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> 2 TF MPU (1 TF 2,64 Promille 23.07.2017 / 2 TF 0,39 mg/l 05.12.2022), war: Wiederholungstat Alkohol 2,6 Promille | 0,39 mg/l
zheka
Beitrag 16.03.2023, 16:14
Beitrag #1


Neuling


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Einen Wunderschöne guten Tag,

erst einmal ein großes Lob an die vielen Helfer und Unterstützer in diesem Forum. Ich lese hier seit drei Tagen und bin begeistert welch eine Fachkompetenz hier vorzufinden ist und das auf freiwilliger Basis. Hut ab. Ich würde mich hier gerne erstmal Vorstellen und meine Vorgeschichte etwas genauer erklären, da ich bis jetzt was Vergleichbares hier nicht finden konnte. Daher muss ich weit ausholen. Vorab schon ein Sorry für den, vermutlich sehr langen, Beitrag.


Zur Person:
37 Jahre, wohne mit meiner Lebensgefährtin und meinem Jüngsten Sohn. Insgesamt 3 Söhne, 2 davon wohnen bei der Ex-Frau

Zur Vorgeschichte und erstem Vorfall:
Hatte meine Frau mit 17 kennengelernt. Früh geheiratet und Kinder bekommen und das auch gewollt. Dann Haus gebaut und es war alles super. Bis dahin ein ganz normaler Alkoholkonsum. Auf Party, Disco, Geburtstagen etc.

2016:
2016 kam dann der Umbruch in meinem Leben, die Trennung von meiner Ex-Frau. Auch wenn es einvernehmlich war, hat es mich doch härter getroffen als gedacht. Zunächst fühlte ich mich frei und hab dann gerne am WE getrunken. Dann ging es weiter und ich fing auch innerhalb der Woche an zu trinken. Meine Kinder und Ex-Frau lebten zunächst mit im Haus noch. Dann die Notlage das Haus verkaufen zu müssen, da ich das alleine nicht finanziert bekommen würde. Also noch mehr getrunken. Mitte 2016 ist dann meine Exfrau, inkl. Kindern ausgezogen und ich lebe das erste Mal alleine. Das hat mich dann richtig runtergezogen und ich fing noch mehr an zu trinken. 3 bis 4 Mal die Woche, bis ich dann auch am Ende des Jahres meinen Job verloren habe. Ich habe mich komplett abgeschottet, ich habe fast die ganze Zeit nur im Haus verbracht. Kaum Kontakt zu Freunden, Familie usw. Mir war die ganze Situation peinlich und ich wollte niemanden sehen. So ging es dann weiter. Finanzielle Probleme haben die Situation noch deutlich verschlimmert. In der Zeit war mein Kontakt zu anderen Menschen, fast nur auf ein Handyspiel begrenzt und hier habe ich eine Frau kennengelernt und es folgten gegenseitige Besuche und fast tägliche Telefonate. Besuche aufgrund der Entfernung nur sporadisch.

2017:
Der Alkoholkonsum blieb der gleiche, den Alkohol habe ich gebraucht um den Problemen zu entfliehen. Bis jetzt dann 06.2007 zu der TF mit 2,61 Promille kam. Am nächsten Tag gleich von einem Bekannten zum Bahnhof gefahren und zu meiner Fernbeziehung. Dort habe ich erstmal ca. 2 Wochen verbracht, viel geredet und überlegt und über mein Leben, Verhalten etc. nachgedacht und den Entschluss gefasst mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Es dauerte bis 09.2017 dann kam der Strafbefehl und der Entzug der Führerscheinerlaubnis. Danach erfolgte auch der Umzug zu meiner jetzigen Lebensgefährten (500km) entfernt. Dort habe ich dann zunächst den Alkoholkonsum strak reduziert und nur am 1x die Woche was getrunken, angefangen rauszugehen, die neue "Heimat" zu erkunden. Schnell stand fest, dass ich zunächst hier leben will. Es ging die Jobsuche los. Das Haus war mittlerweile verkauft. Im Dezember 2007 die zusage eines Jobs zum 1.2.2018

2018:
Neue Stelle angetreten, versucht alles auf die Reihe zu bekommen, was in dem Jahr liegen geblieben ist. Es haben sich Schulden angesammelt (auch wegen Hausbau und verkauft). Also entschlossen eine Privatinsolvenz zu eröffnen und dies auch getan. Es ging alles bergab. Alkoholkonsum hat sich schlagartig sehr reduziert. 1 bis 2 Mal im Monat mit Kollegen und neuen Freundschaften beim Ausgehen (jedoch hohe Mengen). Hier auch angefangen mich mit meinem Alkoholmissbrauch auseinanderzusetzen und versuchen es aufzubereiten. Viel im recherchiert und viele Gespräche mit Freundin und Mama. Viele Erkenntnisse gewonnen und viel über mich und mein Problem gelernt. Kontakt zu alten Freundeskreis wiederhergestellt und es ging von Monat zu Monat bergauf. Einen Nachteil hatte es aber, ich habe mein wiedergewonnenes Leben zu sehr genossen, insbesondere die Kochkünste meiner Freundin, die mir was jeden Wunsch erfüllte. Also in kurzer Zeit sehr viel zugenommen. Das musste geändert werden. Angefangen zu Joggen, jedoch störte mich weiterhin der zwar gelegentliche, jedoch starke Alkoholkonsum. 11.2017 Also den Entschluss gefasst nicht mehr zu trinken, passte auch nicht in den Ernährungsplan. Zu dem Zeitpunkt kam ein MPU aus finanzieller Sicht nicht in Frage. Der Entschluss habe ich alleine nur für mich gefasst und es viel mir erstaunlicherweise sehr leicht. Situationen, in denen Mann früher Alkohol dazu gehört haben, konnte man auch so gut genießen. Also lebte ich einfach Abstinent und hab es genossen.

2019:
Ich habe mich an meinen Vorsatz gehalten und hab vom Monat zu Monat mehr an der neuen Lebensweise erfreuet. Weiter Sport getrieben und um Fitness erweitert. Neue Hobbys entdeckt (Wandern, Städtebesichtigungen, Sportevents besuchen usw.). Dazu kam dann noch eine Beförderung im Job und es sah alles gut aus. Mitte des Jahres entschlossen mich den MPU zu machen und angefangen zu sparen. Meine Mutter hatte mir dann im Juli mitgeteilt, dass sie mir den MPU bezahlen würde und so hab ich angefangen mich zu informieren, was ich benötige. Gleich AN gemacht, konnte ja 3 Monate rückwirkend. 08.2019 den Antrag bei der FS gemacht und 12.2019 dann MPU positiv bestanden (6 Monate AN). Ich habe es komplett ohne Vorbereitungskurse gemacht, nur durch Recherche im Internet und Onlinekurse. Beim MPU habe ich einfach offen und ehrlich gezeigt. Nichts verschönt, keine Tricks bzw. Training mit was soll man sagen und was nicht. Mir war es auch wichtig zu erfahren, ob mich mit meiner Eigenen Aufbereitung schon soweit bin ein KFZ sicher zu führen und ob ich gelernt habe mit Problemen anders umzugehen. Ich war sehr happy und zufrieden mit mir.

