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> Wiederholungstat Alkohol 2,6 Promille | 0,39 mg/l
zheka
Beitrag 16.03.2023, 16:14
Beitrag #1


Neuling


Gruppe: Neuling
Beiträge: 4
Beigetreten: 15.03.2023
Mitglieds-Nr.: 90488



    
 
Einen Wunderschöne guten Tag,

erst einmal ein großes Lob an die vielen Helfer und Unterstützer in diesem Forum. Ich lese hier seit drei Tagen und bin begeistert welch eine Fachkompetenz hier vorzufinden ist und das auf freiwilliger Basis. Hut ab. Ich würde mich hier gerne erstmal Vorstellen und meine Vorgeschichte etwas genauer erklären, da ich bis jetzt was Vergleichbares hier nicht finden konnte. Daher muss ich weit ausholen. Vorab schon ein Sorry für den, vermutlich sehr langen, Beitrag.


Zur Person:
37 Jahre, wohne mit meiner Lebensgefährtin und meinem Jüngsten Sohn. Insgesamt 3 Söhne, 2 davon wohnen bei der Ex-Frau

Zur Vorgeschichte und erstem Vorfall:
Hatte meine Frau mit 17 kennengelernt. Früh geheiratet und Kinder bekommen und das auch gewollt. Dann Haus gebaut und es war alles super. Bis dahin ein ganz normaler Alkoholkonsum. Auf Party, Disco, Geburtstagen etc.

2016:
2016 kam dann der Umbruch in meinem Leben, die Trennung von meiner Ex-Frau. Auch wenn es einvernehmlich war, hat es mich doch härter getroffen als gedacht. Zunächst fühlte ich mich frei und hab dann gerne am WE getrunken. Dann ging es weiter und ich fing auch innerhalb der Woche an zu trinken. Meine Kinder und Ex-Frau lebten zunächst mit im Haus noch. Dann die Notlage das Haus verkaufen zu müssen, da ich das alleine nicht finanziert bekommen würde. Also noch mehr getrunken. Mitte 2016 ist dann meine Exfrau, inkl. Kindern ausgezogen und ich lebe das erste Mal alleine. Das hat mich dann richtig runtergezogen und ich fing noch mehr an zu trinken. 3 bis 4 Mal die Woche, bis ich dann auch am Ende des Jahres meinen Job verloren habe. Ich habe mich komplett abgeschottet, ich habe fast die ganze Zeit nur im Haus verbracht. Kaum Kontakt zu Freunden, Familie usw. Mir war die ganze Situation peinlich und ich wollte niemanden sehen. So ging es dann weiter. Finanzielle Probleme haben die Situation noch deutlich verschlimmert. In der Zeit war mein Kontakt zu anderen Menschen, fast nur auf ein Handyspiel begrenzt und hier habe ich eine Frau kennengelernt und es folgten gegenseitige Besuche und fast tägliche Telefonate. Besuche aufgrund der Entfernung nur sporadisch.

2017:
Der Alkoholkonsum blieb der gleiche, den Alkohol habe ich gebraucht um den Problemen zu entfliehen. Bis jetzt dann 06.2007 zu der TF mit 2,61 Promille kam. Am nächsten Tag gleich von einem Bekannten zum Bahnhof gefahren und zu meiner Fernbeziehung. Dort habe ich erstmal ca. 2 Wochen verbracht, viel geredet und überlegt und über mein Leben, Verhalten etc. nachgedacht und den Entschluss gefasst mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Es dauerte bis 09.2017 dann kam der Strafbefehl und der Entzug der Führerscheinerlaubnis. Danach erfolgte auch der Umzug zu meiner jetzigen Lebensgefährten (500km) entfernt. Dort habe ich dann zunächst den Alkoholkonsum strak reduziert und nur am 1x die Woche was getrunken, angefangen rauszugehen, die neue "Heimat" zu erkunden. Schnell stand fest, dass ich zunächst hier leben will. Es ging die Jobsuche los. Das Haus war mittlerweile verkauft. Im Dezember 2007 die zusage eines Jobs zum 1.2.2018

