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> Rechts überholen auf Autobahn
Gast_gast32_*
Beitrag 25.03.2005, 09:59
Beitrag #1





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Hallo!
Bin gestern mit 120 km/h auf der Autobahn auf der rechten Spur gefahren. Links neben mir hat sich eine Autoschlange gebildet, da ein LKW einen anderen LKW überholt hat. Die Autoschlange auf der rechten Seite ist mit ca. 100 km/h gefahren. Darf ich in diesem Fall mein Tempo von 120 km/h beibehalten und rechts neben der Schlange auf der linken Spur vorbeifahren?

Danke
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Gast_Guest_*
Beitrag 25.03.2005, 10:52
Beitrag #2





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Nein, da dies gegen das Rechtsüberholverbot verstößt. Verzögert der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen oberhalb von 60 km/h, so muss der Verkehr auf dem rechten Fahrstreifen ebenfalls verzögern, nötigenfalls bis 60 km/h herunter.
Ein Bremsmanöver muss der Rechtsfahrende allerdings nicht ausführen, es genügt "Fuß vom Gas".

Unterhalb von 60 km/h darf der rechtsfahrende Verkehr schneller sein, dies hat die Rechtsprechung so festgelegt. Das Beibehalten von 120 km/h, wie in diesem Falle, bedeutet also eindeutig rechts überholen, was man zur eigenen Sicherheit unterlassen sollte. Denn zu leicht schert ein ungeduldiger links Fahrender nach rechts aus, übersieht dich, weil er auf das Rechtsüberholverbot vertraut, und es kracht.
Würde dann sagen: 50:50, weil auch der Ausscherende gegen die StVO (Sorgfaltspflicht bei Fahrstreifenwechsel) verstoßen hat.
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Peter Lustig
Beitrag 25.03.2005, 12:07
Beitrag #3


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Zwingende Voraussetzung für das Rechtsüberholen unter den geschilderten Bedingungen ist jedoch Kolonnenverkehr auf beiden Fahrstreifen. Eine Kolonne, die sich nur auf dem linken Fahrstreifen gebildet hat, darf also keinesfalls rechts überholt werden.
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Gast_Guest_*
Beitrag 25.03.2005, 12:41
Beitrag #4





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Moment mal,

Da ich grade den Führerschein mache und das Thema bei uns besprochen wurde will ich mich hierzu äußern: Wenn sich links eine Kolonne gebildet hat, darf man rechts 20 km/h schneller fahren.
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Peter Lustig
Beitrag 25.03.2005, 12:53
Beitrag #5


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Danke für den Einwand. Hier muss ich Dir Recht geben. smile.gif

Die Kommentierung Hentschel, StVR, 37. Aufl. sagt dazu in Rz 64 zu § 5 StVO:
Zitat
Auch darf der Kraftfahrer auf der freien Normalspur der Autobahnen unter den Voraussetzungen des  § 7 Abs. 2a StVO vorsichtig und mit geringer Mehrgeschwindigkeit an einer auf einer Überholspur stockenden Kolonne recht vorbeifahren.

Dies gilt ebenso auf anderen mehrspurigen Straßen. Vorsichtig und mit geringer Mehrgeschwindigkeit wurde in früheren obergerichtlichen Urteilen mit max. 80 km/h Fahrgeschwindigkeit des Überholenden und nicht mehr als 20 km/h Differenzgeschwindigkeit festgelegt.

Sorry, falls ich für Verwirrung gesorgt haben sollte. Da hat Dein Fahrlehrer natürlich Recht. blushing.gif
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Digit
Beitrag 25.03.2005, 18:05
Beitrag #6


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Ich nehme mal an, dann ist es unter den genannten Voraussetzungen auch gestattet, weiter vorne, d.h. nachdem man an einigen Fahrzeugen auf der linken Spur vorbeigefahren ist, wieder auf die linke Spur zu wechseln. Vorausgesetzt natürlich, es hat sich eine ausreichend große Lücke gebildet.
Oder ist das falsch?
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Achim
Beitrag 25.03.2005, 18:28
Beitrag #7


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Wenn Du die genannten Bedingungen einhälst, kannst Du rechts vorbeifahren. Im beispiel jedoch fuhren die Fahrzeuge links wesentlich schneller. Damit ist hier das Rechtsüberholen verboten.


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Alto
Beitrag 25.03.2005, 20:44
Beitrag #8


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Ich fahre häufig starkbefahrende Autobahnstrecken, wo es öfters zu Stau oder stockendem Verkehr kommt. (Beispiel A6 Heilbronn Richtung Mannheim etc.) Hier ist es eigentlich an der Tagesordnung, dass im zweispurigen Bereich bei dichtem Verkehr auf der linken Spur rechts überholt wird.

Ich verstehe da die Linksfahrer nicht: rechts geht's eindeutig schneller voran (etwa 120 km/h bis zum nächsten LKW), während links der Verkehr mit höchstens 100 vorbeituckert. Wieso wechseln die nicht nach rechts, damit die linke Spur wieder die "schnelle" sein kann? Ich habe mittlerweile auch das Rechtsüberholverbot "überwunden". whistling.gif Es nervt einfach, wenn ich mich den Fahrzeugen auf der linken Spur anpassen muss, obwohl ich regelkonform möglichst rechts fahre.

Viele Grüße, Sophia
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 25.03.2005, 20:55
Beitrag #9


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Zitat (Alto @ 25.03.2005, 20:44)
... Ich habe mittlerweile auch das Rechtsüberholverbot "überwunden". whistling.gif Es nervt einfach, wenn ich mich den Fahrzeugen auf der linken Spur anpassen muss, obwohl ich regelkonform möglichst rechts fahre.

Viele Grüße, Sophia

Was machst Du eigentlich, wenn Du dann am Verkehrshindernis (z.B. einem mit 80 km/h fahrenden Lkw) angekommen bist?

Bleibst Du dann so lange rechts, bis alle anderen, die Du vorher rechts überholt hast, wieder an Dir vorbei sind? Oder drängelst Du Dich in die links fahrende Schlange rein (wodurch Dein Hintermann bremsen muss, um seinen Sicherheitsabstand wiederherzustellen - und somit der Verkehr auf der linken Fahrbahn NOCH LANGSAMER wird)?

Doc


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Es gibt Dinge, die muss man glauben, um sie sehen zu können,
und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
Und dann gibt es noch ein paar Dinge, die kann man einfach nicht glauben, obwohl man sie sieht!
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Alto
Beitrag 25.03.2005, 21:02
Beitrag #10


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Ich empfinde es einfach als ein Zumutung, wenn rechts wirklich eine sehr weite Strecke frei ist und die Linksfahrer ohne Bedenken nach rechts wechseln könnten, sie es aber nicht tun.

Wenn ich am LKW angekommen bin, ist entweder links wieder mehr Platz und ich schere links ein (achte aber natürlich darauf, niemanden zu behindern) oder ich bleibe auf der rechten Spur hinter dem LKW, wenn kein Platz links ist. Dann fahren eben ein paar der Überholten wieder an mir vorbei.

Ich fahre nicht mit dem ausdrücklichen Ziel die anderen zu überholen rechts vorbei, sondern "nur", weil es mir einfach zu doof ist, links in der Schlange zu tuckern, wenn rechts frei ist. Ich verstehe wie gesagt auch nicht, wieso sich dann alle links plattdrücken (und die wenigsten halten den geforderten Mindestabstand ein) und nicht einfach wechseln.
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cheffe
Beitrag 25.03.2005, 22:19
Beitrag #11


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Zitat (Alto @ 25.03.2005, 21:02)
Ich empfinde es einfach als ein Zumutung, wenn rechts wirklich eine sehr weite Strecke frei ist und die Linksfahrer ohne Bedenken nach rechts wechseln könnten, sie es aber nicht tun.

Du sprichst mir aus der Seele.

Erlebe das auch häufig, daß man rechts bequem dahinrollen kann und links gehts ab wie in einer Ziehharmonika, noch dazu sind die Abstände viel zu gering. Ich bleibe dann rechts und fahre auch mal an ein paar Fahrzeugen vorbei. Das ist auf jeden Fall entspannender und sicherer als links in der Hammelherde. Diese eigene Interpretation der StVO nehme ich mir heraus.


PS:
Im RF war dazu mal ein erstklassiges Bild gepostet. Muß mal suchen, ich hoffe ich finde es noch.

Edit:
Und hier das Bild. A8 München-Stuttgart .
Vielen Dank an Mr_Biggun vom Radarforum. thumbup.gif

Der Beitrag wurde von cheffe bearbeitet: 25.03.2005, 22:37


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frankenstein
Beitrag 25.03.2005, 23:07
Beitrag #12


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Zitat (cheffe @ 25.03.2005, 22:19)
Zitat (Alto @ 25.03.2005, 21:02)
Ich empfinde es einfach als ein Zumutung, wenn rechts wirklich eine sehr weite Strecke frei ist und die Linksfahrer ohne Bedenken nach rechts wechseln könnten, sie es aber nicht tun.

Du sprichst mir aus der Seele.