2020:
Ich lebte weiterhin abstinent, ich hatte das ja schließlich nicht für den Führerschein gemacht, sondern für mich. Es war ein gutes Gefühl und ich vermisste es nicht. Habe mich dennoch weiterhin mit der Aufarbeitung weiter befasst. Ich wollte nicht in alte Muster fahlen und hab durch Selbststudium weiter an meinen Methoden gearbeitet. Ich habe gelernt mich zu öffnen und über Probleme zu reden. Da hat mir meine Lebensgefährtin sehr viel geholfen. Mit ihr kann ich offen über alles reden. Ich habe gelernt auch bei Firmenfeiern, Geburtstagen, etc. offen zu sagen "ich trinke nicht, da ich damit ein Problem habe". Es kam ein weiterer beruflicher Aufstieg, ich bekam einen Dienstwagen, ich habe weiterhin Sport gemacht usw. Es stand ein Urlaub an, der wegen Corona leider ausgefallen ist. Und als dann der Lockdown kam, waren viele Sachen nicht mehr möglich, die einem so große Freude bereitet haben und die Zeit war schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich glaube so ging es jedem von uns. So ging das Jahr dann auch zu ende.

2021:
Corona war ein großes Thema, man konnte das gewohnte Leben nicht in dem Umfang führen wie es war. So kam es Ende Januar zu einem großen Streit mit meiner Lebensgefährtin, in dem auch Trennung im Raum stand. Man brauchte etwas Abstand um nachzudenken und so bin ich erstmal zu meiner Mutter gefahren und hab dort ein Woche verbracht. Viel mit Mama geredet und auch mit der Lebensgefährtin täglich telefoniert. Dabei eigene Fehler eingesehen und auch der Partnerin ihre mitgeteilt. Dann wieder Heim und weitere Gespräche geführt und die Situation aufgearbeitet. Was sich als negativ anhört, ist aber positiv zu bewerten, da es unsere Beziehung gefestigt hat und man danach auch viel besser miteinander umgehen konnte. Und auch wenn es ist blöd anhört, hat der MPU mir hier geholfen durch diese Situation durchzukommen. Ohne der Aufarbeitung der vorherigen Geschichte, bin ich mir sicher, hätte ich das Problem mit Alkohol versucht zu lösen. Das Ergebnis wäre vermutlich die Trennung gewesen. Ich war überrascht, dass ich in der Situation nicht mal dran gedacht haben Alkohol als Lösung in Betracht zu ziehen. Hab mich dann auch noch im Internet belesen wie ich mich hier einschätzen sollte und wie ich mit dem Problem umgegangen bin. Dabei bin ich auf Studien gestoßen, die kontrolliertes Trinken als Therapie für Alkoholkranke als Alternative darstellen. Fand es spannend, jedoch für mich schnell verworfen. Zum Ende des Jares kam es dann zu einem Gespräch mit meiner Partnerin und es wurde von Ihr die Frage in den Raum geworfen ob ich denn lebenslang Abstinenz halten wollen würde. Spontane Antwort und ohne viel nachzudenken hab ich mit Ja geantwortet, aber auch die Studie angesprochen. Man hat sich dann tiefer mit dem Thema befasst und Sie sagte mir, dass Sie mich als stabil genug einsieht und keine Zweifel dran hätte, dass ich das hinbekommen würde. Sie kennt mich ja gut und weiß, dass ich eine willensstarke Person bin (in allen Lebensbereichen) und sie würde mich dabei auch unterstützen und falls es in die falsche Richtung gehen würde, dann würde sie mir das auch mitteilen. Ich wollte es aber nicht so auf die leichte Schulter nehmen und hab mich weiter damit befasst und mir auch ein Fahrplan aufgestellt. Ich wollte es mir auch selbst beweisen, dass ich stark genug bin und ich wollte auch sehen inwieweit ich mich verändert und gefestigt habe. Der Plan stand (1x im Monat zu besonderen Anlässen 3 Bier). Der Plan stand und als Start hab ich mir meinen Geburtstag im Januar 2022 geplant.

2022:
Januar, zu meine Geburtstag haben wir ein befreundetes Pärchen geladen. Ich habe gekocht und dann das erste Mal wieder Alkohol konsumiert. Nach 2 Bier habe ich festgestellt, dass es Wirkung zeigt und mich entschlossen das 3. im Kühlschrank zu belassen. Am nächsten Tag mit meiner Partnerin das ganze reflektiert (wie habe ich es empfunden, was hatte es für Auswirkungen. Und natürlich mir von der Partnerin die Meinung eingeholt, ob es von Außen eine Veränderung erkennbar war etc.). Also den Erstversuch als erfolgreich abgestempelt, Trinkmenge auf 2 Bier nach Unten korrigiert und den nächsten "Termin" für Februar (Geburtstag Partnerin) geplant. Dazu ist es aber nicht gekommen, da Sie von Familie zum Essen eingeladen wurde und ich gefahren bin. Dann die schlimmen Nachrichten mit dem Krieg in der Ukraine, viele Flüchtlinge kommen nach DE und können nicht untergebracht werden etc. Da ich der Sprache mächtig bin und hier großer Bedarf herrschte, wollte ich gerne Helfen. Es haben sich ja schnell Hilfegruppen auf sozialen Medien gebildet, daraus auch eine Gruppe für meinen Wohnort, man hat sich vernetzt und so ist ein Vermieter auf uns Aufmerksam geworden. Sein Vorschlag war, er stelle uns leere Wohnungen in seinem Wohnblock zur Verfügung und wenn wir diese möblieren, dann können die Notleidenden dort zunächst mietfrei untergebracht werden, bis der Behördenkram erledigt ist und alles andere geregelt wird. Also ab Mitte März dann täglich Umzugsdienst gespielt, Familien untergebracht, bei Behördengängen begleitet usw. Schnell wurde meine Nummer in Gruppen verteilt und der Bedarf war groß. Man kam nicht hinterher mit dem möblieren, man hatte teilweise gleichzeitig 3 leere Wohnungen die in kürzester Zeit bewohnbar gemacht werden mussten. Familien sind in leere Wohnungen gezogen, in denen nur Matratzen auf dem Boden lagen etc. Viel Leid mitbekommen, viele Kinder gesehen die wochen- bzw. monatelang in Bunkern auf dem Boden geschlafen haben, viele traurige Geschichten gehört. Das hat mit einem schon was gemacht. Aber man hat auch Leute kennengelernt, Freundschaften geschlossen etc. Es war am Anfang immer ein Problem ein geeignetes Fahrzeug zu finden, mit dem man Möbel transportieren kann. Als mein Chef es mitbekommen hat, hat er mir unseren Firmentransporter zugesagt, den ich dann jeden Abend nutzen durfte. So ging es dann fast täglich, auch we hinweg weiter. Man wurde natürlich durch die Familien oft zum Essen, Feiern, Geburtstagen etc. eingeladen, es wurde fast täglich einem als Dank auch ein Bier angeboten, was ich immer ablehnte. Die Möglichkeiten bzw. Risiken hier spontan zu einem Bier zu greifen waren groß, aber da ich gut drauf eingestellt war und spontan sowieso nicht in Frage kam, hab ich mich standhaft gezeigt und es fiel mir absolut leicht. Ich habe mir 1x im Monat einen Geburtstag rausgesucht, von denen mit denen man am meisten zu tun hatte und hab dort dann meine 2 Bier getrunken. Trinktagebuch habe ich so exakt nicht geführt, jedoch mir die Tage immer im Kalender eingetragen.

