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> Keine Termine zur praktischen Prüfung
Proteus
Beitrag 07.01.2023, 17:42
Beitrag #1


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Hallo zusammen,

hoffe einer von euch kann mir helfen bzw. zu dem folgenden Sachverhalt einen Tip geben:

Meine Nichte macht aktuell ihren Führerschein der Klasse B.
Inzwischen muss sie nur noch die praktische Prüfung ablegen.
Hier liegt aber aktuell das Problem: Es gibt aktuell absolut keine Termine. Nach Angaben der Fahrschule kann es bis zu 6 Monate dauern (+/-) bis sie die Prüfung ablegen darf.

Nun ist sie aktuell im fünften Monat und die Fahrschule macht immer noch keine Hoffnung auf eine baldige Prüfung. Nun wollte ich mal bei den Spezialisten hier im Forum mal nachfragen ob ihr eine Idee habt wo man sich beschweren kann(Landrat, Tüv od. andere Stelle? )

Weiterhin habe ich mir auch schon überlegt ob sich meine Nichte nicht einfach bei uns im Landkreis ummeldet(wir wohnen zwar im selben Bundesland aber ca. 250 km entfernt).
Wäre das so einfach möglich?
Was wäre in dem obrigen Fall zu beachten?
Wie lange müsste sie sich mindestens ummelden?

Mit ist klar das sie sich im obrigen Fall bei einer anderen Fahrschule anmelden müsste und die neue Fahrschule zunächst die Reife prüfen wird aber dadurch das die letzte Fahrstunde 5 Monate zurück liegt wird wohl auch die aktuelle Fahrschule erst ein paar Stunden anordnen bevor meine Nichte die Prüfung ablegen kann.

Vielen Dank für eure Hilfe .

Mfg,

Proteus
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carhol2
Beitrag 07.01.2023, 19:26
Beitrag #2


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Was du machen kannst ?

Kurzversion: gar nichts ausser warten

Langversion:
Beschweden, egal wo, landen in der Rundablage P
Ummelden wäre nur sinnvoll wenn sie in einen anderen TÜV Bezirk ziehen würde und dort nicht so lange Wartezeiten sind

Bei einer Ummeldung ist ein Wohnsitzwechsel (oder eine andere der Ausnahmen) und eine Genehmigung des zuständigen SVA erforderlich.
Das eine andere Fahrschule wegen der Enkelin einen der eigenen Fahrschüler zurückstellt ist unwahrscheinlich.





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blackdodge
Beitrag 07.01.2023, 19:43
Beitrag #3


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ich sags mal so, rede einfach mal mit anderen Fahrschulen. Meist ist es so, dass eine Fahrschule bestimmte feste Termine für die parktische Prüfung zugeteilt bekommen hat und nur diese nutzen kann (jede FS hat ein Kontingent). Da kann es schon helfen mal bei ner anderen FS nachzufragen.

Ansonsten eben einen Wohnsitzwechsel in einen anderen Landkreis oder ne kreisfreie Stadt anstreben. Problem kann aber der Stadtverkehr bei der Prüfung sein.


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runrig1
Beitrag 08.01.2023, 12:49
Beitrag #4


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Sind die Voraussetzungen alle erfüllt? Ich meine hauptsächlich die finanziellen. 6 Monate für einen Prüftermin halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Der Beitrag wurde von Jens bearbeitet: 08.01.2023, 15:30
Bearbeitungsgrund: Unnötiges Vollzitat entfernt
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carhol2
Beitrag 08.01.2023, 18:10
Beitrag #5


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Zitat (blackdodge @ 07.01.2023, 19:43) *
eine Fahrschule bestimmte feste Termine für die parktische Prüfung zugeteilt bekommen hat und nur diese nutzen kann (jede FS hat ein Kontingent).



Das ist nicht richtig.
Die Fahrschulen beantragen bei TÜV/DEKRA eine bestimmte Anzahl von Prüfungen für einen bestimmten Termin.
Entweder bekommt man dann eine Zusage oder eben nicht, oder nur zum Teil.

Fahrschulen mögen es gar nicht wenn sich Fahrschüler in die Organisation von Prüfungen einmischen.



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Proteus
Beitrag 10.01.2023, 20:21
Beitrag #6


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Zitat (carhol2 @ 07.01.2023, 19:26) *
Bei einer Ummeldung ist ein Wohnsitzwechsel (oder eine andere der Ausnahmen) und eine Genehmigung des zuständigen SVA erforderlich.


Da wäre schon das nächste Problem: Die Führerscheinstelle als auch die KFZ-Zulassungsstelle kann man nur über eine Online-Terminvergabe besuchen. Aufgrund Softwareproblemen gibt es aber kaum/keine Termine.
Aber bist du dir sicher, dass man einen Antrag stellen muss wenn man umzieht?
Soweit ich das verstanden habe muss man, bei einem Umzug, „nur“ bei der neuen Führerscheinbehörde einen Antrag stellen und die holen sich dann die Unterlagen von der bisher zuständigen Behörde.
Im Grunde war das auch nur eine Idee. Ich bezweifele, dass meine Nichte das wirklich in Betracht ziehen würde.


Zitat (blackdodge @ 07.01.2023, 19:43) *
Da kann es schon helfen mal bei ner anderen FS nachzufragen.


