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> LKW auf 3,5t ablasten (WoMo)
emma_mit_womo
Beitrag 26.08.2023, 10:54
Beitrag #1


Neuling


Gruppe: Neuling
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Guten Tag:)

ich bin gerade dabei meinen "Auszug" zu planen. Und zwar hab ich vor mir ein Wohnmobil auszubauen und damit vorerst auf Dauercampingplätzen bzw. bei Freunden auf der Wiese zu stehen.
Bei der Wahl des richtigen Fahrzeugs hab ich nun lang geplant, hin und her überlegt und festgestellt das ich den größten Komfort hätte wenn ich mir einen LkW mit Koffer kaufe.
Gerade Wände, viel Platz nach oben, und falls ich einen mit hydraulischer Hebe Vorrichtung finde, perfekt um mein Motorrad einzuladen.

Nun ist es so dass ich nur den B-Führerschein besitze. Die nächsten 2-4 Jahre hätte ich nur vor in der nähe meines Arbeitsplatzes dauerhaft zu stehen und maximal den Standort um ein paar Kilometer zu wechseln. Dann hätte ich vor entweder lang unbezahlten Urlaub zu nehmen bzw. remote zu arbeiten und Mit meinem Haus und Motorrad durch Europa zu fahren.

Mein Arbeitgeber zahlt mir vermutlich in 1-2 Jahren den C1 Schein.

Meine Idee wäre jetzt gewesen einen LKW (z.b. einen alten Mercedes 4**d/5**d/6**d oder ähnlich) welche teilweise ein Leergewicht um die 3,5 tonnen besitzen mit einer Einzelabnahme auf 3,5t abzulasten und dann praktisch keine Nutzlast mehr zu haben. Eventuell auch ohne Koffer (Falls das geht?) damit es hinhaut. Danach würde ich ihn Ausbauen und auf dem Papier dann natürlich extrem Überladen wenn er insgesamt dann wieder Richtung 5-6Tonnen geht. Nun dürfte ich Ihn fahren, und bei einer Kontrolle würde ich halt für die Überladung blechen. Aber wiegesagt viel würde er nicht bewegt werden.

Vor der Europareise würd ich den C1 schein machen und den LKW wieder auflasten.

Falls ich zwischendurch zum Tüv muss evtl. ohne Koffer?

Jetzt ist die Frage, meint ihr das ganze auf und ablasten lohnt sich? Auch die WOMO sowie die LKW-Zulassung kann ich ja vermutlich in der Zeit knicken.

was haltet ihr von dem Plan? Gibt es da noch Sachen die die Sache zunichte machen könnte?

Die Alternative wäre Ihn als 7,5tonner beizubehalten und ihn von meinem Papa fahren zu lassen wenn ich mal "umziehen" muss.
Allerdings wäre ich schon gern so unabhängig mal selbst fahren zu können.

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und tipps geben,
viele grüße
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blackdodge
Beitrag 26.08.2023, 11:14
Beitrag #2


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als erstes musst Du damit rechnen, das ein abgelasteter LKW solange er LKW ist, ab Dezember entsptrechend dem techn möglichen Gesamtgewicht Mautpflichtig wird

Bei einer Ablastung muss meines Wissens nach noch pro zugelassenem Sitzplatz ein Gewicht von 150kg als Nutzlast vorhanden sein. ( da gabs was von der EU )

übrigens, ab 10% Überladung erfolgt Untersagung/Unterbindung der Weiterfahrt. Diese wird erst nach Entlastung gestattet.


Mehr schreibe ich lieber nicht dazu


nur soviel,


bei nem tats. Gewicht von 5000 kg bei nem 3500er bist bei knapp 43 Prozent Überladung 1 Punkt 235€ plus Verwaltungsgebühr TBNR 334662


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ulm
Beitrag 26.08.2023, 11:25
Beitrag #3


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Ablasten, auflasten, Papierkram. Sorry, das lohnt kaum.
Von dem Geld kannst Du schon den halben Führerschein machen.
Außerdem schränkst Du Dich in der Auswahl des Fahrzeuges sehr stark ein, konkurrierst mit anderen B-Führerschein-Besitzern und dadurch zahlst Du überhöhte Preise.

Ein isolierter Koffer wiegt ein paar Hundert Kilo, die Dir sowieso schon fehlen.
Eine Ladebordwand wiegt ein paar Hundert Kilo, die Dir sowieso schon fehlen.

