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> Angst vor der MPU, [Alkohol]
Silva
Beitrag 11.06.2020, 15:32
Beitrag #1


Neuling
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Hallo an Alle!

Ich benötige Hilfe. Es ist so wertvoll das es solch ein Forum gibt.
Das hat mir überhaupt erstmal die Richtung gewiesen was ich nach meiner Straftat zu tun habe und wie es weiter geht. Danke dafür!
Es fällt mir nicht leicht meine Geschichte öffentlich zu machen, aber das geht wohl jedem hier so.

Ich bin w. und 58 Jahre alt.
Zu meinem Fall:

Am 4.5.2019 habe ich mich laut Strafbefehl gegen 16:53 Uhr betrunken ins Auto gesetzt um Zigaretten an der Tankstelle zu kaufen. Die Tankstelle ist ca. 700 m entfernt.
Als ich zurück kam habe ich beim Einparken die Stoßstange des vor mir parkenden Autos beschädigt was ich nicht bemerkt habe. Ich bin dann in meine Wohnung, die ums Eck so 50 Meter entfernt war und habe weitergetrunken.

Wann genau die Polizei kam weiß ich nicht, ich weiß eh nur noch dunkel das im KH zur Blutabnahme saß. Um 17.45 hatte ich 2,00 ‰ und um 18.17 1,90 ‰.
Also war ich sturzbetrunken! GsD habe ich „nur“ einen Sachschaden verursacht. Ich habe Wein konsumiert, 2 Flaschen müssen es gewesen sein wie ich am „Tag danach“ gesehen habe.

Eine Woche später habe ich die Einladung von der Polizei bekommen und bin auch dorthin gegangen und habe alles so geschildert wie es war bzw. ich es in Erinnerung hatte und zu Protokoll gegeben. Übrigens fand ich persönlich die Beamten dort sehr nett und keineswegs diskriminierend.

Zum Strafbefehl:
50 Tagessätze zu je 15 € sowie 11 Monate Sperre. GsD keine Fahrerflucht, das war eine meiner großen Sorgen.

Warum dieser hohe ‰ Wert? Habe ich Alkohol missbraucht? ..ja, habe ich! Bin ich Alkoholikerin? Nein, das denke ich nicht.

Der FE hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Eigentlich ist es gut dass es so gekommen ist.

Ich war schon einmal auffällig mit Alkohol, 2009 da hatte ich 0,7‰ und 6 Monate FE. Bin zu schnell 22% Steigung runtergefahren und habe einen Verkehrsberuhigungsblumenkasten geschrammt. Ich habe damals selbst die Polizei gerufen. Dies steht aber nicht mehr im FAER. Dort steht nur das Datum der F Erteilung. 6.4.2010

Zu meinem Hintergrund:

Ich habe einen Sohn und eine Tochter und bin geschieden. Keine Ursprungsfamilie mehr. Mein Sohn wohnt mit seiner Familie in BW, ich bin vor 6 Jahren von dort nach NRW gezogen. Ich habe einen guten Kontakt zu meinem Sohn und seiner Familie.

Ich war 20 Jahre aktiv im Tierschutz tätig und war Pflegestelle für Tiere die engmaschig medikamentös versorgt werden mussten, was im regulären Tierheimbetrieb nicht möglich war. Mein Mann war selbstständig und oft unterwegs. Wir lebten in einem ehemaligen Forsthaus so das dafür die Bedingungen perfekt waren.

2012 hat mein Mann mich verlassen und es folgte eine unschöne und auch unfaire Trennung. Ich muss dazu sagen das mein Exmann und meine Tochter gut miteinander auskamen, solange sich alle seinem Willen beugten. Sie teilten ein gemeinsames Hobby, das Fallschirm springen. Waren oft kreuz und quer unterwegs in Europa. Samt meiner Enkeltochter die 2010 geboren ist.

Meine Tochter ist 30 Jahre alt und seit Ihrer Pubertät schwer psychisch erkrankt. Sie hat die Diagnose Borderline. Diese Erkrankung hat viele Abstufungen und meine Tochter hat eine der schwersten Formen dieser selbstverletzenden Erkrankung. Ich habe meine Tochter bis heute begleitet und es war ein langer leidvoller Prozess für mich zu erkennen und zu akzeptieren das Schuld und Warum Fragen müßig sind und ich als Elternteil mich im Kreis drehe.

Und vor allem das ICH die letzte bin die Ihr helfen kann.

Meine Tochter lebte schon hier in dieser Stadt als ich 2014 hierher zog. Alleine konnte ich mein geliebtes Haus finanziell nicht halten.
Ich bin eigentlich nur hergekommen weil ich a) mit vier Tieren 2 Jahre auf Wohnungssuche war und b) ich meine Enkeltochter nicht aus den Augen verlieren wollte.

Meine Tochter ging dann hier eine total desolate Beziehung ein und war nach 2 Wochen „Beziehung“ schon wieder schwanger. Ich dachte ich fall vom Glauben ab.
Aber für meine jetzt 9 jährige Enkelin die sehr oft, eigentlich andauernd bei mir war, war ich froh das ich hier in der Nähe war.
Sie lebt jetzt seit 3 Jahren dauerhaft über das JA bei mir.

Ich selbst habe nachts Zeitungen ausgetragen und kam einfach nicht zur Ruhe.
Mal alarmierte mich die Polizei sie haben meine Tochter im Februar barfuß und in Unterwäsche desorientiert aufgegriffen, mal kam der RTW weil Sie sich bis auf die Knochen aufschnitt.

Am 18.6.2018 kam dann der absolute Supergau der das Leben meiner Familie komplett und nachhaltig veränderte. Meine Tochter beging einen Suizidversuch und sprang aus dem 4 Stockwerk 12 Meter in die Tiefe. Die Verletzungen kann ich gar nicht alle aufzählen, wobei Sie einen Querschnitt erlitt und auch rechtsseitig gelähmt ist und seither im Rollstuhl sitzt.

Sie lag 9 Tage im Koma und 12 Monate im KH am Stück. Sie wurde einmal reanimiert. Ich saß neben Ihrem Bett und dachte..da Sie auch Hirnverletzungen hatte…vielleicht hat es diesen Borderline Anteil ja ausgelöscht….wie naiv. Aber als Mutter klammert man sich an alles.

Jetzt am 5.6. hat Sie es wieder versucht, hat sich beide Oberschenkel sowie die Bauchdecke aufgeschnitten.
Seither spreche ich nur noch mit Ihrer gesetzlichen Betreuerin über ihren medizinischen Werdegang. Habe den Kontakt erstmal auf unbestimmte Zeit abgebrochen. Wenn meine Tochter gehen möchte muss ich auch das akzeptieren. Ich kann meine Tochter NICHT retten! Aber dies ist die größte Herausforderung die ich je durchleben musste.Nach dem Suizidversuch hat mein Exmann den Kontakt mehr oder weniger abgebrochen.....ruft alle paar Monate mal an.

Und ich und der Alkohol? Und meine Co-Abhängigkeit?
Tja, bis zu meinem FE habe ich mich gedreht wie ein Hamster im Hamsterrad. War 1 Jahr lang irgendwie in Schockstarre. Habe funktioniert. Ich habe geschaut das meine Enkelin zur Kinderpsychologin geht, vieles auf und abgefangen.

Nach dem FE kam der Reset. Ich habe schlagartig aufgehört zu trinken und zu rauchen. Habe im September2019 nochmal die Schulbank gedrückt, habe Pläne, bis ich am 15. Dezember beim Gassi gehen so blöd gestürzt bin das ich mir den Unterarm kompliziert gebrochen habe. Ich bin immer noch krank geschrieben.Nochmal Reset.

Ich war dreimal in der Suchtgruppe bei der Diakonie, bin jetzt mit dem 12 monatigen Abstinenzprogramm fertig erwarte den MPU Termin und fange jetzt am Montag eine Traumatherapie bei der Caritas an. Außerdem hat mir die Telefonseelsorge oft geholfen. Ich kann ja abends nicht weg wegen meiner Enkeltochter.

In all den extrem schweren Zeiten habe ich oft getrunken, immer Wein, um runter zu kommen, um schlafen zu können, um meine Nerven zu beruhigen. Ehrlich gesagt habe ich gar nicht so richtig mitbekommen wie sehr ich schon an Alkohol gewöhnt war. Ich konnte ja noch funktionieren.

Ich habe mir auch nie Gedanken über Restalkohol gemacht….meine Güte da darf ich gar nicht drüber nachdenken..da wird mir übel…

So richtig sturzbetrunken habe ich mich nur wenn ich ganz alleine war. Dann bin ich komatös ins Bett gefallen.
Das war schon so jedes zweite bis dritte WE wenn meine Enkelin bei Ihrer Mama war.
Und ich konnte nur weinen wenn ich besoffen war.

Ich hole mir jetzt Hilfe und zwar nur für mich ganz alleine, auch wenn ich meine Tochter zu Grabe tragen muss.

Es ist vermutlich sehr verworren mein Geschreibsel. Übt Kritik, sagt mir was ich übersehen habe. Was Ihr Wissen wollt. Ich habe wirklich Angst vor der MPU. Letzte Woche habe ich den Gutachter gesehen, ein 2 Meter Mensch mit Glatze und dann hatte er auch noch Differenzen mit seiner Mitarbeiterin. Gott war der knallhart unterwegs. Ich bin jemand der, wenn jemand streng guckt schreit: Ich wars…obwohl ich es nicht war. Keine Ahnung wie ich das schaffen soll/kann.

Vielen Dank fürs lesen

Silva

Der Beitrag wurde von Hornblower bearbeitet: 12.06.2020, 07:36
Bearbeitungsgrund: Themenbeschreibung zugefügt.
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Buchholzer
Beitrag 11.06.2020, 15:41
Beitrag #2


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Erstmal herzlich willkommen im VP....


Also du hast ja nun wirklich viel geschrieben, dass ehrt Dich....aber da sehe ich auch dein Problem....

