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> Warnwesten, Nervt nur mich der inflationäre Gebrauch?
Ichtyos
Beitrag 27.01.2012, 23:56
Beitrag #1


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Ich wollte das Thema ab hier nicht ins Off-Topic entführen, deshalb habe ich mal ein neues Thema dazu aufgemacht. rolleyes.gif

Prinzipiell ist ja sicher nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich mit allem Möglichen an rückstrahlenden Dingen in den Straßenverkehr begibt.

Aber: Eine Warnweste sollte IMHO eigentlich - ähnlich wie ein Warndreieck - vor einer ungewöhnlichen Situation warnen - beispielsweise bei einem Unfall, einer Panne (Radwechsel etc.) oder bei Arbeiten auf der Fahrbahn.

Mittlerweile ist es meiner Beobachtung nach so, dass weit über 90 % der Warnwestenträger nur "ganz normal" im Verkehr unterwegs sind. Damit geht meiner Ansicht nach die Warnwirkung der Weste für wirkliche Notfälle verloren.

Wie seht Ihr das?

@Shania und @RapsundRübe: Bitte fühlt Euch nicht von mir angegriffen! Eure Beiträge waren nur der Anlass, meine Gedanken in Worte zu fassen. wavey.gif


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mir
Beitrag 28.01.2012, 00:15
Beitrag #2


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Sichtbarkeit ist halt für Radfahrer wie für Straßenarbeiter ein wichtiges Thema, und bei manchen Witterungsbedingungen wird man mit der Fahrradbeleuchtung schlecht gesehen, insbesondere wenn die immer noch sehr viel helleren Autoscheinwerfer das Fahrradlämpchen überstrahlen.

Ich selber trage eine Art Warnweste (eigentlich nur Gurte), wenn ich bei Nieselregen o.ä. nachts auf Landstraßen unterwegs bin, oder auch auf Wegen, auf denen Autofahrer nicht mit Radverkehr rechnen (z.B. wenn's entlang einer gut ausgebauten Bundesstraße einen nicht befahrbaren Radweg gibt). Das mag mancherorts auch das gesamte Straßennetz umfassen ...

Eine Warnweste ist nicht Notfällen vorbehalten, sondern der Gebrauch ist jedermann gestattet. Sie sind immer dann sinnvoll, wenn man befürchtet, eventuell übersehen zu werden, und ich halte die Dinger dann für besser als Fahrradhelme.

Ob man sich es antut, die Dinger tagsüber bei guten Sichtbedingungen tragen, oder innerorts, wo m.E. die Gefahren im Längsverkehr sehr viel geringer sind als auf einer Landstraße mit zugelassenem Tempo 100 ... also ich tu's sicher nicht. Von mir aus soll das jeder Radfahrer halten, wie er will.


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Ichtyos
Beitrag 28.01.2012, 00:47
Beitrag #3


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Klar - Warnweste tragen ist erlaubt. Und beim Helm bin ich auch Deiner Meinung. wavey.gif

Mir geht es "nur" darum, auf den ersten Blick unterscheiden zu können, ob da jemand normal im Verkehr unterwegs ist oder ob der gerade in einer "Notfalllage" agiert. Aber das wird sich wohl nicht mehr unterscheiden lassen. sadwalk.gif


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CvR
Beitrag 28.01.2012, 00:48
Beitrag #4


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Zitat (Ichtyos @ 27.01.2012, 23:56) *
Wie seht Ihr das?

So wie du...

Zitat (mir @ 28.01.2012, 00:15) *
Eine Warnweste ist nicht Notfällen vorbehalten, sondern der Gebrauch ist jedermann gestattet. Sie sind immer dann sinnvoll, wenn man befürchtet, eventuell übersehen zu werden, und ich halte die Dinger dann für besser als Fahrradhelme.

...und irgendwann darf man dann zu Fuß nicht mehr ohne Warnweste vors Haus - generelle Warnwestenpflicht für alle, die nicht in einem Auto sitzen rolleyes.gif

Um nicht übersehen zu werden, dürfte "normale" auffällige Kleidung genügen. Hell, auch mit Reflektionsmaterial. Aber irgendwo ist's m.E. schon sinnvoll, wenn es zwischen "alltäglichen" Situationen (zu Fuß gehen, Fahrrad fahren) und "außergewöhnlichen" Situationen (Panne oder sonstige deutlich weniger vorhersehbare Arbeiten im Straßenraum) eine besondere, eindeutige Kennzeichnung hat.


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"Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."
Fernand Joseph Désiré Contandin (1903-1971), französischer Schauspieler und Sänger
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mir
Beitrag 28.01.2012, 00:54
Beitrag #5


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Wenn Autofahrer stets ideal aufmerksam wären, Windschutzscheiben nicht anliefen, Scheibenwischer immer sauber wären und keine Schlieren zögen, Autoscheinwerfer ideal eingestellt und möglichst auch nicht heller als ein Fahrradrücklicht wären, dann wäre es sicher vollkommen übertrieben ...


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blue0711
Beitrag 28.01.2012, 00:57
Beitrag #6


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@CvR: So seh ich das auch.

Ich ertappe mich mittlerweile auch schon dabei, mich bei entsprechender Häufung an den Nichtmehr-Warn-Westen langzuhangeln.
Der Schreck über die Tatsache, dass man dabei selbst hell bekleidete Nichtreflektierende Personen dazwischen übersieht, führt für mich dazu, dass ich die Aufmerksamkeit gezielt von den Reflektionsflächen weg in die dunklen Bereiche richte.
Wenn nun jemand eine Panne hat und nicht deutlich durch Gesten auf sich aufmerksam macht, überseh ich die Panne in der Folge dieser Aufmerksamkeitsverschiebung und bin schon zu weit, um noch zum Helfen anzuhalten.

Auch mein Bereitschaft, beim Auftauchen von Warnwesten massiv zu verlngsamen, hat drastisch abgenommen. Is ja eh keine Panne.
Das mach ich deshalb eigentlich nur noch auf der AB.

Tagsüber gibts das Phänomen nicht, da reflektiert nix.


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"Feminismus im Jahr 2014 ist nicht mehr als "ein Haufen gemeiner Mädchen auf Twitter"." Camille Paglia, Professorin für Geistes- und Medienwissenschaft, USA - Mehr dazu?
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Ichtyos
Beitrag 28.01.2012, 00:59
Beitrag #7


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@mir: Kannst Du bitte meinen Tastenklemmer mal beheben?

Zitat
inflationäre
- den fehlenden Buchstaben bekommst Du hier: wavey.gif

Der Beitrag wurde von mir bearbeitet: 28.01.2012, 01:03
Bearbeitungsgrund: Vorderen Vokal zum Einbau in Thementitel entnommen


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mir
Beitrag 28.01.2012, 01:00
Beitrag #8


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Ich versteh das schon. Aber wenn ich mich vor die Wahl gestellt sehe, lieber deutlich sichtbar zu sein oder die Erkennbarkeit von Pannen zu fördern, ist mir das erste halt wichtiger.

P.S.: Wobei zumindest meine "Weste" nicht wie eine normale Warnweste aussieht.


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Schattenfell
Beitrag 28.01.2012, 01:15
Beitrag #9


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Ich möchte bezüglich des Themas mal ganz frech auf zwei von mir verfasste Artikel verlinken.

Der erste Artikel bezieht sich allgemein auf Warnwesten und dass die zwar für den einzelnen Radfahrer sicher ganz toll sind, aber auch nichts mehr bewirken, wenn man mit dem Rad hinter Bäumen und parkenden Fahrzeugen fährt und erst ganz kurz vor dem Einschlag im Sichtbereich des abbiegenden Autofahrers auftaucht.

