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Beitrag
#1
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Neuling Gruppe: Neuling Beiträge: 2 Beigetreten: 02.02.2023 Mitglieds-Nr.: 90373 ![]() |
ich habe mich heute den ganzen Tag mit diesem Bereich hier beschäftigt und andere Schicksale mir durchgelesen. Mir macht das ganze viel Mut und bestärkt mich meinen Weg weiter zu gehen. Mir ist das ganze kurz am 30.12.22 passiert. Bisher kam nur der Fragebogen bzgl. des Strafverfahrens. Ich habe eine Anwältin die mich im Verfahren begleitet und vertritt. Ich bin Ersttäter und habe bisher keine Eintragungen. Am liebsten wäre mir wenn ich auf ein Fahrverbot komme und die MPU mir erspart bleibt und ich mein Dienstwagen bald wieder nutzen kann, möchte aber auf alles vorbereitet sein und auch ohne MPU hier weiter machen. Ist im Bundesland Sachsen. Bin 28 und wiege 68kg. Habe ansonsten keine Eintragungen. Ich habe mal die letzten zwei Stunden den Fragebogen ausgefüllt. 1. Was ist passiert? Was wurde konsumiert und welche Mengen? Wann wurde konsumiert und wann kam es zur Auffälligkeit (ungefähres Datum, möglichst genauer Zeitraum zwischen Konsum und Auffälligkeit)? Beschreiben Sie den Hergang der Auffälligkeit. Welche Aussagen wurden gemacht? Gibt es Messwerte (Schnelltests, Atemalkohol, Blutwerte, etc.) Ich habe mich am 30.12. um ca. 20 Uhr bei einem Freund getroffen um gemeinsam was zu trinken und anschließend in den Club zu gehen. Wir saßen in einer gemütlichen Runde zusammen und haben zusammen jeder 3 Gin Tonic (300ml) getrunken. Der Freund hatte noch seinen teuersten Rum präsentiert, damit wir diesen auch verkosten können. Ich habe dabei 3 Kurze mitgetrunken. Ca. 23 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht und dabei die Bahn genommen. Um die Fahrtzeit zu überbrücken, gab es für jeden ein Wegbier. Im Club selbst waren wir ca. 00:00 Uhr. Dort habe ich noch zwei Bier getrunken und einen Jägermeister-Energie. Ein Teilnehmer hat zwei Runden Pfeffi ausgegeben, die ich mitgetrunken habe. Um 02:30 Uhr wurden wir von einer Freundin abgeholt. Leider habe ich es verpasst mitzukommen und blieb alleine im Club. Da mir schon bedeutend schwindelig war habe ich nichts weiter mehr getrunken und habe ca. 03:30 Uhr den Heimweg angetreten. Da mein Fußweg rund 50min sind, habe ich mich zum Hbf begeben. Davor gab es noch eine Currywurst auf die Hand. Nach Stärkung suchte ich die nächste Bahn auf. Für ein Taxi wollte ich kein Geld ausgeben, zumal eine Kartenzahlung nicht möglich war. Leider fuhr zu dem Zeitpunkt keine Bahn und ich überlegte ob ich bei der Kälte weiter laufe oder mir einen Roller nehme. Mir war in dem Moment bewusst, dass ich zu viel getrunken habe und definitiv nicht mehr fahrtauglich bin. Nachdem ich gescheitert war mir ein Fahrrad auszuleihen, da ich die App nicht besaß und für die Registrierung nicht in Stande war, griff ich auf die Voi App zurück. Mittlerweile war es 04:00 Uhr und ich immer noch 1,5km von zu Hause entfernt und wollte so die Wegezeit deutlich verkürzen. Da ich die Roller schon öfter genutzt habe, konnte ich mit Licht auf dem Radweg halbwegs sicher das Gefährt bis zur Polizeikontrolle steuern. Dabei habe ich mich umgeschaut, ob nicht irgendwo eine Polizeistreife ist, als ich diese bemerkte bin ich vom Roller gesprungen um ihn weiter zu schieben. Die Kontrolle habe ich dann mitgemacht und mich dem Atemalkoholtest unterzogen. Dieser ergab 0,68, der Polizist informierte mich, dass ich im Straftatbereich bin und sie zur Wache begleite. Mit dem Bluttest war ich freiwillig einverstanden. Im Krankenhaus, 05:20 Uhr, ist mir langsam klar geworden was für einen Bock ich geschossen habe. Und wie ich so blöd sein kann, das Auto extra stehen zu lassen, mit den Öffis zur Party zu fahren und dann auf dem Heimweg dann alles über den Haufen zu werfen. Das Ergebnis vom Bluttest waren dann 1,9% Promille. Führerschein ist seit dem Vorfall entzogen. 