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> Risikokompensation in der Praxis
Klein-Fritzchen
Beitrag 27.10.2011, 11:41
Beitrag #101


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Zitat (911 @ 27.10.2011, 11:55) *
Zitat (Klein-Fritzchen @ 27.10.2011, 11:27) *
Wenn es nur das wäre...
Die Leute verhalten sich an ampelgeregelten Kreuzungen nicht nur unvorsichtiger, sondern sobald sie "grün" sehen, schauen sie gar nicht mehr.


Gott sei Dank, sonst würde der Verkehr ja gar nicht mehr vorankommen.

Ob man Gott dafür danken muss, weiß ich nicht; jedenfalls ist es Risikokompensation.
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blue0711
Beitrag 27.10.2011, 12:01
Beitrag #102


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Zitat (Charly70 @ 27.10.2011, 12:15) *
Wer gern "heizt", wer also zu Alleinunfällen und Frontalzusammenstößen neigt, schafft sich in der Regel auch ein Auto mit hoher Leistung an.
Das halte ich für pauschalisierend und falsch.
Die Versicherungsprämien sprechen da auch eine andere Sprache.

Btw: Da es mir ganz aktuell aufgefallen ist. Die Nutzung von Leistung hängt deutlicher von Sinneseindrücken ab, als man meint.

Meine aktuelle Maschine hat ein Leistungsgewicht von ca. 4 kg/PS, für ein paar Tage hate ich eine Maschine mit 2,5 kg/PS, aber ähnlicher Konzeption (Ausstattung, Sitzposition).
Nach kurzer Gewöhnung an die höhee Leistung stellte ich aber fest, dass ich eher zurückhaltender fuhr.
Den Grund hab ich auch gefunden: Der Sound der neueren Maschine suggeriert mir eine dynamischere Fortbewegung als der der alten Maschine, ich nutze also die Leistungsreserve garnicht intuitiv.
Im Gegenteil war ich auf Strecken, die ich sonst eher zu schnell fahre, immer innerhalb des Limits, ohne auf den Tacho zu schauen.
Teilweise stellte sich auch eine gewisse Gelassenheit ein, weil ich auch bei Schleichern wusste, dass die nächste kleine freie Strecke nur ein kurzes Drehen am Gasgriff genügt. Insgesamt war ich nicht langsamer, aber entspannter unterwegs.
Sicherheitsfeature Leistung? In diesem Fall klares ja.

Ich war übrigens im Alltag unterwegs, bin also dieselben Strecken bei derselben Tätigkeit gefahren, keine Ausnahmesituation.


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Gruß Kai
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granny
Beitrag 27.10.2011, 12:04
Beitrag #103


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Zitat (Charly70 @ 27.10.2011, 12:15) *
Da wird, denke ich, Ursache und Wirkung verwechselt. Wer gern "heizt", wer also zu Alleinunfällen und Frontalzusammenstößen neigt, schafft sich in der Regel auch ein Auto mit hoher Leistung an.

Erstens ist genau diese Selektion schon der Beginn der R.-Kompensation und zweitens sind Begriffe wie "hoch" und "niedrig" relativ: Versuch mal heute einen Kleinwagen zu kaufen, der nur die 20 kW eines R4 hat. wavey.gif

Zitat
Die durchschnittliche Jahresfahrleistung pro PKW ist nicht explodiert, es gibt einfach nur viel mehr Autos.

In den Autos sitzt aber immer jemand drin, wenn sie fahren. Auch wenn man berücksichtigt, dass die Zahl der Alleinfahrer früher geringer war als heute, dürfte die "Personenstundenzahl" die wir im Mittel in unseren Autos zubringen, sich vervielfacht haben. Und das, wie gesagt, liegt nicht nur daran, dass wir alle vollkommen ungewollt zum Fernpendler geworden sind.
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Charly70
Beitrag 27.10.2011, 12:16
Beitrag #104


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Zitat (granny @ 27.10.2011, 13:04) *
Auch wenn man berücksichtigt, dass die Zahl der Alleinfahrer früher geringer war als heute, dürfte die "Personenstundenzahl" die wir im Mittel in unseren Autos zubringen, sich vervielfacht haben. Und das, wie gesagt, liegt nicht nur daran, dass wir alle vollkommen ungewollt zum Fernpendler geworden sind.


Natürlich nicht:
Früher hatte nur Papa ein Auto (wenn überhaupt) und jetzt eben auch Mama und die Kinder werden zum Sport gefahren.
Aber daran würde sich auch nicht viel ändern, wenn wir alle nur R4 fahren dürften.

Zitat (granny @ 27.10.2011, 13:04) *
Erstens ist genau diese Selektion schon der Beginn der R.-Kompensation


Dem kann ich nicht folgen.
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granny
Beitrag 27.10.2011, 12:28
Beitrag #105


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Zitat (Charly70 @ 27.10.2011, 13:16) *
Früher hatte nur Papa ein Auto (wenn überhaupt) und jetzt eben auch Mama und die Kinder werden zum Sport gefahren.
Aber daran würde sich auch nicht viel ändern, wenn wir alle nur R4 fahren dürften.

Meine These lautet: "Wenn Autofahren nicht so komfortabel (und "sicher") wäre, würde erstens im Mittel weniger oft gefahren, zweitens im Mittel nicht so weit gefahren, und wegen erstens und zweitens würden sich drittens im Mittel nicht so viele Leute überhaupt eins der (ja nun nicht gerade billigen) Fahrzeuge leisten". Ich gebe zu, das ist nur zum Teil klassische "Risikokompensation". Kompensiert wird -allerdings nach dem gleichen psychologischen Strickmuster, wie beim Unfallrisiko- auch das Zeitbudget und das "Sitzfleisch".

Zitat
Zitat (granny @ 27.10.2011, 13:04) *
Erstens ist genau diese Selektion schon der Beginn der R.-Kompensation

Dem kann ich nicht folgen.

Der Gedankengang ist ja nicht: "Ich habe zufälligerweise ein schnelles Auto erwischt, also nutze ich das jetzt auch aus, indem ich riskant überhole", sondern genau anders herum: "Ich will bei drohendem Gegenverkehr und an unübersichtlichen Stellen noch mit erträglichem Risiko überholen können. Dafür brauche ich die Reserven, die ein schnelles Auto bietet."
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Charly70
Beitrag 27.10.2011, 13:01
Beitrag #106


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Zitat (granny @ 27.10.2011, 13:28) *
Meine These lautet: "Wenn Autofahren nicht so komfortabel (und "sicher") wäre, würde erstens im Mittel weniger oft gefahren, zweitens im Mittel nicht so weit gefahren, und wegen erstens und zweitens würden sich drittens im Mittel nicht so viele Leute überhaupt eins der (ja nun nicht gerade billigen) Fahrzeuge leisten".


Dann sind wir hier unterschiedlicher Meinung. Auch ein R4 ist überdacht, hat einen Motor und macht unabhängig vom Fahrplan. Das reicht, dass viele Menschen ihr Mobilitätsbedürfnis mit dem Auto befriedigen möchten, sobald sie es sich leisten können. Jetzt können sich halt mehr Menschen ein Auto leisten, deshalb gibt es mehr Autos und diese werden dann auch gefahren.
Bleiben noch die "Spaßfahrten": Ja, es gibt einen Anteil an Mobilität, der vom Komfort beeinflusst wird, aber der ist im Vergleich dazu sehr gering.

