Fahren bei Dunkelheit in Wildwechselgebieten Einstellungen

[Shania]

Hallo,

Bei und in der Nähe gibt es 3 stark befahrene Bundesstraßen, auf denen fast täglich Wildunfälle in der Dämmerung oder Dunkelheit sind.

Ich habe gelesen, daß durch Fernlicht das Wild angezogen wird.
Dann wird wieder geraten, man solle mit Fernlicht fahren, damit man schneller etwas sieht, und reagieren kann, dann aber, sobald man wild sieht, abblenden.
Ich beobachte, daß sehr viele mit Fernlicht ankommen. Ich selber lasse es aus, weil ich befürchte, es wird dadurch angezogen. Und ich hoffe immer, daß es nicht durch das fernlicht der mit entgegenkommenden Spätabblender aufgescheucht wird, und mir dann vors Auto läuft.

Ich persönlich fahre dann nicht die HZG, sondern etwas langsamer, um (hoffentlich) noch reagieren zu können. Also wenn z. B. 100 erlaubt sind, fahre ich so um die 80.


Ich wüßte gerne, ob Ihr Euch in Wildwechselschwergebieten (heißt das so? ) auch anders als sonst bei Dunkelheit oder Dämmerung verhaltet.
Fahrt Ihr langsamer als sonst?
Fahrt Ihr mit Fernlicht, oder nur mit Abblendlicht?

Liebe Grüße

Shania

[nachteule]

Hallo, Shania,

ein Patentrezept gibt es vermutlich nicht, wenn es darum geht, ob Abblend - oder Fernlicht besser ist.

Grundsätzlich sollte man bei bekannten Wildwechseln noch besser aufpassen, als sonst, aber eine gewisse Vorsicht ist sowieso immer geboten.

Oft sieht man die Tiere auch schon von weitem, wenn das Licht auf die Augen trifft und diese "leuchten".

Ist es möglich, sollte man beim Bremsen oder spätestens, wenn man steht, den Warnblinker einschalten, um andere VT, auch entgegenkommende, zu warnen.

Beim Anfahren nach dem Abbremsen/Halten sollte man weiter vorsichtig sein, denn nicht selten drehen ein oder mehrere Tiere um, und laufen wieder zurück.

Viele Grüße,

Nachteule

[Schorsch]

Ich persönlich fahre dann nicht die HZG, sondern etwas langsamer, um (hoffentlich) noch reagieren zu können. Also wenn z. B. 100 erlaubt sind, fahre ich so um die 80.

Lt. OLG-Urteil ist bereits 60km/h mit Abblendlicht zu schnell - auch ohne Wildsäue.
http://www.verkehrslexikon.de/Texte/Sichtfahrgebot03.php

[Ichtyos]

Ich habe gelesen, daß durch Fernlicht das Wild angezogen wird.

Das habe ich so noch nicht vernommen.

Dann wird wieder geraten, man solle mit Fernlicht fahren, damit man schneller etwas sieht, und reagieren kann, dann aber, sobald man wild sieht, abblenden.

Ich würde bei weiter entferntem Wild erst einmal nicht abblenden, sondern mit Fernlicht und Warnblinker langsam ranrollen. Dann sehe ich immerhin, was sich da tut.

Ich persönlich fahre dann nicht die HZG, sondern etwas langsamer, um (hoffentlich) noch reagieren zu können. Also wenn z. B. 100 erlaubt sind, fahre ich so um die 80.

Siehe Beitrag von @Schorsch.

Ich wüßte gerne, ob Ihr Euch in Wildwechselschwergebieten (heißt das so? ) auch anders als sonst bei Dunkelheit oder Dämmerung verhaltet.
Fahrt Ihr langsamer als sonst?
Fahrt Ihr mit Fernlicht, oder nur mit Abblendlicht?

Ich habe hier im Umkreis von mindestens 50 Kilometern nur Wildwechselgebiete - das steht hier sehr oft. Und wenn es nicht steht, ist das noch lange keine Garantie, dass kein Wildwechsel stattfindet.

Die Schilder nehme ich kaum noch war. Ich gehe immer davon aus, dass mir jederzeit ein Wild vor den Kühler rennen kann.

Ergo: Tempo 70 lt. Tacho und Fernlicht. Wenn ich wegen Gegenverkehr abblenden muss, leichtes Lupfen des Gaspedals.

Einmal habe ich trotzdem ein Reh (bei 60 und Abblendlicht) erwischt - komplett verhindern kann man das nichn. Reh Tod - Auto überschaubar beschädigt (Insassen waren nicht in Gefahr).

In mehr als 20 Jahren war das mein einziger Unfall.