Der Gutachter soll die Frage klären ob du künftig wieder unter Alkohol am Straßenverkehr teilnimmst....die 12 Monate Abstinenznachweis sind da erstmal nur die Eintrittskarte zur MPU....in der MPU geht es um die Gründe für den Alkoholkonsum und wie du dass künftig vermeiden willst....und ohne dir zu nahe zu treten....aber wenn du die Sache mit deiner Tochter so auspackst, packt der Gutachter gleich ein....so wie du es schreibst ist das ganze Thema in keinster Weise aufgearbeitet. Was ist denn das Ziel der Traumatherapie?

Und was außer abstinenznachweisen und 3mal ShG hast du zur Aufarbeitung deines Alkoholproblems unternommen?



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durban
Beitrag 11.06.2020, 15:48
Beitrag #3


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Hallo Silva, willkommen im Forum!

Nutze das Forum gerne dazu, Deine Gedanken nach außen zu tragen!

Mal eine Frage: Wie war es für Dich, den Alkoholkonsum einzustellen?

Und in welchem Stadium befinden wir uns? Du hast Deine Fahrerlaubnis schon beantragt? Wann soll die MPU sein?

Zu Deiner Angst vor der MPU: Klar, ein "war blöd, hab draus gelernt, kommt nicht wieder vor" reicht nicht, aber die MPU ist auch kein Hexenwerk. Es geht um eine intensive Aufarbeitung des Konsumverhaltens - nicht mehr und nicht weniger. Deshalb auch meine erste Frage - denn Dreh- und Angelpunkt ist erst einmal Dein Konsumverhalten.

MfG
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Silva
Beitrag 11.06.2020, 16:21
Beitrag #4


Neuling
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Hallo Buchholzer,

danke für Dein Feedback.

Ja ich weiß, so kann ich es nicht erzählen.Und ich weiß nicht WIE ich mich erklären soll.
Die Traumatherapie soll mich bei meinen Bemühungen meine Co- Abhängigkeit in den Griff zu bekommen unterstützen.

Ich habe oft mit der Telefonseelsorge telefoniert und da ging es nicht ausschließlich um meine Tochter sondern auch um mein Alkoholproblem. Das letzte Jahr war ja nicht minder stressig für mich wie all die anderen Jahre.Nachdem der Schock des FE sich etwas gelegt hatte war es anfangs gar nicht so einfach für mich abstinent zu sein und zu bleiben. In diesen Momenten habe ich viel telefoniert. Mit der Telefonseelsorge, mit Freunden.

Ich habe mich auf meinen Werdegang konzentriert, mich mit dem Arbeitsamt auseinandergesetzt um noch einmal eine schulische Ausbildung machen zu können, was in meinem Alter nicht so einfach war. Ich bin ausgestiegen aus diesem Hamsterrad. Und so langsam wurde es besser mit diesem Drang ein Glas Wein trinken zu müssen.

Und vor allem ist mir klar geworden wenn ich mich nicht von meiner Tochter löse gehe ich zugrunde.

@ durban

auch Dir meinen Dank.
Oh ich befürchte ich stehe viel zu weit vorne. Ja der Antrag ist gestellt, bezahlt und nun warte ich auf den Termin.

Mein Konsumverhalten habe ich oben schon erklärt.Ich will einfach nicht mehr trinken und ich war total über mich selbst schockiert. Bin ich eigentlich immer noch. Mir geht es trotz allem zur Zeit ohne Alkohol besser als es mir jemals mit Alkohol ging.Ich laufe nicht mehr wie "in Watte" gepackt durch die Welt. Und ich kann besser mit dem Schmerz umgehen.

lg

Silva
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durban
Beitrag 11.06.2020, 17:07
Beitrag #5


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Schritt für Schritt. Ich habe Deinen Beitrag natürlich gelesen, aber Deine Angaben sind zu ungenau.

Wie viel hast Du vor der Trunkenheitsfahrt getrunken:
- wie oft/ wie viele Anlässe?
- was? (Du schreibst: immer Wein - gilt das ausnahmslos, zB kein Anstoßen mit Sekt?)
- wie viel?
- wie hatte sich das in den Monaten und Jahren entwickelt?
- wann fing es an, dass Du „zum Runterkommen“ getrunken hast?

Und Du schreibst ja, dass Du Dich nicht als abhängig siehst. Woran machst Du das fest?

Der Gutachter kennt Dich nicht. Er muss ein Gutachten erstellen mit einer Fragestellung. Für die Beantwortung braucht er erst mal eine „Datenbasis“. Er muss also wissen, „woher Du kommst“, damit er Deine Entwicklung einschätzen kann. Deshalb darfst Du den zweiten Schritt nicht vor dem ersten gehen. Die genaue Herausarbeitung des damaligen Zustandes ist genau so wichtig wie die Darstellung, wie Du Dich geändert hast.


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Herbie56
Beitrag 11.06.2020, 18:11
Beitrag #6


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Liebe Silva,

herzlich willkommen wavey.gif ,

erst einmal "Hut ab" für das, was du geschrieben hast, da klingt eine sehr große Aufrichtigkeit durch, großartig !
Du hast dich ja schon viel mit dir auseinandergesetzt, das ist bei der MPU meiner Erfahrung nach schon einmal unheimlich wichtig !

Die MPU ist keine Atomphysik und Angst brauchst du auch nicht zu haben. Wenn du dich gut vorbereitest ( aus meiner Sicht bist du schon ein gutes Stück weit gekommen ), wirst du es schaffen.

Was hältst du davon, wenn du mal den Fragebogen ausfüllst ( Startseite FAQ ) ? Dann können wir alle gemeinsam schauen, wo es vielleicht noch hakt.

Wie Durban schon bemerkte, halte ich die anstehende Traumatherapie auch zumindest für problematisch. Also, nicht missverstehen bitte, liebe Silva, ich finde es toll, dass du das machst, um deine Co-Abhängigkeit aufzuarbeiten, aber für die anstehende MPU ist es für den GA vielleicht zu unsicher...

Vielleicht könntest du zur weiteren Aufarbeitung früher beginnen. Beim Lesen deiner Geschichte kam mir gleich der Gedanke "Helfersyndrom". Passt das zu dir ? Wenn du dort ein Motiv fändest ( "immer funktionieren " ), bräuchtest du im Prinzip nicht so auf der Erkrankung deiner Tochter einzugehen.
Weißt du, was ich meine ? Oder war das zu wirr ! Dann bitte nachfragen !

Vielleicht noch eine Bemerkung zum Helfersyndrom:
Ich hatte auch eins, lange Jahre und deswegen ( also nicht nur deswegen ) gesoffen. Es war ein langer Prozess, bis ich verstanden habe, dass ich nur helfen kann, wenn es MIR gut geht.

Und absolut bewundernswert finde ich, dass du ohne Alkohol diese Katastrophe überstanden hast, mit der Telefonseelsorge u.A. Das kannst du auch prima bei der Rückfallprävention anbringen.

Also, keine Angst vor dem 2m-Glatzkopf laugh2.gif
Im Zweifel in Unterwäsche vorstellen, hilft mir immer bei solchen Menschen laugh2.gif

Schreibe gerne hier immer deine Gedanken, Ängste, du bist hier gut aufgehoben.

Liebe Grüße


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faber est suae suisque fortunae
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MsTaxi
Beitrag 11.06.2020, 18:55
Beitrag #7


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Hallo Silva,

eines möchte ich vorab sagen, damit es nicht untergeht: ich finde deinen Mut, deine Tapferkeit und deine Bereitschaft zum Neubeginn beeindruckend und habe tiefen Respekt davor. Das sind Eigenschaften, die dich voranbringen werden, auch in deiner Traumatherapie.

Im Zusammenhang mit der MPU möchte ich dir nahelegen, @Durbans Anregungen aufzugreifen. Mach dir ruhig Notizen zu seinen Fragen, damit du den Überblick behältst. Im Moment, so scheint es mir, überwältigt dich die Aufgabe MPU innerlich noch sehr, so dass du Gefahr läufst, dich in der Darstellung etwas zu verzetteln.

Eines verstehe ich im Moment noch nicht so genau. Du sprichst an mehreren Stellen von Co-Abhängigkeit. In welcher Beziehung siehst du dich als co-abhängig und auf welche Weise?

LG MsTaxi wavey.gif


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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lottizwerg
Beitrag 12.06.2020, 10:01
Beitrag #8


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@ MsTaxi

Wenn man Angehöriger einer stark psychisch belateten Person ist, und die Gründe (z.Bsp.) im Verborgenen liegen, kann man co-abhängig dieser Person werden. Man leidet genauso, sucht die "Schuld" ggf. bei sich, weswegen die Person erkrankt ist. Man richtet sein ganzes Leben nur nach dieser Person und desen Krankheit aus.

Liebe Silva,

auch ich finde deine Zeilen ziemlich beeindruckend, mutig und vorallem sehr stark. Vielen dankf für deine Offenheit.

Ich bin selbst Borderlinerin und meine Familie steht nicht so stark hinter mir, wie du zu deiner Tochter. Meine Symthomatik ist zwar nicht im Bereich des ritzes, aber trotzdem war/bin ich eine Belastung. Borderline hat viele Gesichter und das verstehen viele Menschen nicht. Du hast meinen vollen Respekt, dass du so eine Kraft entwickelt hast.

Das du eine Traumatherapie beginnen möchtest, halte ich für sinnvoll, da diese Aufarbeitung wichtig für dich ist. Lass dich bitte nicht verunsichern, was diese Therapie und deiner MPU angeht.

Sammelst du schon Abstinenznachweise?

Bitte nimm dir die Worte von durban zu Herzen und beantworte diese Fragen in Ruhe.

Wenn du Fragen hast, dann stell sie hier. Tageszeit ist egal. Das Forum hier und die langjährigen Experten werden dir helfen und dich unterstützen und den Weg gemeinsam mit dir gehen. Es werden unangenehme Fragen kommen, die dich vielleicht zurückwerfen, aber gib nicht auf. Du hast bis jetzt schon einen guten Weg in die richtige Richtung eingelegt und du wirst es schaffen, dein Gedankenchaos nach und nach zu sortieren.