2. Warum kam es zur Auffälligkeit? Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive". Zu dem Zeitpunkt war ich gefühlt in einer inneren Krise. Anfang Dezember hat sich meine Verlobte nach 8 Jahren von mir getrennt. Noch im Juni 2022 haben wir zusammen ein Haus gekauft und wollten dieses sanieren. Kinder waren unser nächstes gemeinsames Ziel. Mein Leben stand Kopf, nach den Feiertagen zu Hause habe ich mich verdammt einsam, verraten und verlassen gefühlt. Meine Familie wohnt ca. 400km entfernt. Freunde hatte ich bis dahin nur aus der Partnerschaft bzw. eigene stark vernachlässigt. Ich war froh, dass mein alter Studienkumpel der Kontaktaufnahme zugestimmt hatte und wir das erste Mal seit 5 Jahren mal wieder was zusammen unternehmen. In der geselligen Runde hatten wir viele Schnittmengen bei den Gesprächsthemen. Der Gin Tonic war lecker und auch dem Rum war ich nicht abgeneigt, da ich gerne Cuba Libre trinke. Ich habe es genossen, die ganzen Probleme auszublenden und mal andere Schicksale zu hören. Je mehr wir getrunken haben, desto entspannter/kommunikativer wurde ich. Im Club selbst war ich durch den Alkohol sehr entspannt und habe versucht neue Leute kennenzulernen und auch mit den über meine Situation zu reden. Ich hatte einfach keine Lust und Kraft die Realität zu akzeptieren und mich mit meinen innersten Problemen zu beschäftigen. Vor allem auf diese Einsamkeit, das niemand mehr in der gemeinsamen Wohnung ist, dass es gefühlt keine Perspektive gerade gibt. So viel zu trinken war nicht der Plan, ich war jedoch auch nicht abgeneigt mehr als ich vertrage zu trinken. Ziel war es irgendwann mit jemanden nach hause zu gehen oder mitzunehmen, was nicht funktioniert hat, woran mein Zustand sicher einen großen Teil dazu beigetragen hat. Auch das mich die Freundin vom Kumpel nach Hause fährt habe ich versäumt, weil ich ganz klar nicht mehr Herr meiner Sinne war. Ich habe am Roller mit mir gekämpft ob ich es wirklich mache ob es das Wert ist ein Fahrverbot zu bekommen. Auch hatte ich mich schlecht informiert, inwieweit die Sanktionen für einen E-Roller sind, wusste bis dahin nicht, dass es wie Auto fahren gewertet wird. Meinen Zustand habe ich falsch eingeschätzt und rückblickend war ich weder fürs Roller noch fürs Fahrrad fahren geeinigt und hätte bedeutend weniger trinken müssen und die Mitfahrgelegenheit wahrnehmen sollen. Bzw. dann einfach ein Taxi nehmen wenn es mir zu weit ist. 3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit? Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum? Aktiv wurde es mit 17, hier haben wir einmal im Monat ein Großraumtaxi organisiert um dann in einer großen Truppe in die Großraumdisco zu gehen. Hier waren es im Schnitt dann 2-3 Bier und 2-3 Longdrinks. Durch den Alkohol gelang es mir auch, Frauen anzusprechen bzw. die Introvertiertheit abzulegen. In der Woche habe ich keinen Alkohol getrunken, es hat mir auch einfach nicht geschmeckt. Im Studium von 18-20 war ich regelmäßig mit Freunden feiern, bestimmt 3mal die Woche. Was am Ende darin resultierte, dass ich mein Studium vernachlässigte und schlussendlich auch scheiterte. Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht verstanden, dass es einen Zusammenhang zwischen den Konsum von Alkohol und meiner eigenen inneren Zufriedenheit gibt. Meist haben wir in Gesellschaft getrunken und im Freundeskreis gegenseitig motiviert mehr als gesund ist zu trinken. Mein Ziel war es dabei, so viel zu trinken dass ich nicht zu schüchtern bin um jemanden anzusprechen, aber nicht zu viel, damit kein Rausch entsteht. Eine Gewohnheit habe ich erst im Nachhinein erkannt und was dies auch für Probleme mit sich gebracht hat. Das Fehlen in der Uni, verpassen von Zügen in die Heimat. Abwendung von manchen Personen aufgrund der Partys. Es waren sicher bei den Partys 5-6 Bier und meist 2 Cuba Libre. Ich habe mir selbst eingeredet, dass es schmeckt, aber spätestens nach dem dritten Bier war es mir eigentlich egal. Das ganze endete als ich meine Ex-Verlobte kennenlernte. Wir führten 2,5 Jahre eine Fernbeziehung. In dieser Zeit war ich sehr in der Ausbildung eingespannt und habe nur bei bestimmten Anlässen (Firmenfeier, Geburtstag, Weihnachtsfeier) getrunken. Auch hier ist ein Muster zu erkennen. Bis 3 Bier ging alles gut, danach habe ich die Kontrolle über mein Trinkverhalten verloren. Was darin resultierte, dass ich wieder Wochen lang kein Verlangen nach Alkohol hatte. Am Wochenende war ich meist mit dem Auto auf der Autobahn und wollte daher auch Samstags nichts trinken, da ich den Sonntag mit der Partnerin nicht verschlafen wollte und es hasste, müde und kaputt Auto zu fahren. Als wir zusammen gezogen sind (2018), gab es alle zwei Wochen einen Anlass was zu trinken. Meist waren wir zusammen unterwegs, so dass sie mir rechtzeitig ein Feedback gegeben hat, wenn ich wieder zu viel trinken wollte. Da wir beide berufstätig sind und ich noch eine Weiterbildung gemacht habe, wurden die Partys bedeutend weniger und reduzierten sich wieder nur auf Anlässe (Firmenfeier, Oktoberfest, Geburtstage) in der Regel Einmal im Monat. Nach einem stressigen Tag habe ich angefangen zu Hause ein Bier zu trinken. In der Regel die Woche 1-3 Bier und zwischendurch einen Tag Pause. Ich habe mein Verhalten dabei stark reflektiert und gemerkt, dass ich anfällig bin und mich auch leicht verleiten lasse, wenn es keine Gründe gibt nichts zu trinken. Wir haben in der Partnerschaft auch oft darüber gesprochen und es gab deswegen auch öfter Streit. Besonders wenn ich alleine bei Veranstaltungen war, ist es zu oft aus dem Ruder gelaufen. Ich kannte dabei die gesetzlichen Grenzen, jedoch hab ich immer wieder meine eigene überschritten. Am Ende wusste ich, dass es zu Hause ärger gibt und wenn ich den eh habe, dann brauch ich auch nicht aufhören. Es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, fällt mir erst heute als Option ein. Mal nein zu sagen und Größe zu zeigen konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Ich habe meistens versucht jegliche Probleme mit mir alleine zu lösen, anstatt mit meiner Partnerin oder jemand anderes darüber zu reden. Ich habe mir keine Hilfe oder Unterstützung geholt um über mein Verhalten zu sprechen. Mein Sozialesumfeld hat den Konsum nicht kritisiert bzw. die Regelmäßigkeit so nicht mitbekommen. Die Rauschzustände galten dabei als Ausnahme, da diese auf die Veranstaltungen reduziert waren und wurden von allen Seiten meist mit: „Das kann mal passieren“ gebilligt. So war es bis zur Trennung. 4. Wie ist der Konsum heute? Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten? Die ganze Situation seit Anfang Dezember hat mich in ein ziemliches Loch geworfen, wo mir weder nach essen oder trinken zumute war. Nach dem ersten Schock nach der Trennung, habe ich alte Muster wieder aufkommen lassen. Das Wochenende und Weihnachten wurden 3-4 Bier am Abend getrunken. Beim Feiern kamen dann noch Cocktails hinzu. Ich habe mich zum 27.12. im Fitnessstudio angemeldet um wieder in Form zu kommen und diesem Teufelskreis zu entgehen. Am besagten Tattag war ich nochmal beim Sport und habe abends dann die Puppen wieder tanzen lassen. Seit dem 31.12.2022 lebe ich abstinent. 