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> 100 km/h für Lkw auf Autobahnen, Ein Mittel zur Erhöhung der Transportkapazität und Erhöhung des Verkeh
Harald81
Beitrag 07.09.2006, 12:45
Beitrag #1


Neuling


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Hallo alle zusammen,

Ich schreibe grade meine Diplomarbeit im Bereich Logistik. Das Thema der Arbeit ist die Erhöhung der Kapazität eines Fuhrparks.

Da ich schon einiges zur Erhöhung der statischen Kapazität (größere Aufbautenund WB, Eurokombis, etc.) geschrieben habe, habe ich mir mal überlegt, wie wohl die Möglichkeiten stehen, die dynamische Kapazität zu erhöhen.

Ich denke mal dass die aktuelle Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf auf Autobahnen noch aus den Anfängen der Bundesrepublik stammen werden. In den letzten 50 Jahren haben sich die Nutzfahrzeuge aber um einiges verbessert, vor allem hinsichtlich der Sicherheit. Mit rundum Scheibengebremsten neuen Fahrzeugen ist der Bremsweg um einiges kürzer als der von alten Fahrzeugen mit Trommelbremsen.

Deshalb bin ich der Meinung, dass man mit einem Heraufsetzen der Geschwindigkeit auf 100 km/h zum einen ein gute Möglichkeit zur Erhöhung der Transportkapazität schaffen könnte und zum anderen auch zur Erhöhung des Verkerhsflusses auf zweispruigen Autobahnen beitragen könnte.

Ich hoffe es gibt viele Meinungen zu diesem Thema, gerne auch contra! Für bereits vorhandene Ansätze oder Studien wäre ich darüber hinaus auch mehr als dankbar.

So dann bitte eure Meinungen!

Beste Grüße

Harald
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Oliver
Beitrag 07.09.2006, 12:59
Beitrag #2


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Bei höheren Geschwindigkeiten braucht man größere Sicherheitsabstände. Damit sinkt die Aufnahmekapazität einer Straße. Es gibt eine Geschwindigkeit, bei der eine Straße ihre höchste Kapazität erreicht; für Pkw liegt die meines Wissens bei etwa 130 km/h. Bei gleichem Sicherheitsabstand dürfte diese Geschwindigkeit für Lkw größer sein, weil die Sicherheitsabstände aufgrund der größeren Fahrzeuglängen einen geringeren Anteil der Streckenlänge einnehmen. Eine Rechnung würde sich in der Diplomarbeit bestimmt gut machen.

Bei einem Sicherheitsabstand von 50 Metern und einer Fahrzeuglänge von 15 Metern nehmen die Sicherheitsabstände aber immerhin 50/65 = 77% der Strecke ein.


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Michael_
Beitrag 07.09.2006, 13:05
Beitrag #3


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Ich habe 80km/h unabhängig vom Fahrzeugtyp in Erinnerung. Die Berechnung für fahrzeugabhängig verschiedene Höchstgeschwindigkeiten ist sicher schwierig, ich denke das geht nicht ohne Simulation.

Ansätze zur elektronischen Verkoppelung von Fahrzeugen sind geeignet die Abstände wieder zu senken, ich denke das kommt früher oder später.


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Gruß, Michael
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Hornblower
Beitrag 07.09.2006, 13:43
Beitrag #4


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Als Einstieg in die Diskussion zweifele ich jetzt mal das Argument der größeren Sicherheit durch verbesserte Farzeugtechnik an und formuliere folgende These:

Zwar sind moderne und neue LKWs bestimmt sicherer als früher, aber das technische Verständnis der Fahrer und die alltägliche Wartung der Fahrzeuge hat erheblich nachgelassen, sodaß bei älteren Fahrzeugen der tatsächliche Zustand der grundsätzlich bessern Technik nicht sicherer ist als früher (s. HIER).

(Ist eine These; los, Ihr Trucker, überzeugt mich vom Gegenteil!)

Grüße,

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Janus
Beitrag 07.09.2006, 14:08
Beitrag #5


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Wie schon gesagt wurde, ist es (leider) eine Fehlannahme, dass sich die Kapazität einer Straße durch höheres Tempo erhöhen würde.

Außerdem halte ich es für verkehrspolitisch äußerst ungeschickt, den LKW durch eine höhere Geschwindigkeit gegenüber der Bahn noch weiter zu bevorteilen.


~ Janus


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Regeln dienen dazu nachzudenken, bevor man sie bricht.
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Tnixm
Beitrag 07.09.2006, 14:20
Beitrag #6


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Zitat (Janus @ 07.09.2006, 15:08) *
Außerdem halte ich es für verkehrspolitisch äußerst ungeschickt, den LKW durch eine höhere Geschwindigkeit gegenüber der Bahn noch weiter zu bevorteilen.


~ Janus


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Hornblower
Beitrag 07.09.2006, 14:30
Beitrag #7


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Zwar bin ich auch ein Verfechter des Schienengüterverkehrs, allerdings halte ich es für falsch, dieses Ziel dadurch erreichen zu wollen, der Konkurrenz Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

So denn der Straßentransport (strategisch) sinnvoll ist, sollte er unter optimale Bedingungen erfolgen können. Will man den verkehr auf die Schiene verlagern, muß man sich fragen, warum der Bahntransport derzeit so ineffizient ist, und ob man dies ändern kann.