Zitat (granny @ 27.10.2011, 13:28) *
Der Gedankengang ist ja nicht: "Ich habe zufälligerweise ein schnelles Auto erwischt, also nutze ich das jetzt auch aus, indem ich riskant überhole", sondern genau anders herum: "Ich will bei drohendem Gegenverkehr und an unübersichtlichen Stellen noch mit erträglichem Risiko überholen können. Dafür brauche ich die Reserven, die ein schnelles Auto bietet."


Da sind wir wieder beim Streit, ob Risikokompensation nur unbewusst ist, oder ob eine bewusste Entscheidung auch dazu zählt.

Wenn sowohl der Porschefahrer als auch der R4-Fahrer warten, bis die Strecke übersehbar ist, dann bleibt das Risiko ja gleich. Der R4-Fahrer kann halt seltener überholen.
Das heißt, für den R4-Fahrer ist die Strecke unübersichtlich und es droht Gegenverkehr, für den Porschefahrer nicht, ihm reicht ja das kürzere, gut übersehbare Straßenstück zum verkehrsgerechten überholen.
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blue0711
Beitrag 27.10.2011, 15:00
Beitrag #107


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Das Risiko für den R4 ist je Überholvorgang definitiv größer, da er längere Zeit auf der Gegenspur bleibt und nur durch Bremsen reagieren kann.
Ob das durch die Anzahl der Überholvorgänge ausgeglichen oder gar übersteuert wird, ziehe ich in Zweifel.


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granny
Beitrag 27.10.2011, 15:44
Beitrag #108


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Zitat (Charly70 @ 27.10.2011, 14:01) *
Auch ein R4 ist überdacht, hat einen Motor und macht unabhängig vom Fahrplan. Das reicht, dass viele Menschen ihr Mobilitätsbedürfnis mit dem Auto befriedigen möchten, sobald sie es sich leisten können.

Seltsamerweise sieht man draußen auf der Straße nur noch wenige Autos, die auch nur annähernd den Fahrkomfort und die Motorleistung eines R4 bieten. Irgend einen Grund muss es doch dafür geben, dass die Leute deutlich "mehr Auto" wählen, als für die "automobile Grundversorgung" allein erforderlich ist.

Ein Henne-Ei-Problem: fahren wir dank Motoren mit mehr als 60 kW (anstatt R4-typischen 20), wirksamer Geräuschdämmung (anstatt lautem Motorgedröhn), Automatikschaltung (anstatt hakeliger Revolverschaltung), guter Heizung/Klimaanlage (anstatt zugiger/ewig beschlagener Klappfenster), satten Velourpolstern (anstatt nach zwei Jahren durchgesessener Schaumstoffpölsterchen), 99 Becherhaltern, Hifi-mp3-CD-Navi-Surroundanlage anstatt knisterndem Rundfunkempfänger) etc. öfter und weiter, oder wählen wir ganz gezielt all diesen Klimbim, weil wir, wenn wir schon so oft und so weit fahren müssen, wenigstens entspannt ankommen wollen? Ich meine, dass ersteres ganz klar überwiegt.

Wie auch immer: Sicherheit, Kosten, Körperbelastung und Zeitbedarf bilden immer ein magisches Viereck. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die vielbeschworene "Kompensation" nicht nur auf das Unfallrisiko beschränkt ist. Zum großen Teil findet auch eine Kreuzkompensation mit den anderen drei Faktoren statt. Wenn ich sicherer fahren will, muss ich mich entweder mehr konzentrieren, mehr Geld ausgeben, oder mehr Zeit einplanen. Wenn ich wenig Zeit habe, versuche ich das durch ein größeres Risiko auszugleichen, oder nehme gleich den teuren Linienflieger nach München. Wenn ich alt werde, muss ich meine nachlassende körperliche Leistungsfähigkeit durch einen erhöhten Zeitbedarf und den Kauf einer entsprechend "gepanzerten" Oberklasselimousine kompensieren. thread.gif
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Hane
Beitrag 28.10.2011, 13:09
Beitrag #109


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Zitat (Charly70 @ 27.10.2011, 13:01) *
Da sind wir wieder beim Streit, ob Risikokompensation nur unbewusst ist, oder ob eine bewusste Entscheidung auch dazu zählt.
Selbstverständlich gehört das dazu. Risikokomenstion liegt immer dann vor, wenn ein anderes Risikogefühl, -wissen, -wachauchimmer zu einer Änderung des Verhaltens führt.

Dabei kann es zu zwei Vorzeichenfehlern kommen: Die Risikoeinschätzung kann falsch sein (Es ist gar nicht sicherer) und die Änderung des Verhaltens kann in die andere Richtung gehen. Beispielsweise könnte man sich auf die Fahrbahn trauen, weil man ja einen Helm trägt.

Auch die Entscheidung, ob man eine Tätigkeit erst durch die Sicherheitseinrichtungen ausführt, ist eine Risikokompensation.

Auch bei richtig eingeschätzten Sicherheitseinrichtungen (Gurt) und Verhaltensänderungen erzeugt die Risikokompensation erst einmal einen negativen Offset, der ausgeglichen werden muss, bevor es einen Sicherheitsgewinn geben kann.

Meine persönliche Erfahrung war: Vor Jahren, als ich mich mit solchen Themen noch nicht beschäftigt habe, habe ich einen Fahrradhelm getragen. Eines Tages hatte ich ihn einfach vergessen. Als ich es nach ein paar Kilometern gemerkt hatte, bin ich auf einmal viel vorsichtiger gefahren, haben scharfe Kurven unbewusst angebremst, die ich sonst so durchfahren habe etc. Seit dem habe ich keinen Zweifel, dass die Risikokompensation wirkt. So viel Kopf kann man gar nicht haben, um immer und überall gegen den Bauch anzukommen.


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Nerari
Beitrag 28.10.2011, 13:21
Beitrag #110


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Ein schönes Beispiel für (misslungene) Risikokompensation sind übrigens Radwege whistling.gif
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Tnixm
Beitrag 28.10.2011, 14:11
Beitrag #111


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Zitat (blue0711 @ 27.10.2011, 10:39) *
Reden wir hier von Risikokompensation als statistischem Ergebnis oder von Risikokompensation als psychologischem Phänomen?

das eine bedingt ja das andere und ist nur sehr schwer zu trennen.....


in diesem Beispiel beschreibst du das selbst ja sehr gut

Zitat (blue0711 @ 27.10.2011, 13:01) *
Meine aktuelle Maschine hat ein Leistungsgewicht von ca. 4 kg/PS, für ein paar Tage hate ich eine Maschine mit 2,5 kg/PS, aber ähnlicher Konzeption (Ausstattung, Sitzposition).
Nach kurzer Gewöhnung an die höhee Leistung stellte ich aber fest, dass ich eher zurückhaltender fuhr.
Den Grund hab ich auch gefunden: Der Sound der neueren Maschine suggeriert mir eine dynamischere Fortbewegung als der der alten Maschine, ich nutze also die Leistungsreserve garnicht intuitiv.


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GrussT. (Uli)Gelassen bleiben !! Mir muss man schon die Zähne zeigen, damit ich arbeite!