@Herbie

Was hälst du davon, dass du "uns" mal deine Geschichte in einem extra Thread erzählst? Meine Glaubhaftigkeit deinen Worten gegenüber geht langsam gen Null. Du schreibst immer, was für Erfahrungen du hast und wieviele MPU´s du schon bestanden hast, aber eine Grundlange gibt es nicht. Lass uns doch mal an deinen Erfahrungen teilhaben, dann versteht man auch deine deine teils manifestierten Worten besser.



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Meine Geschichte


Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was du aus dem machst, was dir zustößt...
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Silva
Beitrag 12.06.2020, 11:06
Beitrag #9


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Einen guten Tag in die Runde wavey.gif

@ durban

also so richtig Alkohol als Seelentröster zu missbrauchen fing mitte 2016 an.
Da fing der tiefe Absturz meiner Tochter an. Und ich war nicht in der Lage für mich Grenzen zu ziehen.

Ich fing dann an, auch über den Tag verteilt Wein zu trinken. Wenn mal wieder irgendwas los war bei meiner Tochter sowieso, aber auch ein Glas beim kochen oder putzen.

Ich stand irgendwie immer unter Strom. Damit meine ich jetzt nicht den Alkohol, sondern meine Gemütslage. So immer in einer Art "Hab Acht Stellung."

Davor habe ich, da ich ja nachts unterwegs war, wenn ich heim kam entweder meine Enkelin wenn Sie bei mir war zur Schule fertig gemacht, bin Gassi gegangen und habe dann 1 Glas getrunken und habe mich für ein paar Stunden schlafen gelegt.

2019 bin ich dann schon bei einer 3/4 l über den Tag verteilt angekommen.

Und wie ich schon sagte, wenn ich ganz alleine war habe ich mich sturz betrunken und zwar mit voller Absicht. Ich habe vorher die Dinge die zu tun waren erledigt, hab mich betrunken, hab rumgeheult und bin dann ins Bett.

Das war mind. 1 x im Monat,auch öfters, kam immer darauf an ob meine Enkelin bei mir war.

An meiner TF muss ich 2 Flaschen Wein getrunken haben. Aber ich weiß es nicht so genau. Am Tag danach habe ich die zwei leeren Flaschen gesehen. Es kann ja auch sein das ich weiter getrunken habe als ich nach Hause kam von der Polizei.Ich weiß es nicht.


Und ja, ich habe ausschließlich Wein getrunken. Riesling.Den mochte ich. Vor Bier oder härtere Sachen ekelt es mich. Und auch ein Glas Sekt zum anstoßen, aber den mag ich auch nicht wirklich.

Ich denke das liegt in meiner Kindheit begründet.

In all den Jahren davor, also bevor meine Tochter erkrankte, habe ich keinen Alkohol missbraucht.
Mal 2 Gläser beim Film schauen.

Warum ich denke das ich nicht alkoholabhängig bin?

Wenn ich zur Ruhe gekommen bin, keine Dramen um mich herum ablaufen musste ich nicht trinken.
Wenn ich meine Tochter versorgt wusste, entweder KH oder Psychiatrie z.b. da ist mir eine Last abgefallen.

Und ich habe den Alkohol auch nicht vermisst .

Ich habe ja nach der Trennung von meinem Mann noch 2 Jahre alleine mitten in einem Forst gelebt.
Auch da habe ich nicht getrunken.

Und ich habe niemals darunter gelitten das ich Alkohol getrunken habe.

Aber ich sehe mich als starken Missbräuchler mit großer Gefährdung.



@Herbie56

vielen Dank für Deine netten Worte.

Ich denke ich verstehe was Du mir sagen möchtest.

Ich sollte bei mir anfangen..so in etwa oder?


Ja, ich habe definitiv ein Helfersyndrom. Das sehe ich auch so.
Was ja im Prinzip nix schlechtes ist...wenn man das Syndrom weglässt.
Das stimmt wohl, man kann nur helfen wenn es einem selbst gut geht. Sonst geht es..wie bei mir...an die eigene Substanz.

Ja ich fülle den FB aus. Sollte ich die Traumatherapie viell. gar nicht erwähnen?

Mir den GA in Unterhosen vorstellen? laugh2.gif
Na dann geht erst Recht nix mehr...


@MsTaxi,

auch Dir vielen lieben Dank für Deine netten Worte. Es tut gut auch so etwas einmal zu hören.


Was ich bis jetzt für mich rausgefunden habe:

Ich kann keine Grenzen setzen, gehe weit über meine Schmerzgrenze hinaus.
Es fällt mir äußerst schwer es mir gut gehen zu lassen.
Ich habe Schwierigkeiten Nein zu sagen.
Ich habe das Funktioniersyndrom. ..lächel..

Das meine ich mit co-abhängig.

lg
Silva













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T73
Beitrag 12.06.2020, 11:55
Beitrag #10


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Auch von mir willkommen im Forum und direkt mal großen Respekt vor deiner Offenheit!

Zitat (Silva @ 12.06.2020, 11:06) *
Sollte ich die Traumatherapie viell. gar nicht erwähnen?

Eine abgeschlossene Therapie wäre für eine MPU ein solider Baustein. Eine laufende bzw. gerade erst begonnene Therapie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Fragen und Bedenken aufwerfen, die sonst möglicherweise gar nicht aufkommen würden. Wenn du dir zutraust, den ganzen Themenkomplex Tochter als für dich abgeschlossen darzustellen (oder sogar ganz aus dem Spiel lassen kannst), wäre es deshalb womöglich der bessere Weg, die Therapie nicht zu erwähnen. Das ist aber von außen derart schwer einzuschätzen, dass ich zu dieser Frage auf fachliche Entscheidungshilfe zurückgreifen würde. Also die Expert/innen von Caritas und/oder Diakonie einbeziehen.

Zitat (Silva @ 12.06.2020, 11:06) *
Ich kann keine Grenzen setzen, gehe weit über meine Schmerzgrenze hinaus.
Es fällt mir äußerst schwer es mir gut gehen zu lassen.
Ich habe Schwierigkeiten Nein zu sagen.
Ich habe das Funktioniersyndrom. ..lächel..

Das sind wichtige Erkenntnisse, die absolut grundlegend für eine erfolgreiche Aufarbeitung und Verhaltensänderung sind, und damit auch die halbe Miete für eine positive MPU. Die andere Hälfte werden die bereits nachhaltig vollzogenenen Verhaltensänderungen sein. Frag dich da ehrlich, wie weit du schon bist, denn davon hängt entscheidend ab, ob eine MPU zum jetzigen Zeitpunkt schon sinnvoll ist.


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Immer wenn jemand "Fragen kostet nichts" sagt, fällt irgendwo ein Anwalt lachend vom Stuhl.
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durban
Beitrag 12.06.2020, 13:10
Beitrag #11


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Also ich versuche das Konsumverhalten mal zusammenzufassen. Vielen Dank für Deine Angaben. Wie gesagt - Du glaubst gar nicht, wie wichtig hier präzise Antworten sind. Wenn Du das nicht sauber ausgearbeitet hast, wird vieles, was Du an aktueller Entwicklung darlegst, unstimmig. Velleicht versuchst Du, da noch ein paar Details herauszukitzeln.

- Am Tattag: (wahrscheinlich) 2 Flaschen Wein; dies kam ca. 1 Mal im Monat vor, manchmal öfter.

Hier sehe ich einen Widerspruch mit dem, was Du vorher geschrieben hast:

Zitat
So richtig sturzbetrunken habe ich mich nur wenn ich ganz alleine war. Dann bin ich komatös ins Bett gefallen.
Das war schon so jedes zweite bis dritte WE wenn meine Enkelin bei Ihrer Mama war.


- Seit 2019: 3/4 Liter Wein täglich.
- Ab 2016: Anfangs 1 Glas Wein täglich, Tendenz steigend.

Wie war es denn davor?

Noch eine wichtige Sache:

Du hast folgendes geschrieben:

Zitat
Nachdem der Schock des FE sich etwas gelegt hatte war es anfangs gar nicht so einfach für mich abstinent zu sein und zu bleiben.


Was genau war daran nicht einfach?

Ich will Dich mit den Fragen nicht nerven, sondern wir wollen Dich unterstützen, damit das, was Du in letzter Zeit geleistet und entwickelt hast, auch Früchte trägt. Und dafür muss Deine Aufarbeitung struktuiert werden. Die besten Beteuerungen für die Zukunft nützen nichts, wenn der Gutachter Dein früheres Konsummuster nicht einschätzen kann.

MfG
Durban smile.gif



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Silva
Beitrag 12.06.2020, 15:59
Beitrag #12


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hallo lottizwerg,

ich danke Dir für Deine Worte.

Ich habe über Deine positive MPU gelesen und möchte Dir von ganzem Herzen dazu gratulieren.

Ich als Angehörige, die irgendwie stets der Krankheit am Heck hinterher schipperte weiß was Du da geleistet hast.
Davor ziehe ich den Hut!

Co-abhängigkeit hast Du besser beschrieben als ich..klare Worte.....

T73
vielen Dank für Deine Worte.
Ja ich werde die Caritas auf jeden Fall mit einbeziehen, es geht dort ja um mich..also auch um meinen Alkoholkonsum. Ich weiß nicht ob ich diese Geschichte ganz weg lassen kann....manche Dinge...obwohl ich selbst für mich verantwortlich bin, haben ja damit zu tun.

Was soll ich dem GA denn sagen? Ich habe einfach nur so angefangen zu trinken? Der wird mich doch danach fragen?
Boah ist das alles schwierig.



@durban

lieben Dank für Deine Worte, Du trittst mir keineswegs zu Nahe, ganz im Gegenteil ich empfinde Deine Worte ( und die aller anderen) als Hilfe. Und ich möchte ja etwas von Euch....nicht umgekehrt. smile.gif

Tja..Struktur, ich gestehe ich merke im Moment das ich gar keine habe. Oder wenig.
Ich bemühe mich hier durch die Coronakrise mit meiner Enkeltochter seit Wochen so halbwegs eine Ordnung aufrecht zu erhalten.
GsD geht Montag die Schule wieder los.

Und ich merke auch wie unvorbereitet ich bin.
War ich eigentlich blöd den Antrag so schnell zu stellen? ranting.gif

Mir viel Anfangs die Abstinenz so schwer weil mich der Schmerz den ich durch den Alkohol betäubt hatte mit voller Wucht und ungefiltert traf.Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine.