Zur TF am 05.12.2022, 18:40:
Am 05.06.22 wurden wir zu einem Geburtstag eingeladen und das war auch so geplant. Am 06.06 hatte ich frei bekommen und den Tag für Möbel holen, für eine leere Wohnung eingeplant, in der bereits 2 Mütter mit 2 Kindern wohnten und auf Matratzen schlafen mussten. Darunter war auch ein Doppelstock-Bett für die beiden Jungs. Sind dann um ca. 16:00 von Zuhause los, bei der Firma angehalten, ich habe mir dann den Transporter genommen und den bei den Block für den nächsten Tag hingestellt. Sind dann zu der Familie und haben uns hingesetzt. ca. 16:30 Uhr ich fragte nach was zu Trinken, da ich Durst hatte und hab dann das Bier hingestellt bekommen. War OK, war ja "mein Tag", da Partnerin am Steuer. Da ich Durst hatte, war das erste Bier schnell weg und es wurde ein 2. hingestellt. Wir haben uns über den Folgetag unterhalten, wo und wann wir was abholen. Um ca. 18:00 kam dann ein Anruf, das Doppelstockbett müsste heute noch geholt werden, sonst ist das weg. Diskussionen, dass es ja erst für morgen eingeplant war brachten nichts. Also erstmal Bekannte angerufen, die einen Transporter bzw. Anhänger haben. Erster nicht rangegangen, der Zweite war unterwegs und der Dritte war zu kaputt nach der Arbeit und hat mich mit dem Spruch "mit 2 Bier kann man locker fahren abgewimmelt". Also eine Etage höher gegangen und der Familie mitgeteilt, dass die Kinder das Bett nicht bekommen und dann gesehen wie enttäuscht die waren. Wieder in der Wohnung hingesetzt und überlegt. Der Mann meinte er könne fahren, jedoch dürfen mit dem Transporter nur Firmenangestellte fahren. Also Promille-Rechner gegoogelt, Werte angegeben und er zeigte mir unter 0,5. Mit mir gerungen und überlegt, Maps angeworfen und es waren nur 2,5 km und dann die komplett falsche Entscheidung getroffen und mich entschieden zu fahren. Also ins Auto und los. 100m vor dem Ziel dann die Kontrolle, erstmal Ladungssicherung (war ja nichts drin), dann Pusten. Der erste Wert war enorm hoch, ich wusste, dass es nicht stimmen kann und bat um einen zweiten. Den gemacht und der lag bei ca. 0,4 mg/l. Also zu Wache und dort dann 0,39mg/l. Ich war schockiert wie es so hoch sein könnte. Als wir dann wieder in der Wohnung waren habe ich wieder verschiedene Rechner ausprobiert und kam nie auf den hohen Wert. Bis ich mir das Bier genauer angeguckt habe und es keine 0,5% sondern 7,5% hatte. Natürlich war die Laune weg und sind heim, dort dann über die Situation geredet und sich dafür verflucht. Gleich angeguckt was für Strafe droht und als WDH-Täter 3 Monate Sperre usw. Musste ich dann so akzeptieren. Versucht das ganze zu Analysieren, die Situation, was und wie ich besser machen hätte können, warum überhaupt usw. 1000 Gedanken im Kopf, aber auf die Idee wegen erneuter MPU gar nicht gekommen. Ich denke mal, niemand wird mir glauben, dass es meine einzige Fahrt und Alkoholeinfluss war, aber ich kann und werde nicht was anderes erzählen um glaubhafter rüber zu kommen.

2023
Da ich meinen Konsum nicht als problematisch bzw. kritisch ansehe, habe ich mich weiterhin an meinen Plan gehalten und aus den Fehler gelernt, daraus Schlüsse gezogen und mir auch Vermeidungstaktiken überlegt. Januar wieder 2 Bier zu meinem Geburtstag. Im Januar auch Brief bekommen mit 1 Monat Sperre. Konnte es mir gar nicht erklären, aber natürlich dankend angekommen. Februar 2 Bier zum Geburtstag der Frau und 8 März 2 Bier.
09.03.23 dann Brief von der FS mit Anordnung MPU. Natürlich schock usw. Und gleich auch wieder mit mir befasst. Viel im Internet geschaut und auf das Forum gestoßen und bis tief in die Nacht gelesen. Einen Termin bei der Dekra-Akademie für Beratung gemacht, jedoch habe ich das Gefühl, dass die nur Kurse verkaufen wollen und es mir absolut nichts bringt das kostenpflichtige Gespräch zu machen (deren Antwort kenne ich schon). Sage den Termin ab und suche aktuell nach einem Verkehrspsychologen der meine Lage und Situation bewerten kann und es mit mir aufarbeitet und mir Empfehlungen geben kann. Es geht mir nicht mich durch die MPU zu mogeln, sondern auch aus der Situation zu lernen und für mich klar zu definieren, was ich an Arbeit zu leisten habe.

