre ich sofort in den nächsten Zug gesprungen oder hätte meinen Mann gebeten, mich zu ihr zu fahren, sodass ich sofort ihre Steuererklärung machen kann. Aber ich habe ihr gesagt, dass wen sie meine Hilfe braucht, dass sie zu mir kommen muss. Sie muss alle Unterlagen einsammeln und damit zu mir kommen. Ich wohne ca. 3,5 Stunden mit dem Zug von meiner Mama weg. Ich hätte das früher niemals zugelassen, dass meine Mama insgesamt 7 Stunden unterwegs ist um zu mir zu kommen, sodass ich ihre Steuererklärung machen kann. Ich hätte das lieber selber gemacht und die Fahrt auf mich genommen. Das hat mir mein Mann gelehrt: Je mehr du ihr hilfst, desto weniger lässt du es zu, dass sie selbstständiger wird.
Ich erlebe die Umstellungsphase als das Beste, was mir je passieren konnte. Ich führe insgesamt ein ruhigeres und zufriedenes Leben.
Ich kann nun meine Probleme/Fehler einsehen, da ich nicht ums Biegen und Brechen perfekt sein muss und schon gar nicht von jedem gemocht werden muss.

18. Was wollen Sie konkret tun, damit Sie Ihre guten Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich werde alle Dinge die ich geändert habe, immer durchziehen. Das mache ich nun schon seit 10 Monaten und fühle mich wie ein besserer/erwachter Mensch.
Ich werde mir diese Erfahrung und meine persönliche Entwicklung vor Augen führen und mich selbst nicht enttäuschen.
Ich werde in Zukunft alle Regeln im Verkehr verinnerlichen und mich an diese halten. Ich werde auch verinnerlichen was passieren kann, wenn ich mich nicht daran halte.
Ich will kein egoistischer Verkehrsteilnehmer mehr sein. Ich werde weiterhin meine social media Accounts geschlossen halten, weil ich ein viel schöneres Leben führen kann. Ich werde weiterhin aufmerksam dem Verkehrsgeschehen folgen. Ich werde in Zukunft auch mich mit meinem Mann austauschen, wie er mein Fahrverhalten findet, ob er findet, dass ich etwas besser machen kann. Ich denke manchmal sieht man eigene Fehler nicht so schnell, wie die Fehler eines anderen.

19. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich befreit von Angst und dem krampfhaften Verhalten, anderen Leuten auf meine Kosten alles Recht zu machen.
Durch die Folgen meiner Taten bin ich aus meinem verantwortungslosem Verhalten erwacht und konnte mich selbst dadurch besser kennen lernen.
Mein Geist ist wach und ich kenne meine Ziele.
Mein Umfeld muss sich gezwungenermaßen an die Neue ****** gewöhnen, es fiel vor allem meiner Mutter anfangs sehr schwierig.
Aber wie mein Mann mir immer gesagt hat: Je mehr du ihr hilfst, desto weniger wird sie selber etwas für sich tun. Meine Mutter hat sich und ihr Leben dadurch auch ändern können, sie hat neue Freundschaften geknüpft und ist dadurch auch selbstständiger geworden, da ich nicht immer an Ort und Stelle sein werde.
Mein Umfeld (vor allem mein Mann und meine Schwiegerfamilie) sind so stolz über meine Entwicklungen und sich überzeugt davon, dass ich alles nur besser machen werde.

20. Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Ich möchte ein gesundes, soziales Leben führen und mich fern von Regelverstößen/Gesetzesverstößen halten um mir und meinem Mann ein harmonisches Leben bereiten zu können.
Wir planen auch momentan Kinder mit meinem Mann und ich möchte meinen Kindern ein Vorbild sein. Ich möchte nicht, dass meine Kinder mein Leben führen und niemals ein Vorbild haben können. Ich möchte auch auf der Karriereleiter nach oben steigen und habe eine Position im Außendienst in Aussicht gestellt bekommen. Dies setzt aber natürlich erstmal voraus, dass ich meine FE zurückbekomme.