Aber in weit mehr als 20 Jahren

[sitzkuh]

Ich habe gelesen, daß durch Fernlicht das Wild angezogen wird.

Daß das Wild durch Fernlicht angezogen wird, hab ich noch nie gehört, wohl allerdings, daß das Wild durch Fernlicht geblendet wird und deswegen nicht flüchtet. Ich hab's schon ein paarmal erlebt, daß Rehe auf der Fahrbahn waren und mich direkt angeblickt haben, aber wie angewurzelt stehen geblieben sind. Erst als ich das Fernlicht ausgemacht habe, sind sie abgehauen.

Die Tiere verhalten sich übrigens mitunter manchmal merkwürdig: Einmal standen in einer mit Leitplanken gesichterten Kurve zwei Rehe auf der Fahrbahn. Ich hab das Fernlicht ausgemacht und gebremst und schließlich gehupt, um sie zu verscheuchen. Während eines der beiden elegant über die Leitplanke hüpfte und im Wald verschwand, zwängte sich das andere umständlich unter der Leitplanke durch.

[nachteule]

Hallo, Sitzkuh,

wenn Du älter wirst, hüpfst Du auch nicht mehr so einfach über eine Leitplanke.

Viele Grüße,

Nachteule

[mungo]

...................und bei Nachteule macht es die Übung. Er kann es bis zur Pensionierung.

[holoy]

Soweit ich weiß, rennen die Tiere nicht weg, weil sie durch das Licht geblendet werden und danach nicht ins dunkle flüchten wollen. Habe auch schon Rehe gesehen, die einfach über eine Leitplanke gehüpft sind, das stellt kein Hindernis dar.

Fahre hier im Wald so 60-70 je nach Laune und natürlich mit Fernlicht, allgemein im dunklen nicht so schnell, seitdem ich das mit den 60km/h aus den Gerichtsurteilen hier gelesen habe

Manchmal kann man auch in der Ferne erkennen, wie ein Reflektor auf den weißen Pfosten kurz dunkel und wieder hell wird Dann macht es sinn, etwas das Gas zu lupfen.

[blue0711]

Manchmal zweifle ich etwas an Aufmerksamkeit, Seh- und Reaktionsvermögen des durchschnittlichen KFZ-Führers.

IMHO sieht man auch bei 100 noch rechtzeitig ein Hindernis, insbesondere Tiere auf der Fahrbahn, wenn nicht ungünstige Umstände dazu kommen (Nebel, Regen, Allee), die sowieso eine niedrigere Geschwindigkeit erfordern.
Meinereiner zumindest hat schon öfter mit normaler starker Verzögerung sein Fahrzeug noch weit vor einem Tier zum Stehen gebracht. Und eben nicht bloß bei 60.

[Shania]

so hier mal einer der Links, wo zu lesen ist, das Fernlicht nicht hilft, sondern das Wild u. U. noch anlockt:
Wildechsel

Ich bin heute morgen wieder ganz früh im dunklen unterwegs gewesen. Ich bin 70 gefahren, und wurde dann doch schon bedrängelt. War mir aber egal. Später kam dann noch sehr dichter Nebel dazu. Ich hatte ca gefühlte 10 m noch Sicht. Das war dann noch unangenehmer, da man ja dann auch noch nach vorne auf den Straßenverlauf so genau achten muß, und dann nicht auch noch immer auf den u.U. lebhaften Straßenrand achten kann.

[Der Dicke]

Ich fahre mit Fernlicht, sehe ich Wild werde ich langsamer, blende ab, fahre vorsichtig vorbei und blende wieder auf.

[Ichtyos]

Manchmal zweifle ich etwas an Aufmerksamkeit, Seh- und Reaktionsvermögen des durchschnittlichen KFZ-Führers.

IMHO sieht man auch bei 100 noch rechtzeitig ein Hindernis, insbesondere Tiere auf der Fahrbahn, wenn nicht ungünstige Umstände dazu kommen (Nebel, Regen, Allee), die sowieso eine niedrigere Geschwindigkeit erfordern.
Meinereiner zumindest hat schon öfter mit normaler starker Verzögerung sein Fahrzeug noch weit vor einem Tier zum Stehen gebracht. Und eben nicht bloß bei 60.

Bei 100 + Fernlicht passt das auch. Aber zum einen muss man bei einem entgegenkommenden Radler beispielsweise auch abblenden - dann ist halt 60 angesagt. Ich mag halt nicht beim Abblenden auch noch bremsen.

Und bei kurz vor dem Fahrzeug auf die Fahrbahn laufendem Wild hat mal halt mehr Möglichkeiten, die Kollision zu vermeiden.