Und wenn Dein Fahrzeug irgendwo erwischt wird, ist die Untersagung der Weiterfahrt der größte Ärger.
Da Du das Fahrzeug vor Ort nicht mehr auf die 3,5 Tonnen bekommst (Du kannst ja nicht den Koffer am Fahrbahnrand abnehmen und wie kommt er dann von da weg?), wird Dir die Polizei einen Tieflader auf Deine Kosten bestellen...


Mein Rat:
Schaue Dich nach einem Drehschemel-Anhänger mit 3,5 Tonnen um, mache einen BE-Führerschein.
Denn wenn Dein überschweres Wohn"mobil" irgendwo steht, kommst Du damit nicht zur Arbeit, nicht zum Einkaufen und nicht ins Schwimmbad. Motorrad bei Glatteis ist irgendwie blöd...
Ein Anhänger kann stehenbleiben und Dein Zugfahrzeug ist mobil.
Als Zugfahrzeug holst Du Dir einen alten Sprinter mit 3,5 Tonnen Anhängelast und den kannst Du dann für Festivals etc. als Zweitunterkunft ausbauen oder transportierst dort Dein Moped.
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emma_mit_womo
Beitrag 26.08.2023, 11:31
Beitrag #4


Neuling


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danke schonmal für deine Tipps, da ich erstmal vor allem mit dem Ding nur stehen will sind mir Maut, Spritverbrauch und Überladungsstrafen egal, einfach weil es kaum dazu kommen wird dass ich Ihn bewegen muss. Mir ging es eher um die Kosten von Steuer und Versicherung, ob es sich von denen her das ganze prozedere lohnt ,da ja ohne lkw und womo zulassung ein dicker dieselmotor vermutlich eher kostspielig wird wenn man ihn "normal" zulässt.

@ulm danke für den Rat, da schau ich mich mal um, an einen Anhänger hatte ich auch schon gedacht. Irgendetwas stört mich daran aber da muss ich dir recht geben, schlauer wäre es bestimmt..
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CvR
Beitrag 27.08.2023, 14:28
Beitrag #5


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Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
Meine Idee wäre jetzt gewesen einen LKW (z.b. einen alten Mercedes 4**d/5**d/6**d oder ähnlich)

Also eines jener historischen Fahrzeuge, die in halbwegs brauchbarem Zustand mit Gold aufgewogen werden rolleyes.gif
Für unter 10k gibts da eigentlich nur rostigen Schrott, unter 15k nichts was nicht viel Arbeit bedeutet, und brauchbare Exemplare knacken auch schnell mal die 20000,-
Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
welche teilweise ein Leergewicht um die 3,5 tonnen besitzen mit einer Einzelabnahme auf 3,5t abzulasten und dann praktisch keine Nutzlast mehr zu haben. Eventuell auch ohne Koffer (Falls das geht?) damit es hinhaut. Danach würde ich ihn Ausbauen und auf dem Papier dann natürlich extrem Überladen wenn er insgesamt dann wieder Richtung 5-6Tonnen geht. Nun dürfte ich Ihn fahren, und bei einer Kontrolle würde ich halt für die Überladung blechen.

Nö.

Wenn du den "leeren" LKW wieder umbaust zum Wohnmobil erlischt die Betriebserlaubnis ("Änderung der Fahrzeugart") §19 (2) 1. StVZO. Damit darf dann niemand fahren.
Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
Aber wiegesagt viel würde er nicht bewegt werden.

Das Ding heißt Fahrzeug und nicht Stehzeug. Vom stehen geht's kaputt....

Und damit dürfte dann die Chance, bei einer der "wenigen" Fahrten liegenzubleiben und damit auch die Gefahr von der police.gif erwischt zu werden exponentiell steigen rolleyes.gif Zumal so ein Fahrzeug eh die police.gif magnetisch anziehen dürfte rolleyes.gif
Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
Jetzt ist die Frage, meint ihr das ganze auf und ablasten lohnt sich?

Definitiv nein.

Im Grunde stellt sich sogar die Frage ob sich das Gesamtprojekt lohnt... Wenn du schon bei Steuer und Versicherung übers Geld nachdenkst: Ersatzteile, Abschlepp- und Werkstattkosten haben bei (Oldtimer-)LKWs auch gern mal eine Null mehr... Definitiv ein teures Hobby...
Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
was haltet ihr von dem Plan? Gibt es da noch Sachen die die Sache zunichte machen könnte?