Grüße,
H.H.


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Tnixm
Beitrag 07.09.2006, 14:35
Beitrag #8


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Zitat (Hornblower @ 07.09.2006, 15:30) *
Will man den verkehr auf die Schiene verlagern, muß man sich fragen, warum der Bahntransport derzeit so ineffizient ist, und ob man dies ändern kann.

Grüße,
H.H.

finde ich eine äußerst interessante Frage...wir hatten dazu glaube ich schonmal einen längeren Thread, werde den mal suchen.....

Von dieser Diskussion hätte der TE nämlich erstmal wenig... wink.gif


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Tnixm
Beitrag 07.09.2006, 14:47
Beitrag #9


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..hiier ist der Thread Bahn contra LKW


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CvR
Beitrag 07.09.2006, 15:05
Beitrag #10


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Zitat (Harald81 @ 07.09.2006, 13:45) *
Ich denke mal dass die aktuelle Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf auf Autobahnen noch aus den Anfängen der Bundesrepublik stammen werden. In den letzten 50 Jahren haben sich die Nutzfahrzeuge aber um einiges verbessert, vor allem hinsichtlich der Sicherheit. Mit rundum Scheibengebremsten neuen Fahrzeugen ist der Bremsweg um einiges kürzer als der von alten Fahrzeugen mit Trommelbremsen.

Deshalb bin ich der Meinung, dass man mit einem Heraufsetzen der Geschwindigkeit auf 100 km/h zum einen ein gute Möglichkeit zur Erhöhung der Transportkapazität schaffen könnte und zum anderen auch zur Erhöhung des Verkerhsflusses auf zweispruigen Autobahnen beitragen könnte.

Mag sein, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten einige Aspekte verbessert haben, es ist jedoch fraglich, ob es sich um diejenigen handelt, die diese Höchstgeschwindigkeit notwendig machen. Ich möchte nur einige Aspekte ansprechen, die für eine solche Höchstgeschwindigkeit sprechen:
  • Abnutzung/Beschädigung der Fahrbahn steigt stark mit höherer Geschwindigkeit erheblich => neues Strassennetz erforderlich
  • Anfälligkeit für Seitenwind steigt
  • Fahrphysik von Fahrzeugkombinationen (Einknicken von Zügen an den "Gelenken")
  • geeignete Ladungssicherung wird schwieriger
  • im Extremfall erheblich größere Unfallfolgen (die Geschwindigkeit geht im Quadrat in die kinetische Energie ein, bei 100km/h statt 80km/h wird demnach also bei einem Unfall 56,25% mehr an Energie "frei", die potentiellen Unfallfolgen steigen also immens)


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"Man sollte schon deshalb kein langes Gesicht machen, weil man dann mehr zu rasieren hat."
Fernand Joseph Désiré Contandin (1903-1971), französischer Schauspieler und Sänger
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Gast_LasiLore_*
Beitrag 07.09.2006, 15:20
Beitrag #11





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Zitat (Hornblower @ 07.09.2006, 14:43) *
Als Einstieg in die Diskussion zweifele ich jetzt mal das Argument der größeren Sicherheit durch verbesserte Farzeugtechnik an und formuliere folgende These:

Zwar sind moderne und neue LKWs bestimmt sicherer als früher, aber das technische Verständnis der Fahrer und die alltägliche Wartung der Fahrzeuge hat erheblich nachgelassen, sodaß bei älteren Fahrzeugen der tatsächliche Zustand der grundsätzlich bessern Technik nicht sicherer ist als früher (s. HIER).

(Ist eine These; los, Ihr Trucker, überzeugt mich vom Gegenteil!)

Grüße,

H.H.


Das sehe ich genauso.

Die Hauptunfallursachen, insbesondere der Unfälle mit tödlichem Ausgang oder mit Schwerverletzten, bei Verursachung durch den LKW, sind bei uns (BAB um Hannover - und sicherlich auch sonst wo) überhöhte Geschwindigkeit und Abstand.
Meine Erfahrung als Nicht - LKW Fahrer aber Rennleitung sagt, dass der Abstand schon bei 80 nicht eingehalten wird (die 80 übrigens auch nicht).

Die Folgen werden häufiger und schwerer auftreten, wenn die erlaubte Geschwindigkeit bei dieser Dichte erhöht wird (sage ich auch ohne Simulation).

In meinen Augen der falsche Weg!!!! police.gif

Zur Äußerung bezüglich der verschlechterten Technik, vernachlässigten Wartungen:

Auch hier gebe ich Hornblower Recht.
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Harald81
Beitrag 07.09.2006, 15:43
Beitrag #12


Neuling


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Erst einmal Danke für die schnellen Antworten und Danke für eure Meinungen.

Ich würde noch gerne drei Sachen anmerken:

1. die Geschwindigkeit würde realistisch nur um zehn km/h steigen, da die Begrenzer der heutigen Lkw schon 90 km/h zulassen und bestimmt mehr als die Hälfte diesen Spielraum auch ausnutzen.

2. Eine Untersuchung der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) hat folgendes ergeben:
siehe Hier

3. Zum Thema Schienenverkehr, kann man viel erzählen er ist bestimmt umweltfreundlicher, aber zur Zeit halt leider nicht Konkurrenzfähig. Jeder will seine Klamotten am besten innerhalb von 24h haben, Aber die Bahn kann dies leider nicht realisieren, besonders nicht mit der derzeitigen Politik. Aber ich denke das wurde schon ausgiebig diskutiert.

