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> "Radfahrschnellwege" in Deutschland, Machbarkeit ohne Revolutionen
Helmi
Beitrag 13.05.2007, 03:55
Beitrag #1


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Hallo,

das allgemeine Radwegeproblem in Deutschland ist hinreichend bekannt: Schlechte Radwege, oftmals verbotswidrig als benutzungspflichtig ausgeschildert, wirre Rechtssprechung, wirre Verkehrsplanung (Verschwenkungen etc.).

Die Petition zur Abschaffung der Radwegebenutzungspflicht habe ich daher noch rechtzeitig mitgezeichnet.


In der letzten Zeit habe ich aber zunehmend darüber nachgedacht, wie man den Radverkehr noch besser fördern könnte. Unser Nachbarland Holland liefert mit den relativ neuen "fietsnelwegen", zu deutsch etwa "Radfahrschnellwegen" ein besonders gutes Beispiel: Ähnlich den Autobahnen gibt es endlich auch für Radfahrer Wege von gehobenem Standard. Die Fahrspuren werden mit 1,75 m Breite angelegt (in Deutschland hat ein Zweirichtungsradweg 2,0 m Breite, selten mehr).

So etwas fehlt in Deutschland. Ich würde nun gerne Möglichkeiten zur Errichtung solcher Radfahrschnellwege auf Basis der geltenden Gesetze und Rechtssprechung diskutieren.


Vorab meine Überlegungen:

1. Es gibt schnelle, mittlere und langsame Radfahrer, die man nicht über einen Kamm scheren kann. Radfahrschnellwege müssen alle drei Typen bedienen.

2. Radfahrer fahren gerne in Paaren. Radfahrschnellwege müssen regelmäßig paarweises Fahren ermöglichen.

3. Radwege sind i.d.R. auch für Fußgänger und Skater attraktiv. Radfahrschnellwege sollten, wo der Platz für eine Trennung nicht reicht, auch diesen VT Platz bieten, ohne ihnen jedoch eine rechtliche Vorrangstellung zuzugestehen.

4. Rennradfahrer erreichen besonders hohe Geschwindigkeiten, denen zumindest außerorts rechtlich Tribut gezollt werden muss. Radfahrschnellwege müssen das Schnellfahren auch in Anwesenheit von Fußgängern ermöglichen ohne, dass im Falle eines Unfalles der Radfahrer nur aufgrund hoher Geschwindigkeit eine Schuld zugesprochen bekommt.

5. Die Rechtslage soll für jeden Benutzer von Radfahrschnellwegen klar und eindeutig sein. Radfahrschnellwege müssen auf maximal drei Ausschilderungskombinationen beschränkt sein, je weniger, desto besser!


Folgende Forderungen ergeben sich aus Punkt 1. und 2.:

a) Radfahrschnellwege müssen mindestens vier Fahrstreifen haben, je zwei in jeder Fahrtrichtung.

b) Da bei vier markierten Fahrstreifen die beiden linken nicht zum Überholen benutzt werden dürfen, dies aber für Radfahrer wegen paarweisem Fahren unbedingt gewährleistet sein muss, können Radfahrschnellwege nur über zwei markierte Fahrstreifen verfügen, welche jedoch so breit sind, dass jeweils zwei Radfahrer bequem auf ihnen nebeneinander fahren können. Da ein Radfahrer mindestens 1,25 m an Breite benötigt, müssen die Fahrstreifen also mindestens 2,5 m breit sein. Mit einem 25 cm breiten befestigten Randstreifen (wegen Graswuchs bzw. Hochborden) auf jeder Seite ergibt sich eine Mindestfahrbahnbreite von 5,5 m.

c) Zweckmäßigste Beschilderung ist innerorts als Fahrradstraße (Z. 244, mäßige Geschwindigkeit! - kann ein Z. 274 oder Z. 380 die vorgeschriebene "mäßige Geschwindigkeit" auch anheben?), außerorts evtl. als für den Kfz-Verkehr gesperrte Straße (Z. 260).


Folgende Forderung ergibt sich aus Punkt 3. und 4.:

d) Zusatzschild "Fußgänger frei" bei Fahrradstraße sowie eventuell Zusatzschild "Fußgänger links/rechts gehen" anbringen.


Folgende Forderung ergibt sich aus Punkt 5.:

e) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit sollte generell angegeben werden (Z. 274), außerorts auch als Richtgeschwindigkeit (Z. 380).


Was meint ihr dazu? Habt ihr weitere Vorschläge oder Anmerkungen?


Grüße
Helmi

Der Beitrag wurde von Helmi bearbeitet: 13.05.2007, 03:56
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chriziko
Beitrag 13.05.2007, 04:22
Beitrag #2


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innerorts kann so etwas nur in ausnahmefällen in frage kommen wegen der vielen konflikte an kreuzungen und einmündungen und einfahrten.

außerorts wäre das überlegenswert. allerdings: denk mal an den zusätzlichen flächenverbrauch, wenn das standard würde? an müsste sich schon auf besonders stark befahrene strecken konzentrieren.


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...ja, mir san mi´m Radl da!
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uho
Beitrag 13.05.2007, 04:37
Beitrag #3


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Hört sich ja ganz nett an, zumindest außerorts. Mir würde es aber völlig reichen, nicht auf irgendwelchen derzeitigen Radwegen rumgurken zu müssen. Warum immer Sonderwege? Die Straßen sind ja meistens breit genug, da können bequem 2 RadfahrerInnen nebeneinanderfahren, eigentlich alles kein Problem. Eigentlich...
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petichen
Beitrag 13.05.2007, 05:13
Beitrag #4


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Holla, wer soll das bezahlen?

Meine Meinung: schlichtweg unrealisierbar, dazu gibt es in D (noch) nicht die nötigen finanziellen Mittel sadwalk.gif

Aber ich träume gerne mal mit:

Fahrradschnellwege könnten u.U, auch innerhalb geschlossener Ortschaften angelegt werden. Da Knotenpunkte aber wie herkömmliche Kreuzungen/Einmündungen des Fahrzeugverkehrs hergerichtet werden müssten, dürfte der Aufwand/Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Imho daher höchstens für dünn besiedelte Ortslagen denkbar.

1. Zwei Fahrstreifen reichen aus. Breite eines Fahrstreifens: Ich denke auch, dass 2,50 m ausreichen

2. Diese Schnellwege sollten als "Fahrradstraße" gekennzeichnet sein, durch Z.274 müssten höhere Geschwindigkeiten durch Zeichen erlaubt werden. Mehr als 50 km/h sollten es aber nicht sein.
Nebeneinanderfahren ist nur auf dem eigenen Richtungsfahrstreifen erlaubt. Der gegnerische Richtungsfahrstreifen darf nur zum Überholen benutzt werden.

3. Fußgänger/Skater haben dort nichts zu suchen --> Unfallgefahr zu groß!
Fußgängern sollte aber ein eigener Weg neben dem Fahrradschnellweg geschaffen werden.

Das Zeichen Fahrradstraße ist für die Ausschilderung dieser Wege zweckmäßig. Kombiniert wird es mit Z.274 und einem Verbot für Fußgänger. Eine Freigabe für Mofas wäre denkbar, ansonsten sollte jeder andere Verkehr von den Radschnellwegen ferngehalten werden.


wavey.gif
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Kolbenfeder
Beitrag 13.05.2007, 07:09
Beitrag #5


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Zum Bezahlen,

derzeit ist es doch so dass der überwiegende Teil der häufig fahrräderbenutzende Teilder Bevölkerng auch einen PKW hält, diesen aber sehr wenig nutzt aber trotzdem volle KFZ-Steuer zahlt.

Es ist durchaus wert nachzukalkulieren ob in Städten mit hohem Radverkehsanteil wie Münster und Freiburg die Gesamtverkehrsinvestionen niedriger sind durch Bau von Straßenbahn und guten Radwegen als die dort realisierteVerkehrsflüssigkeit auschließlich mit PKW-gerechtenAusbau erreichen zu wollen.
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Arthur Dent
Beitrag 13.05.2007, 10:03
Beitrag #6


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Interessante Idee, aber ich fürchte in Deutschland nicht umzusetzen, da man hier vielfach den Wert des Fahrrades als Verkehrsmittel noch nicht erkannt hat (vor allem auf Seiten der planenden und ausführenden Behörden). Es wird überwiegend auf Fahrradtourismus und Freizeitverkehr gesetzt, obwohl man schon im Radverkehrsbericht erkannt hat, daß 2/3 aller Radfahrten "Alltagsfahrten" sind.

Zu den konkreten Vorschlägen: Wnn Fußgänger auf den Radschnellwegen zugelassen würden, wäre es mit dem schnell Fahren wieder vorbei, es würden sich die selben Probleme ergeben, wie auf 240er-Radwegen.


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10 Gebote des sicheren Radfahrens

"Die oft flächendeckende Überziehung von ganzen Stadtvierteln mit markierten [Rad-] Wegen erscheint unter stadtgestalterischen Aspekten als bedenklich" - Bundesanstalt für den Straßenverkehr in "Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen"; ISBN 3-89429-384-5
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GM_
Beitrag 13.05.2007, 10:22
Beitrag #7


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Die Vision ist gut, und neue Visionen braucht das Land.

Fußgänger würde ich allerdings aussperren, und realistischerweise reichen zwei Spuren: Überholen kann man halt nur wenn kein Gegenverkehr kommt, das wäre doch kein Problem.

Das schnelle Vorankommen hängt meiner Meinung nach auch nicht an der Zahl der Spuren sondern daran, dass "normale" Radwege zu viele Fahrtunterbrechungen durch Bettelampeln, Wechsel der Straßenseite, Wechsel zwischen Fahrbahn und Radweg usw. haben, an manchen Stellen muss man erst eine Doktorarbeit über Verkehrsrecht schreiben, um zu wissen, welchen Weg man als Radfahrer zu nehmen hat.

Dem gegenüber müßte ein Radfahrschnellweg - ähnlich einer Autobahn - auf möglichst weiten Abschnitten ein anhaltefreies Fahren ermöglichen.


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Janus
Beitrag 13.05.2007, 10:25
Beitrag #8


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Man könnte ja den kompletten KFZ-Verkehr in Tunnels verbannen und das derzeitige Straßennetz zu Radwegen umwidmen. Das halte ich für ähnlich realistisch.

