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> Wiedererteilung FE nach ca. 6 Jahren. Alk 2,02 Promille - Ich will meinen Lappen wieder., war: Zu Fuß kontrolliert, Nachtrunkbehauptung, Zeugen attestieren mir
rü-B-frei
Beitrag 05.12.2024, 09:15
Beitrag #51


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Hallo Artromot,
Abstinenz klappt bisher. Anleitung und Videos haben mir nicht wirklich geholfen. Ich nenne es innere Überzeugung, die momentan stärker ist als die Gelüste auf Alkohol.
Seit Wochen ohne Trigger bis vorgetsern. Ich habe gekocht und im Rezept hat was von 300ml Weißwein gestanden. Hat gesessen. Dennoch Angriff erkannt und abgewehrt.

Markus

Frage in die Runde:

Ich finde keine Stelle für Abstinenznachweise im Raum Donaueschingen. Ich finde nichts.

Markus
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Energieberater_85
Beitrag 05.12.2024, 09:39
Beitrag #52


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Guten Morgen Markus,

schön das es mit deiner Abstinenz so gut klappt.

Wegen deinen Abstinenznachweisen schau mal hier:

https://www.abstinenzcheck.com/urinkontroll...donaueschingen/
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rü-B-frei
Beitrag 05.01.2025, 19:59
Beitrag #53


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Frohes Neues an alle.

Ja, Abstinenz klappt, nur das mit den Labors ist hier dünn. Ich werde nach OG zum TÜV-SÜD gehen. 308,--€/Haarprobe.

Frage:
Ich habe nach der Legalisierung angepflanzt und geerntet whistling.gif
Es wäre im Haar nachweisbar, aber bei mir gehts um Alk?!

Könnte das ein Problem werden?

LG, Markus

P.S. Wenn ich mit Haarprobe anfange werden ca. 135 Tage vergangen sein.
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user2407
Beitrag 05.01.2025, 22:11
Beitrag #54


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308€ für eine Haarprobe? Das erscheint mir doch etwas teuer. Gibt es kein preiswerteres Labor bei dir in der Nähe?

Und ich glaub nicht, dass dir das zum Verhängnis wird, wenn es nur um eine einfache Alkoholfragestellung geht. Bei doppelter Fragestellung könntest du ein Problem haben, denn dann könnten die Rückstellproben auch auf Cannabis untersucht werden und da würden mit hoher Wahrscheinlichkeit Abbauprodukte entdeckt werden. Wobei, angepflanzt und geerntet ist das eine. Hast du es denn auch konsumiert?
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rü-B-frei
Beitrag 06.01.2025, 11:23
Beitrag #55


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Es gibt nicht nur kein günstigeres, es gäbe auch kein teureres. Und ja, ich habe die Früchte meiner Arbeit genossen.
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user2407
Beitrag 06.01.2025, 14:43
Beitrag #56


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Ist diese Haarprobe denn für 3 oder 6 Monate rückwirkend? Alkohol ist ja normalerweise nur für 3 Monate rückwirkend, aber 308€ ist eindeutig überteuert. Würde an deiner Stelle schauen, ob es da nicht in deiner umliegenden größeren Stadt etwas günstigeres gibt. Habe für eine Probe beispielsweise 160€ gezahlt, das ist fast die Hälfte.

Ja gut, dann wäre es theoretisch nachweisbar, aber wie gesagt, wenn du eine einfache Alkoholfragestellung hast, dann wird Cannabis auch nicht zur Sprache kommen. Möchte dir da nicht zu nahe treten oder so, aber ich hoffe dass dein Cannabis-Konsum jetzt nach der Legalisierung risikoarm bzw. kontrolliert abläuft. Dein Ziel soll es ja auch sein, einen neuen positiven Lebenswandel bei der MPU darzulegen. Von Cannabis daher erst rechts nicht erzählen, und man darf dich gar nichts anmerken. Will da auch echt nicht die moralische Keule rausholen, bin ja selbst mehr oder weniger Betroffener. Kenne halt auch Fälle, die eine Alkohol bzw. Drogen MPU hatten und dann auf das jeweilige andere übergesprungen sind, quasi als Ersatzdroge. Und was war das Ende vom Lied? Zack, neue Auffälligkeit. Nur so als kleiner Denkanstoß, denn deine Motivation sollte auch sein, deine neue Fahrerlaubnis zu behalten.
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rü-B-frei
Beitrag 06.01.2025, 23:23
Beitrag #57


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3 Monate rückwirkend, ist wohl Obergrenze bei Alk.
Mit solchen Preisunterschieden hätte ich jetzt nicht gerechnet, ich beherzige Deinen Rat und nehme lieber ne längere Fahrt auf mich, bei der Diskrepanz könnte ich auch 4x Taxi fahren...

