Führerscheinentzug wegen 1,1ng THC, nun Cannabispatient Einstellungen

[yeswecann]

Hallo zusammen,
vor ca. 5 Jahren musste ich meinen Führerschein abgeben, weil ich noch 1,1ng/ml THC im Blut hatte. (Hatte noch 6 Monate Probezeit wegen einem Aufbauseminar für Schnellfahrer)
Nun bin ich seit kurzer Zeit Cannabispatient .Außer 2 MPU-Beratungen habe ich noch nichts in Richtung Führerschein gemacht.
Meine Frage ist: gibt es hier Leute, die es geschafft haben den Führerschein zurück zu erlangen, obwohl sie früher verbotener weise eine Selbstmedikation durchgeführt haben und nun Patient sind?
Soll ich mich einfach mal bei der Fahrerlaubnisbehörde melden und meine Situation schildern?
Wie sind eure Erfahrungen?

Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe

[gruenerTeich]

Erste Frage: Wogegen nimmst du Cannabis?

Zweitens: Erfolgt die Medikation in einem vernünftigen Begleitrahmen oder ist das so ein Wunschrezept a la DrAnsay?

[Uwe W]

Hast Du vor 5 Jahren freiwillig auf die Fahrerlaubnis verzichtet oder wurde sie Dir durch Bescheid entzogen?

Bei einem freiwilligen Verzicht kann die alte Fahrt unter THC-Einfluss nämlich 5 Jahre nach Rechtskraft des Bußgeldbescheides nicht mehr gegen Dich verwendet werden. Dann wäre eine Neuerteilung auch ohne MPU möglich.

Bei einem Entzug mittels Entzugsbescheid bleibt dieser bis zu 15 Jahren lang gespeichert und führt dazu, dass in diesem Zeitraum auch die alte Fahrt noch gegen Dich verwendet werden kann.

[yeswecann]

Vielen Dank für eure Antworten.
Also ich nehme es in erster Linie aufgrund von Autismus und diversen Folgen. Angst, Depressionen etc.

Und ja die Krankenkasse übernimmt es bisher noch nicht. Denke so lange warte ich auch noch mit der Kontaktaufnahme zur Führerscheinstelle. Hab es jetzt in erster Linie bekommen um wieder arbeitsfähig zu werden, da wäre ein Führerschein halt ganz praktisch.

Ich denke er wurde mir damals weggenommen, das muss ich nochmal nachgucken. Wäre ja gut wenn ich ihn freiwillig abgegeben hätte.

[Richard Rorty]

Erst einmal: Kopf hoch! Alle jetzt folgenden Problematiken sind schaffbar - so lange du dich an den von deinem Arzt vorgesehenen Behandlungsplan hältst und dich mit dem Fahrerlaubnisrecht etwas auseinandersetzt.

Sich bei der Fahrerlaubnisbehörde (FEB) zu melden, würde ich Dir erst empfehlen, wenn du zumindest mit deinem Arzt ggf. auch mit einem fachkundigen MPU-Berater/Anwalt eine Strategie erarbeitet hast. Dann weckst du keine schlafenden Hunde und kannst vor allem nichts erzählen, was im Nachgang von der FEB gegen dich verwendet wird.

[Richard Rorty]

Ach ja, eine, wenn auch ungewisse, Möglichkeit habe ich vergessen: Du wartest noch ab, ob der Grenzwerts von THC im Straßenverkehr angehoben wird, da du in dem Falle definitiv drunter liegen wirst und beantragst die Aufhebung der Entziehung bei der FEB, was vermutlich möglich sein sollte (aktuell keine Zeit das abschließend zu prüfen, vlt hat da jemand anderes was dazu zu sagen).

[MsTaxi]

@Richard Rortry

Grundsätzlich müsste auf Versuchsmedikation argumentiert werden, also hat @yeswecann herausfinden wollen, ob THC bei seiner Symptomatik helfen kann. Da dürfen dann die Laborwertennicht dagegen sprechen.

Das ganze müsste unter strenger Kontrolle passieren, eine sorgfältige Dokumentation beinhalten. @yeswecann müsste in Sachen Befolgung ärztlicher Anweisung ein Musterpatient sein, kein Beikonsum anderer Stoffe, eine andere Behandlung muss wenig erfolgreich gewesen sein etc.

Hohe Hürden, wie man sieht...

[Q-Treiberin]

Und ja die Krankenkasse übernimmt es bisher noch nicht.

Aber Du beziehst es legal mit Privatrezept (Selbstzahler) aus der Apotheke, richtig?

[Almanmen]

Konntest Du was erreichen ? Hast Du Dein Führerschein wiederbekommen ?