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> Ersttäter Trunkenheitsfahrt 1,73 BAK, Habe ich mich ausreichend vorbereitet ?
DerGräftn
Beitrag 29.06.2020, 19:12
Beitrag #1


Neuling
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Ich bin neu hier und möchte mich erstmal kurz vorstellen:
Ich bin männlich, 25 Jahre alt, und habe meinen Führerschein abgeben müssen.. Ich lese hier seit einigen Monaten immer wieder still mit und bereite mich auf diese Weise eigenständig auf meine bevorstehende MPU vor. Ein großes Lob an alle die hier aktiv ihre Freizeit opfern um so vielen Verkehrssündern mit Ratschlägen etc. zur Seite zu stehen smile.gif Nun würde ich gerne selbst eure Hilfe erbitten, denn ich möchte gerne wissen ob ich mich gut genug vorbereitet habe bzw. in welchen spezifischen Punkten noch Verbesserungspotenzial besteht - einfach um mit einem besseren Gefühl der MPU entgegentreten zu können. In diesem Sinne werde ich den Alkohol-Fragebogen nun ausführlich durchgehen und hier reinstellen.

1. Was ist passiert?

Im Juni 2016 habe ich unter Alkoholeinfluss fahrlässig ein Fahrzeug im Straßenverkehr geführt. Im Rahmen einer Verkehrskontrolle wurde ich auf Alkohol getestet (den genauen Wert bei der AAK weiß ich nicht mehr, deckte sich aber ziemlich genau mit der BAK). Es wurde festgestellt, dass ich unter Alkoholeinfluss stehe, weshalb mich die Polizei zum nächsten Krankenhaus zu fahren um dort eine Blutabnahme durchführen zu lassen. Ich kam auf einen Wert von 1,73 Promille. Die Blutentnahme fand ca. um 02.00 Uhr statt, angehalten wurde ich um 01.45 Uhr.

Ich trank an diesem Abend von 18.00 bis 23.30 Uhr ca. 5 Bier á 0,5l sowie von 23.30 bis 1.15 Uhr 5 kleine Becher Wodka energy 0,3l
Körpergröße 181cm, Gewicht damals ca. 64kg

An genaue Aussagen kann ich mich nicht mehr erinnern, ich gestand auf jeden Fall meinen Fehler sofort, habe mich kooperativ verhalten und war sehr niedergeschlagen. Der Vorfall ist schon 4 Jahre her...
Die Verkehrskontrolle wurde wohl durchgeführt weil das Auto voll besetzt war mit jungen Leuten und die Musik und Stimmung im Auto zu erkennen waren, so die damalige Aussage der Beamten.

2. Warum kam es zur Auffälligkeit?

Am Abend der TF war ich eigentlich zum Angeln zu meinem damaligen Vereinssee zum Nachtangeln gefahren. Dort wurde ich dann von einer Gruppe Freunde überrascht, die zwei mir unbekannte Mädels im Schlepptau hatten, von der eine um 0.00 Uhr Geburtstag hatte weshalb sie trinken wollten. Sie luden mich ein mitzufeiern, und ich war dahei. Zur damaligen Zeit war ich sehr unsicher was mein Selbstvertrauen angeht und kam nur schwer aus mir heraus. Das lag wohl unter anderem an meinem damals seeehr mageren Körperbau, mit 1,81cm und 64kg wurde ich regelmäßig als Bohnenstange bezeichnet und/oder gefragt ob ich krank sei. Das Mädchen, in dessen Geburtstag wir reinfeierten fand ich sehr hübsch und wollte ihr wohl imponieren.. Durch den Alkohol sanken meine Hemmungen im Laufe des Abends und ich kam viel besser aus mir raus. Um kurz nach 1 warf einer der Kollegen ausversehen den restlichen Alkohol vom Tisch was die Stimmung ziemlich vermieste, das Mädchen wollte unbedingt noch was trinken und die Jungs überlegten wie wir an noch etwas zu trinken kommen könnten. Sie fragten mich dann, da ich der einzige mit Auto war, ob wir gemeinsam zu einer Nähe gelegenen Shishabar fahren könnten um eine weitere Flasche Wodka holen zu können. Ich konnte damals schlecht nein zu Leuten sagen die mich um Hilfe baten, außerdem wollte ich dem Mädchen imponieren. Da ich mich zuvor bereits zweimal nach dem Konsum von 2-3 Bieren von Freunden habe überreden lassen mit dem Auto eine Party zu verlassen und dabei nichts passiert war dachte ich mir es wird schon gut gehen. Die zu fahrende Strecke war "nur" 3-4km lang, also schon nicht so schlimm, dachte ich mir. Zu Beginn der Fahrt machte ich mir nur wenige Gedanken, gegen Ende fiel mir allerdings schon auf, dass ich Probleme hatte die Spur richtig zu halten etc. Da wir aber fast zurück waren wollte ich den Rest der Strecke auch noch durchziehen um nicht als Spaßbremse dazustehen. Dann kam es zur oben genannten Verkehrskontrolle.

3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?


Mit 13 habe ich das erste mal ein 0,33l Bier getrunken, das wurde mir auf einer Familienfeier von meinem Opa angeboten. Mit 16 Jahren begann ich mit meinem Freundeskreis des öfteren am Wochenende Bier zu trinken, die Mengen lagen Anfangs etwa bei 2-3 Bieren á 0,33l pro Abend und die Häufigkeit war so 2 mal im Monat. Dies wurde im Freundeskreis dann nach und nach zur Gewohnheit wodurch die Trinkanlässe häufiger wurden und die getrunkenen Mengen größer wurden. Man animierte sich quasi gegenseitig zum trinken und es wurde irgendwann als normal betrachtet. Da ich zu diesem Zeitpunkt keine negativen Aspekte im trinken sah und das auch keiner meiner Freunde tat, wurde eben weitergetrunken und nicht darüber nachgedacht. Bis zur Trunkenheitsfahrt hat sich der Konsum auf 4 mal im Monat á 4-6 Bier 0,5l Plus mehrere Wodka-Energy (in Extremfällen bis zu 8stk) gesteigert. Ein gewisse Toleranzentwicklung fand also definitiv statt.

4. Wie ist der Konsum heute?

Nach dem Vorfall änderte sich für mich vieles. Ich kam nicht mehr ohne weiteres auf die Arbeit (Ausbildung letztes Lehrjahr), und musste umziehen. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur mich sondern 3 Freunde plus dem mir eigentlich unbekannten Mädchen in Lebensgefahr gebracht habe. So bin ich nicht und so wollte ich nie sein. Ich beschloss dann nur noch höchstens alle 2 Monate mal 2-3 Bier zu trinken und ansonsten NEIN zu sagen. Das stellte sich zu Beginn als Herausforderung dar, 2 mal habe ich mich noch zu mehr Getränken überreden lassen. Den Tag danach habe ich mich sehr dafür geschämt. Ich bin dann umgezogen um weiterhin problemlos zur Arbeit kommen zu können was mit großen Finanziellen Schwierigkeiten einherging.. nach und nach sortierte ich Freunde aus die einfach jedes Wochenende nur trinken wollten. Des Weiteren habe ich gelernt Nein zu sagen, ich habe angefangen zu trainieren und wiege heute stolze 72kg. Ich bin sehr stolz auf meinen Körper wodurch mein Selbstbewusstsein nicht mehr mit dem damaligen zu vergleichen ist. Ich möchte nie wieder mich und erst recht keine anderen Menschen einer derartigen Gefahr wie damals aussetzen, mir wurde das erst nach der TF so richtig bewusst. Mittlerweile trinke ich so gut wie gar nicht mehr und nur noch an geplanten Anlässen, an diesen ist dann selbstverständlich auch geplant wie ich hin und zurückkomme. Da mein Fahrrad seit dem Verlust des Führerscheins mein täglicher Begleiter geworden ist, bedeutet das für mich selbstverständlich, dass an solchen Tagen das Rad Zuhause bleibt und ich mich von Freunden fahren lasse, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen oder einfach laufe wenn es eh nicht weit ist. Dieses Jahr habe ich an Silvester mit einem Sekt angestoßen, und am 05.05. (Jahrestag meiner jetzigen Freundin) war ein geplanter Anlass an dem wir es uns Abends gemütlich machen wollten mit einem Glas Wein. Zu diesem Glas Wein kam es jedoch gar nicht, da meine Freundin kurzfristig erfahren hat, dass sie am nächsten Tag früh arbeiten muss und ich wegen der Arbeit erst um 22.00 Uhr nach Hause kam. Mein letztes alkoholisches Getränk liegt also schon knapp 7 Monate zurück, Abstinenznachweise habe ich natürlich keine da ich auf Kontrolliertes Trinken gesetzt habe. Ein Nachweis über die Haare der letzten 3 Monate wäre praktisch kein Problem.
Seit ich mein Trinkverhalten geändert habe fühle ich mich viel fitter und ausgeschlafener, ich komme super aus mir heraus denn es ist für mich normal geworden auch ohne Alkohol selbstbewusst aufzutreten. Durch den Umzug und das geänderte Konsumverhalten habe ich auch wieder angefangen zu angeln (neues Gewässer das mit dem Rad und Anhänger erreichbar ist) und viele neue Freundschaften schließen können. In diesen Freundeskreisen wird gar nicht oder nur sehr selten mal ein Bier getrunken und sich aufs angeln konzentriert. Ich fange jetzt auch endlich große Fische smile.gif

5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Ich habe gelernt, dass betrunkene Menschen zwar sehr intensiv aus sich heraus kommen und gerne fremde Leute ansprechen. Die Gespräche sind allerdings alles andere als Inhaltsstark und imposant. Durch meine Veränderungen kann ich auf Leute zugehen, mit ihnen sinnvolle Konversationen führen. Ich fühle mich viel fitter und bin ein richtig athletischer junger Mann geworden, der in keinem Verhältnis zum früheren steht. Ich habe dadurch gelernt auch zu guten Freunden stets nein sagen zu können und meinen eigenen Ansichten treu zu bleiben. Diesem Verhalten wurde bisher stets mit Respekt begegnet was mich in meinem Selbstbewusstsein nur stärkt. Diese ganzen Veränderungen haben mein Leben im ganzen so positiv verändert und geben mir ein Gefühl das ich nicht mehr missen will. Selbst auf Partys auf denen die meisten ziemlich viel trinken kann ich mittlerweile die Grenzen die ich mir im Vorfeld setze mit Leichtigkeit einhalten.