Ich weiß Deine Warnung zu schätzen und bin mir der Situation bewusst. Sehr gelegentlicher Konsum auch ohne Fahrzeug, aber eben nachweisbar.
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user2407
Beitrag 07.01.2025, 00:39
Beitrag #58


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Genau, wichtig ist nur, dass das Labor akkreditiert ist. Am besten auch keinen Vertrag aufschwatzen lassen, denn bei Haarproben ist die gängige Methode, immer in einem Abstand von 3 Monaten die Proben entnehmen zu lassen. Da gibt es bestimmt eins in einer umgebenen Stadt. Und wie du schon sagst, am Ende ist die Fahrt mit einem Taxi dahin und zurück plus Haarprobe billiger, als einen solchen Preis zu bezahlen. Werden die Haare da wohl in einer goldenen Verpackung ins Labor geschickt und analysiert? Kann man sich echt nicht ausdenken.

Sehr gut, dann ist ja alles einwandfrei!
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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 04:20
Beitrag #59


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Guten Morgen liebe Leute,

ich habe Anfang August Termin für die 3te Haarprobe ETG. Die letzten beiden waren negativ. Da ich keine Bedenken habe, auch die beiden (evtl auch 3) verbleibenden negativ zu durchlaufen, möchte ich mich um die Vorbereitung auf die MPU kümmern.
Da seid ihr Anlaufstelle Nummer 1.
An den Fragebogen setze ich mich in den nächsten Tagen. Ist es hinderlich, wenn ich den häppchenweise veröffentliche?

Allen einen wunderschönen Sonntag

Markus
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MsTaxi
Beitrag 20.07.2025, 05:14
Beitrag #60


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Ich würde es vorziehen, wenn du unseren Kurzfragebogen

Verkehrsportal-Kurzfragebogen zur MPU-Vorbereitung

verwenden würdest und nicht den langen Fragebogen. Begründung: wir sind auf der 2. Seite deines Threads und über deine Konsumentwicklung oder die Umstände deiner TF wissen wir praktisch nichts. Da würde mich die Informationsfülle des langen Fragebogens doch eher überfordern. Und beim Kurzfragebogen brauchst du doch wohl nix in kleinen Häppchen präsentieren, denke ich.


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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 05:46
Beitrag #61


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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 06:27
Beitrag #62


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1. Was ist passiert?

Wein und Sekt; aus der Flasche getrunken. Über den Tag ca. 2,75 Liter. Zeitraum 15:00-21:30. Ich wurde nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einem Angestellten eines Abschleppunternehmens nach nachgewiesenen 2 Fahrten gegen ca 22:30 kontrolliert. Das war ca. 08.2018.
Passiert ist es in der Nähe eines Supermarktes, in dem ich mir Nachschub kaufen wollte, was ich nach der Aktion mit dem Abschlepper auch getan habe. Diesen Umstand wollte ich im Nachgang als Nachtrunk verkaufen, hat trotz oder wegen Begleitstoffanalyse nicht funktioniert. Blutalkoholgehalt 2.02 Pro Mille.
Männlich, 185cm, 90kg, 50 Jahre.



2. Warum kam es zur Auffälligkeit?

Ich habe während dieser Zeit täglich viel zu viel getrunken und bin viel zu häufig besoffen gefahren. Ob an diesem, oder an einem beliebig anderen Tag: Die Wahrscheinlichkeit, mich alkoholisiert am Lenkrad anzutreffenm lag bei ca 40%.


3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?

Seit 1991 stetig steigend.



4. Wie ist der Konsum heute?

Abstinent. Ich stand letztendlich vor der Entscheidung mich totzusaufen oder nochmal aktiv am Leben teil zu nehmen. Mein Körper hat langsam schlapp gemacht, sendete mir massenhaft Warnsignale bis selbst ich sie verstand und mein dauervernebeltes Hirn reagiert hat. Die FE wieder zu erlangen, war zu diesem Zeitpunkt nicht präsent.


