... Forum Straßenverkehr - der Verkehrstalk im Web


Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

4 Seiten V  < 1 2 3 4 >  
Reply to this topicStart new topic
> Sinndiskussion Radwege die 95., OT von "Radwegbenutzungspflichten: Radfahrer und Verwaltung"
Andymon
Beitrag 04.06.2015, 13:27
Beitrag #51


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



Auf den Straßen a.G.O. ist es irrelevant ob andere oder ich selbst schneller könnten. Ich darf schlicht nicht schneller als 60 a.g.O. fahren und auf den meisten Ortsverbindungsstraßen ist eh meist Tempo 70 ... und wenn sich hinter mir ein Rückstau bildet fahre ich bei der nächsten Gelegenheit rechts heran... Traktoren und Baumaschinen machen das zu weilen auch. Beim Radfahrer auf der B-Straße habe ich es noch nicht beobachtet.

Zitat
Im Übrigen haben nahezu alle Radfahrer in meinem Bekanntenkreis einen Führerschein.

Genau das macht die Sache unkalkulierbar.

Zitat
Beschränkungen, die ganz offensichtlich ohne sachlichen Grund nur als Retourkutsche für eigene Belastungen gedacht sind, sind abzulehnen.

Meine Idee soll keine Retourkutsche sein, es greift das hier gebrachte Argument auf, die gleichen Fahrgeschwindigkeiten zu erreichen wie Leichtkrafträder und das die Radwege für diese Geschwindigkeiten ungeeignet wären. Und wenn es für die Leichtkrafträder i.O. ist, wäre es das für Fahrräder auch.
Ich folge dem Argument und sage, dann geht aber auch von dem sich so bewegenden Fahrrad die entsprechend höhere Betriebsgefahr aus. Diese höhere Fahrgeschwindigkeit und damit höhere Betriebsgefahr ist übrigens das gleiche sachliche Argument welches dem Leichtkraftradhalter die Versicherungspflicht beschert hat.
@mir
Sorry, beim diskutieren komme ich mal leicht vom einen zum anderen und irgendwie hängt ja alles zusammen. Ich denke auch, dass man diese Themen nicht so klar trennen kann... Klar wäre auch eine Helmpflicht auf dem Radweg nicht unvernünftig. Ich mag den Helm selbst auch nicht beim Radfahren, vorallem weil ich durchaus unterhalb der 25km/h bleibe... aber auch das würde ich befürworten und räume ein, das zwar meine Kinder mit Helm fahren, ich selbst bisher nicht ... Aber ich sollte das überdenken.
Nun und die Sache mit der Haftpflicht -da bin ich der Auffassung die sollte jeder Radfahrer sowieso haben. Ich habe eine. Denn auch der Radfahrer sollte davon ausgehen einen großen Schaden verursachen zu können. Diese Versicherung ist nicht geeignet: "Autofahrer von der Verantwortung für die möglichen Folgen ihres leichtfertigen Tuns schon im Voraus loszusprechen." Im Gegenteil, hier wird der Radfahrer vor den Folgen seines eigenen Tuns geschützt. So wenig tröstlich das ist, macht der Kraftfahrer einen Fehler, kann das Opfer dieses Fehlers zumindest darauf vertrauen die Folgen nicht selbst finanzieren zu müssen.
Und was konkret spricht denn dagegen ein Fahrrad auch am Tage mit Licht zu fahren, LED Scheinwerfer, Nabendynamo, das merkt man doch nicht beim fahren. Selbtst batteriebetrieben ist das doch technisch kein Problem, LED Technik und ein paar Knopfzellen reichen die ganze Saison. Ein Bremslicht fürs Rad, ist doch keine große Sache! Und die erste Fahrradprüfung machen die Kinder bei uns in der Schule -wer die nicht besteht darf nicht mit dem Rad kommen. Ein Helm? So schlimm? Fahrtrichtungsanzeiger? Ist das so schräg gedacht? Von den 7 Punkten, ist doch nur die Punkte Bremslicht und Blinklicht wirklich neu. Die anderen sollten doch beinahe Selbstverständlichkeiten sein.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schlepper
Beitrag 04.06.2015, 13:58
Beitrag #52


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1439
Beigetreten: 20.05.2014
Wohnort: Hamburg
Mitglieds-Nr.: 72608



Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 14:27) *
Auf den Straßen a.G.O. ist es irrelevant ob andere oder ich selbst schneller könnten.

Richtig. Genau das ist der Punkt, der nicht in die Köpfe rein will.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 14:27) *
Beim Radfahrer auf der B-Straße habe ich es noch nicht beobachtet.

Es gibt weder den Radfahrer, noch den Autofahrer. Wir sind alle Individuen! wink.gif

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 14:27) *
Zitat
Im Übrigen haben nahezu alle Radfahrer in meinem Bekanntenkreis einen Führerschein.

Genau das macht die Sache unkalkulierbar.

Alle ohne sind minderjährig. Auch die sind aufs Fahrrad angewiesen. wavey.gif

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 14:27) *
Klar wäre auch eine Helmpflicht auf dem Radweg nicht unvernünftig.

Das sehe ich anders. Zahlreiche Studien übrigens auch.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 14:27) *
LED Scheinwerfer, Nabendynamo,(...) Ein Bremslicht fürs Rad, ist doch keine große Sache! Fahrtrichtungsanzeiger?
thumbup.gif
Völlige Zustimmung. Das Rad ist ein Verkehrsmittel. Als solches sollte es auch endlich gesehen werden. Dagegen wehrt sich aber nicht "der Radfahrer", sondern der Gesetzgeber. Ich selbst habe Licht und Schallanlage an meinem Rad, die nicht dem Gesetz entsprechen, weil zu hell/zu laut. Letzteres hat mir definitiv bereits das Leben gerettet. Dennoch riskiere ich ein Knöllchen, und oder eine Mängekarte samt Rückbau...


--------------------
Etwaige Werbelinks in diesem Beitrag wurden durch die Forensoftware automatisch hinzugefügt. Ich distanziere mich davon ausdrücklich.

Internet ≠ Realität
Go to the top of the page
 
+Quote Post
HeinerHainer
Beitrag 04.06.2015, 14:16
Beitrag #53


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1242
Beigetreten: 06.08.2013
Mitglieds-Nr.: 69500



Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Zitat
Dir ist bewusst, das die meisten Straßen keinen Radweg haben?

Um diese Straßen geht es ja auch nicht.


Und nochmal meine Frage: Warum nicht?

Die Radfahrer werden Ausdrücklich zu ihrer eigenen Sicherheit mit die Zwangsradwegen beglückt und das betonst du ja auch als Grund. Also, warum gehts dann nicht um den grössten Teil der Strassen die keinen Radweg haben? Was ist an der Fahrbahn jetzt anders das die Radfahrer da plötzlich nichts mehr zu suchen haben?

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Zitat
Au weia. Ein Kreisverkehr mit abgesetzten Radwegen und sowas siehst du als sichere Lösung an

Ja, gegenüber der vormaligen Lösung....ist es eine 100%ige.


Naja, weniger Schlimm hat nichts mit gut zu tun und das was da zu sehen ist, hat nichts mit deiner fast schon Euphohrischen Beschreibung zu tun. Ich hatte ja mal gehofft sowas gibs Wirklich.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Früher war das eine 90° Kreuzung. Wenn sich da zwei begegnet sind und einer nach dem Motto unterwegs war, gestern kam auch keiner, durch den Wald nichts einzusehen war ... ging es oft tragisch aus. Das oft 3-4mal jährlich mit Toten öfter Schwerverletzt. PKW gegen PKW und PKW gegen Krad (diese beiden am häufigsten) auch Beteiligung von Fahrrad. Da war das Straßenverkehrsamt in dem Prozess offenbar sehr unvorbereitet, ich selbst habe dort schon zwei VU-Aufnahmen mit Toten Radfahrern gehabt, allerdings in den frühen 90ern. Leider gibt es wohl keine entsprechenden Erfassungen die weit genug zurück reichen. An dieser Kreuzung haben weder Ampel, noch Geschwindigkeitsschilder was gebracht. Seit dieser Lösung kein Toter mehr, weder Radfahrer noch Kraftfahrer.


Das sind 2 Landesstrassen, soo wenig kann da auch nicht los sein.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Und ich habe geschrieben:
Zitat
Seit Radweg und Kreisverkehr gibts nur noch ab und an einen Verletzten.

Und ja auch hier gab es seit dem noch Unfälle Rad/ PKW bzw. alle anderen Beteiligungen aber keine Toten/ Schwerverletzten mehr. Und Neu ist relativ, da ich beide Bausituationen längere Zeit wahrnahm ist das nicht erst kürzlich "neu" gebaut. Das steht bestimmt schon 10 Jahre oder länger... und sicher ist auch, das der Kreisverkehr als Bauwerk den weitaus größeren Beitrag zur erhöhten Sicherheit an dieser Stelle leistet.


Ich halte Kreisverkehre auch für sehr Sinnvoll. Nur Radwege an Kreisverkehren halte ich einfach für Bekloppt!

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Ich halte den Radweg dennoch für sinnvoll.


Das dennoch macht mir Hoffnung wavey.gif

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Das man das alles noch besser gestalten kann und einiges Erneuerungswürdig ist... will ich nicht abstreiten, das sind allerdings auch viele Fahrbahnen.


Auf das Bessermachen sollte man aber nicht mehr warten, das hören Radfahrer schon seit es Radwege gibt. Und das die Radfahrer lieber auf einer nicht ganz tollen Fahrbahn statt auf ihrem Radweg fahren, sollte einem doch als Information über den Zustand des Radweges langen. Wie immer gilt die Regel: Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Zitat
Wo gibt es nochmal diese Radwege wo sich Radfahrer/PKW nicht begegnen?

Link

Hier, der Elberadweg. Da kannst Du von Elster nach Wittenberg fahren auf einem Asphaltierten Radweg. Ist gut beschildert, traumhaft entlang dem Elbdeich. Trotzdem fahren noch (einige wenige) die B187... Und das finde ich unvernünftig.
Link
Noch ein Beispiel. Der Europaradweg ist eine Fahrradstraße Asphaltiert 5m breit. Gut ausgeschildert. Trotzdem wenig genutzt, die umliegenden Landstraßen werden stärker frequentiert. Die Straße würde ich gern mit dem Auto fahren dürfen... weil sie bedeutend kürzer ist für bestimmte Besorgungsfahrten .... darf ich aber nicht....


Oh, Touristische Wege. Nichts gegen zu sagen, wenn die da hin führen wo ich hin will. Das dürfte bei denen die statt dort lieber auf einer Bundesstrasse fahren, nicht der Fall sein.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Auf die übrigen Unterstellungen, das Kraftfahrer nur "gezwungenermaßen" rücksichtsvoll sind und wenn die (bzw. unterschwellig wohl auf mich bezogen) "könnten" wie sie "wollten". gehe jetzt nicht ein, das ist mir zu blöde, man sollte einfach nicht von sich auf andere schließen: "Was ich selber Denk und tu, das trau ich allen andern zu..."


Brauchst du auch nicht. Manchmal liest man etwas aus einem Text raus, was der Schreiber soo zumindest nicht gemeint hat.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Wenn denn viele Radler auch Solo und Rad/Rad tödlich verunglücken.... Könnte man auch über Helmpflichten nachdenken ... Denn wie ich hier auch als Argument hörte, fahren ja Radfahrer in Bereichen von 25 ja sogar 40km/h. Daher die Forderung überall die Straße nutzen zu dürfen, genau wie die sog. "Mofas" oder "Leichtkrafträder".
Von der Fahrgeschwindigkeit her würde ich dem zustimmen.


Naja, dazu müsste man erstmal Fahrradhelme haben die dann auch helfen. Die jetzigen sind ein guter Beulen und Schrammenschutz, mehr nicht. Aber das ist eine Helmdiskussion, die sollte man unbedingt von Radwegen trennen.

Hier kommt etwas redundantes, deshalb einzelne Anmerkungen:
Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
1. Helmpflicht


Senkt den Radfahreranteil, führt dadurch zu erhöhter gefährdung der restlichen fahrer, gibt keine richtig schützenden helme......

Außerdem hab ich ein Fahrrad mit Selbsttragender Karosserie und bin schon deshalb dagegen laugh2.gif

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
2. Ausbildungsnachweis in Fahrpraxis und Theorie; Prüfbescheinigung
3. Pflichtversicherung


Beidem wäre ich nicht abgeneigt. Aber man muß doch gestehen, die meisten Radfahrer haben einen Führerschein und ich sage dir, das die Einhaltung von Vorschriften davon nicht beeinflußt wird. Die Versicherung macht auf den ersten Blick wirklich Sinn, aber es sollte uns Deutschen zu denken geben, das gerade die Schweizer Diese wieder abgeschafft haben. Und das die Schweizer im Verkahr nicht alles ordentlich machen kann man denen wirklich nicht vorwerfen.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
4. Tagfahrlicht


Sorry, reine Polemik. Bringt einfach nix.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
5. Bremslicht
6. Fahrtrichtungsanzeiger (sollte auch an Mofas und Leichtkrafträdern Pflicht sein)


Eine Erlaubnis wäre schon mal Nett. Ich habe ein Rad mit Blinkern, Bremslicht bin ich am überlegen, ein per taster zuschaltbares stärkeres Rücklicht hab ich schon dran.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
7. Definierte, an die Fahrgeschwindigkeiten angepasste Anforderungen an Bremsen und Bereifung.)


Profil ist bei Fahrradreifen unnütz, ausser auf Schotter. Über die Bremsen aktueller Räder solltest du dich mal informieren, da fahren schon etliche richtig gute rum.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Rosinenpickerei wie gleiche Rechte "Ja" gleiche Pflichten "Nein", dass sehe ich kritisch. Insbesondere die Frage der Ausbildung, Haftpflichtversicherung und der Bremsanlagen halte ich hier für besonders wichtig. Insofern haben mich Eure Argumente überzeugt ... wenn die 7. Punkte mit der Forderung Radfahrer auf die Straßen einhergeht kann ich mich damit arangieren.


Ne keine Rosinenpikerei, aber auch keine Gängelei um des Prinzips willens!


--------------------
Gruß Heiner
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Explosiv
Beitrag 05.06.2015, 06:24
Beitrag #54


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 10597
Beigetreten: 23.10.2013
Wohnort: NRW
Mitglieds-Nr.: 70368



Hi
wer kommt eigentlich immer auf die Idee, Radfahrer wären nicht versichert?
Wer seine drei Gedanken beieinander hat, hat eine private Haftpflichtversicherung. Die zahlt auch bei Radunfällen, an denen der Radler mitverantwortlich ist.
Keine Haftpflicht haben Leute, die sich keine leisten können und bei denen auch nix zu holen ist. Ärgerlich. Dem kann man begegnen, indem man selbst eine Police mit Haftungsausfallsicherung abschließt, die in diesem Falle leistet. Früher ein teurer Exot, heute dank Wettbewerb häufig anzutreffen und günstig.
Somit wären alle Versichert, Kinder und Jugendliche über die Familienpolice ihrer Eltern.
Was soll da noch eine Pflichtversicherung für Radler verbessern?