Ich werde den Fragebogen ausfüllen. Gab es hier nicht so positive Beispiele? Ich finde das grad nicht. Nicht das ich abschreiben wollte, ich will mir nur meine mangelnde Strucktur vor Augen halten.

lg

Silva
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durban
Beitrag 13.06.2020, 10:33
Beitrag #13


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Zitat (Silva @ 12.06.2020, 16:59) *
Was soll ich dem GA denn sagen? Ich habe einfach nur so angefangen zu trinken? Der wird mich doch danach fragen?
Boah ist das alles schwierig.


Du bist doch schon auf dem richtigen Weg. Du hast eine Entwicklung gemacht und viele Gedanken entwickelt.
Jetzt musst Du Dich dabei etwas auf die Perspektive des Gutachters einlassen.

Zitat (Silva @ 12.06.2020, 16:59) *
Tja..Struktur, ich gestehe ich merke im Moment das ich gar keine habe. Oder wenig.


Das macht ja nichts. Du hast wichtige Schritte gemacht. Du hast Angst vor der MPU, weil Du nicht weißt, was auf Dich zukommt. Wir können Dir hier ein bisschen ein Gefühl dafür geben, worum es in der MPU geht - deshalb frage ich Dich ja so ausführlich nach Deinem Konsumverhalten. Auf diese Fragen musst Du Dich vorbereiten, dann treffen sie Dich in der MPU nicht so überraschend.

Du hast in Deiner Aufarbeitung Deine eigene Struktur uns das ist in Ordnung so. Aber da bleiben oft Themenfelder, die Du gar nicht bedacht hast. Deshalb ist es gut, Deine Aufarbeitung (zB hier) zu spiegeln, denn der Gutachter wird ähnliche Nachfragen haben wie wir hier.

Deshalb frage ich noch mal:
Wie war denn Dein Konsumverhalten vor 2016?

Zitat (Silva @ 12.06.2020, 16:59) *
Mir viel Anfangs die Abstinenz so schwer weil mich der Schmerz den ich durch den Alkohol betäubt hatte mit voller Wucht und ungefiltert traf.Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich keine.


Und wie hat sich das dann entwickelt? Wie bist Du damit umgegangen? Das ist in der MPU ein wichtiger Punkt.

Mal ganz allgemein, auch zu dem "Fragebogen abschreiben":
Es geht in der MPU nicht um "richtige" oder "falsche" Antworten. Der Gutachter hat einen Auftrag: Er muss eine Fragestellung für die Fahrerlaubnisbehörde beantworten ("Ist zu erwarten, dass Silva wieder alkoholisiert ein Fahrzeug führt?". Um diese Frage zu beantworten, muss er sich
a) Ein Bild vom "Davor-Zustand" machen und
b) Aus der Entwicklung ableiten, dass sich dieser Zustand nachhaltig geändert hat.

Das Material dafür musst Du ihm liefern. Du musst das also so substantiiert wie möglich auf den Tisch bringen.

Du kannst versuchen, den Fragebogen auszufüllen. Es könnte aber sein, dass es dafür zu früh ist. Vielleicht merkst Du, wenn Du den Fragebogen ausfüllst, ob das eine gute Stütze ist oder ob Du nur oberflächlich irgendwelche füllenden Antworten findest.

Nochmal: Keine Angst. Die MPU scheint manchen wie ein unüberwindbarer Berg. Bei guter Vorbereitung sind die Bestehenschancen aber ziemlich gut.


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Silva
Beitrag 13.06.2020, 14:39
Beitrag #14


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hallo durban,

oh ich danke Dir für Deine Mut machenden Worte. Die helfen mir sehr.

Ich sitze schon am FB. Ich habe bis jetzt das Gefühl der bietet mir genug Plattform und Struktur.
Ich lese parallel dazu mehrere FB und zwar immer die Antworten und Korrekturen von Euch wie man es NICHT machen sollte.
Das hilft mir.

Mein Problem ist dass ich mich gerne emotional verzettel. Merkt man ja schon an meinem Eingangspost. Ich laufe jetzt rum in Gedanken: Es geht um Deinen Alkoholkonsum, es geht um Deinen Alkoholkonsum, es geht.....sachlich bleiben, sachlich bleiben, sachlich...... rolleyes.gif

Also vor 2016 habe ich den Alkohol nicht gezielt missbräuchlich eingesetzt. Und tagsüber schon mal gar nicht. Nach getaner Arbeit, nicht jeden Abend, das würde ich eher als Genusstrinken bezeichnen.

Ich war auch nie betrunken. Stopp...stimmt nicht. 1x als mein Mann mir überraschender Weise die Trennung verkündete. Danach nicht mehr. Ich brauchte ja auch einen klaren Kopf.

Will der GA eigentlich genaue chronologische Zeitabläufe? Da muss ich echt schwer im Oberstübchen kramen.

lg

Silva
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durban
Beitrag 13.06.2020, 15:08
Beitrag #15


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Ganz sicher - Du bist natürlich kein Computer und musst nicht alles wissen - aber je genauer Du die Chronologie rekonstruieren kannst desto besser. Du kannst auch Notizen mit in die MPU nehmen.

Auch bei dem Zeitraum zu dem Du jetzt was geschrieben hast - vor 2016 - musst Du genauer werden, sonst kann jemand, der Dich nicht kennt, sich nichts darunter vorstellen:

Zitat
Also vor 2016 habe ich den Alkohol nicht gezielt missbräuchlich eingesetzt. Und tagsüber schon mal gar nicht. Nach getaner Arbeit, nicht jeden Abend, das würde ich eher als Genusstrinken bezeichnen..


- Wie oft? Wie viel?

Mal etwas anders: Wie war Deine Einstellung zu Alkoholkonsum und Autofahren?


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Silva
Beitrag 13.06.2020, 16:09
Beitrag #16


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...ich kann Notizen mitnehmen, das ist schonmal gut. Ich war immer diejenige die den Hochzeitstag vergessen hat. thread.gif

Zu Deiner Frage zum Alkohol und Autofahren.Ich will das ehrlich beantworten, weiß allerdings nicht ob ich das dem GA so sagen kann. Bis zu meinem FE und aus meiner heutigen Sicht heraus...verantwortungslos!

Meinen Mitmenschen und mir selbst gegenüber.Ich habe ja sehr abgelegen gelebt, keine Nachbarn, paar Gehöfte weiter entfernt. Sehr wenig Verkehr, nächste "Stadt" 7 km entfernt.

Bauern sowie Jagdpächter mit Gewehr! sturzbetrunken unterwegs. Da hat echt kein Hahn nach gekräht. Da ist jeder so gefahren wie er wollte. Unglaublich eigentlich.

Als ich 2009 den Unfall mit 0,7‰ hatte wollte ich nach einem Streit mit meinem Exmann runter ins Dorf zu meiner Freundin.
Ich habe mir gar keine Gedanken darüber gemacht das ich eigentlich gar nicht mehr fahren darf.

Und als ich in die Großstadt zog, brauchte ich einige Strafzettel für falsches Parken und zu schnelles Fahren um zu kapieren das die Uhr hier anders tickt und es tatsächlich Verkehrsregeln gibt die einzuhalten sind!

Aber so richtig betrunken gefahren bin ich hier außer der TF nicht. Was mir viel Bauchschmerzen macht ist die Sache mit dem Restalkohol.

Auch darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht...und heute nach über einem Jahr Abstinenz bin ich darüber wirklich ganz tief schockiert.

Ich bin so froh das ich niemanden verletzt oder gar getötet habe. Meine Güte..nicht auszudenken.
Ich weiß im Moment für mich auch noch nicht ob ich mir wieder ein Auto zulegen werde.

Ich habe mein Leben ohne Auto eingerichtet.
Aber ich möchte wieder arbeiten gehen und dazu benötige ich die FE.

lg

Silva



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Silva
Beitrag 13.06.2020, 20:28
Beitrag #17


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entschuldige durban,

ich habe Deine Frage wie oft und wieviel überlesen.

also auf jeden Fall jeden Samstag 2 Gläser 0,2 ml Weißwein. Beim Fernsehen.
Und wenn wieder Drama angesagt war, aber das war ja sporadisch.

Und dann auch nur 1 Glas.Zur Beruhigung.

Also mit den Mengenangaben habe ich Probleme.
Ich weiß nur ganz genau jeden Samstag 2 Gläser. Sonst war das ja nie geplant.

Richtig außer Kontrolle ist es ja ab dem 18.6.2018 geraten.

Und bei der TF habe ich 2 leere Flaschen Wein am Tag danach hier stehen sehen. Wieviel genau ich während der TF intus hatte weiß ich nicht, mir fehlt die Zeitspanne bis die Polizei kam.

In dieser Zeit habe ich ja sicher weiter getrunken. Ob ich zu diesem Zeitpunkt die beiden Flaschen komplett geleert oder ob noch was übrig war...keine Ahnung. Angefangen zu trinken habe ich so gegen 11.00 vormittags BA war um17.45 Laut Strafbefehl bin ich gegen 16.53 dort lang gefahren. Ich bin 1,57 groß und wiege 75 kg.

lg
Silva
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tadzio
Beitrag 13.06.2020, 21:23
Beitrag #18


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Hi Silva,

lass mich auch noch ein paar Gedanken beitragen. Auch von mir zuerst einmal höchsten Respekt, dass Du Deine Lage hier so offen schilderst. Das hilft auf jeden Fall, Dich zu verstehen und Dir mit Rat zur Seite zu stehen.

Ich glaube, dass Du gar keine Angst vor der MPU haben musst - wenn Du sie zum richtigen Zeitpunkt machst. Bei Dir liegen wohl die äußeren Motive für Deinen Alkoholmissbrauch so klar zu Tage wie bei wenigen anderen Fällen, und auch die inneren Motive (Co-Abhängigkeit, "Funktionier-Syndrom") scheinen mir deutlich - ich bin allerdings kein Psychologe, kann also immer auch falsch liegen.