Erlebe das auch häufig, daß man rechts bequem dahinrollen kann und links gehts ab wie in einer Ziehharmonika, noch dazu sind die Abstände viel zu gering. Ich bleibe dann rechts und fahre auch mal an ein paar Fahrzeugen vorbei. Das ist auf jeden Fall entspannender und sicherer als links in der Hammelherde. Diese eigene Interpretation der StVO nehme ich mir heraus.



thumbup.gif clapping.gif

So händel ich das i.d.R. auch. Allerdings bin ich beim rechts vorbeifahren etwas vorsichtiger! wink.gif

Das Bild bringt es genau auf den Punkt!!!!! thumbup.gif


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Locker bleiben, gaaaaaanz locker !
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Gast_Guest_*
Beitrag 25.03.2005, 23:44
Beitrag #13





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Geht einfach mal davon aus, dass alle auf dem Foto links Fahrenden die ausgeschilderte Höchstgeschwindigkeit fahren. Oder könnt ihr aus dem Foto Geschwindigkeiten ablesen?
Warum stört ihr euch dann daran, dass diese Fahrzeuge links fahren? Ihr dürft eh nicht überholen, denn dann würdet ihr die Höchstgeschwindigkeit um mindestens 20 km/h überschreiten. Wo ist das Problem? Probleme dieser Art mit links Fahrenden haben nur diejenigen, die bewusst die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten wollen.
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Bentley
Beitrag 25.03.2005, 23:47
Beitrag #14


Neuling


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Hi Alto,

Zitat
  Ich fahre häufig starkbefahrende Autobahnstrecken, wo es öfters zu Stau oder stockendem Verkehr kommt. (Beispiel A6 Heilbronn Richtung Mannheim etc.)


Die Strecke kenn ich auch.
Schrecklich, ich fahre meist auch rechts, "schleiche" an einigen PKWs links vorbei und suche mir vor dem nächsten LKW in "Reichweite" eine möglichst große Lücke.
Blinker links, einscheren, der Käse ist gegessen.

Insofern würde ich auch für Tempo 130 auf ABs plädieren. Mit freier Wahl der Fahrstreifen für PKW, LKW nur rechts oder deutlich schneller beim Überholen !

@ cheffe :

Das Bild ist klasse, und zeigt die Mentalität des deutschen Durchschnitts-Fahrers: rechts ist LKW, links ich ! Und mich könnte ja niemand mehr reinlassen, wenn ich hinter einem LKW "hänge"...

Schönen Gruß und frohe Ostern, Bentley
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cheffe
Beitrag 26.03.2005, 00:01
Beitrag #15


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Zitat (Guest @ 25.03.2005, 23:44)
Wo ist das Problem? Probleme dieser Art mit links Fahrenden haben nur diejenigen, die bewusst die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten wollen.

Du hast keine Ahnung von der Thematik. Gar keine. Und bist für Argumente in keinster Weise zugänglich bzw. bastelst Dir Deine Scheinwelt. Laß es einfach bleiben. Bitte.

Du machst Dich bloß selbst lächerlich.

Anmerkung (wenn sich jemand wundert, warum ich so direkt reagiere):

Der werte Guest ist Urheber von Beiträgen wie
diesem
und
diesem
und
diesem
und
diesem.

Ich hoffe, es wird etwas klarer.


PS:

Zitat
Geht einfach mal davon aus, dass alle auf dem Foto links Fahrenden die ausgeschilderte Höchstgeschwindigkeit fahren.

Na, dann geh mal davon aus. whistling.gif

Welche Geschwindigkeit gilt denn da? Was steht auf dem Zusatzschild?

Auflösung:
120 / 06-20 Uhr

Weißt Du, wann das Foto aufgenommen wurde? Bist Du Hellseher?

Mannomann. Frei nach Nuhr:

Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal...... shutup.gif

Der Beitrag wurde von cheffe bearbeitet: 26.03.2005, 00:07


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Rappelmann
Beitrag 26.03.2005, 00:19
Beitrag #16


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Geh einfach mal davon aus, dass das Foto Ende März gegen 18 Uhr aufgenommen worden ist.

Wir können das Spielchen so weitertreiben.

Du solltest einfach mal deine Haltung zu Geschwindigkeiten überprüfen. Zum Glück fand der Wahlspruch des ADAC: "Freie Fahrt dem freien Bürger" noch keinen Niederschlag in der StVO.

Also immer zuerst darüber nachdenken, ob der eigene Wunsch nach höheren Geschwindigkeiten auch konform geht mit der staatlichen Aufgabe, für Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen. Ich kann nicht erkennen, dass das Foto ein Beweis sein kann für deine Argumentation gegen die abgelichteten Linksfahrer.
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cheffe
Beitrag 26.03.2005, 00:40
Beitrag #17


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@Rappelmann

Zitat
Geh einfach mal davon aus, dass das Foto Ende März gegen 18 Uhr aufgenommen worden ist.

Falsch. Aber das sollte nicht entscheidend sein.

Zitat
Du solltest einfach mal deine Haltung zu Geschwindigkeiten überprüfen

Keine Sorge. Das mache ich ständig. Klappt wunderbar.

Zitat
Ich kann nicht erkennen, dass das Foto ein Beweis sein kann für deine Argumentation gegen die abgelichteten Linksfahrer.

Dann will ich mal die Erkenntnis liefern:

Es hilft ein Blick in die von Dir zitierte StVO. Dort steht unter § 2 Abs. 2:
Zitat
Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit.

Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, verstoßen mindestens sechs Fahrer zum Zeitpunkt der Aufnahme gegen o.a. Regelung.


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RA XDiver
Beitrag 26.03.2005, 00:40
Beitrag #18


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Allerdings stellt das Bild einen Beweis dar. Und zwar für einen kollektioven Verstoß gegen § 2 Abs. 2 StVO.

Auch wenn es Dir nicht passt: Das Rechtsfahrgebot ist nunmal auch in der StVO festgeschrieben.


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danke_mama
Beitrag 26.03.2005, 01:43
Beitrag #19


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Ich habe auch manchmal den Verdacht, dass es einzelne Leute gibt, die nur deshalb auf die Einhaltung des Rechtsfahrgebots pochen, um ihrerseits nicht an der Übertretung anderer §§ der StVO gehindert zu werden.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich links bleibe, weil ich dann keine Pflichten mehr habe, oder gar um sie daran zu hindern. Mal abgesehen davon, dass es einfach nicht richtig ist: Ein bloßer Verdacht auf (nach meinem Gefühl) unlautere Motive kann nicht die Grundlage für meinen Fahrstil sein.

Auf dem obigen Bild wäre ich hoffentlich rechts gewesen.
Probleme mit den Linksfahrenden bekäme ich aber nicht.
Schade, dass es nicht immer so eindeutig ist mit den Lücken und den Abständen.

Eine Frage an die Profis:
Angenommen, auf dem Bild fahren alle zHg. Wenn ich dann rechts rüber gehe, passiert meist folgendes: Der Hintere schließt auf und fährt auf meiner Höhe. Schneller kann er nicht, weil ja vor ihm die lockere Kolonne ist. Wir fahren also geruhsam nebeneinander, bis ein LKW auftaucht.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten: Er lässt mich wieder rein (selten), oder ich wechsele hinter ihm die Spur.
Was bringt es also? Selbst wenn alle brav rechts fahren, spätestens am LKW müssen sie sich doch (auch wieder alle) nach links umsortieren. Erwecken Linksfahrer in diesem Fall auch Agressionen?


Was mich irritiert:
@cheffe, wieso meinst du, die Beiträge demselben Guest zuordnen zu können?
Ich als VT-Teilnehmerin wüsste gerne, wer worauf Zugriff hat, und du wirst nicht als Mod oder Admin bezeichnet.
Edit: Habe die Antwort gerade in einem anderen Thread gefunden. Aha.