Sooooo.. ich denke das war jetzt erstmal das was ich so zu erzählen habe. Ich habe mich kurzfristig noch bei einer MPU Vorbereitung Angemeldet und hatte heute meinen ersten Termin. Leider ging die Vermeintliche Verkehrspsychologin kaum bis gar nicht auf meine Tatsächlichen Veränderungen ein sondern hat viel eher versucht mich auf bestimmte Antworten zu trimmen um nicht durchzufallen, wovon viele einfach Schwachsinn sind und nichts mit meiner ehrlichen Geschichte zutun haben. Das ganze hat mich sehr zum Zweifeln gebracht weshalb ich nun hoffe hier den ein oder anderen Ratschlag zu bekommen. Sie sagt beispielsweise dass KT nicht funktioniert und ich auf jeden Fall durchfallen werde, falls ich das mit dem Selbstbewusstseinsproblem erwähne. Des Weiteren spricht sie nicht so gut deutsch wodurch ich oft das Gefühl hatte sie versteht mich nicht richtig..

Ach ja: Die MPU mache ich beim TÜV Nord in Offenbach.. jemand Erfahrungen hier ?

Danke schonmal an alle die sich meinen Beitrag bis zum Ende durchgelesen haben, ich hoffe der ein oder andere kann mir helfen smile.gif

Grüße,
DerGräftn wavey.gif
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Herbie56
Beitrag 29.06.2020, 21:38
Beitrag #2


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Herzlich willkommen 😊,

was du von deiner Verkehrspsychologin schilderst, erschließt sich mir nun gar nicht...
Da hattest du aus meiner Sicht das richtige Bauchgefühl.
Es bringt mMn gar nichts, für die MPU irgendwelche Antworten zu lernen,
sondern authentisch zu schildern, dass man erkannt hat, warum es zu der TF kam und was du gelernt und getan hast, damit es nie wieder passiert.

Deine Aufarbeitung klingt für mich durchaus aufrichtig, ist aber mMn an einigen Stellen noch etwas "dünn".

Du hast z.B. geschrieben, dass du ein geringes Selbstwertgefühl hattest wegen deines Gewichts. Das hast du erkannt und "abgestellt", prima !

Ist das der einzige Grund ?
Wie sähe es mit deinem Selbstwertgefühl aus, wenn du aus irgendeinem Grund nicht mehr trainieren könntest ?
Würdest du dann wieder zum "Ja-Sager" ?
Würdest du dann wieder trinken, weil du nicht "Nein" sagen kannst ?

Ich hoffe, dass dir meine Fragen jetzt nicht zu provokant vorkommen, es sollen nur Denkanstöße sein, um vielleicht noch ein bisschen tiefer zu graben.

lG


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Nochmalda
Beitrag 29.06.2020, 22:27
Beitrag #3


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Hallo DerGräft,

schön, dass Du hier bist. Zu Anfang nur zwei kurze Fragen:

War das Deine erste bekannt gewordene TF?

Wie wurde sie geahndet?

Grüße
Nochmalda


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T73
Beitrag 29.06.2020, 22:39
Beitrag #4


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Willkommen hier.

Zitat (DerGräftn @ 29.06.2020, 19:12) *
Selbst auf Partys auf denen die meisten ziemlich viel trinken kann ich mittlerweile die Grenzen die ich mir im Vorfeld setze mit Leichtigkeit einhalten.

Was sind das für Partys? Wie ordnest du die ins kT ein?


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Immer wenn jemand "Fragen kostet nichts" sagt, fällt irgendwo ein Anwalt lachend vom Stuhl.
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DerGräftn
Beitrag 29.06.2020, 22:56
Beitrag #5


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Hallo Leute und danke schonmal für die super schnellen Antworten !!

@Herbie56 Zunächst mal sehe ich deine Fragen alles andere als provokant! wink.gif Also zum einen kann ich sagen, dass der Alkohol im gesamten einfach nicht mehr zu meinem jetzigen Lebensstil passt- ich achte sehr auf eine gesunde Ernährung, welche mir früher einfach total Latte war. Auch durch diese Ernährungsumstellung fühle ich mich Leistungsfähiger und ausgeschlafener, da passt Alkohol einfach nicht so wirklich dazu. Des Weiteren habe ich durch meine Berufliche Entwicklung nach der Ausbildung eine sehr ausgeprägte Meinungsstärke entwickelt, ich liege gerade schon im Bett, würde diesen Teil meiner persönlichen Entwicklung morgen allerdings gerne meinem Fragebogen beifügen. Ich denke da hast du mir einen guten Denkanstoß gegeben ! Meine körperliche Entwicklung macht insgesamt einen großen Teil aus, das was ich durch meinen Beruf lernen musste allerdings mindestens genauso. Werde hierzu morgen mehr schreiben. Danke für deinen Beitrag smile.gif

@Nochmalda Danke auch dir für deine rasche Antwort, bzw. Fragen. Ja es war meine erste bekannt gewordene TF. Des Weiteren wurde ich allerdings 2 oder 3 Monate vorher geblitzt und habe dafür einen Punkt plus einen Monat Fahrverbot bekommen, das Fahrverbot stand noch aus.. nach der MPU muss ich noch an einem Aufbauseminar diesbezüglich teilnehmen. Ansonsten ist meine Akte Keimfrei.. Für die TF wurde mir eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen verhängt plus 10 Monate Führerscheinsperre.

Grüße,
DerGräftn

@T73 Damit sind Geburtstagspartys gemeint. In Discos gehe ich nicht mehr, ich kann gar nicht genau sagen womit das zusammenhängt, aber da habe ich einfach die Lust drauf verloren. Ich habe es mittlerweile einfach lieber etwas ruhig. Vielleicht weil es auf der Arbeit so laut ist laugh2.gif
Geburtstagspartys lassen sich stets im voraus planen. Auch Silvester zähle ich hier dazu. Party ist wohl nicht ganz der passende Begriff. Auch auf Geburtstagen habe ich die letzten 3 male gar nichts mehr getrunken, zweimal weil ich mit dem Fahrrad kam, und einmal weil ich am nächsten Tag arbeiten musste (arbeite des öfteren an Wochenenden).
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DerGräftn
Beitrag 30.06.2020, 10:23
Beitrag #6


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Anbei eine überarbeitete Version von Punkt 4 und 5:

4. Wie ist der Konsum heute?

Nach dem Vorfall änderte sich für mich vieles. Ich kam nicht mehr ohne weiteres auf die Arbeit (Ausbildung letztes Lehrjahr), und musste umziehen. Mir wurde bewusst, dass ich nicht nur mich sondern 3 Freunde plus dem mir eigentlich unbekannten Mädchen in Lebensgefahr gebracht habe. So bin ich nicht und so wollte ich nie sein. Ich beschloss dann nur noch höchstens alle 2 Monate mal 2-3 Bier zu trinken und ansonsten NEIN zu sagen. Das stellte sich zu Beginn als Herausforderung dar, 2 mal habe ich mich noch zu mehr Getränken überreden lassen. Den Tag danach habe ich mich sehr dafür geschämt. Ich bin dann umgezogen um weiterhin problemlos zur Arbeit kommen zu können was mit großen Finanziellen Schwierigkeiten einherging.. nach und nach sortierte ich Freunde aus die einfach jedes Wochenende nur trinken wollten. Des Weiteren habe ich gelernt Nein zu sagen, ich habe angefangen zu trainieren und wiege heute stolze 72kg. Ich bin sehr stolz auf meinen Körper wodurch mein Selbstbewusstsein nicht mehr mit dem damaligen zu vergleichen ist. Nach meiner Ausbildung wurde ich zunächst mal wie meine Kollegen aus der Ausbildung nur eine Stelle als Produktionshelfer bekommen. Nach ca. 7 Monaten allerdings erhielt ich, wohlgemerkt bis heute als einziger, ein Angebot als Facharbeiter im Unternehmen zu arbeiten. Das lag wohl an meinem sehr guten Prüfungsergebnis. Durch diesen Job habe ich in meinem Unternehmen (Weltfirma, 1200 Mitarbeiter hier im Standort, technologisch modernste und größte Anlage Europas) eine sehr hohe Verantwortung zugesprochen bekommen. Hier muss ich stets Leistungsfähig und konzentriert sein, da es sonst schnell für mich oder ggf. Arbeitskollegen Lebensgefährlich werden kann. Ich möchte nie wieder mich und erst recht keine anderen Menschen einer derartigen Gefahr wie damals aussetzen, mir wurde das erst nach der TF so richtig bewusst. Mittlerweile trinke ich so gut wie gar nicht mehr und nur noch an geplanten Anlässen, an diesen ist dann selbstverständlich auch geplant wie ich hin und zurückkomme. Da mein Fahrrad seit dem Verlust des Führerscheins mein täglicher Begleiter geworden ist, bedeutet das für mich selbstverständlich, dass an solchen Tagen das Rad Zuhause bleibt und ich mich von Freunden fahren lasse, auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen oder einfach laufe wenn es eh nicht weit ist. Dieses Jahr habe ich an Silvester mit einem Sekt angestoßen, und am 05.05. (Jahrestag meiner jetzigen Freundin) war ein geplanter Anlass an dem wir es uns Abends gemütlich machen wollten mit einem Glas Wein. Zu diesem Glas Wein kam es jedoch gar nicht, da meine Freundin kurzfristig erfahren hat, dass sie am nächsten Tag früh arbeiten muss und ich wegen der Arbeit erst um 22.00 Uhr nach Hause kam. Mein letztes alkoholisches Getränk liegt also schon knapp 7 Monate zurück, Abstinenznachweise habe ich natürlich keine da ich auf Kontrolliertes Trinken gesetzt habe. Ein Nachweis über die Haare der letzten 3 Monate wäre praktisch kein Problem.
Seit ich mein Trinkverhalten geändert habe fühle ich mich viel fitter und ausgeschlafener, ich komme super aus mir heraus denn es ist für mich normal geworden auch ohne Alkohol selbstbewusst aufzutreten. Durch den Umzug und das geänderte Konsumverhalten habe ich auch wieder angefangen zu angeln (neues Gewässer das mit dem Rad und Anhänger erreichbar ist) und viele neue Freundschaften schließen können. In diesen Freundeskreisen wird gar nicht oder nur sehr selten mal ein Bier getrunken und sich aufs angeln konzentriert. Ich fange jetzt auch endlich große Fische smile.gif

5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Ich habe gelernt, dass betrunkene Menschen zwar sehr intensiv aus sich heraus kommen und gerne fremde Leute ansprechen. Die Gespräche sind allerdings alles andere als Inhaltsstark und imposant. Durch meine Veränderungen kann ich auf Leute zugehen, mit ihnen sinnvolle Konversationen führen. Ich fühle mich viel fitter und bin ein richtig athletischer junger Mann geworden, der in keinem Verhältnis zum früheren steht. Ich habe dadurch gelernt auch zu guten Freunden stets nein sagen zu können und meinen eigenen Ansichten treu zu bleiben. Diesem Verhalten wurde bisher stets mit Respekt begegnet was mich in meinem Selbstbewusstsein nur stärkt. Außerdem bin ich durch meinen Beruf quasi tagtäglich in Situationen in denen ich es nicht allen Recht machen kann. Hierbei muss ich stets die korrekten Entscheidungen treffen und nach meinem Ermessen handeln und nicht nach dem anderer. Durch mein Verantwortungsbewusstes Handeln habe ich in meiner Firma trotz eines Sozialplans als jüngster und neuster Mitarbeiter der Abteilung meinen Job behalten dürfen. Viele Kollegen mussten gehen, obwohl ich nach den Punkten die durch den Sozialplan verteilt wurden als Frischling definitiv am wenigsten hatte. Für meine Firma bin ich ein unentbehrliche Mitarbeiter geworden. Das alles stärkt mich in meiner Selbstsicherheit enorm. Diese ganzen Veränderungen haben mein Leben im ganzen so positiv verändert und geben mir ein so gutes Gefühl das ich nicht mehr missen will. Auch auf Geburtstagsfeiern, oder anderen Trinkanlässen wie Silvestern etc. auf denen die meisten ziemlich viel trinken kann ich mittlerweile die Grenzen die ich mir im Vorfeld setze mit Leichtigkeit einhalten.