Danach war ich dann sehr irritiert, dass die Polizei nun schon Fußgänger zum Tragen einer Warnweste auffordert. Das kann man als Sicherheitsgewinn und vernünftig betrachten, ich empfinde es hingegen als sehr befremdlich, dass unsere Straßen inzwischen offenbar so unsicher, beziehungsweise von so unangepasst oder unaufmerksam fahrenden Autofahrern bevölkert sind, dass ich mich als nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer nur noch mit Weste hinaustrauen sollte think.gif
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mir
Beitrag 28.01.2012, 01:23
Beitrag #10


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Außerorts empfinde ich das tatsächlich so.

Wenn man alle Fahrzeugführer rauszöge, die sich nicht ans Sichtfahrgebot halten, wär's plötzlich ziemlich ruhig auf den Straßen. Stell Dich doch mal mit schwarzer Kleidung mitten auf 'ne Landstraße ... Traust Du Dich nicht? Warum denn nicht, die Autofahrer werden Dich sicher sehen und rechtzeitig anhalten. shutup.gif


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Ichtyos
Beitrag 28.01.2012, 01:23
Beitrag #11


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Erstmal "Danke" für die Mod-Tätigkeit! hug.gif

Ich habe auch keine optimale Lösungsmöglichkeit parat. think.gif

Alles, was reflektiert, ist ja schon gut. Aber einen Unterschied "schwach beleuchteter VT" versus "hier liegt ein außergewöhnlicher Fall vor" wünsche ich mir - wie auch die Vorposter - schon noch.


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Schattenfell
Beitrag 28.01.2012, 01:33
Beitrag #12


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Zitat (Ichtyos @ 28.01.2012, 01:23) *
Alles, was reflektiert, ist ja schon gut.


Und da macht sich die Warnweste eben nicht so sonderlich prächtig. Der gelbe oder orangefarbene Stoff, wegen dem die Weste eigentlich getragen wird, leuchtet nur unter ultravioletter Strahlung, also nicht nachts, wohl aber verhältnismäßig gut in der Dämmerung. Achtet mal drauf: nachts wirkt eine Warnweste trotz der grellen Farbe kaum besser als eine gräuliche Jacke. Die Reflektionsstreifen sind meines Erachtens zwar ganz nett, aber längst kein wirklicher Sicherheitsgewinn. Ich habe heute wieder ein paar Radfahrer mit Westen gesehen, von denen aber immerhin die Hälfte einen Rucksack trug und die Reflexstreifen demnach entweder verdeckt waren oder innerorts längst nicht so sehr auffielen, wie es eigentlich nötig wäre.


Ich hole mir mal einen Beitrag aus dem ursprünglichen Thema:

Zitat (RapsundRübe @ 27.01.2012, 23:23) *
Wenn du hier im Forum schaust, findest du auch Beiträge, wo Reflexwesten-Fahrer pauschal als unsichere übervorsichtige Radfahrer abgetan werden, die man nich ernst nehmen kann. Vielleicht verleitet die gute Sichtbarkeit einige Autofahrer auch besonders zu gefährlichen Manövern.


Das waren meine Worte — diese Meinung habe ich hier im Forum schon mehrfach geäußert. Das ist allerdings auch eher eine Vermutung, aber wenn ich mir vorstelle, dass da jemand mit allerhand Klimbim, Warnweste, extra vielen Reflektoren und ähnlichem unterwegs ist, dann ginge mein erster Gedanke eher nicht in Richtung eines sicherheitsbewussten Radfahrers, sondern eher in die Vermutung, dass mit dem irgendwas nicht stimmt. Schon auf dem Fahrrad kann ich solche Leute nicht so richtig ernst nehmen, weil dann — wenn schon falsches Sicherheitsbewusstsein, dann wenigstens richtig — auch noch der Gehweg befahren wird. Wie das auf den normalen Autofahrer wirkt, kann ich nicht so ganz beurteilen.
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mir
Beitrag 28.01.2012, 01:53
Beitrag #13


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Was ich trage, sieht etwa so aus. Das Material ist über die gesamte Breite reflexiv.

Meine Erfahrungen über die Wirkung auf Autofahrer sind positiv. Insbesondere wird mit mehr Abstand und überhaupt vorsichtiger überholt, und ich bilde mir ein, daß zuverlässiger abgeblendet wird.

Tagsüber halte ich die aber auch definitiv nicht für sinnvoll.


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Ichtyos
Beitrag 28.01.2012, 02:17
Beitrag #14


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@mir: Kein Thema - das Teil ist sicher auch mit flüchtigem Blick von einer Warnweste zu unterscheiden. Ich hatte heute diese Nacht erst den Vergleich. Erkennbar waren beide gleich gut. Einmal - mit Deiner "Schärpe" - war es ein Jogger. Alles bestens,kein Notfall, nur ein schneller Fußgänger in Gegenrichtung.

Der zweite (mit der Warnweste) war deutlich schwerer einzuordnen. Fußläufig igO auf dem Bürgersteig - was ist denn da los? Eigentlich gar nichts - nur ein Hundehalter beim Gassigehen ranting.gif - Wauzi war auch noch an der kurzen Leine. crybaby.gif


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Kuli
Beitrag 28.01.2012, 03:28
Beitrag #15


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Kurz gesagt: Es ist wie mit fast allem: Was einen selbst besser sichtbar macht, lässt andere Verkehrsteilnehmer unsichtbarer machen.

Es ist ein ewiges "Hochrüsten" und "Überbieten". Ihr wisst schon, was ich mein.

Warnwesten, Beleuchtung, Wimpel am Kinderfahrrad.....
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Baghira
Beitrag 28.01.2012, 07:40
Beitrag #16


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Ich habe die Befürchtung, das die jetzt aufkommende Warnwestentragerei dem Gesetzgeber auf die Idee kommen lässt, die Warnwesten für Nichtmotorisierte Nachts verpflichtend einzuführen.

Gestern habe ich bei einem Spaziergang durch einen Stadtteil in einen Kindergarten geschaut und entdeckte,trotz geschlossenem Tor, dass alle Kinder Warnwesten anhatten! blink.gif crybaby.gif Das suggeriert doch den Kindern, alles was draußen stattfindet ist gefährlich.

Andererseits werden im Straßenraum beleuchtete Werbeplakate aufgestellt, die die übersichtlichkeit und das auffallen von "dunklen Gestalten" schwerer werden lässt.
Dann noch das Tagfahrlicht an PKW und LKW, die eher schwer zu übersehen sind. think.gif


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Gruß Christian


Vernünftige Kinderräder findet man hier Kinderfahrradfinder
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dopero
Beitrag 28.01.2012, 08:35
Beitrag #17


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Zitat (Baghira @ 28.01.2012, 07:40) *
Gestern habe ich bei einem Spaziergang durch einen Stadtteil in einen Kindergarten geschaut und entdeckte,trotz geschlossenem Tor, dass alle Kinder Warnwesten anhatten! blink.gif crybaby.gif Das suggeriert doch den Kindern, alles was draußen stattfindet ist gefährlich.