--------------------
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ostfriese69
Beitrag 05.06.2015, 08:35
Beitrag #55


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1154
Beigetreten: 27.12.2010
Mitglieds-Nr.: 56866



Nun ein Moped kann ich für ca. 50€ im Jahr Haftpflicht und Teilkasko versichern. Nun schau mal, was Du für einen Fahrradversicherungsvertrag mit ähnlichen Teilkaskoleistungen bezahlen musst...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tinu
Beitrag 05.06.2015, 08:44
Beitrag #56


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5922
Beigetreten: 24.09.2013
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 70026



Wen interessiert in diesem Zusammenhang die Teilkasko? Und haftpflichtversichert ist man als ADFC-Mitglied automatisch.


--------------------
nsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richt

Gruß
Martin
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ostfriese69
Beitrag 05.06.2015, 09:05
Beitrag #57


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1154
Beigetreten: 27.12.2010
Mitglieds-Nr.: 56866



Nun, ich würde mein Rad gerne Kasko versichern können (zu einem annehmbaren Preis) und ja, ansonsten bin ich Haftpflichtversicherungstechnisch sehr gut aufgestellt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Cabronito
Beitrag 05.06.2015, 09:37
Beitrag #58


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3383
Beigetreten: 11.12.2010
Wohnort: Franken
Mitglieds-Nr.: 56730



Zitat (Explosiv @ 05.06.2015, 07:24) *
wer kommt eigentlich immer auf die Idee, Radfahrer wären nicht versichert?

Vermutlich die gleichen, die der Meinung sind, dass Radfahrer auch keine Steuern zahlen. dry.gif

wavey.gif


--------------------
Radweg oder nicht, das ist eine "sehr individuelle Frage", die man mit Vorschriften nicht lösen wird, sondern mit Angeboten.
Und dafür MUSS der MIV in Zukunft einfach mehr zurückstecken. - eradhafen.de
"Es wird nicht einfacher, du wirst nur schneller." – Greg LeMond
Go to the top of the page
 
+Quote Post
HeinerHainer
Beitrag 05.06.2015, 09:44
Beitrag #59


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1242
Beigetreten: 06.08.2013
Mitglieds-Nr.: 69500



Zitat (Cabronito @ 05.06.2015, 10:37) *
dass Radfahrer auch keine Steuern zahlen. dry.gif
wavey.gif


Wäre aber mal Wirklich Toll. Wetten dann wäre plötzlich alle Radfahrer laugh2.gif


--------------------
Gruß Heiner
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andymon
Beitrag 05.06.2015, 12:17
Beitrag #60


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



Zitat
Hi
wer kommt eigentlich immer auf die Idee, Radfahrer wären nicht versichert?
Wer seine drei Gedanken beieinander hat, hat eine private Haftpflichtversicherung

Radfahrer sind nicht "immer" nicht versichert. lt. GDV sind etwa 15% der Haushalte ohne jede Privathaftpflicht. Grob überschlagen wäre das dann wohl etwa jeder 6 ... Radfahrer ohne...
Ja Pech eben für den anderen Beteiligten:
Zitat
Ärgerlich. Dem kann man begegnen, indem man selbst eine Police mit Haftungsausfallsicherung abschließt, die in diesem Falle leistet.

Wobei hier die Risikoverlagerung auf den anderen dann plötzlich in Ordnung ist?
Zitat
Was soll da noch eine Pflichtversicherung für Radler verbessern?

Das eben nicht jeder 6te ohne Versicherung unterwegs ist und ich nicht die Nachlässigkeit eines anderen auf meine Kosten ausbügeln muss.

Zitat
Vermutlich die gleichen, die der Meinung sind, dass Radfahrer auch keine Steuern zahlen.

Keine Steuern zahlen ... Nun ich denke mit den allein von Radfahrern -in Ihrer Eigenschaft als Radfahrer- eingesammelten Steuern incl. der Mwst. für die Ernährung der Fahrer, würde sich kein Radweg erst recht keine Fahrbahn, die den hier gestellten Anforderungen genügt bauen und unterhalten lassen. Wobei der Kraftfahrer nur in seiner Eigenschaft als Mineralölsteuerentrichter mehr Steuern einzahlt -als für Bau und Unterhaltung von Fahrbahnen und geeigneten Radwegen notwendig wäre.
Zitat
Nun, ich würde mein Rad gerne Kasko versichern können (zu einem annehmbaren Preis)

Es geht nicht um Kaskoversicherung, es geht um Haftpflicht -ohne eine solche sollte niemand auf´s Fahrrad steigen, insofern hast Du Dich ja gut und richtig entschieden das freiwillig zu tun. Eine gute Hausratversicherung hat eine Kasko fürs "Durchschnitttsrad" bis 1000,-€ inkludiert, ebenso Privathaftpflicht und Haftpflichtausfall.

Zitat
Nun ein Moped kann ich für ca. 50€ im Jahr Haftpflicht und Teilkasko versichern.

So? da zahle ich wohl zuviel... welcher Versicherung biete das an 46,-€ P.A. nur Haftpflicht ohne TK.... Aber wie gesagt es geht mir vor allem um Haftpflicht.

Zitat
Und nochmal meine Frage: Warum nicht?

Weil auf diesen Straßenabschnitten die Fahrt auf der Fahrbahn i.d.R. Alternativlos ist.
Zitat
die meisten Radfahrer haben einen Führerschein und ich sage dir, das die Einhaltung von Vorschriften davon nicht beeinflußt wird

Das mag so sein. Aber darum gehts nicht. Wer als Verkehrsteilnehmer einem Kraftfahrer begegnet -darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das dieser Dank Führerschein einen fahrerischen mindest Ausbildungsstand hat und die Verkehrsregeln zu mindest weitgehend kennt und nicht mehr als 0,5 Promille im Blut hat. Das jemand ohne diese Dinge unterwegs ist -damit muss man nicht rechnen.
Begegnet einem Verkehrsteilnehmer ein Radfahrer .... kann er von nichts dergleichen ausgehen. Er muss -das wird ihm vor Gericht jeder Richter vorhalten - das der Radfahrer keinen Führerschein hat und man sich auf keine "Standartkenntnisse und Fähigkeiten" verlassen kann -da keine vorgeschrieben sind. Genau genommen müsste ich als Kraftfahrer sogar davon ausgehen, das der der Radfahrer locker und legal mit 1,5 Promille unterwegs sein darf. Und mit 1,5 hat nun wirklich keiner was auf der Straße zu suchen... (Ich will jetzt nicht gesagt haben das alle Radfahrer "voll" sind... das Problem ist ... sie dürften ... und auch damit muss man dann auf der Straße rechnen. Heißt -wenn Radfahrer auf Straße dann muss ich als Kraftfahrer davon ausgehen können das der nicht dreimal so voll ist wie ich!

Zitat
Profil ist bei Fahrradreifen unnütz, ausser auf Schotter.

Wobei hier jemand meinte, das Schotter besonders gefährlich wäre. Ja, gut dann bleiben wir bei "geeignet" heißt, nicht bis auf die Leinwand runterfahren und Risse bis zum Schlauch.

Ob die heutigen Fahrradhelme so toll sind weiß ich nicht, meinem Sohn hat der Helm schon viel erspart.

Zitat
Auf den Straßen a.G.O. ist es irrelevant ob andere oder ich selbst schneller könnten.

Richtig. Genau das ist der Punkt, der nicht in die Köpfe rein will.

Aber aus einem anderen Grund als Du denkst. Auf der Landstraße a.g.O. darf ich ab 7,5t nur noch 60 fahren auch wenn ich oder andere schneller könnten. Fahre ich auf der BAB dürfen die 7,5t 80 fahren ich kann nur 70 ... Folge ist ... alle LKW wechseln auf die Überholspur, die PKW die 100 können und dürfen werden behindert ... Auf Strecken mit LKW Überholverbot kommen die Fahrer mit ihren Terminen in den Bereich wo sie Stress haben und deshalb behindere ich auf der BAB weitaus mehr als auf einer Landstraße. Denn hier dürfen alle meist nur 70 bis 80 fahren....auch wenn sie schneller könnten und das auch tun...
Go to the top of the page
 
+Quote Post
henpara
Beitrag 05.06.2015, 13:03
Beitrag #61


Mitglied
******

Gruppe: Members
Beiträge: 802
Beigetreten: 22.07.2013
Mitglieds-Nr.: 69309



Zitat
Wir als Gesellschaft geben Millionen EURO für Radwege aus! Wie überflüssig.

Zustimmung!
Zitat
Schlimm genug, das man ein Schild aufstellen muss um den Radfahrer auf einen Radweg verpflichtend hin zuweisen und die Nutzung zur Pflicht machen zu müssen und der geneigte Radfahrer nicht selbst genug Hirn hat, den Radweg freiwillig zu benutzen.

Schlimm genug, dass Lobby >>> Sinn in Deutschland, denn sonst hätte man garnicht erst angefangen Radwege zu bauen!
Zitat
Ich habe auf 20 Seiten nicht ein vernünftiges Argument finden können, warum ein 2m breiter asphaltierter straßenbegleitender Radweg nicht benutzt werden kann, auch wenn manchmal ein Schild, Busch, ein Stück Rasen den Weg auf 1m einengt.

Dann hast du nicht richtig gelesen, ich wiederhole mal ein paar nochmal extra:
1. Mit Radweg habe ich an JEDER Kreuzung mit dem Fahrrad eine erhöhte Gefahr, dass mir die Vorfahrt/der Vorrang genommen wird. Dieses muss ich ggf. mit dem eigenen Leben bezahlten - lieber KEINEN Radweg nutzen.
2. Viele Radwege sind zwischendurch unwegsam/unbenutzbar, weil häufig eine Trennung zwischen Radweg und Straße vorhanden ist, kann ich nicht ausweichen - muss ggf. länger schieben oder das Rad über Leitplanken heben - habe hier nochmal Gefahr durch EINFAHREN auf die Straße.
3. Viele Radwege -auch außerorts - werden rege von Fußgängern benutzt, daher muss ich langsamer fahren, als ich auf der Straße könnte. Da ich nur möglichst schnell von A nach B kommen möchte, fahre ich lieber auf der Straße.

Zitat
Ich will hier einwerfen, das auch und gerade der ortsunkundige Kraftfahrer nicht weiß ob der Radweg neu oder alt ist. Den meisten Kraftfahrern ist auch die Spezies des "Radwegverweigerers" eher unbekannt, wahrscheinlich einen "bedrohte Art". Die Beschilderung und die vorgefundene Bebauung mit einem Radweg nimmt also der Kraffahrer wahr.... Ich persönlich rechne dann auf einer vielbefahrenen Straße eben gerade nicht mehr mit Radfahrern auf der Straße und richte mein Fahrverhalten danach ein... Insofern erhöht ein neuer Radweg die Gefahren für einen Radfahrer auf der Fahrbahn ganz erheblich -weil ihn dort niemand mehr erwartet und sein auftreten als überraschend anzusehen ist. Es ist folglich schon eine andere Gefahrenprognose ob ein Radweg vor Ort vorhanden und durch alle Verkehrsteilnhmer wahrnehmbar ist oder nicht.

Kannst du das belegen? Fallzahlen sagen das genaue Gegenteil. Die Wahrheit ist leider nicht immer so, wie wir das gerne hätten.
Zitat
Ich versuche mich auch in die Lage von Radfahrern zu versetzen, ich selbst fahre Rad und meide die Fahrbahn wo es geht...

Das spricht sehr dafür, dass du entweder supergenial toll angelegte Radwege OHNE viele Kreuzungen oder ohne Autoverkehr befährst, oder aber du sagst hier nicht die ganze Wahrheit.

Zitat
Es würde mir gehörig auf den Zünder gehen, wenn ich mich auf dem Fahrrad radelnd einen LKW nebst Fahrzeugschlange hinter mir zuckeln haben würde.... schön donnernt den 8 Zylinder Turbodiesel im Nacken.

Zum Glück dürfen Einspurfahrzeuge auch im Überholverbot überholt werden, Fahrzeugschlangen wegen Radfahrern sind also die absolute Seltenheit, wenn sie überhaupt mal irgendwo vorkommen.

Zitat
Außerdem dürfte es sich beim Radfahrer auf der Fahrbahn stets um ein langsames Fahrzeug handeln. Irgendwo in der StVO steht: "Wer ein langsameres Fahrzeug führt, muss die Geschwindigkeit an geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist." Das gilt nicht nur für Traktoren und Baumaschinen!

Siehe oben.
Zitat
Heißt, bildet sich auf der Fahrbahn eine Schlange heißt es für den Radfahrer: Rechts ran, absteigen warten..... doch es scheint der Radfahrer sich am größten zu fühlen der auf der am meisten befahrenen Straße die längste Stauung verursacht! Da verhält sich jeder zweite Baumaschinenlenker Rücksichtsvoller!

Nette Polimik, auf nem Stammtisch mit 50-60jährigen nur Autobenutzern, welche täglich 2std im Stau stehen und ohnehin frustriert sind, kommt sie wohl super an, ich lächle mitfühlend, bin mir sicher, dein Frust hat andere Ursachen, als "der Radfahrer".

Zitat
Sorry liebe Radfahrer ich habe kein Verständnis für konsequente "Radweg aus Prinzip Verweigerer" und "Radwegschildbekämpfer" Euch sollte man das Rad wegnehmen... Das wollte ich Euch mal mitteilen....

Dachte du bist selbst Radfahrer? Warum entschuldigst du dich also bei dir selbst? Klingt irgendwie sinnlos. Und Argumente fürs Radweg verweigern habe ich oben schon 3 genannt.

Die Radwege, die ich vermeide vermeide ich übrigens zu 99% deshalb, weil sie stark von Fußgängern frequentiert sind, man als Radfahrer an Ampeln benachteiligt wird (Für Autos gerade aus noch grün, wenn man als Radfahrer ankommt, bekommen die Auto-Rechtsabbieger grün und man darf eine volle Schaltung warten, während die Autofahrer geradeaus noch grün haben), oder weil sie unzumutbar sind (direkt neben längs parkenden PKW, von PKW permanent zugestellt (welche zB zur Bank wollen und nicht 5Meter weiter den Parkplatz nutzen können, alternativ noch von Mülltonnen zugestellt). Außerorts meide ich dort Radwege, die dazu führen, dass ich an Kreuzungen nicht gesehen werden könnte.


Ansonsten wäre ich alleine dieses Jahr schon ca 10 mal umgebracht worden, weil ein Abbieger mit auf dem Radweg übersehen hat. Wenn wir also hier in Deutschland irgendwas zum besseren für Auto und Rad-fahrer bewegen wollen müssen wir ganz klar Prioritäten FÜR die Radfahrer setzen, denn wenn dann erst mehr Leute Fahrrad statt Auto fahren haben die verbleibenden Autofahrer weniger Staus und die Radfahrer können vielleicht endlich etwas sicherer fahren.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schlepper
Beitrag 05.06.2015, 13:18
Beitrag #62


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1439
Beigetreten: 20.05.2014
Wohnort: Hamburg
Mitglieds-Nr.: 72608



Nungut. Aufgrund der sich aufbauenden Unsachlichkeit EOD für mich.

