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> MPU mit kT angehen, trotzt 2,2 °%
TedLasso
Beitrag 15.05.2022, 22:32
Beitrag #1


Neuling


Gruppe: Neuling
Beiträge: 2
Beigetreten: 15.05.2022
Mitglieds-Nr.: 89592



    
 
Hallo zusammen,

in den letzten zwei Jahren bin ich, bei meiner Aufarbeitung, häufig über dieses tolle Forum gestolpert. Und habe ich viele Beiträge gelesen bzw. verfolgt. Da für meine Wiedererteilung der Fahrerlaubnis wohl auch eine MPU ansteht, wollte ich diese mit kontrolliertem Trinken angehen. Bei meiner Recherche habe ich meine Situation für kT eingestuft, da ich bisher nicht in Erscheinung getreten bin und bei wohl eine Gefährdung vorliegt.

Ich habe daher einmal den Fragebogen aus diesem Forum mit meinen Antworten befüllt und wollte euch einmal bitten mir dazu ein Feedback zu geben und mir ggf. noch Verbesserungsvorschläge für meine weiteren Umgang mit Alkohol in der Zukunft an die Hand zu geben. Einen Termin für eine MPU habe ich noch nicht gemacht, daher eilt es nicht.

Ich hoffe ich habe alle Infos aufgeführt:

1. Was ist passiert?
Was wurde konsumiert und welche Mengen? Wann wurde konsumiert und wann kam es zur Auffälligkeit (ungefähres Datum, möglichst genauer Zeitraum zwischen Konsum und Auffälligkeit)? Beschreiben Sie den Hergang der Auffälligkeit. Welche Aussagen wurden gemacht? Gibt es Messwerte (Schnelltests, Atemalkohol, Blutwerte, etc.)

Im März 2020 waren wir an einem Samstagmittag zu einem Junggesellenabschied, von einem ehem. Kommilitonen, verabredet. Gegen ca. 13 Uhr starteten wir mit 0,33l Flaschen Pils im Garten des Trauzeugen. Ich trank in der Stunde etwa 2 Flaschen bis wir um 15 Uhr im Westfalenstadion zum Bundesligaspiel eintrafen. Im Stadion ging es ebenfalls mit Bier weiter wobei es hier dann immer 0,5l Becher waren und somit auch nur noch etwa eines pro Stunde getrunken wurde. Nach dem Spiel waren wir noch in einer Kneipe in der Stadt, wo ich anschließend mit 0,33l Gläsern Bier weiter trank. Das Ganze ging bis etwa 22.45 Uhr und anschließend wollte ich meinen Zug zurück in die Heimat nehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren es dann bereits 4,5l Bieter seit dem Beginn. Während der Zugfahrt wurde nichts getrunken. Dort traf ich auch noch einen Freund, der ebenfalls im Stadion gewesen ist und anschließend sind wir noch in eine Kneipe am Hbf unsrer Heimatstadt rein. Dort trank ich noch 3 0,2l Bacardi Cola. Anschließend machte ich mich zu Fuß auf den etwa 25 Min. Weg nach Hause. Unterwegs kam ich an einem E-Scooter vorbei und nutze dummerweise einen von diesen. Dazu musste ich lediglich die Handy App öffnen und die Fahrt bestätigen. Dort werden einem automatisch die Rolle in der Nähe vorgeschlagen. Auf etwa der halben Strecke stoppte mich die Polizei, da ich auf dem Radweg wohl in Schlangenlinien fuhr und ich stimmte einem Atemalkoholtest zu. Anschließend wurde mir auf der Wache eine Blutprobe entnommen und ergab einen Wert von 2,2 °%. Der darauf folgende Strafbefehl hatte eine Geldstrafe i. H. v. 25 Tagessätzen zur Folge sowie eine Sperrfrist von 9 Monaten.


2. Warum kam es zur Auffälligkeit?
Diese Frage beinhaltet zwei wichtige Aspekte: Warum überhaupt wurde das Rauschmittel in einer Menge konsumiert, die in Konflikt mit der Fahreignung steht? Und warum kam es darüber hinaus ganz konkret zur Auffälligkeit, bzw. warum wurde sie nicht vermieden? Von besonderem Interesse sind die "inneren Motive".

