Umschreibung Klasse 3, Nachweis Bedarf Klasse T? Einstellungen

[angeditscht]

Hallo Gemeinde,

ich will meinen alten Klasse-3-Führerschein demnächst umschreiben lassen. Für die Klasse T ist als Umschreibungsvoraussetzung ja, dass man vor 1979 geboren ist (check - passt) und eine Tätigkeit im land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb nachweisen muss. Und jetzt die spannende Frage, wie weit muss dieser Nachweis gehen? Ich habe einen Forstbetrieb mit steuerlicher Identnummer, dass müsste doch grundsätzlich ausreichen zum Nachweis der Tätigkeit, oder?

[Barney]

Eigener Forstbetrieb reicht sicherlich aus...

Bei mir reichte eine formloser Schrieb der örtlichen Kreisbauernschaft, dass ich beim "Landwirt Schenges Jupp" regelmäßig als Erntehelfer aushelfe.

[Kühltaxi]

Warum wird's den 1979 und 1980 geborenen die auch noch als allerletzte den "Dreier" erwerben konnten verweigert?

[Gast_Georg_g_*]

Das ist gar nicht der Fall. Jeder Inhaber der Klasse 3 ist da gleichberechtigt.

[Kühltaxi]

Und warum fordert die FEB des TEs dann u. a. "daß man vor 1979 geboren ist" um bei der Umstellung auch T zu bekommen? Ich weiß ja daß das ein "Geschenk" ist das einem aus Klasse 3 nicht "zusteht" und das es nur für "ausgewiesene Bauern und Knechte" gibt, aber was hat es mit dem Geburtsjahr zu tun?

[Gast_Georg_g_*]

Wo steht denn, dass die Behörde das fordert? Das war einfach nur die irrtümliche Auffassung des TE.

[Falo999]

Nur so als Info, ich mußte letztes Jahre meinen 3er in Kartenführerschein tauschen und wurde dann auch nach Klasse T gefragt ob ich die behalten wollte.
Als ich das bestärigte wurde ein weiteres Formular ausgedruckt für Klasse T.

Ich mußte keinerlei Nachweise und angaben machen wozu ich Klasse T bräuchte , auch kostete das keinen Aufpreis.

[Kühltaxi]

Dann hast du aber eine sehr nette FEB. Standard ist das nicht, sogar CE79 wird bei manchen nicht eingetragen wenn man nicht danach fragt.
Bei mir persönlich ist das ganze wegen Klasse 2 eh "wurscht", da wird immer bei Umstellung ohne separaten Antrag T eingetragen, auch wenn der CE-Teil der Klasse 2 schon "verfallen" ist und nicht reaktiviert werden soll.

Wo steht denn, dass die Behörde das fordert? Das war einfach nur die irrtümliche Auffassung des TE.

Wenn man's ganz genau liest, tatsächlich. Aber wie kommt der TE dann darauf?

[jens_16syncro]

Naja, CE79 ist aber ziemlich sinnfrei geworden. Es gibt kaum noch Fahrzeuge um diese FE überhaupt nutzen zu können. Besitzer/Nutzer alter Unimog können in die Verlegenheit kommen, den CE79 mal zu benötigen.
Ich selber habe mich mit Erreichen der Altersgrenze vom CE79 verabschiedet, ich habe keine Anwendung dafür. Die Klasse L mit SZ174 deckt alle meine Möglichkeiten ab und im Rahmen von L&F kann ich auf T zurückgreifen. Aber selbst den T habe ich selten nötig.
Der "neue" C1E reicht ja auch schon ziemlich weit und hinsichtlich der Zugfahrzeuge erlaubt der CE79 ja Nicht mehr als der C1E.
Ich musste damals (ist schon viele Jahre eher) eine Nachweis für den "Bedarf" an Klasse T bringen aber da war nur reiner Formalismus.

[Kühltaxi]

Naja, CE79 ist aber ziemlich sinnfrei geworden. Es gibt kaum noch Fahrzeuge um diese FE überhaupt nutzen zu können.