Das Problem haben aktuell alle Fahrschulen dort.
Außerdem bezweifele ich, dass eine andere Fahrschule einen neuen Prüfling dran nimmt während die eigenen Fahrschüler warten müssen.
Du kannst ja mal nach Essen und praktischer Prüfung googeln.


Zitat (runrig1 @ 08.01.2023, 12:49) *
Sind die Voraussetzungen alle erfüllt? Ich meine hauptsächlich die finanziellen. 6 Monate für einen Prüftermin halte ich für sehr unwahrscheinlich.


Die Voraussetzungen sind alle erfüllt. Dies hat mir die Fahrschule selbst bestätigt.
Das Einzige was fehlt ist der Prüfungstermin für die praktische Prüfung.


Zitat (carhol2 @ 08.01.2023, 18:10) *
Fahrschulen mögen es gar nicht wenn sich Fahrschüler in die Organisation von Prüfungen einmischen.


Das war auch eigentlich nicht meine Intention. Aber es kann auch nicht sein das Prüflinge über ein halbes Jahr auf ein Prüftermin warten müssen und damit deutlich höhere Kosten haben.
Schließlich wird sich die Fahrschule/Fahrlehrer, nach über einem halben Jahr, nochmals von der Prüfungsreife des Prüflings überzeugen wollen.
Und nur zur Info: Ein Führerschein kostet aktuell ca. 2500 EUR.
Nach Aussagen von örtlichen Fahrschulen, hier in meiner unmittelbaren Umgebung, bekommt man innerhalb von 2-3 Wochen einen Termin. Leider wohnt hier meine Nichte nicht. crybaby.gif
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carhol2
Beitrag 10.01.2023, 23:44
Beitrag #7


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Mit dem Einmischen warst nicht du sondern @Blackdog gemeint der das angeregt hat.

Auch bei einem Umzug ist eine Genehmigung des SVA erforderlich, den Grund dafür mag ich jetzt nicht schreiben.

Der TÜV/DEKRA ist kein Betrieb der von einer Stelle verwaltet wird sondern gliedert sich in Regionalbezirke die sich selber verwalten, auch in Personalfragen.
Daher kann es vorkommen das in einem Bezirk die Prüfungen pünktlich und kurzfristig bestätigt werden, im Nachbarbezirk ewige Wartezeiten sind.

Die Fahrschulen reichen aber frei werdende Prüfungsplätze untereinander an die Kollegen weiter so das es sein kann, daß deine Nichte recht kurzfristig einen Platz bekommt. Weil das aber ein Glücksspiel ist erzählt man das dem Fahrschüler eher selten damit er/sie sich nicht - unberechtigte - Hoffnungen macht.

Verantwortlich sind aber im Grunde die Politiker die die Beschwerden der Fahrlehrer seit 40 Jahren nicht ernst genommen haben sondern den Beschwichtigungen des TÜV glaubten.
Bis dann Corona kam und alles zusammenbrach....


,




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Proteus
Beitrag 07.06.2023, 21:32
Beitrag #8


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Nur mal als Nachtrag:

Meine Nichte hatte im März diesen Jahres ihre erste praktische Prüfung.
Die Prüfung hat sie nicht bestanden und seit dem nun auf einen neuen Termin für ihre zweiten Prüfung.
Lt. Fahrschule werden vom TÜV die Termine ständig storniert.


Mfg,

Proteus



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hk_do
Beitrag 07.06.2023, 23:18
Beitrag #9


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Die aktuelle Bundesregierung hatte sich vor zwei Jahren u.A. folgendes in den Koalitionsvertrag geschrieben:

"Wir wollen (...) das Monopol bei der Fahrerlaubnisprüfung unter Wahrung geltender Qualitätsstandards aufheben."

Es ist allerdings recht still geworden um das Thema whistling.gif
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HaWeThie
Beitrag 08.06.2023, 09:55
Beitrag #10


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Sehr hilfreicher Beitrag


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Alle Angaben ohne MG, Pistole und Gewähr
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Stromdriver
Beitrag 08.06.2023, 15:21
Beitrag #11


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Klar ist der hilfreich.
Die GTÜ steht schon in den Startlöchern. Es fehlt fast nur noch die Änderung der gesetzlichen Vorgaben...
Wenn das Monopol im Bereich FE-Prüfungen fällt, gibt es auch nicht mehr die lange Wartezeit für praktische FE-Prüfungen.
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Der_Veranstalter
Beitrag 08.06.2023, 17:33
Beitrag #12


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Zitat (HaWeThie @ 08.06.2023, 10:55) *
Sehr hilfreicher Beitrag


Definitiv war der hilfreich.

Keinen Bock auf Mitbewerber?


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Firefighter im Ruhestand....

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Stromdriver
Beitrag 08.06.2023, 18:27
Beitrag #13


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Zitat (Der_Veranstalter @ 08.06.2023, 17:33) *
Keinen Bock auf Mitbewerber?

Könnte man rein interpretieren... whistling.gif
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Jens
Beitrag 08.06.2023, 18:39
Beitrag #14


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Zitat (Der_Veranstalter @ 08.06.2023, 18:33) *
Keinen Bock auf Mitbewerber?
Meines Wissens ist @HaWeThie nicht beim TÜV.