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Janus
Beitrag 28.10.2011, 16:12
Beitrag #112


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Zitat (Hane @ 28.10.2011, 14:09) *
Dabei kann es zu zwei Vorzeichenfehlern kommen: Die Risikoeinschätzung kann falsch sein (Es ist gar nicht sicherer) und die Änderung des Verhaltens kann in die andere Richtung gehen. Beispielsweise könnte man sich auf die Fahrbahn trauen, weil man ja einen Helm trägt.
Hier kommt noch eine weitere Komponente ins Spiel: Der beispielhafte Radfahrer "will" (unpassender Ausdruck, wenn unbewusst, aber egal) die helmbedingt angenommene höhere Sicherheit durch Fahrbahnfahren ausgleichen. Das geht aber gar nicht, denn Fahrbahnfahren ist sicherer. Unter dem Strich haben wir also erstmal eine durch Risikokompensation erhöhte Sicherheit. Zumindest, solange man die reale sicherheitssteigernde Wirkung eines Helms mit mindestens Null annimmt... biggrin.gif


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 29.10.2011, 12:14
Beitrag #113


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 26.10.2011, 08:56) *
... Ich habe Dich jetzt so verstanden, dass Du stets so schnell fährst wie es geht, um möglichst keine wertvolle Zeit zu verlieren.
Schön!
Jetzt muss man es nur noch glauben....

Willst Du hier rumstänkern, oder was ist los?

Lies doch mal meinen entsprechenden Beiitrag RICHTIG durch.

Ich habe sinngemäß geschrieben:
- Ich gehe kein unnötiges Risiko ein;
- ich halte mich (aus Kostengründen thread.gif) sogar einigermaßen an diejenigen Geschwindigkeitsbeschränkungen, die ich für völlig unsinnig halte;
- wenn der Spritverbrauch in keinem Verhältnis mehr zur gesparten Zeit steht, lupfe ich ein wenig den Gasfuß;
- ich fahre normalerweise so auf freier Strecke zwischen 160 und 180 km/h (der Vito schafft gut 200 km/h).

Ich weiß nicht, wie Du auf aus diesen Aussagen auf das schmale Brett "Doc fährt immer so schnell wie es geht".
Ich fahre lediglich ungern langsamer als nötig.

Muss ich Dir den Unterschied erklären?




Auch gibt es einen Unterschied zwischen "keine Zeit vertrödeln" und "Termindruck haben".
Ich lege meine Termine so, dass ich sie locker einhalten kann - kleine bis mittlere Staus inbegriffen.
Aber wenn mein Termin um 18 Uhr vorbei ist und ich danach noch 300 km zu fahren habe, dann wäre ich lieber schon zu Haus als noch auf der Autobahn - also trödele ich nicht noch überflüssig herum!


Zu weiteren Fragen:
Mein "Fuhrpark" besteht aus meinem MB Vito 120CDI (mit mittlerweile 150.000 km auf der Uhr), meinem Anhänger und einem Fahrrad, das ich mir vor 3 Jahren in einem Second-Hand-Laden gebraucht für 100,- € erstanden habe.
Zum weiteren Fuhrpark der Familie gehört der 9 Jahre alte Volvo V 40 1.9 TD meiner Frau. Auch sie besitzt darüber hinaus ein Fahrrad.

Noch weitere Fragen?



Zitat (Klein-Fritzchen @ 27.10.2011, 08:53) *
.Führe Dir einmal zu Gemüte, was Doc hier aussagt:
Zitat (Doc aus Bückeburg @ 25.10.2011, 18:43) *
... Dass ich heute mit meinem dreimal so schweren Vito nach meiner subjektiven Einschätzung eine geringere Gefahr für die Allgemeinheit darstelle liegt nicht nur an meine gewachsenen Reife (ahäm..), sondern auch daran, dass so ein Schiff eben eine gewisse Gelassenheit verleiht:...
...und denke darüber nach, was das bedeutet (Die Hervorhebung stammt von mir.).

Ich hab auch noch mal was hervorgehoben, weil Du es offenbar übersehen WOLLTEST tongue.gif:

Ja, WAS meine ich wohl damit?
Ich meine damit natürlich nicht, dass mich in einem Vito die Kleinwagen, die ich bei meiner rücksichtslosen Raserei fröhlich abdränge, weniger interessieren als in einem Dünnblech-R4, sondern ich meine, dass ich im untermotorisierten R4 immer zugesehen habe, ja keinen Schwung zu verlieren. Bei Vito sage ich mir: "Ist doch egal, wenn ich mal Gas wegnehmen oder sogar bremsen muss: Ein kleiner Tritt aufs rechte Pedal, und ich bin wieder in Schwung smile.gif".

Zitat (Charly70 @ 26.10.2011, 17:40) *
... Auch der R4 lief ja wohl schon 120, das heißt innerorts und auf Überlandstraßen dürfte sich an den gefahrenen Geschwindigkeiten nichts ändern.
Bleiben noch die Autobahnen und hier die Teilstrecken auf denen wirklich schneller als 120 gefahren wird...

Genau anders rum:
Mit dem R4 bin ich in Ortschaften, auf begrenzten Landstraßen und in Autobahn-Baustellen DEUTLICH schneller gefahren als jetzt mit dem Vito.
Irgendwo muss ich die auf der Autobahn notgedrungen mit Tempo 120 vertrödelte Zeit ja wieder aufholen...
Auch das war noch ein Beispiel zum Thema "Gelassenheit"...

Doc wavey.gif



P.S.:
Zitat (granny @ 27.10.2011, 11:45) *
... Langer Rede kurzer Sinn: eine Klapperkiste wie der R4 verringert schon allein deshalb das Unfallrisiko erheblich, weil man darin nicht so oft so weit fahren will.

Wie erklärst Du es Dir dann, dass ich als Student mit meinem ersten R4 in 41/2 Jahren 180.000 Kilometer zurückgelegt habe?


--------------------
Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
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blue0711
Beitrag 29.10.2011, 12:20
Beitrag #114


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Sag ich doch: Sicherheitsfeature Leistung wavey.gif

Wenn Bleifuß über 200 liegt, überlegt man sich deutlich genauer und bewußt, ob man jetzt so Dampf machen muss.
Wenn bei 120/130 schon Schluss ist, dann kommt man garnicht auf die Iee, sondern lässt immer alles raus, was geht.
Kenn ich sowohl vom Mopped als auch vom PKW genau so.

@Tnixm: Von außen ist das sicher schwer zu trennen, in der Nachschau erst recht.
Wenn aber eine Wertung im Begriff mitschwingt, dass nämlich Risikokompensation per se was schlechtes/unerwünschtes sei, dann muss man IMHO zumindest bei der Betrachtung unterscheiden.

An bewußter Risikokompensation kann ich nichts verwerfliches finden, denn das ist lediglich die grundlegende Risikoabschätzung erweitert durch Änderungen an Equipment oder Umwelt.
Unbewußte Risikokompensation ist jedoch tatsächlich unerwünscht, denn man bemerkt sie zum einen erst im Nachhinein, zum anderen ist sie irrational und damit meistens nicht adäquat.

Die Frage wäre also eher: Wie kann man unbewußte Risikokompensation vermeiden, bzw. auf Risikounterkompensation beschränken?
Und da gibts ja schöne Beispiele: Sounddesign, optische Verengungen usw. Eben alles, was recht unmittelbar und damit auch unbewußt wirkt.

Ich kenne übrigens das Beispiel mit dem Sounddesign auch andersrum:
Hatte mal ne Kawa zum probefahren, deren Sound war, obwohl "Sporttourer", dermassen aggressiv, dass man ständig aufpassen musste, nicht ins rasen zu verfallen. Hab die Maschine schnell wieder zurück gebracht.

Zum Trugschluss Klapperkiste=wenig fahren: Das ist eher altersbedingt. Als Jungspund will man halt unbedingt die Welt sehen, ob man dabei in der Holzklasse sitzt, ist einem da egal.
Unser Uno hatte nach 5 oder 6 Jahren auch 200.000 km.
Mit dem bin ich allerdings auch immer auf Anschlag unterwegs gewesen. Man wil ja auch mal aus der Schaukelkiste raus.
In einem Auto, das bequemer ist, fahre ich eher langsamer. Auch wieder Unterkompensation.