Sag's mal nicht zu laut, nachdem die C1E-"Mautkiller" jetzt mautpflichtig und ziemlich von der Straße verschwunden sind und der Fahrermangel immer stärker wird könnte ich mir ein Wiederauferstehen der 18,5-t-Züge für Volumentransporte sehr gut vorstellen. Ein aus Altersgründen "verfallener" CE79 läßt sich ja auch wieder "reaktivieren", sogar eine nachträgliche Erteilung wenn es bei der Umstellung "verschlafen" wurde soll bei CE79 im Gegensatz zu T möglich sein.
Hingegen ist Klasse T seit Erweiterung der Klasse L (auch ohne Schlüsselzahlen) von 32 auf 40 gar nicht mehr nötig wenn der Bauer nur 40er Trecker und zulassungsfreie Anhänger hat. Das ist z. B. bei fast allen Bauern in meiner Umgebung der Fall.

[Barney]

Hingegen ist Klasse T seit Erweiterung der Klasse L (auch ohne Schlüsselzahlen) von 32 auf 40 gar nicht mehr nötig wenn der Bauer nur 40er Trecker und zulassungsfreie Anhänger hat. Das ist z. B. bei fast allen Bauern in meiner Umgebung der Fall.

In der Vollerwerbslandwirtschaft werden die 40er Trecker mit der Zeit den Weg der 30er gehn.... und auch aussterben...

[jens_16syncro]

wenn der Bauer nur 40er Trecker und zulassungsfreie Anhänger hat

Das kann ich so aber nicht vollumfänglich bestätigen. Die 40iger-Versionen der Ackerschlepper sind auch in dieser Gegend ganz klar in der Überzahl, was aber wohl daran liegt, dass die Hofgröße hier mit 80 - 200ha noch überschaubar ist.
50iger sind nur bei den Großbetrieben (die halt auch weiter Fahren müssen zum Acker) zu finden, 60iger habe ich noch gar keinen gesehen.
Allerdings das mit den zulassungsfreien Anhängern sehe ich nicht so, die meisten haben im Alltagsbetrieb fette druckluftgebremste Tandemachser, die eben auch 40km/h erlauben. Die ollen 25 km/h-Dinger besitzen sie zwar alle noch aber genutzt werden die nur als Notnagel oder bei hofnahen Anwendungen.

Frage an Barney:
Warum sollten die 40iger aussterben ? Ich sehe da keinen Grund.
In diesem Link ist man der gleichen Meinung

[angeditscht]

Frage an Barney:
Warum sollten die 40iger aussterben ? Ich sehe da keinen Grund.

Weil die Landmaschinenhersteller alle auch einem Kostendruck unterliegen und somit immer Potenzial suchen durch standardisierte Module die Kosten zu senken. Und in den großen offenen Schleppern sind die gleichen Module drin wie in den Kleinen, z.b. die selben Getriebe....somit würde auch ein kleiner U200PS-Schlepper mit dem Getriebe ohne große Last die 60km/h-Geschwindigkeit schnell erreichen. Die müssen alle durch zusätzliche (und damit teure Bauteile) eingebremst werden. Gleichwohl kaufen die meisten Höfe kaum Neutraktoren. Neutraktoren werden überwiegend von den großen Agrar-Gesellschaften, Lohnunternehmen und Großbauern gekauft. Die reißen dann Ihre Betriebsstunden (500-600 p.a.) damit runter und dann gehen die Kisten nach spätestens 2 Jahren (Ende der üblichen Garantie) in den Verkauf und erst dort schlagen die "normalen" Höfe dann zu.....im Prinzip ein ähnliches Modell wie mit den Leasingrückläufern aus Firmenflotten. Die Lohnunternehmen/Großbauern haben aber in der Regel Fahrpersonal mit CE-Führerschein und denen sind günstige Anschaffungskosten wichtiger als breite Führerscheintauglichkeit. Und die Großen sind letztendlich die Zielgruppe der Hersteller.....der kleine Bauer in der Sekundärverwertung hintendran interessiert nicht.

[jens_16syncro]

Die müssen alle durch zusätzliche (und damit teure Bauteile) eingebremst werden

Das spiegelt sich in der Preisliste aber nicht wieder. Ich halte das auch nicht für richtig, denn die 40 km/h lassen sich auch ganz billig elektronisch festlegen.
Ich kenne den Schleppermarkt in D in wirklich, hier bei uns gibt es jedenfalls kaum 50iger-Schlepper und es stehen auch ganz viele ziemlich neue rum.