Allein der Flächenverbrauch von Helmis Vorschlag ist so exorbitant hoch, dass man ihn kaum ernsthaft in Erwägung ziehen kann, von den Kosten mal ganz abgesehen. Außerdem, Helmi, Deine Argumente (paarweises Fahren) zielen mir zu sehr auf den Touristenradler ab. Im Alltagsverkehr - und nur um den kann es bei einer Förderung des Radverkehrs gehen - ist man nunmal meist allein unterwegs. Außerdem sind Alltagsfahrten auf das Fahrtziel ausgerichtet - und hier in Deutschland gibt es zu so ziemlich jedem Ziel schon eine Straße, die man als Radfahrer ganz hervorragend benutzen kann.
Über (gut ausgebaute und an Knotenpunkten ohne bauliche Trennung von der Fahrbahn geführte) Radwege an viel befahrenen Landstraßen kann man gern diskutieren. Ist ja leider nicht jeder Radfahrer so schmerzfrei wie einige der hiesigen Vertreter, was das Überholtwerden mit 80 km/h Differenzgeschwindigkeit angeht. wink.gif


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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GM_
Beitrag 13.05.2007, 10:56
Beitrag #9


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Ich mache mal einen realistischen Ansatz:

Erster Schritt: Definition:

Ich würde einfach mal einen Radfahrschnellweg "R14" definieren, der analog zur "B14" von Schwäbisch Hall über Backnang, Waiblingen, Stuttgart, Böblingen, Horb nach Rottweil führt. Diesen R14 müßte man erst mal definieren, also wo genau führt er entlang, wie fährt am Besten um diese Strecke zu bewältigen.

Das kostet erstmal so gut wie garnix, dennoch kann man das online veröffentlichen, und schon weiß jeder Radler, wie er optimal von Backnang nach Stuttgart Zentrum kommt, ohne viel suchen zu müssen. Wenn ich an meine erste Radfahrt zum Stuttgarter HBf denke ist das schon mal eine große Erleichterung, wenn man sich das nicht selber suchen muss.


Zweiter Schritt: Ausschilderung:

Nun könnte man im zweiten Schritt die Route nicht nur veröffentlichen sondern auch ausschildern, sodass kein Radler mehr an irgendwelchen Kreuzungen überlegen muss, wo es denn nun optimal weitergeht. Auch dieser Schritt kostet noch nicht viel.


Schrittweiser Ausbau:

Nun wird auf dieser konkreten Strecke der Fahrradverkehr zunehmen, sodass sich auch tatsächlich ein Ausbau und eine Beseitigung von Engpässen lohnt. So kann man die Strecke durch Überführungen zunehmend ampelfrei machen, Teilstücke ausbauen oder die Strecke wo nötig durch neue Teilstrecken verbessern, Teilstrecken für Fußgänger sperren wo immer das möglich ist usw.


Endzustand:

Im Endzustand kann dann der Radler ampelfrei und ohne irgendwo die Vorfahrt achten zu müssen, also letztlich ohne verkehrsbedingtes Anhalten tatsächlich von SHA nach RW fahren. Ich halte das nicht für so schwierig machbar, zumal es ja ein schrittweiser Weg ist.


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JTH
Beitrag 13.05.2007, 11:00
Beitrag #10


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Weshalb sollte ein Radweg ampelfrei sein? Ist das Anhalten und Anfahren so ein großer Act?

Ich für meine Person bin um JEDEN Radweg froh den ich benutzen kann um von der Straße wegzukommen.


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GM_
Beitrag 13.05.2007, 11:15
Beitrag #11


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Zum einen ist das Anhalten und Anfahren tatsächlich für einen schnellen Radler eine unnötige Energieverschwendung, und zum Anderen sind es tatsächlich diese Wechsel zwischen Radweg und Fahrbahn, Überqueren der Straße, Bettelampeln, Drängelgitter und der ganze Mist, die das Radfahren hauptsächlich verzögern.


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JTH
Beitrag 13.05.2007, 11:26
Beitrag #12


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Auch Pkws müssen ihre Geschwindigkeit gezwungenermaßen variieren: Ampeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Lkws, Radfahrer....


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GM_
Beitrag 13.05.2007, 11:28
Beitrag #13


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Zitat (JTH @ 13.05.2007, 12:26) *
Auch Pkws müssen ihre Geschwindigkeit gezwungenermaßen variieren: Ampeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Lkws, Radfahrer....
Aber für Pkw gibt es Autobahnen, wo Kreuzungen, Ampeln, Radfahrer und Fußgänger wegfallen. Daran würde ich diese Idee anlehnen.

Edit: Im übrigen brauchen wir auch Visionen für neue Autobahnen, die den Namen wieder verdienen. rolleyes.gif

Während der plumpe, unpraktische, teure Schienenverkehr immer schneller wird (TGV 600 km/h oder sowas), verlieren die Autobahnen entgegen der ursprünglichen Vision zunehmend ihre Vorteile des schnellen Fortkommens.

Irgendwo im radarforum habe ich daher mal eine Vision neuer Schnellverkehrsstrecken vorgestellt, das würde hier aber den Rahmen der Diskussion sprengen.


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JTH
Beitrag 13.05.2007, 11:41
Beitrag #14


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Visionen... laugh2.gif


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GM_
Beitrag 13.05.2007, 11:55
Beitrag #15


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Die Radwegvision halte ich im Gegensatz zur Vision neuer Schnellverkehrsstraßen (v-min z.B. 120 km/h) fur kurzfristig umsetzbar, vor allem angesichts der politischen Lage: So wäre der Schwachsinns-CO2-Hype wenigstens mal für irgendwas gut. wink.gif


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petichen
Beitrag 13.05.2007, 12:56
Beitrag #16


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@gm: wir brauchen keine neuen Schnellverkehrsstrecken.

Die Zukunft gehört anderen Verkehrsmitteln. Ich fände es gut, wenn dem motorisierten Individualverkehr in Zukunft weniger Zugeständnisse gemacht würden und man stattdessen versucht die Anzahl der PKW oder zumindest die Zahl der mit ihnen durchgeführten Fahrten zu senken.

Die Glocken für das Ende der Ära motorisierter Individualverkehr sollten langsam mal geläutet werden. Zumindest in Stadtgebieten sollte die Zukunft dem ÖPNV und vor allem dem Fahrrad gehören. Daher ist es auch zu begrüßen, dass die Benzinpreise auf einem hohen Niveau sind und es nicht absehbar ist, dass sie mal wieder in großem Umfang fallen.
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Hane
Beitrag 13.05.2007, 13:32
Beitrag #17


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Fahrräder sind keine Fernverkehrsfahrzeuge. Eine Fahrradschnellstraße um Ortschaften herum zu legen, wäre hochgradig blödsinnig. Die Verbindungswege zwischen den Ortschaften gibt es aber längst. Auf denen kann man in der Regel sogar so schnell fahren, wie man kann, wenn man denn auf der Fahrbahn fährt.

Das einzige, was man dort nicht so kann, ist gemütlich zu fahren oder nebeneinander. Die Fahrradschnellstraßen wäre also praktisch eher Fahrradlangsamstraßen, Touristikrouten.

Die Fahrradschnellstraße wäre also nur eine weite Methode der Separation. Ich sehe keinen Sinn darin.


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John F. Kennedy: "Nothing compares to the simple pleasure of a bike ride."
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Kolbenfeder
Beitrag 13.05.2007, 13:48
Beitrag #18


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Die Zukunft wird Verkehrsvermeidung sein, also die "Notwendigkeit" von weiten Arbeitswegen wegfallend und durch echte Vollkostenpreise Produzenten und Versender zu kürzeren Wege durch umwegfreie gebündelte Logistik und dezentrale Produktion führen.

Benzin ist zu schade um an einem Wintergat im Stau den zu verbrennen. Ich denke selbst "PKW-Narren" finden Benzinverwendung an einem Sommertag rund um den Vogelsberg mit einem Morgan+8 erfreulicher!
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Tnixm
Beitrag 13.05.2007, 14:30
Beitrag #19


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Zitat (Arthur Dent @ 13.05.2007, 11:03) *
Interessante Idee, aber ich fürchte in Deutschland nicht umzusetzen, da man hier vielfach den Wert des Fahrrades als Verkehrsmittel noch nicht erkannt hat

ich würde eher sagen : längst wieder vergessen !

ansonsten Zustimmung


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GrussT. (Uli)Gelassen bleiben !! Mir muss man schon die Zähne zeigen, damit ich arbeite!

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Baghira
Beitrag 13.05.2007, 14:44
Beitrag #20


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So eine Schnellstraßen hat Dubai gebaut.
Eine Glasröhre,klimatisiert,eine Röhre für jede Richtung.Mit stetigen Rückenwind, Die Strecke ist 30 km lang.nationaler RadverkehrsplanEs würden dan mehr Radfahrer auch zur Arbeit fahren, wenn solche Röhren hier gebaut werden.

Aber in Deutschland würde die Landschaft eher mit Autobahnen zugepflastert als einzelne Fahrbahnen von normalen Straßen in breite Radwege umzubauen.


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Gruß Christian


Vernünftige Kinderräder findet man hier Kinderfahrradfinder
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chriziko
Beitrag 13.05.2007, 16:21
Beitrag #21


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Zitat (JTH @ 13.05.2007, 13:00) *
Ich für meine Person bin um JEDEN Radweg froh den ich benutzen kann um von der Straße wegzukommen.


oh, ein kampfhundtratzer!


Zitat (Baghira @ 13.05.2007, 16:44) *
So eine Schnellstraßen hat Dubai gebaut.
Eine Glasröhre,klimatisiert,eine Röhre für jede Richtung.Mit stetigen Rückenwind, Die Strecke ist 30 km lang.nationaler RadverkehrsplanEs würden dan mehr Radfahrer auch zur Arbeit fahren, wenn solche Röhren hier gebaut werden.

Aber in Deutschland würde die Landschaft eher mit Autobahnen zugepflastert als einzelne Fahrbahnen von normalen Straßen in breite Radwege umzubauen.


jetzt sind mir zwei beispiele in münchen eingefallen: der radweg auf der ehemaligen tramtrasse zum hasenbergl. der ist 3,3 km lang, nur 3 ampeln und zwei weitere querstraßen, die großen ringstraßen werden unterquert.

außerdem gibt es noch die alte isartalbahnstrasse...

so etwas ist aber ein glücksfall. normalerweise stehen solche flächen nicht zur verfügung, außer man stampft die großen ringstraßen ein.