So, die beiden Punkte habe ich jetzt nochmal aktualisiert. Meinungen ? Laut dieser komischen MPU Beraterin kann ich hierfür kein positives Gutachten mit kT bekommen, allerdings hat sie sich das alles auch nicht annähernd komplett angehört, die Aussage kam immer ziemlich plötzlich und mir wurde dann gesagt was ich stattdessen sagen soll, das sollte ich dann wiederholen. oO

Noch eine Frage: Ich trage Tunnels in den Ohren, keine super riesen Dinger! Durchmesser 12mm und meiner Meinung nach noch absolut seriös aussehend- habe schwarze für den Alltag und auch etwas schickere für Anlässe.. Sie sagte mir ich soll die Tunnel zur MPU rausmachen weil ich dadurch ebenfalls ein negatives Gutachten bekommen könnte wenn die Gutachterin sehr streng sei. So einen Mist konnte ich bisher nichtmal im Internet lesen, wie sehr ihr das ?
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DerGräftn
Beitrag 30.06.2020, 10:57
Beitrag #7


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Verzeiht mir die Grammatikfehler, mein Computer ist gerade nicht benutzbar, und am Handy ist es schwierig bei so nem langen Text dem Überblick zu behalten. Ich beherrsche die Deutsche Sprache und Wort und Schrift sleep.gif Wäre als deutscher auch traurig wenn nicht laugh2.gif
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MsTaxi
Beitrag 30.06.2020, 11:04
Beitrag #8


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Hallo auch,

bei einem möchte ich gleich mal einhaken... Beratung hier im Forum heißt nicht, den Fragebogen soweit zu optimieren, bis er passt, damit er dann auswendig gelernt werden kann für das äG/MPU. Daher ist es absolut unnnötig, ständig wieder aktualisierte Einzelpunkte zu posten. Das kostet tierisch Zeit, es zu lesen und zu verarbeiten, außerdem ist es eher sinnlos, denn der FB ist nur eine Strukturierungshilfe, mehr nicht. Mach dir klar, du arbeitest mit copy&paste für die Aktualisierung, wir müssen den ganzen text nochmal lesen. Sowas demotiviert und ist auch deinem Ansinnen nicht hilfreich.

Beratung heißt für uns hier im Forum, Fragen formulieren, die der @TE reflektiert, darauf antwortet und dann gehen wir wieder zurück oder weiter, je nachdem. Und ja, wir halten hier eher streng auf dieses Procedere. Es hat sich bewährt und beständig und immer wieder davon abzuweichen kostet dich nur Antwortressourcen.

Back to topic:

Deine bisherigen Antworten konzentrieren sich eher auf die Themen "Selbstvertrauen/Selbstwert" und "Mittrinker". Ein guter Anfang, aber noch nicht ausreichend. Du hast relativ über einen längeren Zeitraum in zunehmendem Maß konsumiert. Wie ging es dir mit dem Konsum, wie sah deine Umwelt das? Deine Familie, eventuelle Freunde oder Arbeitskollegen (Stichwort: Hangover), (d)eine Freundin? Gab es Kommentare, Warnungen? Mit Ausnahme der Saufkumpane fehlt das sonstige soziale Umfeld völlig in deinen Beschreibungen der Ausgangsphase.

Ich halte kT nicht automatisch für ausgeschlossen, aber du müsstest dich mMn noch eher mit den Bedingungen für glaubhaftes kT vertraut machen. Stichwort: Trinktagebuch, Festlegung von Anlässen, Alkoholgehalt von Getränken etc. Du musst im Falle kT ja zeigen, dass du weißt, worauf du dich einlässt. Zudem muss die Frage beantwortet werden, warum kT und nicht Abstinenz. Warum weiter trinken in so geringem Maße, dass gar nicht mehr Trinken so weit weg nicht ist? Was verbindest du mit kT einerseits und Abstinenz andererseits? Wo liegt in deinen Augen der Vorteil von kT?

Zum vorläufigen Schluss: "Tunnels" meint Hörgeräte? Hat dein HNO-Arzt/ dein Hörgeräteakustiker irgendwelche Bemerkungen gemacht hinsichtlich erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr? Gib mal mehr Infos zu Hörverlust und dessen Kompensation durch die Geräte. Wie gut sind die angepasst etc.?

Edit: Tablet? biggrin.gif
Edit 2: Absätze einfügen macht es auch dir leichter am Handy, nicht nur uns beim Lesen längerer Texte. biggrin.gif


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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DerGräftn
Beitrag 30.06.2020, 11:55
Beitrag #9


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Servus MrsTaxi smile.gif
Alles klar was du schreibst macht natürlich Sinn.

Mit Tunnels ist der Ohrschmuck gemeint, also anstatt Ohrringen, Löcher in den Ohrläppchen, Gehörschäden habe ich gottseidank keine.

Die Saufkumpanen waren ja mein näheres Umfeld, also halt mein Freundeskreis. Wir haben auch unter der Woche viel miteinander gemacht, am see schwimmen gehen, grillen, Kino, einige hiervon mich inbegriffen sind oft mit unseren Skateboards unterwegs gewesen etc. Kritische Hinweise oder Warnungen ihrerseits gab es nie welche, weil das Trinkverhalten als solches in unserem Freundeskreis als normal betrachtet wurde.
Meine Familie hat damals auch nie Äußerungen gemacht, wir redeten nicht über dieses Thema. Insgesamt hatten wir nicht so das beste Verhältnis zu dieser Zeit.
Ich persönlich empfand den Tag nach einem Trinkabend immer als ziemlich lästig aufgrund der Kopfschmerzen. Ich war dann immer Zuhause geblieben und habe mich an denn Pc gesetzt oder auf die Couch gelegt.
Eine Freundin hatte ich damals nicht.

Was das kT angeht, führe ich seit 2020 ein Trinktagebuch, in dem bisher 3 geplante Anlässe vermerkt sind. Vergangenes Silvestern, der 05.05. (An dem es letztendlich nicht zum trinken kam) und als nächstes Datum habe ich meinen Geburtstag, der ist im Oktober.
Mit dem Alkoholgehalt von Bier habe ich mich auseinandergesetzt und dieser ist mir bewusst. Mehr als zwei-drei Biere á 0,33l möchte ich pro Trinkanlass nicht mehr trinken, da ich mich unter dem Einfluss dieser Menge an Bier noch bewusst kontrollieren kann. Zwischen den Bieren achte ich darauf auch alkoholfreie Getränke zu trinken.
Dieses Verhalten habe ich bereits erfolgreich erprobt.

Warum ich mich für kT und nicht für Abstinenz entschieden habe liegt daran, dass mir Bier einfach gut schmeckt und ich deshalb nicht gänzlich darauf verzichten möchte. Nur die Kontrolle möchte ich nicht mehr verlieren.


Ist die Antwort so etwas übersichtlicher ? blushing.gif
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Herbie56
Beitrag 30.06.2020, 14:20
Beitrag #10


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Hallo Gräftn😊,

schön, dass du mit meinen Gedanken etwas anfangen konntest.
Und gleich eingearbeitet, sehr fleißig 😉.

Was mir auffällt, dass du noch sehr im "Außen" bist ( Selbstwertgefühl durch Körper, Job )...

Versuche mal etwas tiefer zu gehen:
Woher kommt dein mangelndes Selbstwertgefühl ?
Der Grund findet sich in deiner Biographie. Allgemeine Gründe wären Ablehnung, Überforderung....

Wenn du dieses erkannt hast, kannst du in Zukunft dein Selbstwertgefühl aus dir heraus schöpfen...

Ich hoffe, ich konnte das, was ich dir mitgeben wollte, verständlich 'rüberbringen, sonst frage bitte nach😊.

lG

P.S.: Zu den "Tunneln": an deiner Stelle würde ich mich fragen,
wie du dich wohler fühlst...
Hauptsache, du bist an diesem Tag ganz du selber,
dann bist du authentischer.



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DerGräftn
Beitrag 30.06.2020, 15:51
Beitrag #11


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Servus Herbie56

Puh ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das jetzt so richtig verstehe wie du es meinst.. Auf die Frage woher mein mangelndes Selbstwertgefühl kommt bzw. kam ist es schwierig eine feste Antwort zu finden. Ich versuche es einfach mal hiermit, denn viel mehr gibt es zu meiner Vergangenheit in meinem Empfinden nicht mehr zu sagen:

Nach der Grundschule wurde ich auf ein Gymnasium versetzt. Dort fand ich nur wenige Freunde. Ich dachte damals immer ich muss irgendwie cool sein damit die anderen mich akzeptieren, aber irgendwie wurde ich letztendlich von vielen ausgenutzt und teilweise auch gemobbt. Das wirkte sich auf meine schulischen Leistungen aus, wodurch ich letztendlich zur 8. Klasse auf eine Realschule quer versetzt wurde. Ich hatte damals das Gefühl meine Eltern sehr enttäuscht zu haben, da meine ältere Schwester schulisch gesehen damals einfach einen hohen Maßstab setzte. Auf der Realschule fand ich viele tolle Freunde ohne, dass ich mich großartig verändert hatte. Heute weiß ich, dass ich auf dem Gymnasium wohl einfach Pech hatte die falschen Leute um mich herum zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass das eine kleine Narbe in mir hinterlassen hatte.

Oder bin ich hier nun ebenfalls am "Außen" ? Falls ja wäre es nett wenn du das irgendwie nochmal genauer erklären könntest blushing.gif

Ps: Ich fühle mich ganz klar mit den Tunneln wohler, die gehören zu mir und meinem Stil wie meine Augenbrauen und die Klamotten die ich trage cool.gif || Computer ist wieder benutzbar hypocrite.gif

Grüße,
DerGräftn
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Herbie56
Beitrag 30.06.2020, 18:26
Beitrag #12


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Moin Gräftn,

du hast das schon richtig verstanden👍,

Mobbing ist schon ein guter Ansatz ( also, nicht missverstehen, Mobbing ist natürlich ganz furchtbar ), ich meine für deine Aufbereitung

Wobei 8.Sj. ? Die Ursache müsste früher liegen

Du schreibst, du hättest deine Eltern
enttäuscht ? Haben sie das dir gegenüber geäußert ?