Das wird ja von den Einrichtungen und Eltern so gewollt. Und der ADAC hilft da auch noch mit.
Wobei es dann keine Weste sondern eher ein Kapuzenmantel ist. Wieviel davon wegen dem Schulranzen überhaupt noch sichtbar ist, spielt anscheinend eh keine Rolle.
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Pistenteufel
Beitrag 28.01.2012, 09:07
Beitrag #18


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Also ich finds als Autofahrer sinnvoll, wenn man Fußgänger, die im Dunkeln (wenn sonst niemand auf der Straße unterwegs ist) eine schlecht ausgeleuchtete Straße überqueren wollen bzw. Fahrradfahrer die dort fahren, wo man nicht mit ihnen rechnet, aufgrund ihrer Warnweste früh sieht. Das gibt mir möglicherweise die Gelegenheit auch bei angepasster Geschwindigkeit im Notfall (Fußgänger/Fahrradfahrer stürzt und liegt z.B. auf der Straße) früher zu reagieren und nicht erst in letzter Sekunde. Sowas ist mir zum Glück noch nie passiert.
Es gibt aber eine Hauptstraße wo ich früh morgens schon mal lang fahre. Die Straße schneidet im Prinzip ein Wohngebiet in zwei Teile, Ampeln / Zebrastreifen gibts keine, sondern bloß Verkehrsinseln, die Beleuchtung der Straßenlaternen ist auch nicht besonders. Dort gucke ich immer konzentriert in die Dunkelheit, falls doch mal wer die Straße überqueren will und fahr auch langsamer als der Rest. Wenn dort einer mit Warnweste bzw. anderer reflektierender Kleidung spazieren geht denk ich mir nicht "ist doch völliger Blödsinn und übertrieben", sondern freu mich, dass ich ihn nicht übersehen hab.

Die Westen kosten bloß ein paar Euro, ich denke das ist sinnvoll investiertes Geld, auch die Erstklässler ADAC-Aktion.

Wenn durch so etwas ein Unfall vermieden werden kann hat es sich doch schon gelohnt.
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haidi
Beitrag 28.01.2012, 09:09
Beitrag #19


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In London ist es inzwischen so weit, dass man nur mehr ohne Warnweste auffällt. Dort trägt jeder, der auch nur irgendwie auf oder neben der STraße arbeitet, eine Warnweste, einspurige auch und dann läuft da noch jede Menge Sicherheitspersonal herum (Police, Traffic Police, das Personal der Ubahn etc. etc, die haben auch alle Warnwesten an. Bei einer Veranstaltung im Excel habe ich in der zugehörigen DLR-Station schon mehr Warnwesten als Fahrgäste in der Station gesehen.

Vor vielen Jahren fuhr ich auf einer einsamen Landstraße, da war von weitem ein weißes hüpfendes Ding zu sehen. Als ich näher kam, war es ein Fußgänger in schwarzem Anzug, der ein Taschentuch aus der Sakkotasche baumeln hatte. Das fiel umheimlich auf, aber nur deswegen, weil fast keine Autos unterwegs waren.

Heutzutage haben wir auf den Straßen jede Menge Fahrzeuge, rote Lichter, weiße Lichter, allein schon bei den Halogenlampen wird hochgerüstet, an die LED oder Xenon-Abblendlichtern, die die gesamte Fahrbahnbreite hell ausleuchten, will ich da gar nicht denken. Diese Ausleuchtung ist für den Gegenverkehr ein echtes Problem, nicht dass sie blenden sondern weil dahinter ein echtes schwarzes Loch hat in dem man oft sein eigenes H4-Funzerl nicht mehr sieht. *) Und wenn man da wirklich auf die erforlderlichen 30 km/h runterbremst sieht man auch nichts, weil einem da der Hintermann voll reinblendet. Dann gibts noch die Spezialisten, die mit verstellten Abblendlichtern herumfahren (wenn bei mir die Einstellung nicht passt, fällt mir das bei der nächsten Ampelkreuzung auf, wenn ich mich hinter einem anderen Fahrzeug anstelle), so 1 von 4 Autofahrern fährt mit verstelltem Abblendlicht, entweder weil sie die Leuchtweitenregulierung nicht verwenden (nicht einmal kennen) oder weil da einer wirklich verstellt ist.

Ich kann nur jedem Rad- oder Mofafahrer bzw. Fußgänger raten, sich in diesem Krieg der LEuchtkraft doch möglichst sichtbar zu machen.

Hannes

*) Als ich einmal auf die Bosch-Homepage wegen TFL geschaut habe und auf der Einstiegsseite ein neuer Scheinwerfertyp mit dem Slogan beworben wurde "Zeigen Sie den anderen Ihre Lichtüberlegenheit" habe ich mir als nächstes 100/110 Watt H4-Lampen gekauft und bin sehr zufrieden damit. Ich hab aber auch mit meinem Sohn ausprobiert, ob ich mit dem Abblendlicht den Gegenverkehr eh nicht blendet
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mir
Beitrag 28.01.2012, 10:42
Beitrag #20


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Eben, das ist das Problem. Ich bin nicht unbedingt ein Sicherheitsfanatiker, aber das Problem, daß man selbst mit gutem Fahrradlicht außerorts im Licht der Autoscheinwerfer untergeht, insbesondere wenn das durch Regen noch weiter gestreut wird, das ist leider real. Ich kenn die Windschutzscheibenperspektive, bisweilen leicht verschmiert von den Scheibenwischern ...

Und wer bremst denn schon auf 60 ab, wenn er vom Fern- aufs Abblendlicht umschaltet?


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Baghira
Beitrag 28.01.2012, 10:44
Beitrag #21


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Wenn der Gesetzgeber so hinterher ist, dass alles Mobile leuchtet oder zumindest reflektiert, dann wunderts mich, weshalb die bei den Radfahrern recht beliebten Blnkleuchten noch verboten sind.

Dass anscheinen in London es schon alltäglch ist, dass man dort mit Warnwesten rumläuft, erschreckt mich ein wenig.
Werden die Warnwesten auch von den Britininnen getragen? Modisch sind die Westen selbst in meinen Augen nicht.


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Gruß Christian


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mir
Beitrag 28.01.2012, 10:49
Beitrag #22


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Die Blinklichter sind wieder ein anderes Thema ... sie werden ja auch gerne statt dem normalen Fahrradlicht verwendet statt zusätzlich, und wenn da vor einem in der Dunkelheit so ein Ding rumblinkt, bei dem man ja auch nicht weiß, auf welcher Höhe es angebracht ist, ist es kaum Möglich, Entfernung, Richtung und Geschwindigkeit des anderen Fahrzeugs abzuschätzen.

Aber verboten sind die gar nicht, wenn sie nicht am Fahrrad, sondern an der Kleidung angebracht sind und zusätzlich zum Fahrradlicht verwendet werden, gibt es dazu keine Vorschrift.


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JTH
Beitrag 28.01.2012, 10:56
Beitrag #23


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Ich finde, daß man als schwächerer Verkehrsteilnehmer eigentlich nicht auffällig genug sein kann. Daher finde ich auch die Warnwesten bei Zweiradfahrern sehr gut- Wie schnell werden diese übersehen. Ich spreche da aus eigener leidlichen Erfahrung.

Wenn wir aber schon auf verlorener Signalwirkung rumhacken, sollten wir auf ein (in meinen Augen) wesentlich größeres Problem blicken: Der Warnblinker und die Lichthupe.

Ich denke, daß die Signalwirkung von Warnblinkern und Lichthupen noch viel stärker abgeschwächt ist, als die von Warnkleidung.

- Falschparker nutzen Warnblinker
- Die Lichthupe wird als Grußmittel verwendet
- Mit der Lichthupe wird von Radar oder auch nur vor einem neben der Straße stehenden Polizeiauto gewarnt

Sichert mannun ein liegen gebliebenes Fahrzeug mit Warnblinker ab, so interessiert dies keinen, weil es ja "nur ein Falschparker" ist. Das Warnen vor einer Gefahr nach der nächsten Kurve mittels Lichthupe ist auch wirkungslos, "man fährt ja nur zHG".