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Rappelmann
Beitrag 26.03.2005, 08:24
Beitrag #20


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Leider zu kurz gesprungen, liebe Leute. Lest mal den Anfang dieses Themas. Da geht es nicht um das Rechtsfahrgebot, sondern um die Frage, ob rechts überholt werden darf. Meine Frage, warum ihr euch an den abgelichteten Linksfahrern stoßt, wurde nicht beantwortet.
Ist auch klar, denn die Antwort würde nichts anderes hervorbringen als den Wunsch, die bereits mit Höchstgeschwindigkeit 120 km/h Fahrenden nur zu gern links mit 140 km/h und mehr überholen zu wollen, nach dem Motto: Beweise für Geschwindigkeitsübertretungen sind viel schwerer zu beschaffen, als wenn man mich als Rechtsüberholer beobachten würde.
Ein Rechtsüberholen traut sich halt noch nicht jeder!
Aber wie schön wäre es doch, links vorbeiziehen zu können!
Was wiegt schwerer:
1. Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot
oder
2. Linksüberholen mit unzulässig hoher Geschwindigkeit?
Genau das ist die Frage in solchen Situationen.
Ein Rechtsfahrgebot hat den Sinn, Behinderungen so gering wie möglich zu halten. Ich kann hier keine Behinderung erkennen!
Den Verstoß der Kolonne gegen das Rechtsfahrgebot stellt ja keiner in Abrede, ich ja auch nicht. Aber das ist halt auch gar nicht der Knackpunkt an dem Thema.
Es geht um die Frage des Ü b e r h o l e n s.
Und ein Überholen ist bei der geschilderten Situation so oder so verboten!
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 26.03.2005, 08:54
Beitrag #21


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Zitat (danke_mama @ 26.03.2005, 01:43)
... Wenn ich dann rechts rüber gehe, passiert meist folgendes: Der Hintere schließt auf und fährt auf meiner Höhe. Schneller kann er nicht, weil ja vor ihm die lockere Kolonne ist. Wir fahren also geruhsam nebeneinander, bis ein LKW auftaucht.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten: Er lässt mich wieder rein (selten), oder ich wechsele hinter ihm die Spur


@ danke_mama: Guter Denkansatz!
@ Rappelmann: Nicht jeder, der überholt, fährt automatisch zu schnell. Schlangen auf der linken Fahrbahn entstehen auch, wenn gar keine Geschwindigkeitsbegrenzung besteht!

Jetzt meine Theorie:

Man kennt es: Man fährt friedlich und unbehelligt mit - sagen wir mal - 160 bis 180 km/h auf einer relativ leeren (UNBESCHRÄNKTEN) Autobahn. Irgendwann läuft man auf eine Kolonne auf, die mit maximal 100 bis 110 km/h links fährt, während rechts alles frei ist. Bei klarer Sicht sieht man, dass irgendwo am Horizont ein Lkw auf dem rechten Fahrstreifen fährt. Man ärgert sich und denkt: "Warum fahren diese Idioten ihre 120 km/h nicht RECHTS, dann könnte ich links wunderschön mit 170 vorbeiziehen".

Aber irgendwie steckt da ein Denkfehler drin think.gif.

Schauen wir uns doch mal die Entstehung einer solchen Kolonne an.
1. Da fährt rechts ein Lkw mit 85 km/h.
2. Ein anderer Lkw überholt mit 86 km/h, daraufhin sind erst mal beide Fahrstreifen "dicht".
3. Ein schnellerer Pkw kommt und ordnet sich hinter dem linken Lkw ein (ist irgendwie logisch, denn er will ja BEIDE überholen...).
4. der nächste Pkw kommt und und ordnet sich ebenfalls links dahinter ein, bis hier eine kleine Schlange entsteht.
5. Der überholende Lkw ist irgendwann mal vorbei und wieder rechts.
6. Die links fahrende Schlange löst sich trotzdem nur langsam auf; das liegt aber nicht daran, dass alle links sind, sondern daran, dass manche aus der Kolonne (die zu der Sekunde gerade BERECHTIGT links fahren, weil sie jeweils gerade die beiden Lkw überholen) ihr Gaspedal nicht wiederfinden.

Die Kolonne der wartenden Fahrzeuge baut sich nach diesem beschriebenen Muster immer LINKS auf. Und das ist, behaupte ich mal,
a. logisch,
b. gut so!

Ein Stau entsteht auf jeden Fall, denn es besteht
- zunächst ein Hindernis (2 Lkw blockieren beide Fahrstreifen) und bremsen alle anderen runter,
- dann ein Nadelör (beide Lkw blockieren den rechten Fahrstreifen, ALLE anderen müssen links vorbei).

Mit anderen Worten: Alle anderen müssen warten, der Engpass besteht nicht in der Warteschlange, sondern im Nadelör, dass die Schlange auslöst.

Wenn sich alle links aufbauen, herrscht "Demokratie". All können später in der Reihenfolge ihres Ankommens an den Lkw vorbeifahren.

Wenn sich alle rechts einordnen würden, würde das selbe gelten. Nur ist eine Autobahn kein Supermarkt. Wenn rechts die Schlange brav mit 86 hinter den beiden Lkw herzuckelt, wird recht bald einer mit höherer Geschwindigkeit links an der Schlange vorbeifahren - und alle weiteren würden ihm folgen. Irgendwann hätte wir dann 2 Warteschlangen hinter den beiden Lkw, und wenn die linke Spur wieder frei ist, würden zuerst diejenigen überholen, die links sind.

Zwar würden die links fahrenden auch mal wen von rechts rein lassen, aber wenn es "gerecht" zugehen sollte, müsste der erste der linken Kolonne erst mal ALLE vorlassen, die rechts snd ("denn die waren zuerst da"). Das würde aber natürlich keiner machen, also bleibt jeder einzelne instinktiv sofort links.

Noch mal zusammengefasst:
- Hinter einem Nadelör staut es sich.
- Es bildet sich eine Warteschange.
- Wer diese Schlange überholt (egal ob rechts oder links), macht es in der (bewußten oder unbewußten) Absicht, sich "vorzudrängeln".
- Weil einer, der in einer Schlange wartet, sich dort ungern überholen lässt (logisch!), ordnet er sich LINKS ein (denn das ist die Seite, wo normalerweise überholt wird - was er ja auch schrecklich gern tut würde).
- Wer diese Schlange jetzt RECHTS überholt, drängelt sich vor und verstößt außerdem gegen das Rechtsüberholverbot...


So und was mache ich in einer solchen Situation?
Willt Ihr es wirklich genau wissen??
Also ganz ehrlich???
- Mich ärgern, dass die anderen sich nicht RECHTS stauen und mich somit am Überholen hindern whistling.gif,
- wie alle anderen links warten,
- mich ärgern über alle, die sich rechts "vordrängeln" whistling.gif.

Doc


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und es gibt Dinge, die muss man sehen, um sie glauben zu können.
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emhazett
Beitrag 26.03.2005, 09:09
Beitrag #22


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Selten, ganz selten kommt es vor, daß auch ich mal rechts überhole. Nämlich dann, wenn sich auf der linken Spur irgendwelche Möchtegern-Polizisten befinden, die mir auf mein Überholsignal hin durch irgendeine Geste oder stures Weiterfahren klargemacht haben, daß sie nicht weichen werden.

In diesem Fall halte ich Rechtsüberholen für legitim!

MfG
mhz
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Uwe
Beitrag 26.03.2005, 09:26
Beitrag #23


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@Doc

Ich würde das einmal aus einer anderen Perspektive sehen:

Die Straße hat ein bestimmtes geschwindigkeitsabhängiges Aufnahmevermögen für Fahrzeuge. Dabei ist jede Fahrspur für sich zu betrachten. Wird die Geschwindigkeit höher, passen weniger Autos auf die Spur. Bei steigendem Verkehrsaufkommen sinkt im Gegenzug die gefahrene Geschwindigkeit.

In der sehr häufig vorkommenden oben abgebildeten Situation halbiert sich die Kapazität der Straße, da eine Spur brach liegt. Das Tempo der Schlange reduziert sich, manchmal sogar bis zum Stillstand.

Fahren nun alle brav auf beide Spuren verteilt, kann die weiter vorn liegende rechte Engstelle effektiver umfahren werden, da genügend Farzeuge dort ankommen und übergroße Abstände so vermieden werden.

Auf dem Foto ist ersichtlich, dass ein verbotswidriges Rechtsüberholen keine Auswirkungen auf den nachfolgenden Verkeht hätte, da die Lücken so groß sind, dass der Rechtsüberholer ohne Beeinflussung des Nachfolgenden links einscheren könnte.

Die angestrebte Supermarktreihenfolge ist eine im Autofahrerhirn festgelegte unumstößliche Größe. Es gibt für viele Autofahrer leider keine Veranlassung, Schnellere einfach passieren zu lassen, auch wenn dadurch niemand auch nur einen Km/h langsamer fahren müsste. Dieses ichbezogene Verhalten führt zu kilometerlangen Staus, volkswirtschaftlich untragbare Kosten durch Zeitverzögerung und zu Verdruss und der mitdenkenden Fahrer.

Gruß Uwe


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Mit etwas Geschick kann man aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, eine Treppe bauen.
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Coyota
Beitrag 26.03.2005, 09:34
Beitrag #24


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@Doc aus Bückeburg (Gruß vom Nachbarn Bremen !!!)

Dieses Posting trifft wirklich unglaublich gut die reale Situation - spitze geschrieben !!! thumbup.gif clapping.gif cheers.gif

Ein bißchen was kann man als Einzelner für die schnellere Auflösung der Kolonne auf der linken Spur tun, die ja oft auch durch die Rechtsüberholer (die natürlich vorne alle wieder nach links gehen) noch zusätzlich verlängert wird. Man kann auf der rechten Spur mit der Geschwindigkeit der Kolonne links rollen, sich damit an das Rechtsfahrgebot halten smile.gif und wird normalerweise problemlos am Hindernis nach links gelassen.

Allerdings braucht man teils ein dickes Fell, da die potentiellen Rechtsüberholer einen von hinten gerne nötigen ranting.gif . Bin allerdings nicht bereit, deswegen verbotenerweise rechts zu überholen.