Wie war das Verhältnis zu deinen Eltern ?
Wie zu deiner Schwester ?
Hast du das Gefühl gehabt, in ihrem Schatten zu stehen ?

Lieber Gräftn, das sind alles nur so Gedanken, gucke mal, ob du damit etwas anfangen kannst.

lG







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MsTaxi
Beitrag 30.06.2020, 20:13
Beitrag #13


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Kommt mir so vor, du hast oft versucht, dich Gruppenstandards anzupassen, obwohl diese für dich nicht zu 100% taugten (weder die Gruppe noch die Standards). Dieses Miss-Fit macht dann oft unzufrieden oder bringt andere negative Konsequenzen wie Hangover am Sonntag. Dir mangelte es in diesem Moment an der inneren Kraft, dich davon zu lösen. Kein Wunder, du wärst ja noch isolierter gewesen als zuvor.

"Isoliert sein" war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als du beschriebst, dass du ein eher gespanntes Verhältnis zu deinen Eltern hattest, keine Freundin hattest und auch Arbeitskollegen kein großes Thema für dich waren. Isolation hat aber auch immer etwas mit einer inneren Leere zu tun, die gefüllt werden will.

Mittlerweile bist du in Gruppen gelandet (Sport, Angelverein), bei denen andere Schwerpunkte und andere Prioritäten gelten. Du hast dich positiv äußerlich verändert, dadurch den Kick gekriegt, auch mal ein neues Sozialverhalten zu wagen und schon geht die positive Rückkopplung los. Erfolg zeugt Erfolg und greift von einem Gebiet auf das andere über.

Mir will scheinen, du redest nicht gerne über deine Vergangenheit, nicht etwa, weil du sie für unwichtig hältst, sondern vielleicht eher deshalb, weil sie wehtut? Das wäre ja keine Schande, wer tut sich unter Normalumständen schon gerne selbst weh. Aber... positive Rückkopplungsschleifen können aufhören, der Job kann wegbrechen, die Freundin sich trennen und wegen eines komplizierten Beinbruchs isses Essig mit dem Training und du verlierst aufgebaute Muskelmasse (ich denke, die erklärt die Gewichtszunahme, oder? laugh2.gif Hast du dann die Kraft, trotzdem die Finger vom Alkohol zu lassen? Und wenn ja, worauf stützt du dich dann in dir? Gutachter sind einfach gut im worst-case-Szenarien entwerfen. Solche hypothetischen Fragen sollte man für sich bearbeitet haben, damit sie einen nicht auf dem falschen Fuß erwischen.

Zitat (DerGräftn @ 30.06.2020, 16:51) *
Ps: Ich fühle mich ganz klar mit den Tunneln wohler, die gehören zu mir und meinem Stil wie meine Augenbrauen und die Klamotten die ich trage

Das z.B. ist ein gutes Beispiel für Selbstbewusstsein, dem man innere Stärke anmerkt. Keine rotzige Frechheit, sondern ein "Ich bin so wie ich bin und so bin ich gut".



Um nochmal kurz einen anderen Punkt anzuschneiden: Wie geht es dir, wenn an einem alkoholfreien Abend jemand dich partout überzeugen will, doch was zu trinken? Wie reagierst du, was geht in dir vor? Wie erklärst du, dass du halt überwiegend nix trinkst? Vor allem bei Gelegenheiten, wo man dich eventuell nicht so gut privat kennt.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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DerGräftn
Beitrag 30.06.2020, 21:18
Beitrag #14


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Huhu ihr beiden smile.gif

@Herbie56
Freut mich, dass ich es richtig verstanden habe, hier kann ich sicher noch etwas aufarbeiten. Also angefangen hatte es direkt nach der Versetzung aufs Gymnasium, also zu Beginn des 5. Schuljahres, also im Alter von.. ich denke 10 Jahren, habe hier gerade keinen Lebenslauf herumliegen, aber denke, dass ich richtig gerechnet habe.

@MsTaxi
Wenn ich so richtig drüber nachdenke und ehrlich bin, hast du mit diesem Gedanken des Isoliert seins einfach nur den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich glaube so sehr habe ich da in den letzten Jahren nie nachgedacht.. Ich war seit dem wechsel auf die Realschule durch meinen schon eher sehr großen Freundeskreis einfach nur noch zufrieden im vergleich zu früher, weshalb ich die frühere Zeit vermutlich Gedanklich einfach hinter mir gelassen habe.
Um auf deine andere Frage zu antworten: In so eine Situation bin ich tatsächlich vor 3 Wochen geraten. Ich habe auf dem Weg zum See mit meinem Fahrradanhänger auf einen Spaziergänger mit Hund gestoßen. Sehr extrovertierter netter Kerl. Er hat mich angesprochen wegen meiner Angelsachen und wollte sich über meinen Verein informieren. Wir kamen ins Gespräch, verstanden uns auf Anhieb super und haben ausgemacht, dass er später am Abend mal vorbei kommt wenn ich dann mein Lager aufgeschlagen habe etc. Als er dann auftauchte brachte er mir als nette Geste wegen meiner Einladung ein Bier mit. Ich hätte es früher wohl allein schon aus Höflichkeit dankend angenommen. In diesem Moment aber lehnte ich es dankend ab und sprach ganz ehrlich und offen darüber, dass ich scheiße gebaut habe- mein Lappen weg ist- und ich mir bezüglich Alkohol strikte Regeln gesetzt habe an die ich mich halten möchte. Die Zeit nach der TF war mir diese Angelegenheit eher unangenehm und peinlich. Mittlerweile spreche ich allerdings überall direkt ganz offen und ehrlich darüber. Es ist mir wichtig geworden Menschen nichts mehr vorzumachen sondern Ich zu sein, meine Freundin konnte ich immerhin auch auf diese Ehrliche Art für mich gewinnen, wodurch ich mir auch erkläre, dass wir nach über 2 Jahren noch genauso glücklich sind wie in der ersten Woche unserer Beziehung. Naja wie auch immer: Er respektierte das sofort und entschuldigte sich sogar dafür mich in eine unangenehme Lage gebracht zu haben. Wir wechselten das Thema in Richtung Angelei und als er später ging nahm er das Bier eben wieder mit. Wir haben die Nummern ausgetauscht und wollen in nächster Zeit des öfteren mal zusammen angeln gehen smile.gif Ist definitiv nicht das erste mal für mich gewesen, dass ich Alkohol ablehne, aber jedes mal wieder erfüllt es mich mit Stolz. yes.gif

Nun zum Thema Familie:
Ich muss ganz klar sagen, dass meine Eltern mir nie nie niemals gesagt hätten, sie wären enttäuscht von mir! Ich habe absolute super Eltern (Meine Mom ist Erzieherin) die stets in jeder Lebenslage voll und ganz hinter mir stehen und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Viele Menschen können darauf wohl nur neidisch sein.. Auch mit meiner Schwester ist es so. Wir sehen uns zwar nicht so häufig (vielleicht mal alle zwei Monate), aber in schwierigen Lebensphasen sind wir IMMER füreinander da. Sei es wegen Beziehungsproblemen (ganz klar ihrerseits rolleyes.gif ), beruflichen Stress, Gesundheit oder oder oder. Wenn es etwas gibt, verabreden wir uns, nehmen sogar Urlaub wenn es sein muss und sprechen miteinander um uns einfach zur Seite zu stehen und Lösungen zu finden oder uns einfach nur wieder gegenseitig aufzubauen! Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass ich das ganze, vor allem was meine Eltern angeht, früher nicht erkannt habe. Ich dachte einfach nur sie wären unzufrieden mit mir und hätten eben gerne eine "bessere" Version von mir. Als ich nach der TF ausgezogen bin, und wir uns nicht mehr jeden Tag sahen, wurde das Bedürfnis meinerseits größer sich öfters mal zu treffen und zu reden. Dabei haben wir auch über meine damaligen Gedanken gesprochen und mir ist sehr schnell bewusst geworden, dass ich meine Eltern wohl oft einfach falsch verstanden habe. Ich war einfach schnell bockig sobald sich mir der Gedanke in den Kopf setzte, sie wollen mich schon wieder irgendwie ändern oder ähnliches. Heute ist mir bewusst, dass sie einfach stets das Beste für mich wollten und mir nur Helfen wollten, damit ich als erwachsener Mann selbstständig auf den Beinen stehen kann und dadurch glücklich bin. Ich habe jetzt erhlich gesagt Tränen in den Augen weil ich so ein schlechtes Gewissen habe. Ich hätte das alles viel früher verstehen müssen, dann hätten wir wohl insgesamt eine viel schönere Zeit gehabt als ich noch bei ihnen wohnte. Ich habe immer daran gearbeitet so selbstständig wie möglich zu sein, und war dies viel früher als jeder aus meinem damaligen Freundeskreis. Ich weiß jetzt, dass ich das der Erziehung meiner Eltern verdanke und bin unendlich glücklich so eine tolle Familie zu haben. In guten wie in schlechten Zeiten ist meine Familie für mich da und ich brauche mich für nichts zu schämen.

Hiermit beantworte ich auch die worst-case-Szenario frage von dir MsTaxi, denn ganz egal was mir im Leben widerfährt, ich weiß ich habe die tollsten Eltern der Welt und eine super Schwester- wir haben bisher für jeden Problem gemeinsam eine Lösung gefunden. Ach ja und die Gewichtszunahme sind Muskeln laugh.gif cool.gif Ich habe einen sehr schnellen Stoffwechsel und setze einfach kein Fett an, ganz egal was ich alles in mich reinstopfe biggrin.gif Deshalb bin ich auch trotz des Gewichts von aktuell 72kg (was ja nun definitiv noch weit von einem Schwarzenegger entfernt ist) sehr stolz auf meinen Körper und mein Aussehen.

Und nun ab ins Bett.

Liebe Grüße,
DerGräftn
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Herbie56
Beitrag 01.07.2020, 07:20
Beitrag #15


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Lieber Gräftn, moin☀️,

du kommst voran, dafür ein großes Lob 👍,

Tränen in den Augen zeigen, dass in dem Moment eine große Erkenntnis kam.
Dieses wirst du mitnehmen für dein Leben.
Wärest du ohne deine TF zu dieser Erkenntnis gekommen...?

Jetzt stellt sich mir noch die Frage, warum konntest du erst jetzt erkennen, dass deine Familie es "gut mit dir meint", zu dir steht...?