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Grüße aus dem Allgäu - JTH



Das Leben geht zu schnell zum Rasen
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Bonsai-Brummi
Beitrag 28.01.2012, 10:57
Beitrag #24


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Zitat (haidi @ 28.01.2012, 09:09) *
an die LED oder Xenon-Abblendlichtern, die die gesamte Fahrbahnbreite hell ausleuchten, will ich da gar nicht denken. Diese Ausleuchtung ist für den Gegenverkehr ein echtes Problem, nicht dass sie blenden sondern weil dahinter ein echtes schwarzes Loch hat in dem man oft sein eigenes H4-Funzerl nicht mehr sieht.


Das hat dieser Entgegenkommende aber selbst mit korrekt eingestellten H4-Lampen schon bei der Annhäherung hinreichend ausgeleuchtet, um ein Hindernis vom Kaliber eines Menschen entweder zu erkennen oder aber zuverlässig auszuschließen: Fremdlicht läßt sich trefflich nutzen, wenn man dessentwegen schon nicht aufgeblenden kann wavey.gif
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EMD
Beitrag 28.01.2012, 11:09
Beitrag #25


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Ist mir iegendwie auch schon aufgefallen das das in lezter Zeit überhand nimmt, in den 90ern habe ich niemanden mit einer Warnweste Fahrrad fahren gesehn (außer Grundschulkinder, die hatten gerne so ein dreieckigen Latz mit reflective drauf an) , und in den 00 Jahren nur mal vereinzelt ganz ganz wenige.
Ich persönlich wäre von alleine nie auf die Idee gekommen, ich hab an meinem Fahrrad eine "ordentliche" Beleuchtung und reflective Tape, damit man es einigermaßen sieht.
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GM_
Beitrag 28.01.2012, 11:18
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Ich will jetzt hier mal gegen den Strom schwimmen.

Nein, mich nervt der "inflationäre" Gebrauch garnicht.

Die Frage ist doch, was der Zweck einer Warnweste sein soll. Soll sie nur den Träger davor schützen, dass er übersehen wird, oder soll sie darüber hinaus auf eine gefährliche Situation (Baustelle, Panne, Unfall) hinweisen?

Letzteres habe ich eigentlich noch nie so gesehen, gibt es dafür nicht Baustellenschilder, Warnblinkanlagen und Warndreieck? Ich freue mich über jeden, der gut sichtbare Keidung trägt, im Optimalfall eine Warnweste, auch wenn ich selber das eher nicht machen würde, weil es einfach besch... aussieht, und atmungsaktiv sind die bestimmt auch nicht.

Dass durch die zunehmende Verbreitung von Warnwesten die Gefahr für Leute ohne Weste übersehen zu werden ansteigt kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


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Noch hat kein einziger Tesla meinen Diesel abgehängt.
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mir
Beitrag 28.01.2012, 11:24
Beitrag #27


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Zitat (GM_ @ 28.01.2012, 11:18) *
Dass durch die zunehmende Verbreitung von Warnwesten die Gefahr für Leute ohne Weste übersehen zu werden ansteigt kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


Ich mir zwar prinzipiell schon, aber die Gefahr besteht ja jetzt auch schon. Und das Problem zur Zeit ist, daß die Leute nicht ihre Geschwindigkeit anpassen, und nicht eine Reizüberflutung durch inflationären Gebrauch von Warnwesten.

@Bonsai: Das Gegenlicht kann durchaus helfen, aber es leuchtet nicht zuverlässig aus.


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Bonsai-Brummi
Beitrag 28.01.2012, 11:29
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Zitat (GM_ @ 28.01.2012, 11:18) *
Dass durch die zunehmende Verbreitung von Warnwesten die Gefahr für Leute ohne Weste übersehen zu werden ansteigt kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


Von der Hand zu weisen ist es nicht - aber in der Tat nicht das Problem: Niemandem ist das Anlegen einer für <1€ zu beschaffenden Warnweste verboten
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Schattenfell
Beitrag 28.01.2012, 11:32
Beitrag #29


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Zitat (Bonsai-Brummi @ 28.01.2012, 11:29) *
Niemandem ist das Anlegen einer für <1€ zu beschaffenden Warnweste verboten


Und damit sind wir wieder bei der Hamburger Polizei, die das Tragen von Warnwesten dringend empfiehlt. Für mich ist das eine ziemlich verkehrte Welt — stattdessen wäre eine Sensibilisierung der Autofahrer wichtig, anstatt alles lebendige mit einer Weste zu kennzeichnen.
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Bonsai-Brummi
Beitrag 28.01.2012, 11:39
Beitrag #30


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Zitat (mir @ 28.01.2012, 11:24) *
@Bonsai: Das Gegenlicht kann durchaus helfen, aber es leuchtet nicht zuverlässig aus.


In aller Regel tut es das yes.gif

Und wie zu jeder Regel gehören natürlich auch zu dieser die diese bestätigenden (und erfahrungsgemäß wirklich seltenen) Ausnahmen, etwa in Gestalt kurzer Bodenwellen - was dann tatsächlich schon mal eine Anpassung der Geschwindigkeit erfordern kann wavey.gif
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Pankow
Beitrag 28.01.2012, 11:44
Beitrag #31


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Zitat (haidi @ 28.01.2012, 09:09) *
In London ist es inzwischen so weit, dass man nur mehr ohne Warnweste auffällt. Dort trägt jeder, der auch nur irgendwie auf oder neben der STraße arbeitet, eine Warnweste, einspurige auch und dann läuft da noch jede Menge Sicherheitspersonal herum (Police, Traffic Police, das Personal der Ubahn etc. etc, die haben auch alle Warnwesten an. Bei einer Veranstaltung im Excel habe ich in der zugehörigen DLR-Station schon mehr Warnwesten als Fahrgäste in der Station gesehen.


Ich nutze das mal als Aufhänger für ein paar Gedanken, die mir zu dem Thema kamen.

Nur: durch diesen wirklich inflationären Gebrauch von reflektierendem Material (Reflexstreifen aller Arten und Qualitäten) werden auch Personengruppen, die bei der Berufsausübung Kleidung mit Reflektierendem Material tragen, nicht mehr so auffällig wahrgenommen.
Vor ein/zwei Jahren gab es Befürchtungen, dass durch die Nutzung von gelben Warnwesten durch Zivilpersonen die Einsatzleiter der Feuerwehr nicht mehr explizit erkannt werden könnten, weil nun an einer Unfallstelle unter Umständen mehrere Personen mit gelben Warnwesten herumlaufen. Lösung: Rückenklett "Einsatzleiter" (und natürlich nachleuchtende Helme, außerdem sieht ein Feuerwehrmann auch von der Silouette anders aus als eine Zivilperson).

Ich kann diesen häufigen Gebrauch von Warnwesten nicht verstehen. Bei Kindern sehe ich das, vor allem im Winter, vollkommen ein, aber Kinder sind nun mal kleiner, da komme ich nicht sofort auf den Gedanken "ACHTUNG! Unfallstelle" sondern halt "ACHTUNG! Kind!".
Bei Radfahrern sehe ich das aber ganz anders. Erstmal werden an Räder diese merkwürdigen blinkenden und eher wenig hellen Leuchten mit Batterie angebracht, an Stelle der fest installierten Beleuchtung. Diese "Lämpchen" kleben dann auch noch am Rucksack oder sonst wo. Auch als Vorderlicht finde ich diese Art der Beleuchtung im Stadtverkehr als gänzlich ungeeignet. Und wie wollen die Radfahrer Hindernisse vor ihnen erkennen, wenn sie nur so eine kleine Funzel am Rad haben?
Um diesen Verlust an Sichtbarkeit zu kompensieren zieht man sich dann eine Warnweste an. Toll. Warum nicht einfach ordentliche, helle Fahrradbeleuchtung?