2018:
Neue Stelle angetreten, versucht alles auf die Reihe zu bekommen, was in dem Jahr liegen geblieben ist. Es haben sich Schulden angesammelt (auch wegen Hausbau und verkauft). Also entschlossen eine Privatinsolvenz zu eröffnen und dies auch getan. Es ging alles bergab. Alkoholkonsum hat sich schlagartig sehr reduziert. 1 bis 2 Mal im Monat mit Kollegen und neuen Freundschaften beim Ausgehen (jedoch hohe Mengen). Hier auch angefangen mich mit meinem Alkoholmissbrauch auseinanderzusetzen und versuchen es aufzubereiten. Viel im recherchiert und viele Gespräche mit Freundin und Mama. Viele Erkenntnisse gewonnen und viel über mich und mein Problem gelernt. Kontakt zu alten Freundeskreis wiederhergestellt und es ging von Monat zu Monat bergauf. Einen Nachteil hatte es aber, ich habe mein wiedergewonnenes Leben zu sehr genossen, insbesondere die Kochkünste meiner Freundin, die mir was jeden Wunsch erfüllte. Also in kurzer Zeit sehr viel zugenommen. Das musste geändert werden. Angefangen zu Joggen, jedoch störte mich weiterhin der zwar gelegentliche, jedoch starke Alkoholkonsum. 11.2017 Also den Entschluss gefasst nicht mehr zu trinken, passte auch nicht in den Ernährungsplan. Zu dem Zeitpunkt kam ein MPU aus finanzieller Sicht nicht in Frage. Der Entschluss habe ich alleine nur für mich gefasst und es viel mir erstaunlicherweise sehr leicht. Situationen, in denen Mann früher Alkohol dazu gehört haben, konnte man auch so gut genießen. Also lebte ich einfach Abstinent und hab es genossen.

2019:
Ich habe mich an meinen Vorsatz gehalten und hab vom Monat zu Monat mehr an der neuen Lebensweise erfreuet. Weiter Sport getrieben und um Fitness erweitert. Neue Hobbys entdeckt (Wandern, Städtebesichtigungen, Sportevents besuchen usw.). Dazu kam dann noch eine Beförderung im Job und es sah alles gut aus. Mitte des Jahres entschlossen mich den MPU zu machen und angefangen zu sparen. Meine Mutter hatte mir dann im Juli mitgeteilt, dass sie mir den MPU bezahlen würde und so hab ich angefangen mich zu informieren, was ich benötige. Gleich AN gemacht, konnte ja 3 Monate rückwirkend. 08.2019 den Antrag bei der FS gemacht und 12.2019 dann MPU positiv bestanden (6 Monate AN). Ich habe es komplett ohne Vorbereitungskurse gemacht, nur durch Recherche im Internet und Onlinekurse. Beim MPU habe ich einfach offen und ehrlich gezeigt. Nichts verschönt, keine Tricks bzw. Training mit was soll man sagen und was nicht. Mir war es auch wichtig zu erfahren, ob mich mit meiner Eigenen Aufbereitung schon soweit bin ein KFZ sicher zu führen und ob ich gelernt habe mit Problemen anders umzugehen. Ich war sehr happy und zufrieden mit mir.

2020:
Ich lebte weiterhin abstinent, ich hatte das ja schließlich nicht für den Führerschein gemacht, sondern für mich. Es war ein gutes Gefühl und ich vermisste es nicht. Habe mich dennoch weiterhin mit der Aufarbeitung weiter befasst. Ich wollte nicht in alte Muster fahlen und hab durch Selbststudium weiter an meinen Methoden gearbeitet. Ich habe gelernt mich zu öffnen und über Probleme zu reden. Da hat mir meine Lebensgefährtin sehr viel geholfen. Mit ihr kann ich offen über alles reden. Ich habe gelernt auch bei Firmenfeiern, Geburtstagen, etc. offen zu sagen "ich trinke nicht, da ich damit ein Problem habe". Es kam ein weiterer beruflicher Aufstieg, ich bekam einen Dienstwagen, ich habe weiterhin Sport gemacht usw. Es stand ein Urlaub an, der wegen Corona leider ausgefallen ist. Und als dann der Lockdown kam, waren viele Sachen nicht mehr möglich, die einem so große Freude bereitet haben und die Zeit war schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich glaube so ging es jedem von uns. So ging das Jahr dann auch zu ende.