Habe 1000 Fragen dazu:
1. Abstinenznachweise? Wäre für mich ein leichtes, aber würde ich dann nicht zugeben, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben hätte und das habe ich mmN nicht, oder rede ich mir das nur selbst schön?
2. Am liebsten würde ich zu der MPU hingehen und meine Geschichte schildern. Aber macht das überhaupt Sinn oder einfach rausgeschmissenes Geld?
3. Was könnte man machen um meinen Konsum zu untermauern? Leberwerte jetzt machen lassen machen?
4. Was empfiehlt sich als Vorbereitung?
5. Hab über den 70 FeV Kurs gelesen, der kann ja aber nur nach der MPU gemacht werden, wenn als Auflage. Gibt es vergleichbares, was man vorweg machen kann? Sollte man beim MPU von sich selbst diesen Vorschlagen? Bzw. zu erwähnen, dass wenn gewünscht ich Ihnen sehr gerne machen würde?


Vielen Dank im Voraus und sorry für den langen Text, aber ich wollte gerne die komplette Geschichte schildern. Ich belasse es erstmal bei den Fragen, aber werde definitiv noch weiter haben.



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Herbie56
Beitrag 16.03.2023, 19:18
Beitrag #2


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Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

ich finde es sehr hilfreich, dass du soviel geschrieben hast.
So können wir uns ein viel aussagekräftigeres Bild von dir und deiner Situation machen.

Aus meiner Sicht hast du ohne Abstinenznachweise keine realistische Chance auf eine positive Prognose, egal, mit welcher Geschichte du kommst.
Eine positive Prognose guckt ca. 5 Jahre in die Zukunft.
Du hast nach 3 Jahren deinen damaligen Gutachter eines „Schlechteren“ belehrt und bist daher Wiederholungstäter.

Welche Vorbereitung du benötigst, lässt sich imho noch nicht ansatzweise sagen, da du ja noch nicht einmal eine Abstinenzentscheidung getroffen hast.
Du bist ja offensichtlich von dem Irrglauben befallen, mit deiner Vorgeschichte „kontrolliert“ trinken zu können.
Es tut mir Leid, ich will dir auch nichts Böses, aber da sträuben sich mir die Nackenhaare.

Insofern brauchst du dich imho momentan nicht mit einer MPU-Vorbereitung beschäftigen.

Einen §70-Kurs gibt es mMn für WHT nicht, etwas Vergleichbares gibt es meines Wissens nicht.
Therapie, SHG, Suchtberatungsstelle sind zwar probate Mittel, um in der 2.MPU zu punkten, ergeben aber ohne Abstinenzentscheidung deinerseits keinerlei Sinn.

Sehr gerne helfen wir dir hier, kostenlos und kompetent.


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zheka
Beitrag 16.03.2023, 20:08
Beitrag #3


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Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Vielleicht habe ich mich dahingehend falsch ausgedrückt. Ich bin nicht gegen Abstinenz, ganz im Gegenteil. Je länger ich drüber nachdenke und das mache ich schon seit dem Vorfall, desto einleuchtender ist es.

Ich werde definitiv mit den Abstinenznachweisen anfangen. Ich weiß auch, dass es für mich nicht das Problem ist abstinent zu leben. Das Projekt kann ich dann wohl als gescheitert ansehen und muss anfangen mich mit der Aufarbeitung zu beschäftigen. Gerne mit eurer Hilfe
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Herbie56
Beitrag 16.03.2023, 21:25
Beitrag #4


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Gott sei Dank, das rettet mir jetzt den Abend biggrin.gif

Als Idee für den Anfang würde ich vorschlagen, dass du dein 1. GA hier -anonymisiert- einstellen könntest…
Das wäre mMn eine brauchbare Grundlage…

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit wavey.gif


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zheka
Beitrag 16.03.2023, 21:47
Beitrag #5


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Werde ich schnellstmöglich machen.

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auchdasnoch
Beitrag 17.03.2023, 10:39
Beitrag #6


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Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
Im Januar auch Brief bekommen mit 1 Monat Sperre. Konnte es mir gar nicht erklären,
Dann erkläre ich das mal: Die erste Trunkenheitsfahrt war strafrechtlich nur 5 Jahre verwertbar. Davon ausgehend, dass die zweite Trunkenheitsfahrt
Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
am 05.12.2022
und nicht am
Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
05.06.22
gewesen ist, war die erste Trunkenheitsfahrt im Ordnungswidrigkeitsverfahren nicht mehr verwertbar. Im Rahmen dieses Verfahrens bist Du als als Ersttäter anzusehen und zu sanktionieren gewesen.

Fahrerlaubnisrechtlich sieht das aber etwas anders aus. Da ist die erste Trunkenheitsfahrt noch 10 Jahre ab Neuerteilung der Fahrerlaubnis verwertbar. Für die Fahrerlaubnisbehörde bist Du daher, anders als für die Bußgeldstelle, ein Wiederholungstäter. Daher hat die Fahrerlaubnisbehörde auch keinen Ermessensspielraum mehr und muss Dich zur MPU auffordern.





Zitat (zheka @ 16.03.2023, 16:14) *
Hab über den 70 FeV Kurs gelesen, der kann ja aber nur nach der MPU gemacht werden, wenn als Auflage.
Ein solcher Kurs kommt für Dich derzeit nicht in Frage, weil Du Inhaber einer Fahrerlaubnis bist. An diesem Kurs dürfen aber nur Personen teilnehmen, die nicht Inhaber einer Fahrerlaubnis sind.
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zheka
Beitrag 17.03.2023, 12:17
Beitrag #7


Neuling


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Vielen Dank für Aufklärung. Durch das Durchlesen hier, hab ich mir die Erklärungen auch schon zusammenstellen.

Es hilft enorm sich auch die Beiträge anderer durchzulesen
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zheka
Beitrag 05.11.2025, 14:43
Beitrag #8


Neuling


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Hallo liebes Forum,

meine MPU steht an und ich würde gerne mir ein Feedback abholen, ob ich soweit alles aufgearbeitet habe.

Zu meiner Situation:

1 TF war am 23.07.2017 mit 2,64 Promille und zu diesem Zeitpunkt habe ich Alkoholmissbrauch betrieben. Es war eine schwierige Phase (Scheidung, Hausverkauf usw.). Ich habe zu diesem Zeitpunkt ein Jahr lang Alkoholmissbraucht um den ganzen Problemen zu entfliehen und erst im November 2018 habe ich mich zur Abstinenz entschlossen, mein Trinkverhalten überdacht und meine Probleme aufgearbeitet und den MPU im Dezember 2019 erfolgreich bestanden.