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uho
Beitrag 13.05.2007, 16:31
Beitrag #22


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Zitat (JTH @ 13.05.2007, 13:00) *
Weshalb sollte ein Radweg ampelfrei sein? Ist das Anhalten und Anfahren so ein großer Act?
Ampeln sind ja kein Selbstzweck. Reiner Radverkehr benötigt keine Ampeln.
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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 17:32
Beitrag #23


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Ich weiß nicht, das halte ich eigentlich für überflüssig.

Schneller Radverkehr innerorts gehört auf die Straße, selbst wenn ein Radweg daneben läuft. Bei Mofas geht es doch auch. Die Situation, dass ein PKW rechts abbiegt und auf dem danebenliegenden Radweg ein Radfahrer mit 35 km/h nach vorn geschossen kommt, ist einfach brandgefährlich. Wer so schnell ist, muss mit den Autos mitfahren.

Langsamer Radverkehr innerorts kann auf Radwegen / kombinierten Rad- Gehwegen geschützt werden. Kinder und alte Leute sind froh, wenn sie einen eigenen Weg haben. Wer da fährt, muss dann eben an den Kreuzungen die Geschwindigkeit soweit vermindern, dass er auch nicht mehr in Gefahr gerät, wenn ihm jemand die Vorfahrt nimmt. Ist aber eigentlich kein Problem, wenn man eh langsam fährt.

Wichtig wäre nur, dass schikanöse Fahrradführungen an Kreuzungen nicht mehr gebaut / rückgebaut werden.

Außerorts: Wenn die bestehenden Radwege einigermaßen ausgebaut werden, ist da so wenig Verkehr, dass man i. A. gut überholen kann. Außer an Ausflugstagen und Ausflugsstrecken - nun da kann man dann eben nicht schnell fahren - ist Pech, aber das geht mir als Autofahrer auch manchmal so.
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uho
Beitrag 13.05.2007, 17:44
Beitrag #24


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Zitat (Charly70 @ 13.05.2007, 19:32) *
Langsamer Radverkehr innerorts kann auf Radwegen / kombinierten Rad- Gehwegen geschützt werden. Kinder und alte Leute sind froh, wenn sie einen eigenen Weg haben. Wer da fährt, muss dann eben an den Kreuzungen die Geschwindigkeit soweit vermindern, dass er auch nicht mehr in Gefahr gerät, wenn ihm jemand die Vorfahrt nimmt. Ist aber eigentlich kein Problem, wenn man eh langsam fährt.


Ich stimme dir ja weitgehend zu, aber: Es _ist_ ein Problem, gerade ältere Leute kommen in solchen Situationen öfter unter die Räder und die sind nicht so schnell. Klar sind sie auch für sich selbst verantwortlich, wie sie fahren, aber ich denke das wäre zu verkürzt die Verantwortung so einseitig abzugeben. Die Verhältnisse die das begünstigen gehören angegangen und dazu gehören genauso die mororisierten VT dazu wie die unmotorisierten und geht bis in die politiischen Verhältnisse, die so und soviel Tote im Jahr "akzeptiert". Klingt jetzt vielleicht sehr schwammig, ich habe auch nicht die ultimative Lösung, aber das Problem ist meiner Meinung nach eben nicht indivudell bedingt.
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GM_
Beitrag 13.05.2007, 17:53
Beitrag #25


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Zitat (petichen @ 13.05.2007, 13:56) *
@gm: wir brauchen keine neuen Schnellverkehrsstrecken.

Die Zukunft gehört anderen Verkehrsmitteln.
Diese These ist so alt wie sie falsch ist, das hat man mir schon vor 30 Jahren erzählt.

Auch dass die Größe und die Leistung von Autos reduziert würde hat man prognostiziert, und damals hatte Otto Normalverbraucher im Familienauto 40...70 PS unter der Haube, und mit 130 PS war man nahezu King of the Road. Und was ist heute? Der 3-Liter-Lupo hat gefloppt, die SUVs boomen, die Fahrzeuggewichte haben sich verdoppelt, und die Motorleistungen der serienmäßigen Oberklasse-Modelle liegen um und über 500 PS.

Also, wenn du willst: Träum weiter. wavey.gif


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Baghira
Beitrag 13.05.2007, 17:55
Beitrag #26


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Zitat (chriziko @ 13.05.2007, 17:21) *
jetzt sind mir zwei beispiele in münchen eingefallen: der radweg auf der ehemaligen tramtrasse zum hasenbergl. der ist 3,3 km lang, nur 3 ampeln und zwei weitere querstraßen, die großen ringstraßen werden unterquert.

außerdem gibt es noch die alte isartalbahnstrasse...

so etwas ist aber ein glücksfall. normalerweise stehen solche flächen nicht zur verfügung, außer man stampft die großen ringstraßen ein.


Ehemalige Bahtrassen in Radwege umzubauen gibt es schon etwas länger .
Es hat sich schon jemand die Arbeit gemacht, alle Bahntrassenradwege zusammenzustellen:Bahntrassenradeln


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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 17:57
Beitrag #27


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@Uhu

ich denke, das würde schon funktionieren.
Der Autofahrer muss weiter die Vorfahrt gewähren, der Radfahrer darf aber nur in die Kreuzung einfahren, wenn er sich davon überzeugt hat, dass ihm vom PKW-Fahrer die Vorfahrt gewährt wird.
So fährt man als Radfahrer doch eh, es funktionier - und dieses Fahrweise sollte eben auch zu Gesetz werden und den Kindern gelehrt werden.
Wer das wirklich nicht mehr oder noch nicht hin bekommt, steigt meist freiwillig ab und schiebt über die Kreuzung / Einmündung. Außerdem sind die ganz alten Leute auch nicht wirklich schnell, da kann man als PKW-Fahrer gut für sie mitdenken (genauso wie man es bei Kindern und alten Fußgängern auch macht.)
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Hane
Beitrag 13.05.2007, 18:06
Beitrag #28


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Zitat (Charly70 @ 13.05.2007, 18:57) *
Der Autofahrer muss weiter die Vorfahrt gewähren, der Radfahrer darf aber nur in die Kreuzung einfahren, wenn er sich davon überzeugt hat, dass ihm vom PKW-Fahrer die Vorfahrt gewährt wird.
So fährt man als Radfahrer doch eh, es funktionier - und dieses Fahrweise sollte eben auch zu Gesetz werden und den Kindern gelehrt werden.
Was soll denn der Blödsinn, der Vorrangberechtigte muß warten?

Dann bekommen die Radfahrer auch noch Schuld, weil sie sich von nachrangigen Autos haben überfahren lassen? Es ist schon schlimm genug, daß dieser Vorwurf den Opfer immer wieder gemacht wird, aber das dann noch per Gesetz?

Welcher Autokrat hält dann noch an, wenn er weiß, der Radfahrer darf erst fahren, wenn man anhält? Dann kann man den Vorrang gleich umkehren.


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GM_
Beitrag 13.05.2007, 18:19
Beitrag #29


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Zitat (Hane @ 13.05.2007, 14:32) *
Fahrräder sind keine Fernverkehrsfahrzeuge.
Man muss ja auch nicht gleich von SHA bis nach RW radeln, nur weil das die Route des "R14" ist. Schon von Winnenden bis Stuttgart Mitte wäre es wünschenswert, für die 20 km eine durchgehende Strecke zu haben.

Zitat (Hane @ 13.05.2007, 14:32) *
Eine Fahrradschnellstraße um Ortschaften herum zu legen, wäre hochgradig blödsinnig. Die Verbindungswege zwischen den Ortschaften gibt es aber längst.
Richtig, es geht vor allem darum, wie man als Radfahrer auch zügig durch die Stadt kommt. Um mal bei meinem B14-Beispiel zu bleiben:

Die "neue B14" ist eine Kraftfahrtstraße, die kann man sowieso nicht fahren. Nun gibt es aber noch die "alte B14", da kann man teils auf der Fahrbahn und teils auf Radwegen nehenher fahren. Nun kommt man aber plötzlich an einen Punkt, wo die alte B14 über den Neckar geht, und hier endet der Weg des Radfahrers im Nichts, die Brücke ist nur für Kraftverkehr und nach der Brücke mündet die alte B14 in die neue Schnellstraße ein. Als Radfahrer kriegst du keinen Hinweis, wie du jetzt über den Neckar und weiter Richtung Zentrum kommen sollst. Rechts am Ufer entlang? Oder besser links?

Klar - hätte man es gewußt, dann hätte man schon lang vorher einen anderen Weg genommen und wäre an einer anderen Brücke rausgekommen, aber sowas ist nirgends beschildert. Gäbe es nun aber einen Radfahrschnellweg "R14", der ausgeschildert und möglichst für Radfahrer ausgebaut wäre, dann wäre es kein Problem, einen optimalen Weg ins bzw. durchs Zentrum zu finden.


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Noch hat kein einziger Tesla meinen Diesel abgehängt.
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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 18:22
Beitrag #30


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Zitat (Hane @ 13.05.2007, 20:06) *
Dann bekommen die Radfahrer auch noch Schuld, weil sie sich von nachrangigen Autos haben überfahren lassen? Es ist schon schlimm genug, daß dieser Vorwurf den Opfer immer wieder gemacht wird, aber das dann noch per Gesetz?

Welcher Autokrat hält dann noch an, wenn er weiß, der Radfahrer darf erst fahren, wenn man anhält? Dann kann man den Vorrang gleich umkehren.


Ich möchte eine Situation schaffen, in der eben beide (!) dafür verantwortlich sind, dass nichts passiert. Denn es hilft einem Radfahrer im allgemeinen nicht, dass der andere Schuld ist - es ist der Radfahrer, der verletzt ist.

Daher hätte ich gern eine doppelte Sicherheit - der Radfahrer muss sich eben vor der Einfahrt in die Kreuzung überzeugen, dass er fahren kann - tut er das nicht, hat er wirklich auch Mitschuld am Unfall. Dann haben eben zwei gepennt. Wenn nur einer schläft, darf noch nichts passieren.

Und ich glaube nicht, dass dann niemand mehr anhalten würde.
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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 19:11
Beitrag #31


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@GM

Eine vernünftige Ausschilderung wäre wirklich eine Verbesserung - davon halte ich viel.
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Baghira
Beitrag 13.05.2007, 19:46
Beitrag #32


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Auch eine gleichberechtigte für Fahrradfahrer zu nutzende Infrastruktur(ohne Autobahnen)
In den letzten Jahren sind einige Brücken und Tunnels erbaut worden,nur für KFZs.
Der Warnowtunnel ,der Herrengrabentunnel,die neue Rügendammbrücke, eine vernünftige Elbquerung für Radfahrer gibt es schon gar nicht.
Wären die Wege nicht so schikanös,wären mehr Autofahrer dazu zu bringen öfter mal aufs Rad zu steigen.