2021:
Corona war ein großes Thema, man konnte das gewohnte Leben nicht in dem Umfang führen wie es war. So kam es Ende Januar zu einem großen Streit mit meiner Lebensgefährtin, in dem auch Trennung im Raum stand. Man brauchte etwas Abstand um nachzudenken und so bin ich erstmal zu meiner Mutter gefahren und hab dort ein Woche verbracht. Viel mit Mama geredet und auch mit der Lebensgefährtin täglich telefoniert. Dabei eigene Fehler eingesehen und auch der Partnerin ihre mitgeteilt. Dann wieder Heim und weitere Gespräche geführt und die Situation aufgearbeitet. Was sich als negativ anhört, ist aber positiv zu bewerten, da es unsere Beziehung gefestigt hat und man danach auch viel besser miteinander umgehen konnte. Und auch wenn es ist blöd anhört, hat der MPU mir hier geholfen durch diese Situation durchzukommen. Ohne der Aufarbeitung der vorherigen Geschichte, bin ich mir sicher, hätte ich das Problem mit Alkohol versucht zu lösen. Das Ergebnis wäre vermutlich die Trennung gewesen. Ich war überrascht, dass ich in der Situation nicht mal dran gedacht haben Alkohol als Lösung in Betracht zu ziehen. Hab mich dann auch noch im Internet belesen wie ich mich hier einschätzen sollte und wie ich mit dem Problem umgegangen bin. Dabei bin ich auf Studien gestoßen, die kontrolliertes Trinken als Therapie für Alkoholkranke als Alternative darstellen. Fand es spannend, jedoch für mich schnell verworfen. Zum Ende des Jares kam es dann zu einem Gespräch mit meiner Partnerin und es wurde von Ihr die Frage in den Raum geworfen ob ich denn lebenslang Abstinenz halten wollen würde. Spontane Antwort und ohne viel nachzudenken hab ich mit Ja geantwortet, aber auch die Studie angesprochen. Man hat sich dann tiefer mit dem Thema befasst und Sie sagte mir, dass Sie mich als stabil genug einsieht und keine Zweifel dran hätte, dass ich das hinbekommen würde. Sie kennt mich ja gut und weiß, dass ich eine willensstarke Person bin (in allen Lebensbereichen) und sie würde mich dabei auch unterstützen und falls es in die falsche Richtung gehen würde, dann würde sie mir das auch mitteilen. Ich wollte es aber nicht so auf die leichte Schulter nehmen und hab mich weiter damit befasst und mir auch ein Fahrplan aufgestellt. Ich wollte es mir auch selbst beweisen, dass ich stark genug bin und ich wollte auch sehen inwieweit ich mich verändert und gefestigt habe. Der Plan stand (1x im Monat zu besonderen Anlässen 3 Bier). Der Plan stand und als Start hab ich mir meinen Geburtstag im Januar 2022 geplant.