Für die zweite TF muss ich etwas weiter ausholen, ich hoffe es ist ok.
2 TF 05.12.2024 mit 0,39 mg/l
Als der Krieg im Februar 2022 in der Ukraine anfing und die Flüchtlinge na DE kamen, habe ich mich entschlossen hier zu helfen. Wir hatten ein Hauskomplex mit über 50 leeren Wohnungen und der Vermieter bot diese für die Flüchtlinge an, wenn diese erstmal möbliert werden. Somit bin ich seit ca. März 2022 ziemlich jeden Abend nach der Arbeit mit einem Transporter rumgefahren und gespendete Möbel eingesammelt und dann in den Wohnungen leeren aufgebaut. Bedürftige Familien dort untergebracht und mit der Bürokratie geholfen. Bis Juni 2022 habe ich auch weiterhin abstinent geblieben. Doch es kamen Geburtstage und andere Feiern, zu denen ich eingeladen wurde und jeder wollte mit mir anstoßen etc. Ich habe dann wieder angefangen an Feiern zu trinken (ca. 1x im Monat und höchstens 3 Bier). Ich habe mir die Grenze bewusst gesetzt um nicht wieder in den Missbrauch zu rutschen.
Seit dieser Fahrt lebe ich wieder Abstinent (3 Jahre und davon 12 Monate mit Nachweis über Haaranalyse)

Nun würde ich gerne den Fragebogen beantworten:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 05.12.2022 gegen 18:40 Uhr wurde ich bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten und hatte beim Pusten um einen Atemalkoholwert von 0,39mg/l.

Wie kam es dazu:
Am 05.12.2022 habe ich gegen Mittag meine Arbeit beendet und bin mit dem Transporter los um wieder Möbel zu holen, dabei habe ich einen Bekannten Ukrainer als Helfer gehabt, mit dem ich seit Monaten täglich diese Beschäftigung nachgegangen bin und wir uns gut angefreundet haben. Der hatte an diesem Tag Geburtstag. Wir sind haben ca. 16:30 die Arbeit beendet und haben uns bei ihm hingesetzt. Geplant war etwas Essen, gemütlich Bier zu trinken und zu reden. Seine Frau machte Essen. Da wir am nächsten Tag wieder los müssen, war geplant den Transporter dort stehen zu lassen und meine Lebensgefährtin würde mich gegen 20 Uhr abholen. Er brachte mir das erste Bier und dieses habe ich ziemlich schnell getrunken, ich hatte richtig Durst und dann ein Zweites und das Dritte aufgemacht und etwas getrunken. Und dann kam ein Anruf. Ich sollte dringend ein Doppelstockbett abholen, welches eigentlich auf den nächsten Tag geplant war. Doch der Besitzer wollte es bis 19 Uhr abgeholt haben, ansonsten würde er es jemand anderem geben. Ich rief einen Bekannten an, da ich nicht fahren wollte. Jedoch hatte er keine Zeit. Ich war sehr mit mir am hadern. Ich wusste, dass ich wahrscheinlich über der Grenze liege und anderseits wollte ich das Bett unbedingt haben, da man sowas nur schwer bekommt. Nachdem ich die Adresse eingegeben habe und gesehen habe, dass ich es nur 3km entfernt ist habe ich überlegt selbst zu fahren. Schnell einen Promillerechner aufgerufen, 2 Bier eingegeben und zeigte mir an, dass ich noch unter 0.5 liege. Also bin ich los und wurde dann kurz bevor wir angekommen sind angehalten. Das Ergebnis 0,39mg/l.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

17:00-17:15 ein 0,5l Bier
17:15-17:45 noch ein 0,5l Bier
17:45-18:00 ca. halbes 0,5l Bier

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wurde nach ca. 2,5km angehalten und wollte insgesamt 6km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Anfangs hatte ich das Gefühl ich bin voll fahrtüchtig. Als ich dann ins Fahrzeug stieg und die Heizung richtig aufgedreht habe und schon nach einigen Metern merkte ich schon, dass es vielleicht nicht so ist, doch ich schob es auf körperliche Müdigkeit und die heiße Luft.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe einen Freund zunächst angerufen um ihn zu bitten das Bett zu holen, doch er hatte keine Zeit. Ich habe mir eingeredet ich sei noch fahrtüchtig und es sind ja nur 3km und es waren ja "nur" 2 Bier, wobei ich ja mehr getrunken habe. Im Nachhinein betrachtet, weiß ich das ich es mir nur eingeredet habe. Ich wollte unbedingt das Bett holen, da ich nicht wollte, dass die Kinder (für die das Bett gedacht war) weiterhin auf Matratzen schlafen. Ich wollte mir selbst einreden, dass der Grund die Tat rechtfertig. Aber in dem Moment habe ich keinerlei dran gedacht, was alles passieren konnte. Besonders während der Fahrt merkte ich, dass ich doch den Alkohol merke und dennoch wollte ich es unbedingt durchziehen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ich bin früher, vor der ersten Trunkenfahrt, auch oft unter Alkoholeinfluss gefahren, allerdings ohne aufzufallen. Und am 23.07.2017 mit 2,64 Promille.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Vor der ersten TF bin ich in den ganzen Jahren oft nach einem bis zwei Bier gefahren und auch mal mit mehr. Ich weiß auch, dass der wenigste Prozentteil der Fahrten aufgedeckt wird, dies gab mir damals eine gewisse Sicherheit. Nach der ersten TF habe ich aber meine Einstellung zu dem Thema geändert. Was mich nur noch umso mehr ärgert, wie ich mich in der Situation verhalten habe.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine erste Erinnerung ist an meinem 16 Geburtstag, da habe ich unseren Vereinsheim gemietet und eine große Party gefeiert. Ich trank einige Biere und es verlief alles sehr ordentlich. Mein Vater hatte da auch den Aufpasser gespielt, da die Halle sonst nicht an Minderjährige vermietet wurde.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

In meiner Jugend habe ich zunächst sehr wenig und unregelmäßig getrunken, da wir sehr viel Sport in meinem Umfeld betrieben haben und wirklich nur auf Parys oder Ähnliches getrunken haben. Es gab dann eine Phase das wurden die Partys mehr, jedoch habe ich ziemlich früh meine Exfrau kennengelernt und dann die Partys weniger wurden. Am 07.2007 ist dann mein erster Sohn geboren und ich habe kaum bis wenig getrunken, 04.2011 dann zweiter Sohn geboren, später Hausbau. Da hat Alkohol nicht wirklich eine Rolle gespielt. Bei besonderen Anlässen, aber auch nur einige Biere, damit man am nächsten Tag fit ist. Erst als es zur Trennung kam (2016), habe ich angefangen regelmäßig und auch unter der Woche zu trinken bis hin zum Alkoholmissbrauch bis ich mich dann im November 2018 zur Abstinenz entschlossen habe. Bis Juli 2022 habe ich auch auf Alkohol verzichtet. Als ich dann öfters zur Partys eingeladen wurde, habe ich mich entschlossen 1x im Monat höchstens 3 Bier zu trinken. Im Dezember 2022 habe ich wieder angefangen abstinent zu leben.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der Jugend auf Partys mal mehr, mal weniger, aber nie wirklich übermäßig

ab 2007 bis 2016 nur zur besonderen Anlässen und nur einige Bier, selten was anderes oder größere Mengen