Ich schwing mich jetzt auf mein Pferd und reite über die Bundesstraße. Das Tempo liegt deutlich unter Oma Petersen mit ihrem alten Hollandrad, dennoch darf ich nicht auf den Radweg, muss auf der Fahrbahn reiten, obwohl ich nicht schneller kann, die Autos aber 80 fahren dürften. Erfahrungsgemäß halten alle Abstand, keiner hupt, es geht schließlich. Ein schönes Wochenende.


--------------------
Etwaige Werbelinks in diesem Beitrag wurden durch die Forensoftware automatisch hinzugefügt. Ich distanziere mich davon ausdrücklich.

Internet ≠ Realität
Go to the top of the page
 
+Quote Post
granny
Beitrag 05.06.2015, 13:41
Beitrag #63


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 2790
Beigetreten: 02.09.2005
Mitglieds-Nr.: 12606



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 12:17) *
Es geht nicht um Kaskoversicherung, es geht um Haftpflicht -ohne eine solche sollte niemand auf´s Fahrrad steigen

Dein Einsteiger in diese Diskussion war, dass Radfahrer in großer Zahl durch überforderte Autofahrer von der Fahrbahn gerammt würden. Ich finde es seltsam, dass man für Schäden, die einem von anderen zugefügt werden, auch noch selber zahlen soll. think.gif

Oder willst du die Haftpflicht-Absicherung, damit die angeblich immensen Schäden abgedeckt sind, die Radfahrer ständig Fußgängern beim beradeln von Nicht-Fahrbahnen zufügen? Dagegen hilft die Haftpflicht auch nichts - denn wie man weiß, begehen die Radfahrer schließlich ja sowieso alle anschließend Fahrerflucht... thread.gif Ich weiß da ein besseres Mittel: man lässt die Radfahrer da fahren, wo alle Fahrzeuge hingehören (und setzt die Beachtung dieses Gebots auch konsequent durch!). wavey.gif
Go to the top of the page
 
+Quote Post
klausimausi
Beitrag 05.06.2015, 13:51
Beitrag #64


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4352
Beigetreten: 24.06.2005
Wohnort: Erlangen
Mitglieds-Nr.: 10655



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 13:17) *
Wer als Verkehrsteilnehmer einem Kraftfahrer begegnet -darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das dieser Dank Führerschein einen fahrerischen mindest Ausbildungsstand hat und die Verkehrsregeln zu mindest weitgehend kennt und nicht mehr als 0,5 Promille im Blut hat
rofl1.gif rofl1.gif rofl1.gif rofl1.gif rofl1.gif
DER war gut cool.gif


Die Definition von "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist aber weit an dir vorüber gegangen ... wie vieles andere übrigens auch thread.gif


--------------------
@HeinerHainer schrieb: "Man kann eigendlich jedem Radfahrer nur raten keine Radwege zu befahren."
@Hane anwortete: "[loriot]Ach?[/loriot]"
@Mitleser meint darauf hin: "Ja, nun auch aus juristischer Sicht; bislang nur aus Selbsterhaltungstrieb&Co."
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schattenfell
Beitrag 05.06.2015, 14:41
Beitrag #65


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3444
Beigetreten: 30.11.2009
Mitglieds-Nr.: 51688



Zitat (Andymon @ 03.06.2015, 19:32) *
Das der Radfahrer, auch ohne eine Radwegbenutzungspflicht, außerorts die Radwege benutzt!


Ich weiß nicht, welche Radwege du so an Landstraßen kennst, aber ich habe bislang bis auf wenige Ausnahmen nur mehr oder weniger sorgfältig asphaltierte Streifen neben der Fahrbahn gesehen. Über deren Qualität will ich mich nun gar nicht streiten, diese Achterbahn-Diskussion können wir ein anderes Mal führen.

Solche Wege sind dann entweder kraft Zeichen 240 ein gemeinsamer Fuß- und Radweg oder aber ohne Zeichen 240 ein Gehweg. Und das bringt mich in ein ziemliches Dilemma: Fahre ich auf dem unbeschilderten Sonderweg, bin ich ein Kampfradler, der sich nicht an die Straßenverkehrs-Ordnung hält, denn auf einem Gehweg darf man nunmal nicht radeln; auch außerorts nicht. Fahre ich auf der Fahrbahn, bringe ich die anderen Kraftfahrer zur Weißglut, die sich über diese „scheiß Kampfradler“ aufregen, die trotz des asphaltierten Streifens neben der Fahrbahn „mitten auf der Straße“ fahren.

Tja, und nun?

Ich kenne hier in Norddeutschland nur sehr wenige außerörtliche Radwege, die ich irgendwie als angenehm befahrbar bezeichnen könnte. Die meisten sind Buckelpisten mit dermaßen vielen Wurzelaufbrüchen und Schlaglöchern, dass man vielleicht mit zehn Kilometern pro Stunde noch einigermaßen darauf fahren könnte. Ich bin am Sonntag nordwestlich von Hamburg herumgefahren und hatte zwischendurch tatsächlich Sorge, dass mir der Rahmen brechen könnte, nachdem ich von einem relativ glatten Radweg an der Bundesstraße 4 nach Westen abgebogen bin. Mag sein, dass solche Streifen durch die Windschutzscheibe immer noch nach einem bestens ausgebauten und breiten Radweg aussehen, aber befahrbar sind sie allenfalls mit doppelter Schrittgeschwindigkeit.

Und dann wird’s auch wieder sinnlos: Wenn ich auf einem Radweg eh nur zehn Kilometer pro Stunde fahren kann, dann kann man’s auch gleich bleiben lassen. Dadurch steigen die Zeiten für außerörtliche Distanzen auf nicht mehr akzeptable Werte, dann kann man lieber gleich ins Auto steigen. Außerörtliche Radwege sollten ja durchaus längere Distanzen überbrücken können und da möchte man ja vielleicht doch mal zwanzig oder mehr Kilometer pro Stunde fahren. Aber im Moment führe ein Radfahrer für solche Geschwindigkeiten eben auf der Fahrbahn — und manchmal hat er in Ermangelung von Zeichen 240 ja auch gar keine andere Wahl.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
mopedfahrer85
Beitrag 05.06.2015, 16:21
Beitrag #66


Neuling
*

Gruppe: Members
Beiträge: 21
Beigetreten: 04.04.2015
Wohnort: Stuttgart
Mitglieds-Nr.: 75896



Mich würde mal interessieren, wo denn die verschiedenen Meinungen zwischen den (ich nenne sie einfach mal so) Profiradfahrern (die unbedingt auf der Straße fahren wollen) und den 0815-Radfahrern (die die Straße um jeden Preis vermeiden wollen) herkommt.

Ich habe bisher noch keinen erlebt, der ohne Diskussionen den Radweg nutzt, wenn es einen gibt, und sonst die Straße...

Die meisten, die ich kenne (sind aber auch allesamt die "0815"-Radler), wollen auf keinen Fall auf die Straße, sondern fahren auch lieber illegalerweise auf dem Gehweg, wenn es keinen Radweg gibt (so auch heute wieder massenhaft beobachtet), um den Autoverkehr so gut es geht zu meiden.

Die kleinere Fraktion will hingegen unbedingt immer auf die Straße (und die Autofahrer überholen diese dann wiederum riskant und hupen ohne Ende, heute auch wieder ein paar mal beobachtet).

Das einfachste wäre wohl, man lässt das Radfahren sein, und geht entweder zu Fuß, nutzt den ÖPNV oder ein Moped whistling.gif

Viele Grüße
Der Mopedfahrer
Go to the top of the page
 
+Quote Post
granny
Beitrag 05.06.2015, 17:01
Beitrag #67


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 2790
Beigetreten: 02.09.2005
Mitglieds-Nr.: 12606



Zitat (mopedfahrer85 @ 05.06.2015, 16:21) *
Ich habe bisher noch keinen erlebt, der ohne Diskussionen den Radweg nutzt, wenn es einen gibt, und sonst die Straße...

Du kennst eindeutig die falschen Leute. whistling.gif

Zitat
Die meisten, die ich kenne (sind aber auch allesamt die "0815"-Radler), wollen auf keinen Fall auf die Straße, sondern fahren auch lieber illegalerweise auf dem Gehweg, wenn es keinen Radweg gibt (so auch heute wieder massenhaft beobachtet), um den Autoverkehr so gut es geht zu meiden.

Dafür belästigen, behindern und gefährden sie den Fußverkehr ranting.gif . Fahren diese Radelrambos eigentlich immer nur um den Block? Die Unfälle mit Autos passieren an den Knotenpunkten der Einfahrten, Querungen, Einmündungen und Kreuzungen, und es gilt "je Bürgersteig, desto mehr".

Zitat
Die kleinere Fraktion will hingegen unbedingt immer auf die Straße (und die Autofahrer überholen diese dann wiederum riskant und hupen ohne Ende, heute auch wieder ein paar mal beobachtet).

Gleich mehrfach an einem Tag beobachtet? Obwohl angeblich doch nur eine verschwindende Minderheit nicht auf dem Gehweg torkelt? Sorry, das passt von der Logik her maximal, wenn du selber der Jäger warst whistling.gif.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
mopedfahrer85
Beitrag 05.06.2015, 17:17
Beitrag #68


Neuling
*

Gruppe: Members
Beiträge: 21
Beigetreten: 04.04.2015
Wohnort: Stuttgart
Mitglieds-Nr.: 75896



Ich wohne leider an einer extrem stark befahrenen Straße, quasi DIE Hauptverkehrsstraße im Stadtbezirk. Mein gewöhnlich täglicher Fußweg zur Bahn führt jeden Tag etwa 1 km an dieser Straße entlang. Ohne zu zählen würde ich sagen, dass mir da pro Tag bestimmt 25-30 Radler auf dem Gehweg und nochmal 5-10 auf der Straße begegnen.

An den meisten Ampeln (auf diesen 1000m sind fünf davon) gibt es "vorgezogene Wartelinien" für Radfahrer. Wenn der Radler da nicht schnell genug weg kommt, gibts ein Hupkonzert. (Gibt es auf dieser Straße leider allgemein recht oft).

Erschwerend kommt hinzu, dass an dieser Straße allerlei Geschäfte sind, die vor ihren Schaufenstern natürlich Aufbauten haben, wenn da dann Radler, Kinderwägen und Fußgänger ankommen, wirds schon recht eng.


Allerdings würde ich (als seltener Gelegenheitsradler, vllt 10-20 mal im Jahr) auch nicht auf diese Straße trauen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Heinz Wäscher
Beitrag 05.06.2015, 17:22
Beitrag #69


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 11927
Beigetreten: 19.09.2007
Wohnort: NRW
Mitglieds-Nr.: 36749



Merke: KFZ-Führer die hupen haben einen gesehen. whistling.gif

Zitat (mopedfahrer85 @ 05.06.2015, 18:17) *
Erschwerend kommt hinzu, dass an dieser Straße allerlei Geschäfte sind, die vor ihren Schaufenstern natürlich Aufbauten haben, wenn da dann Radler, Kinderwägen und Fußgänger ankommen, wirds schon recht eng.
think.gif
Zitat
§ 32 Verkehrshindernisse

  1. Es ist verboten, die Straße zu beschmutzen oder zu benetzen oder Gegenstände auf Straßen zu bringen oder dort liegen zu lassen, wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden kann.
    Wer für solche verkehrswidrigen Zustände verantwortlich ist, hat diese unverzüglich zu beseitigen und diese bis dahin ausreichend kenntlich zu machen. Verkehrshindernisse sind, wenn nötig (§ 17 Absatz 1), mit eigener Lichtquelle zu beleuchten oder durch andere zugelassene lichttechnische Einrichtungen kenntlich zu machen.
  2. ...


--------------------
Voltaire: „Wenn Du wissen willst, wer dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tinu
Beitrag 05.06.2015, 17:27
Beitrag #70


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5922
Beigetreten: 24.09.2013
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 70026



Angesichts des bisherigen Wordings sollte man zur Vermeidung von Missverständnissen vielleicht ergänzen, dass der Gehweg Teil der Straße ist. smartass.gif


--------------------
nsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richt

Gruß
Martin
Go to the top of the page
 
+Quote Post
sigggi
Beitrag 05.06.2015, 18:20
Beitrag #71


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3294
Beigetreten: 28.12.2004
Mitglieds-Nr.: 7457



Zitat (mopedfahrer85 @ 05.06.2015, 17:21) *
Das einfachste wäre wohl, man lässt das Radfahren sein, und geht entweder zu Fuß, nutzt den ÖPNV oder ein Moped whistling.gif
Viele Grüße
Der Mopedfahrer

Genau das ist das Ergebnis dieser Radwegseuche.
Die Akzeptanz von Radfahrern auf der Fahrbahn wird immer geringer.
Die Vorstellung von "Otto-Normalradlern", dass man auch dort Rad fahren kann wo Autos fahren wird immer geringer.
Ist kein Radweg da flüchtet "Otto-Normalradler" dann auf den Fussweg.
Die Akzeptanz von Radfahrern auf der Fahrbahn wird dadurch noch geringer, das Auto wird mehr und mehr als Waffe benutzt.

Erschwerend kommt hinzu, dass immer mehr "Otto-Normalradler" meinen etwas für den Radverkehr tun zu müssen indem sie alles mögliche fordern um nicht mehr auf der Fahrbahn radeln zu müssen.

Ein Teufelskreis der richtigen Radverkehr verhindert.






--------------------
Eine Fahrbahn die Platz für einen regelkonformen Radstreifen hat muss mindestens so breit sein, dass sie letztendlich auch wieder ohne auskommt. Daher gibt es bei diesen Dingern nur zwei Kategorien - entweder überflüssig oder illegal.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Replica
Beitrag 05.06.2015, 18:40
Beitrag #72


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 299
Beigetreten: 11.06.2011
Wohnort: ST
Mitglieds-Nr.: 59794



Zitat (mopedfahrer85 @ 05.06.2015, 17:21) *
Die kleinere Fraktion will hingegen unbedingt immer auf die Straße (und die Autofahrer überholen diese dann wiederum riskant und hupen ohne Ende, heute auch wieder ein paar mal beobachtet).


In meiner Welt ist es so, dass die Huperei oder Schlimmeres nur (Ausnahmen bestätigen die Regel) auftritt, wenn an der Straße ein Ding existiert, das zumindest irgendwie nach "Radweg" aussieht. Eine gleichwertige (Land-)Straße mit derselben Charakteristik, bloß ohne Sondereinrichtungen, ist hier völlig tiefenentspannt beradelbar. Ich kann dort ein ganz normaler akzeptierter Verkehrsteilnehmer sein. Die Fahrbahnphobiker bzw. radfahrende eigentlich Autofahrer wollen natürlich trotzdem Radwege.
Je mehr Radwege den Jahren gebaut wurden, je öfter über einen weiteren neuen Radweg in der Zeitung berichtet wurde, verschlechtert sich im Umfeld des jeweiligen Dorfes das Klima.

