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> MPU steht an oder nicht? TF 1,74
ulm
Beitrag 01.10.2025, 07:05
Beitrag #51


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Die wenigsten sehen hier irgendwas durch eine MPU-Brille.
Wir müssen alle akzeptieren, dass es die MPU gibt. Ein besseres System hat noch niemand erfunden. Oder kennst Du da etwas?

Und eine Rückfallquote zeigt, dass es nicht die perfekte MPU gibt, da sie möglicherweise noch zu viele Menschen durchkommen lässt.
Oder Menschen ändern sich, werden leichtsinnig, sind eben keine Maschinen.
Die Rückfallquote bringt man zuverlässig auf null, wenn man die MPU abschafft und niemandem die Chance gibt, seine Fahrerlaubnis zurückzubekommen. Doch wer will diese Alternative?
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corneliusrufus
Beitrag 01.10.2025, 09:47
Beitrag #52


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Die Frage für mich ist, wie Rückfallquoten bewertet werden. Denn auch in Systemen ohne MPU gibt es Wiederholungstäter. Ergo Rückfälle. Offensichtlich liegt das an Fallkonstellationen im (auch durch Alkohol oder Drogen) Wesen von einigen Menschen, die nicht dem Ideal eines Otto Normalbürgers entsprechen und entsprechen können. Um den Erfolg eines Systems zu bewerten, müsste ich dieses wie ein Grundrauschen abziehen. Dazu wird der Zustand ohne jede Intervention benutzt. Und da zeigt sich, dass das System MPU wirkt. Ebenso bestimmte Seminare.

Der Grundanspruch ist, das Auffälligkeitsrisiko nach durchlaufen sollte nahezu gleich sein wie bei unbescholtenen Bürgern.

Ich ziehe ein technisches Beispiel zur Veranschaulichung heran. Der Carnot Wirkungsgrad. Spielt für Kraftwerke und Verbrennungsmotoren eine Rolle. Bisweilen wird dann Kraftwerksbetreibern vorgehalten, der Strom(erzeugungs)wirkungsgrad wäre mit 30% doch sehr schlecht. Ja, absolut ist das nicht prall. Wird jedoch in die einfache obige genannte Formel geschaut, so wird leicht ersichtlich, dass die Umgebungstemperatur (in Kelvin statt in Celsius) nicht auf null gebracht werden kann und die Arbeitstemperatur wegen der Materialen eben nicht beliebig nach oben gezogen werden kann.

So wie eben Technik und Physik uns Grenzen setzen, wird einer Gesellschaft durch einzelne Psychen ebenfalls eine Grenze gesetzt. Betroffene sollten sich daher nicht die allgemeine Frage nach den Rückfallquoten stellen, sondern sich fragen, wie schaffe genau ich es, nicht wieder rückfällig zu werden, nicht noch einmal aufzufallen. Bisweilen sogar gegen die Statistik in schwierigen Fällen.

Auch dazu ein Beispiel. Es heißt oft, Rückfälle gehören zur Abhängigkeitserkrankung. Das ist sicher richtig. Doch die entscheidende Frage lautet, müssen diese zu meiner Krankheit gehören? Da ist die Antwort oftmals nein. Das nennt sich gründliche Aufarbeitung.

Zum Glück ist diese völlig unabhängig von Rechtspositionen und -auffassungen. Eine rechtliche Auseinandersetzung hindert nicht diese parallel zu durchlaufen um nicht noch einmal äh vom seinen Leben überrascht zu werden.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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MsTaxi
Beitrag 01.10.2025, 10:14
Beitrag #53


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Zumal in Deutschland durch die MPU Fahrer, die unter Einfluss gefahren sind, eben nicht kriminalisiert werden. Es gibt andere Länder, in denen Wiederholungstäter, die drei- oder viermal betrunken gefahren sind, im Knast landen. Da frage ich mich was für die persönliche Existenz schlimmer ist: Knast oder aber die Chance zu beweisen, dass man sich geändert hat.

Ich weiß natürlich, dass eine nachhaltige Aufarbeitung Mühe macht, aber sie lohnt sich. Gutachter kochen natürlich auch nur mit Wasser, man mag sogar dieses "ganze Psychogedöns" ablehnen, aber es ist nun mal Fakt, dass sie tagaus, tagein nix anderes machen als Menschen auf ihre Glaubwürdigkeit abzuchecken. Warum dann die Ansicht verbreitet ist, sie hätten nicht einen reichen Erfahrungsschatz und ein gutes Gespür dafür entwickelt, ob ihnen ein Kandidat nun Mumpitz erzählt oder nicht, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Liegt aber vielleicht daran, dass ich halt weiß, wie man sich als Gutachterin (wenn auch auf einem anderen Bereich) fühlt.


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"Das Problem beim Klartext reden in Sachen Alkohol und Drogen besteht darin, dass der, der zuhört, gern weghört, wenn er noch nicht bereit für den Klartext ist."
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