Kreisverkerhr in T30-Zone? Einstellungen

[Söne spitze Steine]

Gegeben sei ein großes Wohngebiet mit breiten Straßen und komplett als Tempo-30-Zone ausgewiesen. Selbst wenn zwei Reihen PKW auf der Fahrbahn parken, fühlen sich Kraftfahrer durch die breite gerade Fahrbahn dazu verleitet, Tempo 30 auf dem Tacho zu überschreiten. Die Ecken der EInmündungen sind tempofreundlich abgerundet, so daß man auch gut mit Tempo 30 abbiegen kann.

Nur Fußgänger werden gelegentlich übersehen und umgenietet. Für eine solche unfallträchtige Kreuzung ist nun ein Kreisverkehr im Gespräch. Begründung: ein KV wirkt geschwindigkeitsreduzierend. Fehlen dann nur noch die üblichen FGÜ an den Zu- und Ausfahren…

Wie sieht es mit der Zulässigkeit von KV in T30-Zonen aus, auch städteplanerisch?

Ich denke, eine Einengung der Einmündungen ist da hilfreicher, zumal Fußgänger an dieser Stelle die Fahbahn schneller queren können.

[Achim]

Zulässig sind die schon, nur der Sinn ist fraglich. Bei superbreiten Straßen und guter Übersicht sind 30 durch eine Beschilderung schon ein Wunschdenken. Da gehören bauliche Maßnahmen dazu.
Besser als Kreisverkehre sind RvL-Kreuzungen. Die wirken geschwindigkeitsdämpfend. Aber auch nur, wenn hier nicht zu gute Übersichtlichkeit vorliegt. Also nicht Schilder, sondern Straßenraum gestalten.

[VPL]

Wären nicht Gehwegnasen an den Knotenpunkten sinnvoller? Drosselt die Geschwindigkeit und erleichtert das Queren für den Fußverkehr.

Btw: Gilt diese Vorgabe dann auch für Kreisverkehre in T-30-Zonen? Das könnte mitunter zusätzliche Verwirrung stiften.
"An Kreuzungen und Einmündungen innerhalb der Zone muss grundsätzlich die Vorfahrtregel nach § 8 Absatz 1 Satz 1 („rechts vor links“) gelten." § 45 Abs. 1c StVO

Besser als Kreisverkehre sind RvL-Kreuzungen. Die wirken geschwindigkeitsdämpfend.

Mit FGÜ und richtiger Ablenkung drosselt ein KVP aber auch ordentlich.

[durban]

Also nicht Schilder, sondern Straßenraum gestalten.

Genau so. Wenn die Straße breit ist, kann man durch Verengung der Fahrbahn zu Gunsten der Fahrbahnfläche auch deutlich mehr Aufenthaltsqualität erreichen. Im Vergleich zu einem Kreisverkehr vermutlich auch nicht viel mehr Aufwand.

[Mueck]

Für eine solche unfallträchtige Kreuzung ist nun ein Kreisverkehr im Gespräch. Begründung: ein KV wirkt geschwindigkeitsreduzierend. Fehlen dann nur noch die üblichen FGÜ an den Zu- und Ausfahren…

Wie sieht es mit der Zulässigkeit von KV in T30-Zonen aus, auch städteplanerisch?

205 in T30Z sind eig. ein NoGo, außer bei Ausnahmen, bspw. Buslinien, aber der Sinn einer kreiselnden Buslinie könnte erklärungsbedürftig sein ...
Zebras m.E.n. nur bei Bestandszebras?

Es gibt ja auch noch die schilderlosen "runden Kreuzungen" ...
Das wäre die Kombination der guten bremsenden Eigenschaften eines Kreisels für alle Richtungen, auch geradeaus, und RvL ...
Die Unterschiede für Fußgänger ggü. Abbiegern und Einbiegern hat man dann aber immer noch an der Backe ...

Wenn's unbedingt ein echter KV mit Zebras sein soll:
- T30Z vor den Einfahren enden lassen ...
- Fahrradzone und alles in T30Z verbotene ist wieder möglich ...

[Söne spitze Steine]

Es gilt rvl, das allerdings häufig mißachtet wird. Das sind Einfamilienhäuser aus den 60er- und 70-er-Jahren mit schön breiten Gassen und eigentlich Auslegung für Tempo 50. Da halte ich zumindest an den Einmündungen bauliche Einengungen oder die angesprochenen Gehwegnasen für sinnvoller als einen KV.