Beste Grüße

Harald
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Michael_
Beitrag 07.09.2006, 15:54
Beitrag #13


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Zitat (Harald81 @ 07.09.2006, 17:43) *
1. die Geschwindigkeit würde realistisch nur um zehn km/h steigen, da die Begrenzer der heutigen Lkw schon 90 km/h zulassen und bestimmt mehr als die Hälfte diesen Spielraum auch ausnutzen.
Das ist unrealistisch: Wieso sollte nicht wieder der Spielraum (de Facto die Toleranz bei Geschwindigkeitkontrollen) ausgenutzt werden? Die LKW werden einfach 110 fahren!


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Gruß, Michael
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Chris
Beitrag 07.09.2006, 16:03
Beitrag #14


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Zitat (Harald81 @ 07.09.2006, 16:43) *
1. die Geschwindigkeit würde realistisch nur um zehn km/h steigen, da die Begrenzer der heutigen Lkw schon 90 km/h zulassen und bestimmt mehr als die Hälfte diesen Spielraum auch ausnutzen.


Oder mehr...ich hatte kürzlich einen niederländischen LKW vor mir, der fuhr geschätzt über 100. Während der LKW einen anderen LKW überholt hat, konnte ich ihm bei gleichbleibenden Abstand mit gut 110 laut Tacho folgen. Selbst wenn ich großzügig die Tachovoreilung rechne, war der Brummi deutlich schneller als die normalen Begrenzer eingestellt sind.

Aber zurück zur Frage:
In den USA gibt AFAIR keine unterschiedlichen Tempolimits für die unterschiedlichen Fahrzeugarten. D.h., wenn auf einer Strecke 75mph erlaubt, dann darf auch der 18-Wheeler die 75mph (ca. 120km/h) fahren. Dafür gibt es auch keine Autos, die mit 250 oder noch mehr von hinten angeschossen kommen.
Zur Erhöhung der Kapazität wäre es denke ich deshalb eine Lösung, für alle Fahrzeuge ein generelles Tempolimit einzuführen. Gleichzeitig sollte man das Rechtsüberholen erlauben. Dadurch kann man einen relativ gleichmäßigen Verkehrsfluss auf beiden Spuren erreichen.

ABER: Das Rechtsüberholen zu erlauben birgt auch viele Gefahren und erfordert eine größerere Aufmerksamkeit, die wir Deutschen nicht gewohnt sind.
Als PKW-Fahrer bin ich übrigens auch gegen ein PKW-Tempolimit. Wirklich haltbare Gründe habe ich dafür zwar nicht, aber ein bisschen Spaß will ich beim Auto fahren auch noch haben.


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Irren ist menschlich; aber wenn man richtig Mist bauen will,
braucht man einen Computer!! (Ein CBS-Reporter)

Es kommt nicht darauf an was A sagt, sondern was B versteht.
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Harald81
Beitrag 07.09.2006, 16:29
Beitrag #15


Neuling


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Zitat (Michael_ @ 07.09.2006, 17:54) *
Das ist unrealistisch: Wieso sollte nicht wieder der Spielraum (de Facto die Toleranz bei Geschwindigkeitkontrollen) ausgenutzt werden? Die LKW werden einfach 110 fahren!


zu oben:

Das ist eine Sache des Begrenzers, man könnte den dann wirklich auf 100 stellen und nicht wie jetzt auf 90.

darüber hinaus:

Aber ich denke es wäre auch eine Überlegung wert, dass gerade mit dem Aufkommen des Digitalen Tachographen eine Methodik eingeführt werden sollte, dass sich der Lkw selbst verpfeift, wenn er längere Zeit, oder mehrmals in einem bestimmten Zeitraum über der erlaubten Geschwindigkeit liegt.
Der Lkw könnte dann zum Beispiel einfach über das Mobilfunknetz eine Meldung an die Autobahnpolizei abgeben. Die Lage könnte dann über das Mautsystem ermittelt werden (auch wenn da die Diskussion zur Verfolgung von Verbrechen gerade groß ist).
Damit könnte man dann auf Begrenzer vielleicht sogar ganz verzichten und den Lkw zumindest kurzzeitig höhere Geschwindigkeiten zugesthen zum Überholen. Ich denke die Elefantenrennen wären passé.

Beste Grüße

Harald
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Eddie
Beitrag 07.09.2006, 18:43
Beitrag #16


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Hallo Harald.

Die dynamische Kapazität durch eine Heraufsetzung der (erlaubten) Geschwindigkeit zu erhöhen, ist nicht zu befürworten.

1. Die Sicherheit leidet darunter (Stichwort: ~52% höhere kinetische Energie bei 100 km/h).
2. Nicht jeder fährt mit einem modernen ACTROS "Black Edition" herum - viele fahren noch mit einem älteren LKW incl. normalem EG-Tacho.
3. Viele Linienbusse haben eine Vmax von 85 km/h - so können sie gerade noch "mitschwimmen" im LKW-Verkehr.
4. Die meisten LKW-Reifen haben ein GI von 100/110 km/h - zur Erhöhung der Sicherheit müsste dieser auch erhöht werden (Kosten!)