--------------------
Gruß Christian


Vernünftige Kinderräder findet man hier Kinderfahrradfinder
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Helmi
Beitrag 13.05.2007, 19:47
Beitrag #33


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Und hallo noch mal,

vielen Dank für eure zahlreichen Reaktionen!
Ich bin aber ein wenig bestürzt darüber, dass immer noch die Meinung vorherrschend ist, dass das Fahrrad unbedingt stiefmütterlich behandelt werden müsste.

Jedenfalls verstehe ich die Aussagen hier so und weitergedacht müsste das Auto komplett dann abgeschafft werden, um allen (allen!) Radfahrertypen ein vernünftiges Vorankommen ohne Belästigungen zu ermöglichen.
Sowas käme aber einer Forderung nach einer radikalökologischen Revolution gleich, andernfalls müsste das Auto durch irgendeinen markttechnischen Umstand aus unserem Leben verschwinden, etwa ein Ende der Kraftstoffversorgung. Wirklich, darüber kann man vielleicht in 50 Jahren reden...


Ich habe nun (siehe Thread-Titel) explizit auf Machbarkeit ohne Revolutionen abgezielt, genau aus diesem Grund. Es geht mir nicht darum, das Auto abzuschaffen oder überhaupt eine autofeindliche Politik zu propagieren, sondern das Fahrrad zu einer echten, massentauglichen und für mehr als nur Freizeit und Fitness tauglichen Alternative zu machen.

Dafür braucht es auch eines Schlagers, eines Clous, der ähnlich wie die "Reichsautobahnen" in den 1930er Jahren, die zunächst nur dem Freizeitverkehr einiger Reicher dienten und ein Signal für die zukünftige Massenmotorisierung setzen sollten, ein deutliches und konsequentes Signal für eine Individualverkehrswende unter Nutzung bewährter Prinzipien wie "Angebot und Nachfrage" setzt: Man gibt den Leuten exzellente Radwege, die einem klar definierten Standard und Anspruch folgen und reduziert damit das Kfz-Aufkommen.


Zitat (Janus)
Außerdem, Helmi, Deine Argumente (paarweises Fahren) zielen mir zu sehr auf den Touristenradler ab. Im Alltagsverkehr - und nur um den kann es bei einer Förderung des Radverkehrs gehen - ist man nunmal meist allein unterwegs.
Das ist man im Auto doch auch, viel schöner und gerade bei Nicht-Pendelfahrten häufig praktiziert ist aber das Fahren zu zweit, analog zum paarweisen Radfahren. Zudem muss man auch hohe Verkehrsstärken voraussetzen (induzierter Verkehr!), welche eine durchgehende Überholmöglichkeit in beiden Richtungen auch bei Gegenverkehr erforderlich machen.

Mir scheint, du beharrst auf einer Ideologie, wie sie in Bezug auf Autos noch nachvollziehbar wäre, nämlich dass Verkehrswege ausschließlich nützlich und zweckmäßig sein sollten, die Auto-Verkehrsplanung verfolgt aber andere Ziele, nämlich ideal und sicher befahrbare Straßen!


Zitat
Außerdem sind Alltagsfahrten auf das Fahrtziel ausgerichtet - und hier in Deutschland gibt es zu so ziemlich jedem Ziel schon eine Straße, die man als Radfahrer ganz hervorragend benutzen kann.
Also "ganz hervorragend" ist aber für viele etwas anderes, als sich eine schmale Straße mit Autos zu teilen. Für viele ist das auch der Grund, wieso sie auf das Radfahren auf der Fahrbahn verzichten und lieber das Auto nehmen. Niemand mag Abgase einatmen und dem Lärm und Wind vorbeifahrender Kfz ausgesetzt sein.
Ich wünsche mir Straßen, die Radfahrern Lust machen, benutzt zu werden. Autobahnen und Kraftfahrtraßen befährt man als Autofahrer ja auch lieber, als Landstraßen mit Ortsdurchfarten. Hier wird deutlich, dass viele immer noch im Fahrrad etwas sehen, was unbedingt stiefmütterlich behandelt werden muss, weil es immer schon so war, andererseits werden viele Gedanken gemacht um Lösungen und Alternativen und über CO2 und Feinstaub diskutiert.
Dabei liefert doch das System von Angebot und Nachfrage eine bewährte und funktionelle Grundlage für Lösungsfindungen, man muss es nur richtig interpretieren und ihm folgen.

Ich hoffe, niemandem damit zu sehr auf den Schlips zu treten, aber in diesem Sinne scheint nur GM wirklich begriffen zu haben, wie der Hase läuft: Alternativen, die man ohne nachzudenken annimmt sind besser, als solche, bei denen man lange und ausgiebig nachdenken und sich Sorgen machen und eine schwarze Zukunft ausmalen muss.
Diese schwarze Zukunft kommt aber vielleicht umso schneller, je länger man auf seinen massenuntauglichen Träumereien beharrt. Wieso aber nicht schon jetzt in eine gute Infrastruktur investieren, statt auf den großen Knall zu warten?


Grüße
Helmi
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danke_mama
Beitrag 13.05.2007, 20:55
Beitrag #34


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Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 04:55) *
Was meint ihr dazu? Habt ihr weitere Vorschläge oder Anmerkungen?
Zu dem Thema? Aber immer doch.
Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 20:47) *
Ich wünsche mir Straßen, die Radfahrern Lust machen, benutzt zu werden. ...
Alternativen, die man ohne nachzudenken annimmt ...
Das ist ein schöner und sogar erfolgversprechender Ansatz.
Um herauszufinden, wie Verkehrswege aussehen müssen, damit sie auch angenommen werden und funktionieren, muss man natürlich wissen, was die "Kunden" wollen:
- Ich z.B. will nicht nebeneinander fahren.
- Ich möchte gerne geordnet (das Gegenteil von chaotisch) fahren, und das geht nur, wenn die anderen VT es dort auch tun. Also kein "Hier-kann-ich-machen-was-ich-will,-sind-ja-bloß-Fahrräder". Das sollte von der Anlage und vom allgemeinen Eindruck her unterstützt werden.
- Toll wären Luft- und Wasserstationen in sinnvollen Abständen.

Weitere objektive Anforderung an den zukünftigen Verkehrsweg:
- Anhalte- (und Ausruh-?)möglichkeiten, ohne zum Hindernis zu werden
- Instandhaltung, Winterdienst, ordentlich eingerichtete Baustellen etc., halt wie bei Autobahnen.

Zitat (JTH @ 13.05.2007, 12:00) *
Ich für meine Person bin um JEDEN Radweg froh den ich benutzen kann um von der Straße wegzukommen.
Jaaaa, Wald- und Feldwege können schon auch ganz nett sein ... aber die meisten Radwege sind Teil einer Straße.
"DU bist ... Straßenverkehr."
@chriziko, was ist ein "kampfhundtratzer"?

Zitat (Charly70 @ 13.05.2007, 18:57) *
Der Autofahrer muss weiter die Vorfahrt gewähren, der Radfahrer darf aber nur in die Kreuzung einfahren, wenn er sich davon überzeugt hat, dass ihm vom PKW-Fahrer die Vorfahrt gewährt wird.
Finde ich, glaube ich, gut.
Damit könnten keine Benutzungspflichten mehr angeordnet werden - oder wie wolltest du die unterschiedliche Vorfahrt begründen?

Viele Grüße
Katharina

Ääääh - @Helmi, darf ich dich was Persönliches zu deinem Nick fragen?


Edit:
Einen Gedanken habe ich vergessen:
Wer soll sich auf diesen Verkehrswegen bewegen dürfen? Dazu habe ich keine Idee.
Ich bleibe mal eng am Vergleich mit der Autobahn: Diese ist ja keine ausschließliche "Auto-"bahn, sondern für alle möglichen Kraftfahrzeuge zugelassen (mit wenigen Ausschlusskriterien). Wie machen wir es dann mit den "Radfahrschnellwegen"?
Antriebsart? Mindest- / Höchstgeschwindigkeit? Breite?
(Konkret: Inliner? Sprungfederhüpfschuhe? Elektrische Rollstühle? Autos in Schrittgeschwindigkeit (ehrlich!)? Liegeräder? Dreiräder? Kinderfahrräder?)


--------------------
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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 21:23
Beitrag #35


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Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 21:47) *
Ich bin aber ein wenig bestürzt darüber, dass immer noch die Meinung vorherrschend ist, dass das Fahrrad unbedingt stiefmütterlich behandelt werden müsste.


Es ist nun mal eine Eigenschaft des Fahrrads, dass es (am rechten Straßenrand) leicht übersehen wird und der Radfahrer sehr schutzlos ist. Daher müssen sich die Radfahrer eben mit ihrer Fahrweise darauf einstellen. Es hilft weder Radfahrern noch PKW-Fahrern, wenn man dieser Tatsache ignoriert und so fährt als hätte man eine Menge gut gepolstertes Blech außen rum. Man muss eben jedes Fahrzeug anders führen, um die Gefahr für sich und andere im Straßenverkehr zu minimieren. Als Radfahrer muss man eben besonders auf den Eigenschutz achten, als PKW-Fahrer dagegen besonders auf den Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern.

Gibt man dafür die Innenstadt /Fußgängerzone für (langsames) Radfahren frei, dann kann von stiefmütterlicher Behandlung keine Rede mehr sein - dann ist man mit dem Rad in der Stadt normalerweise (aufgrund der kürzeren Strecken) genau so schnell am Ziel wie mit Bus oder PKW.

Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 21:47) *
Jedenfalls verstehe ich die Aussagen hier so und weitergedacht müsste das Auto komplett dann abgeschafft werden, um allen (allen!) Radfahrertypen ein vernünftiges Vorankommen ohne Belästigungen zu ermöglichen.


Ähem, Radfahrer sind nicht der Nabel der Welt. Jeder, der am Straßenverkehr teilnimmt wird belästigt - damit muss man als Radfahrer leben, genauso wie als Teinehmer des OPNV, als PKW-Fahrer, LKW-Fahrer oder Motorradfahrer. Wir bauen jetzt Busspuren, Fußgängerwege, Radschnellstraßen, Autobahnen...

Eine Förderung des Radverkehrs macht ja zunächst in den Innenstädten und dem ganz nahen Umland Sinn (wegen der kürzeren Strecken) - ich frage mich nur, wo da der Platz für einen extra Weg pro Fahrzeugart herkommen soll.