Gruß von COYOTA


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Lexus
Beitrag 26.03.2005, 09:34
Beitrag #25


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Warum wird eigentlich teilweise so leidenschaftlich für falsches Verkehrsverhalten eingetreten? Warum outet man sich noch relativ stolz, daß man "das Rechtsüberholverbot überwunden" hat? Wenn ich mir manche Threads so durchlese, habe ich den Eindruck, daß diejenigen, die schlicht und einfach für StVO-gerechtes Verhalten werben, eine ziemlich hoffnunslose Minderheit sind. Wahrscheinlich lachen sich die anderen teilweise sogar noch über die Beiträge dieser "Naivlinge" kaputt.

Ein Kumpel und ich mußten vor einigen Jahren dreimal getrennt (also mit zwei Fahrzeugen) von Berlin nach Holland fahren. Wir haben dabei experimentiert: der eine durfte, ja sollte so schnell fahren, wie es nur irgend ging, während der andere niemals schneller als 100 km/h (!) fahren durfte. Das haben wir jeweils auf den Hin- und Rückfahrten mit immer anderer Rollenverteilung und mit zwei etwa gleich schnellen Fahrzeugen, die beide 250 km/h erreichten, getan. Was war das Ergebnis? Der langsam Fahrende kam bei einer Gesamtstrecke von 550 km im Durchschnitt etwa 25 bis 35 Minuten später an, war völlig ruhig und ungestreßt, hatte niemals eine irgendwie brenzlige Situation unterwegs erlebt usw., während der Schnellere von vielen Streß- und Gefahrsituationen und einem immensen Bremsverschleiß berichten konnte.

An dem Beispiel konnte man gut sehen, daß man selbst mit Rasen die mögliche Durchschnittsgeschwindigkeit kaum nennenswert steigern kann. Dazu muß auch gesagt werden, daß das Experiment schon viele Jahre her ist und stattfand, als die Autobahnen noch viel leerer waren als heutzutage. Damals konnte man zwischen Oldenburg und der holländischen Grenze sein Auto tatsächlich noch bis zur Höchstgeschwindigkeit ausfahren, was heute gar nicht mehr möglich ist.

Eine bessere Überzeugsarbeit für eine vernünftige Reise-Richtgeschwindigkeit von 130 km/h lässt sich kaum leisten.

Es ist ja durch viele Verkehrssimulationen bewiesen, daß auch die Schnellen noch schneller vorankommen würden, wenn alle sich an die Richtgeschwindigkeit halten würden, weil dann ein wesentlich schnellerer Gesamtverkehrsfluß erreicht werden würde und die Autobahnen sogar noch viel mehr Fahrzeuge aufnehmen könnten.


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Coyota
Beitrag 26.03.2005, 09:50
Beitrag #26


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Zitat (Uwe @ 26.03.2005, 09:26)
Die Straße hat ein bestimmtes geschwindigkeitsabhängiges Aufnahmevermögen für Fahrzeuge. Dabei ist jede Fahrspur für sich zu betrachten. Wird die Geschwindigkeit höher, passen weniger Autos auf die Spur. Bei steigendem Verkehrsaufkommen sinkt im Gegenzug die gefahrene Geschwindigkeit.

Sorry Uwe, aber genau hier liegt doch der Trugschluß, den Doc so gut darstellt. Das mit dem Aufnahmevermögen klappt doch nur solange, solange auch beide Fahrspuren genutzt werden können. Nur ist das bei dem "Nadelöhr" linke Spur am LKW vorbei eben nicht mehr der Fall, denn dann müssen vorne alle Fahrzeuge von der rechten Spur auf die linke wechseln. Wenn dies tatsächlich nach Reißverschlussverfahren klappen sollte (tuts in der Realität eh nicht), dann wird die linke Spur plötzlich viel langsamer. Ob sich nun auf beiden Spuren 1 km Fahrzeuge stauen (wenn beide Spuren bis zum Hindernis con gleich viel PKW benutzt werden) oder auf der linken Spur 2 km PKW (wenn alle links fahren) ändert an der Zeitdauer, die alle zum Überholen des LKW brauchen überhaupt nichts.

Zitat
In der sehr häufig vorkommenden oben abgebildeten Situation halbiert sich die Kapazität der Straße, da eine Spur brach liegt. Das Tempo der Schlange reduziert sich, manchmal sogar bis zum Stillstand.


Würde genauso pssieren, wenn am LKW die von der rechten Spur nach links fädeln. Ausserdem, warum reduziert sich denn das Tempo im Stau so oft bis zum Stillstand ??? Weil die Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden und bei zu geringem Abstand der PKW viel stärker abbremsen muß, das schaukelt sich dann nach hinten immer mehr auf - eben bis zum Stillstand.

Zitat
Fahren nun alle brav auf beide Spuren verteilt, kann die weiter vorn liegende rechte Engstelle effektiver umfahren werden, da genügend Farzeuge dort ankommen und übergroße Abstände so vermieden werden.


Also sorry, aber übergroße Abstände sieht man doch in der Realität wirklich nicht, sondern meistens überkleine...

Zitat
Auf dem Foto ist ersichtlich, dass ein verbotswidriges Rechtsüberholen keine Auswirkungen auf den nachfolgenden Verkeht hätte, da die Lücken so groß sind, dass der Rechtsüberholer ohne Beeinflussung des Nachfolgenden links einscheren könnte.


Die Lücken auf dem Foto dürften dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand entspechen. Wenn nun ein Rechtsüberholer vorne nach links in die Lücke fährt, muß der Hintermann seinen Sicherheitsabstand sofort vergrößern, was zu einem Verzögern aller anderen auf der linken Spur führt.

Zitat
Es gibt für viele Autofahrer leider keine Veranlassung, Schnellere einfach passieren zu lassen, auch wenn dadurch niemand auch nur einen Km/h langsamer fahren müsste. Dieses ichbezogene Verhalten führt zu kilometerlangen Staus, volkswirtschaftlich untragbare Kosten durch Zeitverzögerung und zu Verdruss und der mitdenkenden Fahrer.


Das stimmt so nicht. Natürlich müssten (s.auch Docs Ausführungen) alle, die den Schnellen passieren lassen, langsamer fahren und kommen damit langsamer am Nadelöhr vorbei. So liegt der einzige Vorteil des Überholenlassens beim Schnellfahrer, der dadurch schneller am Hindernis vorbeikommt. Die Verlängerung der Staus erfolgt durch die Rechtsüberholer, die sich vorne reindrängen und damit die Überholkolonne verlängern.

Gruß von COYOTA thread.gif


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Uwe
Beitrag 26.03.2005, 10:05
Beitrag #27


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Die Crux ist, dass sich die Schlange oft bis zum nächsten langsam fahrenden LKW bildet und dort die nächste Engstelle wiederum verlangsamt.

Das eigentliche Nadelöhr kann tatsächlich nur mit der Geschwindigkeit des langsamsten Verkehrsteilnehmer passiert werden.

Dieser wird aber wiederum durch den Rückstau der Engstelle weiter vorne beeinflusst und abgebremst.

Kommen alle Fahrzeuge in freier Fahrt auf beiden Spuren am LKW an, könnten sie alle auch schneller die Engstelle passieren!

Gruß Uwe


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Doc aus Bückeburg
Beitrag 26.03.2005, 12:29
Beitrag #28


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Zitat (Coyota @ 26.03.2005, 09:34)
@Doc aus Bückeburg (Gruß vom Nachbarn Bremen !!!)

Dieses Posting trifft wirklich unglaublich gut die reale Situation - spitze geschrieben !!!  thumbup.gif  clapping.gif  cheers.gif

Danke für flowers.gif!
Endlich versteht mich mal jemand wub.gif...