2022:
Januar, zu meine Geburtstag haben wir ein befreundetes Pärchen geladen. Ich habe gekocht und dann das erste Mal wieder Alkohol konsumiert. Nach 2 Bier habe ich festgestellt, dass es Wirkung zeigt und mich entschlossen das 3. im Kühlschrank zu belassen. Am nächsten Tag mit meiner Partnerin das ganze reflektiert (wie habe ich es empfunden, was hatte es für Auswirkungen. Und natürlich mir von der Partnerin die Meinung eingeholt, ob es von Außen eine Veränderung erkennbar war etc.). Also den Erstversuch als erfolgreich abgestempelt, Trinkmenge auf 2 Bier nach Unten korrigiert und den nächsten "Termin" für Februar (Geburtstag Partnerin) geplant. Dazu ist es aber nicht gekommen, da Sie von Familie zum Essen eingeladen wurde und ich gefahren bin. Dann die schlimmen Nachrichten mit dem Krieg in der Ukraine, viele Flüchtlinge kommen nach DE und können nicht untergebracht werden etc. Da ich der Sprache mächtig bin und hier großer Bedarf herrschte, wollte ich gerne Helfen. Es haben sich ja schnell Hilfegruppen auf sozialen Medien gebildet, daraus auch eine Gruppe für meinen Wohnort, man hat sich vernetzt und so ist ein Vermieter auf uns Aufmerksam geworden. Sein Vorschlag war, er stelle uns leere Wohnungen in seinem Wohnblock zur Verfügung und wenn wir diese möblieren, dann können die Notleidenden dort zunächst mietfrei untergebracht werden, bis der Behördenkram erledigt ist und alles andere geregelt wird. Also ab Mitte März dann täglich Umzugsdienst gespielt, Familien untergebracht, bei Behördengängen begleitet usw. Schnell wurde meine Nummer in Gruppen verteilt und der Bedarf war groß. Man kam nicht hinterher mit dem möblieren, man hatte teilweise gleichzeitig 3 leere Wohnungen die in kürzester Zeit bewohnbar gemacht werden mussten. Familien sind in leere Wohnungen gezogen, in denen nur Matratzen auf dem Boden lagen etc. Viel Leid mitbekommen, viele Kinder gesehen die wochen- bzw. monatelang in Bunkern auf dem Boden geschlafen haben, viele traurige Geschichten gehört. Das hat mit einem schon was gemacht. Aber man hat auch Leute kennengelernt, Freundschaften geschlossen etc. Es war am Anfang immer ein Problem ein geeignetes Fahrzeug zu finden, mit dem man Möbel transportieren kann. Als mein Chef es mitbekommen hat, hat er mir unseren Firmentransporter zugesagt, den ich dann jeden Abend nutzen durfte. So ging es dann fast täglich, auch we hinweg weiter. Man wurde natürlich durch die Familien oft zum Essen, Feiern, Geburtstagen etc. eingeladen, es wurde fast täglich einem als Dank auch ein Bier angeboten, was ich immer ablehnte. Die Möglichkeiten bzw. Risiken hier spontan zu einem Bier zu greifen waren groß, aber da ich gut drauf eingestellt war und spontan sowieso nicht in Frage kam, hab ich mich standhaft gezeigt und es fiel mir absolut leicht. Ich habe mir 1x im Monat einen Geburtstag rausgesucht, von denen mit denen man am meisten zu tun hatte und hab dort dann meine 2 Bier getrunken. Trinktagebuch habe ich so exakt nicht geführt, jedoch mir die Tage immer im Kalender eingetragen.

Zur TF am 05.12.2022, 18:40:
Am 05.06.22 wurden wir zu einem Geburtstag eingeladen und das war auch so geplant. Am 06.06 hatte ich frei bekommen und den Tag für Möbel holen, für eine leere Wohnung eingeplant, in der bereits 2 Mütter mit 2 Kindern wohnten und auf Matratzen schlafen mussten. Darunter war auch ein Doppelstock-Bett für die beiden Jungs. Sind dann um ca. 16:00 von Zuhause los, bei der Firma angehalten, ich habe mir dann den Transporter genommen und den bei den Block für den nächsten Tag hingestellt. Sind dann zu der Familie und haben uns hingesetzt. ca. 16:30 Uhr ich fragte nach was zu Trinken, da ich Durst hatte und hab dann das Bier hingestellt bekommen. War OK, war ja "mein Tag", da Partnerin am Steuer. Da ich Durst hatte, war das erste Bier schnell weg und es wurde ein 2. hingestellt. Wir haben uns über den Folgetag unterhalten, wo und wann wir was abholen. Um ca. 18:00 kam dann ein Anruf, das Doppelstockbett müsste heute noch geholt werden, sonst ist das weg. Diskussionen, dass es ja erst für morgen eingeplant war brachten nichts. Also erstmal Bekannte angerufen, die einen Transporter bzw. Anhänger haben. Erster nicht rangegangen, der Zweite war unterwegs und der Dritte war zu kaputt nach der Arbeit und hat mich mit dem Spruch "mit 2 Bier kann man locker fahren abgewimmelt". Also eine Etage höher gegangen und der Familie mitgeteilt, dass die Kinder das Bett nicht bekommen und dann gesehen wie enttäuscht die waren. Wieder in der Wohnung hingesetzt und überlegt. Der Mann meinte er könne fahren, jedoch dürfen mit dem Transporter nur Firmenangestellte fahren. Also Promille-Rechner gegoogelt, Werte angegeben und er zeigte mir unter 0,5. Mit mir gerungen und überlegt, Maps angeworfen und es waren nur 2,5 km und dann die komplett falsche Entscheidung getroffen und mich entschieden zu fahren. Also ins Auto und los. 100m vor dem Ziel dann die Kontrolle, erstmal Ladungssicherung (war ja nichts drin), dann Pusten. Der erste Wert war enorm hoch, ich wusste, dass es nicht stimmen kann und bat um einen zweiten. Den gemacht und der lag bei ca. 0,4 mg/l. Also zu Wache und dort dann 0,39mg/l. Ich war schockiert wie es so hoch sein könnte. Als wir dann wieder in der Wohnung waren habe ich wieder verschiedene Rechner ausprobiert und kam nie auf den hohen Wert. Bis ich mir das Bier genauer angeguckt habe und es keine 0,5% sondern 7,5% hatte. Natürlich war die Laune weg und sind heim, dort dann über die Situation geredet und sich dafür verflucht. Gleich angeguckt was für Strafe droht und als WDH-Täter 3 Monate Sperre usw. Musste ich dann so akzeptieren. Versucht das ganze zu Analysieren, die Situation, was und wie ich besser machen hätte können, warum überhaupt usw. 1000 Gedanken im Kopf, aber auf die Idee wegen erneuter MPU gar nicht gekommen. Ich denke mal, niemand wird mir glauben, dass es meine einzige Fahrt und Alkoholeinfluss war, aber ich kann und werde nicht was anderes erzählen um glaubhafter rüber zu kommen.