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carhol2
Beitrag 09.06.2023, 01:04
Beitrag #15


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Zitat (Stromdriver @ 08.06.2023, 15:21) *
Wenn das Monopol im Bereich FE-Prüfungen fällt, gibt es auch nicht mehr die lange Wartezeit für praktische FE-Prüfungen.


Es wird sich an den Wartezeiten nichts wesentliches ändern weil weder TÜV noch DEKRA Interesse daran haben mehr Prüfer einzustellen. Der TÜV prüft im Western, DEKRA im Osten; man wird einige Prüfer "austauschen" aber die Gesamtzahl wird sich nicht wesentlich ändern. Warum auch? Die Kunden sind ja da, egal ob die jetzt 2, 4, oder 6 Wochen auf einen Prüftermin warten müssen. Es wird nicht so sein das die Fahrschulen heute beim TÜV und morgen bei der DEKRA prüfen können.


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Stromdriver
Beitrag 09.06.2023, 07:31
Beitrag #16


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Wenn das Monopol fällt, ist mindestens ein Dritter mit dabei. Der wird auch zusätzliche Prüfer bereitstellen.
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carhol2
Beitrag 09.06.2023, 08:48
Beitrag #17


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Da kann auch ein dritter oder vierter bei sein. TÜV/DEKRA werden dann eben weniger Prüfer haben und es bleibt in der Gesamtzahl weitestgehend gleich.
Das Geschäftsmodell des TÜV ist mit möglichst wenig Prüfern möglichst viel Ertrag erwirtschaften, d.h. wenig Prüfer - viele Prüfungen.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Vorgaben von "Oben" und der wirklich erbrachten Leistung (Prüfer im Verhältnis zu Prüfungen) wird dann als Boni an die Regionalbüros, die für die Personalausstattung verantwortlich sind, ausgezahlt. Die Wartezeit für die Prüflinge spielt also gar keine Rolle.
So hat es mir mal ein Prüfer erklärt. Daher kommt es auch, daß in einer Region die Prüfungen halbwegs Pünktlich durchgeführt werden (Region hat viele Prüfer eingestellt = wenig Boni), in anderen eben nicht (wenig Prüfer= viel Boni). Bei der DEKRA, bei der GTÜ wird es ähnlich ablaufen.

Durch eine "Entmonopolisierung" bekommt man das Problem nicht in den Griff. Es muss eine Vorgabe her das pro 1000 Prüflingen/Jahr/Region (ein Prüfer kann pro Jahr 1600 Prüfungen abnehmen) ein Prüfer zur Verfügung steht. Bisher heißt es nur das eine "ausreichende" Anzahl von Prüfern zur Verfügung stehen muss. Wie TÜV/DEKRA/GTÜ/XYZ das unter sich aufteilen ist deren Sache, oder ob nur eine Organisation das macht wäre dann auch total egal.

Eine Konkurrenzsituation der Organisationen wird es auch nicht geben da sich die Fahrschulen für einen gewissen Zeitraum an eine der Organisationen binden müssen. Ohne diese Bindung würde es nicht gehen weil die Fahrschulen sich dann immer die Organisation aussuchen bei der die Prüfungen gerade am "leichtesten" sind.


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Stromdriver
Beitrag 09.06.2023, 13:08
Beitrag #18


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Ich teile Deine Bedenken nicht.
Kleinere Firmen (bei GTÜ und Co. sind die Ingenieurbüros alle Franchisenehmer) sind näher am Kunden als große Konzerne.
Die würden ihre Kunden nicht zu lange auf eine Prüfung warten lassen.
Seit es die Wettbewerbssituation im Bereich der HU gibt, hat sich die Wartezeit auch bei den TP reduziert, da die Kunden mehr Auswahl haben und eben nicht auf den Monopolisten angewiesen sind.

Eine langfristige Bindung halte ich nicht für erforderlich. Die Qualität hat sich auch durch die Entmonopolisierung im Bereich der Fahrzeugprüfungen nicht signifikant verschlechtert.

Wie lange müssten dann die Fahrschulen im voraus Prüfungen anmelden, dass auareichend Prüfer für je 1000 FE-Prüfungen im Jahr zur Verfügung stehen? think.gif
Ich verstehe den Ansatz, halte ihn aber für nicht praktikabel.

Ich bin überzeugt, dass das Monopol wie auch im Bereich der HU und "Einzelabnahmen" über kurz oder lang fallen wird....

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ilam
Beitrag 09.06.2023, 16:05
Beitrag #19


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Zitat (carhol2 @ 09.06.2023, 08:48) *
Das Geschäftsmodell des TÜV ist mit möglichst wenig Prüfern möglichst viel Ertrag erwirtschaften, d.h. wenig Prüfer - viele Prüfungen.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den Vorgaben von "Oben" und der wirklich erbrachten Leistung (Prüfer im Verhältnis zu Prüfungen) wird dann als Boni an die Regionalbüros, die für die Personalausstattung verantwortlich sind, ausgezahlt. Die Wartezeit für die Prüflinge spielt also gar keine Rolle.

Das ist halt das Geschäftsmodell, dass auch die Supermärkte vor 30 Jahren hatten. Eine möglichst lange Schlange sorgt dafür, dass das Kassierer durchgehend gut ausgelastet ist und keine Leerzeiten entstehen.
Irgendwann schnallte man aber, dass man mehr verdienen kann, wenn man flexibel auf die Kunden reagiert und so wird heutzutage fast überall bei mehr als ca. 3 wartenden Kunden eine weitere Kasse geöffnet. Wenn man das nicht macht, kauft der Kunden irgendwann woanders ein.