5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Ich habe meine Lebenseignung wieder hergestellt und ich fühle mich so wohl, wie seit meinem 18ten nicht mehr. Mein Umfeld hat sich komplett geändert. Vorher Großstadtkind mit verantwortungsvollem Job auf selbständiger Basis, viel Geld und viel dekadentem Amusement, der Hybris des Unantastbaren zu einem Eremiten.
Ich wohne jetzt im Wald, in einem Haus von 1562 mit Hund (hatte ich 2018 schon, war bei der besagten Kontrolle dabei), Katz, Hühnern, Pferden und Schaf. Um mich rum sind noch immer Menschen, die sich gerne zulaufen lassen, aber eben auch jene, die das nicht tun. Die hatte ich früher nicht beachtet. Sollte ich jeh wieder in die Abhängigkeit geraten wäre der wiederholte Verlust der FE mein geringstes Problem.

Ich bilde mir ein, die Trigger im Griff zu haben. Ich trinke 0,0er Sekt, Gin, Rum, Radler und Bier. Wein stelle ich mir eklig vor. Die Abstinenz habe ich alleine begonnen und bis heute aufrecht erhalten. Es fällt mir nicht schwer. Die Versuchungen, welchen ich aktiv wiederstehen musste, fanden bis ca. 4 Wochen nach dem letzten Konsum statt. Seit dem hatte ich tatsächlich nicht mehr die Korrelation selbst zu saufen. Anderen dabei zuschauen geht.
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Q-Treiberin
Beitrag 20.07.2025, 10:49
Beitrag #63


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Das Teil heißt zwar Kurzfragebogen, das heißt aber nicht dass Deine Antworten so im Stenostil auch nur ansatzweise verwertbar sind.
Oder deutlicher: Deine Antworten sind absolut noch nichts!


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Wer glaubt, dass ein Abteilungsleiter eine Abteilung leitet der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet...
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corneliusrufus
Beitrag 20.07.2025, 11:29
Beitrag #64


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Immerhin ist der wesentlichste wie insgesamt entscheidende Punkt herauslesbar, die Abstinenz. Danach ein umgekrempeltes Leben. Und eine Gefahr ist bereits herauslesbar, nämlich die alkoholfreien Nachbauten alkohoilscher Getränke. Hast Du auf deinem Weg, @rüb-B-frei, Fachhilfe in Anspruch genommen?

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 17:49
Beitrag #65


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Hallo @cornelius,
nein! Deswegen schlage ich hier jetzt wieder auf. Ich habe das alleine gemacht, hätte das aber vllt nicht so tun sollen. Habe hier unter anderem gelesen, dass es bei der MPU gerne gesehen ist, wenn ich Therapie und bsp. AA Teilnahme hatte.
Zumindest AA erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt spät, da ich keine Punkte sehe, welche mir helfen könnten. Ich will nicht überheblich klingen, aber es gibt in meinem Leben keine Trigger, weswegen ich mich mit Alknachbauten sicher fühle. Das Weinregal oder die Dose Gin&Tonic in der Supermarkt-Kühlung lösen NICHTS bei mir aus. Das war bis 4 Wochen nach dem letzten Tropfen anders; hat sukzessive nachgelassen, bis es verschwunden war.
Der Teilnahmebstätigung halber würde ich hingehen, vllt auch um evtl anderen zu helfen, ich erhoffe mir davon nichts für mich.

Gruß, Markus
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Q-Treiberin
Beitrag 20.07.2025, 17:59
Beitrag #66


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Die AA-Gruppen oder auch andere SHG helfen Dir aber bei Deiner Festigung der Abstinenz.

Das was Du im Moment über gewesene Trigger erzählst entlockt einem Gutachter ggf. noch ein müdes Lächeln weil er es nur als „Lippenbekenntnis“ sieht.

Gehe doch mal zur Suchtberatung (Caritas o.ä.) und lasse die mal einschätzen wo Du tatsächlich stehst.

Deine Abstinenz ist zwar erstmal ein sehr wichtiger Teil für eine erfolgreiche MPU, aber der Gutachter will wirklich belastbare (Vermeidungs)Strategien für Deine Zukunft sehen.