Doc


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henry
Beitrag 26.03.2005, 12:37
Beitrag #29


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... jetzt fehlt nur noch die letzte zwingende schlußfolgerung eurer beiträge: wie schaffen wir es, daß alle fahrspuren einer mehrspurigen straße - bei größerem verkehrsaufkommen - möglichst gleichmäßig befahren werden, und nicht nur befahren werden können??? ... daß auch lkw mit ihren immerhin ehrlichen knapp 90 km/h (die vorgeschriebenen lkw-begrenzer sind auf 90km/h eingestellt, sollten es jedenfalls sein) nicht mehr stören??? ... daß auch das gegenseitige überholen zweier lkws nichts ausmacht???... daß sich staus aus dem nichts eigentlich nicht mehr - auf jeden fall viel seltener - ergeben können???

die antwort ist so einfach, daß sie wie eine reife frucht aus diesem thread heraus und direkt in die stvo fallen müßte: sobald das verkehrsaufkommen erkennbar so groß wird, daß auch der vorsichtigste und wenig sportliche fahrer merkt, daß die straße nicht mehr so frei ist, wie wünschbar, dann gilt fortan für alle!! auch die lkws tempo 90km/h (die haben jetzt 80 beschränkung, fahren aber eigentlich alle 90, sollen sie in zukunft gerne offiziell aber nicht schneller), oder sogar noch weniger, was für die auf der leitung stehenden, sorry fahrenden, auch mit technischen einrichtungen à la flexiblen begrenzungsschildern machbar wäre, wie dies ja schon auf manchen strecken schon geschieht.

meine bescheidene eigene schlußfolgerung: die 90 lassen wir dann einfach immer und ohne ausnahme gelten, dann haben nur diejenigen, die zu viel geld z.b. für überflüssigen sprit haben, einen leicht verschmerzbaren "spaß"reduktionsfaktor.

alle anderen sparen sprit, nerven, reifen, bremsen, unfallfolgen, umweltverschmutzung usw usw usw. aber das zählt wohl nicht. daß dann die verkehrsinfrastruktur auch noch viel billiger zu bauen wäre, mit schmaleren fahrstreifen, engeren kurven, steileren an- und abstiegen usw. wäre ein angenehmer volkswirtschaftlicher nebeneffekt.

in den usa ist man jahrzehntelang !!! mit einer höchstgeschwindigkeit von 55mph gefahren, was gerade mal 88,6km/h sind, es ist für mich immer faszinierend die freeways von la im film oder in wirklichkeit zu sehen, wo alle lanes voll sind und auf allen lanes gemütlich gefahren wird.

trost für die sportler: gegen angemessene, kostendeckende eintrittsgebühren könnten natürlich raserstrecken eingerichtet werden, mit allen schikanen.
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Rappelmann
Beitrag 26.03.2005, 16:09
Beitrag #30


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Danke, henry, für deinen regulativen Beitrag, der deutlich macht, dass es neben der Schnelligkeit, von A nach B zu gelangen, bei der Beurteilung von Straßenverkehrsregeln noch weitere Aspekte gibt wie Komfort, Sicherheit, Kosten etc.

Einen weiteren Aspekt möchte ich nennen, der gerade bei Überholmanövern, die bekanntlich zu den unfallträchtigsten Situationen zählen, in dieser Diskussion gänzlich unbeachtet geblieben ist:

Verkehrsregeln dienen im Besonderen dazu, auch dem schwächeren Verkehrsteilnehmer eine Chance zu geben. Zu diesen Schwächeren zählen nicht nur die Fußgänger und Radfahrer, die auf Autobahnen nichts zu suchen haben, sondern die Kraftfahrer, die nicht in jeder Sekunde mit höchster Konzentration und kürzester Reaktionszeit aufwarten können (aus welchen Gründen auch immer).

Verkehrsregeln sind eben nicht dazu da, den Weg eines ungeduldigen Schnellfahrers in seinem Sinne zu optimieren, sondern a l l e Verkehrsteilnehmer s i c h e r und z ü g i g zum Ziel zu bringen.

Wie sagte doch Jürgen von Manger, alias Tegtmeier: Immer Mensch bleiben!

In diesem Sinne
Euer Rappelmann
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THOR
Beitrag 26.03.2005, 16:31
Beitrag #31


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Zitat (Rappelmann @ 26.03.2005, 16:09)
Zu diesen Schwächeren zählen nicht ... und Radfahrer,

Gerade diese Gruppe hat doch noch nie was von Verkehrsregeln gehört. ranting.gif


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Gruß

THOR
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Alto
Beitrag 26.03.2005, 16:33
Beitrag #32


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Zitat (Rappelmann @ 26.03.2005, 16:09)
Verkehrsregeln sind eben nicht dazu da, den Weg eines ungeduldigen Schnellfahrers in seinem Sinne zu optimieren, sondern a l l e Verkehrsteilnehmer s i c h e r und z ü g i g zum Ziel zu bringen.

Da stimme ich dir auf jeden Fall zu.

Aber was hat das jetzt eigentlich mit dem Rechtsüberholen zu tun? think.gif
Wenn sich keiner mehr an die Regeln hält, dann fährt keiner sicher und zügig. Die Dauerlinksfahrer halten sich genauso wenig an das Rechtsfahrgebot wie die Rechtsvorbeifahrer an das Überholverbot.

Sollten wir nicht alle viel lieber mit dem Zug fahren und uns den ganzen Ärger auf Deutschland's Autobahnen sparen?? wink.gif Wie man's macht ist's falsch.... rolleyes.gif
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Rappelmann
Beitrag 26.03.2005, 17:38
Beitrag #33


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Sicherheit geht immer vor Zügigkeit.
Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot bewirkt im ärgsten Falle lediglich eine B e h i n d e r u n g, Verstoß gegen das Rechtsüberholverbot bewirkt aber eine G e f ä h r d u n g, solange es das Rechtsfahrgebot gibt. Der langsamere Linksfahrer soll durch das Rechtsüberholverbot die (wenn auch manchmal durch späte Einsicht entstehende) Möglichkeit erhalten, ohne Gefahr Überholwilligen nach rechts ausweichen zu können.

Relative Geschwindigkeitsdifferenzen sind die Ursache für Unfälle.

Beide Vorschriften muss man im Zusammenhang sehen. Eine Änderung könnte nur so aussehen, dass beide Vorschriften gestrichen würden! Dann könnte sich jeder wie in den USA seinen Fahrstreifen suchen und darauf fahren, wie weit er will.

Wie soll dann aber ein auf der linken Spur langsamerer Fahrer rechtzeitig nach rechts wechseln (Ausfahrt ansteuern, Dichte der Ausfahrten auf deutschen Autobahnen bedenken), wenn rechts von ihm mit weitaus höherer Geschwindigkeit gefahren wird? Der Langsamere müsste sich v o r den Schnelleren setzen! Die Unfälle wären vorprogrammiert.

Voraussetzung für ein USA-System wäre eine allgemeine niedrige Höchstgeschwindigkeit von z. B. 100 km/h wie in den USA (siehe Beitrag von henry).
Wollt ihr das wirklich?
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THOR
Beitrag 26.03.2005, 17:41
Beitrag #34


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Komisch:

wenn ich als SCHNELLERER RECHTS ÜBERHOLEN KANN (muß ja Platz da sein dafür)

warum ist dann der LANGSAMERE NICHT RECHTS?


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Gruß

THOR
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Gast_Guest_*
Beitrag 26.03.2005, 17:59
Beitrag #35





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Zitat (henry @ 26.03.2005, 12:37)
in den usa ist man jahrzehntelang !!! mit einer höchstgeschwindigkeit von 55mph gefahren, was gerade mal 88,6km/h sind, es ist für mich immer faszinierend die freeways von la im film oder in wirklichkeit zu sehen, wo alle lanes voll sind und auf allen lanes gemütlich gefahren wird.

Diese Freeways gibts in Deutschland auch. Hier heißen die allerdings "Bundesstraßen". wink.gif
Wer lieber mit 70 bis 100 durch die Gegend zuckeln will, kann das auf den hiesigen Bundesstraßen wunderbar tun. Ich kann nicht verstehen, warum sich Leute über die hohen Geschwindigkeiten auf den ABs aufregen aber unbedingt darauf fahren wollen. Wer 88,6kmh für ein tolles Tempo hält, sollte besser diesen Zeichen folgen:


Und auf keinen Fall diesen:


Nebenbei: das Bundesstraßennetz ist in Deutschland besser ausgebaut als das Autobahnnetz. Gibt also keinen Grund, warum es nicht nutzen sollte. wink.gif

wavey.gif
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KentAI
Beitrag 26.03.2005, 19:20
Beitrag #36


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Hi

@ Coyota

Zitat
Das stimmt so nicht. Natürlich müssten (s.auch Docs Ausführungen) alle, die den Schnellen passieren lassen, langsamer fahren und kommen damit langsamer am Nadelöhr vorbei. So liegt der einzige Vorteil des Überholenlassens beim Schnellfahrer, der dadurch schneller am Hindernis vorbeikommt. Die Verlängerung der Staus erfolgt durch die Rechtsüberholer, die sich vorne reindrängen und damit die Überholkolonne verlängern.
Gruß von COYOTA 



1. Lassen wir mal das "Nadelöhr" außen vor.
In vielen Situationen müsste der "überholte", wenn er sich denn überholen lässt, wirklich nicht langsamer fahren als er ohnehin schon fährt, wenn ein "Schnellfahrer" von hinten kommt.

Kurz rechts - der geht mit seinen 200 vorbei - und wieder links.
Natürlich ist da auch ein Denkfehler drin. Denn wofür fährt der "Überholte" auf der linken Spur?

2. Das ist doch wirklich schon etwas merkwürdig.
Schon interessant: "Die Verlängerung der Staus erfolgt durch die Rechtsüberholer, die sich vorne reindrängen und damit die Überholkolonne verlängern."

Quark. Der Typ, der im genannten Fall rechts überholt fährt schneller als die gestauten. D.h. er würde irgendwann HINTEN am ENDE des Staus ankommen.
Er würde damit auch den Stau verlängern, nur dass er dann hinten am ENDE ist.

Ist das ein Unterschied?


------------------
Unverständlich finde ich auch folgende Haltung:
"Ich fahre links die zHg, also DARF ich links fahren auch wenn rechts FREI ist - DU DARFST sowieso NICHT schneller fahren / MICH ÜBERHOLEN."