2023
Da ich meinen Konsum nicht als problematisch bzw. kritisch ansehe, habe ich mich weiterhin an meinen Plan gehalten und aus den Fehler gelernt, daraus Schlüsse gezogen und mir auch Vermeidungstaktiken überlegt. Januar wieder 2 Bier zu meinem Geburtstag. Im Januar auch Brief bekommen mit 1 Monat Sperre. Konnte es mir gar nicht erklären, aber natürlich dankend angekommen. Februar 2 Bier zum Geburtstag der Frau und 8 März 2 Bier.
09.03.23 dann Brief von der FS mit Anordnung MPU. Natürlich schock usw. Und gleich auch wieder mit mir befasst. Viel im Internet geschaut und auf das Forum gestoßen und bis tief in die Nacht gelesen. Einen Termin bei der Dekra-Akademie für Beratung gemacht, jedoch habe ich das Gefühl, dass die nur Kurse verkaufen wollen und es mir absolut nichts bringt das kostenpflichtige Gespräch zu machen (deren Antwort kenne ich schon). Sage den Termin ab und suche aktuell nach einem Verkehrspsychologen der meine Lage und Situation bewerten kann und es mit mir aufarbeitet und mir Empfehlungen geben kann. Es geht mir nicht mich durch die MPU zu mogeln, sondern auch aus der Situation zu lernen und für mich klar zu definieren, was ich an Arbeit zu leisten habe.

Habe 1000 Fragen dazu:
1. Abstinenznachweise? Wäre für mich ein leichtes, aber würde ich dann nicht zugeben, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben hätte und das habe ich mmN nicht, oder rede ich mir das nur selbst schön?
2. Am liebsten würde ich zu der MPU hingehen und meine Geschichte schildern. Aber macht das überhaupt Sinn oder einfach rausgeschmissenes Geld?
3. Was könnte man machen um meinen Konsum zu untermauern? Leberwerte jetzt machen lassen machen?
4. Was empfiehlt sich als Vorbereitung?
5. Hab über den 70 FeV Kurs gelesen, der kann ja aber nur nach der MPU gemacht werden, wenn als Auflage. Gibt es vergleichbares, was man vorweg machen kann? Sollte man beim MPU von sich selbst diesen Vorschlagen? Bzw. zu erwähnen, dass wenn gewünscht ich Ihnen sehr gerne machen würde?


Vielen Dank im Voraus und sorry für den langen Text, aber ich wollte gerne die komplette Geschichte schildern. Ich belasse es erstmal bei den Fragen, aber werde definitiv noch weiter haben.



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Herbie56
Beitrag 16.03.2023, 19:18
Beitrag #2


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Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

ich finde es sehr hilfreich, dass du soviel geschrieben hast.
So können wir uns ein viel aussagekräftigeres Bild von dir und deiner Situation machen.