2016 - 2017 sehr viel. 3 bis 4 mal die Woche bis zu 15 Bier und auch mal härteres Zeug

2017 - 2018 weniger, nur auf Feiern

November 2018 bis Juli 2022 abstinent

Juli 2022 - Dezember 2022 1x im Monat 3 Bier

Ab Dezember 2022 abstinent

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Vor der zweiten TF nur auf Feiern mit Freunden

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Äußere Motive:
Diese Frage zu beantworten fiel mir relativ leicht. Seit meinen Umzug vor 8 Jahren hatte ich meinen Freundeskreis verloren und konnte nie wirklich einen neuen Aufbauen. Ich habe sehr viel mit meiner Lebensgefährtin unternommen, aber mir fehlte eine Freundeskreis, besonders männliche Freunde, mit denen man reden konnte und besonders sportliche Aktivitäten durchführen. Mit der neuen Umgebung konnte ich genau das bekommen. Ich habe mitgetrunken, weil ich dazugehören wollte. Ich hatte Angst ausgegrenzt zu werden, wenn ich nicht mittrinke. Ich dachte ich würde als Sonderling gelten. Und ja ich habe es genossen im Mittelpunkt zu stehen, wenn ich angestoßen habe und ein Tost auf mich gebracht wurde und Dankbarkeit ausgesprochen. Ich hatte das Gefühl dazuzugehören, ich hatte das Gefühl Teil einer Gemeinschaft zu sein und bei den Ukrainern hat Alkohol halt einen weit aus höheren Stellenwert.

Innere Motive:
Diese Frage viel mir sehr sehr schwer zu beantworten und auch überhaut rauszufinden warum ich denn wieder angefangen zu trinken, denn ich habe mir doch felsenfest vorgenommen dies nicht mehr zu tun. Als ersten viel mir ein, dass ich aus Angst gehandelt habe. Ich habe meine Problematik als Schwäche angesehen und ich wollte nicht schwach sein. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich damit Umgehen kann. Ich wollte nicht zugeben, dass ich schwach bin. Aber der in meinen Augen wahre Grund erschloss mir erst viel später. Nach ca. 1,5 Jahren Abstinenz. Ich hatte einen Streit mit meiner Lebensgefährtin und bin dann zu meiner Cousine um mit ihr zu reden. Wir haben über den Streit und die Gründe gesprochen und sie sagte mit das liegt an meiner inneren Unsicherheit. Ich war erstmal geschockt, denn ich habe mich selbst als sehr selbstbewusst gehalten. Ich habe die ganze Nacht über diese Aussage nachgedacht und entschloss mich mit einem "Profi" drüber zu reden. Ich bin zum Hausarzt und hab mir eine Überweisung zum Therapeuten geholt. Während eines ersten Gesprächs festigte diese Vermutung. Ich war alles andere als selbstbewusst und war auf Bestätigung von Außen angewiesen um daraus Selbstwertgefühl zu beziehen. Dies ist nicht auf Umgang mit Alkohol bezogen, sondern auch in alltäglichen Situationen. Ich habe dann selbst viel in mir gegraben und diese Erkenntnis im Zusammenhang mit dem Umgang mit Alkohol gebracht. Ich habe den Alkohol benutzt um Bewunderung zu erlangen und dadurch eine innere Ruhe zu bekommen. Je mehr ich mich mit mir beschäftigt habe, stellte ich auch ein gewissen narzisstische Veranlagung in mir fest. Diese Erkenntnis hat dann wirklich alles geändert und mir geholfen meinen zukünftigen Lebensweg neu zu überdenken und mein Handeln zu beurteilen und daraus Schlüsse zu ziehen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig:
Fühlte ich mich gelöst und locker, ich hatte das Gefühl lustiger zu sein und fühlte mich entspannter. Jedoch hielt sich das Ganze in Grenzen, denn ich bin von Natur aus sehr kommunikativ und lustig drauf und immer gut gelaunt.

Bei viel:
Vor der ersten TF ist dies oft vorgekommen und ich verlor oft die Kontrolle über mein Handeln. Tat Sachen, dich ich nüchtern sonst nie gemacht habe. Nach der ersten Abstinenz ist dieses nicht wieder vorgekommen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein. Ich habe mich immer normal verhalten und hatte auch keinerlei Auswirkungen auf mein Privat- bzw. Berufsleben.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nachdem ich wieder angefangen habe zu trinken, hatte der Konsum an sich, keine größeren Auswirkungen. Vielmehr war es in der Zeit so, dass ich mein Privatleben total vernachlässigt habe. Ich war jeden Tag unterwegs um Möbel zu transportieren, meistens bis spät in den Abend und hatte dann natürlich wenig Kraft für andere Dinge. Und ich habe mir keine Zeit für mich und meine Familie genommen, nur für die Feiern, an denen ich dann auch getrunken habe. Ich war wie besessen. Ich wollte es allen recht machen und habe mir dann die Belohnung dafür an den Feiern geholt. Die Dankbarkeit und das Gefühl was geleistet zu haben, hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Dass mein Privatleben darunter leidet, war mir zu dem Zeitpunkt gar nicht so richtig bewusst.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, als es zur Trennung kam mit meiner Exfrau. Da habe ich über ein Jahr lang sehr viel und häufig getrunken um meinen Problemen zu entfliehen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja das habe ich, in der Trennungsphase im Jahr 2016-2017 ist dieses des Öfteren vorgekommen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Unbewusst nach der Geburt meines ersten Kindes. Da war einfach kein Raum für Alkohol und spielte auch keine große Rolle in meinem Leben. Das zweite mal bewusst, nach meiner ersten TF bis 2022 und nun seit Dezember 2022 bis heute.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
In meiner Jugend war ich ein Partytrinker, aber auch nicht zu häufig, da ich fast meine komplette Jungend mit Sport verbracht habe. In meiner ersten Ehe war ich Gelegenheitstrinker bei besonderen Anlässen, erst als es zu Trennung kam, habe ich den Alkohole regelrecht missbraucht um meine Probleme zu vergessen und der realen Welt zu entfliehen. Nach meiner Abstinenz und dem Wiederbeginn des Trinkens habe ich mich, zu dem Zeitpunkt, als normaler Genusstrinker gesehen. Sogar deutlich weniger als normal. Doch im Nachhinein sehe ich, dass ich hier auch den Alkohol benutzt habe um meine inneren Probleme nicht angehen zu müssen. Es war der leichtere Weg. Und ja, ich habe mich auch dabei erwischt, dass ich auch an manchen Abenden doch noch ein zusätzliches Bier trinken wollte. Was für mich Rückwirkend besorgniserregend macht.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Seit fast 3 Jahren nicht mehr