Ein kleiner Exkurs dazu:
Wir wissen, dass es die objektive Wahrheit nicht gibt. Jeder Mensch "baut" sich seine subjektive Wirklichkeit. Wie diese zustande kommt, hängt von den Erfahrungen usw. des Einzelnen ab ( s. Konstruktivismus ).

D.h., überspitzt gesagt, du wolltest dich als unverstandenes schwarzes Schaf sehen.
Warum ?

Und auf der anderen Seite:
Warum siehst du ( erst ) jetzt, was du für eine tolle Familie hast ?

Ich könnte mir vorstellen, dass in der Beantwortung dieser Fragen der Kern des Gefühls des "isoliert-fühlens" liegt.
Du warst nicht isoliert, du fühltest dich isoliert...

Ich hoffe, das war hilfreich und nicht zu theoretisch.

lG


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DerGräftn
Beitrag 01.07.2020, 13:33
Beitrag #16


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Huhu Herbie smile.gif

Aaalso.. Ich habe vermutlich einfach immer Angst davor gehabt meine Eltern zu enttäuschen, und da meine Schwester damals in meinen Augen schulisch gesehen einfach immer sehr gut war hatte ich mir selbst eingeredet, dass meine Eltern das selbe von mir erwarten. Und sobald dann von ihnen eine Aussage bezüglich meiner schulischen Leistungen kam, die ja ab 2005 durch die Problematik auf dem Gymnasium so langsam immer schlechter wurden, bin ich sehr wütend und traurig geworden, habe mich zurückgezogen. Das ging immer so weiter bis ich dann nach ein paar Jahren auf die Realschule versetzt wurde. Dort wurden die Noten zwar besser, allerdings kam ich dort in diesen Trinker-Freundeskreis. Einige von ihnen kifften auch und das wussten meine Eltern (Ich habe es zwar durch sie auch mal ausprobiert, die Erfahrung war aber so negativ, dass ich es nie wieder gemacht habe). Meine Eltern sprachen mich auf dieses Thema wirklich sehr oft an und versuchten mich immer wieder davon mir neue Freunde zu suchen. Ich nahm meine Freunde natürlich voll und ganz in Schutz und da ich froh war endlich einen großen Freundeskreis zu haben wertete ich das wohl auch jedes mal nicht nur als Angriff auf meine Freunde sondern auch auf mich. Durch diese Problematik zog ich mich immer mehr von meinen Eltern zurück.

Durch die TF ist in meinem Leben etwas so schlimmes passiert, dass ich nichts anderes für möglich gehalten hatte, als das meine Eltern nun einfach nur noch verdammt enttäuscht von mir sind. Zum ersten mal äußerte ich diesen Gedanken meinen Eltern gegenüber und zu meinem verwundern waren sie nicht enttäuscht oder sauer. Natürlich waren sie traurig darüber das ist ja klar.. Aber von beginn an stärkten sie mich und sagten mir, dass ich meinen Führerschein auch irgendwann wieder bekommen werde, und sie mir jetzt erstmal helfen werden meinen Ausbildungsplatz zu sichern etc. Wir suchten dann gemeinsam eine Wohnung für mich, sie halfen mir beim Umzug und besuchten mich nach dem Umzug immer wieder. So intensiv wie ab dem Moment der TF habe ich mit meinen Eltern vorher wohl nie wirklich gesprochen, es wurden viele Missverständnisse aus der Welt geräumt, und unser Verhältnis besserte sich schlagartig enorm!

In diesem Sinne hat mir die TF im Bezug auf das Verhältnis zu meinen Eltern ganz klar sehr gut getan. Alles schlechte hat halt auch irgendwo etwas gutes.

Liebe Grüße,
DerGräftn wavey.gif
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Kai R.
Beitrag 01.07.2020, 13:52
Beitrag #17


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Zitat (DerGräftn @ 01.07.2020, 14:33) *
In diesem Sinne hat mir die TF im Bezug auf das Verhältnis zu meinen Eltern ganz klar sehr gut getan. Alles schlechte hat halt auch irgendwo etwas gutes.

aber vorher muss ja irgend etwas gravierend schief gelaufen sein im Verhältnis zu Deinen Eltern. Bist Du nicht bestärkt worden, so wie Du bist?


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Grüße

Kai

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DerGräftn
Beitrag 01.07.2020, 16:29
Beitrag #18


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Naja die einzigen Gespräche die wir vorher führten handelten davon wie ich irgendetwas besser machen kann, was ich nicht so gut mache oder dass meine Freunde kein guter Umgang sind. Ebenso meine damalige erste Freundin haben sie überhaupt nicht akzeptieren können. Die Beziehung ging deshalb auch sehr schnell in die Brüche. Meine Eltern gingen mir dadurch einfach nur auf den Sack und ich habe mich von ihnen distanziert.
Bestärkt wurde ich von meinen Freunden, von meinen Eltern kamen eigentlich nur Verbesserungsvorschläge auch wenn ich zufrieden mit allem war.. das gab mir nicht gerade das Gefühl, dass sie mit mir zufrieden sind so wie ich bin bzw. war.
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DerGräftn
Beitrag 01.07.2020, 18:41
Beitrag #19


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Zumindest kam mir das jedes mal so vor, und genau das habe ich immer hinein interpretiert. Ich weiß gerade wirklich nicht was ich noch mehr dazu schreiben könnte sad.gif
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Kai R.
Beitrag 01.07.2020, 20:08
Beitrag #20


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Wie oft hast Du Lob, Ermutigung und Ansporn erfahren? Und was hat das mit Dir gemacht?


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Grüße

Kai

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Herbie56
Beitrag 02.07.2020, 07:20
Beitrag #21


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Mmh...irgendwo liegt der Hase im Pfeffer...

Versuche mal Kais Fragen zu beantworten.

Ich lege noch ein paar nach:
Ist deine Schwester jünger oder älter ?
Was ist deine erste Kindheitserinnerung an deine Mutter ?
Was an deinen Vater ?

Wenn dir dazu auch nach langem Nachdenken nichts einfällt, sprich vielleicht mal mit deiner Mutter darüber.
Sie ist doch Erzieherin. Sie möge mal schildern, wie du als Säugling, Kleinkind, Kind warst, wie sie dich wahrgenommen hat.
Wie war in früher Kindheit das Verhältnis zu deiner Schwester ?
Warst du ein Wunschkind ? Ein "Unfall" ?

Das klingt für dich vielleicht ein bisschen zu "tief", aber das Selbstwertgefühl, Urvertrauen usw. bilden sich so früh aus...

Wir alle schaffen das schon🍀,

lG


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DerGräftn
Beitrag 02.07.2020, 07:24
Beitrag #22


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Von meinen Eltern habe ich Lob bzw. Anerkennung stets dann erhalten wenn ich einen Test etc. in der Schule geschrieben habe und dann eine gute Note nach Hause gebracht habe. Dieses Lob war allerdings immer auch mit Kritik gepaart. Denn eine 1 habe ich selten geschrieben, es waren meistens 2er nachdem ich auf die Realschule gewechselt habe. Vorallem von meinem Vater kamen dann jedes mal Aussagen wie: "Ja das ist doch gut, aber NICHT sehr gut. Warum hast du keine 1 geschrieben?" Natürlich wollte er mich damals einfach nur ermutigen noch besser zu werden, was ja gut für mich gewesen wäre. Das gab mir allerdings immer das Gefühl ihm nicht gut genug zu sein. Ich war in der Pubertät und wurde sauer, zog mich zurück. Meine Freunde dagegen schrieben eher selten 2en, die bewegten sich so im 3-4er Schnitt und brachten auch öfter mal eine 5 nach Hause, ich war also der Meinung ich seie definitiv gut! Von den Eltern meiner Freunde wurde ich sehr oft gelobt, sie verglichen mich teilweise mit ihren Kindern und sagten sie wären sehr beeindruckt von meinen Noten, ich solle auf jeden Fall so weiter machen. Das bestärkte mich in meiner Meinung ein guter Schüler zu sein sehr, und auf der anderen Seite betrachtete ich die Anspornversuche meines Vaters dadurch wohl noch negativer als so schon. Ich schaltete jedes mal wenn ich keine 1 geschrieben habe regelrecht in den Verteidigungsmodus wenn ich nach Hause kam. Wenn ich allerdings mal eine 1 nach Hause brachte machte es mich sehr stolz, diese meinen Eltern präsentieren zu können. Vermutlich setzte ich mich einfach sehr unter Druck um das Gefühl zu haben meine Eltern wären einfach nur Zufrieden mit meinen Leistungen.
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Beitrag 02.07.2020, 12:11
Beitrag #23


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Hallo Ich möchte Dir einen guten Rat geben,bei meiner Alkoholfahrt hatte ich 1,67 Pr0mille, geh und las Dir 2 Haaranalysen über 6 Monate machen dies wird Dir bei Mpu unheimlich viel helfen.
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DerGräftn
Beitrag 02.07.2020, 14:26
Beitrag #24


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Das Problem ist nur, dass das Gutachten schon in zwei Wochen stattfinden wird... wenn es negativ wird, werde ich noch am selben Tag einen Termin für eine Haaranalyse machen, habe ja schließlich seit 7 Monaten nichts getrunken.

Liebe Grüße,
DerGräftn
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Beitrag 02.07.2020, 15:41
Beitrag #25


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Dies auf jedenfall mit Deinem Gutachter besprechen.Haaranalyse nachreichen 1.Analyse geht 3Monate zurück also bis 15. Mai dann kannst Du die 2.am 15.Oktober machen Das wären noch 3 Monate
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DerGräftn
Beitrag 02.07.2020, 16:04
Beitrag #26


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Sollte ich nicht erstmal bei meinem kontrollierten trinken bleiben? Wenn er die AN haben will kann ich trotzdem beim kontrollierten trinken bleiben, da der nächste Anlass erst am 25.10. Geplant ist. Irgendwie bin ich jetzt etwas verwirrt.. doch so unwahrscheinlich, dass ich mit kT durchkomme ?
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Uwe 1
Beitrag 02.07.2020, 16:18
Beitrag #27


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Besprich es mit ihm,wenn du die Analyse nachreichen kannst ist doch alles ok
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Kai R.
Beitrag 02.07.2020, 16:22
Beitrag #28


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Zitat (DerGräftn @ 02.07.2020, 17:04) *
Sollte ich nicht erstmal bei meinem kontrollierten trinken bleiben? Wenn er die AN haben will kann ich trotzdem beim kontrollierten trinken bleiben, da der nächste Anlass erst am 25.10. Geplant ist. Irgendwie bin ich jetzt etwas verwirrt.. doch so unwahrscheinlich, dass ich mit kT durchkomme ?

lass Dich nicht verunsichern. Es gibt keine Gründe, weswegen Du mit dem Wert nicht kT praktizieren können solltest. Wenn sich nicht in Deiner Konsumhistorie noch Abgründe verbergen. Aber davon ist ja nicht die Rede.