Gerade bei der späteren längeren Reise dürfte mit einem Fahrzeug der genannten Art die Anzahl der "unerreichbaren" Orte recht hoch sein. Umweltzonen gibt es auch ausserhalb Deutschlands... Höhenbeschränkungen auch...

Und je nachdem wie "alt" dein Führerschein ist droht innerhalb der Probezeit vielleicht auch noch dessen Verlust... Was die ganze Träumerei des Reisens möglicherweise empfindlich stört.
Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und tipps geben,

Zitat (emma_mit_womo @ 26.08.2023, 11:54) *
Die Alternative wäre Ihn als 7,5tonner beizubehalten und ihn von meinem Papa fahren zu lassen wenn ich mal "umziehen" muss.
Allerdings wäre ich schon gern so unabhängig mal selbst fahren zu können.

Dann mach entweder sofort den passenden Führerschein. Der ist auch nicht viel teurer als einmal!! von dem richtigen police.gif "erwischt" werden. (Kosten Ablastung + Kosten Auflastung + Bußgeld Überladung + Abschleppkosten + Bußgeld fahren ohne Betriebserlaubnis + Sachverständigengutachten dazu + Flensburger Treuepunkte) Oder plane mit einem zu deinem Führerschein passenden Fahrzeug (zB Post-Sprinter, mit Kofferaufbau)

Spart Geld. Und Stress... So schlecht ist die Kombi aus Wohnwagen zum Wohnen und Sprinter/Bulli für Festival und Baggersee nicht... (Mit einem großen Fahrzeug wohnt man zwar bequem - aber an die coolen Orte kommt man besser mit einem kleinen Auto...) Unter Umständen kann man sich - mit ein wenig Rechnerei - auch ein Gespann basteln, das mit Klasse B auskommt, zum Wohnen viel Platz und für gelegentliche Ausflüge viel Flexibilität zu einem moderaten Kurs bietet.

Meine persönliche Strategie für das Anwendungsszenario wäre:
[1] Mercedes Vito/Sprinter kaufen
[2] Minimalausbau für Wohnmobilzulassung (ggf. mit Klappbett, so dass man auch mal das Motorrad reinstellen kann)
[3] Anhängerkupplung anbauen, falls nicht vorhanden
[4] Wohnwagen zum Wohnen am Arbeitsplatz dranhängen
[5] in 2-4 Jahren neu überlegen, was dann passt. Erfahrungsgemäß sieht die Welt in 4 Jahren nämlich ganz anders aus als heute oder vor vier Jahren. Für eine Weltumsegelung zB ist jedes Wohnmobil das falsche wink.gif


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"Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."
Fernand Joseph Désiré Contandin (1903-1971), französischer Schauspieler und Sänger
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thetdk
Beitrag 27.08.2023, 16:17
Beitrag #6


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Hallo Emma,

die Idee von autarkem Leben im Fahrzeug hat einen gewissen Charme, aber den Ansatz wie Du ihn denkst halte ich für einen schlechten Weg.
Ich habe das damals für eine Freundin lange durchdacht.

Vor allem die Führerschein- und Gewichtsthematik wird Dir eher schnell als langsam das Genick brechen.
Bewohnte Wohnmobile werden eher häufiger von der Polizei kontrolliert, und nicht selten wird man auch mal aufgefordert den Platz sofort zu verlassen.
Wenn Dein Fahrzeug dann derart überladen ist, kannst Du dieser Aufforderung nicht nachkommen. Und jeder Beamte der etwas näher hinschaut wird sofort sehen dass das mit dem Gewicht nicht passen kann.
Und das Leben im Womo wird auch sonst schon stressig genug. Frischwasser, Abwasser, Strom, Heizung etc.pp.. Man muss sich um vieles immer wieder kümmern - das Fahrzeug dann nicht mal ohne großes Risiko bewegen zu können kann schon eine Belastung sein.

Der Tipp mit dem Anhänger ist eine gute Idee, zur Not tut es dann erstmal ein alter Wohnwagen von der Stange, es braucht eben nur den BE-Schein.
Die Vorteile des Wohnmobils sind die einfachere Mobilität. Wenn Du aber nicht so einfach fahren kannst fällt das komplett weg.

Denk das alles lieber nochmal durch.

es grüßt

thetdk


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Schon weil wir alle in einem Boot sitzen, ist es gut,
das wir nicht alle auf der gleichen Seite stehen
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