Nach dem, was ich gelesen habe, weißt Du recht genau, wieso Du da bist, wo Du gerade bist. Das ist die erste Hälfte der Aufarbeitung.

Die zweite Hälfte ist dann, den Weg von dort raus in ein geordneteres Leben zu finden. Und da habe ich von Dir bisher nur einzelne Ansätze (Telefonseelsorge, eine beginnende Traumatherapie) gelesen, aber noch nichts darüber, wie weit Du auf diesem Weg schon bist. Du hast geschrieben:

Zitat
Ich hole mir jetzt Hilfe und zwar nur für mich ganz alleine, auch wenn ich meine Tochter zu Grabe tragen muss.


Der Satz scheint mir aus folgenden Gründen wichtig:
- Es scheint ein wenig gesunder Egoismus durch, den Du meines Erachtens unbedingt brauchst. Wie weit bist Du da?
- Du hast die nach dem, was ich gelesen habe, größte Hürde erkannt und bist bereit, sie anzugehen, auch wenn das eine furchtbare Vorstellung für eine Mutter sein muss. Auch hier wieder: wie weit bist Du da?
- Das Wort "jetzt" sagt, dass Du bei diesem Hilfe-Holen noch am Anfang, vielleicht in der Mitte drin bist. Aber noch keineswegs fertig.

Die beiden Fragen da oben musst Du nicht uns beantworten, sondern Dir selbst. Ich glaube, dass die Antworten Dir helfen, einen Zeitplan für den Weg hin zu einem stabilen Leben zu entwickeln, und die MPU sollte dann erst am Ende dieser Entwicklung stehen.

Was mir bei dem, was Du zur MPU schreibst, Sorgen macht: ganz im Gegensatz zu Deiner sehr offenen Herangehensweise hier im Forum versuchst Du, für den Gutachter eine Fassade aufzubauen - Du überlegst Dir, was Du sagen oder verschweigen willst, was die "richtigen" Antworten im Fragebogen sind etc. Das kann funktionieren, aber ich halte es für den falschen Weg. Er macht Stress und ist riskant.

Meiner Ansicht nach wäre es besser, dem Gutachter die ungeschönte Wahrheit zu erzählen. Das funktioniert aber natürlich erst, wenn Du zu einem stabilen Leben gefunden hast - mag also durchaus sein, dass es noch ein Jahr länger dauert, bis Du Deinen Führerschein wieder bekommst. Aber wenn Du die MPU erst dann machst, wenn Dein Leben soweit in Ordnung ist wie es geht, dann wird sie auch leicht zu bestehen sein, denn dann musst Du nur beide Teile der Geschichte - wie Du am Tiefpunkt angekommen bist, und wie Du Dich da wieder rausgearbeitet hast - erzählen und Abstinenznachweise vorlegen.

Wie dringend brauchst Du die FE denn? Und - ganz banal - wieviel Monate Abstinenznachweise hast Du denn schon?

Es gibt immer die Option, den Antrag auf Neuerteilung einer FE zurückzuziehen. Aus meiner Sicht solltest Du darüber ernsthaft nachdenken.

Cheers
tadzio

PS: Wenn Du den Fragebogen ausfüllst, dann bitte nicht so, wie Du denkst, dass ihn der Gutachter sehen will, sondern so offen und unverblümt wie bisher. Er soll ja dem Forum helfen, Dir Feedback zu geben, ob Du für eine MPU bereit bist. Das geht aber nur, wenn das Forum weiß, wo Du stehst.


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Q-Treiberin
Beitrag 13.06.2020, 22:06
Beitrag #19


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Zitat (Silva @ 13.06.2020, 15:39) *
Stopp...stimmt nicht. 1x als mein Mann mir überraschender Weise die Trennung verkündete. Danach nicht mehr.
Ich hatte die letzten Tage viel Stress, von daher komm ich jetzt erst dazu Deine Posts (oberflächlich) zu lesen....

Obiger Satz ist mir aufgefallen, insofern, dass Du den Alkohol als „Problembewältigung“ genutzt hast... diese Aussage kann in einer MPU tödlich sein, aber auch positiv... nämlich dann, wenn Du dem Gutachter schlüssig und mit nachvollziehbaren Strategien erläutern kannst, warum Du zukünftig in solchen Situationen nicht zum Alk greifen würdest...

Ich bin und war nie in der Situation eine MPU machen zu müssen, trotzdem hatte ich vor vielen Jahren die Situation, dass ich auf der Arbeit auf eine absolut gefühllose Art und Weise erfahren habe, dass gerade vier Freunde von mir tödlich verunglückt sind...

Ich bin nach Hause gefahren und habe mir zwei Tage lang ganz bewusst den Schädel weggesoffen... einfach um nicht denken zu müssen...

Aaaaaber, ich hatte genügend „Hirn“ um die Finger vom Steuer zu lassen.... und es war auch GsD eine einmalige Ausnahmesituation...

Was ich Dir mit diesem Beispiel sagen möchte, ist, dass viele Leute traumatische Erlebnisse haben und nicht dauerhaft im Alkohol ihre „Erlösung“ suchen...

Auch wenn Dein Hintergrund mit Mann und besonders dem Schicksal Deiner Tochter (was ich mir psychisch kaum vorstellen mag) weitaus grausamer ist, der Gutachter möchte auch wissen wie Du persönlich zukünftig mit solchen Schicksalsschlägen umgehen würdest...

Deine Traumatherapie ist dort zum einen „gefährlich“ (nach dem Motto „sie ist noch nicht gefestigt“) zum anderen aber auch eine tolle Vermeidungsstrategie um zu zeigen, dass Du „die Kurve bekommen hast“...

Im Endeffekt liegt es dann an Dir, wie Du das dem Gutachter rüberbringst... eine ehrliche Aufarbeitung (die Du zur Zeit mit der Therapie ja machst) ist ein ganz wichtiger Bauatein.

Kopf hoch!!

Wir begleiten Dich gerne auf Deinem Weg...!


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Silva
Beitrag 13.06.2020, 22:41
Beitrag #20


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@tadzio, @ Q-Treiberin

ich Danke Euch Beiden für Euer Statement. Viel Input für mich.

Ich bin totmüde, wollte aber noch kurz etwas dazu sagen. Näher gehe ich dann morgen darauf ein.

Ich war sehr irritiert als ich las das ich meine Tochter und die anstehende Therapie besser aus dem Spiel lassen sollte.

Durch die Krankheit und das Leid meiner Tochter habe ich für mich selbst auch eine große Selbstreflektion und ein
Selbst - "Bewußtsein" erlangt. Das war ein jahrelanger Prozess. Und gipfelte in der Erkenntniss den Todeswunsch meiner Tochter zu akzeptieren. Ich lebe jetzt 1 Jahr abstinent,das ist nicht lange, ich weiß das und trotzdem kam ich in dieser Zeit weit voran meine Tochter loszulassen.

Ich pflege Sie nicht mehr, habe Pflegedienste und Sozialarbeiter ins Boot geholt. Ich gehe nicht mehr ans Telefon wenn Sie 30 mal am Tag anruft. Ich mache Ihr Zimmer in dem es zur Zeit aussieht wie im Schlachthaus nicht sauber.

Mir wäre es lieber ich könnte dem GA die Tatsachen erzählen. Weil ich denke das ich dem Ganzen schon etwas entgegenzusetzen habe.
In dieser Hinsicht war der FE das beste was mir passieren konnte.


So aber jetzt muss ich schlafen.

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht smile.gif

lg
Silva
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lottizwerg
Beitrag 14.06.2020, 09:48
Beitrag #21


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Diesen Satz von Q-Treiberin empfinde ich als Schlüsselsatz schlechthin.

Zitat
dass viele Leute traumatische Erlebnisse haben und nicht dauerhaft im Alkohol ihre „Erlösung“ suchen...


Das was passiert ist, kann man rückwirkend nicht ändern, aber man kann einen Weg finden um in die Normalität zurückzukehren. Und du bist auf einem guten Weg dorthin.

Deine erkrankte Tochter war mitunter ein Auslöser für deinen Konsum und den kann man nicht einfach so unter den Tisch fallen lassen. Aber, deine Aufarbeitung sollte soweit gefestigt sein, dass du dem GA nicht nur "ich trinke seit einem Jahr nix mehr" sagst, sondern das mit Abstineznachweisen und aktuellen Leberwerten belegst.

Im moment würde ich dahingehend tendieren, dass du mit der MPU noch etwas wartest, bis du soweit gefestigt bist, dass du genau darlegen kannst, was du an damlas zu heute geändert hast.

Lass das alles hier erstmal auf dich wirken und du wirst sehen, du wirst noch ganz viele Momente erleben, die dich noch weiter nach vorne bringen.


--------------------
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Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was du aus dem machst, was dir zustößt...
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Silva
Beitrag 14.06.2020, 11:31
Beitrag #22


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danke lottizwerg,

och mensch ich bin total verunsichert. Ich denke ich habe den Satz verstanden. Und durch diesen fallen meine eigenen Erklärungen für mein missbräuchliches Verhalten weg.

Seit heute früh sitze ich an meinem Quasi Lebenslauf und weiß gar nicht ob ich das hier einstellen soll.

Bin auch erst bis kurz vor dem missbräuchlichen Konsum. Ich komme mir vor wie ein Alien. Weil bei mir einfach alles irgendwie anders gelaufen ist.

Ich stelle es trotzdem mal ein und bitte Euch um Geduld mit mir.



Guten morgen an Alle,

@ tazio,

Du hast absolut Recht damit, ich feile an einer Vorbereitung die so nicht stimmt. Und das stresst mich und ich fühle mich unwohl.
Und was ich so auch gar nicht darstellen möchte.

Ich habe hier viel quergelesen und auch hin und wieder mitbekommen das jemand durchfällt obwohl alle Prognosen günstig standen, einfach weil er die Wahrheit sagte.
Anders herum aber auch, jemand besteht trotz unglaublicher Lebenswidrigkeiten wie bei lottizwerg z.b.

Was ist nun meine Wahrheit?

Ich habe mich , als ich noch trank viel zu wenig über meinen Alkoholmissbrauch reflektiert. Das kam erst letztes Jahr. Und ich habe den Alkohol missbraucht…aber das darf man ja nicht sagen. Ich habe seit frühster Kindheit Verantwortung übernehmen müssen.