(Edith findet heute fiele Fertippvehler, mensch)

[Explosiv]

Gehwegnasen und auf gerader Strecke ab und an ne Querungshilfe mit Verschwenkung der Fahrspuren kann da helfen.

[Frank999]

Hättest Du mal bitte einen Link zu Google Maps oder Mapillary?

(Sonst würde mir noch ein schönes Beispiel aus meiner Heimatstadt einfallen; aber den Thread, ich möchte ihn nicht kapern)

[helmet lampshade]

Besser als Kreisverkehre sind RvL-Kreuzungen.

Da hast Du aber die Gefahr, dass die VT sich blockieren und es Missverständnisse gibt. Bei höherem Verkehrsaufkommen also schwierig

[mir]

Wenn man die Kreisverkehre richtig anlegt, dann führen sie definitiv zur Verlangsamung. Man darf natürlich die Einfahrten dann nicht tangential führen. Bei RvL wird dagegen gerne durchgebraust.

Nebenbei:

In den diversen Dashcam-Kanälen kommen ja immer wieder knappe Situationen vor - die werden sämtlich dadurch hervorgerufen, dass die Leute, die schon im Kreisverkehr sind, gerne die Kurve schneiden. In einem (einspurigen) Kreisverkehr gilt das Rechtsfahrgebot - wer zwecks schnellerer Geschwindigkeit den Kreis schneidet, kriegt eine gehörige Mitschuld aufgebrummt. Das scheint nur wenig bekannt zu sein.

[Explosiv]

Die das machen sind doch tolle Autofahrer. Die passen schon auf, dass nix passiert.

[Mueck]

In einem (einspurigen) Kreisverkehr gilt das Rechtsfahrgebot -

"(2) Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit."
Wenn's doch wegen der hohen Gsschwindigkeit nicht möglich ist ...
Außerdem werden Kreisel da ja nicht aufgeführt ...

[Explosiv]

Im Nachbarort findet man am Kreisel am Ortsanfang Straßenmalereien der Unfallaufnahme, die nahelegen, dass dort auch jemand aufgrund hoher Geschwindigkeit nicht Willens und in der Lage war, dem Kreisverkehr zu folgen. Er fuhr über die als Kalotte angelegte und mit Findlingen garnierte Mittelinsel, hob ein Stück ab und querte die dahinter liegende Kreisfahrbahn an einer Stelle, an der keine Ausfahrt vorgesehen ist. Folgerichtig schlug er dann an der dortigen Mauer hinter dem Gehweg ein.

Ich würde ja vorschlagen, dass man bereits die Mittelinsel als stabile Mauer ausführt, um unbeteiligte Dritte vor solchen Tieffliegern zu schützen, indem man sie sofort stoppt. Der Respekt vor solch einer Mauer mag auch dazu beitragen, dass weniger tief geflogen wird.

Das war aber OT, da nicht in einer 30er Zone, nur igO.

[helmet lampshade]

In einem (einspurigen) Kreisverkehr gilt das Rechtsfahrgebot -

Wenn man zu stark rechts fährt, erweckt man aber auch leicht den Anschein, Abbiegen zu wollen.

[Uwe Mettmann]

Wie sieht es mit der Zulässigkeit von KV in T30-Zonen aus, auch städteplanerisch?

...und ein unechter Kreisverkehr als Alternative?


Gruß

Uwe

[Der_Veranstalter]

Im Nachbarort findet man am Kreisel am Ortsanfang Straßenmalereien der Unfallaufnahme, die nahelegen, dass

Wir haben hier 9 Kreisverkehre im Ort und das passiert u.a. immer wenn der Kreisel neu angelegt ist oder wenn Oktoberfestzeit ist. Initial Quer-Einkerbungen an allen vier Felgen durch den Randstein des Kreiselinneren, Abriss der Ölwanne - oder nur der Ablassschraube -, Flug über 2/3 des Kreiselquerschnitts, dabei Mitnahme von ein paar Schildern. Alle in 50er- oder 30er-Bereichen. Da wir hier eines der letzten Autokinos haben, passiert das auch immer wenn ein "Fast and Furious"-Film (kommt gefühlt ja jedes Jahr einer) oder was vergleichbares läuft.

[mir]

It's a feature! Es ist besser, wenn die Kreisverkehre völlig blind fahrende Autofahrer aussortieren, als wenn das ein anderer Verkehrsteilnehmer macht.