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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 18:04
Beitrag #67


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Deswegen bin ich hier, genau für solche Hinweise.
Caritas gibt es sogar hier im Wald.
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Q-Treiberin
Beitrag 20.07.2025, 18:08
Beitrag #68


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Dann hol Dir mal fix einen Termin…


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MsTaxi
Beitrag 20.07.2025, 18:23
Beitrag #69


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Eines mal vorweg... es geht nicht allein um die Vermeidung von Triggern. Alkohol im Übermaß zu trinken hat eine Funktion. Welche Funktion das ist, warum man nicht sieht, dass Saufen ungesund ist, eine Menge Geld kostet, einem die tägliche Arbeit schwerer macht etc.pp, das gilt es zu erkennen und zu bearbeiten. Das erschöpft sich aber nicht in Triggervermeidung.

So, jetzt mal zum Fragebogen...

Mir ist aufgefallen, dass du die Hinweise, die bei den einzelnen Fragen stehen, eher nicht genutzt hast. Hast du darauf keine Antwort oder hast du das für unwichtig gehalten? Bei der zweiten Möglichkeit würdest du leider falsch liegen, sollte das Erste der Fall sein, kann man daran arbeiten.

Bei der Frage nach der Konsumhistorie - Frage 3 - geht es nicht nur um den "Erstkonsum", sondern auch darum, wie es wann mit wieviel nach diesem Konsum weiterging. Gab es da Aufs und Abs? Wie hast du das insgesamt mit deinem Beruf, einer eventuellen Familie u.ä. verbunden?

Das, was ich bisher nannte, interessiert den GA natürlich. Denn nur, wenn du dich in dieser Hinsicht genau kennengelernt hast, hast du eine Chance, dem Alkohol dauerhaft keinen Raum mehr zu geben. Denn die zugrundeliegende Problemlage könnte erneut auftauchen und so einen Rückfall wahrscheinlicher machen.

Ich weiß, dass ich jetzt ein paar Torpedos auf dich abgeschossen habe, aber einen Trost habe ich: jede MPU ist mit einer guten Vorbereitung bestehbar, warum also dann nicht auch deine?


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rü-B-frei
Beitrag 20.07.2025, 20:09
Beitrag #70


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Hallo MsTaxi, ich habe den Bogen schnell (nicht Steno) geschrieben, weil ich deine Aufforderung so verstanden habe, dass aufgrund des Alters und der Länge (die mMn keine relevanten Infos meinerseits enthält) einen niederschwelligen Eintritt ermöglich sollte.
Die Trigger sind verschwunden, weil ich mich bis zur Schmerzgrenze mit meinen Defiziten und Bewegründen fürs saufen auseinandergesetzt habe.
Das möchte ich aber so formulieren, dass meine Gadanke und Beispiele für euch nachvollziehbar sind. Es ist viel! Das meinte ich mit "Häppchenweise".
Es ist Sommer, die Hochzeit auf dem Lande. Holz machen, Wiesen mähen etc pp. Ich setze mich vor den Rechner, wenn ich die Zeit finde.
Jetzt bringe ich erstmal die Hühner ins Bett.
... Torpedos sind nicht bei mir angekommen, eher kluge Einwände. Danke dafür!
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corneliusrufus
Beitrag 20.07.2025, 20:29
Beitrag #71


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Bei all den hier im Thread angerissenen Fragen kann eine SHG helfen. Das ist jedoch genau dann bemerkbar, wenn sie regelmäßig aufgesucht wird. Die Anforderungen an eine MPU ohne Fachhilfe sind zwar bewältigbar, jedoch deutlich erhöht. Stand jetzt würde ich nicht antreten. Gegenwärtig ist die Stabilität des neuen Verhaltens trotz AN nicht nachweisbar. Das ist bereits sehr zugewandt ausgedrückt. Im Gutachten hieße es, es steht zu erwarten, dass eine erneute Alkoholfahrt nicht ausgeschlossen werden kann. Fachleute würde das so ausdrücken, es steht nach suchtmedizinsicher Erwartung fest, dass ein Konsum wieder aufgenommen wird. Damit erfolgt obiger verkehrsmedizinische Schluss.

Als Selbstheiler, Stand heute, werden im Minimum 15 Monte an AN notwendig. Dazu eine Qualität der eigene Aufarbeitung zu Trinkursachen und Konsumfunktionen, Triggern und Konsummotiven, Settings und deren Elimination, Erkennen der diesbezüglichen Gefahren und deren Beseitigung inklusive eines Umfeld-/Bedingungswechsels, Restrisikobewusstheit und Awareness, kompensatorische Fähigkeit, Ausübung neuer Verhaltensweisen und Bewertung dieser, erreichte Stabilität. Gleichzeitig die ausführliche Beschreibung, wie Du all dieses bewerkstelligt und bewältigt, was das in Dir ausgelöst hat und worin Schwierigkeiten lagen; auch wo bzw. wie du zunächst oder dauerhaft gescheitert bist.