Je mehr Radwege desto Hup.

Fahre ich von hier aus 20km in die eine Richtung (Südost), gibt es kaum Radwege (ago wie igo). Hier ist das Verkehrsgeschehen im großen ganzen entspannt, und wenn dann in der Gegend unerwartet doch mal ein Radweg neben die Fahrbahn springt, den ich ganz übersehen habe, stört das (noch) keinen.
Fahre ich 20km in die andere Richtung (West), wo z.B. igo nahezu jeder Bürgersteig als gemeinsamer Geh-/Radweg deklariert ist, fängt der "Krieg" an. Jeder kleinste Bürgersteig, der mal doch nicht mit VZ 240 versehen wurde, wird zum Grund, Frust an mich abzuladen, ich hätte gefälligst auf den Radweg zu verschwinden. Bürgersteig-radeln ist völlig normal, egal, ob das im Einzelfall gar nicht erlaubt ist. Halte ich in dieser Gegend 1m Abstand zu parkenden Autos oder zeige ich (rechtzeitig latürnich) nach hinten, dass ich Platz brauche wegen eines schrägen Bahnüberganges oder... oder... (wo mir in der anderen Gegend problemlos Platz eingeräumt wird), schon ist die Chance nicht gerade klein, dass der hinter mir mich für einen Kampfradler hält, der doch "absichtlich mitten auf der Straße den Verkehr blockieren will".

Oder zusammengefasst:
Ich kann hier im Münsterland über die Jahre "gut" beobachten, wie erst die Radwege das eigentlich gute und gemeinschaftliche Verkehrsklima kaputt machen.

Edit: Rächtschraibf hler


--------------------
Symptom-Doktorei in Reinkultur:
"»Überall in der Stadt funktioniert es. Jetzt haben wir einen einzigen Radweg und es funktioniert nicht.« Der Bürgermeister schlug vor, auszuprobieren, ob die rote Markierung des Radwegs [...] eine Besserung bringt."
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andymon
Beitrag 05.06.2015, 19:50
Beitrag #73


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



Zitat
Zum Glück dürfen Einspurfahrzeuge auch im Überholverbot überholt werden, Fahrzeugschlangen wegen Radfahrern sind also die absolute Seltenheit, wenn sie überhaupt mal irgendwo vorkommen.

Es geht nicht um dürfen sondern um können. Glaub mir, Du möchtest dass ic hdie 1,5m seitlichen Abstand zu Dir halte, an Stellen mit Überholverbot, wäre es Wahnsinn Dich zu überholen, i.d.R. sehe ich nicht ob was von vorn kommt, daher wohl das Überholverbot... Wenn Gegenverkehr kommt könnte ich auch nicht vorbei, das ergäbe einfach zu wenig Platz... Glaube mir ich bin schon Recht lange hinter Radfahrern her-geh-Fahren. Und nicht mit 40 eher mit 20 Und da mein Auto groß und ein "H" hinten dran ... denken die Nachfolgenden -sehen können sie nichts.. man ist der lahm, das schaffe ich vor dem nächsten von vorn.... dann sehen sie den Radfahrer.... diese Situationen sehe ich Häufiger als ihr sie erlebt, logisch oder. Und da Denke ich, wenn Radweg vorhanden... Mensch warum fährt der hier auf der Straße!

Zitat
Oder willst du die Haftpflicht-Absicherung, damit die angeblich immensen Schäden abgedeckt sind, die Radfahrer ständig Fußgängern beim beradeln von Nicht-Fahrbahnen zufügen? Dagegen hilft die Haftpflicht auch nichts - denn wie man weiß, begehen die Radfahrer schließlich ja sowieso alle anschließend Fahrerflucht..

Ja, nun wenn er noch fliehen kann, hatte er ja noch Glück... es geht auch nicht um "immense Schäden, wenn mir ein "nichtversicherter - ich habe nichts" einen Schaden zufügt ... ich würde es nicht witzig finden mal eben auf 1000,-€ sitzen zu bleiben - so Dicke habe ich es nicht...


Insofern, wenn der Radler auf die Straße will, weil er sich mit einem Leichtkraftrad vergleicht (Geschwindigkeit, Fortkommenseffizienz), dann sollten auch einiger Standards beim Radler Einzug halten... : Fahrerausbildung, Technischer Zustand, Promillegrenze, Haftpflicht!

Ansonsten wünsche ich Euch eine Gute Fahrt!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Mkm
Beitrag 05.06.2015, 21:50
Beitrag #74


Mitglied
****

Gruppe: Members
Beiträge: 197
Beigetreten: 23.07.2013
Mitglieds-Nr.: 69323



Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
Das oft 3-4mal jährlich mit Toten öfter Schwerverletzt. PKW gegen PKW und PKW gegen Krad (diese beiden am häufigsten) auch Beteiligung von Fahrrad.
Ich wiederhole das nochmal: Die Zahl ist eine bloße Erfindung. Kannst du zumindest einen Bericht von einem tödlichen Unfall dort mit Radfahrerbeteiligung vor dem Radwegebau verlinken? Oder irgendeinen anderen tödlichen Unfall? Hätte es dort tatsächlich so viele tödliche Unfälle gegeben, wäre in den Medien (auch online) darüber berichtet worden.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
ich selbst habe dort schon zwei VU-Aufnahmen mit Toten Radfahrern gehabt, allerdings in den frühen 90ern.
Unfälle von vor 25 Jahren sind für die Bewertung der Sicherheit einer Strecke denkbar irrelevant. Noch dazu in Ostdeutschland, kurz nach der Wende.

Zitat (Andymon @ 04.06.2015, 11:54) *
An dieser Kreuzung haben weder Ampel, noch Geschwindigkeitsschilder was gebracht. Seit dieser Lösung kein Toter mehr, weder Radfahrer noch Kraftfahrer.
Und ich habe geschrieben:
Zitat
Seit Radweg und Kreisverkehr gibts nur noch ab und an einen Verletzten.

Und ja auch hier gab es seit dem noch Unfälle Rad/ PKW bzw. alle anderen Beteiligungen aber keine Toten/ Schwerverletzten mehr.
An der Kreuzung vielleicht nicht, auf dem Radweg gab es sehr wohl ein Todesopfer - siehe oben. Und zwar durch eine Unfallkonstellation, die auf Fahrbahnen sehr selten ist und vor allem auf Radwegen vorkommt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tinu
Beitrag 06.06.2015, 08:47
Beitrag #75


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5922
Beigetreten: 24.09.2013
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 70026



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 20:50) *
wenn der Radler auf die Straße will, weil er sich mit einem Leichtkraftrad vergleicht (Geschwindigkeit, Fortkommenseffizienz), dann sollten auch einiger Standards beim Radler Einzug halten... : Fahrerausbildung, Technischer Zustand, Promillegrenze, Haftpflicht!

Klingt ja gar nicht so verkehrt! Wobei 2 der Punkte (Technischer Zustand und Promillegrenze) bereits vorgeschrieben sind und diese Forderungen, wie du richtig schreibst, auf der ganzen Straße (sprich: generell bei Teilnahme im Straßenverkehr) gelten (sollten) und nicht nur auf der Fahrbahn, wie du wohl meintest. Hätte/hat also keinen Bezug zu Radwegen und/oder deren Nutzung.

Dass diese Vorschriften relativ wenig kontrolliert und damit geahndet werden, haben sie übrigens mit regelmäßig tolerierten Vergehen durch Kraftfahrer gemein, um den vermeintlichen Radlerbonus hier gleich mal auszuräumen. Über das allgegenwärtige zu knappe Überholen, Radwegezuparken oder Handytelefonieren könnte man endlos lamentieren - bringt aber nichts!


--------------------
nsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richt

Gruß
Martin
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andymon
Beitrag 06.06.2015, 10:50
Beitrag #76


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



Zitat
Klingt ja gar nicht so verkehrt! Wobei 2 der Punkte (Technischer Zustand und Promillegrenze) bereits vorgeschrieben sind und diese Forderungen, wie du richtig schreibst, auf der ganzen Straße (sprich: generell bei Teilnahme im Straßenverkehr) gelten (sollten) und nicht nur auf der Fahrbahn


Der Unterschied ist, dass ein Kraftfahrer unterhalb 0,5 Promille haben darf, der Radfahrer unter 1,6!! Und es ist meiner Ansicht nach schon ein Unterschied ob ich auf der Fahrbahn auch solche Kandidaten einplanen muss. d.h. die vorgeschriebenen Promillegrenzen, behandeln Verkehrsteilnehmer die sich nach Eurer Ansicht stets eine Verkehrsfläche teilen sollen sehr ungleich.
Diese Ungleichbehandlung kann man bisher z.B. damit begründen, das der Radfahrer viel langsamer und sofern vorhanden -auf dem Radweg sind. Fällt beides weg, weil so schnell wie Leichtkrafträder und stets auf der Straße wüsste ich keinen Grund warum man beim Radfahrer 1,59 Promille tolerieren muss. Die Mindestanforderungen an den technischen Zustand von Fahrrädern -sind aber bei Fahrgeschwindigkeiten von 25-40 km/h nicht mehr zeitgemäß. Die technischen Anforderungen an Fahrräder haben sich in den letzten 40 Jahren nur unwesentlich verändert -stehen jedenfalls in keinem Verhältnis zu den inzwischen mit Fahrrädern offenbar mühelos zu erreichenden Fahrgeschwindigkeiten. Insofern finde ich alle von mir aufgezählten Punkte nicht so verkehrt.

Zitat
Unfälle von vor 25 Jahren sind für die Bewertung der Sicherheit einer Strecke denkbar irrelevant. Noch dazu in Ostdeutschland, kurz nach der Wende.

Ach, so. Ossis sind halt eh ein bisschen Blöde oder was soll das heißen? In Ostdeutschland wie Du es so schön nennst waren vor 25 Jahren sicherlich bei weitem mehr Radfahrer und weitaus weniger Kraftfahrer unterwegs als heute, die Straßen waren insgesamt schlechter, aber 0,0 Promille galt für alle! Und Radwege gab es nur äußerst selten. Das waren im wesentlichen die Zuständen von denen hier geträumt wird -abgesehen von den schlechten Fahrbahnen... da wären doch die Unfallzahlen mit Radfahrern aus Ostdeutschland gerade von Interesse!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schattenfell
Beitrag 06.06.2015, 10:59
Beitrag #77


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3444
Beigetreten: 30.11.2009
Mitglieds-Nr.: 51688



Zitat (Andymon @ 01.06.2015, 14:25) *
Insofern erhöht ein neuer Radweg die Gefahren für einen Radfahrer auf der Fahrbahn ganz erheblich -weil ihn dort niemand mehr erwartet und sein auftreten als überraschend anzusehen ist.


Zitat (Andymon @ 06.06.2015, 11:50) *
Der Unterschied ist, dass ein Kraftfahrer unterhalb 0,5 Promille haben darf, der Radfahrer unter 1,6!! Und es ist meiner Ansicht nach schon ein Unterschied ob ich auf der Fahrbahn auch solche Kandidaten einplanen muss.


Was passiert eigentlich, wenn vor dir auf der Fahrbahn etwas unerwartetes passiert? Wenn trotz Radweg ein Radfahrer mitten auf der Fahrbahn fährt oder wenn ein Kraftfahrer mit 0,6 Promille im Blut unterwegs ist? Das MPU-Forum bezeugt ja durchaus, dass auch mit vollkommen fahruntüchtigen Kraftfahrern zu rechnen ist.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tinu
Beitrag 06.06.2015, 11:06
Beitrag #78


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5922
Beigetreten: 24.09.2013
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 70026



Zitat (Andymon @ 06.06.2015, 11:50) *
Der Unterschied ist, dass ein Kraftfahrer unterhalb 0,5 Promille haben darf, der Radfahrer unter 1,6!!

Die Absenkung der Promillegrenze für Radler ist derzeit in Verhandlung (was übrigens auch vom ADFC befürwortet wird). Genauen Stand habe ich jetzt nicht parat.


--------------------
nsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richt

Gruß
Martin
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ostfriese69
Beitrag 06.06.2015, 12:20
Beitrag #79


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1154
Beigetreten: 27.12.2010
Mitglieds-Nr.: 56866



Außerdem begeht der Radler genauso wie der Autofahrer bei 0,3 Promille eine Straftat, sobald er Fahrunsicherheiten zeigt.

Diese kann man meiner Meinung nach bei einem Radler auch schneller beobachten als bei einem Kfz Führer, dies liegt daran, dass zum Radfahren eine deutlich höhere koordinative Leistung erforderlich ist als beim Fahren eines zweispurigen Kraftfahrzeuges. Deshalb wird ein betrunkener Radfahrer auch bei weitem keine hohen Geschwindigkeiten mehr fahren.

Es mag zwar sein, dass sich die Mindestvorraussetzungen der StVZO nicht wirklich verändert haben, der Stand der Technik aber schon. Schnelle Räder haben in der Regel auch gute Beleuchtung und gute Bremsen. Meines z.B. hat zwei 90mm Trommelbremsen, die haben eine sehr gute Bremsleistung. Als Licht habe ich an meinen Rädern jeweils das beste legal erhältliche installiert, bzw. führe es mit (Rennrad).
Zum Thema Führerscheinpflicht: Du willst also alle Kinder ausschließen? Ab wann soll man denn dann den Führerschein machen dürfen? Je später man Radfahren lernt, desto schwieriger wird es und umso unwahrscheinlicher ist es, dass man ein sicherer Radfahrer wird.