5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt? Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden? Die Polizeikontrolle hat mich gefühlt auf die Seitenlinie gedrückt um über alles nachzudenken und zu merken, dass ich jetzt eine Grenze überschritten habe, die immer ein rotes Tuch war. Die ersten Tage habe ich mit meinen engsten Freunden über das Thema gesprochen und für mich selbst festgestellt, dass ich ein Problem habe den Alkohol richtig einzuschätzen. Auf Arbeit wurde ich belächelt kein Sekt zum neuen Jahr mitzutrinken oder bei der Geburtstagsrunde auf den Alkohol zu verzichten. Mittlerweile ist es akzeptiert, dass ich zu den alkoholfreien gehöre. Mir helfen extrem meine engsten Arbeitskollegen die mich in der aktuellen Situation auffangen, Verständnis zeigen und einen Unterstützen. Zum anderen fühle ich mich durch den regelmäßigen Sport extrem fit, wo der Alkohol für den Fortschritt nur hinderlich ist. Auch bin ich morgens ausgeschlafener und tagsüber produktiver, was mich jeden Tag mehr und mehr bestärkt auf Alkohol zu verzichten. Ich merke wie sehr ich auf den Führerschein angewiesen bin und wie stark ich mich in meiner eigenen Freiheit eingeschränkt fühle. Mit diesem Wissen, dass ich mich selbst in so eine scheiße manövriert habe und die Warnsignale die es mehr als genug über mein Alkoholkonsum gab, möchte ich es gar nicht mehr soweit kommen lassen. Die Gefahr auf Arbeit habe ich selbst unter Kontrolle bekommen. Im Freundeskreis ist Alkohol sehr toleriert, ich versuche die Aktivitäten auf den Tag zu beschränken und beim Abstecher in die Bar oder den Club suche ich derzeit die Gesellschaft von nicht Trinkern. Das macht es mir leichter und ich merke vermehrt das es auch ohne geht. Es gibt auch Tage, da fällt es mir sehr schwer es durchzustehen. Neben dem erholsamen Schlaf und den Sport versuche ich derzeit meine Ernährung umzustellen. Ich weiß das es für mich ein langer und harter Weg ist und ich in der Vergangenheit immer sehr leicht schwach geworden bin. Mein Ziel ist es in Zukunft ohne Alkohol und die Ex-Verlobte glücklich zu sein. Mir selbst genug zu sein, ohne das ich die Situation betäuben muss. Ich merke das ich durch den Sport mein Selbstbewusstsein stärke und es mir dann leichter fällt den Drang auszuhalten. Auch bin ich durch meinen Beruf extrovertierter geworden bzw. habe ich keine Probleme mehr nüchtern Menschen anzusprechen bzw. offen zu kommunizieren. Ich weiß, dass ich in bestimmten Situation schwach werden würde und mich derzeit nicht bereit fühle mich diesen zu stellen und sie daher vorerst vermeide. Zum Beispiel in den Club gehen/Bar gehen, da hier die Verlockung für mich noch zu groß ist. Ich gebe mir selbst die Zeit die ich brauche. Mir hilft es extrem mit Personen offen über mein Problem zu reden und merke das ich nicht die befürchtete Abneigung erhalte sondern Verständnis und Unterstützung. |
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Beitrag
#2
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![]() Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 345 Beigetreten: 24.08.2015 Wohnort: DO Mitglieds-Nr.: 76950 ![]() |
Ich habe eine Anwältin die mich im Verfahren begleitet und vertritt. Grüss Dich , Die kann das Geschehene nicht rückgängig machen.Mein Tipp,spar Dir das Geld. Die MPU wird so oder so auf Dich zukommen. Zu dem FB werden sich bestimmt noch kompetentere Member,als ich, zu diesem Thema in diesem Bereich äussern. . Gruss Uwe |
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Beitrag
#3