Außerorts ist das wieder eine ganz andere Sache. Ich spreche vor allem von der Warnwirkung innerorts.

Anscheinend wird davon ausgegangen, dass im Verkehr in Deutschland an jeder Ecke Fahrer sind, die nur darauf warten durch Massen an Fahrradfahrern zu pflügen wie ein Blackwater-Konvoi über eine Bagdader Kreuzung.
Etwas mehr Gelassenheit, bitte. Es ging lange auch ohne Warnwesten. Fahrräder sind meines Erachtens gut erkennbar - Ordentliche Beleuchtung, Katzenaugen an Pedalen und Rädern vorausgesetzt.

Als RDler bin ich aber auf eine herausragende Warnwirkung angewiesen, wenn ich im Straßenraum arbeite, und sei es nur, dass ich die Hecktür meiner Kutsche aufmache. Durch die vielen Warnwesten ist das leider nicht mehr gegeben.
Aber vielleicht ist das aber auch nur "gefühlt" (vgl. V. Pispers. Realität und gefühlte Realität).

Wird denn nur noch davon ausgegangen, dass alle Autofahrer per se Deppen sind, die nur bis zur Motorhaube gucken können?

(Das stört mich an dieser hyperventilierenden Gesellschaft sowieso: alles bunt, alles grell. Alles was irgendwie Nutzen bringt, wird auf 11 auf der 10er Skala hochgeschraubt, bis es ad absurdum geführt wurde. Mal ein Paar Gänge runterschalten wäre nicht schlecht. Mehr Gelassenheit halt.)

Ansonsten kann ich @Schattenfells letzten Beitrag nur absolut zustimmen.

wavey.gif


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mir
Beitrag 28.01.2012, 12:03
Beitrag #32


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Ich denke, daß RDler, Polizisten etc. genau das gleiche Interesse wie andere Verkehrsteilnehmer haben, daß sie nicht übersehen werden. Der eine wie der andere möchte sich nicht auf das vorsichtige Verhalten der anderen verlassen. Und, nein, die Fahrradbeleuchtung genügt leider bei ungünstigen Verhältnissen und den real vorhandenen Autofahrern nicht. Mag allerdings auch sein, daß es der eine oder andere übertreibt.

[Ironie]
Eigentlich ist ja auch ein Rettungswagen mit hinreichend Möglichkeiten ausgestattet, bei den anderen Verkehrsteilnehmern besondere Vorsicht auszulösen, da braucht man doch als Rettungsdienstler gar keine Warnwesten mehr.
[/Ironie]

[Sarkasmus]
Wozu brauchen wir eigentlich die Sicherungsanhänger auf Autobahnen? Die Autofahrer sind doch alle vorsichtig. Die Anhänger kosten nur einen Haufen Geld und sind immer so schnell wieder Schrott. Könnte man sich echt sparen. Und die blinkenden Dinger ziehen ja nur die Aufmerksamkeit ab.
[/Sarkasmus]

Nene, was anderen recht ist, tut mir auch gute Dienste. Danke. Erst mal bitte flächendeckend das Fahren mit Sichtgeschwindigkeit durchsetzen, dann können wir drüber reden, ob Warnwesten u.a. bei Radfahrern "böse" sind, aber nicht andersherum.


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Bonsai-Brummi
Beitrag 28.01.2012, 12:21
Beitrag #33


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Zitat (mir @ 28.01.2012, 12:03) *
Erst mal bitte flächendeckend das Fahren mit Sichtgeschwindigkeit durchsetzen


cheers.gif

Womit sich freilich jegliche (!) Diskussion um "gefährliche", gar "tödliche" oder auch "mörderische" Hindernisse schlicht erledigt hat: Hindernisse verschiedenster Art können jederzeit und überall auftauchen - in Gestalt schwarzgekleideter Fußgänger und gar ganzer Gruppen solcher sogar völlig legal yes.gif
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Wollf_0708
Beitrag 28.01.2012, 12:50
Beitrag #34


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Zitat (Schattenfell @ 28.01.2012, 11:32) *
Für mich ist das eine ziemlich verkehrte Welt — stattdessen wäre eine Sensibilisierung der Autofahrer wichtig, anstatt alles lebendige mit einer Weste zu kennzeichnen.

Effektiver und schneller ist das Anlegen einer Warnweste, als die "Sensibilisierung" rofl1.gif der Autofahrer.

Morgens -in dieser dunklen Jahreszeit- sehe ich im Nachbarort, links von der Strasse immer eine graudunkelschwarze "Masse" an einer Bushaltestelle stehen. Es sind die Kinder, die auf den Bus warten. Nur ab und dann gibts einen kleinen Refex: Das sind die Schulranzenträger.
Die Kinder, die aus dem Schulranzenalter herausgewachsen sind, scheinen es voll krass uncool zu finden, an ihrer Kleidung "Glühwürmchen" ( = reflektierendes Material) zu haben. (Evtl. so nach dem Motto: Wir sind ja schon groß uns übersieht ja keiner, auch wenn wir uns modern schwarz kleiden whistling.gif )
In diesen Situationen wünsche ich mir doch ein wenig mehr "Warnwesteninflation".

Vielleicht ist auch mit einer inzwischen verstaubten Tradition zu brechen: Im Winter trägt man dunkle, im Sommer helle Kleidung.
Umgekehrt würd's Sinn machen.
(Im Winter dunkle Kleidung machte daaamals noch Sinn, da nicht jeder eine Waschmaschine / Wäschetrockner hatte oder das Geld für die chemische Reinigung zu teuer war.)

Wer beim Fahren nicht unterscheiden kann, ob in einer Warnweste ein Bauarbeiter, ein Radfahrer, ein Moppedfahrer steckt, es ein Unfallort ist, ......usw. ist, der macht irgendetwas falsch im Strassenverkehr whistling.gif
Erst gilt der Warnhinweis via Warnweste, dann kann man sein weiteres Denken und Handeln einleiten, sofern möglich und nötig.


Die oben verlinkten Warn-Reflexgürtel kenne ich aus den Sieb- und Achtzigern aus England und London: Viele Zweiradfahrer (Strampler und Motorbetriebene) trugen einen solchen, fand ich sehr positiv und "erhellend" in der Barbour- und Bellstaff-Zeit.
Meiner ist leider am Bauch an der taillienhohen Muskelersatzmasse zusammengeschrumpelt crybaby.gif .
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blue0711
Beitrag 28.01.2012, 13:10
Beitrag #35


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@mir: Der Vergleich hinkt in meinen Augen.
RD und andere Einsatzgruppen müssen sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Deshalb sind die besonders stark sichtbar, um deutlich zu machen, dass hier jemand ist, der den Verkehr eben nicht wie jeder normale VT beobachten kann, weil er gerade wichtigeres zu tun hat. Es ist eben KEIN VT, sondern ein Arbeiter im Straßenraum!

Und Baustellen sind im Gegensatz zu einem anderen VT eine Gefährdungslage, weil sie eben anders sind als der normale Straßenverlauf (herumlaufende arbeitende Menschen, Dreck auf der Fahrbahn, Verengungen)

Ein Verkehr, in dem alles nun "gefährlich" signalisiert, gefährdet diese Ausnahmen zusätzlich, weil er sie als Normal definiert, anstatt sie hervorzuheben.

Der Sarkasmus geht also andersrum:
Die Warntafeln werden gebügelt, weil man sie vor lauter Warnung allüberall nicht mehr als Warnung sieht.