Ich habe übrigens bei meinen Freunden und Bekannten beobachten können, dass diejenigen die früh am Verkehr teilgenommen haben (als Kinder und Jugendliche bereits regelmäßige Radfahrer) beim Autofahren eine deutlich höhere Regelakzeptanz und Vorsicht zeigen als diejenigen, die mit dem Führerschein erst wirklich am Verkehr teilgenommen haben, dies spiegelt sich auch in geahndeten Verkehrsverstößen und in Unfällen in der von mir beschriebenen Gruppe wieder.
Thema Nummernschild: das dieses kaum Auswirkungen an der Regelakzeptanz hat kann man an den vielen Verstößen der Kraftfahrzeugführer erkennnen, auch gibt es viele Unfallfluchten von Kraftfahrzeugführern. Und selbst ein Nummernschild genügt dem anderen oft nicht, solange der Halter nur steif und fest behauptet nicht gefahren zu sein und sich nicht erinnern zu können wer gefahren sein passiert da gar nix. Die einzigen Momente in denen sich viele Verkehrsteilnehmer ordnungsgerecht verhalten ist, wenn sie sich von der Polizei beobachtet fühlen.
Zum Thema Kasko: ich sagte nur, ich würde das Pflichtnummernschild trotz meiner oben beschriebenen Punkte gerne nehmen, denn das würde mir den günstigen Weg zur Kasko ermöglichen. Woher ich die ca. 50€ habe? Ich habe eingach gegoogelt, was ein 45 Km/h Moped kostet. Die HUK Seite gab mir direkt 35€ Haftpflicht und 54€ Haftpflicht/Kasko aus. Über so etwas würde ich mich wirklich freuen.
Hausrat und Fahrrad: ich habe nun wirklich einen Altvertrag aber selbst da gibt es für alles Mögliche Haftungsausschlüsse und die Obergrenze ist meist bei 1000€, also muss ich die restlichen 7000 ehh selber tragen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Explosiv
Beitrag 06.06.2015, 13:16
Beitrag #80


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 10597
Beigetreten: 23.10.2013
Wohnort: NRW
Mitglieds-Nr.: 70368



Hi
was die vielbejammerte Führerscheinpflicht für unmotorisierte Zweiradfahrer angeht:
ich kanne immerhin mit einem "Ausweis über bestandene freiwillige Radfahrprüfung" vom 17.09.1974, herausgegeben von der Deutschen Verkehrswacht e.V., Bonn, unterschrieben von einem Pol.-Obermeister der Verkehrswacht Völklingen, aufwarten.
Vorausgegangen war die damals bereits normale Verkehrserziehung in der Grundschule.
Soviel dazu, dass Radler, die auf der Fahrbahn fahren, nix von Verkehrsregeln wissen.

Leider ist der nach der Prüfung verliehene Ehrenwimpel mittlerweile verschütt gegangen. Aber den Ausweis hab ich noch.


--------------------
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Schattenfell
Beitrag 06.06.2015, 13:24
Beitrag #81


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 3444
Beigetreten: 30.11.2009
Mitglieds-Nr.: 51688



Zitat (Explosiv @ 06.06.2015, 14:16) *
Vorausgegangen war die damals bereits normale Verkehrserziehung in der Grundschule.
Soviel dazu, dass Radler, die auf der Fahrbahn fahren, nix von Verkehrsregeln wissen.


So ein Teil haben wir damals auch fast alle in der Grundschule bekommen. Hat aber trotzdem nicht dafür gesorgt, dass die Teilnehmer anschließend regelkonform oder wenigstens sicher zur Schule gekommen wären. Und sofern von meinen früheren Mitschülern heute noch welche aufs Rad steigen, nehmen die das plötzlich auch nicht mehr so ernst mit den Regeln.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hick-Hack
Beitrag 06.06.2015, 13:33
Beitrag #82


Mitglied
******

Gruppe: Members
Beiträge: 569
Beigetreten: 28.09.2012
Mitglieds-Nr.: 65718



Poldi, der Polizeidrache bescheinigt mir: "Herzlichen Glückwunsch! Du hast an der Radfahrerausbildung erfolgreich teilgenommen"

Als amtliches Dokument habe ich den Fahrradpass natürlich jederzeit griffbereit in der Geldbörse.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Tinu
Beitrag 06.06.2015, 13:55
Beitrag #83


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 5922
Beigetreten: 24.09.2013
Wohnort: München
Mitglieds-Nr.: 70026



Zitat (Ostfriese69 @ 06.06.2015, 13:20) *
Hausrat und Fahrrad: ich habe nun wirklich einen Altvertrag aber selbst da gibt es für alles Mögliche Haftungsausschlüsse und die Obergrenze ist meist bei 1000€, also muss ich die restlichen 7000 ehh selber tragen.

Gerade bei Hausrat+Fahrrad gibt es aber große Unterschiede zwischen den Versicherern, was Ausschlüsse, Deckungssumme und Beitragsberechnung betrifft. Da solltest du bei Interesse wirklich einen größeren Vergleich anstellen.


--------------------
nsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richtig stellen - ich muss nicht jeden Unsinn richt

Gruß
Martin
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Mkm
Beitrag 06.06.2015, 14:50
Beitrag #84


Mitglied
****

Gruppe: Members
Beiträge: 197
Beigetreten: 23.07.2013
Mitglieds-Nr.: 69323



Zitat (Andymon @ 06.06.2015, 11:50) *
Zitat
Unfälle von vor 25 Jahren sind für die Bewertung der Sicherheit einer Strecke denkbar irrelevant. Noch dazu in Ostdeutschland, kurz nach der Wende.

Ach, so. Ossis sind halt eh ein bisschen Blöde oder was soll das heißen?
Nein. In Ostdeutschland kamen damals aber eine Menge Dinge zusammen, die so gar nicht zueinander passen: Neue, hochmotorisierte Autos; eine schlechte Infrastruktur; eine geringe Regelakzeptanz (die meisten Ostdeutschen waren froh, nicht mehr den recht saftigen Bußgeldern und der verhältsnismäßig strengen Überwachung des KFZ-Verkehrs ausgeliefert zu sein); viele unerfahrene Fahrer.

In der DDR hatten viele kein Auto, und die vorhandenen Autos waren eher wenig leistungsstark. Nach der Wende konnten sich zum einen viele Ostdeutscher erstmals ein Auto leisten bzw. eines kaufen, zum anderen zogen Westdeutsche nach Ostdeutschland (und brachten ihre Autos mit). Die neuen Autos waren bzgl. Beschleunigungsverhalten und Höchstgeschwindigkeit mit den i.d.R. in der DDR verfügbaren PKW nicht vergleichbar. Zugleich gab es in Ostdeutschland viele Menschen ohne (KFZ-)Fahrpraxis (wo hätten sie die auch herhaben sollen, ohne Auto?).

Vielerorts hat man nach der Wende auf die bestehenden Pflasterstraßen einfach eine Schicht Asphalt gekippt. Damit hatte man eine schön glatte Oberfläche, auf der man mit den neu verfügbaren KFZ schnell fahren konnte - bloß dass die Linienführung der Straßen (Kurvenradien, Sichtweiten, etc.) so gar nicht dazu passte, die Straßen waren eben nicht für diese Geschwindigkeit entworfen worden. Zudem galt bis 1990 auf Autobahnen 100, auf Landstraßen 80 km/h - auch das war nach der Wende plötzlich Makulatur, ohne dass die Infrastruktur dazu passte.

Hinzu kam, dass in der DDR z.B. das Übertreten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zu Westdeutschland deutlich teurer war (und die Gehälter niedriger). Außerdem war die Polizei (und ihre Verkehrskontrollen) Teil eines Staatssystems, von dem man froh war, es losgeworden zu sein. Nach der Wende war die Bereitschaft zum Einhalten der Regeln auch deshalb sehr gering. Und wie du selber schreibst, gab es in der DDR eine Null-Promille-Grenze, die auch überwiegend befolgt wurde, nach der Wende aber durch die Einführung westdeutscher Verkehrsregeln aufgehoben wurde.

All das hat dazu geführt, dass die Zahl der (Todes-)Opfer im Straßenverkehr in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung in die Höhe schnellte. Mit Ossi oder Wessi hat das alles nichts zu tun, die aus Westdeutschland kommenden Fahrer hatten dort ähnliche Probleme. Und wenn du die Autofahrer von heute auf die (westdeutschen) Landstraßen der 1950er Jahre setzen würdest, würden sich die Unfallzahlen ähnlich entwickeln.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
klausimausi
Beitrag 06.06.2015, 19:40
Beitrag #85


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4352
Beigetreten: 24.06.2005
Wohnort: Erlangen
Mitglieds-Nr.: 10655



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 13:17) *
Wer als Verkehrsteilnehmer einem Kraftfahrer begegnet -darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das dieser Dank Führerschein einen fahrerischen mindest Ausbildungsstand hat und die Verkehrsregeln zu mindest weitgehend kennt und nicht mehr als 0,5 Promille im Blut hat

Noch mal nachgefragt: bekomme ich eine Definition für "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" von dir?
Oder bleibst du bei heißer Luft?

Gruß
Klaus


--------------------
@HeinerHainer schrieb: "Man kann eigendlich jedem Radfahrer nur raten keine Radwege zu befahren."
@Hane anwortete: "[loriot]Ach?[/loriot]"
@Mitleser meint darauf hin: "Ja, nun auch aus juristischer Sicht; bislang nur aus Selbsterhaltungstrieb&Co."
Go to the top of the page
 
+Quote Post
henpara
Beitrag 07.06.2015, 21:02
Beitrag #86


Mitglied
******

Gruppe: Members
Beiträge: 802
Beigetreten: 22.07.2013
Mitglieds-Nr.: 69309



@Mkm Top, genauso muss man eine flapsige Antwort kontern!

Zitat
Diese Ungleichbehandlung kann man bisher z.B. damit begründen, das der Radfahrer viel langsamer und sofern vorhanden -auf dem Radweg sind.

Falsch. Diese Ungleichbehandlung rührt vor allem daher, dass man schon mit einem Mofa wesentlich schwerer ist, als mit einem Fahrrad und daher die wirkenden Kräfte bei einem Unfall sich ebenfalls stark erhöhen. Noch viel viel stärker ist das natürlich mit einem Auto/Größeres KFZ der Fall, hier kommen alle motorisierte Blechdosen im Vergleich noch super weg.

Will sagen: Wenn man sachlich diskutieren würde, würde man nach Gefährlichkeit einstufen. Und dann wäre eben ein 2Tonner- SUV 200mal so gefährlich, wie ein 20kg Fahrrad. Sein Bußgeld/seine Vorschriften ist aber mitnichten 200 mal so hoch/so streng.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Don Jusi
Beitrag 08.06.2015, 07:34
Beitrag #87


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 409
Beigetreten: 05.04.2005
Wohnort: Region Stuttgart / Baden-Württemberg
Mitglieds-Nr.: 9152



Zitat (Ostfriese69 @ 03.06.2015, 15:54) *
Zitat (Don Jusi @ 03.06.2015, 13:47) *
Aber Rennradfahrer - das sind die Fahrer, die das prinzipiell effektivste Verkehrsmittel nutzen - benötigen möglichst gute Fahrbahnoberflächen.


Ich glaube da liegst Du falsch, das dürften Velomobile und Liegeräder sein.


Ich spreche von allgemein üblichen "Normalrädern" unter denen, die es z.T. schon 100 Jahre gibt. Also nicht Hollandrad, nicht Trekkingrad, nicht MTB. Und Liegerad bzw. Velomobil sind auch nur für flache Gefilde wirklich akzeptabel. Dennoch sind es keine wirklich gängigen Räder, die zudem günstig zu haben und einfach zu transportieren sind. Soviel zum OT.

Ich wollte aber eigentlich nur aufzeigen, dass wer wirklich effektiv mit dem Rad seine Alltagsstrecken bewältigen möchte, zumeist zum Rennrad greift, weil er hier eben wenig Gewicht und geringe Rollwiderstände hat. Die nicht 100%ige StVO-konformität wird im Allgemeinen geduldet, weil die Polizisten sehr wohl wissen, dass auch Kfz keine Speichenreflektoren haben, StVO-Lampen auch heute noch schlichtweg nicht ausreichen (und nicht-StVO-konforme Strahler eingesetzt werden - von den ernsthaften (!) radfahrenden Verkehrsteilnehmern). Im Übrigen führe ich meine Beleuchtung in aller Regel mit.




--------------------
Gruß, DJ

-----------------------

Cycleride - eine Initiative von Radfahrern für praxistaugliche Radverkehrspolitik.
www.cycleride.de
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ostfriese69
Beitrag 08.06.2015, 09:06
Beitrag #88


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1154
Beigetreten: 27.12.2010
Mitglieds-Nr.: 56866



Nun, die ersten Liegeräder gab es 1893 und Liegeräder waren auch im Sport durchaus verbreitet, bis die UCI 1934 entschied, dass nur Fahrräder mit Diamandrahmen zu sportlichen Wettkämpfen eingesetzt werden dürfen.
Sowohl Liegeräder als auch Velomobile sind nicht nur im Flachland effizeint einzusetzen.
Gerade Liegeräder müssen weder übermäßig teuer sein noch haben sie mehr Rollwiederstand als ein Rennrad, dafür aber deutlich weniger Windwiderstand, welcher ja bekanntlich im Quadrat ansteigt, also bei hohen Geschwindigkeiten immer wichtiger wird.
Seit ich mein Velomobil habe, bin ich mit dem Rennrad kaum mehr gefahren, erst recht keine Alltagsstrecken mehr, sonder eigentlich nur beim Wettkampf, weil dort eben nur Diamantrahmen zugelassen sind.
Und es gibt sehr wohl StVZO zugelassene gute Leuchten, diese blenden dann auch den Gegenverkehr nicht! Ich würde mal den SON Edelux II probieren. Und wenn schon nicht zugelassen, dann aber bitte trotzdem mit blendfreiem Leuchtbild.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Don Jusi
Beitrag 08.06.2015, 15:50
Beitrag #89


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 409
Beigetreten: 05.04.2005
Wohnort: Region Stuttgart / Baden-Württemberg
Mitglieds-Nr.: 9152



@Mopedfahrer: Du kommst aus Stuttgart, da wird mir so einiges klar. Verrätst Du mir noch die Straße?

Ansonsten sei hier gesagt, dass die Stadt sich redlich bemüht, möglichst wenig Fahrradwege zu bauen, wenn nicht wirklich alternativlos. Viele Radrouten werden über Nebenstraßen geführt und auch z.T. redlich genutzt.

Bei der Diskussion mit Andymon stört mich doch einiges. Aber ich halte sie für gut und wichtig, denn es zeigt die Sicht der Wenig- und Langsamradler mit Ahnung vom Gesetz und dennoch Respekt vor Radfahrern. Aber es scheinen ein paar grundsätzliche Denkfehler vorzuliegen. Ich bekomme die nicht alle zusammen:

1. Radfahrer gehören nach §2 StVO auf die Fahrbahn. Ein Führerschein ist nicht erforderlich. Für die wenigen Radfahrer, die im Jahr schlimme Unfälle verursachen, einen gesonderten Führerschein einzuführen, ist abzulehnen. Diejenigen, die nicht wirklich gut fahren können, nutzen ohnehin die Radwege und werden leider nicht wirklich über deren Risiken aufgeklärt. Diejenigen, die die Gefahren kennen und die sicherere Fahrbahn wählen, haben i.d.R. Führerscheine und massiv Erfahrungen nebst sehr gutem Fahrkönnen. Das einzige Risiko geht von Kfz-Fahrern aus und ein Schulungsansatz wäre dort zu positionieren.

2. Radwege sind Alternativen, deshalb auch dürfen sie seit 1998 nur noch in besonderen Fällen benutzungspflichtig ausgeschildert werden, wenn eine außerordentliche Gefahrenlage besteht. Dem haben sich schon mal grundsätzlich alle Verkehrsteilnehmer unterzuordnen, ansonsten steht der Führerschein zu Recht auf der Kippe.

3. Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht. Du hast hierzu nicht wirklich Stellung genommen. Ist eine Fahrbahn derart schlecht und ein Radweg derart super, dass man ihn freiwillig gerne benutzt, braucht es keine Benutzungspflicht. Und dennoch: Mit welchem Grund und Recht kann man nur ansatzweise darüber nachdenken, dass ab diesem Moment einfach der Autofahrer das Gehirn und die optischen Sinnesorgane ausschalten darf? Er muss ja schon wegen der Mofa- und Rollerfahrer stets mit langsameren Fahrzeugen rechnen. Dabei sollte es belassen werden. Sprich: Ein gesundes Maß an Restverkehr hilft, die Erinnerung und Aufmerksamkeit wach zu halten. Anders ist das auf Kraftfahrstraßen und Autobahnen. Hier muss ich nicht mit Radfahrern rechnen. Erst dann sollte ich schneller als 100 fahren.

4. Deine Tempoangaben bei Radfahrern sind m.E. unüberlegt. Du machst einen riesen Unterschied zwischen langsamen 20-km/h-Radlern und rasenden 40-km/h-Radlern, dabei sind das nur 20 km/h. Wenn DAS bei Leichtgewichten wie Fahrrädern so extrem gefährlich sein soll, dann frage ich mich ernsthaft, wie man 40-Tonner mit 50 durch die Stadt fahren lassen kann. Das geht gar nicht.

Dennoch aber ist ein 40-km/h-Radler kein Raser oder dergleichen. So was kann nur von jemandem kommen, der immer nur völlig flach fährt. Schon bei 3% Gefälle dürften die meisten Radfahrer, ob mit Supermarktrad oder Rennrad, locker auf 40 kommen. Was aber bei 10 oder 15%? Was bei einem langen Pass? Willst Du sagen, das alles was dort gefahren wird, ist dermaßen gefährlich, dass man das ohne die von Dir genannten Regulierungsmaßnahmen (Versicherung, Helm, Bremslichter, Blinklichter, etc.) niemals zulassen darf? Gerade Gefällstrecken zeigen die Gefährlichkeit von Radwegen. Obwohl dort gemäß Rechtsprechung nur 20 bis 25 gefahren werden dürfen, wird hier viel (!) schneller gefahren und nun mal Dir mal einen Radweg an einem 12%er aus. Eine Einfahrt, schlecht einsehbar, kann der Tod einer halben Schulklasse bedeuten. Auf der Fahrbahn passiert da ganz sicher weniger. Die bauliche Situation und die Verhaltensweisen von Kfz-Fahrern sind völlig unterschiedliche vor Geh-/Radwegen und vor Fahrbahnen. Wirklich rücksichtsvolle und vorsichtige Autofahrer findet man nicht wirklich oft. Meine Meinung: Radfahrer gehören an starken Gefällen auf die Fahrbahn! Niemals auf fahrbahnbegleitende Radwege, schon gar nicht innerorts und vor allem nicht zwangsweise.

5. Das Beispiel Deiner Kreisverkehrskreuzung sagt viel aus. Radfahrer haben entlang des Vorrangverkehrs Vorfahrt. D.h. prinzipiell vor jeder Ausfahrt des Kreisverkehrs. So wie ich die Situationen von Kreisverkehren in den letzten Dekaden meiner Beobachtungen einschätzen kann, halten sich selbst mit den (vorgeschriebenen!) Furtmarkierungen die wenigsten Autofahrern an das Vorrang- und/oder Rücksichtsnahmegebot. Ich kenn das zu genüge aus persönlicher Erfahrung. D.h. es muss - geht es wirklich um Sicherheiten - ein "Vorfahrt-gewähren-Zeichen" vor jeder Querung der Fahrbahn aufgestellt werden. Das jedoch kommt einer Diskriminierung gleich. Kfz = rein in den Kreisverkehr, zwei Ausfahrten später wieder raus. Radfahrer = halten, queren bis Insel, halten, queren bis Radweg, halten vor der nächsten Straße, queren bis Insel, halten, queren bis Radweg, dann erst weiterfahren. Bei einem starken Verkehr ist hier ein klarer Nachteil Radfahrern gegenüber. Bei weniger Verkehr ist das Risiko, dass Radfahrer sich verschätzen und/oder trotz (nicht blinkenden) Kfz-Verkehrs noch drüberfahren, sehr groß. Ergebnis: Diese Verkehrsführung gehört zu den besonders riskanten. Auch wenn hier noch nichts passiert sein sollte.

.





--------------------
Gruß, DJ

-----------------------

Cycleride - eine Initiative von Radfahrern für praxistaugliche Radverkehrspolitik.
www.cycleride.de
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andymon
Beitrag 08.06.2015, 20:33
Beitrag #90


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



Zitat
MPU-Forum bezeugt ja durchaus, dass auch mit vollkommen fahruntüchtigen Kraftfahrern zu rechnen ist

Zitat
bekomme ich eine Definition für "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" von dir?
Oder bleibst du bei heißer Luft?


Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit = jeden vernünftigen Zweifel ausschließend, ca. 99,8% Ich weiß nicht wie hoch der Anteil der 1,5 Promille Kraftfahrer wirklich ist....
Ich will und wollte diesen Satz auch nicht in einem Gutachten verwenden sondern veranschaulichen, dass ich als Verkehrsteilnehmer nicht damit rechnen muss, bzw. nicht derart das ich mein Fahrverhalten darauf einstelle, dass mir heute einer dieser 0,2% Kraftfahrer mit 1,5 Promille im Turm über den weg fährt. Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich als VT maximal mit einem 0,49 Promille beeinflussten Kraftfahrer auf dem Plan haben muss ... was noch immer relativ viel ist.
Ich muss demgegenüber aber durchaus mit Radfahrern bis 1,59 Promille rechnen und je nach Gegend und Uhrzeit auch recht häufig, 1,59 deshalb weil es ja nicht verboten ist....

Dann wollte ich sagen, das ich die Geschwindigkeitsangaben der Radler nicht gemacht hab, ich habe die hier nur wiederholt. Und ich halte es für sinnvoll, dass die diejenigen, die sich eine Fahrbahn teilen einen gewissen Grundkenntnisstand haben sollten - da das aber nicht Bedingung ist um ein Fahrrad auf der Bundesstraße zu bewegen - verlangt die StVO von mir dass ich die Möglichkeit in Betracht ziehe einen Radfaher ohne nennenswerte Kenntnisse vor mir zu haben. Ich finde das ungünstig.

LKW über 7,5t sollten -da bin ich dafür i.gO. generell aufgrund der Tonnage mit 30 unterwegs sein. 50 sind innerorts zu schnell, insbesondere wenn man überlegt, das der a.g.O. nur 10km/h schneller darf. Insofern hat der Schreiber hier absolut Recht ein 40tonner mit 50 durch einen Ort ist auch eine Zeitbombe. Ansonsten wollte ich nur einwerfen, dass der BKAt, bei Geschwindigkeitsverstößen die Tonnange und Art der Ladung im Ansatz beachtet. Die könnte in der Tat auch mit zunehmendem ZGG auch noch mal anziehen, fände ich vernünftig. Darüber hinaus haben LKW gewerblich einen Fahrtenschreiber .... wird ein Fahrer z.B. gelasert, wir hier schnell mal die Strecke ausgewertet .... und der Vorwurf dann auch die Anzahl und Zeitdauer der Verstöße ausgeweitet.

Meine Beobachtung am letzten WE, natürlich meine subjektive Wahrnehmung und nicht repräsentativ....
70% der Radfahrer, erfüllen die von Euch hier propagierten Betriebsbedingen weder, persönlich erst recht nicht durch ihr Fahrrad (Grackel). 30% waren auf guten Tourenrädern ordentlich gepackt und auf dem Radweg, zügig aber nicht mehr als 30km/ (geschätzt) unterwegs. Die meisten waren zum Glück auf Ihrem Sonderweg -und waren dort gut aufgehoben. Von den mit guten Fahrrädern ausgerüsteten traf ich nur einen auf der Fahrbahn (Rennrad, Rennbekleidung, mit mehr Bauch als Bein) - allerdings erreichte der an keiner Stelle mehr als 35 km/h. Diesen Radler habe ich auf der B102 zwischen Pritzerbe und Premnitz angetroffen, ich konnte lange Zeit nicht überholen und bin mit knapp 30/ 35km/h hinterher gefahren.... es kam an diesem WE dann wieder 1x für einen erschrockenen Überholer.... Wobei ich diesen Radweg bis Döberitz für absolut nutzbar halte... und der "Rennfaher" dort auch ziemlich allein gewesen wäre.... Der Radweg ist Breit und absolut eben -keine Schotterfelder!

Zitat
Was bei einem langen Pass? Willst Du sagen, das alles was dort gefahren wird, ist dermaßen gefährlich, dass man das ohne die von Dir genannten Regulierungsmaßnahmen (Versicherung, Helm, Bremslichter, Blinklichter, etc.) niemals zulassen darf?

Einen Pass mit dem Rad zu sicher zu befahren ist nicht ohne!! "Jeder" sollte das nicht ohne weiteres tun, auch wenn alle diese Dinge dabei hat. Wenn es ums dürfen geht -darf ein Radler die Vmax auch auf der Straße nicht überschreiten, die meisten Passabfahrten und Gefällestrecken haben auch für die Herunterfahrer Limits. Der Radfahrer sollte auch Bergab nur so schnell fahren, dass er sein Fahrrad noch sicher beherrscht. Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Radfahrer für die ein Radweg gebaut wurde ihre Fahrrad bergab mit 70-80 nicht mehr beherrschen, die haben Glück wenn sie ohne Zwischenfall ankommen. Logisch kann man bei entsprechendem Gefälle irre schnell werden, sicherer auf der Straße ist es dann in jedem Fall -jedenfalls für alle anderen auf gleichem Weg die sinnig fahren wollen&müssen und eben einbremsen.
Die Sache mit der Passfahrt ist wohl eher die, dass nur der runter fährt, der vorher hoch gefahren ist... und dass schaffen i.d.R. nur Leute die wirklich Radfahren können.... Ottonormal Radfahrer auf einer Passstraße? Das will mir hier doch keiner als gesund und ungefährlich verkaufen? Die Leute die solche Gefällstrecken, wie sie hier angesprochen werden im vollen Lauf nehmen ... den ist wenn einer/etwas auch den Weg/Straße tritt nicht mehr zu helfen... Ein Verbremser vor der Serpentine... klatsch.. Allerdings kenne ich so auf Anhieb auch keine Passstraße mit Radweg.... und wenn ich in Slowenien Passe mit dem PKW fuhr, war das Überholen Bergauf meist kein Problem, weil die Fahrer meist kurz vor Stillstand... Bergab war das überholen unnötig. Radfahren an starken Gefällen ist ein größeres Risiko für den Radfahrer daran ändert letztlich auch der Radweg nichts, dass will ich glauben.
Außerdem sind die Beispiele von schnell und effizient fahrenden, voll das Gerät beherrschenden auch Passtraßen hoch und runter schnell und sicher fahrenden Radfahrern zu exotisch. Exotisch insofern, dass es nicht die Mehrheit der Radler repräsentiert... und für eben diese Mehrheiten sind die Radwege... Es gibt sicher diese Radfahrer, die den hier oft beschriebenen Stil sauber und sicher fahren, ist mir auch klar und nachvollziehbar warum die lieber auf die Straße wollen ... nur ist das wohl und ich meine das jetzt nicht böse: Eine Minderheit in der an sich schon nicht so großen Gruppe der Radfahrer.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
umeier
Beitrag 09.06.2015, 00:06
Beitrag #91


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 310
Beigetreten: 25.06.2013
Wohnort: Taufkirchen
Mitglieds-Nr.: 69003



@Andymon, ich glaube aus anderen Postings von Dir herausgelesen zu haben, dass Du bei der Polizei oder einer artverwandten Organisation tätig bist? Dann fände ich es durchaus ein Zeichen von Professionalität die richtige Terminologie, also "Fahrbahn" statt "Straße" zu verwenden. Und auch wenn ich völlig danebengegriffen haben sollte: Die saubere Verwendung der Begriffe erleichtert die Diskussion.
Soviel zur Einleitung ;-)

Ich verstehe nicht ganz auf was Du hinauswillst: Geht es Dir um die Sicherheit der Radfahrer? Oder um die nicht durch langsamere Fahrzeuge gebremste Verwendung der Fahrbahn mittels Kraftfahrzeug?
Ich fahre jeden Tag mit dem Radl zum Dienst und wieder retour (daran sind übrigens mein Dienstherr und der Amtsarzt schuld ...), tägl. zwischen 25 und 30 km, je nach Streckenwahl (süd-östlicher Landkreis München <-> M-Stadtmitte). Der größte Teil der dabei zwangsweise verwendeten Radwege sind - mit Verlaub - lieblos hingerotzter Mist mit blauem Schild. Ein kurzes Stück einer angeblich für den motorisierten Verkehr superwichtigen Straße muss ich dann sogar auf der Fahrbahn fahren weil dort angeblich kein Platz für einen Radweg ist (dafür müssten dann Parkplätze weichen. Huh!) Geht komischerweise.
Ich bin ein reichlich übergewichtiger Mittvierziger, ausser Radlfahren treibe ich keinen Sport. Geschwindigkeiten von 25km/h in der Ebenen sind relativ problemlos möglich, 30 km/h gehen, wenn auch mit deutlich erhöhtem Puls. Als Raser fühle ich mich nicht, in will einfach nur innerhalb sinnvoller Zeit am Ziel sein. Die Geschwindigkeit ist das Resultat täglicher Praxis. Mein Bock ist sauschwer, enthält alles was gut, teuer und sicher ist (BUMM, SON, Magura, alles was an Reflektoren so gefordert wird etc.), Versicherungen vorhanden, Fahrerlaubnis Klasse II vorhanden. Steuern werden für ein Kfz entrichtet, das sich die meiste Zeit in einer privaten TG befindet und dadurch noch nicht einmal öffentlichen Parkplatz belegt.

Langer Rede kurzer Sinn: ich fühle mich auf meinem Radl als vollwertiger, sachkundiger und regeltreuer Verkehrsteilnehmer und möchte nichts anderes als als solcher wahr- und ernstgenommen zu werden. Mich da zu bewegen zu können, wo man das als Führer eines Fahrzeugs halt so macht (und wo der Verordnungsgeber das als Regelfall auch haben will) und nicht mit irgendwelchen Lollis abgespeist werden. Auf untermaßigen Wegelchen, auf denen man alles abstellen kann was anderswo dem "richtigen" Verkehr im Weg stehen würde (meine Lieblinge: temporäre Haltverbotsschilder, idR deutlich zu niedrig, mit querstehenden Fußplatten).