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Grüße

Kai

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DerGräftn
Beitrag 02.07.2020, 17:34
Beitrag #29


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@Herbie56 Sorry, da habe ich deinen Beitrag irgendwie überlesen blushing.gif Also die ersten Erinnerungen an meine Mutter sowie an meinen Vater, die sind durchaus positiv, die Probleme fingen ehrlich erst mit der Schule an. Ich war wohl auch wirklich ein super "einfaches" Kind, habe selten rumgenörgelt/geweint/geschrien. Meine Schwester war da das absolute Gegenteil sagt meine Mom. Meine Schwester ist älter als ich, 3 Jahre. Hmm also bevor meine schulischen Probleme anfingen, war alles super, wir sind jedes Jahr zusammen in den Urlaub gefahren, mein Vater hat einen Segelschein, wir haben dann immer ein größeres Segelboot gemietet und sind um Kroatien rumgesegelt und haben in irgendwelchen Buchten geankert- einfach Traumhaft alles. Das hörte dann halt mit den schulischen Problemen leider auf. Im Moment kommen die Urlaube immer wieder zum Thema und wir überlegen das mal wieder gemeinsam zu machen. Mein Vater brachte mir früher außerdem das Angeln bei und wir fuhren so alle 2 Monate an einen Forellensee, auch das änderte sich durch die schulischen Probleme- ich habe mich einfach zu sehr zurückgezogen sad.gif Heute bereue ich das sehr.

Ach ja bevor ich es vergesse: Das die Urlaube aufhörten lag definitiv nicht nur daran, dass ich mich so zurückgezogen habe- zu so einem Urlaub hätte ich sofort wieder JA gesagt! Mein Vater verlor zu der Zeit seinen Job, weil die Firma in der er arbeitete Insolvenz anmelden musste. Finanziell gesehen war das kein Untergang für meine Eltern, so ein teurer Urlaub war aber nicht mehr drin.
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Lars
Beitrag 02.07.2020, 19:13
Beitrag #30


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Lass dir bitte von deinen Eltern nicht einreden, dass du an irgendwas schuld bist. Das bist du nicht. Es ist völlig normal, dass es nicht nur 1er-Schüler geben kann. Ich z. B. war immer ein 3er-Schüler und habe trotzdem meinen Weg in eine stabile wirtschaftliche Existenz gefunden.

Ich sehe das Problem ganz klar auf seiten deiner Eltern. Die haben ihre Existenzängste nach dem Jobverlust auf dich übertragen anstatt dich zu fördern und dir den Rücken zu stärken, wie jedes Kind es verdient. Du bist dadurch in das fürchterliche Dilemma geraten, deine Eltern, von denen du als Kind emotional und wirtschaftlich abhängig warst, nicht zufriedenstellen zu können und der einzige Ausweg aus diesem für dich objektiv unlösbaren Dilemma war die Probleme mit Alk zu betäuben.

Nein, du bist nicht falsch, du hast nicht versagt und damals die Dinge nicht richtig gesehen, deine Eltern sind Schuld an dem Dilemma, in das sie dich gebracht haben! Sie, nicht du!!!
Ein Kind ist erstmal ein unbeschriebenes Blatt, das neugierig ins Leben geht und Bindung und Sicherheit sucht. Funktioniert das nicht, weil die Bezugspersonen zu hohe Ansprüche stellen oder aus anderen Gründen keine Sicherheit geben können, dann und nur dann kommt es zu Fehlentwicklungen beim Aufwachsen, so wie du sie erlebt hast.

Ich würde an deiner Stelle diese Dinge nicht (nur) mit deinen Eltern besprechen, sondern mit einer neutralen Person, die am besten einen psychologischen Hintergrund hat. Du brauchst m. E. dringend jemand, der dir eine objektive Sichtweise vermitteln kann, so dass du nicht weiterhin der subjektiven Sicht deiner Eltern ausgeliefert bist.


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DerGräftn
Beitrag 03.07.2020, 05:24
Beitrag #31


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Servus Lars,
Danke erstmal für deinen Beitrag! Es tut echt gut mal zu hören, dass nicht alle Fehler bei einem selbst liegen. Nun ist es ja so, dass ich Karriere-technisch das erreicht habe was ich mir selbst immer als Ziel gesetzt habe. Ich habe einen Job der mir sehr viel Spaß macht, ich verdiene dabei genug Geld um ein schönes Leben zu führen, und ich bin gut darin. Meine Eltern versuchen mich auch schon lange nicht mehr irgendwo zu verbessern, denn sowas lasse ich schon lange nicht mehr an mich heran. Ich bin jetzt ein erwachsener Mann und weiß, dass ich mit dem was ich habe glücklich und zufrieden bin. Dass ich das alleine erreicht habe erfüllt mich mit Stolz.

Sollte ich diese Problematik mit meinen Eltern beim Gutachter genauso tiefgehend wie hier erzählen ? Habe etwas Bedenken, könnte er nicht davon ausgehen, dass ich auch zukünftige Probleme wieder mit Alkohol betäuben würde ? Ich hatte wie es im Leben so üblich ist, immer wieder schwierige Phasen und weiß mittlerweile, dass ich diese mit Freunden, Freundin und Eltern besprechen kann um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und dann in diesen schwierigen Phasen effektiv etwas dagegen unternehmen kann. Alkohol spielt hierber schon seit ein paar Jahren keine Rolle mehr.

Ist vielleicht etwas blöd, dass ich mit der MPU so lange gewartet habe..

Liebe Grüße,
DerGräftn wavey.gif
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Herbie56
Beitrag 03.07.2020, 10:19
Beitrag #32


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Lieber Gräftn, moin,

lag der Verlust des Arbeitsplatzes und deine Einschulung zeitnah ?

Hat deine Schwester viel Aufmerksamkeit bekommen, da sie "schwieriger" war ?

Ich habe das Gefühl, wir alle kriegen das mit dir zusammen hin, dass du in 2 Wochen fit bist 💪!

lG


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Kai R.
Beitrag 03.07.2020, 12:41
Beitrag #33


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Zitat (DerGräftn @ 03.07.2020, 06:24) *
Sollte ich diese Problematik mit meinen Eltern beim Gutachter genauso tiefgehend wie hier erzählen ? Habe etwas Bedenken, könnte er nicht davon ausgehen, dass ich auch zukünftige Probleme wieder mit Alkohol betäuben würde ? Ich hatte wie es im Leben so üblich ist, immer wieder schwierige Phasen und weiß mittlerweile, dass ich diese mit Freunden, Freundin und Eltern besprechen kann um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und dann in diesen schwierigen Phasen effektiv etwas dagegen unternehmen kann. Alkohol spielt hierber schon seit ein paar Jahren keine Rolle mehr.

Im Gegenteil, und ich glaube Du hast es noch gar nicht wirklich tiefgehend erzählt, weil Du es selber nur in Ansätzen verstehst. Kern der MPU ist das sogenannte "innere Motiv", also der eigentliche Auslöser für das Konsumproblem. In der Regel ist der Konsum kein Selbstzweck, sondern er dient als Kompensation für ein anderes Defizit, inneren Druck, etc. Dieses Motiv zu finden und dafür Vermeidungsstrategien zu entwickeln, ist das, was im Rahmen der Aufarbeitung geleistet werden muss.

Wenn Du das Thema mit Deinen Eltern glaubhaft schilderst: (zu geringe Anerkennung, das Gefühl, nicht gut genug zu sein und die Bevorzugung der Schwester), wird der Gutachter verstehen können, dass Du um diesem Druck zu entgehen zu Alkohol gegriffen hast. Heute hast Du dieses Thema aufgelöst: Du bist beruflich zufrieden, bekommst die Anerkennung, die Du brauchst und hast das Verhältnis zu Deinen Eltern, die Dich heute sehr schätzen, verbessert. Das wird für eine positive MPU reichen.

Dennoch ein Tipp: Ich vermute, da ist noch Einiges mehr, was noch nicht aufgelöst ist im Verhältnis zu Deinen Eltern. Überlege Dir mal, ob Du es nicht mit Ihnen ansprechen willst.


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Grüße

Kai

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Herbie56
Beitrag 03.07.2020, 13:31
Beitrag #34


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@Kai 👏


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DerGräftn
Beitrag 03.07.2020, 13:36
Beitrag #35


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Danke Kai, du machst mir wirklich Mut! Ja ich denke da gibt es schon noch den ein oder anderen Punkt, aber die in meinen Augen wichtigsten Punkte und Auslöser sind genannt.. es gab nie irgend ein schockierendes Ereignis oder ähnliches ab dem sich alles änderte, es war halt einfach ein schleichender Prozess - Ich dachte halt immer es liegt daran, dass die Pubertät beginnt, ich deshalb immer schnell angefressen bin/mich zurückziehe etc. und sah die Schuld nie so richtig bei meinen Eltern. Meine Schwester verbrachte sehr viel Zeit mit meinen Eltern, das tut sie auch heute noch und ich freue mich für sie. Für mich war das einzig und allein aus dem Grund nicht möglich, weil in jeder Situation an jedem Tag im Jahr ganz egal wann, auch wenn wir gerade etwas schönes gemacht haben wie meinen Geburtstag gefeiert etc. Es kam IMMER wenn auch mal nur ganz unterschwellig und freundlich, ein Hinweis auf dies und das wo ich noch an mir arbeiten könne. Mich hat das irgendwann so dermaßen auf die Palme gebracht, dass ich quasi im selben Moment wutentfacht den Raum verlassen habe. Ab in mein Zimmer oder raus zu Freunden, einfach weg von diesen Verbesserungsversuchen.

Mein Vater hatte noch bevor ich geboren wurde Depressionen wegen seiner Kindheit und besucht immer mal wieder einen Psychater um mit ihm zu sprechen etc. Seit dem geht es ihm richtig gut. Das weiß ich nur durch Gespräche mit meinen Eltern, denn die Auswirkungen etc davon habe ich nie bemerkt. Mein Vater hat sich im Bezug auf seine Verbesserungsvorschläge wirklich komplett geändert, er ist stolz auf mich, was ich alles so erreicht habe und das wars. Da kommt kein wenn und kein aber. Meine Mutter versucht auch heute noch MANCHMAL was zu sagen (ich bin Raucher, der einzige in der Familie- der einzige Aspekt in dem nicht Verbesserungspotenzial liegt). Heute stört es mich nicht mehr wenn sie das tut, es geht beim einen Ohr rein und beim anderen raus, das weiß sie auch, sie entschuldigt sich meistens wenige Momente danach schon wieder dafür oder mein Vater unterbricht sie gleich und wechselt mit mir das Thema. Ich nehme ihr das mit dem Rauchen auch nicht krumm. Gibt ja auch außerhalb der Familie viele antiraucher und auch ich selbst bin darauf nicht stolz. Das Aufhören ist nur wirklich verdammt schwer. Habe es mehrmals versucht aber bin gescheitert. Im Moment reduziere ich es wieder, denn ich möchte mit meiner Freundin in naher Zukunft eine Familie gründen und will kein schlechtes Vorbild für meine Kinder sein wenn es irgendwann mal so weit ist- außerdem halt die Gesundheit, das rauchen hat ja wirklich nur Nachteile. Angefangen habe ich mit 17. Wollte ich cool sein ? Dazugehören ? Meinen Eltern eins auswischen? Mich betäuben ? Vielleicht von allem ein bischen.