Grade zB. gabs hier wieder einen tödlichen Unfall, über den die Polizei "rätselt". Eine PKW-Fahrerin überholte und scherte trotz Gegenverkehr nicht mehr ein.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, warum: Kurz vor der Stelle wird baulich getrennt auf 2-spurig zusammengeführt.
Ohne 5 km durchgzogene Mittellinie und Warnbakenmasaker registriert sowas heute nur fast niemand mehr. Selbst die entgegenkommenden Scheinwerfer sind dann völlig egal, denn die haben ja auf der anderen Seite zu sein.
Irgendwie beschleicht mich öfter mal das Gefühl, Darwin Awards werden zum Alltag.


@Pistenteufels Beitrag oben zeigt dagegen deutlich, wie schön man sich die Warnwirkung hinrationalisiert.
Er weiss, dass Fußgänger die Fahrbahn queren und dass die schlecht zu sehen sind und freut sich, wenn jemand Warnweste trägt.
Doch er sieht nicht, dass das dazu führt, dass er sich daran gewöhnt, dass Fußgänger mit Warnweste leichter zu sehen sind und dadurch solche ohne leichter übersieht, da er sich ja sicherer wähnt.
Er nimmt damit unbewußt die Gefährdung der nicht markierten in Kauf anstatt dort weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit und niedrigem Tempo zu fahren, um jedem VT die Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.
Und er nimmt unbewußt in Kauf, dass es eine Verantwortungsverschiebung zu Ungunsten des Fußgängers gibt, dem nun nämlich bei einem Unfall vorgehalten wird, warum er denn keine Warnweste trug.
Die allgemeine moralische Warnwesten-"pflicht", die sich gerade entwickelt, verbreitet und verankert diese Sicht zunehmend bei allen Kraftfahrzeugführern und zementiert die Opferrolle bei den Schwächeren.

Diese IMHO bescheurte Verantwortungsverschiebung vergleiche ich immer gerne mit der bis in die 70er üblichen "Entschuldigung" für Übergriffe wegen "freizügiger" Kleidung.
In meinen Augen steht das auf der selben Ebene: Man verletzt absichtlich* eine schwächere Person und gibt ihr noch die Schuld dafür. Ziel ist dabei ist eigentlich die Demütigung, um denjenigen aus dem "eigenen" Bereich zu verjagen.
(*die Rationalisierung, man könne nichts dafür, ist typisch für unsere Gesellschaft: Man legt sich von vornherein eine Entschuldigung für unverantwortliches Handeln zurecht, was aber nichts anderes ist, als das man die Verletzung billigend in Kauf nimmt, in Verbindung mit der Weg-Da-Mentalität also letztlich Absicht)

Wenn der PKW-Fahrer einen Fußgänger nicht sehen kann, dann muss er langsamer fahren und nicht der Fußgänger zum Leuchtmännchen mutieren. Punkt. Unterstützt der Gesetzgeber was anderes, trägt er zur Gefährdung bei.


Und rein praktisch: Weder mit dem Motorrad noch mit dem Fahrrad und auch nicht als Fußgänger bin ich bisher in die Situation gekommen, dass ich übersehen worden wäre, ohne es rechtzeitig vorher bemerkt zu haben.
Ich fordere auch von mir eine aufmerksame Teilnahme am Verkehr, die einschließt, mit den Fehlern anderer zu rechnen.
Ich mach dann aber auch gerne mal die Fehler deutlich, was in aller Regel bisher zu einer entschuldigungenden Geste geführt hat und damit IMHO zu einem Lerneffekt.
IMHO ist das keine überhöhte Forderung, sondern unterste Basis für einen funktionierenden Verkehr. Drunter gehts nicht.

Die ganzen Überall-Warnlichterchen erinnern mich eher an "Need for Speed" oder ähnliches. Das hat auf der Straße nix verloren.


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Gruß Kai
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Bonsai-Brummi
Beitrag 28.01.2012, 13:24
Beitrag #36


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Zitat (blue0711 @ 28.01.2012, 13:10) *
Wenn der PKW-Fahrer einen Fußgänger nicht sehen kann, dann muss er langsamer fahren und nicht der Fußgänger zum Leuchtmännchen mutieren


Warum möchtest Du diese völlig richtige cheers.gif Erkenntnis auf Pkw-Fahrer beschränkt wissen...? unsure.gif

Zitat
Unterstützt der Gesetzgeber was anderes, trägt er zur Gefährdung bei.


Auch die Justiz läßt sich da nicht lumpen - etwa, indem sie nach Kollisionen mit unzureichend abgesicherten Hindernissen immer wieder mal Sichtfahrgebotsignorierern Schadenersatz zuspricht, obwohl ein solcher kaum jemals wird glaubhaft machen können, legale Tarnmodusfußgänger anstelle bspw. eines Schuttcontainers mit vorhandener, aber zu kleiner Warnmarkierung hätte er selbstverständlich gesehen smartass.gif
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mir
Beitrag 28.01.2012, 15:27
Beitrag #37


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Blue,

was willst Du denn dagegen machen, daß Dich auf ner Landstraße jemand von hinten abschießt? Ich für meinen Teil kenne welche, die ähnliches erlebt haben.


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JTH
Beitrag 28.01.2012, 18:03
Beitrag #38


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Eine Anmerkung habe ich oben noch vergessen:

Bei uns in der Gegend ist der warnwestentragende Verkehrsteilnehmer eindeutig eine Ausnahmeerscheinung.


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Grüße aus dem Allgäu - JTH



Das Leben geht zu schnell zum Rasen
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Pistenteufel
Beitrag 28.01.2012, 19:24
Beitrag #39


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Zitat (blue0711 @ 28.01.2012, 13:10) *
@Pistenteufels Beitrag oben zeigt dagegen deutlich, wie schön man sich die Warnwirkung hinrationalisiert.
Er weiss, dass Fußgänger die Fahrbahn queren und dass die schlecht zu sehen sind und freut sich, wenn jemand Warnweste trägt.


Ich muss damit rechnen, dass sie die Fahrbahn queren könnten, was aber nicht heißt, dass sie es tatsächlich tun und letztendlich müssen sie mich ja auch passieren lassen und dürfen nicht einfach vor das Auto springen, wenn sie älter als 6 (?) Jahre sind.

Zitat
Doch er sieht nicht, dass das dazu führt, dass er sich daran gewöhnt, dass Fußgänger mit Warnweste leichter zu sehen sind und dadurch solche ohne leichter übersieht, da er sich ja sicherer wähnt.


Das ist eben alles Spekulation. Selbst bei einer gesetzlichen / moralischen (wie auch immer) Warnwestenpflicht muss ich damit rechnen, dass es dort Leute gibt, die schlecht zu erkennen sind. Ich gucke ja auch in einem tempolimitierten Bereich in den Spiegel bevor ich die Spur wechsel und vertraue nicht darauf, dass mich eigentlich kein schnelleres Auto überholen dürfte.

Zitat
Er nimmt damit unbewußt die Gefährdung der nicht markierten in Kauf anstatt dort weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit und niedrigem Tempo zu fahren, um jedem VT die Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.

Das ist ebenfalls Spekulation. s.o.

Zitat
Und er nimmt unbewußt in Kauf, dass es eine Verantwortungsverschiebung zu Ungunsten des Fußgängers gibt, dem nun nämlich bei einem Unfall vorgehalten wird, warum er denn keine Warnweste trug.
Die allgemeine moralische Warnwesten-"pflicht", die sich gerade entwickelt, verbreitet und verankert diese Sicht zunehmend bei allen Kraftfahrzeugführern und zementiert die Opferrolle bei den Schwächeren.