Viele Argumente gegen eine Erhöhung des Vmax für LKW haben meine Vorposter auch schon gegeben. Diesen Argumenten kann ich nur voll zustimmen.

Gruß Eddie

btw:
Zitat (Harald81)
Aber ich denke es wäre auch eine Überlegung wert, dass gerade mit dem Aufkommen des Digitalen Tachographen eine Methodik eingeführt werden sollte, dass sich der Lkw selbst verpfeift, wenn er längere Zeit, oder mehrmals in einem bestimmten Zeitraum über der erlaubten Geschwindigkeit liegt.
Der Lkw könnte dann zum Beispiel einfach über das Mobilfunknetz eine Meldung an die Autobahnpolizei abgeben. Die Lage könnte dann über das Mautsystem ermittelt werden (auch wenn da die Diskussion zur Verfolgung von Verbrechen gerade groß ist).


Das wäre das erste, wobei ein Trucker den Seitenschneider "schwingen" würde whistling.gif wink.gif


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Sascha_R
Beitrag 07.09.2006, 19:13
Beitrag #17


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Ich gebe noch eine kleine Sache zu bedenken.

Trucks sind in den letzten zwanzig Jahren technisch besser, sicherer ind komfortabler geworden. Der Mensch leider nur komfortabler...

Das Restrisiko Mensch ist m.E. der einzige Grund, warum ich persönlich gegen Tempo 100 für Trucks bin. Es gibt zuviele LKW-Unfälle, in denen Übermüdung der Auslöser war.

Ganz klar NEIN.

Im übrigen bin ich auch dafür, 100er Reisebusse wieder auf Tempo 80 einzubremsen. Zum einen sind sie Verkehrshindernisse, weil sie auf BAB ohne Limit den PKW Verkehr ausbremsen und teilweise sogar behindern, zum anderen stellen sie eine Gefahr aus den gleichen o.g. Gründen für die Allgemeinheit dar. Es ist nämlich völlig egal, ob 12t Truck oder 12t Reisebus auf ein Stauende zurasen.


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Hier war mal eine Signatur...

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michios1979
Beitrag 07.09.2006, 19:42
Beitrag #18


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Zitat (Michael_ @ 07.09.2006, 14:05) *
Ansätze zur elektronischen Verkoppelung von Fahrzeugen sind geeignet die Abstände wieder zu senken, ich denke das kommt früher oder später.

Wollte ich auch schreiben, hatte mir aber überlegt erstmal die Beiträge zu lesen... wavey.gif

Das ein LKW 80 fahren darf ist klar. Aber nur Theorie. In Wirklichkeit bewegen sich die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten bei 85 (begrenzt) bis 120 (offen). Meiner z.B. läuft 89. Die fahre ich auch.
Sollten die zulässigen Geschwindigkeiten nun auf erlaubte 100 erhöht werden ist anzunehmen, dass die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten 5-10 % darüberliegen.

Im Osnabrücker Land fahren bereits die ersten 60 Tonner. (Sattel + Tandem)
Das ist schon die erste Obtimierung im Bereich der Nutzlast. Und es hat auch gar nicht lange gedauert, bis der erste Minister diesen Versuch beenden wollte. Das noch bevor überhaubt die ersten Ergebnisse vorlagen.
Hier in Deutschland ist es schwer, etwas Neues oder Inovatives durchzusetzen. Und das wird auch bei der Erhöhung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit so sein.

Vor allem sollte man erst mal eine Sache vernünftig ausarbeiten. Also der Einsatz von den 60 Tonnern. Wenn diese Versuche positiv verlaufen (und das werden sie), dann erst sollten wir auf eine elektronisch abgesicherte Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zusteuern. Alles andere wäre unsinnig...

Wir können aber noch einen Schritt weiter gehen. Kombiverkehr zum Beispiel. Ist ne super Sache. Nur ist das Problem dabei, dass die Bahn zu unflexibel ist und es gibt zu wenig Verlademöglichkeiten. Die Bahn hat in der Vergangenheit verpennt in diese Richtung zu investieren. Das zweite Problem dabei ist, dass sich der Kombiverkehr in der Regel nur bei weiten Entfernungen bezahlt macht.
All diese Sachen lassen bei Speditionen und Unternehmern derartige Überlegungen im Keim ersticken. Da sollte man vielleicht ansetzen. Denn die Tonnage steigt und irgendwann sind die Strassen überlastet. Auch Tempo 100 bringt uns da nicht viel weiter. Und da die Wirtschaft Deutschlands nun mal auf der Strasse aufgebaut wurde ist es spätestens jetzt an der Zeit nach Alternativen zu suchen.

Fazit: Tempo 100 ist für den momentanen Verkehr und für den Fahrer natürlich ne angenehme Sache; langfristig sollte man aber auch andere Wege einschlagen...

Zitat (Sascha_R @ 07.09.2006, 20:13) *
Das Restrisiko Mensch ist m.E. der einzige Grund, warum ich persönlich gegen Tempo 100 für Trucks bin. Es gibt zuviele LKW-Unfälle, in denen Übermüdung der Auslöser war.