Warum funktioniert dieses Geschäftsmodell heute noch beim TÜV im Bereich der Fahrprüfungen? Weil man Monopolist ist. Bei der HU ist man hingegen zumindest an manchen Standorten in der Moderne angekommen. Ich bekam zumindest problemlos online einen Wunschtermin für meinen Wunsch-Samstag und dann klappte alles perfekt.
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F117
Beitrag 09.06.2023, 17:55
Beitrag #20


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Bei uns brauchst Du nicht einmal einen Termin ...

Wenn das FE-Prüfungs-Monopol fällt, werden die Wettbewerber sofort mit der Weiterbildung ihrer Prüfingenieure beginnen, da steht in wenigen Wochen eine locker dreistellige Zahl an Prüfern neben den bereits vorhandenen und nimm denen das Geschäft aus der Hand. Schau doch mal, wieviele 19(2)/21er-Gutachten heute schon bei den Wettbewerbern gemacht werden, die bis vor wenigen Jahren den Kollegen in blau(Westen) oder grün (Osten) vorbehalten waren. Warum sollte das im Bereich FE anders werden?


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"There's no such thing as a winnable war.
It's a lie we don't believe anymore!"

aus "Russians" - Sting 1986
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Stromdriver
Beitrag 09.06.2023, 18:12
Beitrag #21


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carhol2
Beitrag 10.06.2023, 15:50
Beitrag #22


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Zitat (ilam @ 09.06.2023, 16:05) *
Das ist halt das Geschäftsmodell, dass auch die Supermärkte vor 30 Jahren hatten. Eine möglichst lange Schlange sorgt dafür, dass das Kassierer durchgehend gut ausgelastet ist und keine Leerzeiten entstehen.
Irgendwann schnallte man aber, dass man mehr verdienen kann, wenn man flexibel auf die Kunden reagiert und so wird heutzutage fast überall bei mehr als ca. 3 wartenden Kunden eine weitere Kasse geöffnet. Wenn man das nicht macht, kauft der Kunden irgendwann woanders ein.

Warum funktioniert dieses Geschäftsmodell heute noch beim TÜV im Bereich der Fahrprüfungen?


Du kannst die Einkaufsschlange bei Aldi und Co nicht mit einer FE Prüfung vergleichen, genausowenig mit der HU. (Von den "Schwarzen Schafen" bei den kaum überwachten HU Prüfern mag ich jetzt nichts schreiben)
Aldi und Co möchten das der Kunde wiederkommt. Die FE Prüfung sollte aber eine einmalige Sache sein, man sieht den Kunden nicht wieder.
Um das Aldi Konzept zu verwicklichen müsse der Prüfer ein N.b. auf das Prüfprotokoll schreiben..... Nicht so ganz im Sinne des Erfinders. Genauso wie andersrum. Alle "Bestanden" ist für den Fahrschüler/Fahrschule zwar schön aber auch nicht im Sinn des Erfinders.
Man wird also die Prüfergebnisse der Organisationen miteinander vergleichen (so wie es heute auch mit den Ergebnissen der einzelnen Prüfer ist) und Ausreisser abmahnen bzw. aussortieren müssen.

Wenn man jetzt sagt beim TÜV wartet man lange auf einen Prüftermin werden alle Kunden zur Dekra (oder einer anderen Organisation) wechseln bis deren Kapazitäten auch erschöpft sind und es wieder Wartezeiten gibt. Der TÜV wird dann seine Fahrprüfer entlassen bzw. keine Neue mehr ausbilden.... So kann man das Spiel bis in die Unendlichkeit spielen.

Das der TÜV seine Monopolposition momentan schamlos ausnutzt ist unbenommen. Aber einfach sagen Monopol muss weg und alles wird gut ist etwas zu kurz gegriffen.
Ich finde es besser wenn man dem Monopolisten strenge Auflagen zur Ausstattung mit Prüfern macht oder sich ein ganz anderes System einfallen lässt.

In dem alten Monopolvertrag war dem TÜV der Zeitrahmen für eine Prüfung vorgegeben (ich meine es wären 3 Tage gewesen), Verschiebung darüber hinaus nur in begründeten Einzelfällen erlaubt. Der Neue (auch schon einige Jahre alt) hat das aufgeweicht und wird von der Politik nicht ausreichend sanktioniert wenn es zu Verstößen kommt.










Zitat (Stromdriver @ 09.06.2023, 13:08) *
Wie lange müssten dann die Fahrschulen im voraus Prüfungen anmelden, dass auareichend Prüfer für je 1000 FE-Prüfungen im Jahr zur Verfügung stehen? think.gif
Ich verstehe den Ansatz, halte ihn aber für nicht praktikabel.


Die Fahrschulen melden ihre Prüfungen so an wie bisher auch.
Man kann anhand der Geburtsstatistik und anderer Parameter die Anzahl der zu erwartenden Prüflinge für eine Region auf 18 Jahre im voraus abschätzen. Die von mir genannten 1000 Prüflinge resultiert nur daher das ein Prüfer 1600 Prüfungen im Jahr machen kann. Zu den 1000 Prüflingen muss man noch die ca. 400 Durchfaller rechnen so das man dann bei 1400 Prüfungen wäre, also sogar noch Spielraum nach oben wäre.