Verhalten eines Teils der Radfahrerschaft: Ja, das ist mitunter schon schlimm. Teilweise gedankenlos, teilweise hirnlos, teilweise aber auch anerzogen. Thema hier immer wieder: vollkommen hirnrissige Radverkehrsführungen: Mal gemeinsamer Rad/Fußweg, gerne auch links, mal wieder nicht, mal Freigabe, mal nicht. Radwege werden mit Furten auf Gehwege geführt.
Wie soll den der nicht-VP-lesende Radler auch nur ansatzweise erkennen wann er sich richtig, gewünscht, falsch, unerwünscht verhält? Ist doch alles save solange er der Fahrbahn fernbleibt und einen Styroporhut trägt. (Ja, Helm trage ich auch. Drei Mediziner in der Familie ... irgendwann gibt man resigniert auf. Und als Astabweiser schätze ich ihn sehr ... auch ein Thema auf Radwegen: Profilfreiheit)

Gegen Fehlverhalten von Radfahrern hilft mE nur das alte Prinzip: "lernen durch Schmerzen". Weh tut beispielsweise der Griff ins Portemonnaie. Also grüne Männchen (Bayern) mit roter Kelle und Quittungsblock übers Land verteilen und mahnen wo zu mahnen, bebussen wo zu bebussen ist.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
Explosiv
Beitrag 09.06.2015, 05:26
Beitrag #92


Mitglied
********

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 10597
Beigetreten: 23.10.2013
Wohnort: NRW
Mitglieds-Nr.: 70368



Zitat (umeier @ 09.06.2015, 01:06) *
...

Hi
sehr entspannter und zutreffender Beitrag, kann ich sofort unterschreiben. wavey.gif

Außer, dass ich kein LKW fahren darf rolleyes.gif

Zitat (Don Jusi @ 08.06.2015, 08:34) *
Ich wollte aber eigentlich nur aufzeigen, dass wer wirklich effektiv mit dem Rad seine Alltagsstrecken bewältigen möchte, zumeist zum Rennrad greift, weil er hier eben wenig Gewicht und geringe Rollwiderstände hat. Die nicht 100%ige StVO-konformität wird im Allgemeinen geduldet, weil die Polizisten sehr wohl wissen, dass auch Kfz keine Speichenreflektoren haben, StVO-Lampen auch heute noch schlichtweg nicht ausreichen (und nicht-StVO-konforme Strahler eingesetzt werden - von den ernsthaften (!) radfahrenden Verkehrsteilnehmern). Im Übrigen führe ich meine Beleuchtung in aller Regel mit.


Hi
was hindert einen auf dem RR, StVzO-konform unterwegs zu sein?
Ich fahre Pedalplatten mit Reflektoren an den Klickpedalen, Reflektoren vorne und hinten und an den Speichen wie vorgeschrieben, 2 Batterierücklichter hinten wegen Redundanz, ständig montiert wegen vernachlässigbarem Gewicht.
Für vorne gibt es eine StVzO-konforme Akkuleuchte von Sigma mit dickem Akku für wenigstens 4 Stunden Fahrt.

Wer nicht gerade Rennen fährt, für den sind weder Luftwiederstand noch Gewicht der Sicherheitsausrüstung relevant. Und wer Angst hat, sein Rad sähe mit dem ganzen Kram nicht mehr schick aus, hat ein ganz anderes Problem.
Wer mich bei unsichtigem Wetter oder Dunkelheit übersehen will, muss sich schon anstrengen.
Nicht, dass es der eine oder andere doch geschafft hat.... ranting.gif


--------------------
Go to the top of the page
 
+Quote Post
klausimausi
Beitrag 09.06.2015, 06:05
Beitrag #93


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4352
Beigetreten: 24.06.2005
Wohnort: Erlangen
Mitglieds-Nr.: 10655



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 13:17) *
Wer als Verkehrsteilnehmer einem Kraftfahrer begegnet -darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das dieser Dank Führerschein einen fahrerischen mindest Ausbildungsstand hat und die Verkehrsregeln zu mindest weitgehend kennt und nicht mehr als 0,5 Promille im Blut hat
Nein, davon kann man nicht ausgehen.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das hier gemeint. Und damit liegst du mit deiner Aussage meilenweit daneben.

Und mit allem, was du so schreibst, kommt mir der Eindruck, dass du - ausser vielleicht bei ein oder zwei Handvoll Gelegenheiten während des Sommers in deiner Freizeit - nicht Rad fährst.

Du beschreibst das, was für mich persönlich die typische Windschutzscheibensicht vieler Autler darstellt:
Die "Ich fahr auch Rad"-Mentalität eines, der sicheren Überzeugung ist, die Realtität an seinem Beispiel zu erklären.


Gruß
Klaus


--------------------
@HeinerHainer schrieb: "Man kann eigendlich jedem Radfahrer nur raten keine Radwege zu befahren."
@Hane anwortete: "[loriot]Ach?[/loriot]"
@Mitleser meint darauf hin: "Ja, nun auch aus juristischer Sicht; bislang nur aus Selbsterhaltungstrieb&Co."
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Ostfriese69
Beitrag 09.06.2015, 08:40
Beitrag #94


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1154
Beigetreten: 27.12.2010
Mitglieds-Nr.: 56866



Zitat (Andymon @ 05.06.2015, 13:17) *
Das mag so sein. Aber darum gehts nicht. Wer als Verkehrsteilnehmer einem Kraftfahrer begegnet -darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das dieser Dank Führerschein einen fahrerischen mindest Ausbildungsstand hat und die Verkehrsregeln zu mindest weitgehend kennt und nicht mehr als 0,5 Promille im Blut hat. Das jemand ohne diese Dinge unterwegs ist -damit muss man nicht rechnen.


Ist ja schön, wenn man davon ausgehen kann, dass die Verkehrsregeln weitestgehend gekannt werden. Noch schöner wäre es, wenn man davon ausgehen dürfte, dass zumindest Vorfahrt- und Vorrangregeln auch eingehalten werden!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Don Jusi
Beitrag 09.06.2015, 10:54
Beitrag #95


Mitglied
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 409
Beigetreten: 05.04.2005
Wohnort: Region Stuttgart / Baden-Württemberg
Mitglieds-Nr.: 9152



@umeier: Hervorrragend, danke!

@Explosiv: Du hast einen großen Rückstrahler am Rennrad? Das möchte ich sehen! Reflektoren selbst habe ich auch jeden Menge, so ist es nicht.

@Andymon: Zu den Promille: Gerade wenn Du sagst, Radfahrer dürfen weitgehend besoffen sein, sollte das für uns Fahrbahnradler eine weitere Steilvorlage sein, Radwege nicht zu benutzen. Denn diese sind v.a. i.g.O. zumeist Zwei-Richtungs-Rad-/Fußwege. Auf den Gedanken bin ich echt noch nicht gekommen, da muss ich ja sogar als Fußgänger abends Angst haben. Also die Angst vor der Fahrbahn schürt dieser Einwurf bei mir nicht gerade.

Im Gegenteil: Fährt ein Besoffener auf der Fahrbahn, ist er normalerweise etliche Meter weg von mir und wenn er DANN noch zu nahe kommt, also so besoffen ist, dass er einen gehörigen Seitenschlag hat, kann ich dennoch besser ausweichen, weil mehr Platz.

Zu den Pässen und Tempi jenseits der 70: Du warst noch nie im Mittelgebirge oder gar Hochgebirge scheint mir. Im Sommer findest Du in den Schweizer, Österreichischen, Französischen Alpen haufenweise Radfahrer, zumeist Radsportler. Aber hierüber "exotisch" zu schreiben ist einfach nur falsch. Gerade die bergigen Radveranstaltungen ziehen dermaßen viele Menschen aus allen Herren Ländren an, dass sie mitunter in wenigen Stunden ausgebucht sind. Z.B. Ötztaler Radmarathon, Dolomiten Radmarathon, oder - bei mir um die Ecke - Alb Extrem Ottenbach. Und wohlgemerkt handelt es sich um Marathons, also nicht nur einen kleinen Pass hoch und wieder runter. Nein, mehrere 100 km und etliche 1000 HM. Und wie sollen das die Teilnehmer nur schaffen, wenn es so exotisch ist, steile Berge zu fahren?

Und nicht nur in Bayern und Baden-Württemberg geht es zuweilen extrem bergauf und bergab. Im Stuttgarter Raum kommt das Problem dazu, dass sehr viele Menschen in sehr vielen Ortschaften dicht gedrängt wohnen und in jeder Himmelsrichtung etliche Höhenmeter vor sich haben. Mein Weg zur Arbeit und zurück kommt bei 48 km auf 550 HM. Das ist die kürzeste und einfachste Strecke. Und es geht noch deutlich verschärfter. Guck Dir mal die Strecke Neckartailfingen - Aichtal-Grötzingen oder auch Dettingen/Erms - Frickenhausen an. Und das wird durchaus auch mit dem Rad gefahren!

Also: Nur weil es bei Euch kaum Hügel gibt, ist nicht alles, was Hügel oder Berge fährt exotisch. Und 70 bin ich schon als 10-jähriger gefahren, auch wenn ich heute bei meinen Kindern etwas Angst hätte, würden sie selbst so schnell fahren (tun sie (noch) nicht). Aber Du merkst es selbst: Sicheres Fahren beginnt mit einem guten Fahrrad und gutem Fahrkönnen. Radwege - kommen statistisch nicht dabei vor. Bitte such mal selbst danach.

.





--------------------
Gruß, DJ

-----------------------

Cycleride - eine Initiative von Radfahrern für praxistaugliche Radverkehrspolitik.
www.cycleride.de
Go to the top of the page
 
+Quote Post
klausimausi
Beitrag 09.06.2015, 11:29
Beitrag #96


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4352
Beigetreten: 24.06.2005
Wohnort: Erlangen
Mitglieds-Nr.: 10655



Zitat (Don Jusi @ 09.06.2015, 11:54) *
@Explosiv: Du hast einen großen Rückstrahler am Rennrad? Das möchte ich sehen! Reflektoren selbst habe ich auch jeden Menge, so ist es nicht.
Ich heisse zwar nicht @Explosiv, aber ich habe einen am RR rolleyes.gif


--------------------
@HeinerHainer schrieb: "Man kann eigendlich jedem Radfahrer nur raten keine Radwege zu befahren."
@Hane anwortete: "[loriot]Ach?[/loriot]"
@Mitleser meint darauf hin: "Ja, nun auch aus juristischer Sicht; bislang nur aus Selbsterhaltungstrieb&Co."
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Andymon
Beitrag 09.06.2015, 11:57
Beitrag #97


Neuling
**

Gruppe: Members
Beiträge: 46
Beigetreten: 21.01.2014
Mitglieds-Nr.: 71288



lieber klausimausi, in welcher Form ich einen Begriff verwende, das darfst Du mir überlassen. Du musst mich nicht über Mathematische Wahrscheinlichkeitstheorien agitieren. Das hilft nichts. Und was ich konkret gemeint habe, das habe ich versucht Dir zu erklären, das willst Du nicht verstehen. Bevor Du also Freitheit einforderst, lass anderen die Entscheidung welcher Bedeutung sie einer Wortwahl beimessen wollen.
Du argumnetierst ständig man möge Dir die Freiheit der Entscheidung lassen, auf welcher Fahrbahn Du mit dem Rad fährst. Du selbst gestehst anderen nicht mal eine individuelle Nutzung eines Begriffes, einer Floskel zu und schreibst vor, wie dieser Begriff zu verwenden ist.

Zitat
Ist ja schön, wenn man davon ausgehen kann, dass die Verkehrsregeln weitestgehend gekannt werden. Noch schöner wäre es, wenn man davon ausgehen dürfte, dass zumindest Vorfahrt- und Vorrangregeln auch eingehalten werden!


Der Punkt ist, dass Du eben genau davon ausgehen darfst, vor Gericht wird Dir keiner einen Vorhalt machen können - Du musst nicht mit derart grobem Fehlverhalten rechnen. Du musst nicht damit rechnen, das der Kraftfahrer ohne Führerschein unterwegs ist oder die Vorfahrtregeln absichtlich oder aus Unkenntnis missachtet. Genauso wenig musst Du mit einem betrunkenen Kraftfahrer rechnen -nicht weil es diese nicht gibt. Sondern weil es eben nicht der "Regelfall" ist, der die Basis bildet sondern die Abweichung von dieser Regel mit empfindlicher Strafe verboten ist. Den gleichen Betrachtungsmaßstab kann ich als Kraftfahrer beim Radfahrer nicht annehmen. Kein Radfahrer muss einen Führerschein haben, ich kann also zu meiner Verteidigung z.B. nicht argumentieren "Ich ging davon aus, ich habe hier einen von den 80% der Radler mit Führerschein ... und er weiß das...". Ich finde es schon bedenklich, dass man als Radfahrer mit 1,59 Promille auf öffentlichen Straßen Radfahren darf.... und ich als Kraftfahrer sowas mit einplanen muss.

Und ich bin so frei, trotz meines Berufes Fahrbahn und den Begriff der "Straße" zu verwenden. Weil ich einfach keine Lust habe auch in einer Forumsdiskussion noch so akribisch zu sein, als wäre es eine VU-Aufnahme.

Zitat
Ich wollte aber eigentlich nur aufzeigen, dass wer wirklich effektiv mit dem Rad seine Alltagsstrecken bewältigen möchte, zumeist zum Rennrad greift, weil er hier eben wenig Gewicht und geringe Rollwiderstände hat. Die nicht 100%ige StVO-konformität wird im Allgemeinen geduldet, weil die Polizisten sehr wohl wissen, dass auch Kfz keine Speichenreflektoren haben, StVO-Lampen auch heute noch schlichtweg nicht ausreichen (und nicht-StVO-konforme Strahler eingesetzt werden - von den ernsthaften (!) radfahrenden Verkehrsteilnehmern). Im Übrigen führe ich meine Beleuchtung in aller Regel mit.

Das wir in aller Regel deshalb geduldet, weil die Ahndung eines solchen Verstoßes eine tagesfüllende Aufgabe werden kann. Am Anfang einer solchen Ahndung stellt sich die Frage für den Beamten, ob er einschritten will, hier hat er Ermessen. Entscheidet er sich für den Eingriff muss er den durchziehen.
Worst-Case:
1. der angetroffene Rennradler hat weder Ausweise noch sonstige Unterlagen dabei, an Hand derer sich die Identität feststellen lässt. An wen soll ich meine Owi-Anzeige adressieren? Folge: Ich frage nur nach diesen bzw. Spreche die kostenpflichtige Verwarnung nur aus, wenn ich vorher abgecheckt habe, der kann sich ausweisen oder ich habe ein großes Auto dabei, um notfalls den Radler samt Rad zur Identitätsfeststellung einzupacken.
2. Will ich den Verstoß richtig ahnden, muss ich umfangreich Beweise sichern, mindestens viele viele Fotos. Die entsprechend aufgearbeitete Anzeige ist steht mit der im Raume stehenden Strafe in keinem Vrhältnis. Im Einzelfall ist ggf. das ganze Rad Beweismittel und muss sichergestellt werden. Das alles ist ein zeitlich logistischer Aufwand für ein max. 20,-€ Verwarngeld, der am Ende vom Gericht als "unverhälnismäßig" kassiert wird.
3. Ich habe einen Radfahrer, mit nicht vorschriftsmäßigen Rad, wenn ich die Weiterfahrt verbiete ... muss ich das Verbot durchsetzen, d.h. notfalls in der Lage sein, und den Aufwand betreiben das Rad sicherzustellen.
Der Grund warum bestimmte Sachen geduldet werden liegt daran, das ein Polizeibeamter im laufenden Tagesgeschäft keine Zeit hat so viel Aufriss zumachen um einen 10- 20,-€ Verwarngeld Verstoß zu ahnden. Beim Licht ist man i.d.R. froh, wenn der Radler eine funktionierende Beleuchtung, einsatzbereit
Zitat
dabei
hat -was selten genug vorkommt.
@Umeier
Gegen Deinen Sport ist doch nichts einzuwenden, ich hoffe Du zwängst Dich dazu nicht in ein Gerolsteiner-Dress.
Und wie gesagt, es geht mir auch nicht um:
Zitat
Auf untermaßigen Wegelchen, auf denen man alles abstellen kann was anderswo dem "richtigen" Verkehr im Weg stehen würde (meine Lieblinge: temporäre Haltverbotsschilder, idR deutlich zu niedrig, mit querstehenden Fußplatten).