Soviele sind das gar nicht. Frag dich mal, wieviele besoffene Autofahrer sich jede Woche um irgenteinen Baum schrauben...
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fritz440kombi
Beitrag 07.09.2006, 20:09
Beitrag #19


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Wenn die Züge länger werden und damit 1 Fahrer mehr Tonnen unter dem "A..." hat, wozu dann noch die Geschwindigkeit erhöhen? Hauptprobleme im Fernverkehr sind doch die Personalkosten und Fahrzeitregelungen und nicht die Fahrzeugparameter alleine ... bei uns sind 45 Tonnen im Kurzverkehr bis 80 km Entfernung bei Holztransporten unterwegs, sowas mit 100 bewegen zu lassen - bitte nein ...

Elektronisches Verkoppeln?

Das geht billiger mit ein paar Stahlteilen, da kann man direkt Stoßstange an Stoßstange und absolut spurgebunden fahren, dabei kann sogar auf Unützes wie Differentialgetriebe und Fahren auf Sicht verzichtet werden, solche Systeme sind seit über 100 Jahren auf dem Markt und nennen sich: Eisenbahn ...


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michios1979
Beitrag 07.09.2006, 20:22
Beitrag #20


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Zitat (fritz440kombi @ 07.09.2006, 21:09) *
Das geht billiger mit ein paar Stahlteilen, da kann man direkt Stoßstange an Stoßstange und absolut spurgebunden fahren, dabei kann sogar auf Unützes wie Differentialgetriebe und Fahren auf Sicht verzichtet werden, solche Systeme sind seit über 100 Jahren auf dem Markt und nennen sich: Eisenbahn...

Da geb ich dir völlig recht. Aber weder die Eisenbahn, noch der LKW-Verkehr können auf lange Sicht allein die auf uns zukommende Menge an Tonnage bewältigen. Das funktioniert nur, wenn beide Beförderungsarten miteinander arbeiten. Daran gilt es zu arbeiten. 60 Tonnen + Huckepack oder Kombi und wir wären ein ganzes Stück weiter...
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Michael_
Beitrag 07.09.2006, 20:26
Beitrag #21


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Zitat (fritz440kombi @ 07.09.2006, 22:09) *
Elektronisches Verkoppeln?

Das geht billiger mit ein paar Stahlteilen, da kann man direkt Stoßstange an Stoßstange und absolut spurgebunden fahren, dabei kann sogar auf Unützes wie Differentialgetriebe und Fahren auf Sicht verzichtet werden, solche Systeme sind seit über 100 Jahren auf dem Markt und nennen sich: Eisenbahn ...

Richtig, nur dauert das viel länger und funktioniert nur auf der Schiene...


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Gruß, Michael
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fritz440kombi
Beitrag 07.09.2006, 20:53
Beitrag #22


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Natürlich war mein Einwand ironisch gemeint ... insgesamt werden wir uns langfristig überlegen müssen, ob wir uns die Einstellung " ich will alles überall und sofort" noch leisten können ... Kartoffeln quer durch die EU zu karren um sie wo billig zu waschen, Halbfertige Schuhe herumkarren um sie irgendwo billig fertigzunähen und die dann nach 1 Jahr Gebrauch reif für die Verbrennung sind , nur kleine Beispiele ...

Im Winter Erdbeeren esse und gar nicht mehr wissen, wie reife Früchte schmecken etc., wenn all der Unsinn aufhörte, wär auch wieder mehr Platz auf der Strasse ...

Den Druck eines LKW Lenkers möchte ich nicht ausgesetzt sein: Den einen steht er im Weg, weil sie morgen bei AL.. wieder billigst einkaufen müssen, den Politikern als Beisspiel für Feinstaub und Abgase, was auch wieder nicht stimmt ... Kopfnu: um 20 Tonnen an (100 kg inkl. Reiseaustattung) PKW-Lenkern zu bewegen werden mehr als 200 PKW benötigt, das sind so 300 Tonnen Eigengewicht) und bei einem Verbrauch von 8 l diesel/100km/Pkw 1.600 l/100 km ...

Frage ist wer hier wem im Weg steht .... wavey.gif


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Sascha_R
Beitrag 07.09.2006, 23:32
Beitrag #23


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Zitat (michios1979 @ 07.09.2006, 21:42) *
Zitat (Sascha_R @ 07.09.2006, 20:13) *
Das Restrisiko Mensch ist m.E. der einzige Grund, warum ich persönlich gegen Tempo 100 für Trucks bin. Es gibt zuviele LKW-Unfälle, in denen Übermüdung der Auslöser war.

Soviele sind das gar nicht. Frag dich mal, wieviele besoffene Autofahrer sich jede Woche um irgenteinen Baum schrauben...



Ich gebe dir Recht! Aber die meisten LKW Unfälle passieren nun mal wegen Übermüdung der Fahrer...


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Andreas
Beitrag 08.09.2006, 06:10
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Zitat (michios1979 @ 07.09.2006, 20:42) *
Im Osnabrücker Land fahren bereits die ersten 60 Tonner. (Sattel + Tandem)


Stimmt so nicht ganz, es gibt zwar ein paar Gigaliner mit einer Länge von bis zu 25 m, allerdings haben diese Fahrzeuge keine Ausnahmegenehmigung von dem max. zulässigen Gesamtgewicht, d. h. die dürfen z. Zt. beladen auch nicht mehr als 40 t auf die Waage bringen.