Das ist der Lacher überhaupt. Diesen Leuten gehört der Schein geschreddert.
Weiterhin finde ich, sollten nach dem Führerschein in regelmäßigen Abständen Untersuchungen / Prüfungen stattfinden und bei Nichtbestehen die Eignung zum Führen eines KFZ abgesprochen werden.
(Wie dies z.B. bei LKW-FS glaube ich der Fall ist).

Naja ist ein weites Feld.
Man sollte einfach die Dauermittelspurfahrer härter sanktionieren, denn dies ist ein Haupt-Faktor, der das Drängeln erst ermöglicht.

Eins noch:
Thor's Posting hat es in sich:

Zitat
Komisch:

wenn ich als SCHNELLERER RECHTS ÜBERHOLEN KANN (muß ja Platz da sein dafür)
warum ist dann der LANGSAMERE NICHT RECHTS?


Das ist der Punkt.

Bye wavey.gif
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Gast_db_*
Beitrag 26.03.2005, 19:46
Beitrag #37





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Zitat
Zitat
Komisch:

wenn ich als SCHNELLERER RECHTS ÜBERHOLEN KANN (muß ja Platz da sein dafür)
warum ist dann der LANGSAMERE NICHT RECHTS? 


Das ist der Punkt

...weil das durchgängige Befahren der mittleren Spur erlaubt ist. (§ 42 Abs. 6 d )

einige Autofahrer sollten einfach akzeptieren, daß man bei einer gewissen Verkehrsdichte nicht mehr 200 fahren sollte.

Andere Autofahrer sollten kapieren, daß sie, wenn sie nicht gerade überholen, auf der linken Spur nix zu suchen haben, und daß es nicht ihre Aufgabe ist, andere am Zuschnellfahren zu hindern.

Diese anderen aber müssen verstehen, dass der Vordermann auch das Recht hat, zu überholen, und dass er nicht in jede kleine Lücke, die sich dann auf der mittleren Fahrspur bildet, einscheren muss.

Alle sollten lernen, ihren Fahrstreifenwechsel vorzeitig ausreichend anzukümdigen.

Und alle, aber auch alle, sollten einsehen, dass dichtes Auffahren unter keinen Umständen gerechtfertigt ist, scheißegal, wie dreist der andere vor einem eingeschert ist, wie langsam der fährt, oder wie dreist der andere einem die Vorfahrt genommen hat.
Meiner Meinung nach sollten sich solche Leute lieber an der Lichthupe abreagieren, idR gleiches Strafmaß, aber weit weniger gefährlich.

Und, weil es hier angesprochen wurde: Dänemark hat zwar freie Fahrstreifenwahl, aber auch das generelle Tempolimit von 110 km/h.
Würde man die freie Fahrstreifenwahl bei uns einführen, würde das bedeuten, dass auf allen drei Spuren Leute mit 120 bummeln würden und irgendwelche Trottel dann mit 220 versuchen sich dadurchzuschlängeln.

Edit: Beitrag nach Autorenwunsch um das Zitat erweitert.

Der Beitrag wurde von Uwe bearbeitet: 26.03.2005, 21:08
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henry
Beitrag 26.03.2005, 19:54
Beitrag #38


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"Das ist der Lacher überhaupt. Diesen Leuten gehört der Schein geschreddert." (so KentAI)

das ist überhaupt die lösung: alle, die meinen, anderen (!) gehören die scheine geschreddert (da käme bei mir eine gaaanz laaange liste zusammen), bekommen diesen wunsch erfüllt. dann ist endlich wieder ruhe im karton. sollen wir das wirklich so handhaben?

aber ich bleibe dabei: die straßen sind nicht in erster linie dazu da, daß manche leute ihre schnellen kisten ausfahren können, sondern dazu, daß ALLE vernünftig vorankommen. und sehr viele staus kommen nicht von den langsamen, sondern von den eiligen, die halt immer wieder abbremsen müssen und dadurch die staus auslösen. eine allgemein gültige - auch für lkw - beschränkung z.b. auf eine in den usa jahrzehntelang bewährte höchstgeschwindigkeit beseitigt die allermeisten probleme in unserem straßenverkehr (daß dann fahrer schneller autos nicht schnell fahren dürfen, kann ich nicht als problem erkennen), insbesondere das problem, daß pkws die linke spur füllen, weil ja auf der rechten mal ein lkw sein könnte. überholen (rechts wie links) wird automatisch völlig überflüssig, einfach himmlisch.

für entsprechende prüfungen bin ich auch zu haben. da würden dann - so stell ich mir das vor - vor geeigneten bildschirmen mit lenkrad/pedal-hardware und entsprechender software die künste der kandidaten abgefragt: nach zufallsprinzip werden durchaus normale, aber doch überraschende situationen eingespielt, auf die angemessen zu reagieren wäre. jeder bekommt seinen schein erst, wenn es ihm gelungen ist, etwa eine viertelstunde ohne regelverstoß und unfall hinter sich zu bringen. versuche sind beliebig oft wiederholbar. das programm ermittelt dann diejenige geschwindigkeit, bei der dieser kandidat in der lage ist, ein fahrzeug einwandfrei zu führen - und jetzt kommts: diese geschwindigkeit wird in den chip auf dem schein eingetragen, bei fahren im auto ist der schein in einen kartenleser einzustecken, wodurch das fahrzeug automatisch auf die geschwindigkeit begrenzt wird, die erreicht wurde. auf diese weise einen schein mit 90+lizenz zu ergattern, dürfte nicht ganz einfach sein, die technische verwirklichung dieses vorschlags aber sehr.

DANN WÄRE MIR WOHLER AUF DEN STRASSEN!!!
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THOR
Beitrag 26.03.2005, 20:03
Beitrag #39


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THOR
Beitrag 26.03.2005, 20:21
Beitrag #40


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Wenn es Dir leid tut warum tust Du es dann absichtlich. Hier dürfte jeder des Lesens mächtig sein.

Außerdem wird Deine Argumentation auch nicht besser:

³ 42 6 d .. sind außerhalb geschlossener Ortschaften für eine Richtung drei Fahrstreifen so markiert, dann darf der mittlere Fahrstreifen dort durchgängig befahren werden, wo - auch nur hin und wieder - rechts davon ein Fahrzeug hält oder fährt.

Wo steht die Definition von hin und wieder? Außerdem betrifft es nur AB´s mit 3 Fahrstreifen. Und davon haben wir ja in Deutshland reichlich (Ironiemodus weil sogar neue Abschnitte mit 2 Fahrstreifen gebaut werden wie z.B. die A6 nach Waidhaus)

**** Anmerkung Moderator:

Beitrag von db korrigiert und überflüssiges Doppelposting entfernt. Daher fehlt der Bezug dieses Beitrags.


Der Beitrag wurde von Uwe bearbeitet: 26.03.2005, 21:11


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danke_mama
Beitrag 28.03.2005, 15:18
Beitrag #41


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Zitat (Uwe @ 26.03.2005, 10:26)
Fahren nun alle brav auf beide Spuren verteilt, kann die weiter vorn liegende rechte Engstelle effektiver umfahren werden, da genügend Farzeuge dort ankommen ...
... Schnellere einfach passieren zu lassen, auch wenn dadurch niemand auch nur einen Km/h langsamer fahren müsste ...
... Die angestrebte Supermarktreihenfolge ...

Hallo @Uwe,
über deinen Beitrag habe ich lange nachgedacht (wie man sieht).
Für mich ist hier entscheidend, ob "genügend Fahrzeuge" aus beiden Spuren an der Engstelle einlaufen, oder eben nicht.
Hier kippt die Dynamik.

Wenn der Fluss unterbrochen ist (wenn der Nachschub tröpfelt), hat wirklich niemand einen Nachteil, wenn ein Schnellerer noch vor der Engstelle überholt.

Ab dem Moment, wo der Fluss lückenlos ist (besser gesagt nach dem Einordnen aus beiden Spuren wäre), bin ich instinktiv für Supermarkt-Anstellerei. Man kann hier ja gar nicht mehr wissen, wer Schnellerer oder Langsamerer ist - der z.Z. Überholende ist der Schrittmacher für alle. Demnach wäre jedes Vorbeifahren (rechts oder links) der Versuch, einen Vorteil beim Anstellen zu erlangen. Bittesehr, aber was bringt es? Mich stören die Linksfahrer hier nicht. Ist doch egal, welche Spur auf Kosten der anderen ein Stück vorrückt. Wie gesagt, keiner kann hier nach der gefahrenen Geschwindigkeit beurteilt werden, da alle hinter dem Schrittmacher fahren. Warum denn nicht die Reihenfolge des Ankommens am Schwanz der Schlange beibehalten? Das wäre doch nur fair. Natürlich kann man auch nicht wissen, ob die Rechtsfahrer nicht viel lieber mit 89 km/h hinter dem LKW bleiben würden - richtig, deshalb gehen sie ja nach links, damit das schon mal klar ist, so könnte ich mir das Linksfahren erklären.
Die größte Kapazität wäre gegeben, wenn man sich abwechselnd auf beiden Spuren anstellen würde, dann bräuchte man nur für ca. die Länge des LKW den vollen Sicherheitsabstand, sonst den halben. Ist das der Punkt, in dem deine Argumentation von z.B. @Doc a.B.s abweicht?
Problem: Der LKW ist kein Hindernis im Sinne der StVO, somit gilt auch kein Reißverschluss (richtig?), also hat jeder auf der rechten Spur die schlechteren Karten.
Logische Folge: Die Engstelle plus Verlängerung nach hinten durch die Schlange bestimmt die Kapazität.
Konsequenz wäre: Nicht Vorrang auf der durchgehenden Spur, sondern auf der Autobahn grundsätzlich Reißverschluss beim Spurwechsel - ich habe den Eindruck, spätestens hier verheddert sich die Argumentation. Wer kann helfen?