[Kühltaxi]

Das ist aber alles kein Argument für den T-FS, wenn's wirklich schnell gehen soll braucht man Lkws oder Fasttracs und dann Leute mit CE. T ist für mich so in etwa wie BE, die letzte Reform hat ihre Bedeutung stark beschnitten. Wenn man sie "geschenkt" bekommt nimmt man sie mit, aber ein Extra-Erwerb lohnt sich kaum bis gar nicht.

[Barney]

Frage an Barney:
Warum sollten die 40iger aussterben ? Ich sehe da keinen Grund.

Weil auch schon die 20er ausgestorben sind?
..ne.. nu ernsthaft: Schau mal auf die Neuzulassungen... unter den ersten 5 im ranking sind 3 von Fendt mit serienmäßiger 50 km/h Version...

Sicherlich gibt es da wohl auch regionale Unterschiede. Hier im westlichen platten Rheinland (Struktur: eher kleine Parzellen mit oft weiten Anfahrtwegen) sehe ich gefühlt alle neuen Großschlepper mit 50er oder 60er Aufkleber. Hier fahren auch noch viele ihre Zuckerrüben selbst und über die gesamte Saison verteilt.

[jens_16syncro]

Die 25iger sind ausgestorben, weil die 40iger ohne andere Nachteile zum gleichen Geld wie 25er verkauft wurden. 25er und spätere 32iger sind einfach technisch überholt.
50iger und 60iger haben echte Nachteile für den gemeinen Durchschnittslandwirt, der hat keinen Bock auf andauernde SP und HU. Und passende Anhänger zum 50iger hat der nämlich auch oft nicht.

Die fetten Schlepper vorn in der Zulassungsstatistik gehen an Agrar-Großbetriebe und Lohnunternehmer. Da ist jede Minute kostbar und der Fuhrpark wird sowieso regelmäßig ausgetauscht. Ich glaube der vorher hier geäußerten Theorie übrigens nicht,
dass die fetten 50ier/60iger Schlepper einfach "nach unten" durchgereicht werden und die mittleren Betriebe überfluten. Die können sich die Trümmer auch gebraucht nicht leisten und sie sind meistens eh oversized.
Die Betriebe stehen unter hohem Kostendruck, die können sich des Prestigegehabe "Wer hat den dicksten Schlepper" gar nicht leisten und sie wollen das auch nicht.

Die Betriebe rund um mich rum sind Mischbetriebe oder eher Milchbetriebe/Tiermäster/Zuchtbetriebe. Die Schläge sind nicht so riesig groß und es lohnt nicht, gigantische Anbaugeräte mit sehr hoher Arbeitsbreite vorzuhalten.
Die großen Agrarbetriebe arbeiten da anders und sie haben anderen Bedarfe.

[Tanker]

Wenn man längere Strecken zu fahren hat und einen 40 Anhänger statt eines 25 anhängen will? Dürfte mit L wohl nicht ganz funktionieren. Und auch nicht jeder Bauer hat Lust und Laune sich alle 5 Jahre mit Untersuchungen für CE rum zu plagen. Bleibt also nur T übrig.
So viele Oldtimer Liebhaber wie es zur Zeit gibt, wird nichts aussterben.

[angeditscht]

Die Betriebe rund um mich rum sind Mischbetriebe oder eher Milchbetriebe/Tiermäster/Zuchtbetriebe. Die Schläge sind nicht so riesig groß und es lohnt nicht, gigantische Anbaugeräte mit sehr hoher Arbeitsbreite vorzuhalten.

Die Betriebe um dich herum wird es in der Form in 10 Jahren nicht mehr geben. Die sind alle nicht überlebensfähig. Entweder fusionieren da Bauern und schließen sich zu Großbetrieben zusammen, dann brauchen Sie aber um wirtschaftlich ackern zu können auch die großen Maschinen. Oder aber die Betriebe werden von anderen Bauern denen es noch etwas besser geht aufgekauft. Da rächt es sich jetzt, dass in Süddeutschland nie die Höfeordnung eingeführt wurde, somit wurden dort im Laufe der Jahre die Entstehung von langfristig nicht lebensfähigen Kleinbetrieben gefördert.