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Bonsai-Brummi
Beitrag 08.09.2006, 08:40
Beitrag #25


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Zitat (Sascha_R @ 08.09.2006, 00:32) *
...die meisten LKW Unfälle passieren nun mal wegen Übermüdung der Fahrer...

Längst widerlegtes Vorurteil: Schau mal hier! wink.gif
lg
c.s.
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Gast_LasiLore_*
Beitrag 08.09.2006, 09:30
Beitrag #26





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Zitat (Bonsai-Brummi @ 08.09.2006, 09:40) *
Zitat (Sascha_R @ 08.09.2006, 00:32) *
...die meisten LKW Unfälle passieren nun mal wegen Übermüdung der Fahrer...

Längst widerlegtes Vorurteil: Schau mal hier! wink.gif
lg
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So einfach ist das auch nicht.

Wenn von 30.000 Unfällen 210 mal Übermüdung festgestellt wurde, bedeutet das nicht, dass es tatsächlich auch nur 210 Fälle waren.

Wer gibt schon zu, übermüdet gewesen zu sein.

Da kommt dann: Kurz unaufmerksam gewesen, nicht gesehen, in Rückspiegel geschaut oder nicht erkannt.

Es sind sicherlich wesentlich mehr als 210 Fälle tatsächlich gewesen und es gibt wohl auch keinen LKW Fahrer, der nicht schon mal selbst gemerkt hat, dass er gerade "weg" war - nur ist nichts passiert.

Aber die Hauptursachen sind der "Auffangtatbestand Geschwindigkeit" und vor allen Dingen der Abstand.
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Bonsai-Brummi
Beitrag 08.09.2006, 09:50
Beitrag #27


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Zitat (LasiLore @ 08.09.2006, 10:30) *
Wenn von 30.000 Unfällen 210 mal Übermüdung festgestellt wurde, bedeutet das nicht, dass es tatsächlich auch nur 210 Fälle waren.

Wer gibt schon zu, übermüdet gewesen zu sein.

Paßt auch umgekehrt:
Beim Lkw ist zumindest die Überschreitung der Lenkzeit dokumentiert und kann trefflich als "offensichtliche Unfallursache" herangezogen werden... sad.gif
Beim Pkw-Fahrer war's dann halt ein Reh o.ä., das ihn "zum Ausweichen gezwungen" hat; dem nämlich ist kaum nachzuweisen, daß er einegpennt und im Straßengraben aufgewacht ist... shutup.gif
lg
c.s.
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athos78
Beitrag 08.09.2006, 19:12
Beitrag #28


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Hallo Community,

ich (gelernter Speditionskaufmann) bin durch eine Google-Suche hier im Forum gelandet, und habe mich spontan angemeldet, um meinen Senf auch zu diesem Thema loszuwerden.

Eine Hochsetzung der Höchstgeschwindigkeit für schwere LKW auf 100 KM ist sicherlich aus Sicherheitsaspekten (hier ja schon hinreichend diskutiert) in der Politik nicht durchsetzbar. Deswegen meiner Meinung nach auch nicht wirklich diskutabel.

Vielmehr müssten / könnten die dynamischen Kapazitäten durch andere Maßnahmen erhöht werden. Ein LKW steht leider noch viel zu häufig, obwohl es sich lt. Definition ja eigentlich um ein Fahrzeug (und nicht um ein Stehzeug) hält.

So könnte z.B. durch verbesserte Steuerung bei Be- und Entladung (Zeitfenster) und Steuerung der Fahrzeuge (Tourenoptimierung) oder Mehrschichtbetrieb die Verkehrsleistung eines LKW erhöht werden. Ausreichend Volumen selbstverständlich vorausgesetzt…………………….

Bis die Tage

Andi
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Michael_
Beitrag 08.09.2006, 19:45
Beitrag #29


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Nur mit der Tourenoptimierung erhöhst du die Kapazität der Straße, alles andere erhöht bloß die Kapazität des Fuhrparks....


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Gruß, Michael
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 08.09.2006, 20:24
Beitrag #30


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Bin erst JETZT in diesen Thread reingeschneit.
Mir fällt auf, dass (wie eigentlich IMMER hier) schon nach kürzester Zeit am eigentlichen Eröffnungsthema vorbeidiskutiert wird...
Es ging bei der angedachten Geschwindigkeitssteigerung der Lkw nicht um die Erhöhung der Kapazität unseres AUTOBAHNNETZES, sondern um die Erhöhung der Transportkapazität eines vorhandenen FUHRPARKS!

MEINE Logik sieht da folgendermaßen aus:
- Ein Lkw, der steht, ist unproduktiv.
- Ein Lkw der fährt, ist letztlich NOCH unproduktiver (er verdient auch noch nix und kostet noch den Fahrer und den Sprit!).
- Ein Lkw ist eigentlich nur in der einen einzigen "logischen Sekunde" produktiv, wo er ANKOMMT!!!

Bei gegebener Streckenlänge und gegebenen weiteren Randbedingungen kann man sagen:
Je schneller ein Lkw fährt, desto ofter kommt er an und desto mehr Geld verdient er somit.