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Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 1124 Beigetreten: 07.01.2020 Mitglieds-Nr.: 86298 ![]() |
Ich habe eine Anwältin die mich im Verfahren begleitet und vertritt. Die kann bestenfalls die Höhe der Geldstrafe etwas runterdrücken. Ob sich das rechnet? Am liebsten wäre mir wenn ich auf ein Fahrverbot komme und die MPU mir erspart bleibt und ich mein Dienstwagen bald wieder nutzen kann Deine Fahrerlaubnis wird geschreddert. Wenn du eine neue beantragst, kommt die MPU-Anordnung. Das ist bei BAK>1,6 zwingend. Du wärst selbst bei niedrigerem Blutalkohol ein ganz heißer Kandidat für eine MPU-Anordnung, da du laut deiner Beschreibung keinerlei Ausfallerscheinungen hattest und sehr klar in der Birne warst - demzufolge also über eine noch deutlich höhere Alkoholgewöhnung verfügst. Zum Fragebogen halte ich mich kurz. Der ist ein typisches "Erstlingswerk". - Du führst noch keinerlei innere Motive (Frage 2) auf. - Du widersprichst dir an manchen Stellen ganz erheblich selbst. Beispiel: beim Abstecher in die Bar oder den Club suche ich derzeit die Gesellschaft von nicht Trinkern. Das macht es mir leichter und ich merke vermehrt das es auch ohne geht. Ich weiß, dass ich in bestimmten Situation schwach werden würde und mich derzeit nicht bereit fühle mich diesen zu stellen und sie daher vorerst vermeide. Zum Beispiel in den Club gehen/Bar gehen, da hier die Verlockung für mich noch zu groß ist. Das muss dir aktuell aber noch keine allzu großen Sorgen machen. Zum jetzigen Zeitpunkt das Wichtigste, wenn du möglichst schnell (ich prognostiziere mal 12 Monate) eine neue Fahrerlaubnis haben möchtest: Hast du bereits mit Abstinenznachweisen begonnen? -------------------- Immer wenn jemand "Fragen kostet nichts" sagt, fällt irgendwo ein Anwalt lachend vom Stuhl.
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#4
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![]() Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 1765 Beigetreten: 30.05.2020 Wohnort: Lüneburger Heide Mitglieds-Nr.: 86927 ![]() |
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Verkehrsportal,
vieles Wichtige hast du ja schon gehört. Daher von mir zum Einstieg nur noch einige Ergänzungen. Deine Konsumhistorie schreit ( noch ) nach absoluter Verdrängung. Du gibst als Höchstmenge 5-6 Bier + 2 Cuba Libre an, als du 20 warst. Zur Zeit der TF 3 Bier. Diese Mengen erklären nicht im Ansatz deine Promille. Da musst du deine Verdrängung durchbrechen und der Tatsache inˋs Auge schauen, dass du viel, viel mehr getrunken haben musst. Für den Anfang wäre meine Empfehlung, dass du dich mal mit der Widmark-Formel beschäftigst. Du hattest schon in der Vergangenheit deutlich merkbare negative Folgen durch deine Sauferei, Abbruch des Studiums, Verlust sozialer Kontakte, Stress in der Beziehung. Damit kratzt du schon enthusiastisch an den Kriterien der Abhängigkeit… Ob diese TF als Weckruf für dich reicht ? Zumal du ja danach noch kräftig gebechert hast… ? War deine Sauferei vielleicht der Trennungsgrund ? Oder einer davon ? Verzeihe mir bitte meine offenen Worte, aber in der Kuschelecke wird niemand auf eine erfolgreiche MPU vorbereitet. Auf jeden Fall bist du hier richtig, um so schnell wie möglich wieder Auto fahren zu können. Liebe Grüße ![]() -------------------- non MPU, sed vitae discemus
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Beitrag
#5
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![]() Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 1765 Beigetreten: 30.05.2020 Wohnort: Lüneburger Heide Mitglieds-Nr.: 86927 ![]() |
P.S.: Hast du dich vielleicht mit der Zeitangabe vertan ? War deine TF am 30.11. ?