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granny
Beitrag 29.10.2011, 13:14
Beitrag #115


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 29.10.2011, 13:14) *
P.S.:
Zitat (granny @ 27.10.2011, 11:45) *
... Langer Rede kurzer Sinn: eine Klapperkiste wie der R4 verringert schon allein deshalb das Unfallrisiko erheblich, weil man darin nicht so oft so weit fahren will.

Wie erklärst Du es Dir dann, dass ich als Student mit meinem ersten R4 in 4 1/ Jahren 180.000 Kilometer zurückgelegt habe?

Erstens gibt es immer einen Unterschied zwischen dem Verhalten des Individuums und dem, was die Gesamtheit aller Individuen im Durchschnitt so macht (wenn dem ausnahmsweise nicht so ist, dann sind jedenfalls statistische Phänomene wie die Risikokompensation kein Thema).

Zweitens wärst du vermutlich, hättest du damals schon einen Vito zur Verfügung gehabt, eben nicht nur 180.000, sondern vielleicht schon 250.000 km gefahren.
Es gibt in der Tat Leute, die rauchen seit über 75 Jahren Kette. Dennoch käme wohl kaum einer auf die Idee, dies als Beweis dafür anzuerkennen, das Tabakkonsum nicht lebensverkürzend wirken kann.

Weil "Risiko" ein statistisches Phänomen ist, da auf der individuellen Ebene schwere Unfälle sehr seltene Ereignisse sind, hat keiner von uns die Gelegenheit, sein persönliches Risiko korrekt zu messen bzw. sein Verhalten anhand eines Schadenseintritts neu zu kalibrieren (dass das zumindest bei tödlichen Unfällen der Fall ist, sollte auf der Hand liegen thread.gif). Infolgedessen bezieht man seine Risikoabschätzung aus den Anekdoten im persönlichen Umfeld, aus den Medien, und nicht zuletzt aus den "Close Shaves", die man nachträglich als "gerade nochmal gutgegangen" empfindet. Allerdings sind alle diese Schätzungen wegen der geringen Fallzahlen sowie mangels Schadenseintritt (s.o.) prinzipiell sehr ungenau.
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blue0711
Beitrag 29.10.2011, 14:05
Beitrag #116


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Sorry, da kann ich nicht zustimmen. Risiko kann man selbstverständlich abschätzen.
Der Mensch ist durchaus auch ohne Computer in der Lage, Simulationen durchzuspielen, um die Gefahren zu erkennen und deren Wahrscheinlichkeit einzuschätzen.
Sogar Tiere können das.
Eine große Genauigkit ist dazu auch garnicht notwendig.

Aus Statistiken kann man das allerdings nie rauslesen, selbst eine Sudie dafür müsste schon sehr genau vorgehen, um das auseinanderzuhalten


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Klein-Fritzchen
Beitrag 30.10.2011, 16:27
Beitrag #117


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 29.10.2011, 13:14) *
Zitat (Klein-Fritzchen @ 26.10.2011, 08:56) *
... Ich habe Dich jetzt so verstanden, dass Du stets so schnell fährst wie es geht, um möglichst keine wertvolle Zeit zu verlieren.
Schön!
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Willst Du hier rumstänkern, oder was ist los?

Nein, ich glaube Dir nur nicht!

Zitat
Ich habe sinngemäß geschrieben:
- Ich gehe kein unnötiges Risiko ein;

Jeder kann aber sehen, dass Du es doch machst.

Zitat
ich fahre normalerweise so auf freier Strecke zwischen 160 und 180 km/h (der Vito schafft gut 200 km/h).

Hast Du Dir schon einmal ausgerechnet, was Dir das an Zeitersparnis bringt, wenn man dazu noch unterstellt, dass Du nicht auf der gesamten Strecke von 300 Km 160 bis 180 km/h fährst, sondern allenfalls temporär?
Und das soll kein unnötiges Risiko sein? Du machst Dir richtig etwas vor.

Zitat
Ich weiß nicht, wie Du auf aus diesen Aussagen auf das schmale Brett "Doc fährt immer so schnell wie es geht".
Ich fahre lediglich ungern langsamer als nötig.

Muss ich Dir den Unterschied erklären?

Au ja, mach mal!

Zitat (Doc aus Bückeburg @ 29.10.2011, 13:14) *
Zitat (Klein-Fritzchen @ 27.10.2011, 08:53) *
.Führe Dir einmal zu Gemüte, was Doc hier aussagt:
Zitat (Doc aus Bückeburg @ 25.10.2011, 18:43) *
... Dass ich heute mit meinem dreimal so schweren Vito nach meiner subjektiven Einschätzung eine geringere Gefahr für die Allgemeinheit darstelle liegt nicht nur an meine gewachsenen Reife (ahäm..), sondern auch daran, dass so ein Schiff eben eine gewisse Gelassenheit verleiht:...
...und denke darüber nach, was das bedeutet (Die Hervorhebung stammt von mir.).

Ich hab auch noch mal was hervorgehoben, weil Du es offenbar übersehen WOLLTEST tongue.gif:

Ja, WAS meine ich wohl damit?...

Was Du damit meinst, ist nicht von Bedeutung. Du sagst jedenfalls aus, dass Du Dich mit dem Vito sicherer fühlst. Und das ist fatal, und führt zu einer völlig falschen Risikoeinschätzung.

Zitat (blue0711 @ 29.10.2011, 13:20) *
...
Wenn aber eine Wertung im Begriff mitschwingt, dass nämlich Risikokompensation per se was schlechtes/unerwünschtes sei...

Darum ging es nicht. Es ging um die Frage, ob es das gibt.
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 30.10.2011, 17:19
Beitrag #118


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 30.10.2011, 16:27) *
Hast Du Dir schon einmal ausgerechnet, was Dir das an Zeitersparnis bringt, wenn man dazu noch unterstellt, dass Du nicht auf der gesamten Strecke von 300 Km 160 bis 180 km/h fährst, sondern allenfalls temporär?
Und das soll kein unnötiges Risiko sein? Du machst Dir richtig etwas vor.

Was hat "unnötiges Risiko" mit "Zeitersparnis" zu tun?
Inwiefern ist Tempo 160 bzw. 180 per se ein "unnötiges Risiko"?

Wie schnell fährst DU den so als Spitze?
120?
Falls "ja": Wieso fährst Du 120, wenn doch Tempo 85 - 89 (= Mitschwimmen in der Lkw-Schlange) noch wesentlich ungefährlicher ist?

Gehörst Du etwa zu denen, die ihr eigenes Tempo immer für "richtig" halten, während alle anderen entweder böse Raser oder lahme Schleicher sind? rofl1.gif
Ich gehöre nur "teilweise" zu dieser Fraktion:
Selbstverständlich halte ich mein Tempo für richtig. - Falls ich es nicht für richtig hielte, würde ich ein anderes Tempo wählen.
Aber ich gestehe den anderen zu, durch einen ähnlichen Gedankengang zu einem anderen "richtigen" Tempo zu kommen.



Zitat
Zitat
Ich weiß nicht, wie Du aus diesen Aussagen auf das schmale Brett "Doc fährt immer so schnell wie es geht" kommst.
Ich fahre lediglich ungern langsamer als nötig.
Muss ich Dir den Unterschied erklären?

Au ja, mach mal!