Es ist erst mal unerheblich, wie toll die neuen Radwege sind - sie werden verwaisen, solange sich sonst nichts ändert.
Das Fahrrad wird benutzt
- wenn man mit dem Rad schneller am Ziel ist als mit dem Auto (ist in der Stadt + Parkplatzssuche oft so)
- wenn man sich auf dem Rad sicher fühlt - da würde es schon helfen, wenn man den Radfahrern beibringt, wie man sicher durch die Stadt kommt - an besonderen Stellen wird man auch extra Wege / Radwegführungen etc. benötigen. Dazu ein Hinweis: Auf einem einsamen Überland-Radschnellweg werde ich mich nachts mit dem Fahrrad niemals sicher fühlen.
- wenn der PKW unattraktiv wird (zu teuer, zu langsam (Umwege), kein Parkplatz)
- die Wege kurz sind
- und ja, auch dann wenn der Radweg schön ist (z. B. durch einen Park geht)

Schöne, ausgebaute Radwege können natürlich auch etwas in diese Richtung bewirken, das streite ich gar nicht ab - aber ein Angebotsindizierter Radverkehr, der gleich zweispurige Radwege notwendig macht - erscheint mir doch etwas blauäugig.

Sollte aber wirklich mehr Rad gefahren werden, so werden wir sicher nicht mehr Straßen brauchen - kein Verkehrsmittel braucht mehr Platz als der PKW.

Beginnen wir mal klein - bauen wir Abkürzungen für Radfahrer / Fußgänger. Führen diese zu mehr Radverkehr, so kann man ja bestehende Straßen / Fahrspuren optimal für den Radverkehr ausbauen, da sie für den PKW-Verkehr ja nicht mehr benötigt werden.
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Charly70
Beitrag 13.05.2007, 21:36
Beitrag #36


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Zitat (danke_mama @ 13.05.2007, 22:55) *
Zitat (Charly70 @ 13.05.2007, 18:57) *
Der Autofahrer muss weiter die Vorfahrt gewähren, der Radfahrer darf aber nur in die Kreuzung einfahren, wenn er sich davon überzeugt hat, dass ihm vom PKW-Fahrer die Vorfahrt gewährt wird.
Finde ich, glaube ich, gut.
Damit könnten keine Benutzungspflichten mehr angeordnet werden - oder wie wolltest du die unterschiedliche Vorfahrt begründen?



Ich hätte da zwei Ansätze:
Wer es sich traut, fährt einfach mit den Autos mit, aber dann in der Mitte der Fahrspur wie die Motorräder auch.
Wer den Schutz eines extra Radwegs braucht, ist normalerweise dankbar dafür und benutzt in auch freiwillig.

Oder:
Man macht ähnlich wie den Mofa-Führerschein eine Art Schnellfahrrad-Führerschein. Das heißt, man muss eine bestimmte Strecke (ca. 2 km) mindestens mit 25 km/h auf seinem verkehrssicheren Rad fahren können, vernünftig Bremsen können, muss einen Tacho am Rad haben und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten (auch 50 km/h innerorts), und muss einen kleinen Theorie-Fragebogen korrekt ausfüllen.
Am liebsten hätte ich auch noch ein Kennzeichen, da das aber dann am Fahrer und nicht am Rad hängen würde, weiß ich nicht, wie man dies realistisch bewerkstelligen kann.
Wer den Führerschein hat, darf auch auf die Straße.
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Helmi
Beitrag 13.05.2007, 21:36
Beitrag #37


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Zitat (danke_mama @ 13.05.2007, 22:55) *
Um herauszufinden, wie Verkehrswege aussehen müssen, damit sie auch angenommen werden und funktionieren, muss man natürlich wissen, was die "Kunden" wollen:
- Ich z.B. will nicht nebeneinander fahren.
Musst du doch nicht. Es gilt ja das Rechtsfahrgebot. smile.gif


Zitat
- Ich möchte gerne geordnet (das Gegenteil von chaotisch) fahren, und das geht nur, wenn die anderen VT es dort auch tun. Also kein "Hier-kann-ich-machen-was-ich-will,-sind-ja-bloß-Fahrräder".
Das war auch ganz genau mein Gedanke: Wie schaffe ich es, das radfahrertypische langsame-mittelschnelle Paarfahren und gleichzeitig das Überholen (selbst bei Gegenverkehr) zu ermöglichen und das alles ganz legal im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben? Und wie schaffe ich es weiter, Chaosfahren zu unterbinden, sprich drei- und noch-mehrstreifiges Fahren und Fahren auf der falschen Seite aufgrund fehlender eindeutiger Fahrstreifen zumindest nicht legal zu ermöglichen?

Alles läuft auf zwei markierte Fahrstreifen mit einer jeweiligen Breite, die zwei Radfahrern entspricht, also 2,5 m. Das ist keine Komfortbreite, aber sie verleitet eben auch nicht zum Chaosfahren! Zumindest habe ich diese Erfahrung auf einem Promenaden-Radweg gemacht, der 2x2,5 m breit ist und wo die Leute sehr geordnet und diszipliniert in Paaren langfahren und man bei wenig Verkehr dennoch gut überholen kann.

Das Ganze bitte mit Hand und Fuß, also am besten als Fahrradstraße wär's doch!


Zitat
Das sollte von der Anlage und vom allgemeinen Eindruck her unterstützt werden.
- Toll wären Luft- und Wasserstationen in sinnvollen Abständen.
Guter Vorschlag! smile.gif

Zitat
Weitere objektive Anforderung an den zukünftigen Verkehrsweg:
- Anhalte- (und Ausruh-?)möglichkeiten, ohne zum Hindernis zu werden
Erstaunlich, wie schwer das bislang den Baubehörden fällt sad.gif

Zitat
- Instandhaltung, Winterdienst, ordentlich eingerichtete Baustellen etc., halt wie bei Autobahnen.
Ich denke, die Tatsache, dass eine Fahrradstraße kein einfacher Radweg ist, könnte da eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Schließlich ist es eine ordentliche Fahrbahn, auf der auch entsprechende Vorschriften gelten.


Zitat
Ääääh - @Helmi, darf ich dich was Persönliches zu deinem Nick fragen?
Ja, darfst du. wink.gif


Zitat
Edit:
Einen Gedanken habe ich vergessen:
Wer soll sich auf diesen Verkehrswegen bewegen dürfen? Dazu habe ich keine Idee.
Ich bleibe mal eng am Vergleich mit der Autobahn: Diese ist ja keine ausschließliche "Auto-"bahn, sondern für alle möglichen Kraftfahrzeuge zugelassen (mit wenigen Ausschlusskriterien). Wie machen wir es dann mit den "Radfahrschnellwegen"?
Antriebsart? Mindest- / Höchstgeschwindigkeit? Breite?
(Konkret: Inliner? Sprungfederhüpfschuhe? Elektrische Rollstühle? Autos in Schrittgeschwindigkeit (ehrlich!)? Liegeräder? Dreiräder? Kinderfahrräder?)
Gemäß Beschilderung (Z. 244 "Fahrradstraße"): Fahrräder biggrin.gif

Der Beitrag wurde von Helmi bearbeitet: 13.05.2007, 21:39
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Janus
Beitrag 13.05.2007, 22:00
Beitrag #38


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Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 20:47) *
Ich bin aber ein wenig bestürzt darüber, dass immer noch die Meinung vorherrschend ist, dass das Fahrrad unbedingt stiefmütterlich behandelt werden müsste.
Ich glaube, mit der Einschätzung liegst Du bei der Mehrzahl der Leute, die hier was beigetragen haben, vollkommen daneben. Normalerweise werden einige davon von überzeugten Autofahrern schon gar nicht mehr gelesen, weil sie so radikal pro Fahrrad sind... wink.gif ... und als Konsequenz daraus und der eigenen Erfahrung als Radfahrer folgend extrem Radikal gegen Radwege.

Zitat
Es geht mir nicht darum, das Auto abzuschaffen oder überhaupt eine autofeindliche Politik zu propagieren, sondern das Fahrrad zu einer echten, massentauglichen und für mehr als nur Freizeit und Fitness tauglichen Alternative zu machen.
Das ist es bereits. Man muss es nur realisieren.

Zitat
Mir scheint, du beharrst auf einer Ideologie, wie sie in Bezug auf Autos noch nachvollziehbar wäre, nämlich dass Verkehrswege ausschließlich nützlich und zweckmäßig sein sollten, die Auto-Verkehrsplanung verfolgt aber andere Ziele, nämlich ideal und sicher befahrbare Straßen!
Was soll ein Weg (Fußweg, Radweg, Autoweg) denn sonst sein, wenn nicht nützlich und zweckmäßig? Wenn ich gemütlich am Fluß entlangradeln will, ist dafür ein Weg am Ufer nützlich und zweckmäßig. Ich versteh nicht so ganz, was Du sagen willst.
Zitat
Zitat
Außerdem sind Alltagsfahrten auf das Fahrtziel ausgerichtet - und hier in Deutschland gibt es zu so ziemlich jedem Ziel schon eine Straße, die man als Radfahrer ganz hervorragend benutzen kann.
Also "ganz hervorragend" ist aber für viele etwas anderes, als sich eine schmale Straße mit Autos zu teilen. Für viele ist das auch der Grund, wieso sie auf das Radfahren auf der Fahrbahn verzichten und lieber das Auto nehmen.
Das halte ich schlicht für Konditionierung. Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die nur sehr wenig Radwege hat und durch hügelige Lage auch nur wenig Radverkehr. Damit, auf der Fahrbahn zu fahren, hatte ich noch nie ein Problem. Wer in Münster oder ähnlichen Katastrophen Rad fahren erlernt hat, sieht das natürlich anders.
Zitat
Ich wünsche mir Straßen, die Radfahrern Lust machen, benutzt zu werden.
Am liebsten quer durch schöne Landschaft und ohne KFZ-Verkehr. Ja, gern. Das ist aber in Ballungsräumen für zielführenden Verkehr einfach nicht möglich, da es keinen Platz gibt, sowas zu bauen. Und das Fahrrad ist, wie schon mehrere Leute geschrieben haben, kein Fernverkehrsmittel.

Die von GM_ vorgeschlagenen konsistenten und deutlichen Wegweisungen finde ich auch gut. So etwas gibt es hier in NRW ja auch - nur leider mit dem Nachteil, dass manchmal eben nicht die kürzeste, sondern die an Radwegen reichste Strecke ausgeschildert ist, unabhängig von der Qualität der Radwege und der Länge des Umwegs.