Ich war nie der Partygänger . Ich habe hin und wieder natürlich aus gegebenen Anlass in Gesellschaft getrunken, Familienfeiern, Silvester, Geburtstage usw. Mich aber nie betrunken, ich war immer nur beschwipst.

Von 1980 bis 1983 habe ich in GB gelebt. Mein erster Mann war Brite und in Workingham stationiert. Dort ist auch mein Sohn geboren. In dieser Zeit habe ich überhaupt nix getrunken. Diese Ehe zerbrach und als ich zurück nach D kam, habe ich wieder angefangen halbtags im Einzelhandel zu arbeiten und meine herzkranke Mutter zu versorgen.

Von 1985 bis 1990 lebte ich in einer eher lockeren Beziehung zu einem Mann, der biologische Vater meiner Tochter und als ich 1989 von Ihm schwanger wurde war die Beziehung eigentlich für mich schon beendet.

Ich wollte kein zweites Kind mehr und es hat mich umgehauen zu erfahren das ich schwanger war trotz Spirale . Erst hatte ich mich gegen das Kind entschieden aber bei Feststellung der Schwangerschaft wurden Zellveränderungen im Gebärmutterhals festgestellt.
Schon weiter fortgeschritten.

Der FA erklärte mir das 80% der Schwangerschaften abgehen, bei mir war das nicht so, meine Tochter wollte leben. Also entschied ich dieses Kind zu bekommen. Es war ja auch quasi die letzte Gelegenheit für mich, ich wurde 4 Wochen nach der Geburt operiert.

Von 1983 bis 1992 habe ich keinen Alkohol missbraucht sondern eher genüsslich, so sehe ich das aus heutiger Sicht. Nie alleine, ich konnte abends ja kaum weggehen wegen meinem Sohn und meiner Mutter. Wenn meine Freundin abends kam haben wir uns mal einen gezwitschert, aber nie so stark das ich den nächsten Tag nicht bewältigen konnte. Ich brauchte ja einen klaren Kopf.

Hin und wieder hat eine liebe Nachbarin auf meinen Sohn und meine Mutter geachtet und ich bin mit meiner Freundin in die Disco. Aber da ich hab mehr getanzt als getrunken.

1992 habe ich meinen zweiten Mann kennengelernt und in diesem Jahr ist auch meine Mutter verstorben. Mein Vater schon 1980. Beide jung mit 56.

Oh Gott wie verkürze ich dies alles? Ich bin echt total verunsichert…und auch bissi mutlos. Bin ja noch gar nicht beim eigentlichen missbräuchlichen Konsum angelangt.
Ich nerve Euch bestimmt mit meinem ellenlangen Geschreibsel. Das tut mir leid. Ich hör jetzt erstmal auf..mir raucht der Kopf.

Lg

Silva


ich werde den Termin verschieben. Wie mache ich das? Meine Sperrzeit läuft am 23.6. ab, mit den Abstinenznachweisen bin ich fertig. Durch das Covid-19 habe ich 7 mal ein Urinscreening gemacht. Den letzten am 9.6. und die Ärztin sagte mir das der für 4 Monate gültig ist. Die MPU Gebühr habe ich schon bezahlt.

lieben Dank

Silva
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T73
Beitrag 14.06.2020, 12:13
Beitrag #23


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Zitat (Silva @ 14.06.2020, 11:31) *
ich werde den Termin verschieben. Wie mache ich das? Meine Sperrzeit läuft am 23.6. ab, mit den Abstinenznachweisen bin ich fertig. Durch das Covid-19 habe ich 7 mal ein Urinscreening gemacht. Den letzten am 9.6. und die Ärztin sagte mir das der für 4 Monate gültig ist. Die MPU Gebühr habe ich schon bezahlt.

Ich halte das für eine ebenso starke wie vernünftige Entscheidung.

Ich vermute, du musst nur beim MPU-Institut anrufen und ohne Begründung absagen. Dann sollte wohl auch die Gebühr erstattet werden. Da wird aber sicher noch jemand antworten, der es weiß.

Deine Abstinenznachweise werden später in der Gesamtschau nicht "verloren" sein. Wenn für den Gutachter deine sonstige Geschichte rund ist, wird er auch diese - zumindest in seinem inneren Bild von dir - wohlwollend zur Kenntnis nehmen. "Auffrischen" kannst du ja später noch relativ fix mit Haarproben.

Ich bin sicher, dass sich durch deine bevorstehende Therapie auch deine vielen Gedanken mehr und mehr sortieren werden und sich das dann auch in deinem Fragebogen ausdrückt. Ich schließe mich der Einschätzung der anderen an, dass du dir zu diesem späteren Zeitpunkt überhaupt keine Sorgen um das Bestehen einer MPU machen musst, wenn du deinen eingeschlagenen Weg beibehältst.


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tadzio
Beitrag 14.06.2020, 13:24
Beitrag #24


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Hi Silva,,

Zitat (Silva @ 14.06.2020, 11:31) *
Seit heute früh sitze ich an meinem Quasi Lebenslauf und weiß gar nicht ob ich das hier einstellen soll.
Bin auch erst bis kurz vor dem missbräuchlichen Konsum. Ich komme mir vor wie ein Alien. Weil bei mir einfach alles irgendwie anders gelaufen ist.


Doch, natürlich. Sonst können wir Dir ja keine Rückmeldung geben. Und "Alien" - nein. Jeder Lebensweg ist anders, aber deswegen wird niemand aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen.

Zitat
Und ich habe den Alkohol missbraucht…aber das darf man ja nicht sagen.


Doch - das ist Teil Deiner Geschichte, und dass Du es sagst, zeigt, dass Du die Phase der Beschönigung und Verharmlosung hinter Dir gelassen hast - allerdings noch mit kleinen Ausrutschern:

Zitat
Mich aber nie betrunken, ich war immer nur beschwipst.


*Das* ist tatsächlich eine verharmlosende Formulierung, die Du nicht verwenden solltest.

Zitat
Oh Gott wie verkürze ich dies alles?


Der Fragebogen ist ein Hilfsmittel für die Vorbereitung - er dient dazu, Deine Gedanken auf die wichtigen Aspekte zu lenken. Der Gutachter wird ihn nie zu sehen bekommen, und dieser Thread hier ist auch keine Prüfung. Es geht nicht darum, dass Du den Fragebogen möglichst "glatt" ausfüllst und wir dann alle nicken und sagen "ja, so kannst Du die MPU bestehen". Es geht darum, dass das Forum genug über Dich erfährt, um Dir sagen zu können, ob Deine Aufarbeitung in die richtige Richtung geht und wie weit Du damit schon bist. Also, mach Dir deswegen nicht zu viele Gedanken.

Zitat
ich werde den Termin verschieben. Wie mache ich das?


Da sind drei Dinge zu tun:
- melde Dich bei der Führerscheinstelle und ziehe den Antrag auf Neuerteilung offiziell zurück. Andernfalls würde er abgelehnt werden, und das hat ein paar Nachteile.
- sag bei dem MPU-Institut Bescheid.
- kläre ab, wie Du mit den Abstinenznachweisen weitermachen musst. Es darf auf keinen Fall eine zu große Lücke entstehen, und wenn Du das versuchst auf Kante zu nähen, und irgendwas unvorhergesehenes passiert, kann's schnell kritisch werden.


Noch zu Deiner weiteren Aufarbeitung: ist Dir das Wort "Vermeidungsstrategien" schon über den Weg gelaufen? Das scheint mir recht zentral für Dich zu sein. Die Vergangenheit hast Du ja schon beleuchtet. Die Gegenwart (Abstinenz) kennen wir auch. Aber es fehlt mir noch die Zukunft, und das ist genau das Entscheidende, wie schon die Formulierung der MPU-Frage zeigt "Ist zu erwarten, dass Silva in Zukunft unter Alkoholeinfluss ein Kfz führen wird?" (sinngemäß). Hier musst Du, basierend auf Deiner Vergangenheit, Vorsichtsmaßnahmen und Notfallmechanismen entwickeln und dem Gutachter erklären, die Dich auffangen können, wenn es in Deinem Leben wieder holprig werden sollte (was Dir natürlich niemand wünscht).

Solche Vermeidungsstrategien können alles mögliche sein. Ich bin hier aber absoluter Laie, deshalb bin ich nicht der richtige, in Deinem Fall hier mehr in's Detail zu gehen - da braucht es Leute mit entsprechender Ausbildung. Aber ich bin davon überzeugt, dass Du die Kraft hast, das zu schaffen. Dass Du hier im Forum bist, ist ein sehr guter Schritt. smile.gif

Cheers
tadzio


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Kai R.
Beitrag 14.06.2020, 15:35
Beitrag #25


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Die MPU kann man mit Fristverlängerung durch die FSSt einfach verschieben, da muss man nicht den Antrag zurückziehen.


--------------------
Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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Silva
Beitrag 14.06.2020, 18:05
Beitrag #26


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Danke schön an Alle,

ich fühle mich erleichtert.

Dann werde ich morgen die FSSt anrufen.

Und kann ich sagen wie es ist, das ich mich noch nicht gut genug vorbereitet fühle? Oder ist das ein Nachteil?

lg
Silva
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ExVWbusfahrer
Beitrag 14.06.2020, 19:09
Beitrag #27


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Hallo Silva wavey.gif
daraus wird dir kein Nachteil entstehen.
Letztendlich beurteilt dich der Gutachter bei der MPU positiv.
Und nicht die FSSt.

Gruß, Dirk
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Herbie56
Beitrag 15.06.2020, 16:52
Beitrag #28


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Liebe Silva,

erst einmal würde ich gerne loswerden, dass ich es großartig finde, dass du dir noch ein bisschen Zeit nimmst.
Das spricht für Stärke 🦾 !

Konntest du bei der Fsst etwas erreichen ?

Liebe Grüße,

👽 😊


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Silva
Beitrag 15.06.2020, 18:34
Beitrag #29


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Hallo zusammen, wavey.gif

ich melde mich zu Wort, ganz kurz.