Wer "so schnell fährt wie es geht", der fährt quasi "ohne Rücksicht auf Verluste".
Wer lediglich "nicht langsamer als nötig" fährt, der gibt nur da Gas, wo es
- von den Verkehrszeichen her erlaubt ist;
- ohne Nötigung, Drangsalierung und Gefährdung anderer möglich ist;
- ohne überproportienalen Verschleiß an Material und Nerven vonstatten gehen kann. .

So veranstalte ICH auch z.B. kein Lichthupen-Feuerwerk, wenn ein anderer zum Überholen von rechts nach links wechselt und mich zum Gas-Wegnehmen oder sogar zum Bremsen zwingt. Erst bei einer erforderlichen Gewaltbremsung reagiere ich etwas ungehalten. ranting.gif



Zitat
Was Du damit meinst, ist nicht von Bedeutung. Du sagst jedenfalls aus, dass Du Dich mit dem Vito sicherer fühlst. Und das ist fatal, und führt zu einer völlig falschen Risikoeinschätzung.

Versteh ich nicht!
Ich FÜHLE mich nicht nur im Vito sicherer als im R4, ich BIN es auch objektiv betrachtet, weil meine Überlebens-Chance im Vito bei einem Chrash nun mal ungleich größer ist als im R4.
Trotzdem sage ich nicht "Ich kann ruhig einen Chrash riskieren, es passiert mit ja nichts"", denn im Gegensatz zum Sport, wo ich gewinnen will und deshalb auch Stürze riskieren muss (die dank Schutzausrüstung meist glimpflich abgehen), würde mir im alltäglichen Straßenverkehr auch ein leichter Blechschaden schon ganz schön stinken (glaub's oder glaub's nicht).

Und auch wenn Du mir das Wort im Mund rumdrehen willst: Mit der im PS-starken Vito auftretenden "Gelassenheit" miente ich nicht, dass ich in so einem Panzer MEHR riskieren kann, sondern im Gegenteil: Ich muss (bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit WENIGER riskieren, denn dank besserem Beschelunigungsvermögen macht es nicht mehr so viel aus, wenn ich mal irgendwo bremsen muss: Das "Schwung verlieren und nicht wieder auf Geschwindigkeit kommen" war beim R4 (34 PS) ein Thema, es war erst recht bei meinem T2 Bulli (doppelt so schwer und 47 PS) ein Thema, und das war es auch bei meinem T3-Bulli, den ich 16 Jahre lang als "Erstwagen" gefahren habe, und der zwar ein "Panzer" war, aber eben auch nur 50 PS hatte.
Mit all diesen Gefährten bin ich wesentlich hektischer gefahren als mit meinem jetzigen 204-PS-Vito.



Und noch was:
Zitat (Klein-Fritzchen @ 30.10.2011, 16:27) *
... Au ja, mach mal!

Wenn DU über meine Motive, so zu fahren wie ich halt fahre, so gut Bescheid weißt, dann klär DU mich doch mal auf:
WARUM fahre ich auf freier Strecke 160 - 180, wenn es doch gar nicht verboten ist, auch nur 120 zu fahren?

Doc


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und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
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911
Beitrag 30.10.2011, 17:40
Beitrag #119


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 30.10.2011, 16:27) *
Hast Du Dir schon einmal ausgerechnet, was Dir das an Zeitersparnis bringt, wenn man dazu noch unterstellt, dass Du nicht auf der gesamten Strecke von 300 Km 160 bis 180 km/h fährst, sondern allenfalls temporär?
Und das soll kein unnötiges Risiko sein? Du machst Dir richtig etwas vor.


Dein Denkfehler ist, dass es überhaupt ein nennenswertes Risiko sei, schneller zu fahren.


--------------------
Saludos desde Argentina :-)
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Schattenfell
Beitrag 30.10.2011, 17:43
Beitrag #120


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Zitat (911 @ 30.10.2011, 17:40) *
Dein Denkfehler ist, dass es überhaupt ein nennenswertes Risiko sei, schneller zu fahren.


Was ist denn daran falsch? think.gif
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 30.10.2011, 17:47
Beitrag #121


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Zitat (Schattenfell @ 30.10.2011, 17:43) *
Zitat (911 @ 30.10.2011, 17:40) *
Dein Denkfehler ist, dass es überhaupt ein nennenswertes Risiko sei, schneller zu fahren.

Was ist denn daran falsch? think.gif

Jedes "schneller Fahren" stellt ein (wenn auch manchmal nur SEHR geringes) statistisches Risiko dar.
Deshalb verstehe ich gar nicht, wieso es Leute gibt, die ÜBERHAUPT schneller als Schritttempo fahren... whistling.gif

Doc


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Janus
Beitrag 30.10.2011, 18:07
Beitrag #122


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Leute, 911 schrieb "nennenswert".


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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Klein-Fritzchen
Beitrag 31.10.2011, 01:47
Beitrag #123


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 30.10.2011, 17:19) *
...
Inwiefern ist Tempo 160 bzw. 180 per se ein "unnötiges Risiko"?

Per se nicht. Es ging darum, dass Du schneller fährst als vorher mit dem R4. Und das ist eine Steigerung des Risikos.

Zitat
Wie schnell fährst DU den so als Spitze?
120?

220 km/h! Wieso fragst Du?

Zitat
Und auch wenn Du mir das Wort im Mund rumdrehen willst: Mit der im PS-starken Vito auftretenden "Gelassenheit" miente ich nicht, dass ich in so einem Panzer MEHR riskieren kann, sondern im Gegenteil: Ich muss (bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit WENIGER riskieren...

Ja, Du hast aber nicht die gleiche Durchschnittsgeschwidigkeit. Warum kapierst Du das nicht?

Zitat (Doc aus Bückeburg @ 30.10.2011, 17:19) *
Und noch was:
Zitat (Klein-Fritzchen @ 30.10.2011, 16:27) *
... Au ja, mach mal!

Wenn DU über meine Motive, so zu fahren wie ich halt fahre, so gut Bescheid weißt, dann klär DU mich doch mal auf:
WARUM fahre ich auf freier Strecke 160 - 180, wenn es doch gar nicht verboten ist, auch nur 120 zu fahren?

Ich weiß darüber nicht so gut Beschied, vermute aber, dass es die Lust am Risiko und Nervenkitzel ist.

Zitat
Jedes "schneller Fahren" stellt ein (wenn auch manchmal nur SEHR geringes) statistisches Risiko dar.

Jetzt brat mir mal einer `nen Storch. Dann sind wird uns ja einig, oder? laugh2.gif

Zitat
Deshalb verstehe ich gar nicht, wieso es Leute gibt, die ÜBERHAUPT schneller als Schritttempo fahren...

Zeitdruck, Lust am Risiko und Nervenkitzel, Flucht vor der Polizei...
...oder die Frage, warum man überhaupt Auto fährt, wenn man ohnehin nicht schneller als Schritttempo vorankommt.
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Brila
Beitrag 31.10.2011, 02:34
Beitrag #124


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Irgendwie verliert ihr euch in nonsens...
Klar ist es ein Unterschied ob ich mit dem dicken Mercedes oder mit dem kleinen Moped fahre...
Ersteres ist zum schnellen und bequemen Reisen da, letzteres zum ankommen.

Jeder wird mir vermutlich zustimmen das der Mercedes wohl was Risikokompensation angeht die bessere Wahl darstellt.
Trotzallem nehme ich mir nicht mehr damit heraus als unbedingt nötig. Nur, jeder definiert das eben anders. smile.gif
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 31.10.2011, 10:23
Beitrag #125


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 31.10.2011, 01:47) *
Zitat (Doc aus Bückeburg @ 30.10.2011, 17:19) *
Wenn DU über meine Motive, so zu fahren wie ich halt fahre, so gut Bescheid weißt, dann klär DU mich doch mal auf:
WARUM fahre ich auf freier Strecke 160 - 180, wenn es doch gar nicht verboten ist, auch nur 120 zu fahren?
Ich weiß darüber nicht so gut Beschied, vermute aber, dass es die Lust am Risiko und Nervenkitzel ist.