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Stromdriver
Beitrag 10.06.2023, 17:54
Beitrag #23


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Der Kunde wäre aber eher die Fahrschule, die die Prüforganisation auswählt. Analog zur Werkstatt bei HU.

Es werden sicher nicht alle Fahrschulen der TP den Rücken zukehren. Und natürlich wird es einen Wechsel von einer Prüforganisation zu einer anderen geben. Das ist klar.

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ilam
Beitrag 10.06.2023, 18:12
Beitrag #24


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Zitat (Stromdriver @ 10.06.2023, 17:54) *
Der Kunde wäre aber eher die Fahrschule, die die Prüforganisation auswählt. Analog zur Werkstatt bei HU.


Und am Ende natürlich auch die Fahrschüler, die sich dann die Fahrschule auch danach aussuchen, wie schnell es über diese einen Prüfungstermin gibt...

Spannend auch die Ansicht, dass man diese Kunden nicht wieder sieht und dass es damit ja fast egal ist. Stimmt nicht wirklich, den viele machen nicht nur einen Führerschein, zudem geben ja viele ihre Erfahrungen weiter. Sei es nun im Klassen-/Familien-/Bekanntenkreis oder über Internet.
Sowas kann einem nur egal sein, wenn man Monopolist ist und die Kundenschlange groß genug ist.

Und gerade in Bereichen, in denen es nicht gut klappt, kann eine Aufhebung eines Monopols Wunder bewirken - und macht auch dem bisherigen Platzhirschen Dampf unterm Hintern.

@carhol2: Schau Dir doch mal andere Bereiche an, wie sich (Ex-)Monopolisten verhalten. Besonders hübsch anzusehen bei der Telekom. Wo bauen die ihre Glasfaser aus? Bevorzugt, wo auch die Konkurrenz welche hat, danach kommen die Ecken, wo Kabelanschluss ist. Ganz hinten rangieren die Kunden, bei denen die Telekom-Leitung die einzige (potenzielle) Datenleitung ins Haus ist...



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carhol2
Beitrag 10.06.2023, 20:02
Beitrag #25


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Ihr vergleicht immer Äpfel mit Birnen. Bei der FE Prüfung handelt es sich um eine hoheitliche Aufgabe für die die Regeln der Marktwirtschaft nur bedingt gelten. Aber betrachten wir es marktwirtschaftlich.

Wie regelt sich das in der Marktwirtschaft ?
Einmal über den Service (keine Schlangen an der Kasse) und über den Preis der Ware.
Wenn wir jetzt also sagen TÜV und DEKRA treten in Konkurrenz fällt das Regeln über den Preis raus. Es bleibt nur noch der Service übrig.
Wenn man davon ausgeht das die Wartezeiten bei TÜV und DEKRA gleich sind, die eurer Meinung sich dann ja angleichen, bleibt als Serviceleistung nur noch die "Leichtigkeit" der Prüfung.
Und genau dahin wird der Kunde, also die Fahrschule, wechseln. Ist das so gewünscht ? Mit Sicherheit nicht.
Dieses Verhalten sehen wir auch hier im VP. Wenn jemand die HU nicht besteht wird ihm geraten es bei einem anderen Prüfer zu versuchen...

Die Kernfrage ist und bleibt die Anzahl der Prüfer, egal ob bei einer, zwei oder drei Organisationen. Zwingt man TÜV/DEKRA eine höhere Anzahl an Prüfern zu haben kann es mit dem Monopol so bleiben. Sollte die Organisation das Ziel verfehlen muss man sie sanktionieren, von Strafzahlungen bis zur Kündigung des Vertrages.
Genau das ist aber von der Politik, dank der Lobbyarbeit und Tricksereien der Organisationen, nicht gewollt



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Stromdriver
Beitrag 10.06.2023, 20:17
Beitrag #26


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Ich mag Äpfel und ich mag Birnen. Aber ich vergleiche sie nicht.
Auch die HU ist eine hoheitliche Tätigkeit. Genau wie die des Technischen Diensts auch. Beide stehen in Konkurrenz zur TP.

Der Preis wird sicherlich nicht ausschlaggebendes Kriterium sein. Der dürfte eh entweder vorgegeben werden (GebOSt) oder wie im Bereich der HU auch sich unwesentlich unterscheiden.
Die Fahrerlaubnisprüfungen werden sicherlich bei den Nicht-TP-Organisationen nicht leichter sein als bisher bei der TP.
Bei uns in der Region hat die DEKRA (aaÜO) den Ruf, bei HU besonders streng zu prüfen. Der TÜV (TP) prüft etwas lockerer. Und dennoch haben die PI der DEKRA genug zu tun.

Du musst meine Meinung nicht teilen, aber ich sehe für das Monopol bei den FE-Prüfungen keine Zukunft.
Die TP hat sich schon so lange auf dem Status Quo ausgeruht und wird nicht mehr in die Puschen kommen.
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ilam
Beitrag 10.06.2023, 20:43
Beitrag #27


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Zitat (carhol2 @ 10.06.2023, 20:02) *
Wenn man davon ausgeht das die Wartezeiten bei TÜV und DEKRA gleich sind, die eurer Meinung sich dann ja angleichen, bleibt als Serviceleistung nur noch die "Leichtigkeit" der Prüfung.