Es geht um Radweg aus Prinzip verweigern, auch wenn der geeignet ist. Das die Nutzung eines vollgestellten Radweges unzumutbar wird, wenn der Radler im Slalom um Hindernisse fahren muss .... Oder durchaus zum Unsinn wird .... wenn er sich alle zwei Kilometer mit Ampel von die Linken auf die Rechte Seite der Fahrbahn verlegt und der Radler an jeder Milchkanne zum halten gezwungen wird... Von diesen Situationen rede ich nicht, da habe ich durchaus Verständnis für den Unmut und die Reaktion auf der Straße zu fahren...
Es gibt aber jeden Falls nehme ich das bei meinen langsamen WoMo-Touren durch Deutschland wahr ... vorallem Außerorts auch für Schnelle-Radfahrer sehr gut ausgebaute Radwege, die separat geführt werden. Es gibt inzwischen sogar viele schöne alternativ-Strecken, Fahrradstraßen, die ganz ohne Kraftfahrzeuge allein den Radfahrern vorbehalten bleiben.

Und ich möchte nochmals betonen, dass der hier immer als Beispiel zitierte Radfahrer, der sich selbst als Fahrzeugführer wahrnimmt, nicht die Mehrheit der Radler darstellt. Und Radwege sind eben unter Blickwinkel auf eben diese gebaut.
Mal sehen, ich werde mal eine Fotosammlung der Fahrräder anlegen die mir im Alltag so begegnen...
Und mein Anliegen ist, das Radfahrer und Kraftfahrer sich gegenseitig nicht behindern, dazu gehört auf der einen Seite Verständnis dafür wenn u.U. mal ein Radweg ignoriert wird.... dazu gehört aber auch, das der Radweg nicht aus Prinzipienreiterei ignoriert wird und links liegen bleibt -weil auch dieses Verhalten u.U. Streßreaktionen hervorruft die niemandem nutzen. Was die Grundsituation in bergigen Gebieten und den dortigen örtlichen Besonderheiten angeht ... da kenne ich mich wenig aus. Meine Erfahrung als und mit Radfahrern spielt sich vorwiegend im Flachland ab.
Es geht hier auch nicht um Ausnahmetalente, die auch mit 70 bergab die PKW überholen und ihr Rad noch beherschen, es geht um Durchschnittsradfahrer... Nicht um Radsportveranstaltungen zu denen die Straße gesperrt ist und die Limits entfallen. Es ist doch so, das auf Pass und Gefällstrecken auch bzw. gerade Bergab aus gutem Grund Geschwindigkeitslimits gelten, oft genug 60 bzw. 70km/h z.T. sogar weniger. Ich könnte mein WoMo bei 12% Gefälle auch auf 100km/h bringen nur wäre das Wahnsinn. Ab einem bestimmten Gefälle schafft mit mit fast jedem Rad die 100er Marke, doch dürfte nicht jedes Rad für diese Geschwindigkeit gebaut sein- anders als beim KFZ gibt es bei Rädern keinen Nachweis über bauartbedingte Höchstgeschwindigkeiten. Wenn man hier einigen zuhört muss man wohl damit rechnen bergab auch von einem Radfahrer überholt zu werden? Nur weil man auch mit dem Rad an einigen Stellen 80 und mehr fahren könnte, dürfte das in den meisten Fällen an diesen Stellen den FAHRZEUGFÜHRERN (egal welchen Fahrzeugs) verboten sein. Auch die Limits in den Alpendörfern gelten für alle Fahrzeuge.... Leider ist ein Rennradfahrer nicht so leicht mit dem Laser zu erwischen. Ich war in letzter Zeit nicht mehr so oft in den Alpen.... bin aber sicher die meisten Passstraßen haben Limits, die von einigen Radlern genauso irgnoriert werden wie der beste Radweg....
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Speichenkarussell
Beitrag 09.06.2015, 12:14
Beitrag #98


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 4811
Beigetreten: 04.12.2013
Wohnort: Nürnberg
Mitglieds-Nr.: 70843



Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Und ich möchte nochmals betonen, dass der hier immer als Beispiel zitierte Radfahrer, der sich selbst als Fahrzeugführer wahrnimmt, nicht die Mehrheit der Radler darstellt. Und Radwege sind eben unter Blickwinkel auf eben diese gebaut.

Bei den Radwegen, von denen wir hier sprechen, braucht man bei diesem "Blickwinkel" zusätzlich breite Scheuklappen, um StVO, VwV-StVO und ERA aus der Sicht zu bekommen.


Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Das alles ist ein zeitlich logistischer Aufwand für ein max. 20,-€ Verwarngeld, der am Ende vom Gericht als "unverhälnismäßig" kassiert wird. ...
Der Grund warum bestimmte Sachen geduldet werden liegt daran, das ein Polizeibeamter im laufenden Tagesgeschäft keine Zeit hat so viel Aufriss zumachen um einen 10- 20,-€ Verwarngeld Verstoß zu ahnden.

Demnach bist Du wohl nicht in Köln tätig. Dort scheut die Polizei den Aufwand nicht und - was Wunder - hat dabei auch den Rückhalt der Staatsanwaltschaft.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
henpara
Beitrag 09.06.2015, 12:33
Beitrag #99


Mitglied
******

Gruppe: Members
Beiträge: 802
Beigetreten: 22.07.2013
Mitglieds-Nr.: 69309



Zitat
Es geht um Radweg aus Prinzip verweigern, auch wenn der geeignet ist.

Das ist in der Tat hirnrissig, wobei man jetzt wieder anfangen könnte darüber zu streiten, ab wann ein Radwege "prinzipiell" geeignet ist und ich wette, da gehen dann Deine Meinung und die von einigen "Verweigerern" sehr weit auseinander.

Zitat
Das die Nutzung eines vollgestellten Radweges unzumutbar wird, wenn der Radler im Slalom um Hindernisse fahren muss .... Oder durchaus zum Unsinn wird .... wenn er sich alle zwei Kilometer mit Ampel von die Linken auf die Rechte Seite der Fahrbahn verlegt und der Radler an jeder Milchkanne zum halten gezwungen wird... Von diesen Situationen rede ich nicht, da habe ich durchaus Verständnis für den Unmut und die Reaktion auf der Straße zu fahren...

Das ist aber das, was die regelmäßigen Radfahrer zu spüren bekommen: Den Unmut der Autofahrer. Und der äußert sich nicht selten durch gefährliches Schneiden, Hupen aus 1m Entfernung, zu dichtes Überholen, Nötigen, Vorfahrt nehmen uvm. Täglich zu sehen. Ich wette, im Vergleich ist dein Anliegen weitaus seltener - und daher eigentlich auch wesentlich Irrelevanter, wenn du auch wie oben in einem klitzekleinen noch ausdiskutierbaren Teil Recht hast.
Zitat
Es gibt aber jeden Falls nehme ich das bei meinen langsamen WoMo-Touren durch Deutschland wahr ... vorallem Außerorts auch für Schnelle-Radfahrer sehr gut ausgebaute Radwege, die separat geführt werden. Es gibt inzwischen sogar viele schöne alternativ-Strecken, Fahrradstraßen, die ganz ohne Kraftfahrzeuge allein den Radfahrern vorbehalten bleiben.


Was du nicht wahrnimmst, ist aber, dass nicht jeder Radfahrer in die Richtung möchte, in die der achso tolle Radweg führt. Vor allem bei "separat" geführten. Reicht schon, wenn man abbiegen möchte. Von der Fahrbahn aus, kein Problem. Vom Radweg ist es auch einmal kein Abbiegen, sondern eine Fahrbahnkreuzung, man muss also auf 2 Richtungen achten, statt nur auf eine (Linksabbiegen).

Zitat
Der Grund warum bestimmte Sachen geduldet werden liegt daran, das ein Polizeibeamter im laufenden Tagesgeschäft keine Zeit hat so viel Aufriss zumachen um einen 10- 20,-€ Verwarngeld Verstoß zu ahnden. Beim Licht ist man i.d.R. froh, wenn der Radler eine funktionierende Beleuchtung, einsatzbereit

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass eben die Fauxpas der Radler im Gesamtverkehrskontext vor allem was Risiko, Unfallträchtigkeit und Schädigung angeht, dermaßen vernachlässigbar sind, dass auch unsere Polizei das mittlerweile erkannt hat und die Prioritäten entsprechend setzt? (Wunschdenken meinerseits, bei uns sieht es überhaupt nicht danach aus)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
HeinerHainer
Beitrag 09.06.2015, 12:37
Beitrag #100


Mitglied
*******

Gruppe: Members 1000+
Beiträge: 1242
Beigetreten: 06.08.2013
Mitglieds-Nr.: 69500



Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Zitat
Ist ja schön, wenn man davon ausgehen kann, dass die Verkehrsregeln weitestgehend gekannt werden. Noch schöner wäre es, wenn man davon ausgehen dürfte, dass zumindest Vorfahrt- und Vorrangregeln auch eingehalten werden!


Der Punkt ist, dass Du eben genau davon ausgehen darfst, vor Gericht wird Dir keiner einen Vorhalt machen können - Du musst nicht mit derart grobem Fehlverhalten rechnen.!


Wenn nicht jeden Tag Tausende von Radfahrern damit rechnen würden, das Ihnen durch Autofahrern die Vorfahrt genommen wird, würde es mit der Unfallstatistik in Deutschland sehr Schlecht aussehen. Fährst du wirklich Fahrrad?


Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
... oder die Vorfahrtregeln absichtlich oder aus Unkenntnis missachtet.


Wirklich, fährst du Fahrrad?

Da wird von den Rechtsabbiegern extra geschaut ob der Radfahrer einen auch gesehen hat und dann abgebogen. Der Autofahrer weis dann ja, das der Radfahrer bremsen wird, hat ihn ja gesehn.

Fährst du echt Fahrrad?

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
... und ich als Kraftfahrer sowas mit einplanen muss.


Nö, aber das dem Radfahrer im Zweifelsfall seine Haut wichtiger ist, wie das er Recht hatte, das weis der Kraftfahrer genau und einige nutzen genau das wissentlich aus.

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Beim Licht ist man i.d.R. froh, wenn der Radler eine funktionierende Beleuchtung, einsatzbereit dabei hat -was selten genug vorkommt.


Die springst von einer Pauschalen Behauptung zur anderen. Argumente die dir Aufzeigen dass das Blödsinn ist, ignorierst du.

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Und wie gesagt, es geht mir auch nicht um:
Zitat
Auf untermaßigen Wegelchen, auf denen man alles abstellen kann was anderswo dem "richtigen" Verkehr im Weg stehen würde (meine Lieblinge: temporäre Haltverbotsschilder, idR deutlich zu niedrig, mit querstehenden Fußplatten).

Es geht um Radweg aus Prinzip verweigern, auch wenn der geeignet ist. Das die Nutzung eines vollgestellten Radweges unzumutbar wird, wenn der Radler im Slalom um Hindernisse fahren muss .... Oder durchaus zum Unsinn wird .... wenn er sich alle zwei Kilometer mit Ampel von die Linken auf die Rechte Seite der Fahrbahn verlegt und der Radler an jeder Milchkanne zum halten gezwungen wird... Von diesen Situationen rede ich nicht, da habe ich durchaus Verständnis für den Unmut und die Reaktion auf der Straße zu fahren...
Es gibt aber jeden Falls nehme ich das bei meinen langsamen WoMo-Touren durch Deutschland wahr ... vorallem Außerorts auch für Schnelle-Radfahrer sehr gut ausgebaute Radwege, die separat geführt werden. Es gibt inzwischen sogar viele schöne alternativ-Strecken, Fahrradstraßen, die ganz ohne Kraftfahrzeuge allein den Radfahrern vorbehalten bleiben.


Doch genau um die Blödsinnigen Radwege geht es! Gute Radwege würde jeder gerne benutzen, nur finden tut man keine. Deine Beispiele haben ja auch nix gebracht. Wer mit dem Fahrrad mit möglichst wenig gefährdung von A nach B kommen will, wird auf Dauer Radwege wo es geht meiden. Nicht aus Prinzip, sondern einfach aus Erfahrung.

Nochmal, du fährst in Echt Fahrrad?

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Und ich möchte nochmals betonen, dass der hier immer als Beispiel zitierte Radfahrer, der sich selbst als Fahrzeugführer wahrnimmt, nicht die Mehrheit der Radler darstellt. Und Radwege sind eben unter Blickwinkel auf eben diese gebaut.


Und warum soll ich mich dann da aufhalten, wenn die gar nicht für mich gebaut sind?

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Mal sehen, ich werde mal eine Fotosammlung der Fahrräder anlegen die mir im Alltag so begegnen...


Such mal lieber ein paar deiner tollen Radwege. Es gibt sogar einen Thema wo man gute Radwege posten kann. Nur die guten Radwege fehlen leider auch da.

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
Und mein Anliegen ist, das Radfahrer und Kraftfahrer sich gegenseitig nicht behindern,


Gute Idee, Autos auf die Autobahn!
Jeder VT behindert durch sein vorhandensein andere VT. Das ist nicht zu verhindern und auch Völlig in Ordnung so.

Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
dazu gehört auf der einen Seite Verständnis dafür wenn u.U. mal ein Radweg ignoriert wird....

Sorry, das scheint bei dir nicht vorhanden zu sein denn
Zitat (Andymon @ 09.06.2015, 12:57) *
dazu gehört aber auch, das der Radweg nicht aus Prinzipienreiterei ignoriert wird und links liegen bleibt

diese Prinzipienreiterei wird von dir und anderen nur Unterstellt. Die Fahrbahnradler können sich auch was schöneres Vorstellen wie zwischen PKW und LKW rumzufahren, Wissen aber aus Erfahrung das die Radwege in Deutschland Leider keine Alternative sind.


--------------------
Gruß Heiner
Go to the top of the page
 
+Quote Post

4 Seiten V  < 1 2 3 4 >
Reply to this topicStart new topic
3 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 3 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:

 



RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 07:31