WENN es die Lust an Risiko und Nervenkitzel wäre, dann würde ich
- nicht 160 bis 180 km/h fahren, sondern "volle Pulle";
- meine 160 bis 180 nicht nur auf der Autobahn fahren, sondern auch auf Landstraßen - oder womöglich gar innerorts;
- nicht mit dem Vito fahren, sondern mit einem Mopped;
- to be continued.

Ich würde die Motivation für mein relativ schnelles Fahren daher nicht mit "Lust an Risiko und Nervenkitzel" bezeichnen, sonern schlichtweg als "Ungeduld".



Zitat
Zitat
Wie schnell fährst DU den so als Spitze?
120?
220 km/h! Wieso fragst Du?

Weil es mich im Zusammenhang mit dieser Diskussion interessiert.
Und WARUM fährst Du schneller als 120? "Lust an Risiko und Nervenkitzel" oder schlichtweg "Ungeduld"?



Zitat
Zitat
Und auch wenn Du mir das Wort im Mund rumdrehen willst: Mit der im PS-starken Vito auftretenden "Gelassenheit" meinte ich nicht, dass ich in so einem Panzer MEHR riskieren kann, sondern im Gegenteil: Ich muss (bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit WENIGER riskieren...
Ja, Du hast aber nicht die gleiche Durchschnittsgeschwidigkeit. Warum kapierst Du das nicht?

Wieso HABE ich nicht die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit?
Wenn ich mit dem R4 mal bremsen muss, dauert es "ewig", bis ich wieder in Schwung bin. Mit dem Vito geht das (dank besserer Beschleunigng) wesentlich lockerer. Und den Rest des Zeitverlustes für die Bremsung gleiche ich durch eine höhere Spitzengeschwindigkeit aus.

Anders herum:
Mit meiner derzeitigen Fahrweise (wo es vertretbar erscheint 160 - 180, ansonsten "unauffällig") erreiche ich mein Ziel nach x Minuten.
Wenn ich das in derselben Zeit mit dem R4 schaffen wollte, müsste ich den schon gnadenlos knüppeln - also den durch mangelnde Höchstgeschwindigkeit und mangelnde Beschleunigung entstehenden Zeitverlust mit Hilfe von Geschwindigkeitsübertretungen und riskanten Überholmanövern kompensieren.

Hier hätten wir es in der Tat mit einer "Kompensation" zu tun:
Ich habe seinerzeit beim R4 mangelnde Motorleistung durch höhere Risikobereitschaft kompensiert tongue.gif.



Zitat
Zitat
Jedes "schneller Fahren" stellt ein (wenn auch manchmal nur SEHR geringes) statistisches Risiko dar.

Jetzt brat mir mal einer `nen Storch. Dann sind wird uns ja einig, oder? laugh2.gif

Nicht ganz, den "höheres Risiko" ist für mich ein rein statistischer Bergriff, bedeutet aber nicht automatisch "riskant" (als absolute Bewertung).
Zur Verdeutlichung: Ein Mann mit 1,55m Größe ist zwar größer als ein Mann mit 1,50 m Größe, aber ich würde ihn dennoch nicht wirklich als "groß" bezeichnen.

Doc


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Klein-Fritzchen
Beitrag 31.10.2011, 10:54
Beitrag #126


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 31.10.2011, 10:23) *
Zitat
Zitat
Wie schnell fährst DU den so als Spitze?
120?
220 km/h! Wieso fragst Du?

Weil es mich im Zusammenhang mit dieser Diskussion interessiert.
Und WARUM fährst Du schneller als 120? "Lust an Risiko und Nervenkitzel" oder schlichtweg "Ungeduld"?

Lust am Risiko und Nervenkitzel! dry.gif

Zitat
Nicht ganz, den "höheres Risiko" ist für mich ein rein statistischer Bergriff, bedeutet aber nicht automatisch "riskant" (als absolute Bewertung).

Ok, einverstanden!
Du fährst also nicht riskant, sondern nur mit einem höheren statistischen Risiko.
Jetzt zufrieden? laugh2.gif
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 31.10.2011, 11:54
Beitrag #127


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 31.10.2011, 10:54) *
Jetzt zufrieden? laugh2.gif

cheers.gif!!

Ich fahre also mit einem höheren statistischen Risiko, als wenn ich mich auf 120 km/h beschränken würde,
aber ich fahre wahrscheinlich dennoch mit einem geringeren statistischen Risiko als DU... tongue.gif

Doc


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mir
Beitrag 31.10.2011, 16:26
Beitrag #128


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Faszinierend, was sich hier manchmal für Keilereien bilden ...

Ob man mit einem schnelleren Fahrzeug riskanter fährt oder nicht, halte ich auch für eine Sache der Erfahrung und der Persönlichkeit.

Ich bin früher normal eher untermotorisisert gefahren, Opel Kadett. Da war dann durchaus das Problem auf der Autobahn, daß einem ständig andere Fahrzeuge dazwischengefahren sind, bevor man hinter einem LKW ausgeschert ist, und dann kommt man mangels Beschleunigungsvermögen kaum wieder zum Überholen. Klar, es geht schon, aber es ist schon nervig. Das führt dann schon dazu, daß man lieber gleich auf der zweiten Spur von rechts bleibt, auch wenn man dazu dann mehr Gas gibt und schneller fährt, um nicht allzu sehr zu ärgern. Mag sein daß dann manchereiner in einem schnelleren Auto daher langsamer fährt ...

Bei mir war das dann aber eher so, daß ich mit 'nem schnelleren Geschäftswagen auch deutlich schneller gefahren bin. Schon alleine, weil die Lärm- und Rüttelkulisse beim Opel die 160 sinnlich erfaßbar machten, während man beim BMW die 180 eher daran bemerkt hat, daß man die Kurven auf der Autobahn mal tatsächlich als Kurven bemerkt.


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Doc aus Bückeburg
Beitrag 01.11.2011, 08:26
Beitrag #129


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Zitat (mir @ 31.10.2011, 16:26) *
Faszinierend, was sich hier manchmal für Keilereien bilden ...

Aber nachdem diese Keilerei nun nahezu geklärt ist, konnen wir ja mal zum Ausgangsthema zurückkommen.

Zu meiner Anfänger-Zeit war - aus heutiger Sicht - Autofahren eine Art "Russisch Roulette" mit Doppelwirkung: Die tödliche Gefahr richtete sich sowohl gegen die Fahrzeuginsassen als auch gegen Außenstehende.

Die Folgen sind bekannt: Jährlich über 20.000 Verkehrstote, und das bei nur einem Viertel der heutigen Kfz-Anzahl.

Es hat sich seitdem einiges getan:
- Die passive Sicherheit der Kfz. wurde verbessert (Sicherheitslenksäule, Gurte, Airbag etc.)
- die aktive Sicherheit wurde erhöht (bessere Reifen, bessere Bremsen, ABS etc.),
- viele potentielle Unfallstellen wurden entschärft (Leitplanken, Geschwindigkeitsbrschränkungen, verbesserte Streckenführungen etc.).
- auch wenn ihr es nicht glaubt: Das "Sicherheitsdenken" der meisten Kfz-Führer wurde verbessert!!!

