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> Spezialrad, Brauch mal n rechtlichen tipp bitte!
karl1814
Beitrag 09.05.2006, 14:57
Beitrag #1


Neuling


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Moin!

Ich habe mir ein Liegerad zusammengebastelt, das so ähnlich aussieht wie das auf folgender Seite:

http://www.python-lowracer.de/

Der Reiz an dem Rad ist, das es keinen Lenker hat, sondern durch Gewichtsverlagerung gelenkt wird (auf der Seite steht das man ca.300km fahren sollte bis mans einigermaßen kann).
Als ich vor kurzem mal wieder auf einem grossen Platz beim üben war, wurde ich gefragt ob man mit dem Ding überhaupt fahren darf, da in der stvo irgendwo festgehalten sein soll das man mindestens eine Hand am Lenker haben muss. Theoretisch ist ja das ganze Rad der Lenker, reicht es also wohl wenn ich eine meiner Hände irgendwo an dem Rhamen lege (vorzugsweise in der nähe der Bremse) um eine Hand am Lenker zu haben, oder ist das Rad vollständig unzulässig, da man ja mit den Händen nicht direkt Lenken kann?
Ich wollte nämlich nicht unbedingt direkt bei der Polizei vorfahren um diese zu konsultieren,da ich befürchte das die mir das Rad sofort stilllegen könnten.

Kann mir Irgendjemand helfen???

Vielen Dank schonmal!

mfg Karl1814 wavey.gif
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Andreas
Beitrag 09.05.2006, 15:10
Beitrag #2


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§ 64 Abs. 1 StVZO:

"Fahrzeuge müssen leicht lenkbar sein."

Daran dürfte es schon scheitern.


--------------------
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CvR
Beitrag 09.05.2006, 15:39
Beitrag #3


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Zitat (Andreas @ 09.05.2006, 16:10) *
§ 64 Abs. 1 StVZO:

"Fahrzeuge müssen leicht lenkbar sein."

Daran dürfte es schon scheitern.

Wieso? Ich denke, mit "leicht" ist hier gemeint, dass keine unangemessen hohen Lenkkräfte notwendig sein dürfen, und nicht, dass "jeder Depp" sofort verstehen muss, wie die Lenkung funxioniert. Sonst wären ja bspw. Kleinbagger und andere Kettenfahrzeuge, die nicht über einen Lenker verfügen und bei denen sehr viele Menschen bei der Bedienung verzweifeln würden auch unzulässig whistling.gif

Das vorliegende Fahrzeug ist doch leicht (d.h. mit geringem Kraftaufwand) zu lenken. Vielleicht sogar leichter als ein normales Rad... Damit könnte - je nach Auslegung - diese Forderung erfüllt sein.


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"Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."
Fernand Joseph Désiré Contandin (1903-1971), französischer Schauspieler und Sänger
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christian_lej
Beitrag 09.05.2006, 17:16
Beitrag #4


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Wenn es nicht beim § 64 Abs. 1 StVZO scheitert, dann eben beim § 35b Abs. 1:
"Die Einrichtungen zum Führen der Fahrzeuge müssen leicht und sicher zu bedienen sein."
Ein leichtes Verrutschen von Ladung oder Fahrzeugführer hat bei diesem Fahrzeug einen erheblichen Einfluß auf die Fahr- und Lenkeigenschaften.
Ein übersehenes Schlagloch reicht da schon aus, um erheblich vom Kurs abzuweichen, ohne das der Fahrzeugführer etwas ausrichten kann.
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CvR
Beitrag 09.05.2006, 17:31
Beitrag #5


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Zitat (christian_lej @ 09.05.2006, 18:16) *
Wenn es nicht beim § 64 Abs. 1 StVZO scheitert, dann eben beim § 35b Abs. 1:
"Die Einrichtungen zum Führen der Fahrzeuge müssen leicht und sicher zu bedienen sein."

"leicht" habe ich ja oben angesprochen. Für "unsicher" halte ich diese Art der Lenkung prinzipiell auch nicht. Eine Begründung, warum eine solche Lenkung unsicher sein sollte, würde mich schon interessieren. Vielleicht ist sie gar sicherer, weil ein Bauteil, nämlich der Lenker, entfällt, somit nicht ausfallen kann.
Zitat
Ein leichtes Verrutschen von Ladung oder Fahrzeugführer hat bei diesem Fahrzeug einen erheblichen Einfluß auf die Fahr- und Lenkeigenschaften. Ein übersehenes Schlagloch reicht da schon aus, um erheblich vom Kurs abzuweichen, ohne das der Fahrzeugführer etwas ausrichten kann.