Der Verlust des Arbeitsplatzes meines Vaters war etwa 2 Jahre nach meiner Einschulung ins Gymnasium. Es war aber eine lange Zeit der Kurzarbeit und mein Vater musste schon lange vor dem Verlust immer wieder damit rechnen, dass es bald soweit sein könnte. Das nahm meine Eltern sehr mit. Existenzängste waren da, wegen dem Haus das noch abbezahlt werden musste. Im selben Haus wohnt auch meine Oma, die dort umsonst leben darf und heute gepflegt wird. Sie kommt überhaupt nicht mit Menschen zurecht und es wäre eine Welt für sie zusammengebrochen wenn sie irgendwo anders hätte hinziehen müssen.

Meine Oma war übrigens damals immer ein klasse Rückzugsort. Sie bemängelte mich nie, wirklich absolut nie. Sie erzählte mir oft wie schlimm mein Vater als Kind gewesen ist und dass meine Eltern es sooo gut mit mir haben. Als sie zu krank wurde um in den Garten zu gehen (ihre Pflanzen waren ihre Freunde) wurde auch sie depressiv und seitdem äußerte sie sehr oft Suizidwünsche und oft hat sie uns gefragt ob wir ihr beim sterben helfen können.. das hat mich echt mitgenommen.
Das passierte aber erst nachdem ich ausgezogen bin und hatte auf meinen Umgang mit Alkohol keinen Einfluss mehr.

Das meine Schwester "schwierig" war, war eher auf das ganz junge Baby-alter bezogen, an Die Zeit habe ich kaum bis gar keine Erinnerungen. Meine frühesten Erinnerungen an meine Schwester sind super, denn bis zu meiner Pubertät waren wir quasi beste Freunde. Wir fanden aber schon vor dem Verlust meiner FE wieder zusammen und verstehen uns wie schon gesagt super gut, und sind in schwierigen Lebensphasen stets für uns da.
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Nochmalda
Beitrag 03.07.2020, 22:52
Beitrag #36


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Hallo DerGräftn,

Zitat (Kai R. @ 03.07.2020, 13:41) *
Kern der MPU ist das sogenannte "innere Motiv", also der eigentliche Auslöser für das Konsumproblem.


Das kann ich nur bestätigen. Das Zauberwort hier ist "intrinsisch". In der Richtung wurde bei meinen letzten
drei MPUs geforscht. Hier gilt es für Dich, weiterzuforschen. Bei genügender Offenheit wirst Du hier im Forum den
Dingen auf den Grund gehen können. Hier findest Du Experten für diese Belange. Ist außerdem kostengünstig. rolleyes.gif

Außerdem kannst Du den Thread jederzeit wieder aufrufen und selber sehen, welche Fortschritte, wenn Du
willst, gemacht hast. Ist quasi eine Dokumentation. Bei "externen" Experten fängst Du jedes Mal von vorn an
und hast kaum Kontrolle über das Behandelte. Das kostet Zeit, Fahrerei und Geld. Ich denke, hier bist Du richtig.

Meine vorvorletzte Gutachterin, eine Frau Dr. Psych bohrte während der MPU so tief bis herauskam, daß
in meinem Elternhaus der Rohrstock (altes oberschlesisches Hausmittel) immer sichtbar an der Wand hing.
Das war mir gar nicht bewußt, aber sie fand es aus mir heraus. Daher rührte wohl auch meine lebenslange
Angst vor Strafe und so habe ich meist alles versucht zu verheimlichen. Bis hin zum heimlichen Trinken allein.
Denn "unser Sohn tut sowas nicht!" Konnte ich meine Eltern enttäuschen?

Die Frau Doktor meinte dann, das sei das Ende meiner Odyssee. Wenn ich die Auflage Abstinenz ernst genommen
hätte. Das habe ich aber falsch interpretiert. Selbst als ich das positive Gutachten in der Hand hatte. Ich meinte,
das beträfe nur Fahrten mit einem Kfz. Typischer Trugschluss. Und so kam es wie kommen musste. Aber davon
will ich an dieser Stelle nicht berichten. Ich habe einige meiner Gutachten in die Sammlung hier eingestellt. Vielleicht
kannst Du da etwas finden.

Übrigens, mein Lieblingsfilm ist "Das Boot". Hat etwas mit abtauchen zu tun. Aber der Kaleun gab nie auf.
Das imponiert mir. "Das Wasser muss raus!", sagt er in fast aussichtsloser Lage, um seine Besatzung und sein
Boot zu retten

Bei mir heißt es, "Der Alkohol muss raus!". Aus meinem Leben. Um mich zu retten. Was hast Du denn für einen Lieblingsfilm?
Hoffentlich nicht die "Titanic"! laugh2.gif


Also, leg hier guten Mutes los! wavey.gif Ich denke, Du bist schon an der richtigen Bohrstelle angekommen.


Grüße
Nochmalda


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Herbie56
Beitrag 04.07.2020, 16:52
Beitrag #37


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Lieber Gräftn,

ich kann Nochmalda voll zustimmen, wenn wir zusammen mit dir bohren, stoßen wir auf dein inneres Motiv. Der Rest ergibt sich dann fast von selbst.

Liebe Grüße


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Nochmalda
Beitrag 06.07.2020, 09:25
Beitrag #38


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Hallo DerGräftn, hast Du Lust weiter zu bohren? Mir ist folgende Anmerkung von Dir aufgefallen:

Zitat (DerGräftn @ 03.07.2020, 14:36) *
Meine Oma war übrigens damals immer ein klasse Rückzugsort.


Möchtest Du dieses Statement mal weiter ausführen?

Gruß
Nochmalda






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DerGräftn
Beitrag 06.07.2020, 17:35
Beitrag #39


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Huhu wavey.gif , gerne bohre ich weiter ! Ich habe jetzt mal etwas länger über das Thema nachgedacht aber irgendwie stehe ich auf dem Schlauch und weiß nicht recht was ich noch erzählen könnte.

Also als ich noch ganz jung war, sprich in der Grundschule und auch noch eine Zeit danach als ich aufs Gymnasium ging und meine Mobbingprobleme anfingen.. Da ging ich gerne hoch zu meiner Oma, und aß gemeinsam mit ihr. Wir unterhielten uns dann viel und ich konnte mich ihr gegenüber auch gut öffnen. Vor allem was das Mobbing anging hatte ich keine Probleme mit ihr zu sprechen, sie sagte mir dann immer, dass ich mir nichts gefallen lassen soll und dass ich auch noch meine Freunde finden werde und das einfach kein endloses Problem sein wird sondern irgendwann verschwinden wird. Sie machte mir Mut und gab mir ein gutes Gefühl. Auch wenn ich gerade wieder Streit mit den Eltern hatte ging ich oft zu ihr hoch. Sie lachte dann und fragte mich was ich denn angestellt habe- nachdem ich ihr erklärt hatte was los war stellte sie sich eigentlich immer auf meine Seite und erklärte mir, dass meine Eltern halt übervorsorglich wären und sie es nicht böse meinen. Sie erzählte mir dann immer was mein Vater als Kind so angestellt hatte und wie er so in der Schule gewesen ist (wesentlich schlechter als ich zu der Zeit). Das gab mir dann meist ein gutes Gefühl und ich konnte den Stress vergessen.

Bei meinen Eltern hatte ich sehr oft das Problem, dass ich eben nicht über meine Gefühle sprechen konnte. Denn immer wieder kam es vor, dass wenn ich versucht habe beispielsweise über das Mobbing zu sprechen, oder auch mal über ein Mädchen in das ich verknallt war oder so... Dann gingen sie nur sehr wenig darauf ein. Das Gespräch wurde dann nach den allernötigsten wenigen Sätzen bereits wieder auf Schulische Leistungen/Meine Freunde umgelenkt. Denn ist ja klar: [Wenn ich gemobbt werde ist das sehr schlecht, aber ich soll mich davon natürlich nicht ablenken lassen, solange ich in der Schule gut bin wird es mir irgendwann viel besser gehen als denen- Und wie läuft es in englisch gerade ? Glaubst du du brauchst da Nachhilfe oder packst du das so ? Ich habe gehört in .blablabla. soll eine ganz gute Nachhilfelehrerin sein die könnten wir ja mal anrufen?] <- (ein Beispiel) Auf meine persönlichen Probleme die mich als kleinen Bub sehr belastet haben wurde hier nie wirklich eingegangen- Mir den Rücken gestärkt, Tipps gegeben wie ich mich zur Wehr setzen kann oder was auch immer, kamen praktisch nie. Im Laufe meiner Entwicklung fiel es mir immer schwerer und schwerer über meine Gefühle zu sprechen- nicht nur mit meinen Eltern, sondern auch mit Freunden, Schwester, Oma... Heute spreche ich zwar über meine Gefühle- beispielsweise mit meiner Freundin- Ich spüre aber immernoch, dass mir das nicht besonders leicht fällt. Ich denke (jetzt wo ich durch euch mal so richtig über die damalige Zeit nachdenke), dass dieses Verhalten meiner Eltern ordentlich zu dieser Problematik beigetragen hat. Zur Schulzeit war ich dann relativ schnell ein verschlossenes Buch, meine Probleme versuchte ich gedanklich mit mir selbst zu besprechen anstatt mich anderen anzuvertrauen.

Mir die Offenheit anzueignen wie ich sie heute besitze (Und da ist definitiv noch Luft nach oben), war ein langer Weg. Ich hatte immer wieder Probleme mich zu öffnen, ich wusste auch nie wie man ein solches Gespräch überhaupt richtig beginnen kann. In der 10ten Klasse hatte ich dann eine super Ethik-Lehrerin die mir wohl irgendwann mal angesehen hatte, dass mich etwas beschäftigt und ich wohl nicht so glücklich aussah. Sie sprach mich dann nach der Unterrichtsstunde einfach an und schaffte es irgendwie mich zu öffnen, ich sprach mit ihr über die Probleme mit meinen Eltern und eben das alles was ich euch jetzt schon so erzählt habe. Und letztendlich erinnerte mich das Gespräch sehr an meine damaligen Gespräche mit meiner Oma- Sie stärkte mich indem sie mir sagte was ich alles so richtig gut kann ihrer Meinung nach- sie sagte mir, dass viele Eltern-Kind Beziehungen in dem Alter sehr schwierig seien, und da sie sah, dass ich zu dieser Zeit einen ziemlich großen Freundeskreis aufgebaut hatte, riet sie mir mich auf die schönen Dinge zu konzentrieren und mich vorallem auch meinen Freunden zu öffnen. Das tat ich dann auch und nach und nach hatte ich das Gefühl glücklicher zu werden. Dadurch distanzierte ich mich gleichzeitig aber auch immer mehr von meinen Eltern - und zu sehen wie super meine Schwester mit meinen Eltern klar kam tat mir oft sehr weh. Aber letztendlich waren immer alle Versuche Zeit mit meinen Eltern zu verbringen daran gescheitert, dass ganz schnell irgendwo versucht wurde mich zu "verbessern". Ich war es einfach Leid, die Versuche wurden seltener, unser Verhältnis wurde dadurch nicht besser, aber dadurch dass es seltener zu unangenehmen Situationen durch meine Distanz kam, fühlte es sich für mich besser an.