Warum sollten die Wartezeiten rausfallen? Die werden nie wirklich identisch sein. Und es gibt ja noch andere Möglichkeiten, sich vom Konkurrenten abzuheben. So z.B. die Flexibilität bezüglich Zeit und Ort.

Und bei der Leichtigkeit: Das Thema haben wir überall, sei es bei der HU oder bei der MPU... es gibt etliche, die behaupten, bei Organistation A sei es leichter als bei Organisation B, das mag hier und da lokal auch stimmen aber nicht pauschal - was aber eher an den entsprechenden Prüfern liegt - und weher einer wechselt die Firma oder man bekommt einen anderen Prüfer als erhofft.
Und wie streng ein Prüfer ist, interessiert eh nur bei Grenzfällen.

Zitat
Dieses Verhalten sehen wir auch hier im VP. Wenn jemand die HU nicht besteht wird ihm geraten es bei einem anderen Prüfer zu versuchen...

Tja...

Zitat
Die Kernfrage ist und bleibt die Anzahl der Prüfer, egal ob bei einer, zwei oder drei Organisationen. Zwingt man TÜV/DEKRA eine höhere Anzahl an Prüfern zu haben kann es mit dem Monopol so bleiben. Sollte die Organisation das Ziel verfehlen muss man sie sanktionieren, von Strafzahlungen bis zur Kündigung des Vertrages.


Viel zu starr. Warum sollen die eine öffiziell festgelegte Zahl von Prüfern haben, die zu einem einmal festgelegten Bedarf passt? Genau sowas hat doch die Lage verursacht.
Wenn es Konkurrenz gibt, wird jede Organisation schon aus Eigeninteresse dafür sorgen, dass die Prüferzahl passt. Ohne Konkurrenz kann man sich zurücklehnen und warten, es muss je jeder zu einem kommen.



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carhol2
Beitrag 10.06.2023, 22:32
Beitrag #28


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Flexibilität von Zeit? Schon einmal versucht 8 Leute terminlich unter einen Hut zu bekommen ? Ich sammel gerade Leute für ein Aufbauseminar. Jeder hat andere Terminwünsche. Funktionieren tut es nur wenn ich per Ordre de Mufti die Termine vorgebe.
Flexibilität von Ort ? Meinst du damit den Prüfling vor der Haustür abholen ? Das wäre eine ziemliche Ungleichbehandlung, Wenn du verschiedene Abfahrtsorte in einem Ort meinst hat der Prüfer Fahrzeiten (Leerlauf, statt 8 Prüflingen nur noch 7 und gesteigerte Kosten für den Prüfling), beamen geht ja noch nicht.

Die "Leichtigkeit" liegt nicht nur am Prüfer sondern u.a. auch an den Vorgaben der Organisation. Wenn die 20% Durchfaller haben wollen haben die dann auch nur 20% Durchfaller (geht auch mit 80%) man will ja besser als die Konkurrenz sein..... Ist auch intern beimTÜV so, Prüfer die ausserhalb der Vorgaben liegen werden zum Personalgespräch "gebeten"

Die Lage wurde durch eine zu geringe Anzahl von Prüfern herbeigeführt weil man an die "Ehrlichkeit" der Organisationen geglaubt hat. Siehe dazu auch eins meiner vorherigen Postings über die finanzielle Seite der Organisation.
Früher war der TÜV ein e.V. der keine Gewinne machen durfte, heute ist es ein ganz normales wirtschaftliches Unternehmen mit dem üblichen Gewinnstreben und Kostenminimierung.

Die "Konkurrenz" muß die Aufsichtsbehörde sein.


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hk_do
Beitrag 10.06.2023, 22:42
Beitrag #29


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Zitat (carhol2 @ 10.06.2023, 21:02) *
Zwingt man TÜV/DEKRA eine höhere Anzahl an Prüfern zu haben kann es mit dem Monopol so bleiben.


Für das Modell müsste man aber auch Leute dazu zwingen können, für den Monopolisten (als FE-Prüfer) zu arbeiten.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Politik diesen Weg gehen wird wavey.gif
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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 00:09
Beitrag #30


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Wenn es keine Leute gibt die als Fahrprüfer arbeiten wollen betrifft es auch die anderen Organisationen. Es ist also egal ob Monopolist oder andere Organisationen.


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Stromdriver
Beitrag 11.06.2023, 11:57
Beitrag #31


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Ich war bei einer TP angestellt und könnte mir nicht vorstellen, für diese Firma wieder tätig zu werden.
Bei einer anderen Organisation dagegen sehr wohl...

Und eine Tätigkeit (FE-Prüfer) ist sicherlich attraktiver wenn es auch alternative Arbeitgeber gibt.
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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 12:14
Beitrag #32


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Das trifft aber auf alle Firmen zu. In deinem Fall ist natürlich die Frage zu stellen warum du bei der einen Org. nicht arbeiten willst. Arbeitsüberlastung ? Bezahlung? Strukturen ? Es gibt eine Menge Möglichkeiten das man eine Firma nicht mag, eine andere (in die man eigentlich recht wenig Einblick hat) schon.

Ich bin weiß Gott kein Freund des Monopols nur fällt mir kein System ein das die Qualität und Organisation so sicherstellen kann wie es jetzt ist. Vielleicht noch so wie es früher war, die Organisationen als e.V. führen.