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am Tag der TF am 05.12.2022.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich möchte ganz ehrlich sein und im ersten Augenblick hab ich das Trinken mit Hinblick auf das Wiedererlangen meines Führerscheins aufgegeben. Zu dem Zeitpunkt war ich der Meinung ich habe ja kein wirkliches Problem mit Alkohol. Ich finde an mit der Abstinenz. Dann kam ein herber Schicksalsschlag. Meine Mutter verstarb. Sie war alkoholkrank und ist volltrunken die Treppe gestürzt. Dieses Ereignis traf mich schwer. Ich liebte meine Mutter und habe mit ihr viel durchgemacht und das hat mich auch emotional schwer getroffen. Jedoch bin ich in Nachhinein stolz auf mich, wie ich mich verhalten habe. Nach meiner ersten TF habe ich mir Lösungen aufgezeigt, wie ich in solchen kritischen Lebensabschnitten handeln werde und habe diese befolgt. Ich habe keinen Gedanken verschwendet um meinen Schmerz und Kummer in Alkohol zu ertränken. Ich war strak. Stark für meine Kinder, für meine Schwester. Nachdem ich meine Mutter begraben habe, habe ich mir erlaubt schwach zu sein. Ich war am Boden zerstört und ich habe mich meiner Lebensgefährtin geöffnet. Ich habe Gespräche gesucht und diese haben mir Kraft und Mut gegeben. Einige Monate später ist mein Oma verstorben. Sie war schon kränklich und konnte den Tod irrerer Tochter nicht ertragen. Dies hat mich dann wieder natürlich getroffen und auch hier habe ich mich mMn. richtig und gut verhalten. Ja ich war emotional am Boden. Ja es war eine schwere Zeit und ich habe auch Zeit gebraucht um wieder zu mir zu finden. Ja es gab Probleme in der Beziehung, da ich hier auch mal nicht mit meinen Emotionen klar kam. Doch wir haben viel geredet und auch mit anderen führte ich Gespräche. Ich teilte meinen Schmerz und das half mir sehr und brachte mir auch die Erkenntnis, die ich bereits oben beschrieben habe. Dies führte mich dazu wieder "ins Leben zu finden". Dies führte mich dazu mich mit meinen wirklichen Problem auseinanderzusetzen und Wege und Lösungen zu finde, wie ich es Zukunft anders machen kann und muss.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der erste Impuls war, wie oben beschreiben, natürlich das Wiedererlangen des Führerscheins. Doch mit der Zeit und damit verbundenen Ereignisse wurde mir vieles klar. Nach dem Tode meiner Mutter, habe ich mir natürlich viele Gedanken gemacht. Wozu der Konsum führen kann. Dies dient natürlich zu Abschreckung. Des Weiteren habe ich mir auch Gedanken über ihr Leben gemacht. Sie hat stellenweise viel erreicht, sich ein gutes Leben aufgebaut und dann wieder alles "versofen" und war am Boden und dann ging es wieder von vorne los. Und das viele Male. So ein Leben will ich nicht für mich. Ich will stolz auf mich sein, ich will ein Vorbild für meine Kinder sein, ich will ein Rückhalt für meine Lebensgefährtin sein. In erster Linien will ich selber mit mir im Reinen sein. Warum nicht früher? Die Frage ist warum überhaupt wieder angefangen. Ja ich habe die Gründe für mich selbst entdeckt und diesen Fehler werde ich nicht wiederholen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Mir fiel es absolut nicht schwer von Heute auf Morgen mit dem Trinken aufzuhören. Doch das Wichtigste war meinen Lebensstil zu verändern. Nachdem ich das mit meiner Mutter und Oma überwunden habe, habe ich mich Stück für Stück ins "wahre Leben" zurück gekämpft. Ich fing mit Spot an, entdeckte neue Hobbys. Ich fing an zu Joggen, dann Squash (regelmäßig 2 bis 3 mal die Woche), ich fing an mit meinem Kumpel, Kindern wandern zu gehen. Ich habe die Liebe für die Berge entdeckt, vor 3 Monaten hab ich die Zugspitze bestiegen, letztes Wochenende war ich in Berchtesgaden und hab dein kleinen Watzmann bestiegen, diese Erlebnisse machen mich so frei. Ich habe meine Ernährung umgestellt. Ich koche fast täglich, was natürlich auch meine Frau sehr freut. Ich gehe ins Fitnessstudio. Ich habe fast 20kg abgenommen und fühle mich so fit wie noch nie. Ich unternehme viel mit der Familie. Ich bin so zufrieden mit mir und mit meinem Leben und platze vor Energie.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Einfach fantastisch, wenn ich das so sagen darf. Ich fühle mich selbst blendend und mein Lebensstil hat nur positive Auswirkungen. Mein jüngste Sohn (7 Jahre) will überall mit. Er geht mit mir joggen, wandern, klettern, zelten usw. Es es fühlt sich so unglaublich gut an zu sehen wie er sich entwickelt und es genießt. Ich fühle mich viel näher zu meiner Partnerin und sie sagt ich bin viel entspannter und gelassener. Mein ältester (17 Jahre), der eigentlich fast nur am Zocken war, hat angefangen Sport zu machen. Geht mit mir auch Bergwandern und das erfühlt mich mit Stolz. Ich habe so viel Energie, dass ich jeden Tag was unternehmen will. Ich bin viel konzentrierter bei der Arbeit und leiste viel mehr und es gibt oft positives Feedback, es folge eine Gehaltserhöhung und Beförderung. Wir waren in Ägypten und ich habe nicht einen Moment dran gedacht, was trinken zu müssen. Nein, ich bin oft tauchen gewesen, Parasailing, hab die Pyramiden gesehen. Einfach unglaubliche Momente. Ich fühle mich einfach gut, ich mache viel für mich und ziehe damit auch andere mit.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe gelernt mich selbst zu lieben, mit mir zufrieden zu sein. Ich hab gelernt offen über meine "Schwächen" zu reden und diese als Stärken zu empfinden. Ich habe offen im meinem Umfeld kommuniziert, dass ich auch Alkohol verzichte und mein Angst war sowas von unbegründet. Ich hab nur positives Feedback bekommen. Keine Ablehnung. Und es hat sogar positive Auswirkungen. Ich habe offen mit meinen Kumpel drüber geredet und er hat mich vollkommen unterstützt. Er hat sogar sein eigenes Verhalten überdacht. Früher hat er gerne jede Gelegenheit genutzt um ein Bier zu trinken, beim Basketball, nach dem Sport etc. Jetzt macht er das selbst sehr selten. Ich habe mit ihm auch über mein Erlebtes mit meiner Mutter gesprochen und er hat es verstanden. Er hatte selbst Ähnliches mit seinem Vater erlebt und es tut so gut drüber offen zu reden. Ich liebe mein aktuelles Leben und es ist so liebenswert und was will ich für nichts auf der Welt eintauschen. Im Gegenteil ich setzte mir neue Ziele, es gibt noch viele Berge zu besteigen, es gibt noch vieles zu sehen, neues zu erleben und ich freue mich drauf. Und ich habe es akzeptiert, das Alkohol nie eine Rolle in meinem Leben spielen kann und wird. Ich vermisse es nicht, ich brauche es nicht und warum sollte ich das alles riskieren? Das Einzige was ich bereue ist, dass ich es nicht früher erkannt habe.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Ich weiß, dass ich allein schon durch das Verebbte durch meine Mutter ein höheres Risiko habe und das erlebte hat mich so abgeschreckt, dass ich mir es überhaupt nicht vorstellen kann. Des Weiteren bin ich einfach viel zu froh über mein Leben, dass ich das nicht aufs Spiel setzten möchte. Wenn ich das hier so erzähle, die Momente mit meinen Kindern und was ich in der letzten Zeit erlebt habe, da könnte ich vor Freude platzen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich weiterhin abstinent lebe.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