Das Thema war "rechts überholen". Ich bin tatsächlich sehr selten in Versuchung, das zu tun (obwohl ich meist brav rechts fahre), und das finde ich recht entspannt. Ich habe überlegt, woher ich die Gelassenheit in diesem Punkt nehme. Wahrscheinlich liegt es wirklich an einem "Gerechtigkeitsgefühl" beim Anstellen - das gilt wie gesagt nur, wenn es überhaupt eine irgendwie geartete Anstellsituation gibt.

Gruß
Katharina


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cheffe
Beitrag 28.03.2005, 21:44
Beitrag #42


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Ui,

da hat das eingestellte Foto eine rege Diskussion ausgelöst. Mit sehr vielen interessanten Aspekten hervorgebracht von einigen Usern, ich denke da an Doc aus B, Uwe, Coyota, danke_mama. Hoffe ich habe keinen vergessen.

Ich frage mich gerade: Hat halb Deutschland diesen Thread gelesen und sein Verhalten auf Autobahnen ein wenig reflektiert? Sicher etwas übertrieben, aber ich komme gerade aus Tschechien zurück. Samstag nach Prag, heute zurück, ca. 850 km Wegstrecke. Und trotz Osterreiseverkehr war in D meist eine Reisegeschwindigkeit von ca. 180 (Tschechien 140 - aber das ist viel zu langsam, man wird andauernd überholt) problemlos möglich. Klar läuft man immer wieder auf kleine Kolonnen auf, muß vom Gas gehen, warten bis sie rechts wieder Platz haben und dann rübergehen, aber das ist ja vollkommen normal, soll ja auch so sein, und das Beste: Es hat vollkommen problemlos funktioniert. thumbup.gif

Es gab einen einzigen Fall, der mal wieder ca. 1 km vor dem LKW zum Überholen ansetzen mußte und die Bahn dichtgemacht hat. Hat wahrscheinlich keinen Internetanschluß. whistling.gif

Nun zum eigentlichen Thema:

Klar ist es mathematisch gesehen egal, ob alle links, rechts oder gemischt auf beiden Fahrspuren fahren. Es kommt immer nur einer am LKW vorbei.

Nur - in der Praxis führt die 'Hammelherde' auf der linken Spur dazu, daß sich Abstände abrupt vermindern, dadurch starke Bremsungen nötig werden, was im fortgeschrittenen Teil der Kolonne bis zum Stillstand führen kann, der sogenannte Ziehharmonikaeffekt.(siehe Uwe). Es wird einfach knapp die Hälfte des möglichen nutzbaren Verkehrsraumes verschenkt. Wenn nun alle sich auf beide Fahrspuren verteilen, bis zum Hindernis locker aufgereiht anfahren, die Abstände zum Vordermann entsprechend halten, so daß Spurwechsler problemlos einfädeln können und diese es auch unter Zuhilfenahme des rechten Pedals dann tun, läuft die Geschichte flüssiger und entspannter.

btw:
Ich habe mit der jetzigen "Regelung" - alle nach links - auch kein großes Problem. Ich fahre nämlich dann einfach nach rechts, dahin wo frei ist. Und selbst wenn das, was Coyota und Doc beschrieben haben passiert - nämlich daß die Lücke zugefahren wird - what's the problem? unsure.gif

Schauen, Lücke suchen, Gas geben oder vom Gas gehen (je nach Situation), bei passender Gelegenheit wechseln - klappt eigentlich immer. Und wenn man mal ein paar Positionen verliert, who cares? Dann sehe ich das wie unsere 'Langsamfahr- und Sicherheitsfraktion': Die Autobahn ist keine Rennstrecke. wink.gif Und im Regelfall überhole ich diese Kandidaten dann meist eh wieder nach ein paar hundert Metern.

Das verstehe ich unter zügigem, entspanntem Fahren.


PS:
Die 'Supermarktanstellerei' ist ein interessanter reziproker Vergleich. Eine endlose Schlange an einer einzigen Kasse. Dann wird eine zweite Kasse geöffnet. Was passiert in den meisten Fällen? Fast alle stürmen zur zweiten Kasse, und an der Ursprungskasse kommt man schneller zum Ziel. Auf der BAB ists genau umgekehrt:
Alle stellen sich in die lange Schlange, die freie Kasse wird ignoriert.


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Alto
Beitrag 03.04.2005, 20:13
Beitrag #43


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Am Wochenende auf der Autobahn Richtung Berlin hab ich einfach mal draufgehalten und siehe da...... mad.gif crybaby.gif



Viele Grüße, Sophia
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Doc aus Bückeburg
Beitrag 03.04.2005, 21:34
Beitrag #44


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Ich vermute, alle wollen den Roten überholen, der auf der rechten Spur fährt. Wenn der Rote, der links gemächlich überholt und dabei die linke Spur dichtmacht, endlich in die Hufe kommt, löst sich der Stau genau so schnell auf, wie er entstanden ist.

Doc


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blue0711
Beitrag 03.04.2005, 21:34
Beitrag #45


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Komisch, die Situation auf den Fotos kenn ich auch, aber da läuft der Verkehr meist mit recht hoher Durchschnittsgeschwindigkeit.
Rechts überholen bringt eh nix, da wie gesagt vorne schon der LKW wartet.
Ich fahr also rechts nebenher, um einfache freie Flugbahn zu haben und werd vorne auch idR wieder reingelassen. Funktioniert sogar mit Tempomat, so gleichmässig läuft das.

Was mich aber fuchst und mich manchmal fast zum Rechtsüberholer macht, passiert mir viel öfter:
Die Autobahn ist weitgehend frei, ein langsamer PKW überholt einen LKW, sieht zwei Kilometer weiter vorne einen zweiten und BLEIBT LINKS, obwohl vor ihm weder rechts noch links was ist und hinter ihm nur zwei drei Fahrzeuge. dry.gif

oder:
Ich lass es nachts auf der fast komplett leeren Autobahn laufen und plötzlich "schläft" einer mit 80 auf der linken Spur. Aus zwei Kilometer Entfernung Lichthupe - keine Reaktion, ein Kilometer später nochmal - keine Reaktion, ich fahr schon mit 80 hinter ihm - immer noch keine Reaktion. (Nebenbei auch Nötigung) shutup.gif

oder:
etwas mehr Verkehr am WE, LKW fährt rechts 80, Kolonne aus 10- 15 Fahrzeugen kriecht mit 90 vorbei und löst sich direkt nach dem LKW wieder auf. Als ich rankomme seh ich den Grund: Da fährt einer seinen Oldtimer spazieren und jeder Dussel auf der linken guckt sich die Karre erst mal ne gemütliche Minute an. ranting.gif

Ansonsten hab ich auch keine Probleme mit Linksfahren ... whistling.gif

Gruss
kai


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Coyota
Beitrag 04.04.2005, 06:52
Beitrag #46


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Zitat (blue0711 @ 03.04.2005, 22:34)
Komisch, die Situation auf den Fotos kenn ich auch, aber da läuft der Verkehr meist mit recht hoher Durchschnittsgeschwindigkeit.

Denke ich auch, daß links relativ schnell gefahren wird und was mich auf ALTOS Foto erschüttert, sind die winzigen Sicherheitsabstände fast aller Fahrzeuge auf der linken Spur... ranting.gif .Ist doch kein Wunder, wenn es dann in solchen Kolonnen kracht whistling.gif !!!

Deshalb halte ich es wie Cheffe und Blue - rechts fahren, ohne zu überholen, bis man am Hindernis ist. Da hab ich nach vorne schon mal einen schönen Sicherheitsabstand und hinter mir (bis auf drängelnde Rechtsüberholer) auch.

Gruß von COYOTA thread.gif


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Jan Georg
Beitrag 04.04.2005, 10:30
Beitrag #47


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Ich kann dem von Doc geschilderten Effekt vollstens zustimmen.
Was man auch dem Bild aber auch schön erkennen läßt, ist, dass die Sicherheitsabstände zwar großzügig bemessen sind, aber auch, dass am Nadelöhr Bremslichter lechten, also fließen genügend PKW von hinten nach, um die Straße dort voll auszulasten.