21. Wie stellen Sie sicher, dass ihr Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Indem ich nicht in alte Muster verfalle. Ich möchte nie wieder ein Leben führen, wo ich nur akzeptiert werde, wenn ich springe wie andere es wollen.
Ich habe Vermeidungsstrategien entwickelt, bspw. selbst im Bus den Verkehr so zu verinnerlichen und dem Verkehr so zu folgen, als würde ich selber gerade fahren. Diese Strategien haben mich in meinem Vorhaben mich endlich zu ändern gestärkt und es ist für mich schon Gewohnheit geworden, meine ganze Aufmerksamkeit dem Verkehr zu widmen, selbst wenn ich Bus sitze und es eigentlich nicht müsste. Ich bin mir sicher, dass nichts und niemand meine Änderungen irgendwann beeinflussen kann und mich wieder in alte Gewohnheiten zurück zu versetzen.

22. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Nein, da der Weg den ich beschritten habe eine Erfahrung mit sich gebracht hat die mich gelehrt hat, meine Psyche und Gesundheit immer zu ehren und zu achten.
Ein weiterer Unterschied zu früher ist, dass ich viele tolle Menschen um mich habe, die ich unter keinen Umständen enttäuschen möchte. Und vorrangig möchte ich mich selbst selbstverständlich auch nicht enttäuschen, da ich gewissermaßen stolz über meine Entwicklung bin.
Ich habe mich sehr oft, während ich über mein Verhalten nachgedacht habe, für mich selbst geschämt. Es ist mir so unangenehm diese ganzen Fehler zu sehen und zu sehen, dass ich es eigentlich immer hätte besser machen können, indem ich mich einfach an die Regeln halte. Aber ich habe mich immer für die Gefahr "entschieden". Ich bereue dies zutiefst und werde niemals mehr in alte Gewohnheiten zurückfallen. Das habe ich mir versprochen.

23. Was könnte Ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Ich kann mir keinen plausiblen Umstand vorstellen, der das könnte. Ich bin der festen Überzeugung, dass meine guten Vorsätze immer präsent sein werden.

24. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bereue mein Verhalten zutiefst und habe mich verändert und ich werde niemals mehr zu diesem schlechten egoistischen Menschen, der andere ständig in Gefahr gebracht hat. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt.
Ich möchte mich für das angenehme Gespräch und Ihre Zeit danken. Ich bin glücklich, dass ich endlich meine Entwicklungen aufzeigen konnte und hoffe, dass dies auch ohne Zweifel oder Bedenken so bei Ihnen angekommen ist. Wenn sich Ihrerseits noch Fragen ergeben haben, möchte ich diese gerne beantworten.

So, ich hoffe, dass das diesmal nicht so oberflächlich ausgefallen ist. Vielen Dank fürs Lesen.
Achja, meine MPU steht morgen um 09:00 Uhr an. @Kai ich glaube du hast das falsch gelesen smile.gif Ich habe geschrieben, dass meine MPU am 01.08. ansteht.
Ich werde morgen reingehen und hoffe noch auf ein Feedback von euch, zu meinem Fragebogen.

Viele Grüße
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Kai R.
Beitrag 31.07.2023, 22:06
Beitrag #38


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Ich finde Deine Aufarbeitung gut und glaube, dass Du die MPU bestehen wirst. Drei Dinge:
1. Tonalität: etwas weniger Asche auf Dein Haupt und weniger Beteuerungen. Der Gutachter wird Dir auch so glauben, dass Du Deine Taten bereust. Lass Fakten sprechen.
2. Unterstützung: hast Du Dir Hilfe gesucht? Lange Gespräche mit Deinem Mann geführt? Dich von einer Freundin spiegeln lassen? Das solltest Du erwähnen.
3. Die Frage „können Sie sich vorstellen“ solltest Du mit „ja“ beantworten. Und wissen, was Du tust, wenn Du in alte Muster zurückfällst. Wen rufst Du an? Zu wem könntest Dugehen?

Ansonsten viel Erfolg morgen, Glück brauchst Du nicht. Melde Dich, wie es gelaufen ist.


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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Herbie56
Beitrag 01.08.2023, 05:19
Beitrag #39


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Es ist wahrhaftig groß von dir, dass du den FB vollständig überarbeitet hast thumbup.gif

Du hast dein inneres Motiv gefunden und auch sehr gut und schlüssig aufgeführt, woher das kommt !
Aus psychologischer Sicht fehlt aber noch das entscheidende Puzzleteil.