In dem Umfeld mit Freunden aus dem Studium, wo wir mehrmals die Woche identische Mengen Alkohol konsumiert haben, und in Kombination mit dem JGA kam bei eine entsprechende Stimmung auf die ich scheinbar auch immer mit dem Genuss von solch großen Mengen Alkohol in Verbindung bringe. In den Wochen vor diesem Ereignis habe ich ebenfalls wieder 2-3 Mal im Monat solche Mengen Alkohol konsumiert, da ich aufgrund eines Patellasehnenspitzensyndroms komplett auf meinen Laufsport und auch viele Freeletics Übungen verzichten musste. Das hat mich ziemlich runter gezogen, da ich sehr gerne Sport mache und dies auch mein Ausgleich im Alltag ist.

3. Wie war der Rauschmittelkonsum vor der Auffälligkeit?
Wann wurde das erste Mal konsumiert, wie hat sich der Konsum dann entwickelt und warum?

Den ersten Konsum von Alkohol hatte ich mit 16, wo ich etwa alle 3-4 Wochen ca. 4-5 Bier trank. Größere Mengen Alkohol wurden dann so ab dem 18. Lebensjahr konsumiert. Dort habe ich dann etwa jede zweite Wochenende Alkohol konsumiert. Gestartet wurde i. d. R. mit 3-4 0,33l Bier und dann ging es meist mit Longdrinks 0,2l wie Bacardi Cola oder Wodka-O weiter. Wovon dann meist auch noch so 10 -15 Gläser über den restlichen Abend/Nacht verteilt konsumiert wurden. Dies war jedoch Phasenweise auch wieder deutlich ruhiger, da sich der Freundeskreis mit der Zeit etwas veränderte und man nur noch Anlassbezogen exzessiver Alkohol konsumierte. Somit war es dann eher einmal im Monat, dass z. B. bei einer Geburtstagsfeier oder ähnlichem getrunken wurde. Mit Beginn des Studiums wurde dann doch wieder mehr konsumiert. Hier wurde dann auch gerne unter der Woche auf Studentenpartys Alkohol konsumiert. Meist wurde auch hier mit 4-5 Bier begonnen und anschließend auf Longdrinks oder süße Schnapspinnchen umgestiegen. Menegemäßig würde ich dies ebenfalls bei den Longdrinks auf 10-15 Gläser einordnen, abhängig ob und wie viele "roten" oder "grünen" Pinnchen noch konsumiert wurden. Davon gab es dann meist so 5-10 Pinnchen. Zum Ende des Studiums habe ich dann jedoch wieder deutlich seltener Alkohol konsumiert, bedingt dadurch, dass ich in den USA im Auslandssemester war sowie anschließend im letzten Semester wieder in meiner Heimat wohnte und kaum noch in der Studiumsstadt war.

4. Wie ist der Konsum heute?
Welche Mengen, wie häufig? Wenn sich das Konsumverhalten signifikant geändert hat, warum jetzt und nicht bereits früher? Was bewirkt das geänderte Konsumverhalten?

Unmittelbar nach dem Vorfall habe ich zunächst für etwa 3 Monate keinen Alkohol getrunken. Ich musste das Ganze erst einmal sacken lassen und mir im Klaren über das Ausmaß dieses Vorfalls werden. Vorher hatte man nie einen Promillewert bekommen wenn man trank, diesen hatte ich stets völlig unterschätzt. Als Problematisch oder zu viel hat man seinen Konsum daher nie wirklich eingeordnet und aus dem ein oder anderen Umfeld als normal hingenommen bei der abendlich Gestaltung stets Alkohol in größeren Mengen zu konsumieren. Ab dem 4. Monat nach dem Vorfall habe ich mich dann dafür entschieden es mit kontrolliertem Trinken über einen längeren Zeitraum zu versuchen. So habe ich mir die Möglichkeit eingeräumt, an einem Tag im Monat 2 Flaschen 033l Bier zu trinken und mehr nicht. Sprich an 12 Tagen im Jahr bestünde die Möglichkeit für mich die Möglichkeit Bier zu konsumieren. Dies habe ich auch in einem Tagebuch dokumentiert und habe in 2020 ab Juni nur in 5 von 7 Monaten die Option genutzt und in 2021 an 10 von 12 Möglichkeiten. Man merkt dadurch, dass man Alkohol einfach immer automatisch bei gewissen Anlässen wie Geburtstag etc. getrunken hat, ohne darüber nachzudenken.