Die hohen Durchfallzahlen der MPU rühren u.a. daher, dass die Komplexität ihrer Anforderungen von einen Gutteil der Betroffenen unterschätzt wird. Und diese dann wiederum zu einem Gutteil noch nicht einmal verstehen, warum die Begutachtung mit negativ beurteilt wurde.

Caritas o.ä. und ein ausführlicher Kurzfragebogen wären schon mal ein Weg, sich dem Komplexen zu nähern.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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rü-B-frei
Beitrag 20.11.2025, 10:23
Beitrag #72


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1. Was ist passiert?

Ich geriet am 19.07.2018, gegen 22:00 Uhr mit einem Fahrer eines Abschleppwagens in einen Disput, weil ich betrunken auf den Parkplatz eines REWE fahren wollte und ich der Meinung war, er würde mir die Zufahrt versperren.
Im Laufe des Streitgespräches bemerkte er wohl meine Alkoholisierung und versuchte mir den Schlüssel abzunehmen. Dagegen habe ich mich mit Drohungen zur Wehr gesetzt. Durch die Schreierei aufmerksam geworden, riefen Nachbarn per Notruf die Polizei. Bis diese eintraf, war ich gegen den Widerstand des Fahrers bereits weg gefahren, wollte aber mein Vorhaben, mehr Wein zu kaufen, noch umsetzen. Also parkte ich auf der Rückseite des Marktes am Straßenrand und betrat den REWE.
Nach dem ich eine Flasche Wein gekauft habe, ging ich zum Seitenausgang raus und wurde von der Polizei in Empfang genommen, die zwischenzeitlich mein KFZ ausfindig gemacht hat. In diesem KFZ befanden sich keine vollen/leeren Flaschen; aber mein Hund war im Auto.

Ich wurde um 22:25 zum Pusten gebeten. Ergebnis 0,95 mg/l.
Danach mit Hund auf die Wache, wo mir um 23:15 Uhr Blut entnommen wurde. Ergebnis 2,08 g/KG.
Angaben habe ich keine gemacht.

An dem Tag hatte ich um ca. 15:00 angefangen Weißwein und Sekt zu trinken. (2 L Wein 12% und 0,75 L Sekt 11,5%)
Den letzten Konsum vor meiner Fahrt war ca. 21:30. Ich wog damals ca. 90 kg auf 185 cm, männlich, geb 1968.

2. Warum kam es zur Auffälligkeit?

Zu dieser Zeit habe ich mich fast täglich weggeschossen und das seit ca. 8 Jahren. Die Alkoholgewöhnung war so stark ausgeprägt, dass ich nicht das Gefühl hatte nicht fahren zu können. Nicht dürfen war mir klar, aber die trügerische Sicherheit es doch zu können, zerstreute meine Zweifel, falls vorhanden. Dazu kam der Wunsch nach noch mehr Stoff und eine vorherrschende "ist eh egal Haltung".

Eben diese Gewöhnung hatte ich mir fleißig von 2008 bis 2017 antrainiert. Der Alkohol war für mich der Ruhezustand, Befriedigung und Flucht.




Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive".



3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?


Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum?