Ich war sehr aktiv heute. Also mit der Therapeutin habe ich besprochen das ich mit der Traumatherapie warten werde bis nach der MPU.Ich hab ja nur ein Gehirn, Sie denkt das wäre zuviel.

Als ich unterwegs war hat mich die Pima angerufen und wollte den Termin für die MPU auf den 30.6. festlegen. blink.gif
Also ehrlich das die so flott sind habe ich nicht gewußt. Ich habe Ihr gesagt das ich den Termin verschieben möchte und das scheint kein Problem zu sein. Ich kann noch 1 oder 2 Urinscreenings dran hängen. Kommt wohl auf die FSSt an, weiß ich nicht.

Die FSSt habe ich nicht erreicht. Das hat mich wirklich genervt heute. Es ist einfacher nen 6er im Lotto zu bekommen als dort jemanden zu erreichen. Ich weiß gar nicht woran das liegt. Und anrufen kann man nur von 13.30 bist 15.15.

Dann habe ich mit dem Suchttherapeuten telefoniert. Die SHG findet immer noch nicht statt, aber er bespricht das mit der Obrigkeit ob ich Einzelgespräche bekommen kann. Den rufe ich morgen um 13 Uhr nochmal an.

Nebenbei bin ich noch zum Tierarzt gewetzt um Schmerzmittel für mein Arthtrose gebeuteltes Hundi zu besorgen.

Ich habe fertig für heute.....

liebe Grüße

Silva

@Herbie56

jetzt erst gesehen, wo hast Du denn das tolle Alien her?Der passt zu uns biggrin.gif
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Herbie56
Beitrag 15.06.2020, 19:10
Beitrag #30


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Liebe Silva,

das hört sich alles sehr gut an👏, sei stolz auf dich 👍

Kann man vielleicht der Fsst einen Brief / Mail / Fax schicken ?

Habe einen schönen Abend mit🐕 und
viele liebe Grüße
👽 ( ich finde das für uns beide auch super, das habe ich bei den Emojis)


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lottizwerg
Beitrag 15.06.2020, 20:59
Beitrag #31


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Na da hast du heute ja richtig Gas gegeben smile.gif

Schau mal, ob bei einem Schreiben von deinem Sachbearbeiter der FSST eventuell eine Mailadresse steht. Ansonsten per Post (Einwurfeinschreiben).

Mit meiner SB schreibe ich meist Emails.

Jetzt mache aber nicht alles auf einmal. Lasse das Wochenende erst sacken und dann alles Stück für Stück.

Das mit der Trauma klingt plausibel. Die Therapie rennt dir ja nicht weg und diese Doppelbelastung muss jetzt nicht noch oben drauf kommen.

Das du den Termin verschieben möchtest, finde ich gut. Noch ein paar Wochen hier und du bist gestärkt und gefestigt. Verliere dein Ziel nicht aus den Augen, egal welche Rückschläge kommen werden, bleib stark und vertraue dir.

Der Weg ist das Ziel und du hast schon eine sehr gute Richtung eingeschlagen.

Ach ja, AN`s kannst du verlängern. Das dürfte kein Problem sein. Ruf einfach bei deinem Institut an und frage nach.


Gruß lotti



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Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt. Erfahrung ist das, was du aus dem machst, was dir zustößt...
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durban
Beitrag 16.06.2020, 09:50
Beitrag #32


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Hallo Silva!

Ich glaube, die MPU zu entschieden, ist die richtige Entscheidung. Denn die MPU ist nichts, was man überstürzten sollte. Du hast viel um die Ohren, der Kopf raucht, und da solltest Du Dir die notwendige Zeit geben, die Dinge vernünftig und in Ruhe anzugehen. Jetzt die MPU mit vagen Erfolgsaussichten durchzudrücken, wäre weiterer Stress in einer ja sowieso psychisch anspannenden Situation. Das wichtigste ist, dass Du Dir die Zeit nimmst, die Du brauchst. Ich glaube, es ist gut, wenn Du nicht durch den Termin 30.06. getrieben wirst, sondern selbst bestimmst, wann Du die Aufarbeitung für "MPU-reif" hältst.

Und: Du hast ja schon viel - auch auf dem Weg zur MPU - geschafft. Heute bist Du wahrscheinlich schon wieder weiter als vor 2 Wochen.

Also: Weiter so! smile.gif


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Silva
Beitrag 16.06.2020, 13:43
Beitrag #33


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Hallo zusammen,

so, ich habe mit der FSSt telefoniert. War etwas irritierend das Ganze, bis klar war das die FEB mir gar keine Frist gesetzt hat, sondern von dem Beantragungsantrag des FAER ausgegangen wird. Diese Auskunft verfällt nach 3 Monaten. Danach muss die FE neu beantragt werden.

Die Pima sagt Stichtag wäre der 13. 8. und hat mir einen Termin für den 2. 8. angeboten. Das war vor dem 2 ten telefonat mit der FEB.
Jetzt weiß ich nicht ob die mir auch eine Woche später was anbieten können. Ich finde das alles recht knapp, aber den Antrag zurückzuziehen kostet halt auch wieder...

Am Dienstag habe ich einen Termin beim Suchttherapeuten.

Das hat also geklappt. Und man solls kaum glauben, ich muss dort mit dem Taxi hinfahren.Die liegen mitten im Pott am Popo der Welt.... unsure.gif

Vorher bin ich dorthin geradelt aber das geht zur Zeit nicht wegen meinem Arm.

Ja, jetzt erstmal alles sacken lassen.

lg

Silva
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Herbie56
Beitrag 09.07.2020, 06:39
Beitrag #34


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Guten Morgen ☀️,

wie geht es dir ?

liebe Grüße 👽


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Silva
Beitrag 10.07.2020, 05:25
Beitrag #35


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Hallo Herbie56,

das ist aber nett das Du an mich denkst. wavey.gif

Leider kann ich aus persönlichen Gründen hier nicht weiter schreiben.

Finde ich sehr schade, aber es ist nicht zu ändern. Für mich jedenfalls nicht.
Ich sitze am großen FB und arbeite Ihn aus.

Am 2. August ist ja der Stichtag.
Ich bin jetzt schon nervös.

Egal wie es ausfällt habe ich vor den Ablauf hier zu dokumentieren. Vielleicht hilft das ja jemandem sich vorzubereiten und somit gebe ich ein kleines bißchen zurück von dem was ich hier bekommen habe.

lg

Silva

Danke an alle!
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Herbie56
Beitrag 10.07.2020, 07:15
Beitrag #36


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Guten Morgen, liebe Silva,

schön, von dir zu hören wavey.gif!

Jetzt weiß ich ja nicht, warum du hier nicht mehr schreiben kannst think.gif ?

Falls du trotzdem Rede- ( Schreib-, 😉 )bedarf haben solltest, kannst du mir
auch eine PN schreiben.

liebe Grüße 👽


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Silva
Beitrag 13.08.2020, 18:13
Beitrag #37


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Hallo liebe Leute wavey.gif

ich wollte Euch ja Bescheid geben wie meine MPU war.

Die hatte ich heute und habe (fast) bestanden. rolleyes.gif

Die körperliche Untersuchung lief positiv, und da mir die Ärztin kein Blut abnehmen konnte wegen meinen Spatzenvenen langen Ihr die letzten Werte meines Nephrologen. Und die psychologische Begutachtung auch. Ich hatte sogar den 2 meter Mensch mit Glatze als Gutachter. laugh2.gif Er hat mir sofort nach dem Gespräch gesagt "Der Tisch ist gedeckt" Sie bekommen von mir ein positives Gutachten. Der liebe Reaktionstest am Computer... unsure.gif

Der besteht aus drei Teilen, die ersten 2 habe ich gut abgeschnitten, den dritten habe ich verbockt.....um genau 1 %. Selbst der GA fand das schade, das habe ich bemerkt. Vielleicht wäre ich noch fitter gewesen wenn ich diesen Test am Anfang hätte machen können und nicht nach fast 4 Stunden auf Hochtouren bei über 30 Grad.

Nun mache ich eine Fahreignungsbeobachtung. Aber gut.....das schwierigste ist geschafft. Ich nehme jetzt 1 oder 2 Fahrstunden und dann wage ich mich an die Prüfung. Schade ist nur das ich in meiner Stadt keinen Fahreignungsbegutachter finde und die Prüfung wohl in einer mir ortsfremden Stad machen muss. Aber gut, es ist wie es ist.

Das wollte ich Euch mitteilen, ich bin total kaputt jetzt.

liebe Grüße

Silva







Tja knapp vorbei ist auch daneben :-)
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MrMurphy
Beitrag 13.08.2020, 19:28
Beitrag #38


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Die Fahreignungsbeobachtung findet in jeder Stadt auf einer dort festgelegten Strecke statt. Mit einer Fahrschule vor Ort kannst du die also direkt proben. Geeignete Fahrschulen sollten die Strecken in "ihrer" jeweiligen Stadt also kennen.
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MsTaxi
Beitrag 13.08.2020, 19:57
Beitrag #39


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@MrMurphy
Das stimmt nicht. Eine Fahrverhaltensprobe findet in einem Fahrschulwagen mit einem Fahrlehrer und einem Mitarbeiter des MPI statt. Auf einer dem Prüfling unbekannten, nicht vorher geübten Strecke, sonst macht das nämlich keinen Sinn. Die meisten, aber bei weitem nicht jede, Fahrschulen bieten diesen Service an.


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lottizwerg
Beitrag 13.08.2020, 20:20
Beitrag #40


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Hallo Silva,

ich denke, den schwersten Teil hast du trotzdem hinter dir und dafür beglückwünsche ich dich von Herzen hug.gif

Die Fahreignungsprüfung wirst du meistern, da bin ich mir ganz sicher.

Halte uns bitte auf dem Laufenden und ich hoffe, dass es dir gut geht. Hab oft an dich denken müssen und freue mich sehr, dass du ein Lebenszeichen von dir gegeben hast.

Liebe Grüße, lotti


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MrMurphy
Beitrag 13.08.2020, 22:14
Beitrag #41


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Zitat
Eine Fahrverhaltensprobe findet in einem Fahrschulwagen mit einem Fahrlehrer und einem Mitarbeiter des MPI statt.