ja, ich habe erstmal die Auflage zur MPU als Strafe gesehen, doch nun sehe ich das als Chance. Mir ist vieles klar geworden über mich selbst. Ohne diesen Vorfall weiß ich nicht wie es weitergegangen wäre und ich möchte es auch nicht wissen. Ich bin froh wie es gekommen ist und ich die Möglichkeit bekommen habe mir bewusst zu werden, mein Leben so zu gestalten, dass ich mit Freude in die Zukunft blicke und ich gelernt habe mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin.
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ulm
Beitrag 05.11.2025, 22:27
Beitrag #9


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corneliusrufus
Beitrag 06.11.2025, 12:33
Beitrag #10


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Da sehe ich durchaus Abweichungen zwischen dem Erstbeitrag und nun diesem. Sind denn beide wahr?

Für mich resultiert aus beiden Beiträgen, wie weit Du Dich mit der Wirkung des konsumierten Alkohols auseinandergesetzt hast. Dem feinen spüren und erleben der zunehmenden Alkoholwirkungen. Oder ob Du bei Konsum eine ganz bestimmte Alkoholwirkung(sstufe) erreichen wolltest.

Mir ist nicht klargeworden, weshalb Du im letzten Beitrag wieder mit dem Alkoholkonsum angefangen hast. Oder habe ich da noch deinen ersten Beitrag im Kopf? Auch wenn das für MPU-Zwecke anders darstellbar bleibt, so stellen sich so oder so Fragen. Ebenfalls waren es denn nun in realiter drei Bier monatlich oder zwei? Entsprach die Angabe von Bier zu 7,5‰ der Wahrheit oder nun die Anzahl von 3? So oder so, Du müsstest bei zeitlich gedehntem Konsum die Wirkungen deutlich gespürt haben. Wenn nein, war von vornherein jedes KT sehr riskant, Du wärst eh abstinenzpflichtig. Wenn ja, warum hast Du darüber hinaus getrunken bzw. das ignoriert?

Mir ist nicht klar, weshalb Du mit dem Konsum wieder begonnen hast. Wie hat der Wunsch der Partnerin da hineingespielt? Es ist dein Mund, nicht ihrer, hinter dem der Konsum verschwindet. Auch das Lesen zu KT bei Alkoholkranken lässt mehrere Schlüsse zu. U.a. als einen (von mehreren möglichen Hinweisen) wird KT bei Alkoholkranken dann angeregt und praktiziert, wenn eine dauerhafte Abstinenz nicht eingehalten werden kann. Dann soll mit der Erlaubnis zum Konsum die negative, da den Konsum verstärkende Schamrückkopplung unterbunden werden; auch geht es bei dem Konsum um Schadensminderung, nicht um eine Schadensvermeidung, weil letztere nicht erzielbar ist.

Mir ist der Sprung vom ersten Beitrag zum letzten inhaltlich intransparent, so dass ich letzten schlecht beurteilen kann. Ist er ein Ergebnis (wessen)? Ist er ein Darstellungsversuch? In den zwei Jahren wird doch etwas passiert sein, was?

Was mir tendenziell fehlt in der MPU-Darstellung, wieso sollte jetzt Deine Abstinenz stabil sein, alternativ warum solltest Du jetzt unmittelbar nach der MPU einen Konsum nicht wieder aufnehmen? Mir fehlt da eine Vertrauensgrundlage.

All das meine ich nicht abwertend, sondern ist der Ausdruck viele Fragezeichen in meinem Kopf. Vielleicht geht es nur diesem so.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Richard Rorty
Beitrag 06.11.2025, 20:18
Beitrag #11


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In Anknüpfung zu Cornelius wäre meine Frage insbesondere zu Nr. 27, 28 und 29 auch (und voraussichtlich auch die des Gutachters), wenn du schon mal die Zusicherung abgegeben hast, nie wieder im Straßenverkehr mit Alkohol aufzufallen, wieso bist du dann erneut mit Alkohol aufgefallen (innere Motive) und wie stellst Du in Zukunft sicher, dass es nicht erneut passiert und Du nicht nur für die MPU Abstinenz zeigst bzw. was konkret (nicht episodisch wie ein einzelnes Gespräch) hast du geändert, damit deine Abstinenz stabil bleibt, wenn davor kT nicht eingehalten werden konnte.


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Schwarzermax
Beitrag 06.11.2025, 23:33
Beitrag #12


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Am besten wäre für ihn,er würde 15 Jahe warten und dann kann er ganz normal seinen Führerschein neu beantragen ohne MPU. Eine andere Lösung sehe ich nicht. Das wäre am besten finde ich. Keinen Ärger und vor allem einen haufen Geld gespart und vor allem Nerven. Ja 15 Jahre sind eine lange Zeit die sich aber lohnen.
Ich würde es so machen aber das muß jeder für sich selber entscheiden.
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corneliusrufus
Beitrag 07.11.2025, 10:46
Beitrag #13


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Warum sollten nach den 15 Jahren die alten Probleme nicht wieder aufleben, das sie durch bloßes Zuwarten nicht beseitigt sind?

Liebe Greet-Ings Cornelius


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RSS Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 31.12.2025 - 02:36