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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Helmi
Beitrag 13.05.2007, 22:18
Beitrag #39


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Zitat (Janus @ 14.05.2007, 00:00) *
Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die nur sehr wenig Radwege hat und durch hügelige Lage auch nur wenig Radverkehr. Damit, auf der Fahrbahn zu fahren, hatte ich noch nie ein Problem. Wer in Münster oder ähnlichen Katastrophen Rad fahren erlernt hat, sieht das natürlich anders.
Nun, ich komme auch aus so einer "fahrradfreundlichen Stadt", wo das Fahrrad nicht bloß von einigen wenigen genutzt wird. Das liegt vielleicht an der Infrastruktur, die zwar stark verbesserungswürdig ist, aber immerhin soweit vorhanden, dass man recht gemütlich rumkommt und dabei nicht ständig mit den Autos konkurrieren muss. Das Fahren auf der Fahrbahn oder nahe an ihr ist eben nicht angenehm. Wenn du Lärm und Abgase magst, ist das aber deine Sache und diese Einstellung teilt nicht jeder!

Ich wüsste aber gern, was du an Münster konkret auszusetzen hast. Ist es ein Problem für dich, dass da so viele Leute mit dem Rad fahren?


Zitat
Die von GM_ vorgeschlagenen konsistenten und deutlichen Wegweisungen finde ich auch gut. So etwas gibt es hier in NRW ja auch - nur leider mit dem Nachteil, dass manchmal eben nicht die kürzeste, sondern die an Radwegen reichste Strecke ausgeschildert ist, unabhängig von der Qualität der Radwege und der Länge des Umwegs.
Da haben wir's doch, es gibt keine Routen mit einem Standard, der einem Transportmittel würdig ist. Wie sollen aber Leute umsteigen, wenn der Umstieg eine deutliche Verschlechterung darstellt, weil es von einem zusammenhängenden zu einem halbherzig zusammengeflickten Netz geht?
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helmet lampshade
Beitrag 13.05.2007, 23:04
Beitrag #40


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Zitat (chriziko @ 13.05.2007, 17:21) *
jetzt sind mir zwei beispiele in münchen eingefallen: der radweg auf der ehemaligen tramtrasse zum hasenbergl. der ist 3,3 km lang, nur 3 ampeln und zwei weitere querstraßen, die großen ringstraßen werden unterquert.

außerdem gibt es noch die alte isartalbahnstrasse...

so etwas ist aber ein glücksfall. normalerweise stehen solche flächen nicht zur verfügung, außer man stampft die großen ringstraßen ein.

In Karlsruhe gibts die ca. 10km langen Hardtwaldalleen die einige der gewünschten Eigenschaften für Schnellwege haben. (Breite, teilweise guter Belag)
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klausimausi
Beitrag 14.05.2007, 08:18
Beitrag #41


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Zitat (danke_mama @ 13.05.2007, 22:55) *
@chriziko, was ist ein "kampfhundtratzer"?
Da chriziko die Antwort bisher schulidg geblieben ist, werde ich mal antworten:

Ein "kampfhundtratzer" ist jemand, der Kampfhunde tratzt. Tratzen ist bayrisch und heisst so viel wie "ärgern". Meist mit Anlehnungen ans schelmische, kann aber auch richtig boshaft sein.

Hinzu kommt, dass man im Bayrischen auch mal Dackel als "Kampfhunde" tituliert. Das kommt, weil die Wadlbeisser gerne mal an die Hosenbeine gehen. In dem Zusammenhang gibt es auch noch den Begriff "Fußhupe" aber das wird nun zu sehr offtopic.gif

Gruß,
Klaus

PS: Es gibt doch schon Fernradelwege. Nennt sich Fahrbahn und wird gelegentlich auch vom Kraftfahrzeugverkehr benutzt ...


--------------------
@HeinerHainer schrieb: "Man kann eigendlich jedem Radfahrer nur raten keine Radwege zu befahren."
@Hane anwortete: "[loriot]Ach?[/loriot]"
@Mitleser meint darauf hin: "Ja, nun auch aus juristischer Sicht; bislang nur aus Selbsterhaltungstrieb&Co."
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Janus
Beitrag 14.05.2007, 08:53
Beitrag #42


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Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 23:18) *
Nun, ich komme auch aus so einer "fahrradfreundlichen Stadt"
Die offizielle "Fahrradfreundlichkeit" bedeutet eine reale Fahrradunfreundlichkeit, da sie in der Regel mit Radwegen an fast jeder Straße erkauft wird. Lies einfach mal hier im Forum diverse Threads zum Thema Radfahren. Du wirst sehen, dass nicht nur ich, sondern auch einige andere, die auch schon in diesem Thread geschrieben haben, Radwege oder wenigstens die Benutzungspflicht ablehnen und lieber die Fahrbahn benutzen, und dass das nicht hauptsächlich am schlechten Zustand der Radwege liegt, sondern am Prinzip der Separation.
Die von Dir vorgebrachte Idee der "Radfahrschnellwege" ist davon aber unberührt: Das Problem von Radwegen liegt ja gerade darin, dass die Separation alle paar Meter unterbrochen wird. Gegen kilometerlang ungequerte Radfahrpisten hätte jedenfalls ich rein gar nichts einzuwenden. Die sind aber eben nur im Überlandbereich überhaupt realisierbar, und dort zweifle ich aufgrund der weiten Entfernungen ganz schlicht an der Nachfrage.
Zitat
Ich wüsste aber gern, was du an Münster konkret auszusetzen hast. Ist es ein Problem für dich, dass da so viele Leute mit dem Rad fahren?
An Münster und ähnlichen Städten stört mich, dass es in Münster an praktisch jeder Straße Radwege gibt, die das Radfahren unnötig verkomplizieren, langsamer, unkomfortabler und gefährlicher machen. Als Nebeneffekt davon sollen die Münsteraner Autofahrer gegenüber Fahrbahnradlern sehr aggressiv sein, was ich aber noch nicht selbst erfahren musste (war bis jetzt nur mit dem Auto dort, was ich auch nicht vorhabe zu ändern).
Und natürlich würden mich als Radfahrer die großen Mengen an anderen Radfahrern stören, besonders da ich eher zur schnellen Sorte gehöre. Viel Verkehr macht nie Spaß, egal ob man mit Auto oder Fahrrad unterwegs ist.


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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Hane
Beitrag 14.05.2007, 09:02
Beitrag #43


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Zitat (Helmi @ 13.05.2007, 22:36) *
Und wie schaffe ich es weiter, Chaosfahren zu unterbinden, sprich drei- und noch-mehrstreifiges Fahren und Fahren auf der falschen Seite aufgrund fehlender eindeutiger Fahrstreifen zumindest nicht legal zu ermöglichen?
Das ist jetzt einfach biggrin.gif
Das hat schon jemand geschafft. Das nennt sich dann Fahrbahn. Praktisch jeder Verkehrsteilnehmer verhält sich dort um ein Vielfaches disziplinierter als auf Sonderwegen.

Fahrradstraßen dürfen nicht nur von Radfahrern benutzt werden. Einzig andere Fahrzeuge sind ausgeschlassen. Füßler, Pferdler, Skater, Rollstühler etc dürfen dort längs.

Auch braucht es keine verbaute Infrastruktur, um den Radverkehr anzukurbeln. Die wenigsten Radfahrer würden aufs Radfahren verzichten, wenn es keine Radwege gäbe. Das ist hauptsächlich eine Ausrede derer, die so oder so nicht fahren würden. Ich muß mal wieder im Internet suchen aber meines Wissens hat noch kein Radweg zu mehr Radverkehr geführt. Es gibt Verlagerungen aber nicht mehr. Was aber definietiv den Radverkehr steigern kann, ist eine ordentliche Werbekampagne. Und für den Preis eines Radweges wird sie sehr ordentlich.

Aber GM_ hat Recht. Es gibt einen Fall, wo Radstraßen wirklich etwas bringen könnten, werden. Autobahnen sind für den Fernvekehr gedacht und entsprechend gebaut. Sie werden in der Regel zusätzlich errichtet. Das gilt für Kraftfahrstraßen nicht. Sie dienen auch dem Nahverkehr und ersetzen oft ältere Straßen. Daruch werden Lücken in das tradierte Radverkehrsnetz gerissen (sein Beispiel mit der Sackgassenbrücke). Ich könnte mir eine Fahrradstraße parallel zu Kraftfahrstraßen durchaus vorstellen. Das würde Sinn machen. Dabei denke ich jetzt an eine Route parallel zur Williburger Reichsstraße in Hamburg. Sie verbindert Harburg mit Hamburg. Nebenher läuft eine recht gut für Fahrräder geeignete Strecke abseits des Kraftverkehres. Die muß man jedoch kennen, die Beschilderung ist suboptimal.


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uho
Beitrag 14.05.2007, 09:34
Beitrag #44


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Zitat (Janus @ 14.05.2007, 10:53) *
Und natürlich würden mich als Radfahrer die großen Mengen an anderen Radfahrern stören, besonders da ich eher zur schnellen Sorte gehöre. Viel Verkehr macht nie Spaß, egal ob man mit Auto oder Fahrrad unterwegs ist.

Bei mir ist es anders, ich finde es eher nett, wenn viel Radfahrende unterwegs sind, auch wenn ich dann vielleicht nicht so ungehindert vorwärts komme. Liegt aber vielleicht auch daran, dass für mich Verkehr nicht nur das sture von A nach B fahren ist, sondern eher eine Mischung aus Vorwärtskommen und einer gewissen sozialen Komponente wink.gif. Je mehr Fahrradfahrende umso weniger KFZ und mehr innerstädtisches Lebensgefühl smile.gif. Sicherlich etwas zu einfach gedacht, da kommen ja auch noch andere Faktoren dazu, aber schon eher meine Vorstellung von angenehmeren innerstädtischem Lebensraum als derzeit. Und ein bißchen Träumen darf ich ja auch sorcerer.gif
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Helmi
Beitrag 14.05.2007, 14:49
Beitrag #45


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Hallo,

Zitat
PS: Es gibt doch schon Fernradelwege. Nennt sich Fahrbahn und wird gelegentlich auch vom Kraftfahrzeugverkehr benutzt ...


Zitat
Du wirst sehen, dass nicht nur ich, sondern auch einige andere, die auch schon in diesem Thread geschrieben haben, Radwege oder wenigstens die Benutzungspflicht ablehnen und lieber die Fahrbahn benutzen, und dass das nicht hauptsächlich am schlechten Zustand der Radwege liegt, sondern am Prinzip der Separation.