Zu einem Unfall kommt es ja nur, wenn beide Seiten nicht aufpassen. Als Fußgänger muss ich eben aufmerksam sein, wenn ich Straßen überquere und als Autofahrer bin ich als "Stärkerer" schon in der Verantwortung, sobald ich den Zündschlüssel umdrehe. Daran ändern auch Warnwesten nichts.
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helmet lampshade
Beitrag 28.01.2012, 21:46
Beitrag #40


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Zitat (Wollf_0708 @ 28.01.2012, 12:50) *
Die Kinder, die aus dem Schulranzenalter herausgewachsen sind, scheinen es voll krass uncool zu finden, an ihrer Kleidung "Glühwürmchen" ( = reflektierendes Material) zu haben. (Evtl. so nach dem Motto: Wir sind ja schon groß uns übersieht ja keiner, auch wenn wir uns modern schwarz kleiden whistling.gif )

Die Erwachsenen machen es vor, Schwarz scheint die Saisonfarbe zu sein und jeder Reflexstreifen so uncool, wie Licht oder Reflektor am hippen Citybike. Wir gehorchen dem Konformitätsdruck der Mode und wundern uns dann über die Kids
Helmet (der noch Klamotten aus den 0er Jahren trägt)
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haidi
Beitrag 28.01.2012, 22:04
Beitrag #41


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Zitat (Bonsai-Brummi @ 28.01.2012, 10:57) *
Zitat (haidi @ 28.01.2012, 09:09) *
an die LED oder Xenon-Abblendlichtern, die die gesamte Fahrbahnbreite hell ausleuchten, will ich da gar nicht denken. Diese Ausleuchtung ist für den Gegenverkehr ein echtes Problem, nicht dass sie blenden sondern weil dahinter ein echtes schwarzes Loch hat in dem man oft sein eigenes H4-Funzerl nicht mehr sieht.


Das hat dieser Entgegenkommende aber selbst mit korrekt eingestellten H4-Lampen schon bei der Annhäherung hinreichend ausgeleuchtet, um ein Hindernis vom Kaliber eines Menschen entweder zu erkennen oder aber zuverlässig auszuschließen: Fremdlicht läßt sich trefflich nutzen, wenn man dessentwegen schon nicht aufgeblenden kann wavey.gif


Ich verwende Fremdlicht durchaus selbst, aber es ist trotzdem äußerst unangenehm, in dieses schwarze Loch zu fahren. Wenigstens erholen sich meine Augen in der Nacht schnell vom Lichtreiz, andere, deren Augen länger brauchen sind wirklich arm dran.
Und: Bei sich schnell ändernden Situationen (Wild z.B.) schauts wieder anders aus. Und bei Nebel ist es ganz arg, da hast dann überhaupt eine weiße Fläche, auch dort, wo der dir die Fahrbahn sonst ausleuchtet.

Hannes
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Schattenfell
Beitrag 28.01.2012, 23:55
Beitrag #42


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Zitat (blue0711 @ 28.01.2012, 13:10) *
Die allgemeine moralische Warnwesten-"pflicht", die sich gerade entwickelt, verbreitet und verankert diese Sicht zunehmend bei allen Kraftfahrzeugführern und zementiert die Opferrolle bei den Schwächeren. (…) Wenn der PKW-Fahrer einen Fußgänger nicht sehen kann, dann muss er langsamer fahren und nicht der Fußgänger zum Leuchtmännchen mutieren. Punkt. Unterstützt der Gesetzgeber was anderes, trägt er zur Gefährdung bei.


Womöglich müsste man dann mal das unmögliche Aussprechen und das innerörtliche Tempolimit nachts generell absenken, von außerörtlichen Fahrten mal ganz zu schweigen. Wenn es denn so gefährlich ist, dass Warnwesten für Fußgänger notwendig sind, halte ich es für zynisch, den ungeschützten Fußgängern eine Broschüre für Warnwesten in die Hand zu drücken, anstatt die eigentliche Ursache abzustellen.

Das erinnert mich, auch wenn der Vergleich mehr als nur hinkt, an eine Anekdote unseres Reiseleiters vor sechs Jahren in Los Angeles — da empfahl die Polizei wohl auch mal das generelle Tragen von Warnwesten. Nun hoffe ich aber doch, dass mit den deutschen Autofahren eher fertig zu werden ist als mit dem amerikanischen Kriminellen.
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Beitrag 29.01.2012, 00:03
Beitrag #43


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Innerorts halte ich das nach wie vor für nicht sinnvoll.

Außerorts gibt es schon ein Tempolimit: Die Sichtgeschwindigkeit. Vielleicht sollte man tatsächlich ein ausdrückliches Tempolimit bei Abblendlicht von 60 km/h in die StVO schreiben (und kontrollieren!) ... aber ich glaube kaum, daß das geschieht.


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Beitrag 29.01.2012, 00:03
Beitrag #44





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Zitat (haidi @ 28.01.2012, 09:09) *
Dann gibts noch die Spezialisten, die mit verstellten Abblendlichtern herumfahren (wenn bei mir die Einstellung nicht passt, fällt mir das bei der nächsten Ampelkreuzung auf, wenn ich mich hinter einem anderen Fahrzeug anstelle), so 1 von 4 Autofahrern fährt mit verstelltem Abblendlicht, entweder weil sie die Leuchtweitenregulierung nicht verwenden (nicht einmal kennen) oder weil da einer wirklich verstellt ist.

Das liegt aber auch am Fahrzeug. In vielen Fahrzeugen gibt es inzwischen Schalter für Leuchtweitenregulierung.
Bis vor einigen Monaten fuhr ich aber noch ein Auto, in dem es diesen Schalter nicht gibt - eine Leuchtweitenregulierung also nur über die Schrauben am Abblendlicht möglich war. (Ich nehme aber an, dass es meistens richtig eingestellt war.)
(Was ich sagen will, ist, mit bestimmten Fahrzeugen macht es mehr Mühe und geht nicht unbedingt unterwegs, wenn man gerade keinen Schraubenzieher dabei hat.)

Zitat (Pankow @ 28.01.2012, 11:44) *
Warum nicht einfach ordentliche, helle Fahrradbeleuchtung?
(...)
Katzenaugen an Pedalen und Rädern vorausgesetzt.

Eine helle Fahrradbeleuchtung ist (leider) genau so verboten wie gar keine zu haben.
Die Birnchen sind einfach nicht wirklich hell. Wenn ich mit dem Rad mit LED-Licht fahre, wird viel schneller abgeblendet, als wenn ich mein Rad mit Standardlicht nehme, wo es oft viel zu spät geschieht. Dort kann ich zwar Batterielicht anbringen, aber neben seiner Unzuverlässigkeit ist das meistens auch unpraktisch (denn wohin damit am Zielort?).

Statt Katzenaugen (Reflektoren) sind auch weiße Reflektorstreifen an den Reifen erlaubt und üblich (falls du das also auffallend finden solltest, achte erst mal darauf, ob weiße Streifen an den Reifen sind, bevor du etwas anprangerst).

Zitat (Wollf_0708 @ 28.01.2012, 12:50) *
Vielleicht ist auch mit einer inzwischen verstaubten Tradition zu brechen: Im Winter trägt man dunkle, im Sommer helle Kleidung.

Das ist sinnvoll, weil dunkle Kleidung wärmer ist als helle.

Zitat (JTH @ 28.01.2012, 18:03) *
Bei uns in der Gegend ist der warnwestentragende Verkehrsteilnehmer eindeutig eine Ausnahmeerscheinung.

Im Münsterland war das bisher auch so. Auf meiner letzten Runde hatte ich einen anderen Eindruck (2 der 3 anderen Radfahrer trugen Warnwesten).
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mir
Beitrag 29.01.2012, 00:05
Beitrag #45


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So viele sind's hier auch nicht.