-------------------- non MPU, sed vitae discemus
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Beitrag
#6
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![]() Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 26066 Beigetreten: 21.09.2007 Wohnort: NRW Mitglieds-Nr.: 36827 ![]() |
Zum Fragebogen halte ich mich kurz. Der ist ein typisches "Erstlingswerk". - Du führst noch keinerlei innere Motive (Frage 2) auf. - Du widersprichst dir an manchen Stellen ganz erheblich selbst. Der Kurzfragebogen ist immer ein Erstlingswerk. Er soll ja auch nur die Basisfakten vermitteln und den Einstieg in die weitere Aufarbeitung stützen. Dafür ist er schon recht ausführlich. -------------------- Grüße
Kai --- sorry, keine Privatkonsultationen per PN --- |
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Beitrag
#7
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Neuling Gruppe: Neuling Beiträge: 2 Beigetreten: 02.02.2023 Mitglieds-Nr.: 90373 ![]() |
Danke für eure schnelle und ehrliche Rückmeldung. Ich will das Thema wirklich mal aufräumen. Meine innere Stimme hat mir schon die letzten Jahre immer wieder gesagt, dass ich ein Problem habe und es einfach nicht wahrhaben wollte bzw. zu Feige war es mir einzugestehen.
Die kann bestenfalls die Höhe der Geldstrafe etwas runterdrücken. Ob sich das rechnet? - Den Fall übernimmt die RS-Versicherung. Zum Fragebogen halte ich mich kurz. Der ist ein typisches "Erstlingswerk". - Du führst noch keinerlei innere Motive (Frage 2) auf. - Du widersprichst dir an manchen Stellen ganz erheblich selbst. Beispiel: beim Abstecher in die Bar oder den Club suche ich derzeit die Gesellschaft von nicht Trinkern. Das macht es mir leichter und ich merke vermehrt das es auch ohne geht. Ich weiß, dass ich in bestimmten Situation schwach werden würde und mich derzeit nicht bereit fühle mich diesen zu stellen und sie daher vorerst vermeide. Zum Beispiel in den Club gehen/Bar gehen, da hier die Verlockung für mich noch zu groß ist. Das muss dir aktuell aber noch keine allzu großen Sorgen machen. Das war eher gemeint, dass wenn die anderen in eine Bar gehen, gehe ich nicht mit und suche mir für den Abend andere Leute oder bleibe zu Hause. Zum jetzigen Zeitpunkt das Wichtigste, wenn du möglichst schnell (ich prognostiziere mal 12 Monate) eine neue Fahrerlaubnis haben möchtest: Hast du bereits mit Abstinenznachweisen begonnen? Mit den Nachweisen habe ich noch nicht begonnen, ich denke mal für mich wird die Urinprobe am besten sein, da ich hier weniger Zeit verliere. Habe ich mich aber noch nicht soweit informiert. Deine Konsumhistorie schreit ( noch ) nach absoluter Verdrängung. Du gibst als Höchstmenge 5-6 Bier + 2 Cuba Libre an, als du 20 warst. Zur Zeit der TF 3 Bier. Diese Mengen erklären nicht im Ansatz deine Promille. Da musst du deine Verdrängung durchbrechen und der Tatsache inˋs Auge schauen, dass du viel, viel mehr getrunken haben musst. Für den Anfang wäre meine Empfehlung, dass du dich mal mit der Widmark-Formel beschäftigst. Zur TF habe ich neben den Bier noch 3 Gin Tonic, 3 Schnäpse Rum und im Club nochmal 2 Pfeffi und den Jäger-E. Also so wie oben beschrieben. Laut Widmark-Formel komme ich damit aber deutlich über die 1,9 Promille. P.S.: Hast du dich vielleicht mit der Zeitangabe vertan ? War deine TF am 30.11. ? Erwischt wurde ich am 31.12.22 um 4:20. Begonnen hat das Saufgelage bereits am 30.12. um 20 Uhr. Du hattest schon in der Vergangenheit deutlich merkbare negative Folgen durch deine Sauferei, Abbruch des Studiums, Verlust sozialer Kontakte, Stress in der Beziehung. Damit kratzt du schon enthusiastisch an den Kriterien der Abhängigkeit… Ob diese TF als Weckruf für dich reicht ? Zumal du ja danach noch kräftig gebechert hast… ? War deine Sauferei vielleicht der Trennungsgrund ? Oder einer davon ? Verzeihe mir bitte meine offenen Worte, aber in der Kuschelecke wird niemand auf eine erfolgreiche MPU