Erster Berührungspunkt mit Alkohol war mit ca 14/15 J im Kirchgarten mit den Jungs. Wir nippten an einer Flasche Stroh Rum und kotzen uns danach kollektiv die Seele aus dem Leib. Das wars mit (eigenkonsumierten) Alkohol bis ca. 17 J. Ich bin damals mit meinem Vater in die nächstgrößere Stadt gezogen (300.000 Einwohner). Man traf sich in Clubs und trank Vodka-Lemon, oder Gin & Tonic. Nicht jedes Mal, nicht mehr als 1-2 und ausschließlich am WE. Eines Abends kam ich um 03:00 Uhr auf die Idee, das Auto eines Mädchens zu leihen (ich sagte ihr, ich hätte FE). Angehalten worden wegen unsicherer Fahrweise, Blutanalyse 0,72 ‰. (für die jüngeren unter euch, es galt 0,8 ‰ als fahrtüchtig)
Zwischen dieser Auffälligkeit und der Gerichtsverhandlung hatte ich meine FE erfolgreich erworben. Ich bekam damals 4 Std. gemeinnützige Arbeit als Strafe. Der Richter war damals sichtlich sauer, dass er mir nichts mit der FE konnte. Als ich am Tag der Verhandlung den Gerichtssaal MIT meiner FE verließ, sagte ich mir: "Den gibst du nicht mehr ab".
Zwischen 1987-1992 hatte ich diverse Jobs in Club und Bars als Cocktail-Keeper und erlebte jedes WE die Erbärmlichkeit von betrunkenen Menschen. Ich selbst trank maximal 2-3 alkoholische Getränke / Woche. Das war meist das Glas Champagner zum Feierabend (03:00-05:00 Uhr) nach gutem Umsatz für den Betreiber des Etablissements. In der Freizeit und während der Tätigkeit als ITler (ab 1991) war Alkohol kein Thema. Auch meine damalige Lebensgefährtin, mit der ich später 3 Kinder hatte/habe trank kaum Alkohol. Ich trank mal auf einem Weinfest, mal zum Essen. Oft wochenlang nichts.
So ging das bis 2000.
In diesem Jahr trennte ich mich von meiner Partnerin, weil ich unter ihren leichten narzisstischen Verhaltensweisen litt.
Nach der Trennung (nie verheiratet) und der steigenden Verantwortung im Job (IT-Projekte), trank ich häufiger (2-4/Woche, nicht über 0,5‰, egal ob Auto dabei oder nicht), hätte das aber nicht als Problem gesehen.
August 2003 war ich in der Nachbarschaft unerwartet zum Grillen eigeladen und saß mit einer bezaubernden Frau am Feuer und stieß mit ihr mit Rotwein an. Gegen ca. 02:00 bot ich ihr an, sie nach Hause zu fahren. Ich habe sie abgeliefert und bin nach Hause gefahren. Kurz vor meiner Haustüre wurde ich rechts raus gewunken. Ergebnis 0,56‰, 1 Monat Fahrverbot.
Nach diesem Griff ins Klo, erinnerte ich an mein mir selbst gegebenes Versprechen: "Den gibst du nie mehr ab". Ich habe von da an kaum noch Alkohol getrunken. max 1/Monat. Nur Wein in Verbindung mit aufwändigerem Essen.

Auch 2003 (Dezember) lernte ich meine zukünftige Lebenspartnerin auf Zeit kennen. Sie trank zu jeder sich bietenden Gelegenheit Alkohol, allerdings beließ sie es fast immer bei einem Getränk. Ich war noch im nichttrinken Modus und durch die starke Verliebtheit ohnehin berauscht. Auf ihr Drängen hin trank ich dann und wann mit; häufiger und mehr, als ich mir selbst zugestanden hätte. Wir sind im Sommer 2004 und lebten zu dieser Zeit in 2 getrennten Wohnungen. In meiner Nachbarschaft wurde eine richtig fette Wohnung frei, 150m², Altbau für schmales Geld, da ich den Vermieter kannte. Als ich ihr unterbreitet habe, dass ich da reinziehen wollte (alleine), drohte sie unterschwellig mit Suizid. Ich wischte das für mich weg, zog zu ihr. Ich konnte ihre Merkwürdigkeiten (Opferrolle, Manipulation, Unterdrückung zu der Zeit nicht einschätzen. Die häuften sich langsam, unmerklich. Ich tat das ab mit: Sie wurde von ihren Eltern mit Geld vollgestopft als Kind, aber musste in emotionaler Kälte aufwachsen. Ich kann das ab!!! N´Scheiß konnte ich. Viele Beispiele für ihr narzisstisches Verhalten später, 2008, 2 Jahre nach der Geburt meiner 4ten Tochter, die einzige mit ihr, war meine Kraft am Versiegen. Ich flüchtete in den Alkohol. Parallel dazu kam immer mehr ihres abgrundtief hässlichen Charakters zum Vorschein. Unsere Tochter, ihr Püppchen wuchs langsamer als Kinder ihres Alters. Anlass genug für sie, mir JEDEN Tag zu sagen, dass wäre meine Schuld, ich hätte mein gutes Genmaterial bei meinen ersten 3 verbraucht. Zu diesen hatte ich seit 2005 auf ihren Druck hin keinen Kontakt mehr. Manche werden jetzt lachen, aber du merkst es nicht, wenn du drinsteckst. Hinzu kamen Drohungen meinen 3 Kinder aufzulauern, etc...pp.
Es war schlichtweg die Hölle und ich habe keinen Ausweg gesehen. Ich konnte auch mit niemandem Vertrauten reden, da ich sie nicht diskreditieren wollte. Glaubte ich doch durch geschickte Manipulation, dass ich der unempathische, egoistische Arsch war.