Aus meiner Sicht hast du ohne Abstinenznachweise keine realistische Chance auf eine positive Prognose, egal, mit welcher Geschichte du kommst.
Eine positive Prognose guckt ca. 5 Jahre in die Zukunft.
Du hast nach 3 Jahren deinen damaligen Gutachter eines „Schlechteren“ belehrt und bist daher Wiederholungstäter.

Welche Vorbereitung du benötigst, lässt sich imho noch nicht ansatzweise sagen, da du ja noch nicht einmal eine Abstinenzentscheidung getroffen hast.
Du bist ja offensichtlich von dem Irrglauben befallen, mit deiner Vorgeschichte „kontrolliert“ trinken zu können.
Es tut mir Leid, ich will dir auch nichts Böses, aber da sträuben sich mir die Nackenhaare.

Insofern brauchst du dich imho momentan nicht mit einer MPU-Vorbereitung beschäftigen.

Einen §70-Kurs gibt es mMn für WHT nicht, etwas Vergleichbares gibt es meines Wissens nicht.
Therapie, SHG, Suchtberatungsstelle sind zwar probate Mittel, um in der 2.MPU zu punkten, ergeben aber ohne Abstinenzentscheidung deinerseits keinerlei Sinn.

Sehr gerne helfen wir dir hier, kostenlos und kompetent.


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zheka
Beitrag 16.03.2023, 20:08
Beitrag #3


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Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Vielleicht habe ich mich dahingehend falsch ausgedrückt. Ich bin nicht gegen Abstinenz, ganz im Gegenteil. Je länger ich drüber nachdenke und das mache ich schon seit dem Vorfall, desto einleuchtender ist es.

Ich werde definitiv mit den Abstinenznachweisen anfangen. Ich weiß auch, dass es für mich nicht das Problem ist abstinent zu leben. Das Projekt kann ich dann wohl als gescheitert ansehen und muss anfangen mich mit der Aufarbeitung zu beschäftigen. Gerne mit eurer Hilfe
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Herbie56
Beitrag 16.03.2023, 21:25
Beitrag #4


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Gott sei Dank, das rettet mir jetzt den Abend biggrin.gif

Als Idee für den Anfang würde ich vorschlagen, dass du dein 1. GA hier -anonymisiert- einstellen könntest…
Das wäre mMn eine brauchbare Grundlage…

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit wavey.gif


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zheka
Beitrag 16.03.2023, 21:47
Beitrag #5


Neuling


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Werde ich schnellstmöglich machen.

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auchdasnoch
Beitrag 17.03.2023, 10:39
Beitrag #6


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Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
Im Januar auch Brief bekommen mit 1 Monat Sperre. Konnte es mir gar nicht erklären,
Dann erkläre ich das mal: Die erste Trunkenheitsfahrt war strafrechtlich nur 5 Jahre verwertbar. Davon ausgehend, dass die zweite Trunkenheitsfahrt
Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
am 05.12.2022
und nicht am
Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
05.06.22
gewesen ist, war die erste Trunkenheitsfahrt im Ordnungswidrigkeitsverfahren nicht mehr verwertbar. Im Rahmen dieses Verfahrens bist Du als als Ersttäter anzusehen und zu sanktionieren gewesen.

Fahrerlaubnisrechtlich sieht das aber etwas anders aus. Da ist die erste Trunkenheitsfahrt noch 10 Jahre ab Neuerteilung der Fahrerlaubnis verwertbar. Für die Fahrerlaubnisbehörde bist Du daher, anders als für die Bußgeldstelle, ein Wiederholungstäter. Daher hat die Fahrerlaubnisbehörde auch keinen Ermessensspielraum mehr und muss Dich zur MPU auffordern.





Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
Hab über den 70 FeV Kurs gelesen, der kann ja aber nur nach der MPU gemacht werden, wenn als Auflage.
Ein solcher Kurs kommt für Dich derzeit nicht in Frage, weil Du Inhaber einer Fahrerlaubnis bist. An diesem Kurs dürfen aber nur Personen teilnehmen, die nicht Inhaber einer Fahrerlaubnis sind.
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zheka
Beitrag 17.03.2023, 12:17
Beitrag #7


Neuling


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Vielen Dank für Aufklärung. Durch das Durchlesen hier, hab ich mir die Erklärungen auch schon zusammenstellen.

Es hilft enorm sich auch die Beiträge anderer durchzulesen
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