vorbereitet. Wie gesagt bin ich froh über die ehrlichen Worte, damit kann ich besser arbeiten und mich auch intensiv mit der Realität auseinander setzen. In den letzten Wochen waren es so viele Tiefschläge, weil Probleme nicht angesprochen wurden, da bin ich doch eher froh jetzt den Arsch in der Hose zu haben alles sauber aufzuarbeiten und offene Worte zu bekommen. Die TF hat auf jeden Fall sehr viel in mir ausgelöst und mich sehr wach gerüttelt, was alles so verkehrt läuft. Das ganze ist jetzt einen Monat her und ich fühle mich immer noch schäbig, keine Kontrolle mehr über alles bekommen zu haben. Nach der TF war Schluss mit der Sauferei. War am 31.12. alleine zu Hause in der leeren Bude und habe mich selbst bemitleidet. Mir war weder nach Jahreswechsel oder feiern oder Menschen. Meinem AG hab ich es am 01.01. mitgeteilt, dass ich erstmal Fußgänger bin. Wir haben hier eine gemeinsame gütliche Lösung gefunden wie es erstmal weiter geht. Es spielte definitiv mit rein, vor allem da sie in der Familie sehr negative Erfahrung gemacht hat und sich berechtigterweise darum sorgte, dass ich mich in die gleiche Richtung entwickle. Was kann ich als nächstes Tun um das ganze aufzuarbeiten? |
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Beitrag
#8
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Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 1124 Beigetreten: 07.01.2020 Mitglieds-Nr.: 86298 ![]() |
Mit den Nachweisen habe ich noch nicht begonnen, ich denke mal für mich wird die Urinprobe am besten sein, da ich hier weniger Zeit verliere. Habe ich mich aber noch nicht soweit informiert. Nach deiner Darstellung bist du seit einem Monat abstinent. Mit einem Urinkontrollprogramm zum Abstinenznachweis (AN) hättest du deshalb schon längst beginnen können, solltest du möglich bald. Wenn wir für die MPU mal von einer Abstinenzpflicht ausgehen (und dazu neige ich nach dem bisher Gelesenen), dann musst du mindestens 12 Monate Abstinenz nachweisen. Jeder Tag, den du jetzt mit dem Beginn wartest, verschiebt deine Chance auf eine neue Fahrerlaubnis somit weiter nach hinten. Du schließt für den AN mit einem nach DIN ISO EN 17025 zertifizierten (wichtig!!) Labor einen Vertrag ab. Freie Labore sind regelmäßig deutlich preiswerter als "Komplettpakete" von Institutionen wie TÜV etc. Da müsstest du dich für deine Region selbständig informieren. Was kann ich als nächstes Tun um das ganze aufzuarbeiten? Hier im Forum kannst du erstmal weiter relativ locker mit uns im Gespräch bleiben. Es kann auch sinnvoll sein, dich in die verschiedenen Biographien anderer Nutzer (meist die längeren Threads zum Thema Alkohol) einzulesen. Hier kannst du ggf. viele erste Denkanstöße zu deinen persönlichen inneren Motiven für den hohen Alkoholkonsum erhalten, die später Grundlage und Kern deiner Aufarbeitung und MPU-Vorbereitung bilden. Im Real-Life dürfte der Besuch einer kostenlosen Suchtberatung (Caritas o.ä. Einrichtungen) der sinnvollste Schritt sein. Ganz wichtig: Daraus resultiert nicht, dass du selber oder jemand anderes dich für tatsächlich süchtig hält - es geht vielmehr darum, eine fachkompetente Einschätzung über deine Problemtiefe zu erhalten und ggf. Informationen über weitere Hilfsangebote zu erlangen. Auch wenn es zunächst zynisch klingen mag, du hast nun in den nächsten Monaten eine umfangreiche Aufgabe, die durchaus auch gegen deine beschriebene Einsamkeit wirken kann. Wichtig werden absolute Ehrlichkeit, vertrauten Anderen und dir selbst gegenüber, sowie Offenheit auch für unbequeme Erkenntnisse und Veränderungen sein. Du machst hier bisher, obwohl dir bereits einiges Unerwünschtes geschrieben wurde, einen sehr zugänglichen Eindruck diesbezüglich. Das ist die beste Grundlage, deine TF irgendwann rückblickend als Glücksfall zu betrachten. ![]() -------------------- Immer wenn jemand "Fragen kostet nichts" sagt, fällt irgendwo ein Anwalt lachend vom Stuhl.