Wenn ich die Konstruktion richtig verstanden habe, dann lässt sich die Empfindlichkeit der Lenkung schon konstruktiv beeinflussen, es ist keineswegs so, dass so ein Vehikel ähnlich schnell wie ein "normales" Fahrzeug vom Kurs abkommt, da es ohne aktive Beeinflussung einen recht stabilen Geradeauslauf hat. Ich kann mir vorstellen, dass die Auswirkung eines Schlaglochs auf das Fahrverhalten nicht wesentlich größer sind als bei einem konventionellen Rad.
Nebenbei bemerkt hat der Radler auch bei einem solchen Vehikel die Möglichkeit, durch lenken etwas "auszurichten". Es wird eben nur eine andere Technik des Lenkens angewandt.


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fritz440kombi
Beitrag 09.05.2006, 17:57
Beitrag #6


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Zitat (karl1814 @ 09.05.2006, 16:57) *
Moin!

Ich habe mir ein Liegerad zusammengebastelt, das so ähnlich aussieht wie das auf folgender Seite:

http://www.python-lowracer.de/


Als Mountainbike ist das dann ein "Monty Python"

Super "schräges" Bike, möchte ich sofort.

Übrigends bezüglich Lenker etc.: Im Buch von Bernd Spiegel: Obere Hälfte des Motorrrades ist bestens beschrieben, wie wenig der Lenkeinschlag für eine Beherrschung eines (Motor) -rades erforderlich ist.

Probleme sehe ich im Langsamverkehr und bei schnellen Ausweichmanövern.

Vielleicht gibt es da Norrmen für Wendekreise etc. ...


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karl1814
Beitrag 09.05.2006, 19:22
Beitrag #7


Neuling


Gruppe: Neuling
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Moin!

Vielen Dank schonmal für die Meinungen!
Aus meiner bisherigen Erfahrung mit dem Rad (und ich übe noch nicht lange, bin also absolut kein Profi!!!) weiss ich folgendes zu berichten:

Schlaglöcher sind kein grosses Problem, das Rad bleibt in Fahrtrichtung (durch das Gewicht des Fahrers bedingt) bzw. richtet sich bei grösseren Schlaglöchern sofort wieder aus.Ist nur ne andre Technik bei dem Rad. Bei "normalen" Rädern wird das durch den Nachlauf (wie beim Einkaufswagen) geregelt, bei dem Pyhton macht das die äußerst verlässliche Schwerkraft.(Übrigens habe ich schon mehrere Räder gesehen die nicht genug Nachlauf haben, dann fängt beim freihändig fahren der Lenker an zu zittern.Bei einigen wird das Nachlaufdefizit durch ne Feder kompensiert.)

Leicht lenkbar isses auch (man braucht nichtmal die Hände ;-) )

Die Gefahr eines verrutschen des Fahrers oder der Ladung stell ich mir z.B. bei einem Rennradfahrer grösser vor, weil die ja nur diese Minisattel haben....zumindest bin ich auf meinem Rad noch nie "verrutscht"

Langsam fahren geht auch wohl...zumindest fahr ich einigermaßen stabil mit etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit, und zur Not bewege ich mich mit den Händen Vorwärts?!
Der Wendekreis ist (bei voller Schräglage, also vollem Lenkeinschlag) ähnlich wie bei meinem normalen Liegerad.


@fritz440kombi: Kannst dir ja auch so ein Rad bauen, is garnicht so schwer!Vom Fahrspass her lohnt es sich auf jeden Fall!Und die Blicke der Leute sind auch immer wieder sehr amüsant!
Das mit dem Lenken kommt hin, ich bin nicht besonders gelenkig...

So, ich hoffe nu hab ich alles verarbeitet....

mfg Karl1814
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chriziko
Beitrag 12.05.2006, 09:36
Beitrag #8


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ich möchte mal behaupten: JEDES rad wird durch gewichtsverlangerung gelenkt. der so genannte lenker ist eigentlich eher ein lenkungsbegrenzer, also ein ding, mit dem man verhindert, dass der ganze vorgang eine eigendynamik entwickelt. wer mal versucht, sein rad mit dem lenker zu lenken, kommt ganz schön ins trudeln.


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...ja, mir san mi´m Radl da!
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