Jetzt konnte zwar wunderschön eine Diplomarbeit damit ausfüllen, wieviel mehr Umläufe pro Woche ein Lkw schafft, wenn Vmax nicht mehr 80, sondern 100 ist:
- Wie stark steigt die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit?
- Wie oft schafft man einen "Quantensptung", weil unterwegs eine komplette Ruhezeit entfällt?
- Was muss an der firmeneigenen "Infrastruktur" verbessert werden, damit der Zeitgewinn nicht an anderer Stelle wieder "verdaddelt" wird?
- to be continued endless...

Andererseits würde ich mal sagen, dass diese Überlegung müßig ist, denn der 100km/h-Lkw wird (hoffentlich) nie kommen!!!

Zwar wäre heute schon ein anständiger Sattelzug mit Dreiachs-Auflieger vom reinen Fahrverhalten her auch bei Tempo 100 noch deutlich sicherer als ein 2ach-Lkw mit 3achs-Anhänger bei Tempo 80.

Aber leider sitzt im Fürherhaus ein FAHRER. Und das wird auch nicht anders, wenn der Lkw Scheibenbremsen, ESP und was-weiss-ich hat.

Versteht mich richtig:
Ich behaupte nicht, dass "die Lkw-Fahrer" alle verantwortungslose Gesellen sind.
Im Gegenteil, ich unterstelle mal, das im Führerhaus eines Lkw ganz normale Menschen sind. Die können zwar besser fahren als die meisten Pkw-Fahrer, aber sie sind ansonsten wie gesagt ganz normal.

Im Klartext:
Unter den Lkw-Fahrern ist der Prozentsatz der Besoffenen, Bekifften, unter Speed stehenden oder einfach nur Übermüdeten genau so hoch wie unter den Pkw-Fahrern.
Nur hat ein 40tonner bei 80 km/h leider schon dieselbe kinetische Energie wie ein 2 t schwerer Pkw bei 358 km/h.
(Wenn der Lkw 100 fährt, müsste der Pkw schon 447 fahren...)

Dann ist aber auch noch unter den Lkw-Fahrer der Prozentsatz derjenigen, die während der Fahrt Zeitung lesen, fernsehen, Frachtpapiere ausfüllen oder in Pornomagazinen blättern (und mit der anderen Hand die entsprechenen Begleithandlungen vornehmen) deutlich größer als bei Pkw-Fahrern.

Wenn dann mal wieder ein 40tonner ungebremst ein Stau-Ende aufmischt, nützen den bedauernswerten Insassen der stehenden Pkw auch keine Scheibenbremsen am Lkw...


Wenn aber "Tempo 80" bleibt, müsste man bei der Erhöhung der "Umläufe pro Woche" woanders ansetzen. Auch da gibt es Möglichkeiten über Möglichkeiten. Zum Beispiel könnte durch...
Zitat (athos78 @ 08.09.2006, 20:12) *
... Mehrschichtbetrieb die Verkehrsleistung eines LKW erhöht werden...


Bei der vielgeschmähten Bahn fährt der Lokführer des ICE Hamburg-München nur von Hamburg bis Fulda. Während der 2 Minuten Aufenthalt steigt der Lokführer ab, sein Kollege steigt auf, und der "alte" Lokführer bummelt seine Lenkzeitunterbrechung in der Kantine ab, während der ICE schon längst wieder unterwegs ist.

Wenn ich nachts einen überfüllten Parkplatz sehe, wo die teuren Lkw rumstehen, während die Fahrer entweder versuchen, in der Kabine zu ratzen oder sich nebenan in der Raststätte die Zeit vertreiben, rollen sich mir aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Fußnägel hoch: Mein Gott, was kosten diese 100 Lkw samt Ladung allein schon an ZINSEN, während sie hier dumm rumstehen crybaby.gif. Gibt es da - zumindest bei Groß-Speditionen - keine kreativen Dienstpläne, die die Lkw rollen lassen, während die Fahrer ihre Ruhezeiten in einem richtigen Bett verbringen?

Doc


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Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
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athos78
Beitrag 08.09.2006, 20:26
Beitrag #31


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Zitat (Michael_ @ 08.09.2006, 21:45) *
Nur mit der Tourenoptimierung erhöhst du die Kapazität der Straße, alles andere erhöht bloß die Kapazität des Fuhrparks....


Sollte das nicht auch das Ziel der Diplomarbeit werden?????? whistling.gif

@Doc aus Bückeburg:

Natürlich gibt es in größeren Speditionen ganze Abteilungen, die sich der Verkehrsplanung (sowohl im Nahverkehr als auch im Fernverkehr) widmen......................

Der Beitrag wurde von athos78 bearbeitet: 08.09.2006, 20:31
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michios1979
Beitrag 08.09.2006, 21:07
Beitrag #32


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Zitat (Andreas @ 08.09.2006, 07:10) *
Stimmt so nicht ganz, es gibt zwar ein paar Gigaliner mit einer Länge von bis zu 25 m, allerdings haben diese Fahrzeuge keine Ausnahmegenehmigung von dem max. zulässigen Gesamtgewicht, d. h. die dürfen z. Zt. beladen auch nicht mehr als 40 t auf die Waage bringen.

Korrekt...
Ich meinte das auch eher in der Art der Fahrzeugkomination.