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Stromdriver
Beitrag 11.06.2023, 12:22
Beitrag #33


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Warum ich nicht mehr für den AG arbeiten möchte ist hier irrelevant.
Aber wenn man sich mit einer Tätigkeit an einen AG binden muss ist die Tätigkeit an sich nicht so attraktiv wie wenn man Auswahl hat.
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mir
Beitrag 11.06.2023, 15:53
Beitrag #34


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Mit einem Wechsel zu Marktwirtschaft haben Firmen auch die Möglichkeit, den bisherigen Prüforgansationen die Prüfer abzujagen, indem sie mehr zahlen und allgemein bessere Arbeitsbedingungen bieten - was sich finanzieren lässt, indem man mit Fahrschulen kooperiert und diesen - ggf. gegen eine höhere Bezahlung als bisher - planbare und zuverlässige Kapazitäten anbietet.

Dann weiß die Fahrschule auch, wieviele Schüler sie aufnehmen kann, so dass diese nicht nach der Ausbildung 6 Monate auf einen Termin warten müssen. Fahrschulen ohne eine solche Kooperation dürften langfristig im Wettbewerb unterliegen - der Unterschied kann kaum über einen Preisvorteil wett gemacht werden. So eine Prüfung zu einem planbaren Termin ist erheblich mehr wert als die bisherige Prüfgebühr.

Die Kapazität des Systems erhöht sich insgesamt, wenn der Beruf an Attraktivität gewinnt - was meist der Fall ist, wenn neue Arbeitgeber auf dem Markt erscheinen, die mehr Erlös erwirtschaften können.

Das hängt freilich alles von der konkreten Ausgestaltung ab. Wie man beim Schienennetz der Bahn sieht, kann Privatisierung auch das Gegenteil bewirken, wenn die Anreize kontraproduktiv sind.


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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 17:51
Beitrag #35


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So einfach ist es mit dem höheren Lohn auch nicht. Der Preis für die Prüfungen ist ein "politischer Preis". Kann man fast mit der GEZ vergleichen, nur nach unten hin.
Die Prüfgebühr zahlt der Fahrschüler, nicht die Fahrschule. Das die Org der Fahrschule gesicherte Prüfplätze zu einem erhöhten Preis anbietet ist a) verboten (da hoheitlicher Auftrag gilt Gleichheitsgrundsatz) und b) müsste es der Fahrschüler bezahlen. Letzteres ist von der Polikit nicht gewünscht damit den Jugendlichen der Einstieg in die motorisierte Welt nicht zu teuer wird.

Fahrschulen werden die Aufnahme von Fahrschülern nicht nach den Kapazitäten der Prüforganisationen ausrichten, Fahrschulen sind privatwirtschaftliche Unternehmen die Geld verdienen wollen und müssen. Oder nehmen RA keine Mandanten mehr auf nur weil man bei den Gerichten Wartezeiten bis zur Verhandlung hat ?

Ein Aspekt ist noch gar nicht angsprochen worden. Die Größe der Organisation in einem Bereich/Region. Es nützt nichts wenn eine Org in einer Region nur 4 Prüfer hat, damit ist nicht sichergestellt das ein ausreichender Wechsel bei den Prüfungen möglich ist.

Wie gesagt, einfach das Monopol auflösen und alles wird Gut ist nicht so einfach. Jedenfalls nicht, wenn man den Qualitätsstandart und die Preise halten will.


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Jens
Beitrag 11.06.2023, 18:03
Beitrag #36


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Zitat (carhol2 @ 11.06.2023, 18:51) *
und b) müsste es der Fahrschüler bezahlen. Letzteres ist von der Polikit nicht gewünscht damit den Jugendlichen der Einstieg in die motorisierte Welt nicht zu teuer wird.

Ein Arbeitskollege von mir ist aktuell bei ca. 3500 Euro für die Klasse B, am 20.6. hat er endlich seine praktische Prüfung. Seit Februar hat er auf den Termin gewartet und seitdem hunderte Euros für Fahrstunden ausgegeben, nur um "im Training" zu bleiben. Der hätte sicherlich gerne mehr Geld für die Prüfung bezahlt, wenn er dadurch schneller einen Termin bekommen hätte (und unterm Strich wäre es trotzdem billiger geworden, weil er diverse Fahrstunden weniger hätte machen müssen).


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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 18:38
Beitrag #37


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Mag sein und ist für den Kollegen sehr ärgerlich. Das Problem liegt aber am TÜV, genauer gesagt am Regionalleiter. Der hat im Vorfeld nicht genügend Prüfer eingestellt/ausgebildet. Ich/wir sind hier in der glücklichen Lage das unsere Regionalleitung auf Boni verzichtet hat - oder einfach nur schlauer war als die Regionalleitung dort - und dafür mehr Prüfer eingestellt/ausgebildet hat. Nach der Coronazeit, bei der etliche Prüfer ausfielen und wir auch Wartezeiten hatten, sind wir eigentlich recht zügig wieder in einen vertretbaren (wenn überhaupt 3 Tage) Bereich zurückgekehrt. Da müssen wir uns auch bei den einzelnen Prüfern bedanken die Überstunden gekloppt haben wie verrückt um den Überhang abzubauen.