Liebe Grüße,
DerGräftn
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Herbie56
Beitrag 06.07.2020, 18:16
Beitrag #40


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Lieber Gräftn ( magst du mir mal irgendwann deinen Nick erklären 😉 ) ,

toll, dass wir weiterbohren dürfen !

Ich spekuliere jetzt mal:
Der Gräftn hat früh gelernt, dass er von seinen Eltern nicht um seiner selbst Willen geliebt wird, sondern nur ob seiner "Leistungen".
Später im Freundeskreis setzte sich dieses Gefühl fort, und der Gräftn war nur akzeptiert, wenn er säuft und jeden Mist mitmacht.

Heute hat er erkannt, dass sowohl seine Familie, seine Freundin und Freunde ihn so annehmen, wie er ist.
Dadurch ist es ihm heute möglich, sich selbst gegenüber Probleme einzugestehen und auch mit seinem näheren Umfeld über "Schwächen" sprechen zu können.

Demzufolge braucht der Gräftn heute auch keinen Alkohol mehr, da er mit sich im Reinen ist und bei ihm Eigen- und Fremdwahrnehmung idR übereinstimmen.

An einigen Stellen sind meine Spekulationen überspitzt.

Ich bin neugierig, ob du damit etwas anfangen kannst.

lG


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Nochmalda
Beitrag 06.07.2020, 20:17
Beitrag #41


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Zitat (DerGräftn @ 06.07.2020, 18:35) *
Da ging ich gerne hoch zu meiner Oma, und aß gemeinsam mit ihr. Wir unterhielten uns dann viel und ich konnte mich ihr gegenüber auch gut öffnen.

Wer oder was ist denn später an die Stelle Deiner Oma getreten?


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DerGräftn
Beitrag 07.07.2020, 19:15
Beitrag #42


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Huhu,
Ja Herbie, genau so sehe ich das. Der Name ist eine Abwandlung meines Familiennamens, den ich mal als Spitznamen verpasst bekommen habe smile.gif Finde ihn witzig..

Nochmalda, nach meiner Oma hatte ich lange Zeit gar keinen mehr dem ich mich geöffnet habe. Das fing erst nach der TF wieder so richtig an, nur mit meiner Schwester auch schon etwas früher, wir sehen uns aber nicht so oft. Jetzt seit ca. 3 Jahren hat sich auch eine sehr sehr enge Freundschaft zu einem Kollegen aus der Ausbildung entwickelt, mit dem ich wirklich über alles sprechen kann und das auch gerne tue. Wir gehen auch regelmäßig zusammen angeln und essen und was man halt so unternimmt, trinken tut er so gut wie nichts.

Grüße,
DerGräftn
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Herbie56
Beitrag 07.07.2020, 19:22
Beitrag #43


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Lieber Gräftn,

ganz, ganz großartig 👏, du bist weit gekommen, sei stolz auf dich,
ich bin es...

So schaffst du es !

viele liebe Grüße

Und danke für die Erklärung, ist echt ein cooler Name 😎


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DerGräftn
Beitrag 07.07.2020, 21:59
Beitrag #44


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Vielen vielen Dank Herbie smile.gif Für deinen Lob, stolz und das Namens-Kompliment! Ich hatte ehrlich gesagt anfangs meine Bedenken ob eine kostenlose Vorbereitung im Internet auch nur annähernd so gut sein kann wie eine persönliche die Geld kostet. Tatsache ist, dass ich hier soooo viel gelernt habe, und so vieles bezüglich meiner Familie und meiner Vergangenheit in Erfahrung gebracht habe- ohne euch hätte ich mir da wohl ewig keine Gedanken drüber gemacht.. Diese "professionelle" Frau bei der ich einen Vorbereitungskurs mache interessiert sich kein bischen für mich oder meine tatsächlichen Veränderungen- sie würde wohl genau das gleiche Gespräch mit mir führen, auch wenn ich mit ner Flasche Bier bei ihr erscheinen würde.. echt traurig sowas.

Meint ihr meine Erfahrung mit dieser Beraterin kann ich am Ende meines Gutachtens als Schlusswort mit anmerken ? Oder einfach für mich behalten.. immerhin habe ich einen Nachweis für die Termine bei ihr. Vielleicht werde ich ja darauf angesprochen ?

Ihr seit echt Klasse !
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Nochmalda
Beitrag 07.07.2020, 22:33
Beitrag #45


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Zitat (DerGräftn @ 07.07.2020, 20:15) *
, nach meiner Oma hatte ich lange Zeit gar keinen mehr dem ich mich geöffnet habe. Das fing erst nach der TF wieder so richtig an,

Siehst Du da einen Zusammenhang?


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Herbie56
Beitrag 08.07.2020, 07:25
Beitrag #46


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Guten Morgen☀️,

ich schreibe jetzt mal einfach meine Gedanken zu deiner wirklich guten Frage.
Weil mir irgendwie nicht so eine Antwort einfällt...

Auf der einen Seite wird es m.E. vom GA nicht sooo gerne gesehen, wenn sich der Proband im Internet vorbereitet. Dann kommt noch dazu, dass eine Krähe der anderen kein Auge...Also, wenn du das so schilderst, es wäre ihr egal gewesen, wenn du mit einem Bier aufgelaufen wärest, wobei ich das Bild herrlich finde🤣 !

Auf der anderen Seite ist Ehrlichkeit das Mittel der Wahl bei der MPU !
Letztendlich ist ja nicht entscheidend, woher du die Impulse bekommen hast.
Ausschlaggebend ist, du hast dich mit dir auseinandergesetzt !!

Vielleicht würde ich es an deiner Stelle situationsorientiert entscheiden.
Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass die Chemie zwischen dir und dem GA stimmt, würde ich es wahrheitsgemäß berichten.

Wenn du irgendwie nicht das Gefühl hast, könntest du z.B. sagen, dass deine VP dir gute Denkanstöße gegeben hat, du diese dann aber ( in der Anonymität ) des Internets weiter-, zuendegedacht hast....
Vielleicht, weil du ( noch ) nicht so weit warst, dich face to face seelisch nackig zu machen...

Lieber Gräftn, ich hoffe, das war nicht zu wirr, und du kannst damit etwas anfangen,
es ist echt eine schwierige Frage....

viele liebe Grüße


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MsTaxi
Beitrag 08.07.2020, 10:05
Beitrag #47


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Zitat (DerGräftn @ 07.07.2020, 22:59) *
Meint ihr meine Erfahrung mit dieser Beraterin kann ich am Ende meines Gutachtens als Schlusswort mit anmerken ? Oder einfach für mich behalten.. immerhin habe ich einen Nachweis für die Termine bei ihr. Vielleicht werde ich ja darauf angesprochen ?

Falls in dem Sinne das Gespräch darauf kommt, wie und wo du dich vorbereitet hast, kannst du deine Liste von Ressourcen ja runter beten (Freundin, Schwester, Eltern, Psychologin). Ich würde, wenn überhaupt, die Kritik an der Psycho vage halten und sagen, du hast dich nicht so vollends gesehen gefühlt, aber es war nicht von Übel für dich. Es ist doch eher wenig souverän, erst Leute zu bezahlen, dass sie einem helfen und sie dann runter zu machen, oder? Wenn du uns hier dann unbedingt erwähnen willst, sag, du hast auch Quellen gehabt, die dich in deiner Abstinenz bestärkt haben und dir Hinweise gegeben haben, die du auch weiter beherzigen willst.


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Uwe 1
Beitrag 08.07.2020, 10:33
Beitrag #48


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Hallöchen , zu Deinem Vorbereitungskurs sagst du "professionelle Frau oder Beraterin" ,sind das nicht erfahrene Verkhers-Diplom- Psychologen die wissen auf was es ankommt ????
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DerGräftn
Beitrag 08.07.2020, 21:33
Beitrag #49


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Uwe 1, ja genau so schimpft sich diese Frau. Aber mir kann niemand erzählen, dass es professionell ist zu behaupten:

"Sie können nicht sagen sie wurden zum trinken animiert von ihren Freunden! Bei meinen Landsleuten ist das selbstverständlich sich gegenseitig zu animieren und die Getränke zu bezahlen- bei euch Deutschen ist das nicht so und absolut unglaubwürdig."

Oder.. mich nach 1,5h rauszuwerfen weil irgend ein Bekannter ganz selbstverständlich in das Sitzungszimmer reinplatzt und seinen Rucksack und Jacke in die Ecke wirft und mich nichtmal grüßt oder ähnliches.

Oder.. mir gesagt wird, dass Ohrschmuck zu einem negativen Gutachten führen kann.

Ich komme mir von dieser Frau verarscht vor. Sicher hat sie mir in Bezug worauf es ankommt den ein oder anderen Hinweis geben können (den ich erstmal von althyroglyphisch ins deutsche übersetzen musste). Aber die wenigen Infos sind in 10 Minuten zu erledigen und nicht in 1,5h. Mir dann irgendwelche Antworten vorzutragen und dann darauf zu beharren, dass ich diese wiederhole (wie in der 4. Klasse im Englischunterricht) ist ebenfalls irgendwie heftig und hat nichts mit Aufarbeitung, Lebensveränderungen, zu tun.

Also im Sinne der Führerscheinstelle ist das jedenfalls nicht, sich so vorzubereiten. Falls doch habe ich grundsätzlich den Sinn einer MPU missverstanden.


Naja gut ich denke ich werde das spontan entscheiden- je nach Gefühl beim Gespräch dann. Und es ggfs. doch eher für mich behalten
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Herbie56
Beitrag 09.07.2020, 06:49
Beitrag #50


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Guten Morgen, der Gräftn ☀️,

das, was du schilderst, klingt wirklich gruselig und unprofessionell !
Schade...

Versuche es für dich positiv zu sehen, die Besuche haben dir zumindest eine Bescheinigung eingebracht.

Deine Entscheidung finde ich super, ein dreifaches Hoch auf unser 2.Gehirn
( leider finde ich kein Emoji für Bauch 😃 ) !

liebe Grüße


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