Ich sage es mal so: Dies ist keine mehrheitsfähige Haltung, sondern eine von besonders überzeugten und sich sicher fühlenden Einzelkämpfern.
Es gibt aber durchaus viele potenzielle Alltagsradler, die sich eine Separation wünschen, selbst wenn sie dadurch langsamer vorankommen, zumindest muss diese Separation eine von vielbefahrenen Hauptverkehrsfahrbahnen sein, sie gilt nicht für ruhige Nebenstraßen. Diese Menschen fahren meistens nur in der Freizeit, weil ein angenehmes Vorankommen auf den Hauptrouten nicht möglich ist. Angenehm bedeutet in diesem Falle nicht immer schnell, sondern vor allem autofern.

Eure Einstellung ist ähnlich wie die von Kfz-Vollgasfahrern: Sie denken, die Autobahn sei ausschließlich dazu da, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Dabei dient sie in erster Linie der möglichst sicheren und verzögerungsfreien Abwicklung besonders hoher Verkehrsstärken. Die meisten Autofahrer fahren auch ohne Tempolimit aus verschiedensten Gründen nicht dauernd mit Vollgas, selbst wenn sie könnten.


Zitat
Und natürlich würden mich als Radfahrer die großen Mengen an anderen Radfahrern stören, besonders da ich eher zur schnellen Sorte gehöre.
Also stört dich der hohe Radverkehrsanteil und aufgrund dessen lehnst du massengeeignete Lösungen ab. blink.gif


Zitat
Das nennt sich dann Fahrbahn. Praktisch jeder Verkehrsteilnehmer verhält sich dort um ein Vielfaches disziplinierter als auf Sonderwegen.
In Bezug auf Radfahrer liegt das doch an der häufig schlechten Ausführung dieser Sonderwege (strukturelle Unordnung verleitet zu einer gewissen Asozialität...) und außerdem an der geringeren Verkehrsstärke und fehlender Verkehrsüberwachung.
In Bezug auf Autofahrer kann ich nur sagen, dass dies der einzige Ort für sie im Verkehrsraum der Straße ist und diese sich häufig nicht diszipliniert genug verhalten. Mit dem Abstandhalten und richtigen Überholen haben viele ein Problem, die kann ich aber weder alle anzeigen, noch mit irgendwelchen makabren Methoden (Schusswaffe, Harke auf dem Gepäckträger...) bedrohen und oberlehrermäßig zu disziplinieren versuchen.
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emerge
Beitrag 14.05.2007, 16:45
Beitrag #46


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Zitat (Helmi @ 14.05.2007, 15:49) *
Zitat
Du wirst sehen, dass nicht nur ich, sondern auch einige andere, die auch schon in diesem Thread geschrieben haben, Radwege oder wenigstens die Benutzungspflicht ablehnen und lieber die Fahrbahn benutzen, und dass das nicht hauptsächlich am schlechten Zustand der Radwege liegt, sondern am Prinzip der Separation.

Ich sage es mal so: Dies ist keine mehrheitsfähige Haltung, sondern eine von besonders überzeugten und sich sicher fühlenden Einzelkämpfern.

Zum Glück stimmt diese Aussage so pauschal nicht. So bezeichnet z.B. Polizeidirektor Wolfgang Klang (Berlin) in einem Interview mit der RadZeit dieses Verhalten als vernünftig und sicher. Weiterhin erwähnt er, dass dieses Verhalten unter Radfahrern ebenso wie der Radfahreranteil zunahm, während viele Radwege entschildert wurden. Unfallstatistiken und Untersuchungen zeigen zudem, dass sich diese "Einzelkämpfer" eben nicht nur sicher(er) fühlen, sondern es auch tatsächlich sind.

Zitat
Es gibt aber durchaus viele potenzielle Alltagsradler, die sich eine Separation wünschen, selbst wenn sie dadurch langsamer vorankommen, zumindest muss diese Separation eine von vielbefahrenen Hauptverkehrsfahrbahnen sein, sie gilt nicht für ruhige Nebenstraßen. Diese Menschen fahren meistens nur in der Freizeit, weil ein angenehmes Vorankommen auf den Hauptrouten nicht möglich ist. Angenehm bedeutet in diesem Falle nicht immer schnell, sondern vor allem autofern.

Und genau das funktioniert in urbanen Gegenden (wo das Fahrrad am sinnvollsten als Verkehrsmittel eingesetzt werden kann) nicht, da, wie Janus schon erwähnte, der Platz dazu fehlt.

Zitat
Eure Einstellung ist ähnlich wie die von Kfz-Vollgasfahrern: Sie denken, die Autobahn sei ausschließlich dazu da, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Dabei dient sie in erster Linie der möglichst sicheren und verzögerungsfreien Abwicklung besonders hoher Verkehrsstärken.

Die sichere und verzögerungsfreie Abwicklung besonders hoher (Rad-)Verkehrsstärken ist mit den derzeitigen Radweglösungen kaum möglich. Für die von Dir präferierten autofernen, breiten und kreuzungsfreien Wege fehlt wie gesagt der Platz, so dass man die bestehende Verkehrsfläche drastisch beschneiden müsste, was in die Richtung der von Dir abgelehnten radikalökologischen Revolution geht.
Im ländlichen Bereich würde ich solche Wege begrüßen, würde sie allerdings, bei der von Dir geforderten Breite, nicht auf Radfahrer beschränken, sondern auch für Skater und, um eine Verkomplizierung zu vermeiden, letztendlich auch Fußgänger jeglicher Art freigeben. Für Spaziergänger dürften solche Wege ohnehin unattraktiv sein.

Zitat
In Bezug auf Autofahrer kann ich nur sagen, dass dies der einzige Ort für sie im Verkehrsraum der Straße ist und diese sich häufig nicht diszipliniert genug verhalten. Mit dem Abstandhalten und richtigen Überholen haben viele ein Problem

Nach meiner Erfahrung ist es eine Minderheit, die dieses Bild prägt. Speziell in Bereichen mit vielen Radfahrern auf der Fahrbahn ist dieses Verhalten eine seltene Ausnahme. Daher halte ich die Angst der "potentiellen Alltagsradfahrer" vor (knapp überholenden) Autos für weitestgehend unbegründet. Auch die Angst vor Abgasen ist nicht so ganz nachvollziehbar, atmet man sie doch im alltäglichen Ampelstau im Auto sitzend ebenfalls ein.
Ich finde es sinnvoller, derartige Ängste auszuräumen anstatt sie zu schüren und zu versuchen mit teuren, platzraubenden und (besonderes bei momentan existierenden) unsicheren Lösungen Abhilfe zu schaffen.
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danke_mama
Beitrag 14.05.2007, 17:05
Beitrag #47


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Zitat (emerge @ 14.05.2007, 17:45) *
Unfallstatistiken und Untersuchungen zeigen zudem, dass sich diese "Einzelkämpfer" eben nicht nur sicher(er) fühlen, sondern es auch tatsächlich sind.
Richtig. @Arthur Dent, hattest du hier schon deine Liste mit den Quellenangaben angeführt? Ansonsten: Wer suchet, der findet.
Zitat (Charly70 @ 13.05.2007, 22:36) *
Wer den Schutz eines extra Radwegs braucht, ist normalerweise dankbar dafür und benutzt in auch freiwillig.
Das ist ja das Schlimme.
Radwege sind allermeistens eben gerade kein Schutz, sondern mit einem deutlich höheren Unfallrisiko verbunden als die Fahrbahn. Gerade die Schutzbedürftigen werden auf besonders gefährliche Verkehrswege geschickt, und wissen das nicht einmal.

Natürlich kribbelte mir zuerst auch die naheliegende Antwort in den Fingern: "Gibt's schon, heißt Fahrbahn."

Trotzdem spiele ich beim "Wünsch-dir-was-Spiel" mit. Erstens machen neue Ideen Spaß, und zweitens haben mir folgende von @Helmis Argumenten gefallen: Gute Luft und wenig Lärm. Das finde ich verführerisch. Diese Eigenschaften mit Schnelligkeit kombinieren, das wäre doch mal was Neues.
Von mir aus dürfen also auch besonders leise Elektroautos die "Radfahrschnellwege" benutzen.


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Arthur Dent
Beitrag 14.05.2007, 17:14
Beitrag #48


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Zitat (danke_mama @ 14.05.2007, 19:05) *
Zitat (emerge @ 14.05.2007, 17:45) *
Unfallstatistiken und Untersuchungen zeigen zudem, dass sich diese "Einzelkämpfer" eben nicht nur sicher(er) fühlen, sondern es auch tatsächlich sind.
Richtig. @Arthur Dent, hattest du hier schon deine Liste mit den Quellenangaben angeführt?

Haben wollen?
Zitat
Literatur:
R. Schnüll, J. Lange, I. Fabian, M. Kölle, F. Schütte, D. Alrutz, H.W. Fechtel, J. Stellmacher-Hein, T. Brückner, H. Meyhöfer: Sicherung von Radfahrern an städtischen Knotenpunkten, Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen zum Forschungsprojekt 8952, 1992
W. Angenendt, J. Bader, T. Butz, B. Cieslik , W. Draeger, H. Friese, D. Klöckner, M. Lenssen, M. Wilken: Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen, Bericht V9 der Bundesanstalt für Straßenwesen, 1993
Bundesminister für Verkehr (Hg.): Forschung Stadtverkehr, Zusammenfassende Auswertung von Forschungsergebnissen zum Radverkehr in der Stadt, Heft A7, 1991
Ole Bach, Ole Rosbach, Else Jørgensen: Cyclestier i byer - den sikkerhedsmæssige effekt, Hg. Vejdirektoratet, Næstved/Dänemark, 1985, auch zu finden in: ADFC Hessen (Hg.): Fahrrad Stadt Verkehr, II. Tagungsband, S. 53-55, Darmstadt 1988
Grüne Radler Berlin (Hg.): Dokumentation "Verkehrsunfälle mit Radfahrern", Berlin 1987
Senator für Verkehr, Erhebungen zum Fahrradverkehr, Berlin 1987
Landeshauptstadt München (Hg.): Bereichsweise Unfalldatenauswertung zur Forschreibung der Radwegeplanung. München 1985
Fahrradwerkstatt Glocksee e.V.: Auswertung von Radverkehrunfällen in Hannover, 1985
Alrutz u.a.: Dokumentation zur Sicherung des Radverkehrs, BASt-FP 8502, Heft 74, Bergisch Gladbach 1989
Apel u.a.: Stadtverkehrsplanung Teil 4 - Verkehrssicherheit im Städtevergleich, Berlin 1988
ADFC Berlin (Hg.): Radzeit, 1/2003, S. 8
Horst Hülsen: Unfälle mit Radfahrern in Bayern, Beratungsstelle für Schadenverhütung (Hg.), Mitteilungen Nr. 33, Köln 1993
P. L. Jacobsen: Safety in numbers: more walkers and bicyclists, safer walking an bicycling, Injury Prevention 2003, 9, p. 205-209
Weitere Quellen:
ADFC Forschungsdienst Fahrrad Nr. 173 zu Velo Secur 90 "Russisches Roulette auf Radwegen"
dokumentiert ein bis zu 12-faches Risiko auf Radwegen gegenüber Fahrbahnbenutzung


Zitat
Ansonsten: Wer suchet, der findet.
z.B. hier (und ich weise wieder mal darauf hin, die Suchbegriffe zu beachten!)