Gerade wenn die Geschwindigkeit stark schwankt können auch mal kurzzeitig größere Lücken auftreten, in die man bequem rechts reinüberholen könnte, obwohl sich die ganze Kolonne links "angestellt" hat, dieses jedoch, wie Coyota ja auch schon geschrieben hat, auf Kosten der Verkehrsteilnehmer zwischen dem Startpunkt des Rechtsüberholers und dem Einscherpunkt in die Linke Spur.

Bei öffentlichen Verkehrsmitteln kann man aber sehr gut beobachten, das ein Anstellen in Deutschland einfach nicht funktioniert, wenn dieses von "oben" nicht angeordnet wird. Liegt wohl in unsere Mentalität und da müssen wir an uns arbeiten, aber bitte nicht mit mehr Vorschriften.


Nun noch kurz zum Märchen, dass man mit 100km/h fast genausoschnell voran kommt, wie mit meiner Höchstgeschwindigkeit von 250. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 durchaus um die 30% schneller voran komme, als mit 130. Dies klappt natürlich nicht bei jeder Verkehrsdichte, und immer nur kurz schnell fahren lohnt sich wirklich kaum. Aber zum vorausschauenden Fahren gehört ja auch, die Verkehrsdichte einschätzen und daraus schließen, welche Geschwindigkeit sich noch lohnt.
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blue0711
Beitrag 04.04.2005, 12:53
Beitrag #48


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Zitat (Jan Georg @ 04.04.2005, 11:30)
Nun noch kurz zum Märchen, dass man mit 100km/h fast genausoschnell voran kommt, wie mit meiner Höchstgeschwindigkeit von 250. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 durchaus um die 30% schneller voran komme, als mit 130. Dies klappt natürlich nicht bei jeder Verkehrsdichte, und immer nur kurz schnell fahren lohnt sich wirklich kaum. Aber zum vorausschauenden Fahren gehört ja auch, die Verkehrsdichte einschätzen und daraus schließen, welche Geschwindigkeit sich noch lohnt.

Jep, fahre öfter die A8 von Stuttgart nach Karlsruhe mit hinten und vorne dran etwas Land-/Ortsstrasse. Strecke 120km. Ohne Geschwindigkeitsübertretung, aber laufen lassen macht 1h Fahrzeit, komme entspannt an.

Tempo 100 macht 1,5 h Fahrzeit und ich komme genervt an, weil ich
a) jede Bodenunebenheit bis in den letzten Haarzipfel spüre und dementsprechend körperlich gerädert bin.
b) ich ständig gegen Müdigkeit ankämpfen muss
c) ich in dichterem Verkehr hinter jedem LKW hängen bleibe, da es schwer ist, eine Lücke zum Überholen zu finden

Entspanntestes Reisetempo liegt bei mir zwischen 130 und 160 km/h je nach Strassenverlauf/-beschaffenheit, am liebsten mit Tempomat. Der Verbrauch liegt dabei gleich hoch wie bei 100km/h, da die teilweise nötigen aprupten Beschleuigungsmanöver zum Einfädeln wegfallen (Vorausschauend heisst nicht langsam wink.gif ).

Aaaber, wir hattens ja vom Rechtsüberholen:
Egal wo und wie, selbst in den erlaubten Situationen: Hundsgefährlich huh.gif

Hatte mal ein nettes Pläuschchen mit einem New-Beetle auf der BAB:
Stand gerade ein Schild in 400m Ende der linken Spur(3.). Tempo so knapp 160 (erlaubt!), aber schon Begrenzung auf 120 zu sehen. Mässiger Verkehr. Also runter vom Gas, Blinker rechts, nochmal gucken und - hoppla - hängt der Beetle, der mir gerade im Topcase saß, auf Armeslänge neben meinem Koffer ranting.gif

Nu hab ich ja alles richtig gemacht, aber vom grossen Knall haben mich da nur Sekundenbruchteile getrennt und dass, ohne dass ich jemanden behindert hätte oder blockiert hätte (habe gerade noch überholt)

Bei Geschwindigkeiten jenseits der 60km/h ist IMHO fast jeder Fahrer mit der Rundumsicht überfordert. Nicht umsonst gibt es die getrennten Richtungsfahrbahnen.
Nur mal überlegen oder besser ausprobieren, welche Strecke man bei 120 km/h zurücklegt, bis man rechts und links in den Spiegel geschaut hat inklusive Überprüfung des toten Winkels durch Kopfdrehen.
Ich schätze mal 60-100 m Blindflug!
Und das bei meistens ca. 50m Abstand crybaby.gif
So und wenn nun noch einer mit hoher Differenzgeschwindigkeit daher kommt, ist die Reaktionszeit im A... blushing.gif

Nebenbei an alle Erzieher:
Jemanden von einer Ordnungswidrigkeit (zB. geringfügiges zu schnell fahren) durch jegliche Art von Zwang abhalten zu wollen (zB. Blockieren der linken Fahrspur) wird idR als Nötigung interpretiert, und das ist eine Straftat.
Nur mal zur Abwägung.

Gruss
Kai


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Uwe
Beitrag 04.04.2005, 13:00
Beitrag #49


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Noch eine weitere Gefahr beim Rechtsüberholen:

Bei unserer Berlinfahrt am Wochenende habe ich einen Moment lang mal nicht vorausschauend dem Verkehr beobachtet, wie ich es sonst eigentlich immer mache, sondern nur auf das Kennzeichen meines Vordermanns geachtet.

Plötzlich schert er auf die rechte Spur aus, allerdings nicht ohne Grund: Sein Vordermann musste staubedingt anhalten und ich hatte urplötzlich freie Sicht auf ein stehendes Auto vor mir............. ranting.gif

Gruß Uwe


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danke_mama
Beitrag 04.04.2005, 13:27
Beitrag #50


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Zitat (Jan Georg @ 04.04.2005, 11:30)
... dass am Nadelöhr Bremslichter le(u)chten, also fließen genügend PKW von hinten nach, um die Straße dort voll auszulasten.

Stimmt, gut beobachtet.

Die ideale Straßenauslastung könnte also so funktionieren:
Vollen Sicherheitsabstand (einspurig links) für die Länge der Engstelle, direkt dahinter ein einziges Mal ungefähr den doppelten, dahinter wieder den vollen auf jeder der beiden Spuren (durch versetztes Fahren also nur einen halben - hier liegt der Vorteil der Verteilung).

Mal abgesehen davon, dass auch ich am freiwilligen Anstellen zweifle, ist das aber schon deshalb nicht realisierbar, weil der Raum direkt hinter der Engstelle nicht freigelassen werden wird ("ui, ich bin gleich dran - na denn mal los") - es wird aufgerückt, und das ist sogar o.k., denn es gilt hier wie gesagt kein Reißverschluss. Die rechte Spur wartet, oder es wird eng.

Direkt hinter der Engstelle könnte auch folgendes passieren:
Der ankommende Linksfahrer erwartet zu Recht einen Spurwechsel des bisher rechts Fahrenden. Dem ist der "offene" normale SichAbst dafür aber zu klein, er würde ihn durch das Wechseln ja auf < einen halben (die eigene Autolänge muss ja auch noch Platz finden) reduzieren. Der Linksfahrer wundert sich, dass der Rechtsfahrer nicht rüberzieht, kommt allerdings nicht auf die Idee, den Abstand nochmal zu vergrößern, oder gar zu verdoppeln - für ihn selber reicht er ja. Oder er findet einen halben sowieso ausreichend, fairerweise auch für sich selber.
Der Rechtsfahrer muss jetzt entscheiden, ob er hier auf den SichAbst verzichtet, oder auf die Chance zu überholen. Die nächste Möglichkeit ergibt sich manchmal erst, nachdem die ganze Schlange passiert hat (inkl. ungeduldiger Rechtsfahrer ehem. hinter ihm). Wechselt er doch die Spur, kann das der Anfang einer Linksschlange mit halbem Abstand werden ... dabei haben es doch alle nur gut gemeint und fast richtig gemacht. Das wäre eine der vielen Erklärungen, wie so etwas entstehen kann.

Die häufige Linksschlange mit zu kleinen Abständen ist kein Grund zum Ärgern oder Wundern - das ist vorhersehbar und nachvollziehbar (mir aber zu gefährlich).
Es entspricht außerdem genau dem obigen Modell der idealen Auslastung, allerdings auf eine Spur komprimiert (sozusagen angestellt, aber zu früh eingeordnet). Dadurch wird der SichAbst weniger als halb so groß.
Die kritischen Punkte sind, denke ich, 1. die Positionen direkt hinter der Engstelle, und 2. die unterschiedliche Interpretation von Sicherheitsabständen.

Zurück zum Rechtüberholen: Es wird m.E. immer deutlicher, dass es in vielen (vermutlich den meisten) Fällen für den allgemeinen Fluss nicht vorteilhaft ist. Es bewirkt dann eben eine Umsortierung, durch die es insgesamt auch nicht schneller geht. Wenn ich dann das Risiko sehe, frage ich mich, ob es das wert ist.


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