Ein wenig selbstbewusster Mensch, der gerne gefallen möchte, weil er die „äußere“ Anerkennung sucht, ist idR ein auch im StV angepasster Mensch, der sich an Regeln hält.
Leuchtet dir das ein ?

Du warst das aber gerade nicht, warum ?

Weil deine Teilnahme am StV dein Ventil war, deine Dekompensation.
Hier konntest du endlich mal „die Sau rauslassen“, endlich mal nicht „das brave Mädchen“ sein.

Nun hast du für dich erkannt, dass du diese äußere Anerkennung nicht mehr brauchst.
Du hast für dich erkannt, dass du dich selber wertschätzen kannst und bekommst dafür viel mehr innere und äußere positive Anerkennung.

Bedeutet, dass du dieses Ventil -Sau rauslassen im StV- nicht mehr brauchst.

Ich hoffe sehr, dass du dich in meinen Ausführungen „des letzten Puzzleteils“ wiederfinden kannst.

So hast du eine echte Chance auf eine positive Prognose !

Zu Fr.22:
Bitte nicht sagen, dass du es dir nicht vorstellen kannst !
Solche Muster, die sich über Jahrzehnte verfestigt haben, sind äußerst hartnäckig !

Besser antworten:
„Ja, natürlich kann ich mir das vorstellen.
Ich muss genau auf mich achten und wenn ich merke, dass ich mit mir unzufrieden bin, überfordert und rastlos bin, nicht gerne in den Spiegel gucke, Gespräche mit meinem Mann vermeide, muss ich sehr genau hingucken.
Wem habe ich wieder zu gefallen versucht ?
Bin ich doch wieder in die Rolle der Hypertochter gefallen ? etc.
Dann werde ich einen Stopp einlegen und ein klares „NEIN“ aussprechen.
So kann ich vermeiden, dass ich wieder „die Sau rauslassen“ muss.“

So, liebe yadi, ich drücke dir die Daumen und würde mich freuen, wenn du berichtetest wavey.gif


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Herbie56
Beitrag 01.08.2023, 05:43
Beitrag #40


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P.S.:
Bist du nicht auch wieder hier im VP in alte Verhaltensmuster gefallen ?
Du wolltest „gefallen“ und hast dir deshalb gedacht, „oh je, die Armen, ich will nicht noch mehr rumnerven mit ellenlangen Texten etc.“
Bedeutet, du hast nicht dich und deine Aufarbeitung in den Mittelpunkt gestellt, sondern dir stattdessen unsere Köpfe zerbrochen.
Das brauchst du nicht !
Zerbrich dir nie den Kopf anderer Leute !
Mache nie die Probleme anderer zu deinen !
Wenn alle sich um sich selbst kümmern, ist für jeden gesorgt !

So, jetzt bin ich aber fertig, liebe yadi, ich wollte dir nur vor deinem Termin noch mitgeben, wie leicht es ist -es geht quasi unbemerkt- in alte Muster zu fallen.
Damit du das auch gleich dem Gutachter glaubhaft vermitteln kannst wavey.gif


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yadi126
Beitrag 01.08.2023, 11:23
Beitrag #41


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Hallo Zusammen,

ich habe gute Neuigkeiten, mein Gutachten ist positiv ausgefallen biggrin.gif
Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei jedem Einzelnen, der mir mit seinem Beitrag geholfen hat.
Diese Community und dieses Forum sind einfach der Wahnsinn!
Schön, dass es so ehrenamtliche Menschen gibt, die hier täglich viel Zeit investieren ohne was dafür zu bekommen.

Sobald ich mein schriftliches Gutachten in den Händen halte, werde ich es gerne hier reinstellen.

Ich wünsche euch einen wundervollen Tag.

Liebe Grüße
yadi
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Kai R.
Beitrag 01.08.2023, 11:33
Beitrag #42


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Einen vorsichtigen herzlichen Glückwunsch liebe Yadi. Gute Arbeit. Die Aufarbeitung kam von Dir.


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Kai

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Herbie56
Beitrag 01.08.2023, 18:38
Beitrag #43


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Dem schließe ich mich von Herzen an wavey.gif


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