Zitat (Doc aus Bückeburg @ 08.09.2006, 21:24) *
Bin erst JETZT in diesen Thread reingeschneit.
Mir fällt auf, dass (wie eigentlich IMMER hier) schon nach kürzester Zeit am eigentlichen Eröffnungsthema vorbeidiskutiert wird...
Es ging bei der angedachten Geschwindigkeitssteigerung der Lkw nicht um die Erhöhung der Kapazität unseres AUTOBAHNNETZES, sondern um die Erhöhung der Transportkapazität eines vorhandenen FUHRPARKS!

Fuhrparks lassen sich erweitern... wavey.gif
Und bevor man über eine neue Änderung nachdenkt, sollte man erst mal die eine zur Marktreife bringen.
Hat eigentlich mal jemand die Kosten einer derartigen Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit bedacht?
Erhöhter Mehrverbrauch von Diesel, Strassenabnutzung, Bremsenverschleiß?
Könnte ja auch in die Diplomarbeit...


Mal ne Frage am Rande:
Wenn du dein Diplom aufgrund der Tatsache erhältst, dass du durch dieses Forum zu den gesuchten Antworten gekommen bist; bekommen wir dann auch ein Diplom??? think.gif
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Michael_
Beitrag 08.09.2006, 21:10
Beitrag #33


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Zitat (athos78 @ 08.09.2006, 22:26) *
Sollte das nicht auch das Ziel der Diplomarbeit werden?????? whistling.gif

blushing.gif stimmt! Hatte ich vergessen nachdem der Thread ganz anders lief whistling.gif


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Gruß, Michael
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fritz440kombi
Beitrag 08.09.2006, 22:57
Beitrag #34


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@doc:

Na das schlußwort für die Diplomarbeit ist ja schon erstellt. Meine volle Zustimmung zum Thema Mensch und LKW.

Was den Fahrerwechsel betrifft. Bei Großen Speditionen würde das auch bedeuten, dass die Fahrer nur mehr in wenigen Regionen selbst fahren und damit das Familienleben der Trucker auch etwas besser liefe ....


an TE:

Diplom: wäre doch spannend, wenn Du Deine Ideen hier in Einzelfragen posten würdest und die Antworten in Deine Arbeit einbinden würdest.

Wäre sicher akademisches Neuland so ein Ansatz .... wäre doch d e r Praxisbezug ... think.gif

By Nike hat man über ein Forum einen neuartigen Basketballschuh entwickelt .... wavey.gif


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Nordkap
Beitrag 13.09.2006, 21:40
Beitrag #35


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Also ich sehe weniger die Überhöhte Geschwindigkeit sondern eher die monotoni bei Tempo 80 und den Tempomaten (da der LKW nicht langsamer wird bei einschlafen und die Aufmerksamkeit nachläßt) als die häufigste Unfallursache .


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Sascha_R
Beitrag 14.09.2006, 11:12
Beitrag #36


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Zitat (Doc aus Bückeburg @ 08.09.2006, 22:24) *
.

Wenn ich nachts einen überfüllten Parkplatz sehe, wo die teuren Lkw rumstehen, während die Fahrer entweder versuchen, in der Kabine zu ratzen oder sich nebenan in der Raststätte die Zeit vertreiben, rollen sich mir aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Fußnägel hoch: Mein Gott, was kosten diese 100 Lkw samt Ladung allein schon an ZINSEN, während sie hier dumm rumstehen crybaby.gif. Gibt es da - zumindest bei Groß-Speditionen - keine kreativen Dienstpläne, die die Lkw rollen lassen, während die Fahrer ihre Ruhezeiten in einem richtigen Bett verbringen?

Doc


Doppelbesetzung!

Es wäre absolut kein Problem, die LKW 24 Stunden am Tag rollen zu lassen, wenn man die Sozialvorschriften dahingehend ändern würde, dass das Schlafen in der Kabine, sprich im Bett, nicht auf dem Beifahrersitz, als Ruhezeit anerkannt werden.

Ich denke, dass die modernen Trucks allesamt leise und gefedert genug sind (bitte um Korrektur, falls das nicht so sein sollte), um dem Schlafenden eine komfortable Ruhepause zu gewähren. Gurte und Fangnetze in der Kabine sollten ja auch kein Problem sein.

Ein ausgelasteter Truck bringt doch mehr Geld monatlich ein, als zwei Truckergehälter kosten, oder?


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Hier war mal eine Signatur...

Auffe Fresse?
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michios1979
Beitrag 14.09.2006, 19:03
Beitrag #37


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Zitat (Schwedenfreund @ 13.09.2006, 22:40) *
Also ich sehe weniger die Überhöhte Geschwindigkeit sondern eher die monotoni bei Tempo 80 und den Tempomaten (da der LKW nicht langsamer wird bei einschlafen und die Aufmerksamkeit nachläßt) als die häufigste Unfallursache .

Sicher spiel der Tempomat in den Statistiken eine tragende Rolle. Auf der anderen Seite gibt es aber im Vorfeld eines Unfalls schon erste Anzeichen von Müdigkeit. Wer auf diese Anzeichen nicht reagiert, handelt schon mehr als fahrlässig.
Möglich sind auch technische Defekte. Zum beispiel geplatzte Reifen. Da haben sich die Entwickler auch schon was einfallen lassen. Genauso wie bei der Ubermüdungsgeschichte...

Aber egal, was eingebaut ist; als letztes kommt der Mensch. Egal ob bei Tempo 80 oder bei 100...
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