Komisch, dazu habe ich doch überhaupt nichts geschrieben, schon gar nicht etwas anderes behauptet..

Zitat
Auf einer dem Prüfling unbekannten, nicht vorher geübten Strecke, sonst macht das nämlich keinen Sinn.


Falsch, es handelt sich nicht um eine Führerscheinprüfung. Um eine einheitlichen Ablauf zu gewährleisten ist vorgeschrieben, welche Situationen in welcher Häufigkeit vorkommen müssen und dürfen. Danach wird die Strecke für die jeweilige Stadt festgelegt. Abweichungen sind nicht zulässig, außer bei sachlichen Gründen, zum Beispiel Sperrung durch eine Baustelle.

Die Betroffenen dürfen die Strecke auch üben. Dass nicht nur die Strecke geübt werden sollte muss wohl nicht extra erwähnt werden.
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MsTaxi
Beitrag 13.08.2020, 23:29
Beitrag #42


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Zitat (MrMurphy @ 13.08.2020, 23:14) *
Danach wird die Strecke für die jeweilige Stadt festgelegt. Abweichungen sind nicht zulässig, außer bei sachlichen Gründen, zum Beispiel Sperrung durch eine Baustelle.

Die Betroffenen dürfen die Strecke auch üben.

Bloß weil du das im Board schon zum wiederholten Male so schreibst, wird es nicht richtiger. Ein Mitarbeiter der Taxifirma, für die ich als Betriebsleiterin arbeitete, musste eine solche Prüfung machen, um seinen P-Schein verlängert zu bekommen. Ich habe selbst die Verabredungen für ihn mit MPI und Fahrschule getroffen und wurde dabei detailliert über den Ablauf einer Fahrverhaltensprobe informiert. Du schreibst hier mal wieder Märchen aus dem Murphywald.

Edit: Sinn und Zweck einer solchen Fahrt ist es, herauszufinden, ob der Prüfling adäquat und ausreichend sicher genug auf unbekannte Verkehrssituationen reagieren kann. Wo bliebe dieser Zweck, wenn die Fahrtstrecke eingeübt werden könnte?


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Nochmalda
Beitrag 15.08.2020, 11:02
Beitrag #43


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Zitat (MrMurphy @ 13.08.2020, 23:14) *
Um eine einheitlichen Ablauf zu gewährleisten ist vorgeschrieben, welche Situationen in welcher Häufigkeit vorkommen müssen und dürfen.

Die Betroffenen dürfen die Strecke auch üben. Dass nicht nur die Strecke geübt werden sollte muss wohl nicht extra erwähnt werden.

Murpy, kannst du googeln? Nur mal eins von vielen Ergebnissen: (Auskunft einer Fahrschule)

"Fahrverhaltensprobe

Sie wurden im Rahmen einer Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung ( MPU ) zu einer FAHRVERHALTENSPROBE aufgefordert?

Wir helfen Ihnen gerne, diese erfolgreich zu absolvieren. In Verbindung mit einer MPU kann es mal dazu kommen, dass Sie zur Feststellung
Ihrer Fahrfähigkeiten und zur Untermauerung Ihres MPU Ergebnisses zu einer Fahrverhaltensprobe aufgefordert werden.

Diese gestaltet sich wie folgt:

Sie müssen Ihre Fahrfähig- und fertigkeiten in Anwesenheit einer Verkehrspsychologin oder eines Verkehrspsychologen im Realverkehr unter Beweis stellen.
Hierzu ist es allerdings Vorgabe das diese Fahrt mit einem voll prüfungstauglichen Fahrschulfahrzeug lt. (Fahrerlaubnis-Verordnung - FeV) Anlage 7 (zu § 16 Absatz 2, § 17 Absatz 2 und 3)
und in Begleitung eines Fahrlehrers durchgeführt werden muss.

Der Fahrtbeginn findet je nach Prüfungsgebiet im Bereich der MPU-Begutachtungsstelle statt und dauert in der Regel 60 Minuten. In der Prüfungsfahrt werden Sie aufgefordert sowohl
im Stadtbereich, auf Überland- und Autobahnstrecken Ihr fahrerisches Können unter Beweis zu stellen. Ihr begleitender Fahrlehrer sitzt neben Ihnen auf dem Beifahrersitz,
die Verkehrspsychologin bzw. der Verkehrspsychologe sitzt in der Regel hinten rechts um das Verkehrsgeschehen gut beobachten zu können und sagt Ihnen die zu fahrende Strecke an.
Es gelten die gleichen Regelungen wie in der Fahrschule (wenn nichts gesagt wird, fahren Sie geradeaus; so wie es die Verkehrsregeln zulassen) Hierbei sei zu bemerken dass Sie sich an
sämtliche Verkehrsregeln zu halten haben. Zu beachten sind hier u.a. die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, aufmerksame und Umsichtige Teilnahme am Straßenverkehr in
Verbindung mit ordnungsgemäßer Verkehrsbeobachtung ( Schulterblicke ) als auch das defensive Fahren.

Leider kommt es immer mal wieder vor, dass wir gebeten werden die Fahrverhaltensprobe ohne Vorbereitung durch den Fahrlehrer zu begleiten. Dies ist nicht erfolgversprechend und daher
nicht ratsam. Desweiteren weisen wir darauf hin, dass diese Prüfungsfahrt in der Regel nicht wiederholt werden kann."

Ein Bekannter aus meiner SHG hat es genau so erlebt.

LG
Nochmalda


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Silva
Beitrag 15.08.2020, 12:32
Beitrag #44


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Zitat (Nochmalda @ 15.08.2020, 12:02) *
Ein Bekannter aus meiner SHG hat es genau so erlebt.

LG
Nochmalda



Hallo Nochmalda,

ja Danke, das macht mir so richtig Mut. ;-)

Gruß

Silva
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Nochmalda
Beitrag 15.08.2020, 13:01
Beitrag #45


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Zitat (Silva @ 15.08.2020, 13:32) *
ja Danke, das macht mir so richtig Mut. ;-)

Und locker bestanden! wavey.gif Weil er die Fahrt ruhig angegangen war.


LG
Nochmalda


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Hans67
Beitrag 15.08.2020, 13:56
Beitrag #46


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Zitat (Silva @ 15.08.2020, 13:32) *
ja Danke, das macht mir so richtig Mut. ;-)


Einfach genug Wasser trinken :-)

Wir wissen ja auch, dass diese Prüfung bei *eigentlich* nicht nötig ist. Also ich zumindest
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Silva
Beitrag 28.09.2020, 08:28
Beitrag #47


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Guten Morgen Ihr lieben Helfer in diesem Forum!

Ich möchte Euch teilhaben lassen an den oft steinigen Weg den ich seit dem 04.05.2019 ging.

Ich hatte meine Fahreignungsbeobachtung letzte Woche Donnerstag und habe bestanden.

Das wäre ohne die Hilfe dieses Forums nicht möglich gewesen!

Zuallererst gilt mein ganz besonderer Dank Dir liebe (((Lotte))).

Du hast mich bei meiner Aufarbeitung gut unterstützt und ich weiß ich habe Dich einiges an Nerven gekostet. Es fiel mir immer so schwer meine Geschichte aufs Papier zu bringen. Quasi alles immer auf den letzten Drücker und Du warst trotzdem geduldig mit mir. Vielen lieben Dank dafür!

Meine liebe liebe (((Herbie))).

Selten durfte ich einem Menschen begegnen der so sympathisch und emphatisch ist wie Du es bist !

Früh morgens hast Du Dir die Zeit genommen , hast meine Panik ausgehalten und mich runtergeholt. ES IST KEINE PRÜFUNG! :-)

An alle Helfer in diesem Forum meinen herzlichsten Dank!
Ich hätte ohne Euch gar nicht gewusst welchen Weg ich nach meiner TF überhaupt gehen muss. Ihr seid einfach spitze!!! Wenn auch manchmal hart…….aber herzlich. :-)

Zu der Fahreignungsbeobachtung:

Ich fand Sie sehr anspruchsvoll und es gab einige wirklich kniffelige Situationen. Aber auch was lustiges. Ich habe vorher 3 Fahrstunden genommen und bei meiner ersten Stunde bin ich zu stark auf die Bremse. Ich bin ja nagelneue Autos nicht gewohnt,hab immer so alte Möhrchen gefahren. So klebten der Fahrlehrer und Ich schier mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe.

Mein Fazit:

Obwohl ich wirklich ein nervöses Hemd bin ist es so, dass die Gutachter spüren ob jemand ehrlich ist oder nicht. Trotz aller Nervosität. Der GA hinter mir sagte ein paar Mal OM. Lächel

Ich danke Euch allen aus tiefsten Herzen.

Mein Weg wird jetzt sein SHG für Sucht. Und SHG für Angehörige psychisch kranker Menschen.

Nochmals lieben Dank! wub.gif

Es grüßt Euch
Silva



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MsTaxi
Beitrag 28.09.2020, 08:51
Beitrag #48


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Zitat (Silva @ 28.09.2020, 09:28) *
Ich habe vorher 3 Fahrstunden genommen und bei meiner ersten Stunde bin ich zu stark auf die Bremse. Ich bin ja nagelneue Autos nicht gewohnt,hab immer so alte Möhrchen gefahren. So klebten der Fahrlehrer und Ich schier mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe.

Ja, hattet ihr euch denn nicht angeschnallt? laugh2.gif narr.gif

Nun mal im Ernst: das freut mich ungemein, dass du deine FVP bestanden hast und deine FE wieder bekommst. yahoo.gif clapping.gif thumbup.gif Das darf dir Mut machen, dass du auch andere schwierige Situationen, die irgendwann vielleicht mal auf dich zukommen, bewältigen kannst.

Viel Spaß beim Fahren


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Nochmalda
Beitrag 28.09.2020, 21:08
Beitrag #49


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thumbup.gif


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Herbie56
Beitrag 29.09.2020, 06:02
Beitrag #50


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Liebe, liebe Silva,

clapping.gif

das Kompliment gebe ich sehr gerne zurück hug.gif

Du kannst sehr stolz auf dich sein !!

Viele liebe Grüße


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