Alkohol war der Ausweg, kurz aber wirksam. Also wollte ich das Kurz erweitern und war letztendlich zwischen 2008 und 2013 nach getaner Arbeit dauerbesoffen. Ich übernachtete immer häufiger in meinem Büro, da hatte ich alle Annehmlichkeiten und meine Ruhe. Da schaffte ich es auch mal 1-3 Tage nicht zu trinken. Alleine der Gedanke sie sehen zu müssen (regelmäßig WE), war direkt mit saufen gekoppelt.
Von 2014-2018 war ich auch tagsüber ständig unter Gas. Das ging mit dem Job so halb gut. Ich konnte 80% remote erledigen. Ich saß also alleine in meinem Büro, verdiente gutes Geld und trank lustig den ganzen Tag Wein. Meine Kunden äußerten immer häufiger den Verdacht, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ich belog sie und glaubte, dass die das nicht merken. (hahahaha)
Fachlich war ich so gut, dass ich keine irreversiblen Fehler fabrizierte. Bis zu meiner finalen Suff-Fahrt 2018 hatte ich im komatösen Zustand mindesten 3 Unfälle, die ungeahndet blieben. Allesamt auf der BAB mit Geschwindigkeiten jenseits 150km/h. Es blieb bei Eigenschaden und Zerstörung von Infrastruktur des Bundes. Ich denke auch heute noch oft daran, was hätte passieren können. Keine schönen Gedanken.



4. Wie ist der Konsum heute?

Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?

Ich nehme seit 06/2024 keinen Alkohol mehr zu mir.

Nach der Trunkenheitsfahrt hat die Abwärtsspirale nochmals an Fahrt aufgenommen. Weil ich die bürokratischen Mindestanforderungen an einen Unternehmer nicht mehr erfüllte, wurde meine Firma 2019 zwangsstillgelegt. Auch das war mir letztendlich egal. Ich hatte noch ordentlich finanzielles Polster, was dazu führet, dass ich weiter im Büro in Miete wohnte und jeden Tag soff. Die WE bei der Mutter meiner jüngsten waren Hölle, die restliche berauschte Zeit der Himmel.
Im Mai 2022 zog ich die Reißleine (eigentlich wollte ich nicht auch noch ein 4tes Kind verlassen), es war selbst sturzbetrunken nicht mehr erträglich. Ich flüchtet in das Ferienhaus meines Vaters. Alleine mit meinem Hund in einem 450 Jahren alten und riesigem Hof im nirgendwo. Nur Wald, keine Nachbarn, keine Kontrolle, keine Rechtfertigungen, keine Verpflichtungen. Totale Verwahrlosung, komplette Vernachlässigung meiner selbst. Ich aß kaum und trank und trank und trank. 2024 kam ich beim täglichen Spaziergang mit meinem Hund (der hat mir das Leben gerettet) nicht mehr den nächsten Berg hoch, ich war bereit zu sterben.
Dann, eines morgens im Juni 2024, wachte ich auf und mir war klar, so klar wie noch nie etwas zuvor, dass ich dieser verfickten Ausgeburt der menschlichen Abgründe nicht ihren Willen gebe. Ich hatte seit meiner Flucht keinen Kontakt mehr, aber einer ihrer letzten Sätze im Ohr: "Du bist fertig! Du kommst nie mehr auf die Beine und das ist gut so!"
Mit mehr Restalkohol als manch gesunder Mensch im Vollrausch intus, beschloss ich nicht mehr zu trinken. Ich hatte Angst vor dem nüchtern werden, was sollte ich mit mir anfangen? Die ersten Tage waren hart, aber ich merkte, die Ursache der Flucht war weg. Dennoch war ich die ersten 6 Monate immer auf der Hut; ist das ihr Auto, ihre neue Nummer die da klingelt...?
Gefühlt dauerte es ca. 20 Tage, bis ich tatsächlich nüchtern war. Fühlte sich nicht besonders an, aber war erträglich. Ich schöpfte immer mehr Energie, nahm 20 kg ab, konnte Dinge erledigen. Ich entdeckte die wundervolle Natur in ausgedehnten Spaziergängen jetzt auch mit Katze, die sich in unser Leben geschlichen hatte. Ich lernte wieder Leute kennen die zwar alle Alkohol konsumierten, einige auch zu viel, aber ich war Immun dagegen. Es löste nichts mehr aus. 11/2024 begann ich mit Haar-Abstinenzkontrolle. Habe jetzt vier beisammen (12 Monate). Ein Kumpel, der mich am Tag der letzten Entnahme zum Bahnhof fuhr, meinte: Hey Alter, um 11:15 kannste deinen ersten Wein trinken. ??? Ich hatte gar nicht daran gedacht. Es auch gelassen.
Mein Leben heute ist das schönste, dass ich mir vorstellen kann. Ich liebe die Abgeschiedenheit, ich bekomme Besuch von bunt gemischten Gestalten. Die sind alle mindesten 25 Jahre jünger und profitieren von meinen Erfahrungen in hochproffesionellem Umfeld. Letztens sagte einer: Durch dich ist das Leben von vielen von uns deutlich bereichert worden. Bäm, du kannst mir nichts schöneres sagen.