Gleichzeitig kam es bei den Pkw (genau so wie bei den Lkw) zu einer gewaltigen Leistungssteigerung - und damit auch zu einer gewaltigen Steigerung der Höchstgeschwindigkeit.

Als ich mit den Fahren anfing, schaffte eine normale Familienkutsche in den seltensten Fällen auch nur die 140 km/h, und die Kühlung etc. waren außerdem so ausgelegt, dass eine stundenlange Vollgas-Fahrt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem längeren Zwangs-Aufenthalt geführt hätte.

Natürlich wurden und werden mit den Sicherheitsfatures Menschenleben gerettet, und keiner kaum einer kommt auf die Idee, dass man ja jetzt hemmungslos in der Kurve überholen könne, weil man ja Sicherheitsgurte trage. Im Gegenteil: Entgegen anderslautender Behauptungen meine ICH, dass die Anzahl meiner lebensgefährlichen Begegnungen in Landstraßen-Kurven abgenommen hat.



Andererseits sind seit den 70er Jahren natürlich die gefahrenen Geschwindigkeiten gestiegen. Nicht nur die Höchstgeschwindigkeitet (dank mehr Leistung), sondern auch die Kurvengeschwindigkeiten (dank besserer Reifen etc.), und vor allem die Geschwindigkeiten an bestimmten Streckeabschnitten:.

"Früher" sah es in den Kassler Bergen so aus:
- rechts quält sich ein Lkw mit 20 km/h den Berg hoch,
- auf der zweiten Spur quält sich ein Lkw mit 30 km/h den Berg hoch,
- auf der dritten Spur: Hey, WIE "dritte Spur"? ... think.gif

Also sagen wir mal so:
Die "einen Sicherheitsfeatures (Gurte etc) tragen nicht zu einer höheren Risiko-Bereitschaft bei,
Die Features zur Erhöhung der AKTIVEN Sicherheit werden zum Teil auch für höhere Geschwindigkeiten gebraucht, was einen Teil der gewonnenen passiven Sicherheit wieder aufzehrt.

INSGESAMT ist der Verkehr aber dennoch wesentlich sicherer geworden!

Früher: Mehr als 20.000 Tote pro Jahr,
Heute: um die 4.000 Tote pro Jahr, und das bei viiiel mehr Kraftfahrzeugen (und somit auch viiiel mehr gefahrenen Kilometern).

Das Risiko eines jeden Kraftfahrers, beim Fahren ums Leben zu kommen, ist in den letzten 40 Jahren um mehr als 90% zurückgegangen.
Zwar kein Grund, jetzt die Hände in den Schoß zu legen, aber doch ein Grund, sich mal freuen - und den Erfolg der Sicherheitsmaßnahmen feiern zu dürfen, oder?

Doc


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granny
Beitrag 01.11.2011, 09:44
Beitrag #130


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 01.11.2011, 09:26) *
Früher: Mehr als 20.000 Tote pro Jahr,
Heute: um die 4.000Tore pro Jahr, und das bei viiiel mehr Kraftfahrzeugen (und somit auch viiiel mehr gefahrenen Kilometern).

Neben den Faktoren, die da aufgezählt hast, kommt u.a. hinzu:

1. Die Notfall- und Intensiv-Medizin machten erhebliche Fortschritte
2. Das Rettungswesen wurde deutlich verbessert (Hubschraubereinsatz...)
3. bedingt durch 1. und 2. steigt allerdings auch die nur scheinbare Überlebensrate, weil etliche Schwerverletzte es noch bis über die 30-Tage-Schwelle schaffen, bevor sie doch noch versterben.
4. Einführung und Kontrolle niedriger Promillegrenzen
5. Wiedereinführung der 1952 abgeschafften Tempolimits innerorts und auf Landstraßen 1972, kombiniert mit einer verstärkten Überwachung
6. Rückzug des nichtmotorisierten Verkehrs von den Straßen

Und wenn jetzt das Sicherheitspaket von 2011 mit der viel niedrigeren Verkehrsdichte von 1970 kombiniert würde, wäre die "Vision zero" plötzlich greifbar. Dass es immer noch 4000 Tote sind, ist dem Wirken der Vier Kompensationen zuzuschreiben, wozu neben der allfälligen Risikokompensation auch die Kostenkompensation, die Zeitkompensation und die Anstrengungskompensation gehören.
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 01.11.2011, 09:51
Beitrag #131


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Zitat (granny @ 01.11.2011, 09:44) *
... 5. Wiedereinführung der 1952 abgeschafften Tempolimits innerorts und auf Landstraßen 1972, ...

Kleine Korrektur:
Das Tempolinit innerorts wurde schon eher aufgehoben.
Als ich geboren (1949) wurde - und auch zu Zeiten, als ich noch auf der Fahrbahn mit dem meinem rote Cabrio rumflitzte...

Angehängte Datei  PD_47__1_.jpg ( 89.64KB ) Anzahl der Downloads: 3


... galt innerorts "Freie Fahrt für freie Bürger". blink.gif

Aber die 50 innerorts wurden schon irgendwann in den 50er Jahren wieder eingeführt.

Doc wavey.gif


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Schattenfell
Beitrag 28.11.2011, 16:04
Beitrag #132


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Am Wochenende habe ich mich mit einer Mitschülerin von früher unterhalten. Studiert jetzt auch, bla, bla, fährt hin und wieder auch mal Fahrrad, aber ohne Helm, und geht auch gerne mal feiern.

Aus Sicherheitsgründen hat sie seit dem Sommer eine kleine Flasche Reizgas in der Handtasche. Und in diesen paar Monaten kam sie ganze drei Mal in eine blöde Situation mit angetrunkenen Jugendlichen, die sie einigermaßen in Bedrängnis gebracht haben — in den zweieinhalb Jahren vor dem Sommer gab es nicht eine einzige dumme Situation. Ich vermute ja schon, dass das Sicherheitsgefühl in der Handtasche dafür sorgt, nicht mehr aus Angst vor marodierenden Jugendlichen rechtzeitig die Straßenseite zu wechseln oder den Leuten auf andere Weise irgendwie dumm kommt, so dass sie sich provoziert fühlen think.gif
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Klein-Fritzchen
Beitrag 29.11.2011, 11:47
Beitrag #133


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Warum versteht Ihr nicht, dass sich Risikokompensation nicht anhand von Einzelfällen nachweisen läßt?
Das können doch Zufallsphänomene sein. Um diese möglichst auszuschließen, muss man das Verhalten von tausenden Menschen betrachten, und schauen wie das durchschnittliche Verhalten aussieht.

Im Übrigen ist es doch völlig normal und einleuchtend, dass man mit Waffe mutiger ist als ohne Waffe. Ich verstehe überhaupt nicht, was daran in Zweifel zu ziehen ist. Und natürlich kann das Risikokompensation sein.
Die Frage ist allerdings, was sicherer ist:
Sich mit Waffe tendenziell riskant zu verhalten? oder
Ohne Waffe jeglichen Risiko aus dem Weg zu gehen?
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mir
Beitrag 29.11.2011, 12:42
Beitrag #134


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Was ist das Problem? Man kann, wenn man Einblick in die Denkvorgänge des Versuchssubjekts hat, durchaus eine Risikokompensation am Einzelfall feststellen.


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granny
Beitrag 29.11.2011, 12:54
Beitrag #135


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 29.11.2011, 11:47) *
Warum versteht Ihr nicht, dass sich Risikokompensation nicht anhand von Einzelfällen nachweisen läßt?