Darum sag ich ja, es muss eine verpflichtende Quote Prüfer/Fahrschüler her. Wenn ich recht unterrichtet bin, heißt es im Monopolvertrag nur "eine ausreichende Anzahl Prüfer". Das gibt viel Spielraum....

Die Quote über mehrere Jahre zu berechnen ist nicht einfach. Geburtenzahlen, Zuwanderung, Durchfallrate sind nur einige Punkte. Ich sehe aber auch als Möglichkeit der "freiberuflichen Prüfer" (früher war es einfach mit den Bundeswehrprüfern) oder dem ausleihen von Prüfern von anderen Organisationen. Bei uns im Ort haben wir eine GTÜ Station mit 2 Prüfern, bei ehemalige TÜV Fahrprüfer die auch gerne mal wieder Fahrprüfungen machen würden aber ohne dafür beim TÜV langfristig angestellt zu sein.




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Stromdriver
Beitrag 11.06.2023, 19:29
Beitrag #38


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Freiberufliche Prüfer, die für die TP arbeiten kann es momentan nicht geben.
aaSoP müssen der TP ihres Bundeslands angehören. Die "Bundeswehrprüfer" sind dann vielleicht auf Minijob-Basis bei der TP angestellt, aber niemals freiberuflich.

Siehst Du, die beiden GTÜ'ler könnten beim Wegfall des Monopols für die GTÜ FE-Prüfungen durchführen.
Hauptberuflich bei einer ÜO und dann als Aushilfe bei der TP - das geht nicht.
Schon wären 2 Prüfer zumindest teilweise mehr "auf dem Markt".
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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 20:18
Beitrag #39


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Nach der momentanen Rechtslage hast du ja Recht. Aber wir reden darüber welche Möglichkeiten es geben könnte, das dazu Gesetzsänderungen erforderlich sind ist klar.

Für die GTÜ Prüfungen machen bedeutet das die GTÜ erstmal eine komplette Organisation für FE Prüfungen haben müsste.... Von Räumen für die Theo Prüfung bis zu ausreichend Prüfern für einen Prüferwechsel. Dann müsste es so eingerichtet werden das die Fahrschulen die Org wählen können, die ausgewählte Org muss bei Antragstellung des Fahrschülers genannt werden (Zuordnung beim SVA).
Es wäre vielleicht schon hilfreich wenn man einfach die Aufteilung TÜV im Westen, DEKRA im Osten aufgibt. Beide haben die nötige "Infrastruktur", es fehlen nur Prüfräume und Prüfer in den neuen Gebieten. Wobei dann aber auch wieder die Konkurrenzsituation eintritt die man vermeiden möchte/will.

Ich könnte mir auch vorstellen das "altgediente Fahrlehrer" Fahrprüfer werden. Warum ein Studium für "Fahrprüfer" vorgeschrieben ist hat sich mir nie erschlossen. Bei der Bundeswehr gab es zu meiner Zeit den aaPmT. Der durfte Fahrprüfungen durchführen .



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Stromdriver
Beitrag 11.06.2023, 20:51
Beitrag #40


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Ich denke, die GT* steht schon in den Startlöchern. Die bekämen das recht schnell auf die Reihe.
Räume kann man auch anmieten. Sportheime zum Beispiel. Es gibt ja meist feste Theorie-Termine. Da kann man so einen Raum auch tageweise anmieten. Das wird bei uns in der Region auch durch die TP so gemacht.

Die Verteilung auf TÜV und DEKRA wäre nicht zu rechtfertigen. Andere Organisationen können das auch. Die dürfen nicht benachteiligt werden. Wenn schon Marktöffnung dann richtig.

Bei uns in der Region sind "altgediente Fahrlehrer" die Regel. Die sind dann aaP oder sogar aaPmT mit der Beschränkung auf FE-Prüfungen.
Wenn das Monopol fällt, wäre die Mindestqualifikation der FE-Prüfer eh neu festzulegen. Das KfSachVG ist ja dann nicht mehr alleine zutreffend. Und dass ein Studium nicht zwingend Voraussetzung für die Tätigkeit als FE-Prüfer sein sollte - da bin ich vollkommen bei Dir.

Mal schauen, wann es soweit kommt. wavey.gif
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carhol2
Beitrag 11.06.2023, 21:13
Beitrag #41


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Die Räume des TÜV sind fast alle angemietet, allerdings nicht tageweise. Es muss ja auch die Infrastruktur -Computer - rein. Die kann man nicht für einen Tag aufbauen und anschließen.
Altgediente Fahrlehrer ohne Studium geht bei euch ?

Ob sich jemals was ändern wird ? Vorläufig nicht, da sind TÜV und DEKRA gegen. Mehr als hohle Sprüche werden von der Politik nicht kommen. Fahrschule ist eben ein unbedeutendes Randgebiet das keine Wählerstimmen bringt.


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Stromdriver
Beitrag 11.06.2023, 21:40
Beitrag #42


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Das geht mit der entsprechenden EDV schon. Wird hier auch teilweise so gehandhabt. WLAN machts möglich.

Ja, bei uns gibt es einige ehemalige Fahrlehrer ohne Studienabschluss als FE-Prüfer. Ausnahmegenehmigungen machen das möglich. Ansonsten gäbe es bei uns viel zu wenig Prüfer.

Dass die TP dagegen sind ist logisch. Aber deren Standing lässt deutlich nach
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RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 13.05.2025 - 14:53