5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?

Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?

Inzwischen habe ich noch mehr Tiere und meine Berufung gefunden. Von Kryptographie zu Stall misten. Geil! Der Mist ist mir lieber als jeder Hochleistungscluster.
Inzwischen habe ich wieder sporadisch Kontakt zur Drecks-Ex. Ich behandle sie wertfrei und unterstütze sie. Auch emotional. Meine Bedenken, dass ich die Abstinenz nur dank Einsamkeit bestehe, habe ich für mich widerlegt. Ich war eklig als ich besoffen war. Eklig vor allem zu Menschen die mir helfen wollten. Ich will so nie wieder sein. Selbst mein Hund verhält sich freier seit ich nüchtern bin. (Habe nie, auch nicht im Alkoholkoma Gewalt ausgeübt, nie!)
Diese Person, die ich zu viele Jahre war, wird es nicht wieder geben. Das ist keine Option.


Ich habe während des Schreibens teilweise weinen müßen. Jetzt tuts gut smile.gif
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Spidersangel
Beitrag 20.11.2025, 10:53
Beitrag #73


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WOW.
Meine Hochachtung für diesen (Deinen) Seelenstriptease.
Man bekommt Gänsehaut beim Lesen.

Die MPU ist für Dich ein Spaziergang.
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rü-B-frei
Beitrag 20.11.2025, 12:08
Beitrag #74


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Danke!
An alle hier in diesem Forum.
Ich hatte immer im Hinterkopf, dass wenn ich es denn wollen würde, mit euch die MPU zu bewältigen.

Der Text da oben wäre ohne euch auch nicht zustande gekommen.

Ich fühle mich so frei jetzt. Ich habe die ganze Scheiße in die Welt geschrieen. Danke auch an die Macher dieser Site, ohne diese Bühne hätte mir niemand zugehört.
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corneliusrufus
Beitrag 20.11.2025, 22:42
Beitrag #75


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Respekt! Eine weite Reise.

Weil sie so weit, komplex ist, werden die Gutachter viele Fragen haben. Ich schrieb es zuvor. Nur eine Antwort, allein durch mich könnte da schwierig werden.

Gegebenenfalls könnte helfen, das freiwillige zurückgeworfen sein auf sich selbst mit externen Gedankenaustausch hat Gedanken und Handlungen neu organisiert. Nur hat die Geschichte auch Elemente, die zeigen, dass bloße Isolation nicht hinreichend ist. Diesen Unterschied herauszuarbeiten wird deine Aufgabe sein.

Liebe Greet-Ings Cornelius


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Da nicht jeder Wunsch im Leben erfüllt wird, sind mehrere Wünsche empfehlenswert. Die Lebenskunst ist nun, ungeachtet unerfüllter Wünsche, zufrieden zu sein. Der Unterschied zwischen Himmel und Hölle liegt darin, in der Hölle wird jeder Wunsch sofort erfüllt - weil dann Wünschen keine Freude mehr bereitet.
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