Ich verstehe das ja, aber ich weiß auch, dass der Stammtisch sich gegen unliebsame statistische Erkenntnisse mit dem Standardspruch "Ich vertrau nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe" wehrt. Diese Ignoranz bekämpfst du am wirksamsten mit Einzelfällen. whistling.gif

In meinem engeren Familien- und Bekanntenkreis sind mir zwei Fälle bekannt, in denen es ganz kurz nach der Installation von Rauchmeldern zu relativ schweren Zwischenfällen kam (Bratpfanne auf dem Herd vergessen, Fett entzündet; brennende Kerze vergessen) die "nur dank des Rauchmelders" nochmal glimpfllich abgingen. think.gif
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Schattenfell
Beitrag 29.11.2011, 13:50
Beitrag #136


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 29.11.2011, 11:47) *
Sich mit Waffe tendenziell riskant zu verhalten? oder
Ohne Waffe jeglichen Risiko aus dem Weg zu gehen?


Am sichersten ist es bestimmt, sich mit Waffe weniger riskant zu verhalten. Es bringt ja nichts, wenn ich mich mit Reizgas in der Tasche unten im S-Bahnhof der Reeperbahn in die Ecke stelle, wo gerade ein paar schiefe Gestalten herumhängen, weil mir ja nichts passieren kann, denen ich ohne Reizgas bestimmt aus dem Weg ginge. Wenn ich die schief anschaue, gibt’s trotzdem Ärger und wenn ich dann zum Reizgas greife, vielleicht sogar noch eine Anzeige, die mit noch mehr Ärger einhergeht. Die Waffe in der Tasche sollte wirklichen Notfällen vorbehalten bleiben und nicht dummen Situationen, in die man ohne Waffe gar nicht geraten wäre.
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fritz440kombi
Beitrag 29.11.2011, 13:56
Beitrag #137


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Zitat (blue0711 @ 27.10.2011, 15:00) *
Das Risiko für den R4 ist je Überholvorgang definitiv größer, da er längere Zeit auf der Gegenspur bleibt und nur durch Bremsen reagieren kann.
Ob das durch die Anzahl der Überholvorgänge ausgeglichen oder gar übersteuert wird, ziehe ich in Zweifel.


Gegenbeispiel:

Ein R4-Fahrer überholt einen mit 80 Fahrenden mit 100 km/h und hat die Geschwindigkeit schon auf seiner Spur aufgebaut und geht 50m hinter dem Überholten raus.

Ein Porschefahrer fährt im 50m Abstand hinterher und beschleunigt erst beim Ausscheren von 80 auf 100 km/h.

Unabhängig vom Eindruck der Fahrdynakmik Wer hat wohl dann den kürzeren Überholweg ... ?


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Klein-Fritzchen
Beitrag 29.11.2011, 14:39
Beitrag #138


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Zitat (mir @ 29.11.2011, 12:42) *
Was ist das Problem? Man kann, wenn man Einblick in die Denkvorgänge des Versuchssubjekts hat, durchaus eine Risikokompensation am Einzelfall feststellen.

Das Problem ist, dass die Risikokompensation oft im Unterbewußtsein stattfindet, ohne dass darüber nachgedacht wird.
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ts1
Beitrag 29.11.2011, 17:10
Beitrag #139


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Zitat (fritz440kombi @ 29.11.2011, 13:56) *
Unabhängig vom Eindruck der Fahrdynakmik Wer hat wohl dann den kürzeren Überholweg ... ?
Wenn dem Porsche keine 3.Spur zur Verfügung steht um gleichzeitig den R4 zu überholen, ist die Antwort trivial.
Sehr fraglich ist aber, ob der R4 jemals in der gleichen Spur schon auf 100 beschleunigen kann, weil er dazu anfänglich sehr viel Abstand bräuchte und in dem Abstand gar nicht wissen kann, wann eine Überholmöglichkeit ohne Gegenverkehr besteht, wann er seinen Anlauf beginnen soll. (*)
Da sind blue0711 & Co schon längst mit einem kleinen Handgelenkszupfer in der Lücke drin und machen dem R4-Fahrer seinen seit Stunden geplanten Überholvorgang des Lkws zunichte.
Resultat: Der R4-Fahrer fällt noch weiter zurück.

(*) In Mittel- und Nordeuropa kompensiert man das Risiko des Überholvorgangs und den Frust des weiter zurückfallens durch Verzicht und bleibt dicht hinter dem Lkw. In südlichen Ländern überholt man trotzdem...


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MfG Thomas
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blue0711
Beitrag 29.11.2011, 17:32
Beitrag #140


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Zitat (Klein-Fritzchen @ 29.11.2011, 11:47) *
Im Übrigen ist es doch völlig normal und einleuchtend, dass man mit Waffe mutiger ist als ohne Waffe.
Echt?
Ich hätte mit deutlich mehr Schiss. a) kann ich mir selber damit weh tun und b) kann mir der Andere das Ding abnehmen und dann hab ich erst wirklich ein Problem.

Mit Haudruff by nature fühl ich mich dann doch auch als verkappter Pazifist deutlich wohler. Das Adrenalin wirds schon richten.

Ein schönes Beispiel dafür, dass Risikoüberkompensation in der Hauptsache aus Unüberlegtheit entsteht.


Zitat (fritz440kombi @ 29.11.2011, 13:56) *
Ein Porschefahrer fährt im 50m Abstand hinterher und beschleunigt erst beim Ausscheren von 80 auf 100 km/h.
Glaub ich nicht. Der überholt nach Schweizer Recht (kurzzitige Überschreitung während des Überholvorgang erlaubt) laugh.gif

Nee, ernsthaft: Wie @ts1 schon ausführte, der Porsche kann sichs gemütlich aussuchen, während der R4 erkleckliche Mißerfolge einheimst oder aber auf Risiko fährt, was wiederum der Porsche gar nicht nötig hat.


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mir
Beitrag 29.11.2011, 17:44
Beitrag #141


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Hmm. Bei mir führt ein Adrenalinschuß eher dazu, daß ich sehr viel größere Risiken eingehe als im Normalzustand.


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Schorsch
Beitrag 30.11.2011, 10:42
Beitrag #142


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Hier http://pro-winterreifen.de/Wissenswertes.p...=Sicherheit.htm
wird immer noch die alte Mär von der höheren Sicherheit von Winterreifen unterhalb +7 Grad verbreitet, trotzdem Tests längst das Gegenteil bewiesen haben.

Das führt dann dazu, dass sogar ein nicht existierender Sicherheitsvorteil kompensiert wird.
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 30.11.2011, 13:42
Beitrag #143


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Zitat (Schorsch @ 30.11.2011, 10:42) *
... Hier http://pro-winterreifen.de/Wissenswertes.p...=Sicherheit.htm
wird immer noch die alte Mär von der höheren Sicherheit von Winterreifen unterhalb +7 Grad verbreitet, trotzdem Tests längst das Gegenteil bewiesen haben.
Das führt dann dazu, dass sogar ein nicht existierender Sicherheitsvorteil kompensiert wird.

@Schorsch,
DAS ist endlich mal ein Punkt, wo ich Dir zu 100% Recht gebe:
Ich stelle jedes Jahr von neuem fest, dass die Traktion und Spurführung von Winterreifen bei JEDER Temperatur und JEDEM Untergrund schlechter ist als die von Sommerreifen - außer eben bei allen Erscheinungsformen von gefrorenem Wasser.

Ich verstehe nur nicht, wieso die Reifenindustrie immer noch derartige Lügen verbreiten darf,
und wieso diese Lügen immer noch vom ADAC und von vielen Politikern nachgeplappert werden.

Doc


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und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
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mir
Beitrag 30.11.2011, 13:51
Beitrag #144


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Vielleicht haben die Aktien.


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