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Gast_münsterland-radler_*
Beitrag 29.01.2012, 00:10
Beitrag #46





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Na ja, 3 andere Radfahrer sind insgesamt nicht viel, ich fuhr aber auch weder radfahrertypische Zeit noch Strecke...

(kann also eher in Zukunft drauf achten)
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GM_
Beitrag 29.01.2012, 00:39
Beitrag #47


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Zitat (blue0711 @ 28.01.2012, 14:10) *
Doch er sieht nicht, dass das dazu führt, dass er sich daran gewöhnt, dass Fußgänger mit Warnweste leichter zu sehen sind und dadurch solche ohne leichter übersieht, da er sich ja sicherer wähnt.
Er nimmt damit unbewußt die Gefährdung der nicht markierten in Kauf anstatt dort weiterhin mit hoher Aufmerksamkeit und niedrigem Tempo zu fahren, um jedem VT die Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.
Und er nimmt unbewußt in Kauf, dass es eine Verantwortungsverschiebung zu Ungunsten des Fußgängers gibt, dem nun nämlich bei einem Unfall vorgehalten wird, warum er denn keine Warnweste trug.


Ich kann der Logik nicht ganz folgen, denn in letzter Konsequenz stellst du damit jegliche Einrichtungen in Frage, die "vermeintlich (?)" die Sicherheit steigern, bis hin zu den Rücklichtern. Um das mal auszuführen: Rücklichter braucht man nur weil andere Leute schneller fahren als sie weit sehen können. Somit begünstigen Rücklichter die Verletzung des Sichtfahrgebots und gefährden alles, was gerade nicht von selber leuchtet.

Richtig?

Ja, ein Stück weit ist sicher selbst das richtig. Gäbe es keine Rücklichter, würden alle Leute nachts viel vorsichtiger fahren. Unbeleuchtete Fußgänger könnten sich sicherer fühlen - Achtung dies ist keine Ironie - das meine ich so. Nun wurden aber Rücklichter erfunden, und seither werden sie "inflationär" gebraucht. Alles was nicht leuchtet ist seitdem gefährdet.

Aber würdest du deshalb die Erfindung des Rücklichtes letztendlich als "schlecht" darstellen? think.gif

Ist es nicht so, dass jede Erfindung zu Gunsten der Sicherheit eben genau diese beiden Seiten hat, wobei aber der Gewinn an Sicherheit schwerer wiegt als der negative "Gewöhnungseffekt"?

Zum Thema Reizüberflutung:

Ihr solltet mal durch Seoul und drum herum fahren. Reizüberflutung überall. Jedes Einsatzfahrzeug hat immer Blau-Rot-Licht an, egal ob im Einsatz oder nicht. Zusätzlich werden identische Blau-Rot-Polizei-Blinkeinheiten einfach so am Straßenrand angebracht, nur um die Aufmerksamkeit zu steigern. Beim Thema Fahrzeugbeleuchtung kennt die "Kreativität" keine Grenzen: Zusätzlich zu den normalen Lichtern blinkt, blitzt und leuchtet es an vielen Fahrzeugen in allen Farben. Bremslichter werden mit kunstvollen Lichtkreationen im Heckfenster gekoppelt. Busfahrer nutzen die Warnblinker als "Pass auf oder du bist platt"-Signal wenn sie im dichten Verkehr einfach so die Spur wechseln. Leute stehen ganz normal an einer roten Ampel und machen Warnblinker an, aus Angst mit samt der roten Ampel übersehen zu werden. Mein Mietwagen macht von selber die Warnblinker an, wenn ich auf einer täglich gefahrenen Nebenstraße knapp vor den bekannten Löchern und Bodenwellen von 80 auf 20 bremse usw.

Trotz all dem kann ich aber nicht feststellen, dass dadurch meine Aufmerksamkeit für wichtige, weniger blinkende und blitzende Dinge beeinträchtigt würde. think.gif


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Noch hat kein einziger Tesla meinen Diesel abgehängt.
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Schattenfell
Beitrag 29.01.2012, 01:08
Beitrag #48


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Zitat (GM_ @ 29.01.2012, 00:39) *
Ich kann der Logik nicht ganz folgen, denn in letzter Konsequenz stellst du damit jegliche Einrichtungen in Frage, die "vermeintlich (?)" die Sicherheit steigern, bis hin zu den Rücklichtern. Um das mal auszuführen: Rücklichter braucht man nur weil andere Leute schneller fahren als sie weit sehen können. Somit begünstigen Rücklichter die Verletzung des Sichtfahrgebots und gefährden alles, was gerade nicht von selber leuchtet.

Richtig?


Halbwegs. Rücklichter, Bremslichter und Scheinwerfer sind für den Ablauf des Verkehrs nunmal notwendig, sofern man denn nachts nicht tatsächlich mit Schrittgeschwindigkeit fahren möchte. Sicherlich sind dann bewarnwestete Fußgänger notwendig, wenn ich mit dem Auto auch nachts mit 50 Kilometern pro Stunde oder gar noch schneller fahren möchte whistling.gif Aber dort setze wenigstens ich mit dieser stumpfen Abwägung ein, ob nun der unbedingte Vorwärtsdrang des Kraftfahrzeugverkehres oder die Sicherheit im Straßenverkehr wichtiger ist. Und meines Erachtens ist und bleibt es nunmal skurril, allen Fußgängern eine Warnweste anzudienen, anstatt das sicherlich große Problem der zu unaufmerksam fahrenden Autofahrer anzugehen.


Zitat (GM_ @ 29.01.2012, 00:39) *
Ich kann der Logik nicht ganz folgen, denn in letzter Konsequenz stellst du damit jegliche Einrichtungen in Frage, die "vermeintlich (?)" die Sicherheit steigern


Ja, das Thema Risikokompensation hatten wir ja schon zu genüge diskutiert whistling.gif Ehrlich gesagt sehe ich die vielen elektronischen Helferlein auch eher kritisch — Papas neustes Auto kann auch schon fast alleine fahren, das parkt alleine ein, hält alleine den Abstand und die Spur und so weiter: ob er nach zwei Jahren noch mit einem Wagen ohne solche Extras fahren kann? Das ist sicher bequem, aber wir hatten ja schon am Beispiel von ABS und ESP dargestellt, dass manche diesen Sicherheitsgewinn mit Bequemlichkeit ausgleichen und beiden Abkürzungen wahre Wunderkräfte andichten.


Zitat (GM_ @ 29.01.2012, 00:39) *
Trotz all dem kann ich aber nicht feststellen, dass dadurch meine Aufmerksamkeit für wichtige, weniger blinkende und blitzende Dinge beeinträchtigt würde. think.gif


Tja: andere Länder, andere Sitten. Ich mag den Spruch zwar nicht so besonders, aber ich fürchte, dass der normale deutsche Verkehrsteilnehmer mit solchen Situationen überfordert wäre. Und wenn ich an der roten Ampel den Warnblinker anschalten muss, um nicht über die Kreuzung geschoben zu werden, dann scheint mir das ja schon eine Art Reizüberflutung zu sein think.gif
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Brila
Beitrag 29.01.2012, 02:25
Beitrag #49


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Ich mag die Warnwesten. Sie tun genau das, was sie sollen: warnen. Zumindest halte ich sie für Sinnvoller als Fahrradhelme. ~,~
Gerade wenn es früh Dunkel wird werde ich doch lieber frühzeitig gesehen.
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Schattenfell
Beitrag 29.01.2012, 03:05
Beitrag #50


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Zitat (Brila @ 29.01.2012, 02:25) *
Gerade wenn es früh Dunkel wird werde ich doch lieber frühzeitig gesehen.


Dann schaff dir lieber sowas wie @mir an, das wirkt in der Dunkelheit besser als eine Weste.
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