5. Wie wird sichergestellt, dass es nie wieder zu einer Auffälligkeit kommt?
Durch die Auffälligkeit ist bereits ein problematisches Konsumverhalten dokumentiert. Welcher Sinneswandel ist eingetreten, damit die Fahreignung nun wieder zweifelsfrei gegeben ist? Wo liegen Rückfall-Gefahren und wie wird ihnen begegnet? Welche Vermeidungsstrategien sind erprobt und können angewendet werden?

Durch das zweijährige Ausüben der gesetzten Regeln für meine Trinkabsichten hat man nun einen gesunden Umgang mit dem Konsum von Alkohol entwickelt und verinnerlicht. Unmittelbar nach dem Vorfall bin ich mit meiner jetzigen Freundin zusammengekommen, mit der ich mittlerweile auch zusammen wohne. Seit Juni 2020 bin ich, bedingt durch die chronische Patellasehnenreizung, auch mit dem Radsport angefangen und einem Radsportverein beigetreten. Seitdem fahre ich etwa 200-300 km in der Woche Rad und trainiere viel mit den Leuten von den hiesigen Renntreffs. Durch den geringen Konsum von Alkohol spürt man deutlich das bessere Fitnesslevel und hat auch keine Katertage mehr, was super für meine Trainingseinheiten ist. Da meine "Partyjahre" inzwischen hinter mir liegen und ich gewisse Freunde nur sehr selten sehe, gibt es hier schon gute Voraussetzung im Hinblick auf äußere Einflüsse. Besonders wenn ich jedoch diese Personen, mit denen ich häufig große Mengen Alkohol getrunken habe, achte ich besonders drauf, nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Auch kommuniziere ich mein Vorgehen offen meinen Freunden und Verwandten gegenüber um bei entsprechenden Anlässen nicht ständig mit Trinkangeboten konfrontiert zu werden.

Vielen Dank im Voraus und allen einen entspannten Sonntagabend
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Herbie56
Beitrag 16.05.2022, 12:28
Beitrag #2


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Herzlich willkommen im Verkehrsportal,

grundsätzlich sehe ich bei deinen Aussagen im Kurzfragebogen nichts, was gegen kT spricht.

Rein formell dagegen könnte deine Promillezahl und die Uhrzeit stehen.

Zu deiner Information:
Es wird eine Neuauflage der BUK kommen.
In denen wird es deutlich schwerer werden, mit kT zu bestehen.

Mein Rat wäre daher den deutlich „sichereren“ Weg mit Abstinenzvorsatz zu gehen.

Liebe Grüße


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faber est suae suisque fortunae
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Kai R.
Beitrag 16.05.2022, 15:16
Beitrag #3


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oder mit der MPU schnell zu sein whistling.gif


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Grüße

Kai

--- sorry, keine Privatkonsultationen per PN ---
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TedLasso
Beitrag 16.05.2022, 15:30
Beitrag #4


Neuling


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Sprich, 12 Monate Abstinenz dranzuhängen?

Mit Antrag auf Wiedererteilung der FE, wie viel Zeit würde i. d. R. noch ins Land gehen bis ich einen MPU Termin antreten könnte?
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rentenberater
Beitrag 16.05.2022, 16:42
Beitrag #5


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Zitat (TedLasso @ 15.05.2022, 23:32) *
Vorher hatte man nie einen Promillewert bekommen..... zu viel hat man seinen Konsum daher nie wirklich eingeordnet ... Man merkt dadurch, etc. pp.

Wer ist denn dieser Typ, von dem du da ständig schreibst?
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