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10 Gebote des sicheren Radfahrens

"Die oft flächendeckende Überziehung von ganzen Stadtvierteln mit markierten [Rad-] Wegen erscheint unter stadtgestalterischen Aspekten als bedenklich" - Bundesanstalt für den Straßenverkehr in "Verkehrssichere Anlage und Gestaltung von Radwegen"; ISBN 3-89429-384-5
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Janus
Beitrag 14.05.2007, 21:14
Beitrag #49


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Zitat (Helmi @ 14.05.2007, 15:49) *
Zitat
Du wirst sehen, dass nicht nur ich, sondern auch einige andere, die auch schon in diesem Thread geschrieben haben, Radwege oder wenigstens die Benutzungspflicht ablehnen und lieber die Fahrbahn benutzen, und dass das nicht hauptsächlich am schlechten Zustand der Radwege liegt, sondern am Prinzip der Separation.

Ich sage es mal so: Dies ist keine mehrheitsfähige Haltung, sondern eine von besonders überzeugten und sich sicher fühlenden Einzelkämpfern.
Das ist eine von alltäglicher Fahrerfahrung, offiziellen Unfallstatistiken und Studien, die eigentlich das Gegenteil belegen sollten aber das nicht geschafft haben, gestützte Meinung und auch bei weitem keine Einzelmeinung.

Ich habe jetzt echt keine Lust auf die 689715692335. Diskussion pro/contra Radwege hier, das Thema ist vollkommen ausgelutscht. Daher beschränke ich mich auf ein paar wenige Aspekte Deines Beitrags.

Zitat
Es gibt aber durchaus viele potenzielle Alltagsradler, die sich eine Separation wünschen, selbst wenn sie dadurch langsamer vorankommen, zumindest muss diese Separation eine von vielbefahrenen Hauptverkehrsfahrbahnen sein, sie gilt nicht für ruhige Nebenstraßen. Diese Menschen fahren meistens nur in der Freizeit, weil ein angenehmes Vorankommen auf den Hauptrouten nicht möglich ist.
Nein, diese Menschen haben nur (noch?) nicht gemerkt, dass Radfahren auf der Fahrbahn gar nicht so schlimm ist wie sie glauben, weil sie es sich nicht trauen, das mal für längere Zeit auszuprobieren. Übung macht den Meister.

Zitat
Also stört dich der hohe Radverkehrsanteil und aufgrund dessen lehnst du massengeeignete Lösungen ab.
Nein, ich lehne technisch unsinnige oder gar kontraproduktive Lösungen ab, und lehne es ab solche Lösungen einzuführen, nur weil "die Masse" diese aufgrund von Unwissenheit oder Ignoranz für sinnvoll hält. In dem Fall ist nämlich nicht der Ist-Zustand der Technik mangelhaft, sondern das Wissen der Menschen. Letzteres muss also verbessert werden, nicht ersteres.
Etwas weniger allgemein und dafür in klarem Deutsch: Ich lehne es ab, das Unfallrisiko für Radfahrer (und damit letztendlich natürlich meins) durch Radwege zu erhöhen, nur weil irgendwelche Planer auf die Unwissenheit potenzieller Radfahrer bauen.

Ich komme auch mit hoher Radfahrerdichte klar. Neulich erst hab ich mit einem Freund eine Radtour auf dem Ruhrtal-Radweg gemacht. Trotz viel Verkehr (Fußgänger, Inliner, Radfahrer) und meist höchstens 3m Breite sind wir (als weit und breit schnellste) da gut durchgekommen. Und nebeneinander fahren konnten wir trotzdem recht oft.


~ Janus


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Helmi
Beitrag 14.05.2007, 22:13
Beitrag #50


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Zitat (emerge @ 14.05.2007, 18:45) *
So bezeichnet z.B. Polizeidirektor Wolfgang Klang (Berlin) in einem Interview mit der RadZeit dieses Verhalten als vernünftig und sicher. Weiterhin erwähnt er, dass dieses Verhalten unter Radfahrern ebenso wie der Radfahreranteil zunahm, während viele Radwege entschildert wurden.
Kann man dieses Interview online nachlesen?


Zitat
Unfallstatistiken und Untersuchungen zeigen zudem, dass sich diese "Einzelkämpfer" eben nicht nur sicher(er) fühlen, sondern es auch tatsächlich sind.
Das liegt aber nicht unbedingt daran, dass sie auf der Fahrbahn fahren, sondern vielleicht daran, dass sie aufmerksamer und technisch geschickter sind. Erzähle einer Oma mal, wie man eine Vollbremsung macht!

Ich meine, ich lasse mich natürlich überzeugen, nur welche der vielen Statistiken beweist denn explizit, dass bei gleichem Radverkehrsaufkommen UND gleicher Radverkehrszusammensetzung (also Radfahrertypen) bei reiner Fahrbahnnutzung auf dem selben Streckenabschnitt bei gleichen Rahmenbedingungen (Witterung, Kfz-Verkehr usw.) die Unfallzahlen geringer sind, als bei reiner Radwegnutzung? Aus welcher Statistik geht das eindeutig und zweifelsfrei hervor?


Zitat
Und genau das funktioniert in urbanen Gegenden (wo das Fahrrad am sinnvollsten als Verkehrsmittel eingesetzt werden kann) nicht, da, wie Janus schon erwähnte, der Platz dazu fehlt.
Der Platz fehlt manchmal, aber auch in Dortmund, wo Janus wohnt, gibt es an den meisten Hauptstraßen Radwege.


Zitat
Für die von Dir präferierten autofernen, breiten und kreuzungsfreien Wege fehlt wie gesagt der Platz, so dass man die bestehende Verkehrsfläche drastisch beschneiden müsste, was in die Richtung der von Dir abgelehnten radikalökologischen Revolution geht.
Eine Reduzierung von Kfz-Fahrstreifen zugunsten von Radfahrstreifen ist noch keine radikalökologische Revolution, genauso wenig wie es die Einrichtung einer Fußgängerzone ist.

Zitat
Im ländlichen Bereich würde ich solche Wege begrüßen, würde sie allerdings, bei der von Dir geforderten Breite, nicht auf Radfahrer beschränken, sondern auch für Skater und, um eine Verkomplizierung zu vermeiden, letztendlich auch Fußgänger jeglicher Art freigeben.
Das war ja auch mein Gedanke. Letztendlich sind Fahrradstraßen ganz normale Fahrbahnen, wo Fußgänger außerorts links gehen müssen und innerorts einen Bürgersteig haben.

Zitat
Zitat
In Bezug auf Autofahrer kann ich nur sagen, dass dies der einzige Ort für sie im Verkehrsraum der Straße ist und diese sich häufig nicht diszipliniert genug verhalten. Mit dem Abstandhalten und richtigen Überholen haben viele ein Problem

Nach meiner Erfahrung ist es eine Minderheit, die dieses Bild prägt.
Und wenn es nur 5% wären, dann wären das bei einer Verkehrsstärke von 1000 Autos pro Stunde in einer Fahrtrichtung 50 Fahrer in einer Stunde und wenn du die Straße 6 Minuten lang befährst, wären das 5 Fahrer.

Zitat
Auch die Angst vor Abgasen ist nicht so ganz nachvollziehbar, atmet man sie doch im alltäglichen Ampelstau im Auto sitzend ebenfalls ein.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Zumindest rieche ich im Auto Abgase nahezu nie und wenn ausnahmsweise was stinken sollte, kann ich wenigstens für eine Weile die Lüftung sperren. Als Radfahrer kann ich das nicht, da müsste ich ja mit einem Sauerstoffgerät fahren.

Zitat
Ich finde es sinnvoller, derartige Ängste auszuräumen anstatt sie zu schüren und zu versuchen mit teuren, platzraubenden und (besonderes bei momentan existierenden) unsicheren Lösungen Abhilfe zu schaffen.
Erzähle das mal meiner Mutter (56 Jahre). Die fährt jeden Tag zur Arbeit und zum Einkaufen mit dem Rad und scheut sich vor jeder Art vor Radfahrstreifen, Fahrbahnbenutzung außerhalb ruhigster Nebenstraßen und allgemein besonders luftverpesteten Strecken. Ist eine Alltagsradlerin und dennoch kein Typ "Mutiger Pedalritter", sie hat seit 15 Jahren keinen Unfall gehabt und fährt immer auf dem Radweg oder Gehweg, auch verkehrt herum. Wenn ich mal bei ihr zu Besuch bin und wir irgendwohin radeln, kann ich eigentlich auch immer wieder nur den Kopf schütteln, aber einreden und überzeugen ist zwecklos. Sie steigt lieber ab und fährt Umwege, als die Furchtlose zu markieren. Zum Glück bin ich nur zweimal im Jahr dort, dann brauche ich nicht so oft den Kopf schütteln. wink.gif whistling.gif

Grüße
Helmi

Zitat (Janus @ 14.05.2007, 23:14) *
Nein, diese Menschen haben nur (noch?) nicht gemerkt, dass Radfahren auf der Fahrbahn gar nicht so schlimm ist wie sie glauben, weil sie es sich nicht trauen, das mal für längere Zeit auszuprobieren. Übung macht den Meister.
Welche Übung empfiehlt der Meister für Kfz-Abgase?


Zitat
Und nebeneinander fahren konnten wir trotzdem recht oft.
Na das ist doch schön für euch.

Der Beitrag wurde von Helmi bearbeitet: 14.05.2007, 22:08
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