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Beitrag
#9
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Mitglied ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members 1000+ Beiträge: 4030 Beigetreten: 08.06.2011 Wohnort: Mittelhessen Mitglieds-Nr.: 59720 ![]() |
Du schließt für den AN mit einem nach DIN ISO EN 17025 zertifizierten (wichtig!!) Labor einen Vertrag ab. Noch wichtiger: das Labor muss nach DIN ISO EN 17025 für forensische Zwecke zertifiziert sein. Nur das stellt sicher, dass alle relevanten Kriterien eingehalten werden, die einen AN für die MPU verwertbar machen. Ich kann das, was @Kai, @Herbie und auch @T73 bisher gesagt haben. Als erste Annäherung an deine Konsumkarriere würde ich vorschlagen, dass du dir eine Art Tabelle machst mit den Spalten "durchschnittlicher Konsum/maximaler Konsum", "Stimmung", "Ereignisse" und "Konsequenzen". In die Zeilen trägst du dann abschnittsweise die einzelnen Phasen ein, so wie du es schon im Kurzfragebogen gemacht hast. Du kannst, wenn dir eine noch feinere Untergliederung als die bisherige passender erscheint, dann auch diese verwenden. Das verschafft dir einen schnellen Überblick über die Entwicklung deines Konsums. Dass das natürlich nur funktioniert, wenn du mit dir selbst sehr ehrlich bist, dürfte auf der Hand liegen. Grundsätzlich gesehen hast du Zeit, denn auch ich denke, dass ein Jahr AN bei dir notwendig sein könnte. Ganz generell hat es für mich den Anschein - der natürlich täuschen kann - als hättest du dich, wenn es um die Kontrolle deiner Trinkmengen ging, eher an äußeren Warnmarken (Freundin) orientiert als an einem in dich hinein horchen, ob es nur reicht oder schon zu viel ist. Sollte dem so gewesen sein, stellt sich natürlich die Frage, ob das bei dir generell so ist, dass du dich an anderen und deren Maßstäben orientierst, ob das nur beim Alkohol so war und wie du Maßstäbe entwickeln kannst, die dir selbst gehören. Das nur mal so als ein erstes winziges Feedback. Edit: Ein paar Gedanken doch noch mit auf den Anfang des Weges: Es ist vollkommen okay, dass du dich im Moment wie Laterne ganz unten fühlst. Nicht etwa aus moralischen Gründen, sondern weil es durchaus selbstwertschädigend sein kann, sich einzugestehen, dass man Probleme mit dem Umgang mit Alkohol hat. Der scheint anderen so leicht zu fallen, also warum kriegt man das selbst nicht hin? Andererseits liegt genau hier auch die Chance der aktuellen Situation. Du hast jetzt die Möglichkeit, für dich neue Maßstäbe zu setzen und dich wieder nach vorne zu arbeiten. Die Arbeit an und mit sich selbst kann durchaus spannend sein und erfahrungsgemäß kommt man gestärkt aus einer solchen Phase heraus. Das natürlich nur, wenn man es ernst meint mit der Arbeit und diese nicht nur leisten will, weil man die FE so sehr vermisst. ![]() Grundsätzlich ist jede MPU bestehbar, das erleben wir immer wieder. und du wärst nicht der erste, der irgendwann sagt, die TF war das beste, was mir passieren konnte. Nicht etwa weil wir hier so lebensunfroh, streng und verklemmt drauf wären, sondern weil es einfach viel besser ist, wenn man sich den Kopf nicht zulöten, wegkiffen oder sonst was muss, um sein Leben fristen zu können. Macht nüchtern viel mehr Spaß, so was. Finde ich ganz persönlich. Also Kopf hoch, wird schon. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Du hättest auf einer TF vielleicht einen schweren Unfall verursachen können oder hättest dir bei einem Sturz im besoffenen Kopp das Genick brechen können. Unter dem Aspekt war deine TF eher noch harmlos. Alles eine Frage der Perspektive. -------------------- "Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 01.04.2023 - 22:09 |